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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen die Herstellung von
faserverstärkten
Verbundwerkstoffgegenständen,
insbesondere drahtbeschichtete Faser/Polymerverbundwerkstoffstränge, welche
beim Formen von faserverstärkten
Verbundwerkstoffgegenständen
verwendet werden. Genauer gesagt betrifft die Erfindung thermoplastummantelte Faser/Polymerverbundwerkstofffäden und
-pellets, die zu faserverstärkten
thermoplastischen Verbundwerkstoffgegenständen geformt werden können.
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Fasern
oder fasrige Materialien werden häufig als Verstärkungen
in Verbundwerkstoffmaterialien verwendet. Glas- und andere Keramikfasern werden im
Allgemeinen hergestellt, indem die Keramik in geschmolzener Form
einer Ziehdüse
zugeführt
wird, Fasern aus der Ziehdüse
gezogen werden, eine chemische Behandlungszusammensetzung (hierin
als chemische Behandlung bezeichnet), wie beispielsweise eine Schlichte,
auf die gezogenen Keramikfasern aufgetragen wird und die geschlichteten
Fasern dann zu einem Towgarn oder Strang zusammengelegt werden.
Es gibt im Grunde drei bekannte allgemeine Arten von chemischen
Behandlungen: lösemittelbasierte
Systeme, schmelzebasierte Systemen und strahlungshärtungsbasierte
Systeme.
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In
einem weiteren Sinne umfassen lösemittelbasierte
chemische Behandlungen organische Materialien, welche in wässrigen
Lösungen
(d.h. in Wasser aufgelöst,
suspendiert oder anderweitig dispergiert) sind, sowie jene, die
in organischen Lösemitteln
aufgelöst
werden. Die US-Patente Nr. 5,055,119, 5,034,276 und 3,473,950 offenbaren
Beispiele für
solche chemische Behandlungen. Das Lösemittel (d.h. Wasser, ein
organisches Lösemittel oder
ein anderes geeignetes Lösemittel)
wird verwendet, um die Viskosität
der chemischen Behandlung herabzusetzen, um die Benetzung der Glasfasern
zu ermöglichen.
Das Lösemittel
ist im Wesentlichen nicht reaktionsfähig mit den anderen Bestandteilen
der chemischen Behandlung und wird nach dem Benetzen der Glasfasern
aus der chemischen Behandlung ausgetrieben. Bei jedem Prozess zum Auftragen
von lösemittelbasierten
chemischen Behandlungen wird eine externe Wärmequelle oder irgendeine andere
faserexterne Vorrichtung verwendet, um das Wasser oder ein anderes
Lösemittel
aus der aufgetragenen chemischen Behandlung zu verdampfen oder anderweitig
zu entfernen und eine Beschichtung aus organischem Material auf
den Glasfasern zurückzulassen.
Ein Nachteil eines lösemittelbasierten
Prozesses ist, dass der zusätzliche
Schritt des Entfernens des Lösemittels
die Produktionskosten erhöht.
Außerdem
sind einige organische Lösemittel
leicht entflammbar in Dampfform und stellen eine Brandgefahr dar.
Ein anderes Problem bei lösemittelbasierten
Systemen ist, dass es sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, ist,
das ganze Lösemittel
aus der aufgetragenen chemischen Behandlung zu entfernen. Daher
sind lösemittelbasierte
chemische Behandlungen praktisch auf jene Systeme beschränkt, bei
welchen irgendein restliches Lösemittel,
das in der Beschichtung aus organischem Material die auf den Fasern
verbleibt, zurückgelassen
wird, keine bedeutsame negative Auswirkung hat.
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Bei
früheren
schmelzebasierten chemischen Behandlungen werden thermoplastische
organische Feststoffe geschmolzen und auf die Glasfasern aufgetragen.
Die US-Patente Nr. 4,567,102, 4,537,610, 3,783,001 und 3,473,950
offenbaren Beispiele für solche
chemische Behandlungen. Ein Nachteil von früheren schmelzebasierten Prozessen
sind die Energiekosten, die mit dem Schmelzen der chemischen Behandlungen
verbunden sind. Die organischen Feststoffe, die bei früheren schmelzebasierten
Systemen verwendet werden, werden bei verhältnismäßig hohen Temperaturen geschmolzen,
um die geschmolzenen organischen Feststoffe auf die Glasfasern aufzutragen.
Die hohen Temperaturen werden benötigt, da die organischen Feststoffe,
die in der Vergangenheit verwendet wurden, verhältnismäßig hohe Molekülmassen
aufweisen. Solche hohen Schmelztemperaturen stellen für die Arbeiter
auch die Gefahr dar, durch die Geräte, die zum Schmelzen des Kunststoffmaterials
verwendet werden, und durch das geschmolzene Kunststoffmaterial
selbst Verbrennungen zu erleiden. Außerdem werden normalerweise
Spezialgeräte
benötigt,
um das hochtemperaturgeschmolzene Kunststoffmaterial aufzutragen
oder anderweitig zu bearbeiten.
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Die
strahlungshärtungsbasierten
chemischen Verfahren sind normalerweise acrylatbasierte organische
Chemikalien, entweder mit oder ohne Lösemittel, welche durch einen
Fotoinitiator mit Ultraviolettstrahlung gehärtet werden. Die US-Patente
Nr. 5,171,634 und 5,011,523 offenbaren Beispiele für solche
chemische Behandlungen. Ein bedeutender Nachteil von Prozessen,
welche solche chemische Behandlungen verwenden, ist, dass die verwendete Strahlung,
wie beispielsweise Ultraviolettstrahlung, und die verwendete chemische
Behandlung, wie beispielsweise Acrylate, verhältnismäßig gefährlich sind und oft eine spezielle
Bearbeitung und spezielle Sicherheitsvorkehrungen erfordern. Einige
dieser Prozesse, wie beispielsweise jene, die in US-Patent Nr. 5,171,634
offenbart werden, erfordern, dass die Strahlungshärtung etliche
Male wiederholt wird, um den bestmöglichen Nutzen zu erhalten.
Jeder zusätzliche
Strahlungshärtungsschritt
erhöht
die Gefahren, die damit verbunden sind, und erlegt dem Prozess zusätzliche
Kosten auf. Außerdem
stellen strahlungshärtbare
wärmehärtbare Kunststoffe
und ihre erforderlichen Fotoinitiatoren ein hoch spezialisiertes Gebiet
der Chemie wärmehärtbarer
Kunststoffe dar. Folglich sind solche strahlungshärtbare chemische Behandlungen
teuer und mit verschiedenen Klassen von Matrixharzen im Allgemeinen
nicht kompatibel.
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Um
Verbundwerkstoffteile herzustellen, werden die Glasfaserstränge häufig in
einem Off-line-Imprägnierungsprozess
mit einem Polymerharz chemisch weiterbehandelt. Das Harz kann ein
wärmegehärtetes Ein-
oder Zweikomponentenharz oder ein thermoplastisches Harz sein. In
einem Beispiel werden vorher gebildete und geschlichtete Endlosglasfasern
mit einem wärmehärtbaren
Harz imprägniert und
dann durch eine geheizte Pultrusionsdüse gezogen, um das Harz auszuhärten und
den Verbundwerkstoffgegenstand, wie beispielsweise Leiterschienen,
herzustellen. In solch einem Off-line-Prozess müssen die Endlosglasfasern auf
irgendeine Weise getrennt werden, um die Imprägnierung des Harzes zwischen
den Fasern zu ermöglichen,
und dann wieder vereint werden. Dieses Erfordernis führt beinahe immer
zur Verwendung von zusätzlichen
Geräten, wie
beispielsweise Streichstäben,
Imprägnierungsbädern und
Trocknungs- oder Härtungsöfen. Diese Arten
von Prozessen weisen den Nachteil auf, dass sie dem Prozess Kosten
und Komplexität
hinzufügen.
Außerdem
kann die resultierende zusätzliche Bearbeitung
der Glasfasern das Brechen der einzelnen Glasfilamente und dadurch
eine Verschlechterung der Eigenschaften des Verbundwerkstoffgegenstands
verursachen. Daher sind solche Off-line-Prozesse, obwohl sie wirksam sein können, zeitraubend und
unrationell (z.B. indem sie zusätzliche
Verfahrensschritte erfordern) und infolgedessen teuer.
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Demgemäß besteht
auf dem Fachgebiet ein Bedarf an einem sicheren, wirksameren und
kostengünstigeren
Prozess zum Auftragen einer chemischen Behandlung auf Glasfasern,
bei welchem die Viskosität
der chemischen Behandlung niedrig genug ist, um die Glasfasern ohne
Notwendigkeit eines Lösemittels
ausreichend zu benetzen, wobei die chemische Behandlung keine Strahlungshärtung erfordert und
die Viskosität
der aufgetragenen chemischen Behandlung bei sehr geringer – wenn überhaupt
einer – Erzeugung
von Wasser-, flüchtigem
organischem Kohlenstoff- (VOC für
engl. volatile organic carbon) oder einem anderem Lösemitteldampf
zunimmt, und wobei die resultierenden chemisch behandelten Glasfasern
ur anschließenden
Verarbeitung zu einem Verbundwerkstoffgegenstand geeignet sind.
Es besteht auch ein Bedarf an einem In-line-Prozess zum Bilden eines
imprägnierten Glasverbundwerkstoffstrangs
aus einer Mehrzahl von endlos geformten Glasfasern, welche auf diese Weise
chemisch behandelt werden, wobei der resultierende Prepregstrang
zur anschließenden
In-line- oder Off-line-Verarbeitung zu einem Verbundwerkstoffgegenstand
geeignet ist.
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Die
Verwendung von Verbundwerkstoffen mit faserverstärkten Polymermatrizen ist weit
verbreitet. Faserverstärkte
polymere Verbundwerkstoffprodukte wurden unter Verwendung einer
Vielfalt von Prozessen und Materialien hergestellt. Wie bereits erwähnt, bezieht
solch ein Prozess das Imprägnieren eines
oder mehrerer Stränge
oder Bündel
von Verstärkungsfasern
(z.B. Glasfasern, Synthesefasern oder irgendwelcher anderen Verstärkungsfasern)
mit einem thermoplastischen Material und das Verwenden der resultierenden
Verbundwerkstoffstränge
zur Formung eines Verbundwerkstoffgegenstands ein. Diese Verbundwerkstoffstränge wurden
in der Form von Endlosfäden
(d.h. langen Stranglängen)
und einzelnen Pellets (d.h. kurzen Stranglängen) verwendet. Die Fasern
von den Verbundwerkstoffsträngen
liefern die Verstärkung,
und das thermoplastische Material bildet wenigstens einen Teil der
Matrix für
den Verbundwerkstoffgegenstand.
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Die
französische
Patentanmeldung Nr. 2 423 320 beschreibt die Anwendung einer Harzemulsion von
Faserbündeln,
genannt Rovings. Der Glasfaserroving wird mit einer Behandlungszusammensetzung aus
einer Emulsion eines thermoplastischen Harzes vorbehandelt. Die
Behandlungszusammensetzung trocknet, und der trockene Roving wird
mit einem thermoplastischen Harz ummantelt. Es ist jedoch wünschenswert,
dass jeder Faserstrang mit dem thermoplastischen Matrixmaterial
voll imprägniert wird,
das heißt,
dass das thermoplastische Material überall in jedem Faserbündel und
zwischen den Fasern im Wesentlichen gleichmäßig verteilt wird. Da alle
der Fasern von dem Matrixmaterial umgeben beginnen, können die
voll imprägnierten
Faserstränge billiger
und wirksamer geformt werden, und der ent sprechende Verbundwerkstoffgegenstand
kann verbesserte Eigenschaften aufweisen. Es ist jedoch schwierig
und zeitraubend, Faserstränge
mit typischen thermoplastischen Matrixmaterialien (z.B. technischen
thermoplastischen Kunststoffen) voll zu imprägnieren. Voll imprägnierte
Stränge
bei hohen Durchsatzraten waren besonders schwierig, insbesondere
bei den Durchsatzraten, die während
der Erzeugung von endlos geformten Verstärkungsglasfasern normalerweise
wahrgenommen werden.
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In
dem Bestreben, endlos geformte Glasfaserstränge voll zu imprägnieren,
wurde die Anzahl von Fasern, die verwendet werden, um jeden Strang zu
bilden (d.h. die Faserdichte), von einer typischen Dichte von etwa
2.000 Fasern/Strand auf 1.200 Fasern/Strang oder weniger verringert,
um die Zeit zu verkürzen,
die gebraucht wird, um jeden Faserstrang zu imprägnieren. Durch Verringern der
Anzahl von Fasern in jedem Strang, der zu einem bestimmten Zeitpunkt
verarbeitet wird, können
die Produktionsleistung und die Kostenwirksamkeit des Prozesses jedoch
negativ beeinflusst werden. Außerdem
ist das Vollimprägnieren
selbst bei Strängen
mit solch einer niedrigeren Dichte immer noch zeitraubend genug, um
zu verhindern, dass selbst die Stränge mit solch einer niedrigeren
Dichte voll imprägniert
und bei den höheren
Durchsatzraten, die in der Erzeugung von endlosen Verstärkungsglasfasern
normalerweise erreicht werden, verarbeitet werden.
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In
dem Bestreben, höhere
Durchsätze
zu erzielen, imprägniert
ein früherer
Prozess den Faserstrang nur teilweise, beschichtet den Strang in
einer gleichförmigen
Schicht von thermoplastischem Matrixmaterial und lässt den
mittleren Kern der Fasern, ohne mit dem thermoplastischen Material
imprägniert
zu werden. Diese Beschichtung und diese teilweise Imprägnierung
des Strangs werden durch Ziehen des Strangs durch eine Vorrichtung
erreicht, die als „Drahtbeschichtungsvorrichtung" bezeichnet wird.
Drahtbe schichtungsvorrichtungen, wie beispielsweise jene, die im
US-Patent Nr. 5,451,355 offenbart wird, umfassen normalerweise einen
Extruder zum Zuführen
von geschmolzenem thermoplastischem Matrixmaterial und eine Düse mit einer
Eingangsöffnung,
einer Ausgangsöffnung
und einer Beschichtungskammer, die dazwischen angeordnet ist. Der
Extruder führt
der Beschichtungskammer geschmolzenes thermoplastisches Material
zu. Der Strang wird beschichtet und teilweise imprägniert mit dem
thermoplastischen Matrixmaterial, wenn er die Beschichtungskammer
durchläuft,
und die Beschichtung wird zu einer gleichförmigen Schicht ausgebildet,
wenn der beschichtete Strang durch die Ausgangsöffnung der Düse tritt.
Der resultierende beschichtete Strang wird entweder in der Form
eines Fadens verwendet (z.B. bei Formpressanwendungen) oder zu einzelnen
Pellets geschnitten (z.B. bei Spritzgießanwendungen). Da der Strang
nur teilweise mit dem thermoplastischen Matrixmaterial imprägniert wird,
kann der Strang bei verhältnismäßig hohen Durchsätzen verarbeitet
werden.
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Diese
teilweise imprägnierten
drahbeschichteten Stränge
weisen jedoch aufgrund ihres mittleren Kerns aus nicht imprägnierten
Fasern etliche Probleme auf. Wenn in Pelletform, neigen die Fasern
im nicht imprägnierten
mittleren Kern dazu, aus der thermoplastischen Beschichtung herauszufallen.
Wenn der Strang in der Form eines Fadens ist, ist es weniger wahrscheinlich,
dass die Kernfasern herausfallen, aber der Kern dieser drahtbeschichteten
Fäden muss
an irgendeinem Punkt noch imprägniert
werden, um die Eigenschaften des resultierenden Verbundwerkstoffgegenstands
zu optimieren. Das Imprägnieren
des mittleren Kerns solcher drahtbeschichteter Fäden während des Formvorgangs kann schwierig
und zeitraubend, wenn nicht praktisch unmöglich, sein. Somit bewirkt
das Formen mit solchen drahtbeschichteten Fäden eher eine Reduktion der Produktionsgesamtrate
als eine Erhöhung,
wie gewünscht.
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Daher
besteht ein Bedarf an einer Möglichkeit,
voll imprägnierte
Faserstränge
bei höheren Durchsatzraten
zu erzeugen, selbst wenn jeder Strang eine verhältnismäßig hohe Faserdichte aufweist,
wobei die resultierenden Verbundwerkstoffstränge entweder in Faden- oder
in Pelletform zum Formen von faserverstärkten thermoplastischen Gegenständen geeignet
sind.
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Gemäß der Erfindung
wird nun ein Verfahren zur Herstellung eines thermoplastummantelten
Verbundwerkstoffstrangs zur Anordnung in einem Matrixmaterial bereitgestellt,
wobei jeder Strang eine Precoat-Schicht einer thermoplastischen
oder wärmehärtbaren
chemischen Behandlung aufweist, die mit dem Matrixmaterial kompatibel
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte
umfasst:
Auftragen auf eine Mehrzahl von Fasern, welche Verstärkungsfasern
umfassen, einer im Wesentlichen lösemittelfreien chemischen Behandlungszusammensetzung
in einer ausreichenden Menge, um im Wesentlichen alle der Fasern
zu beschichten und dadurch beschichtete Fasern zu bilden;
Zusammenlegen
der beschichteten Fasern zu einem imprägnierten Strang, der die chemische
Behandlungszusammensetzung aufweist zwischen im Wesentlichen allen
der Mehrzahl von Fasern; und
Ummanteln des imprägnierten
Strangs durch Drahtbeschichtung mit einem thermoplastischen Material, um
eine thermoplastische Beschichtung zu bilden, und Ausbilden der
thermoplastischen Beschichtung zu einem thermoplastischen Mantel,
um einen thermoplastummantelten Verbundwerkstoffstrang zu bilden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der thermoplastummantelte Verbundwerkstoffstrang auf Längen zugeschnitten,
um eine Mehrzahl von Pellets zu bilden. Alternativerweise kann der
thermoplastummantelten Verbundwerkstoffstrang als ein Faden gewickelt
werden. In einer Ausführungsform umfassen
die Verstärkungsfasern
vorgeformte Verstärkungsfasern.
Die Mehrzahl von Fasern kann auch Matrixfasern umfassen. Das Verfahren
kann ferner auch solche Schritte umfassen, wie beispielsweise das
Herstellen der Verstärkungsfasern
durch einen Prozess, der das Endlosformen von Verstärkungsfasern
aus geschmolzenem Glas oder das Vorformen von Matrixfasern aus einem
Polymermaterial umfasst. Wahlweise kann das Verfahren das In-line-Herstellen
der Verstärkungsfasern
durch einen Prozess umfassen, der das Endlosformen von Verstärkungsfasern
aus einem geschmolzenen Glasmaterial umfasst. Die chemische Behandlung,
die in solch einem Verfahren verwendet wird, kann Wasser und ein
organisches Material in einer Menge umfassen, welche den vorimprägnierten
Strang mit einem Gehalt an organischem Material von etwa 2 Gew.-% bis
etwa 25 Gew.-% bereitstellt, wobei im Wesentlichen das ganze Wasser
in der chemischen Behandlung vor dem Zusammenlegeschritt verdampft
wird. Das organische Material kann ein Feststoff oder eine Flüssigkeit
sein, welche im Wasser dispergiert oder emulgiert werden. Vorzugsweise
beträgt
der Gehalt an organischem Material von etwa 2 Gew.-% bis etwa 15
Gew.-%, und der Verdampfungsschritt umfasst das Erwärmen der
chemischen Behandlung nach dem Auftragschritt, und insbesondere
beträgt
der Gehalt an organischem Material von etwa 6 Gew.-% bis etwa 7
Gew.-%, und das Erwärmen
umfasst das Zuführen
von Wärmeenergie
zu der chemischen Behandlung von einer externen Quelle oder von
der Mehrzahl von Fasern. In einer Ausführungsform ist die chemische
Behandlung wärmehärtbar, und
das Herstellen des thermoplastummantelten Verbundwerkstoffstrangmaterials
umfasst ferner den Schritt des wenigstens teilweisen Aushärtens der
chemischen Behandlung nach dem Auftragschritt. Die chemische Behandlung
ist vorzugsweise im Wesentlichen lösemittelfrei und im Wesentlichen
nicht lichthärtbar,
und das organische Material umfasst einen Filmbildner und ein Haftmittel.
In einer Ausführungs form
ist die chemische Behandlung thermoplastisch, der Filmbildner umfasst
ein thermoplastisches Polymer von geringer Molekülmasse und das Haftmittel umfasst
ein funktionalisiertes organisches Substrat. In einer anderen Ausführungsform
ist die chemische Behandlungszusammensetzung wärmehärtbar, der Filmbildner umfasst
wenigstens ein multifunktionelles Monomer oder ein monofunktionelles
Monomer von geringer Molekülmasse,
und das Haftmittel umfasst ein funktionalisiertes organisches Substrat.
Das Verfahren kann ferner das Kombinieren des thermoplastummantelten
Verbundwerkstoffstrangs mit dem Matrixmaterial, um eine Verbundwerkstoffformulierung zu
bilden, und das Formen der Verbundwerkstoffformulierung umfassen.
Außerdem
kann das Verfahren ferner das Ausbilden des thermoplastummantelten Verbundwerkstoffstrangs
zu Pellets und Formen der Pellets zusammen mit einem harzigen Matrixmaterial,
um einen faserverstärkten
Verbundwerkstoffgegenstand zu bilden, umfassen.
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Das
Verfahren der Erfindung erzeugt ein Verbundwerkstoffprodukt, das
eine Mehrzahl von thermoplastummantelten Verbundwerkstoffsträngen umfasst,
welche beim Bilden eines faserverstärkten Verbundwerkstoffgegenstands,
der ein Matrixmaterial enthält,
verwendbar ist, wobei jeder thermoplastummantelte Verbundwerkstoffstrang
einen vorimprägnierten
Strang umfasst, der eine Mehrzahl von zusammengelegten Fasern umfasst,
welche Verstärkungsfasern
umfassen, die im Wesentlichen mit einer thermoplastischen oder wärmehärtbaren
chemischen Behandlung beschichtet sind, die mit dm Matrixmaterial
kompatibel ist. In einer Ausführungsform umfasst
das Verbundwerkstoffprodukt Pellets, die aus Verbundwerkstoffsrängen zugeschnitten
wurden, wobei die chemische Behandlung die Mehrzahl von zusammengelegten
Fasern in den Pellets zusammenhält.
Alternativerweise können
die Verbundwerkstoffstränge
zu einer Fadenform gewickelt werden. Vorzugsweise beträgt die Anzahl
der Mehrzahl von zusammengelegten Fasern von etwa 1.500 bis etwa 10.000
und insbesondere von etwa 2.000 bis etwa 4.000. Die Mehrzahl von
zusammengelegten Fasern kann wahlweise Matrixfasern umfassen, die aus
einem thermoplastischen Material hergestellt sind. In einer Ausführungsform
umfasst die chemische Behandlung ein organisches Material, und jeder vorimprägnierte
Strang weist einen Gehalt an organischem Material von etwa 2 Gew.-%
bis etwa 25 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 2 Gew.-% bis 15 Gew.-%
und insbesondere von etwa 6 Gew.-% bis etwa 7 Gew.-%. Die chemische
Behandlung kann thermoplastisch, im Wesentlichen lösemittelfrei
und im Wesentlichen nicht lichthärtbar
sein und (i) einen Filmbildner, der ein thermoplastisches Polymermaterial
von geringer Molekülmasse
enthält,
und (ii) ein Haftmittel, das ein funktionalisiertes organisches Substrat
enthält,
umfassen. Alternativerweise kann die chemische Behandlung wärmehärtbar, im
Wesentlichen lösemittelfrei
und im Wesentlichen nicht lichthärtbar
sein und (i) einen Filmbildner, der wenigstens ein multifunktionelles
Monomer oder ein multifunktionelles Momomer von geringer Molekülmasse enthält, und
(ii) ein Haftmittel, das ein funktionalisiertes organisches Substrat
enthält,
umfassen. Die Mehrzahl von Verbundwerkstoffsträngen kann mit einem Matrixmaterial
geformt werden.
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Die
chemische Behandlung kann in einer Menge von etwa 0,1 Gew.-% bis
etwa 1 Gew.-%, um die Mehrzahl von Fasern zu schlichten, oder in
einer Menge von etwa 2 Gew.-% bis etwa 25 Gew.-%, um die Mehrzahl
von Fasern vorzuimprägnieren,
aufgetragen werden. Die Fasern können
ferner polymere Matrixfasern umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Verstärkungsfasern
Verstärkungsglasfasern,
und der Erwärmungsschritt
umfasst das Zuführen
von Wärmeenergie
zu der aufgetragenen chemischen Behandlung, die von den Verstärkungsglasfasern
abgegeben wird, wobei die Verstärkungsglasfasern
während
des Auftragschritts vorzugsweise eine Temperatur von etwa 150°C bis etwa
350°C und
insbesondere von etwa 200°C
bis etwa 300°C
aufweisen. Die Verstärkungsfasern
können
vorgeformte Verstärkungsfasern
umfassen, wobei das Verfahren ferner den Schritt des Vorwärmens der
Glasfasern der vorgeformten Verstärkungsfasern umfasst. Außerdem können die
Verstärkungsfasern Glasfasern
umfassen, wobei das Verfahren ferner den Schritt des Bildens der
Glasfasern aus einer Quelle von geschmolzenem Verstärkungsglasmaterial
umfasst, wobei der Erwärmungsschritt
das Zuführen
von Wärmeenergie,
die in den Verstärkungsglasfasern
vom Bildungsschritt gespeichert ist, zu der aufgetragenen chemischen
Behandlung umfasst. Der Erwärmungsschritt
kann das Zuführen
von Wärmeenergie
zu der aufgetragenen chemischen Behandlung von einer Quelle, die
extern von der Mehrzahl von Fasern ist, umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die chemische Behandlung wärmehärtbar, und
der Erwärmungsschritt
härtet
einen Teil der aufgetragenen chemischen Behandlung wenigstens teilweise
aus. Alternativerweise ist die chemische Behandlung thermoplastisch,
und der Erwärmungsschritt
setzt die Viskosität
wenigstens eines Teiles der chemischen Behandlung herab. Das Verfahren
kann ferner einen Schritt des Zusammenlegens der beschichteten Fasern
zu einem Verbundwerkstoffstrang umfassen, und der Erwärmungsschritt
kann nach dem Zusammenlegeschritt erfolgen. Die chemische Behandlung
kann ein organisches Material enthalten, wobei der Verbundwerkstoffstrang
einen Gehalt an organischem Material von etwa 2 Gew.-% bis etwa
25 Gew.-% aufweist. Das Verfahren kann auch den Schritt des Ausbildens des
Verbundwerkstoffstrangs zu einem Verbundwerkstoffgegenstand mit
einer Mehrzahl von Fasern umfassen, die in einer Matrix angeordnet
sind, die wenigstens teilweise durch die aufgetragene chemische
Behandlung gebildet wird. Die Mehrzahl von Fasern umfasst wahlweise
polymere Matrixfasern, welche wenigstens einen Teil der Matrix des
Verbundwerkstoffgegenstands bilden. Der Bildungsschritt kann in-line
mit dem Zusammenlegeschritt erfolgen. Außerdem können die Verstärkungsfasern
und die Matrixfasern miteinander vermischt werden, um die Mehrzahl
von Fasern zu bilden. Der Auftrag schritt kann das gleichzeitige
Beschichten der Verstärkungsfasern
und der Matrixfasern mit der chemischen Behandlung einbeziehen.
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Die
chemische Behandlung umfasst geeigneterweise: einen Filmbildner,
der wenigstens ein multifunktionelles Monomer oder ein multifunktionelles
Monomer von geringer Molekülmasse
umfasst; und ein Haftmittel, das ein funktionalisiertes organisches
Substrat umfasst. Die chemische Behandlung ist dann wärmehärtbar, wenigstens
teilweise heiß härtend, im
Wesentlichen lösemittelfrei
und im Wesentlichen nicht lichthärtbar.
Wahlweise kann die Behandlung einen Verarbeitungshilfsstoff, z.B.
ein epoxidfunktionelles Viskositätsmodifikationsmittel
oder Butoxyethylstearat, umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die chemische Behandlung bei einer Temperatur von etwa 150°C bis etwa
350°C heiß härtbar. Der
Filmbildner kann ein Monomer umfassen, das aus Poyesteralkyden,
Epoxidharzen und Verbindungen, die glycidyletherfunktionelle Gruppen enthalten,
ausgewählt
wird. Der Filmbildner kann auch wenigstens ein Element umfassen,
das aus Urethanen, Vinylestern, Carbamoylcarbonsäure, reaktionsfähigen Diels-Alder-Spezies
und Cope-Umlagerungsverbindungen ausgewählt wird. Vorzugsweise weist
die chemische Behandlung bei einer Temperatur im Bereich von etwa
93°C bis
etwa 110°C
eine Viskosität
von bis zu etwa 300 Centipoise (cps) auf.
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Alternativerweise
umfasst die chemische Behandlung einen Filmbildner, der wenigstens
ein thermoplastisches Polymermaterial von geringer Molekülmasse umfasst,
und ein Haftmittel, das ein funktionalisiertes organisches Substrat
umfasst, wobei die chemische Behandlung thermoplastisch, im Wesentlichen
lösemittelfrei
und im Wesentlichen nicht lichthärtbar
ist. Wahlweise kann die Behandlung einen Verarbeitungshilfsstoff
umfassen. Das thermoplastische Polymer von geringer Molekülmasse kann
ein gespaltenes Polyester oder Polyamid umfassen, wobei das Polyester
oder Polyamid vorzugsweise aus Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat und
Nylon ausgewählt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Behandlung
einen Verarbeitungshilfsstoff, welcher ein Monomeräquivalent umfasst,
das aus Di-n-butylterephthalat, Dibenzoatester von 1,4-Butandiol,
Diethylterephthalat, Dibenzoatester von Ethylenglycol, Caprolacton,
einem Addukt von Adipolychlorid und n-Aminohexan und einem Addukt
von 1,6-Hexandiamin und Haxanoylchlorid ausgewählt wird. Vorzugsweise weist
die chemische Behandlung bei einer Temperatur im Bereich von 93°C bis etwa
110°C eine
Viskosität
von bis zu 300 cps auf.
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Die
Erfindung wird im Folgenden lediglich als Beispiel unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen ausführlicher beschrieben, wobei:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung
zum chemischen Behandeln von Fasern ist, die aus einem geschmolzenen
Material endlos geformt werden und geeignet zum Herstellen eines
Verbundwerkstoffgegenstands sind;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform eines Systems zum
chemischen Behandeln von Fasern ist, wobei ein Wärmespeicher zwischen einem
Faserbildungsmechanismus und einem Auftraggerät der chemischen Behandlung
angeordnet ist;
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3 eine
perspektivische Ansicht einer zusätzlichen Ausführungsform
einer Vorrichtung zum chemischen Behandeln von Fasern, welche aus
einem geschmolzenen Material endlos geformt werden, und vorgeformten
Fasern, welche von Wickelkörpern
gezogen werden, ist;
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Herstellen und anschließenden
Zer hacken eines thermoplastummantelten Verbundwerkstoffstrangs von
vorimprägnierten
Verstärkungsfasern
zu einer Mehrzahl von Pellets ist, die sich eignen, um zu faserverstärkten thermoplastischen
Verbundwerkstoffgegenständen
geformt zu werden;
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5 eine
Draufsicht eines Wickelgeräts zum
Wickeln eines thermoplastummantelten Verbundwerkstoffstrangs zu
einem Faserwickelkörper ist,
der sich eignet, um zu einem faserverstärkten thermoplastischen Verbundwerkstoffgegenstand
geformt zu werden; und
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6 eine
perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Herstellen und anschließenden
Zerhacken eines thermoplastummantelten Verbundwerkstoffstrangs von
vorimprägnierten
Fasern zu einer Mehrzahl von Pellets ist, die sich eignen, zu einem
faserverstärkten
thermoplastischen Verbundwerkstoffgegenstand geformt zu werden.
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Ein
allgemeiner Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von im
Wesentlichen lösemittelfreien
chemischen Behandlungen zum Auftragen auf Fasern, die zu Verbundwerkstoffgegenständen verarbeitet
werden. Eine oder mehrere chemische Behandlungen können zum
Beispiel mit einem oder mehreren herkömmlichen Auftraggeräten auf
die Fasern aufgetragen werden, um eine ausreichende Anzahl der Verstärkungsfasern
zu schlichten und/oder vorzuimprägnieren,
um die gewünschten
Verbundwerkstoffeigenschaften zu erhalten.
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Genauer
gesagt werden Fasern oder Filamente mit einer chemischen Behandlung
geschlichtet und/oder vorimprägniert.
Die chemische Behandlung weist eine niedrige Viskosität auf, ist
im Wesentlichen frei von einem reaktionsunfähigen Lösemittel und wird nicht durch
eine aktinische Strahlung gehärtet.
Die niedrige Viskosität
kann durch Wählen
von Bestandteilen von verhältnismäßig geringer
Molekülmasse
für die
chemische Behandlung erhalten werden.
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Wärmeenergie
kann verwendet werden, um die Viskosität herabzusetzen und die Benetzungsfähigkeit
der chemischen Behandlung zu verbessern, nachdem die Behandlung
auf die Fasern aufgetragen ist. Zusätzlich oder alternativerweise
kann Wärmeenergie
verwendet werden, um die Molekülmasse
der aufgetragenen chemischen Behandlung zu erhöhen oder diese anderweitig
zu härten
(d.h. zu vernetzen oder die Molekülmasse derselben anderweitig
zu erhöhen).
Alternativerweise ist es möglich,
der aufgetragenen chemischen Behandlung keine Wärmeenergie zuzuführen. Ungeachtet
dessen, ob Erwärmung
eingesetzt wird, gibt es nur eine geringe – wenn überhaupt eine – Erzeugung
von Wasserdampf, flüchtigem
organischem Kohlenstoff- oder VOC-Dampf oder einem anderen Lösemitteldampf.
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Die
resultierenden chemisch behandelten Fasern sind zum Bilden eines
Verbundwerkstoffstrangs, z.B. eines vorimprägnierten Strangs („Prepregs") geeignet. Der Verbundwerkstoffstrang kann
anschließend
in-line oder off-line zu einem Verbundwerkstoffgegenstand verarbeitet
werden, der Verstärkungsfasern
aufweist, die in einem polymeren Matrixmaterial angeordnet sind.
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Eine
Vorrichtung, die zum Herstellen eines oder mehrerer Verbundwerkstoffstränge in Faden- oder
Pelletform geeignet ist, die sich eignen, um zu faserverstärkten thermoplastischen
Verbundwerkstoffgegenständen
geformt zu werden, umfasst eine Quelle von Verstärkungsfasern und wahlweise
eine Quelle einer oder mehrerer anderer Arten von Fasern. Eine solche
Quelle ist eine Ziehdüse
von geschmolzenem Verstärkungsmaterial
(z.B. Glas), aus der endlose Verstärkungsfasern in ausreichender Anzahl
gezogen werden können,
um wenigstens einen Teil – wenn
nicht die Gesamtheit – des
Strangs zu bilden. Es kann auch wünschenswert sein, dass es sich
bei der Quelle von Verstärkungsfasern
um eine oder mehrere Spulen oder andere Wickelkörper von vorgeformten Verstärkungsfasern
handelt. Eine Quelle von vorgeformten Verstärkungsfasern kann zusammen
mit einer Quelle von endlos geformten Verstärkungsfasern verwendet werden.
Die Quelle von Fasern kann auch Matrixfasern umfassen, die zum Beispiel
aus einer Ziehdüse
oder einer Spinnmaschine endlos hergestellt und/oder vorgeformt und
in geeigneten Wickelkörpern,
wie beispielsweise Spulen, bereitgestellt werden.
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Wenn
Verstärkungsglasfasern
gebildet werden, bildet der Faserbildungsmechanismus die Fasern
aus einer Quelle von geschmolzenem Glasfasermaterial, wie beispielsweise
einer herkömmlichen Glasfaserbildungsziehdüse. Der
Faserbildungsvorgang kann off-line aus dem oder in-line mit dem
Rest der Vorrichtung durchgeführt
werden. Wenn die Fasern, die gebildet werden, Verstärkungsglasfasern sind,
bildet der Fasernbildungsmechanismus die Fasern aus einer Quelle
von geschmolzenem Verstärkungsglasfasermaterial.
In einer Ausführungsform bildet
der Faserbildungsmechanismus die Fasern derart, dass sie eine Zeit
lang Wärmeenergie
abgeben, nachdem sie gebildet wurden.
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Ein
Auftraggerät
wird zum Auftragen der chemischen Behandlung auf im Wesentlichen
alle der Fasern verwendet. Das Auftraggerät kann eine herkömmliche
oder jede andere Konstruktion aufweisen, die geeignet ist, die gewünschte Art
und Menge von chemischer Behandlung aufzutragen. Das Auftraggerät kann mit
dem Faserbildungsmechanismus zum Auftragen einer chemischen Behandlung
auf die Fasern, um eine Mehrzahl von beschichteten Fasern zu bilden,
in-line angeordnet werden. Das Auftraggerät trägt die chemische Behandlung
auf, welche im Wesentlichen frei von Lösemittel und im Wesentlichen nicht
lichthärtbar
ist.
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Eine
Ausführungsform
der Vorrichtung umfasst ein Auftragsystem, welches die chemische
Behandlung aufträgt,
wenn die Fasern eine höhere Temperatur
als die der aufgetragenen chemischen Behandlung aufweisen. Wenn
die chemische Behandlung aufgetragen wird, weisen die Fasern eine ausreichend
höhere
Temperatur auf, um genügend Wärmeenergie
bereitzustellen, um zu bewirken, dass die chemische Behandlung ihre
Viskosität
herabsetzt oder wenigstens teilweise heiß härtet (z.B. wenn die chemische
Behandlung ein wärmehärtbarer
Kunststoff ist) oder beides. Die Temperatur der Fasern, wenn die
chemische Behandlung aufgetragen wird, reicht jedoch nicht, um einen
bedeutsamen Abbau der aufgetragenen chemischen Behandlung zu verursachen.
Der Unterschied der Temperaturen der aufgetragenen chemischen Behandlung
und der Fasern, auf welche die Behandlung aufgetragen wird, kann
durch Einbeziehen eines Wärmespeichers
als Teil des Auftragsystems erreicht werden. Dieser Unterschied
kann auch erreicht werden, indem das Auftraggerät nahe genug (z.B. benachbart)
am Faserbildungsmechanismus angeordnet wird, derart dass die Fasern
eine ausreichend höhere
Temperatur als die chemische Behandlung aufweisen, wenn diese aufgetragen
wird. Solch ein Auftragsystem kann einen Wärmespeicher umfassen, der angeordnet
wird, um dabei zu helfen, während
und/oder nach dem Auftragen der chemischen Behandlung die Temperatur
der Fasern aufrechtzuerhalten oder wenigstens die Geschwindigkeit
des Temperaturabfalls zu verlangsamen.
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Ein
Zusammenlegeschuh oder irgendeine andere Zusammenlege- oder Bündelvorrichtung
wird verwendet, um die behandelten Fasern zu wenigstens einem Strang
zusammenzulegen. Der Strang kann dann mit einem geeigneten Polymermaterial, vorzugsweise
einem thermoplastischen Kunststoff, beschichtet oder ummantelt und
zu dem gewünschten
Verbundwerkstoffgegenstand ausgebildet werden.
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Das
Material, das zum Beschichten oder Ummanteln des chemisch behandelten
Strangs verwendet wird, kann von einer Quelle von geschmolzenem
thermoplastischem Material, wie beispielsweise von einem Extruder,
geliefert werden. Um den behandelten Strang zu beschichten und einen
ummantelten Verbundwerkstoffstrang zu bilden, kann der behandelte
Strang durch eine geeignete Beschichtungsvorrichtung durchgezogen
oder anderweitig durchgeführt
werden. Zum Beispiel können
ummantelte Verbundwerkstoffstränge
durch Ziehen oder anderweitiges Durchführen einer Anzahl der Stränge durch
eine entsprechende Anzahl von Düsen
gebildet werden, wobei jede Düse
jeweils wenigstens eine Ausgangsöffnung
aufweist, die bemessen ist, um die Beschichtung zu einem thermoplastischen
Mantel der gewünschten
Dicke (z.B. derjenigen, die ein Gewichtsverhältnis von Thermoplast zu Glas
von etwa 30:70 bis etwa 70:30 ergibt) auszubilden.
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Vorzugsweise
wird eine Drahtbeschichtungsvorrichtung verwendet, um die Stränge zu ummanteln.
Eine Drahtbeschichtungsvorrichtung ist eine Vorrichtung oder Gruppe
von Vorrichtungen, die zum Beschichten eines oder mehrerer Stränge mit
einem Kunststoffmaterial imstande ist, um einen Mantel von verhältnismäßig gleichförmiger Dicke
auf jedem Strang zu bilden. Vorzugsweise umfasst die Drahtbeschichtungsvorrichtung
irgendeine Form von Düse,
welche den Mantel zur gewünschten
gleichförmigen
Dicke und/oder zum gewünschten
gleichförmigen
Querschnitt formt.
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Der
Strang wird unter Verwendung einer geeigneten Vorrichtung durch
die Beschichtungsvorrichtung durchgeschickt oder durchgeführt. Zum
Beispiel kann eine Ziehvorrichtung verwendet werden, um den Strang
durch die Drahtbeschichtungsvorrichtung durchzuziehen. Diese Ziehvorrichtung
kann von der Drahtbeschichtungsvorrichtung getrennt oder ein Teil
davon sein. Ein Zerhacker kann so ausgelegt werden, dass er auch
als eine Ziehvorrichtung fungiert oder der Ziehvorrichtung beim
Ziehen des Strangs durch die Drahtbeschichtungsvorrichtung hilft.
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Der
resultierende beschichtete oder ummantelte Verbundwerkstoffstrang
kann auf einzelne Längen
zugeschnitten oder anderweitig getrennt werden, um eine Mehrzahl
von ummantelten Verbundwerkstoffpellets zu bilden, oder gespult
oder anderweitig gewickelt werden, um einen ummantelten Verbundwerkstofffaden
zu bilden. Die chemische Behandlung hilft dabei, die Fasern in jedem
polymerummantelten Verbundwerkstoffpellet oder -faden zusammenzuhalten.
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Ein
Verbundwerkstoffgegenstand kann durch Formen eines oder mehrerer
der ummantelten Verbundwerkstoffstränge z.B. in Pellet-, Faden-
oder einer anderen Form hergestellt werden. Die Mäntel der
ummantelten Verbundwerkstoffstränge
bilden wenigstens einen Teil und können die Gesamtheit der Matrix
des zu formenden Verbundwerkstoffgegenstands bilden. Beispielhafte
Formprozesse, die zur Bildung des Verbundwerkstoffgegenstands verwendet
werden, umfassen Spritzgieß-,
Formpress- und andere geeignete Formtechniken.
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1 bis 3 veranschaulichen
eine bevorzugte Ausführungsform
zum chemischen Behandeln einer Mehrzahl von Fasern 10,
die zum Herstellen eines Verbundwerkstoffgegenstands geeignet sind.
Ein typischer Verbundwerkstoffgegenstand umfasst eine Mehrzahl von
Verstärkungsfasern 12,
die in einer Matrix aus polymerem Material angeordnet sind.
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Zusätzlich zu
den Verstärkungsfasern 12 können die
Fasern 10 auch andere Arten von Fasern umfassen, die sich
zum Herstellen eines Verbundwerkstoffgegenstands eignen, wie beispielsweise Matrixfasern 13.
Die Matrixfasern 13 sind vorzugsweise aus einem polymeren
Matrixmaterial hergestellt und bilden wenigstens einen Teil der
Matrix. Die Verstärkungsfasern 12 können Glas
sein, das aus einer Quelle von geschmolzenem Verstärkungsglasmaterial
(z.B. einer her kömmlichen
Verstärkungsglasfaserziehdüse wie in 1 und 2 dargestellt)
endlos gezogen wird. Endlos geformte Verstärkungsglasfasern sind besonders
vorteilhaft, da Wärmeenergie,
die vom Bildungsprozess in den Glasfasern gespeichert ist, eingesetzt
werden kann, um der aufgetragenen chemischen Behandlung wirksam Wärme zuzuführen. Zusätzlich zur
oder anstelle der Verwendung von endlos geformten Glasfasern können die
Verstärkungsfasern 12 vorgeformte
Verstärkungsfasern
umfassen, die aus Glas- und/oder synthetischen Verstärkungsmaterialien
hergestellt sind.
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Der
Begriff „vorgeformt" bezieht sich auf
Fasern, die offline gebildet werden, bevor sie mit einer chemischen
Behandlung gemäß der vorliegenden Erfindung
versorgt oder versehen werden. Der Begriff „Glas" bezieht sich auf ein anorganisches Schmelzprodukt,
das sich beim Abkühlen
zu einem starren nichtkristallinen Zustand verfestigen, und soll gewöhnliche
Silicatglasarten, sowie glasartige Mineralmaterialien, die zur Herstellung
von Verstärkungsfasern
geeignet sind, wie beispielsweise Borosilicatglas, Glaswolle, Steinwolle,
Schlackenwolle und Mineralwolle, umfassen. Dagegen sind „synthetische" Verstärkungsmaterialien
Nichtglasmaterialien, wie beispielsweise Kevlar®, Kohlenstoff
oder Grafit, Siliciumcarbid (SiC), und andere Nichtglasmaterialien
mit geeigneten Verstärkungseigenschaften.
Wenn Fasern aus verschiedenen Materialien verwendet werden, ist
vorgesehen, dass dieselbe oder eine unterschiedliche chemische Behandlung
für jede
Art von Faser verwendet werden kann.
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In
einer Ausführungsform
wird die chemische Behandlung gemäß Verfahren und unter Verwendung
einer Vorrichtung aufgetragen, welche Wärmeenergie verwenden, um wenigstens
eine von zwei Änderungen
in der aufgetragenen Chemikalie zu bewirken. Wärmeenergie kann verwendet werden,
um die Viskosität
herabzusetzen, was die Benetzungsfähigkeit einer chemischen Behandlung
verbessert, die auf die Fasern aufge tragen wurde. Alternativerweise
oder zusätzlich
kann Wärmeenergie verwendet
werden, um die Molekülmasse
der aufgetragenen chemischen Behandlung zu erhöhen oder diese anderweitig
zu härten. 1 und 2 veranschaulichen
beispielhafte Ausführungsformen
der Vorrichtung und der Verfahren zum Auftragen der chemischen Behandlungen.
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Die
chemische Behandlung, welche verwendet wird, um die Fasern 10 zu
beschichten, weist im Vergleich zum Matrixmaterial eine verhältnismäßig geringe
Molekülmasse
und Viskosität
auf und ist im Wesentlichen auch frei von einem reaktionsunfähige Lösemittel.
Ein „reaktionsunfähiges Lösemittel" (z.B. Wasser oder
bestimmte organische Lösemittel)
ist ein Lösemittel,
das in der Gegenwart von Wärmeenergie
eher aus der chemischen Behandlung verdampft, als dass es mit einem
Bestandteil der chemischen Behandlung oder des Matrixmaterials reagiert. Die
chemische Behandlung ist im Wesentlichen „lösemittelfrei", d.h. im Wesentlichen
frei von solch einem im Wesentlichen reaktionsunfähigen Lösemittel. Demnach
können
Spuren eines reaktionsunfähigen Lösemittels
in der chemischen Behandlung vorhanden sein, aber die Menge des
vorhandenen Lösemittels
ist an sich nicht genug, um die Viskosität der chemischen Behandlung
wesentlich herabzusetzen (d.h. die Fähigkeit der chemischen Behandlung
zur Benetzung der Fasern zu beeinflussen). Außerdem ist die aufgetragene
chemische Behandlung ausreichend frei von jeglichen reaktionsunfähigen Lösemitteln, derart
dass keine bedeutsame Menge von Wasserdampf, VOC-Dampf oder einem anderen Lösemitteldampf
erzeugt wird, wenn die chemische Behandlung erwärmt wird, einschließlich während des
Formens des Verbundwerkstoffgegenstands. Dadurch, dass die vorliegende
chemische Behandlung lösemittelfrei
ist, kann sie eine herabgesetzte Viskosität aufweisen und/oder heiß gehärtet werden,
ohne einen wesentlichen Masseabfall zu erleiden. Demnach bleibt
der Großteil
der chemischen Behandlung, der auf die Fasern 10 aufgetragen
wird, auf den Fasern.
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Dass
die chemische Behandlung lösemittelfrei
ist, schließt
jedoch nicht die Verwendung eines oder mehrerer Zusatzstoffe in
der chemischen Behandlung aus, die löslich und mit den anderen Zutaten
(z.B. dem Haftmittel) kompatibel sind. Zum Beispiel kann ein kompatibles
Viskositätsmodifikationsmittel,
wie beispielsweise ein HELOXY®-Produkt (ein epoxidfunktionelles
Modifikationsmittel), das von der Shell Chemical Company erhältlich ist,
z.B. ein Diglycidylether von 1,4-Butandiol (HELOXY Modifier 67) oder
ein Polyglycidylether von Castoröl
(HELOXY Modifier 505), in einem Filmbildnersystem verwendet werden,
um mit einer oder mehreren Zutaten zu interagieren oder reagieren,
um die Viskosität
der chemischen Behandlung herabzusetzen, statt in Gegenwart von
Wärmeenergie
in der Form eines Dampfes ausgetrieben zu werden.
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Die
chemische Behandlung ist außerdem
bis zu einem hohen Grad nicht durch aktinische Strahlung härtbar (d.h.
sie ist nicht lichthärtbar).
Das heißt, die
chemische Behandlung reagiert fotochemisch nicht, um infolge der
Wirkung von aktinischer Strahlung auszuhärten oder die Viskosität wesentlich
zu erhöhen.
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Die
chemische Behandlung, welche von wärmehärtbarer oder thermoplastischer
Beschaffenheit sein kann, wird zum Schlichten und/oder Vorimprägnieren
der Anzahl von Fasern 12 verwendet, die notwendig sind,
um die gewünschten
Verbundwerkstoffeigenschaften zu erhalten. Die chemische Behandlung
kann auch zum Schlichten und/oder Vorimprägnieren anderer Arten von Fasern 10,
wie beispielsweise der Fasern 13, die aus einem polymeren
Matrixmaterial hergestellt sind, verwendet werden.
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Matrixfasern
können
entweder in-line endlos geformt oder vorgeformt werden und werden
im Wesentlichen verwendet, um einen Teil oder die Gesamtheit der
Matrix des Verbundwerk stoffgegenstands zu bilden. Wenn Matrixfasern
verwendet werden, kann der Schritt des Auftragens der chemischen Behandlung
das Schlichten und/oder Vorimprägnieren
der Matrixfasern mit derselben oder einer anderen chemischen Behandlung
als jener, die auf die Verstärkungsfasern
aufgetragen wird, umfassen.
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In
den meisten Fällen
wird sowohl eine Vorimprägnierung
als auch eine Schlichte gewünscht, weshalb
es vorzuziehen ist, dass dieselbe chemische Behandlung sowohl zum
Schlichten als auch zum Vorimprägnieren
der Fasern 10 verwendet wird. Wahlweise kann jedoch eine
chemische Behandlung verwendet werden, um die Verstärkungs-
und/oder Matrixfasern zu schlichten, und eine andere chemische Behandlung
kann verwendet werden, um die Verstärkungs- und/oder Matrixfasern
vorzuimprägnieren.
Wenn verschiedene Arten von Matrixfasern verwendet werden, ist es
möglicherweise
vorzuziehen, eine unterschiedliche chemische Behandlung auf jede
Matrixfaserart aufzutragen.
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Das
Schlichten von Fasern bezieht das Auftragen wenigstens einer Monoschicht
der chemischen Behandlung auf die Oberfläche jeder Faser ein. Verstärkungsglasfasern 12 gelten
im Allgemeinen als geschlichtet, wenn ein Gehalt an chemischer Behandlung
von 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-%, z.B. in der Größenordnung von etwa 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der behandelten Fasern, auf die Fasern 12 aufgetragen
ist. Das Vorimprägnieren bezieht
Beschichten oder anderweitiges Auftragen einer ausreichenden Menge
der chemischen Behandlung auf eine Mehrzahl von Fasern ein, um die Räume zwischen
den Fasern im Wesentlichen zu füllen,
wenn die Fasern 10 zu einem Bündel oder Strang 14 ausgebildet
werden. Ein Bündel
oder Strang 14 von Verstärkungsglasfasern 12 gilt
im Allgemeinen als vorimprägniert,
wenn der Strang 14 einen Gehalt an chemischer Behandlung
von etwa 2 Gew.-% bis etwa 25 Gew.-% aufweist.
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Die
Fasern können
geschlichtet werden, ohne gleichzeitig vorimprägniert zu werden, wenn die chemische
Behandlung zum Beispiel in einer geringen Menge aufgetragen wird
und/oder wenn sie eine ausreichend niedrige Viskosität aufweist.
Die Viskosität
einer chemischen Behandlung kann durch Einstellen ihrer Temperatur
eingestellt werden. Zum Beispiel kann die Viskosität der Behandlung
durch Einsetzen der Wärme,
die in den Fasern vorhanden ist, in geeigneter Weise eingestellt
werden, nachdem sie aufgetragen wurde.
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Vorzugsweise
werden wenigstens die Verstärkungsfasern 12 der
Strangfasern 10 mit einer chemischen Behandlung in einer
Menge von etwa 2 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-%, insbesondere von etwa 5
Gew.-% bis etwa 15 Gew.-% und noch besser von etwa 8 Gew.-% (bezogen
auf das Gewicht der behandelten Fasern) beschichtet. Ein herkömmliches
Glühverlust-
oder LOI-Verfahren (LOI für
engl. loss on iginition) kann verwendet werden, um zu bestimmen, wie
viel von der aufgetragenen chemischen Behandlung auf den Fasern 12,
welche vorzugsweise Glas sind, ist.
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Ein
bevorzugter LOI-Bereich oder -Wert ist jener, der die gewünschten
Verbundwerkstoffstrangeigenschaften zu den niedrigsten Kosten ergibt.
Es stellte sich heraus, dass Probenstränge 14 bei einem LOI-Wert
von 8% gut vorimprägniert,
aber für
den Tastsinn nicht feucht sind. LOI-Werte, die zu niedrig sind, können das
Ausfransen des Strangs 14 (d.h. das Brechen einer Anzahl
von einzelnen Glasfasern im Strang) bei der anschließenden In-line-
oder Off-line-Verarbeitung und -Bearbeitung verursachen. Aber je
mehr chemische Behandlung beigegeben wird, umso mehr kostet das
Endprodukt. Höhere LOI-Werte
können
auch Komponenten mit niedriger Viskosität aus dem Strang 14 ablassen.
Auf jeden Fall ist ein LOI-Wert von etwa 25 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-%
zum Herstellen eines Verbundwerkstoffgegenstands vorzuziehen, wobei
das ganze Matrixpolymer durch den Verbundwerkstoffstrang 14 bereitgestellt
wird.
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Demnach
können
die Fasern 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung chemisch behandelt werden, um ein Prepreg (einen vorimprägnierten
Verbundwerkstoffstrang) 14 oder einen Verbundwerkstoffstrang 14,
der nur geschlichtete Fasern 10 enthält, zu bilden. Einer oder mehrere
der Verbundwerkstoffstränge 14 kann
anschließend
in-line oder off-line zu einer Vielfalt von Verbundwerkstoffgegenständen verarbeitet
werden. Zum Beispiel kann der Schritt des Bildens des Verbundwerkstoffstrangs in-line
mit einem Zusammenlegeschritt bewerkstelligt werden. Beispielhafte
Verbundwerkstoffgegenstände,
zu welchen ein Strang 14 ausgebildet werden kann, umfassen
eine Matte, einen Stoff, ein Gewebe, ein Einsetzstück, ein
Wickelrohr, einen Pultrusionsgegenstand (Pultrusion) oder Faserspritzgegenstände (Schießroving).
Die Stränge 14 können auch
auf Längen
oder Pellets zerhackt werden, die sich zur Verwendung bei Spritzgieß- oder anderen Formprozessen
eignen, um Verbundwerkstoffgegenstände zu bilden.
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Im
Allgemeinen umfasst eine chemische Behandlung, welche gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, einen Filmbildner und ein Haftmittel. Der
Filmbildner bildet eine Schicht aus Polymermaterial um jede Faser,
die mit der chemischen Behandlung beschichtet wird. Das Haftmittel
hilft dabei, den Filmbildner wenigstens an die Verstärkungsfaser
zu binden oder anderweitig damit zu verbinden. Das Haftmittel kann,
falls angebracht, auch gewählt
werden, um dabei zu helfen, dass der Filmbildner mit dem polymeren
Matrixmaterial reagiert oder interagiert.
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Die
aufgetragene chemische Behandlung verhält sich wie ein wärmehärtbarer
Kunststoff oder ein thermoplastischer Kunststoff. Außerdem kann
die Behandlung sowohl wärmehärtbare als
auch thermoplastische Komponenten aufweisen, z.B. kann die Behandlung
ein im Wesentlichen thermoplastisches Polymer mit reaktionsfähigen Endgruppen,
die an einer Wärme härtungs/Aushärtungsreaktion
teilnehmen können,
enthalten. Der Filmbildner, der in jeder Art von chemischer Behandlung
verwendet wird, kann dasselbe Polymermaterial sein wie jenes, das für die Verbundwerkstoffmatrix
verwendet wird.
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Eine
wärmehärtbare chemische
Behandlung ist teilweise oder zur Gänze heiß härtbar und im Wesentlichen nicht
lichthärtbar,
und sie kann mit einem polymeren Matrixmaterial verwendet werden,
dass entweder ein wärmehärtbarer
Kunststoff oder ein thermoplastischer Kunststoff ist. Wenn sich
die chemische Behandlung wie ein wärmehärtbarer Kunststoff verhält, kann
zugeführte
Wärmeenergie
die aufgetragene chemische Behandlung wenigstens teilweise aushärten und
eine Zunahme der Viskosität wenigstens
des Teils der chemischen Behandlung, der ausgehärtet wird, bewirken. Eine bevorzugte chemische
Behandlung ist bei Temperaturen von etwa 350°C (662°F) und darunter heiß härtbar.
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In
beispielhaften wärmehärtbaren
chemischen Behandlungen umfasst der Filmbildner vorzugsweise entweder
ein oder mehr monofunktionelle Monomere von verhältnismäßig geringer Molekülmasse,
ein oder mehr multifunktionelle Monomere von verhältnismäßig geringer
oder hoher Molekülmasse
oder eine Kombination davon. Ein monofunktionelles Monomer weist
eine Reaktionsstelle je Molekül
auf, während
ein multifunktionelles Monomer zwei oder mehr Reaktionsstellen je
Molekül
aufweist. Das Monomer ist heiß härtbar, ohne
eine bedeutsame Menge von Wasserdampf, flüchtigem organischem Kohlenstoffdampf
oder einem anderen Lösemitteldampf
zu erzeugen. Zum Beispiel kann der Filmbildner, der in einer wärmehärtbaren
chemischen Behandlung verwendet wird, wenigstens ein funktionelles
Monomer von geringer Molekülmasse
aus der Gruppe, welche z.B. Polyesteralkyd, ein Epoxidharz und eine
Kombination von glycidyletherfunktionellen Gruppen umfasst, aufweisen,
das ausreicht, um einen Film auf jeder Faser zu bilden, und dennoch
kein Epoxidharz darstellt. Andere geeignete funktionelle Mono mere
zur Verwendung als ein ganzer Filmbildner oder ein Teil davon umfassen
Urethan, Vinylester, Carbamoylcarbonsäure, reaktionsfähige Diels-Alder-Spezies
(wie beispielsweise Diene oder Dienophile) und Moleküle, welche
sich einer Cope-Umlagerung unterwerfen können. Die Molekülmasse der funktionellen
Monomere ist im Vergleich zum Matrixmaterial geeigneterweise gering,
um eine chemische Behandlung mit einer niedriger Viskosität zu erhalten.
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In
beispielhaften thermoplastischen chemischen Behandlungen umfasst
der Filmbildner vorzugsweise wenigstens ein thermoplastisches Polymermaterial
von geringer Molekülmasse,
das bei höheren
Temperaturen eine verhältnismäßig niedrige Viskosität aufweist.
Thermoplastische Kunststoffe weisen im Vergleich zu typischen ungehärteten wärmehärtbaren
Kunststoffen für
gewöhnlich
verhältnismäßig hohe
Molekülmassen
und infolgedessen hohe Viskositäten
auf. Solche thermoplastischen Kunststoffe von hoher Molekülmasse können jedoch
im Filmbildner einer thermoplastischen chemischen Behandlung noch
verwendet werden, wenn sie gespalten oder anderweitig zu einer ausreichend
geringen Molekülmasse
verarbeitet werden. Thermoplastische Kunststoffe von hoher Molekülmasse,
zum Beispiel Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat
(PBT), andere Polyester und Polyamide, wie beispielsweise Nylon,
können
zu diesem Zweck in angemessener Weise gespalten werden.
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Einige
thermoplastische Kunststoffe können, selbst
wenn sie gespalten sind, eine unerwünscht hohe Viskosität aufweisen.
In solchen Fällen
kann ein Verarbeitungshilfsstoff oder ein Viskositätsmodifikationsmittel
im Filmbildnersystem verwendet werden. Zum Beispiel kann ein Monomeräquivalent
des thermoplastischen Materials oder eine Mischung aus einem Monomeräquivalent
und einem Oligomer (z.B. einem gespaltenen thermoplastischen Material)
als ein Verarbeitungshilfsstoff mit einem thermoplastischen Kunststoff
von hoher Molekülmasse
verwendet werden. Beispielhafte thermoplastische Monomeräquivalente
umfassen Di-n-butylterephthalat und den Dibenzoatester von 1,4-Butandiol
für PBTs;
Diethylterephthalat und den Dibenzoatester von Ethylenglycol für PETs;
und Caprolactan, das Addukt von Adipolychlorid und n-Aminohexan,
und das Addukt von 1,6-Hexandiamin
und Hexanoylchlorid für
Nylons. In diesen Beispielen können
die Monomeräquivalentmoleküle als Verarbeitungshilfsstoffe
agieren, um zu ermöglichen,
dass thermoplastische Kunststoffe von hoher Molekülmasse,
wie beispielsweise PBT, PET und Nylon, wenigstens einen Teil des
Filmbildners in der chemischen Behandlung bilden.
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Die
zuvor erwähnten
beispielhaften monomeräquivalenten
Verarbeitungshilfsstoffe können
mit anderen thermoplastischen Kunststoffen verwendet werden, und/oder
sie können
reaktionsfähig
gemacht und mit wärmehärtbaren
oder thermoplastischen Kunststoffen verwendet werden. Zufrieden
stellende Ergebnisse wurden bei Verwenden von Butoxyethylstearat
(BES) als einen Verarbeitungshilfsstoff in den BES-haltigen chemischen
Behandlungen erzielt, die in den folgenden Beispielen für wärmehärtbare Matrizen
beschrieben werden. Vorzugsweise enthalten solche Verarbeitungshilfsstoffe
dieselben Arten von funktionellen Gruppen wie das Matrixpolymer.
Es kann unzählige
Moleküle
und/oder Kombinationen von Molekülen
geben, die als monomeräquivalente Verarbeitungshilfsstoffe
verwendbar sind.
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Wenn
sich die chemische Behandlung wie ein wärmehärtbarer Kunststoff verhält, wird
vorzugsweise ein Erwärmungsschritt
verwendet, um die aufgetragene chemische Behandlung wenigstens auszuhärten und
eine Zunahme der Viskosität
wenigstens des Teils der aufgetragenen chemischen Behandlung, der
gehärtet
wird, (d.h. des Teils, welcher der Wärme am direktesten ausgesetzt
ist) zu bewirken. Diese Zunahme der Viskosität kann durch eine Zunahme der
Molekülmasse
bewirkt werden, während
die wärmehärtbare chemische
Behandlung aushärtet.
Der wärmehärtbare Filmbildner
ist heiß härtbar, ohne
bei Erwärmung
eine wesentliche Menge von Lösemitteldampf
zu erzeugen. Vorzugsweise sind die funktionellen Monomere, welche
für die
Filmbildner verwendet werden, bei Temperaturen von etwa 350°C (662°F) und darunter
heiß härtbar sind, da
die Gefahr eines fortdauernden Abbaus für viele chemische Behandlungen
bei Temperaturen von über
etwa 350°C
(662°F)
auf ein unerwünschten Ausmaß zunimmt.
-
Wenn
sich die aufgetragene chemische Behandlung wie ein thermoplastischer
Kunststoff verhält,
kann die Erwärmung
eine Abnahme der Viskosität
wenigstens des Teils der aufgetragenen chemischen Behandlung bewirken,
welcher der Wärme
am direktesten ausgesetzt ist (z.B. benachbart zu einer heißen Faser).
Wenn die Viskosität
während
des Erwärmungsschrittes
herabgesetzt wird, gibt es vorzugsweise einen Abfall der Viskosität, der ausreicht, um
die Fähigkeit
der aufgetragenen thermoplastischen chemischen Behandlung, die Fasern 10 zu
benetzen (um die Fasern zu beschichten und mit der Faseroberfläche zu interagieren),
zu verbessern, wie gewünscht.
Die Benetzung der aufgetragenen chemischen Behandlung auf den Fasern 10 verbessert sich
eher, wenn wenigstens für
den Teil der aufgetragenen chemischen Behandlung, der benachbart
zur Fasseroberfläche
angeordnet ist, ein Abfall der Viskosität eintritt. Um die Möglichkeit
eines fortdauernden Abbaus während
des Erwärmens
zu verhindern, ist es auch vorzuziehen, dass der thermoplastische Filmbildner
im Besonderen und die thermoplastische chemische Behandlung als
Ganzes bei Temperaturen von etwa 350°C (662°F) und darunter eine ausreichend
niedrige Viskosität
aufweisen.
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Die
Viskosität
jeder Art von chemischer Behandlung ist niedrig genug, um die Fasern 10,
wenn schon nicht ganz, so wenigstens teilweise zu benetzen, wenn
die chemische Behandlung anfänglich aufgetragen
wird. Um die chemische Behandlung unter Verwendung herkömmlicher
Geräte
(z.B. eines Standardauftraggeräts 26 mit
einer oder zwei Walzen) auftragen zu können, ohne zu bewirken, dass die
Fasern 10, insbesondere Glasfasern, in erheblich hoher
Zahl brechen, weist die chemische Behandlung vorzugsweise eine Viskosität von etwa
1.000 cps oder weniger auf, bevor sie aufgetragen wird. Je niedriger
die Viskosität
der chemischen Behandlung ist, die aufgetragen wird, umso schneller
können
die Fasern 10 verarbeitet werden, ohne einen bedeutsamen
Faserbruch zu verursachen. Demnach weist die chemische Behandlung
vor dem Auftrag besser eine Viskosität von etwa 300 cps oder weniger
auf. In einer bevorzugten Ausführungsform
zur vorteilhaften Verarbeitung der Fasern 10 weist die
chemische Behandlung, so wie sie aufgetragen wird, eine Viskosität in der
Größenordnung
von etwa 50 cps und vorzugsweise von etwa 10 cps auf, wie durch
einen herkömmlichen
Viskositätsmesser
(z.B. einen Viskositätsmesser
Brookfield oder ICI) gemessen.
-
Es
folgen spezifische Beispiele für
Filmbildner, die in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: flüssige und
schmelzbare. In der „Flüssig"-Kategorie gibt es
drei Beispiele von maleatbasierten Filmbildner, die synthetisiert
wurden. Außerdem
gibt es zwölf epoxidbasierte
Filmbildner, die aus herkömmlichen im
Handel erhältlichen
Zutaten hergestellt werden. Es gibt einen anderen flüssigen Filmbildner
(Allylpropoxylaturethan), der entweder in einer wärmehärtbaren
oder einer thermoplastischen chemischen Behandlung verwendet werden
kann. In der „Schmelzbar"-Kategorie gibt es
zwei Filmbildnersysteme, welche jeweils aus einem im Handel erhältlichen
Polycaprolacton und einem der flüssigen
Filmbildner hergestellt werden. Das beispielhafte Polycaprolactonsystem
ist bei Raumtemperatur ein Feststoffpolymer. Diese beispielhaften
Filmbildner sind alle gemäß der vorliegenden
Erfindung verarbeitbar.
-
Beispiel 1 bis 6: Flüssige Filmbildner
-
Beispiel 1 – Propylenglycolfumarat:
-
Ein
herkömmlicher
38-Liter- oder 10-Gallonen-Edelstahlreaktor wurde mit 17,02 kg Propylenglycol
(von der Ashland Chemical Company in Columbus, Ohio, erhältlich)
und 12,98 kg Fumarsäure (von
der Huntsman Specialty Chemical in Salt Lake City, Utah erhältlich)
geladen. Zur Stabilität
wurden zusätzlich
3,62 kg (120 ppm) Toluhydrochinon (THQ) (von der Aldrich Chemical
Company in Milwaukee, Wisconsin, erhältlich) in den Reaktor gegeben.
Das Molverhältnis
der Ladung betrug 2:1 Propylenglycol (PG) zu Fumarsäure (FA).
Die Mischung wurde unter einer Stickstoffatmosphäre fünf Stunden lang bei 193°C (380°F) erwärmt. Der
Endpunkt der Reaktion wurde durch die Viskosität des PG-FA-Produkts bestimmt,
welche bei 49°C
(120°F)
360 bis 450 cps betrug, wie durch einen Kegel-Platte-Viskositätsmesser,
wie beispielsweise dem, der von ICI in Wilmington, Delaware, hergestellt
wird, bestimmt. Der Säurewert,
der beim Reaktionsendpunkt zu beobachten ist, beträgt normalerweise
10 bis 36 Meq KOH/g von Alkyd (Milliäquivalent Kaliumhydroxid je
Gramm Alkyd). Dieses Material kann direkt als ein Filmbildner verwendet
werden.
-
Beispiel 2 – Propoxyliertes
Bisphenol-A-Maleat:
-
Ein
189-l- oder 50-gal-Edelstahlreaktor wurde mit 159,68 kg propoxyliertem
Bisphenol-A (von der Milliken Chemical in Inman, South Carolina,
erhältlich)
und 20,33 kg Maleinsäureanhydrid
(von der Huntsman Specialty Chemical erhältlich) geladen. Zur Stabilität wurden
zusätzlich
18 g (100 ppm) Hydrochinon (HQ) (von der Aldrich Chemical Company erhältlich)
in den Reaktor gegeben. Die Mischung wurde unter einer Stickstoffatmosphäre 2,5 Stunden lang
bei 79°C
(175°F)
und dann 3,5 Stunden lang bei 135°C
(275°F)
erwärmt.
Der Endpunkt dieser Reaktion wurde durch den Säurewert bestimmt, wobei die Reaktion
als abgeschlossen angesehen wurde, wenn der Säurewert ein Niveau von 63,6
Meq KOH/g von Alkyd erreichte und durch Infrarotspektroskopie kein
Maleinsäureanhydrid
mehr beobachtet wurde. Die Viskosität dieses Produkts reichte bei
einer Temperatur von 93°C
(200°F)
von 100 bis 130 cps, wie durch einen Kegel-Platte-Viskositätsmesser von ICI gemessen.
Dieses Material kann direkt als ein Filmbildner verwendet werden.
-
Beispiel 3 – Propoxyliertes
Allylalkoholmaleat:
-
Ein
57-l- oder 15-gal-Edelstahlreaktor wurde mit 15,49 kg propoxyliertem
Allylalkohol (von der Arco Chemical Company in New Town Square,
Pennsylvania, erhältlich)
und 9,88 kg Maleinsäureanhydrid (von
der Huntsman Specialty Chemical erhältlich) geladen. Zur Stabilität wurden
zusätzlich
2,53 g (100 ppm) HQ in den Reaktor gegeben. Die Mischung wurde unter
einer Stickstoffatmosphäre
vier Stunden lang bei 121 bis 149°C
(250 bis 300°F)
erwärmt.
Der Reaktionsendpunkt war erreicht, wenn der Säurewert ein Niveau von 263,4
Meq KOH/g von Alkyd erreichte und durch Infrarotspektroskopie kein
Maleinsäureanhydrid
mehr zu beobachten war. Die Viskosität dieses Produkts reichte bei
einer Temperatur von 93°C (200°F) von 100
bis 130 cps, wie durch einen Kegel-Platte-Viskositätsmesser von ICI gemessen.
Dieses Material kann direkt als ein Filmbildner verwendet werden.
-
Beispiel 4A–K – Epoxidsysteme
mit niedriger Viskosität
-
Ein
typischer epoxidbasierter Filmbildner enthält ein oder mehr Epoxide, welche
von der Shell Chemical Company erhältlich sind, z.B. EPON Resin 8121,
EPON Resin SU-2.5, EPON Resin 160, HELOXY Modifier 62 (Cresylglycidylether),
HELOXYL Modifier 67 (Diglycidylether von 1,4-Butandiol) und HELOXY
Modifier 505 (Polyglycidylether von Castoröl). Alle der unten aufgelisteten
epoxidbasierten Filmbildnersysteme weisen bei Raumtemperatur eine Viskosität von unter
50 cps auf. Die spezifizierten Prozentsätze sind in Gewichtsprozent
(alle Prozentsätze
und Verhältnisse,
die in der gesamten Spezifikation angegeben sind, sind gewichtsbezogen,
sofern nicht anders angegeben).
- (A) 100% HELOXY
Modifier 67
- (B) 98% HELOXY Modifier 67, 2% HELOXY Modifier 62
- (C) 90% HELOXY Modifier 67, 10% HELOXY Modifier 62
- (D) 98% HELOXY Modifier 67, 2% EPON Resin 160
- (E) 90% HELOXY Modifier 67, 10% EPON Resin 160
- (F) 98% HELOXY Modifier 67, 2% EPON Resin SU-2.5
- (G) 90% HELOXY Modifier 67, 10% EPON Resin SU-2.5
- (H) 97% HELOXY Modifier 67, 3% HELOXY Modifier 505
- (I) 100% HELOXY Modifier 62
- (J) 70% HELOXY Modifier 67, 30% EPON Resin 8121
- (K) 65% HELOXY Modifier 67, 30% EPON Resin 8121, 5% EPON Resin
SU-2.5
-
Beispiel 5 – Epoxid
mit hoher Viskosität:
-
Neben
den zuvor erwähnten
Epoxidsystemen ist ein beispielhaftes Hochtemperaturepoxidfilmbildnersystem
mit höherer
Viskosität
eine Eins-zu-Eins-Mischung des Epoxidharzes DER 337 (von der Dow
Chemical erhältlich)
und Araldite GT7031 (von der Ciba-Geigy Corp. in der Schweiz erhältlich).
Dieser Filmbildner weist bei 93°C
(200°F) eine
Viskosität
von 350 bis 450 cps auf, wie unter Verwendung eines Viskositätsmessers
von Brookfield bestimmt.
-
Beispiel 6 – Allylpropoxylaturethan:
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Ein
dreihalsiger 12-Liter-Glasreaktor mit rundem Boden, der mit einem
Heizmantel, einem Friedrichs-Kühler,
einem 1-Liter-Beigabetrichter,
einem elektrischen Überkopfrührer und
einer Thermoelementtemperatursonde ausgestattet war, wurde mit 3,63
kg (21,6 mol) Desmodur H (Hexamethylendiisocyanat, erhältlich von
der Bayer Chemical in Pittsburgh, Pennsylvania) geladen. Dem wurden
0,5 g (50 ppm) Dibutylzinnlaurat (von der Aldrich Chemical Company) erhältlich beigegeben.
Als Nächstes
wurden über
den Beigabetrichter 6,37 kg (43,6 mol) ARCAL Allylpropoxylat 1375
(propoxylierter Allylalkohol, erhältlich von der Arco Chemical
Company) beigegeben. Das Allylpropoxylat wurde tröpfchenweise
beigegeben, und die Temperatur wurde auf 80°C gehalten, indem die Beigaberate
und die Temperatur des Heizmantels variiert wurden. Nachdem die
Beigabe abgeschlossen war, wurde die Temperatur der Reaktorinhalte
drei (3) Stunden lang und für
eine Zeit, bis die Wellenzahlspitze 2.200 im Infrarotspektrum der Reaktionsmischung
verschwand, die den Ioscyanatgruppen des Desmodur H entsprach, auf
80°C gehalten.
Dieser Filmbildner kann ohne jegliche Reinigung oder weitere Bearbeitung
direkt verwendet werden.
-
Beispiel 7 und 8: Schmelzbare
Filmbildner
-
Beispiel 7 – Propoxyliertes
Bisphenol-A-Maleat/TONE 0260
-
Das
propoxylierte Bisphenol-A-Maleat von Beispiel 2 wurde mit TONE 0260
(einem Polycaprolactonpolymer, das von Union Carbide erhältlich ist) in
einem Gewichtsverhältnis
von eins zu eins gemischt. Diese Mischung ist bei Raumtemperatur
ein Feststoff, weist aber bei einer Temperatur von 93 bis 110°C (200 bis
230°F) eine
Viskosität
von 50 bis 250 cps auf.
-
Beispiel 8 – Propoxyliertes
Allylalkoholmaleat/TONE 0260
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Das
propoxylierte Allylalkoholmaleat von Beispiel 3 wurde mit TONE 0260
in einem Gewichtsverhältnis
von 1:1 gemischt. Diese Mischung ist bei Raumtemperatur ein Feststoff,
weist aber bei einer Temperatur von 93 bis 110°C (200 bis 230°F) eine Viskosität von 50
bis 250 cps auf.
-
Optionale Zutaten
-
Zusätzlich zu
oder anstelle von anderen Viskositätsmodifikationsmitteln, wie
beispielsweise jenen, die zuvor erwähnt wurden, kann auch n-Butylcarbamoylcarbonsäure als
ein Modifikationsmittel verwendet werden, wenn es entweder mit thermoplastischen
oder wärmehärtbaren
Materialien in geeigneter Weise reaktionsfähig ist, um die Viskosität des Filmbildners
oder der ganzen chemischen Behandlung herabzusetzen. Ein bevorzugtes
reaktionsfähiges
Carbamoylcarbonsäuremodifikationsmittel wurde
hergestellt wie folgt:
Ein dreihalsiger 2-Liter-Glasreaktor
mit rundem Boden, der mit einem Heizmantel, einem Friedrichs-Kühler, einem
1-Liter-Beigabetrichter,
einem elektrischen Überkopfrührer und
einer Thermoelementtemperatursonde ausgestattet war, wurde mit 150
g (1,53 mol) Maleinsäureanhydrid
(von der Huntsman Specialty Chemical erhältlich) und 0,02 g Hydrochinon
(von der Aldrich Chemical Co. erhältlich) geladen. Diese Feststoffe
wurden durch die Beigabe von 350 ml Aceton (hoher Reinheitsgrad,
erhältlich
von der Aldrich Chemical) aufgelöst.
Die Lösung
aus Maleinsäureanhydrid
und Hydrochinon wurde im Reaktor gerührt. Eine Lösung von 111 g (1,51 mol) n-Butylamin
(von der Aldrich Chemical erhältlich)
in 150 ml Aceton wurde zusätzlich
in den Reaktor gegeben. Die n-Butylaminlösung wurde tröpfchenweise
beigegeben, und die Temperatur wurde auf 55°C gehalten, indem die Beigaberate
und die Temperatur des Heizmantels variiert wurden. Sobald die Beigabe
abgeschlossen war, wurde die Temperatur des Reaktors und der Inhalte
drei Stunden lang auf 60°C
gehalten. Das Aceton wurde dann bei vermindertem Druck und 60°C durch Rotationsverdampfung
entfernt. Das feste n-Butylamincarbamoylcarbonsäureprodukt wurde bei 90°C als eine
Flüssigkeit aus
dem Reaktor entfernt, die ohne weitere Reinigung oder Bearbeitung
direkt verwendet werden kann. Ein kleiner Teil der erzeugten n-Butylcarbamoylcarbonsäure wurde
aus Aceton wieder auskristallisiert. Der Schmelzpunkt des wieder
auskristallisierten Materials be trug 74,9°C durch Kalorimetrie mit Differenzialabtastung
(DSC für
engl. differential scanning calorimetry).
-
Haftmittel
-
Für eine wärmehärtbare oder
eine thermoplastische chemische Behandlung umfasst das Haftmittel
ein funktionalisiertes organisches Substrat (d.h. wenigstens eine
organische funktionelle Gruppe, die an ein organisches Substrat
gebunden ist). Beispielhafte Arten von funktionalisierten organischen
Substraten umfassen Alkohole, Amine, Ester, Ether, Kohlenwasserstoffe,
Siloxane, Silazane, Silane, Lactame, Lactone, Anhydride, Carbene,
Nitrene, Orthoester, Imide, Enamine, Amine, Amide, Amide und Olefine.
Das funktionalisierte organische Substrat ist imstande, mit der
Oberfläche
der Fasern bei erhöhten
Temperaturen (vorzugsweise von etwa 100°C (212°F) bis etwa 350°C (662°F)) zu interagieren und/oder
zu reagieren, um eine ausreichende Haftung oder Bindung zwischen
den Verstärkungsfasern und
dem Matrixmaterial zu erzeugen, um die gewünschten Eigenschaften zu erreichen.
Interaktion führt
zu einer Bindung, die aus einer Anziehungskraft resultiert, wie
beispielsweise Wasserstoffbindung oder Van-der-Waals-Bindung. Reagieren
führt zu
einer chemischen Bindung, die normalerweise eine kovalente Bindung
ist. Das funktionalisierte organische Substrat kann auch mit dem
Matrixmaterial interaktiv oder reaktionsfähig sein. Beispielhafte Haftmittel
umfassen Silane, wie beispielsweise Gamma-Aminopropyltriethoxysilan
(A-1100), Gamma-Methacryloxypropyltrimethoxysilan (A-174) und Gamma-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
(A-187), welche jeweils von der Witco Chemical Company in Chicago,
Illinois, erhältlich
sind. Nichtsilan-Haftmittel
können
ebenfalls verwendet werden. Durch Auswählen eines oder mehrerer funktionalisierter
organischer Substrate für das
Haftmittelsystem können
die gewünschten
mechanischen Eigenschaften zwischen den Verstärkungsfasern und dem Matrixmaterial
in dem Verbundwerkstoffgegenstand erreicht werden.
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Obwohl
nicht beabsichtigt ist, sich auf irgendeine Theorie bezüglich der
chemischen Behandlungen zu beschränken, wird im Folgenden eine mögliche Erklärung dessen
gegeben, wie die Behandlungen funktionieren können. Silanhaftmittel sind
normalerweise in wasserbasierten chemischen Behandlungen vorzufinden.
Gemäß einer
aktuellen Auffassung geht bei einem herkömmlichen Silanhaftmittel der
Alkoxysilananteil des Moleküls
eine Hydrolyse ein, um ein Hydroxysilan oder Silanol zu werden, um
das Haftmittel wasserlöslich
zu machen. Ein Ende des Moleküls
reagiert oder interagiert mit der Glasoberfläche, und das andere Ende des
Moleküls reagiert
oder interagiert mit dem Matrixmaterial. Genauer gesagt sind Haftmittel,
welche normalerweise in der Glasindustrie verwendet wurden, Organosilane,
welche einen organischen Anteil, der mit dem Matrixpolymer reagieren
oder interagieren soll, und einen Silananteil oder, genauer gesagt,
einen Silanolanteil, der mit der Glasoberfläche reagieren oder interagieren
soll, aufweisen. Außerdem
wird in einigen Fällen
im Allgemeinen akzeptiert, dass der organische Anteil eines Organosilans
mit der Glasoberfläche
reagieren (z.B. kovalente oder ionische Bindung) oder interagieren
(z.B. Wasserstoff- oder Van-der-Waals-Bindung) kann. Im Allgemeinen
sollen eine Wasserstoffbindung und andere Verbindungen thermodynamische
(unter milden Reaktionsbedingungen reversible) Prozesse sein. In
einigen Fällen,
wie beispielsweise, wenn sich Silanole an eine Glasfläche binden,
wird eine chemische Bindung als ein thermodynamischer Prozess angesehen.
Demnach erfolgt bei der vorherigen Haftmitteltechnologie die Bindung
von wasserbasierten chemischen Behandlungen an Glas als ein thermodynamischer
Prozess. Die ist der Fall, da herkömmliche Prozesse für gewöhnlich unter
verhältnismäßig milden
Bedingungen durchgeführt
werden und für
gewöhnlich
bis zu einem erheblichen Grad reversibel sind. In einem herkömm lichen
Prozess werden, nachdem die Glasfasern mit einer wasserbasierten
chemischen Behandlung beschichtet wurden, die beschichteten Fasern
gewickelt und in einem Ofen getrocknet. Während sie im Ofen sind, besteht
eine Möglichkeit,
dass einige der organischen funktionellen Gruppen des Haftmittels
mit einigen der organischen funktionellen Gruppen im Filmbildner
irreversibel reagieren. Dies geschieht jedoch nicht in größerem Ausmaß, da die Ofentemperaturen,
die normalerweise verwendet werden, etwa 66 bis 88°C (150 bis
190°F),
nicht hoch genug sind.
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Im
Gegensatz dazu wird bei den lösemittelfreien
chemischen Behandlungen gemäß der vorliegenden
Erfindung der Bindungs- oder
Haftungsprozess kinetischer in der Beschaffenheit. Das heißt, die Bindung
kann unter verhältnismäßig strengen
Bedingungen (z.B. bei höheren
Temperaturen) erfolgen, und sie kann eine im Wesentlichen irreversible
Reaktion einbeziehen. Darüber
hinaus kann nun zusätzlich
zu einem Haftmittel, das sich an die Faseroberfläche bindet, eine Zwischenphasenregion
zwischen den Verstärkungsfasern
und dem Matrixmaterial des Verbundwerkstoffgegenstands gebildet
werden. Die Zwischenphasenregion wird wenigstens zum Teil durch
die aufgetragene chemische Behandlung gebildet. Die Zwischenphasenregion
kann auch ganz oder teilweise eine Region um die Faser herum umfassen,
wo die chemische Behandlung und das Matrixmaterial miteinander interagiert
und/oder reagiert haben. Die chemische Behandlung kann auch zur Gänze im umgebenden
Matrixmaterial dispergiert oder aufgelöst werden.
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Obwohl
herkömmliche
Silanhaftmittel in den vorliegenden chemischen Behandlungen verwendet werden
können,
wird angenommen, dass sich der Mechanismus ihrer Interaktion oder
Reaktion mit der Glasoberfläche
von dem unterscheidet, der in früheren
Prozessen auftritt. Da während
der vorliegenden Verarbeitung im Wesentlichen kein Wasser vorhanden
ist, reagieren die Alkoxysilane direkt mit der Glas- Oberfläche, um
eine Siloxanverkettung zu ergeben und Alkohol freizugeben. Tatsächlich gibt
es experimentelle Anzeichen (Protonen-NMR-Daten), die nahe legen,
dass die Alkoxysilane in den vorliegenden chemischen Behandlungen
unter den Bedingungen, welchen sie bei einer Verarbeitung gemäß der Erfindung
ausgesetzt sind, nicht hydrolisieren. Es wird angenommen, dass die
Alkoxysilangruppe des Haftmittels, das in den vorliegenden chemischen
Behandlungen verwendet wird, mit der Glasoberfläche auf eine kinetische Art
und Weise reagiert oder interagiert, um eine Siloxanverkettung zu
bilden und Alkohol freizugeben. Demnach ist der vorliegende Prozess
eher kinetisch als thermodynamisch, wie durch die Beobachtung bewiesen
wird, dass sowohl für wärmehärtbare als
auch für
thermoplastische Verbundwerkstoffe gute Verbundwerkstoffeigenschaften erreicht
wurden, wenn Alkoxysilanhaftmittel in der chemischen Behandlung
gemäß der Erfindung
gegenwärtig
waren, wohingegen sowohl für
wärmehärtbare als
auch für
thermoplastische Verbundwerkstoffe weniger wünschenswerte Verbundwerkstoffeigenschaften
erreicht wurden, wenn keine Alkoxysilanhaftmittel in den chemischen
Behandlungen gegenwärtig
waren.
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Wenn
ein Alkoxysilanhaftmittel in einer vorliegenden chemischen Behandlung
mit einer neu gebildeten Glas- oder anderen Verstärkungsfaseroberfläche über irgendeinen
kinetischen Prozess reagiert oder interagiert, dann reagieren oder
interagieren auch andere Arten von Molekülen, welche genügend reaktionsfähige funktionelle
Gruppen enthalten, wie beispielsweise jene, die zuvor erwähnt wurden,
mit einer Glas- oder einer anderen Verstärkungsfaseroberfläche über einen
kinetischen Prozess. Außerdem können dieselben
funktionellen Gruppen, die mit der Glas- oder anderen Faserfläche über einen
kinetischen Prozess reagieren oder interagieren, auch mit dem Rest
des organischen Materials in der chemischen Behandlung und/oder
dem Matrixmaterial über einen
kinetischen Prozess reagieren oder interagieren. Dies kann dann
dazu dienen, eine Zwischenphasenregion an der Glas- oder anderen
Faseroberfläche
oder sehr nahe daran aufzubauen, und es kann auch dazu dienen, die
mittlere relative Molekülmasse der
chemischen Behandlung zu erhöhen,
um dadurch dem resultierenden Glasstrangprodukt wünschenswerte
physikalische Eigenschaften zu verleihen. Demnach umfassen die Vorteile
der vorliegenden Erfindung die Flexibilität, eine größere Vielfalt von Haftmitteln
zu verwenden und eine Zwischenphasenregion zwischen der Faser und
der Matrix aufzubauen.
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Damit
der Verbundwerkstoffgegenstand wünschenswerte
mechanische Eigenschaften zwischen den Verstärkungsfasern und dem Matrixmaterial
aufweist, ist die chemische Behandlung vorzugsweise mit dem Matrixmaterial
des Verbundwerkstoffgegenstands kompatibel. Im Allgemeinen gilt
eine chemische Behandlung als kompatibel mit dem Matrixmaterial,
wenn sie imstande ist, mit dem Matrixmaterial zu interagieren und/oder
zu reagieren. Der Filmbildner jeder Art von aufgetragener chemischer Behandlung
kann dasselbe Polymermaterial umfassen wie das Matrixmaterial, und
er kann in einer Menge bereitgestellt werden, die ausreicht, um
einen Teil oder die Gesamtheit der Matrix des Verbundwerkstoffgegenstands
zu bilden.
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Die
chemischen Behandlungen können
im Matrixmaterial ganz oder teilweise mischbar sein, und/oder sie
können
eine getrennte Phase vom Matrixmaterial bilden. Wenn eine getrennte
Phase, kann die chemische Behandlung, die um jede Faser angeordnet
ist, eine Mehrzahl von getrennten Phasenregionen, die im Matrixmaterial
dispergiert sind, und/oder eine einzige getrennte Phasenregion,
welche ihre entsprechende Faser umgibt, bilden.
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Wenn
es wünschenswert
ist, dass der Verbundwerkstoffgegenstand mit einer Art von chemischer
Behandlung und einer verschiedenen Art von Matrixmaterial hergestellt
wird, wird vorzugsweise eine wärmehärtbare chemische
Behandlung mit einer thermoplastischen Matrix verwendet. Eine wärmehärtbare chemische
Behandlung von geringer Molekülmasse
kann während
der Thermoplastverarbeitung aushärten
und/oder mit den Kettenenden des thermoplastischen Matrixmaterials
reagieren. Folglich plastifizieren solche Arten von Molekülen das thermoplastische
Matrixmaterial nicht leicht. Beim Auswählen einer geeigneten chemischen
Behandlung sollte beachtet werden, dass einige thermoplastischen
Materialien von geringer Molekülmasse
thermoplastische Matrixharze plastifizieren können, wenn die chemische Struktur
des thermoplastischen Matrixharzes und des thermoplastischen Materials von
geringer Molekülmasse
sehr verschieden sind. Ein Beispiel für solche unterschiedlichen
thermoplastischen Materialien ist Dibutylterephthalat als Teil der chemischen
Behandlung und Polypropylen als das Matrixmaterial.
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Wahlweise
kann die chemische Behandlung ferner einen Kompatibilitätsverbesserer
zum Verbessern der Interaktion und/der Reaktion zwischen der chemischen
Behandlung und dem Matrixmaterial umfassen, wodurch sonst nicht
kompatible oder weniger kompatible Polymerkomponenten oder -zutaten der
Behandlung im Matrixmaterial kompatibler (z.B. mischbarer) werden.
Wenn eine wärmehärtbare oder thermoplastische
chemische Behandlung mit einem thermoplastischen Matrixmaterial
verwendet wird, umfassen beispielhafte Kompatibilitätsverbesserer die
PBT-Monomeräquivalente
Di-n-Butylterephthalat und
Dibenzoatester von 1,4-Butandiol; die PET-Monomeräquivalente
Diethylterephthalat und Dibenzoatester von Ethylenglycol; und die
Nylonmonomeräquivalente
Caprolacton, das Addukt von Adipolychlorid und n-Aminohexan und das Addukt von 1,6-Hexandiamin
und Hexanoylchlorid.
-
Wenn
eine von beiden Arten von chemischer Behandlung mit einem wärmehärtbaren
Matrixmaterial verwendet wird, ist es vorzuziehen, einen reaktionsfähigeren
Kompatibilitätsver besserer
zu verwenden. Zum Beispiel sind für einen wärmehärtbaren Polyester- oder Vinylesterkunststoff
glycidylmethacrylatendgekappte zweiwertige Säuren und Ester des Trimellithanhydridsystems
ein geeigneter Kompatibilitätsverbesserer.
Spezifische Beispiele für
geeignete Kompatibilitätsverbesserer
für wärmehärtbare Polyester-
und Vinylesterkunststoffe umfassen Diallylphthalat (DAP, das im
Handel erhältlich
ist), glycidylmethacrylatgekappte Isophthalsäure, Trimellithanhydriddodecinat,
das Bis-Allylalkoholaddukt von Terephthalsäure und CH3CH2(OCH2CH2)N(CH2)mCO2H, wobei n
eine ganze Zahl von 3 bis 7 und m 16 ist (z.B. CBA-60, das von der
Witco Chemical in Chicago, Illinois, erhältlich ist). Für epoxidbasierte
wärmehärtbare Kunststoffe
können
Ester, die auf Glycidol basieren, geeignete Kompatibilitätsverbesserer
sein, wie beispielsweise Glycidylmethacrylat selbst, Diglycidylester
von Adipinsäure
und Triglycidylisocyanurat (TGIC).
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Die
chemische Behandlung kann auch einen oder mehr Verarbeitungshilfsstoffe
umfassen, um die Verwendung der chemischen Behandlung an irgendeinem
Punkt während
des Herstellungsprozesses zu erleichtern und/oder die Eigenschaften
des resultierenden Verbundwerkstoffgegenstands zu optimieren. Für eine wärmehärtbare chemische
Behandlung kann der Verarbeitungshilfsstoff z.B. ein Viskositätssenkungsmittel
zum Senken der Viskosität
der wärmehärtbaren
chemischen Behandlung, bevor sie auf die Fasern aufgetragen wird,
umfassen. Das Viskositätssenkungsmittel
ist im Wesentlichen lösemittelfrei
und fördert
vorzugsweise das Aushärten
eines wärmehärtbaren
Filmbildners. Die Verarbeitungshilfsstoffe, die in der wärmehärtbaren
chemischen Behandlung verwendet werden, können z.B. Styrol und Peroxid
umfassen. Styrole werden vorzugsweise verwendet, um den Filmbildner
zu verdünnen
und an der Reaktion von wärmehärtbaren
Kunststoffen teilzunehmen. Peroxide fungieren vorzugsweise als ein Katalysator
oder Härtungsmittel.
-
Wahlweise
können
auch nichtwässrige
Versionen von anderen Arten von Zusatzstoffen, die normalerweise
verwendet werden, um Glasfasern zu schlichten, als Verarbeitungshilfsstoffe
in den vorliegenden chemischen Behandlungen eingesetzt werden. Zum
Beispiel können
Verarbeitungshilfsstoffe oder Zusatzstoffe eingesetzt werden, um
zu helfen, die Gleitfähigkeit
des Glastowgarns oder -strangs zu steuern, das relative Maß von erzeugter
Statik zu steuern, oder die Bearbeitbarkeit des Glasstrang- oder
Glastowgarnprodukts zu steuern. Die Gleitfähigkeit kann durch Beigeben
von Verarbeitungshilfsstoffen oder Gleitmitteln, zum Beispiel einer
Polyethylenglycolesteremulsion in Mineralöl (z.B. Emerlube 7440, das
von der Henkel Textile Technologies in Charlotte, North Carolina
erhältlich
ist); von Polyethylenglycolen, z.B. PEG-400-MO (Polyethylenglycolmonooleat)
und PEG-400-Monoisostearat (von der Henkel Corporation erhältlich),
und Butoxyethylstearat (BES), modifiziert werden. Diese Gleitmittel
dienen dazu, die Lauffähigkeit
des Glases zu verbessern, indem sie als Schmiermittel fungieren,
und, wenn sie vernünftig
verwendet werden, sollten sie nur eine geringe – wenn überhaupt eine – negative Wirkung
auf die Eigenschaften des fertigen Verbundwerkstoffgegenstands haben.
Die Statikerzeugung kann durch Beigeben von Verarbeitungshilfsstoffen, wie
beispielsweise Polyethyleniminen, zum Beispiel Emery 6760-O und
Emery 6760-U (von der Henkel Corporation erhältlich), gesteuert werden.
Die Bearbeitbarkeit kann mit Verarbeitungshilfsstoffen, wie beispielsweise
Polyvinylpyrrolidon (z.B. PVP K90, das von der GAF Corporation in
Wayne, New Jersey, erhältlich
ist), das eine gute Integrität
und Kohäsionsfähigkeit
des Strangs liefern kann, und Benetzungsmitteln oder oberflächenaktiven
Stoffen, wie beispielsweise Pluronic L101 und Pluronic P105 (beide von
der BASF Corporation erhältlich),
welche die Fähigkeit
des Matrixmaterials verbessern können,
die Fasern zu benetzen, verbessert werden. Jegliche Zutat, die vorhanden
ist, hat jedoch eine Formulierung und wird in einer derartigen Menge beigegeben,
dass die chemische Behandlung lösemittelfrei
bleibt.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen
von Verfahren und Vorrichtungen zum Auftragen von chemischen Behandlungen
werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. 1 veranschaulicht
eine Ausführungsform
einer Vorrichtung 20 zum Auftragen einer chemischen Behandlung
auf Fasern 10, welche bei der Herstellung eines Verbundwerkstoffgegenstands
verwendet werden, und sie umfasst einen Faserbildungsmechanismus 22,
wie beispielsweise eine herkömmliche
Glasfaserbildungsziehdüse 24,
welche funktionsmäßig zum Endlosformen
einer Mehrzahl von Verstärkungsglasfasern 12 von
einer Quelle von geschmolzenem Glasmaterial in einer Schmelzvorrichtung über der Ziehdüse 24 gemäß einer
allgemein bekannten Technik ausgelegt ist. In diesem beispielhaften
Prozess geben die Verstärkungsglasfasern 12 eine
Zeit lang Wärmeenergie
ab, nachdem sie gebildet wurden. Ein oder mehr Auftraggeräte 26,
wie beispielsweise ein Standardauftraggerät 26 mit einer oder
zwei Walzen, und eine Schale 30 können verwendet werden, um eine
der zuvor beschriebenen beispielhaften chemischen Behandlungen auf
die Verstärkungsfasern 12 aufzutragen,
um eine Mehrzahl von beschichteten Fasern 32 zu bilden.
Damit der Prozess weiterläuft, nachdem
die chemische Behandlung aufgetragen ist, d.h. ohne dass eine bedeutsame
Anzahl von Fasern 10 bricht, wird die Viskosität der chemischen
Behandlung so ausgelegt, dass sie niedrig genug ist, bevor sie aufgetragen
wird, oder ein ausreichendes Maß abfällt, nachdem
sie aufgetragen wurde, wie zuvor erörtert.
-
Im
Folgenden werden zwei alternative Prozesse zum Auftragen einer chemischen
Behandlung auf neu gebildete Glasfasern 12 beschrieben.
Der beispielhafte Prozess 1 wird verwendet, wenn die Viskosität der chemischen
Behandlung bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen verhältnismäßig niedrig
ist (z.B. eine Viskosität
von 150 cps bei Temperaturen von 66°C (150°F) oder darunter). Der beispielhafte
Prozess 2 wird bei chemischen Behandlungen mit höherer Viskosität eingesetzt.
Chemische Behandlungen, welche einen der Filmbildner von den zuvor
beschriebenen Beispielen 1 bis 4(K) und 6 umfassen, können in
Prozess 1 verwendet werden. Chemische Behandlungen, welche einen
der Filmbildner von Beispiel 5, 7 und 8 umfassen, kann bei Prozess 2
verwendet werden. Jede chemische Behandlung, die in Prozess 1 verwendet
wird, kann auch in Prozess 2 verwendet werden. Jede chemische Behandlung,
die in Prozess 1 oder in Prozess 2 verwendet werden kann, kann auch
in Prozess 3 verwendet werden, der ein anderes beispielhaftes System
ist.
-
Prozess 1:
-
Dieser
Prozess zum Auftragen einer chemischen Behandlung setzt eine herkömmliche
Verstärkungsglasfaserbildungsgerätschaft
ein, die im Bereich um das Auftraggerät 26 modifiziert ist,
derart dass die Position des Auftraggeräts 26 in einer Ebene
senkrecht zum Strom der Glasfasern 12 (d.h. zum Fluss der
Fasern 10), sowie der Ebene, welche die Fasern 10 enthält, verstellbar
ist. Das Auftraggerät 26 ist
mittels eines Auslegerarms an einem Räderkarren befestigt. Der Karren
fährt auf
Schienen, derart dass er entlang der Achse senkrecht zur Flussrichtung
der Fasern problemlos positioniert werden kann. Das obere Ende des
Karrens ist durch einen Scherenheber und eine Schneckengetriebeanordnung
mit dem Hauptkörper
des Karrens verbunden. Dies ermöglicht
es dem Auftraggerät 26,
in Bezug auf die Ziehdüse 24 gehoben
oder gesenkt zu werden. Die Position des Auftraggeräts 26 kann
entlang beider Achsen verstellt werden, während der Prozess in Gang ist.
Die chemische Behandlung wird in einem Metallkübel, wie beispielsweise einem
19-l- oder 5-gal-Eimer, gelagert.
-
Das
Erwärmen
der chemischen Behandlung ist optional. Um die chemische Behandlung
zu erwärmen,
kann der Eimer auf einer Heizplatte angeordnet und/oder mit einem
Eimererhitzer umwickelt werden, wie beispielsweise einem Model 5,
das von der OHMTEMP Corporation in Garden City, Michigan, erhältlich ist.
Die Temperatur der chemischen Behandlung wird mittels einer verstellbaren
thermoelementbasierten WS-Heizsteuereinheit,
wie beispielsweise jenen, welche von wissenschaftlichen Großlieferanten,
wie beispielsweise Fisher Scientific oder VWR Scientific, erhältlich sind,
auf dem gewünschten
Niveau gehalten. Die chemische Behandlung wird mittels einer peristaltischen
Pumpe, wie beispielsweise einer Masterflex Modell #7529-8, die mit
einer Masterflex-Pumpensteuereinheit Modell #7549-50 und einem Masterflex-Schlauchteil
Modell #6402-73 ausgestattet ist, wobei alle von der Barnant Company
(einer Abteilung von Cole-Parmer in Barrington, Illinois) erhältlich sind,
zur und von der Auftragschale 30 gepumpt. Das Auftraggerät 26 weist
eine Standardkonstruktion für
einen Glasfaserbildungsprozess auf und besteht aus einer Metallschale 30,
welche eine einzelne Grafitwalze 28 trägt, die einen Durchmesser von
7,6 cm (3,0 Zoll) aufweist und von einem elektrischen Motor mit
Geschwindigkeiten, die von 0,9 bis 6,1 m (3 bis 20 Fuß) je Minute
reichen, angetrieben wird. Eine alternative Pumpe kann verwendet
werden, um die peristaltische Pumpe zu ersetzen, wie beispielsweise
eine Zenith-Pumpe Modell #60-20000-0939-4, die von der Parker Hannifin
Corporation, Zenith Pump Division, Sanford, NC, erhältlich ist.
Diese alternative Pumpe ist eine Getriebepumpe, die mit einer geheizten
Zulauf- und Rücklaufschlaucheinheit
ausgestattet ist und im Allgemeinen die folgenden Merkmale aufweist:
Teflon-Auskleidung, Hochdruck, Innendurchmesser 0,564 cm (0,222'') × 183
cm (72'') lang, Burst 83
MPa (12.000 psi), Betriebsdruck 21 MPa (3.000 psi), Edelstahl, JIC Abzweigstücke mit
7/16–20
Muttergewinde, 120 Volt, 300 Watt, 100 Ohm Platin RTD, 183 cm (72'') langes Kabel mit Stecker Amphenol
#3106A-14S-06P, erhältlich
von The Conrad Company, Inc., in Columbus, Ohio (die geheizte Schlaucheinheit
ist ein Unterschied zwischen den beiden alternativen Pumpensystemen
(peristaltische gegenüber
Getriebepumpe)).
-
Prozess 2:
-
In
einem anderen beispielhaften Prozess wird ein Auftraggerät mit zwei
Walzen zum Auftragen von hochviskosen chemischen Behandlungen erhöhter Temperatur
in nichtwässriger
Form verwendet. Das Auftraggerät
mit zwei Walzen ist in Position in Bezug auf die Glasbildungsvorrichtung
befestigt. Die Position des Auftraggeräts mit zwei Walzen ist im Wesentlichen
dieselbe wie jene, die in einem Standardglasfaserbildungsprozess
vorzufinden ist, und ist ungefähr
127 cm (50 Zoll) von der Ziehdüse
entfernt. Das Heizsystem und das Pumpsystem, welche für die chemische
Behandlung in diesem Prozess verwendet werden, sind dieselben wie
jene, die zuvor für Prozess
1 beschrieben wurden.
-
Das
Auftraggerät
mit zwei Walzen umfasst eine sekundäre Auftragwalze, welche die
größere der
beiden Walzen ist, zum Übertragen
und Zumessen der chemischen Behandlung auf die kleinere, primäre Auftragwalze.
Die primäre
Walze wird verwendet, um die chemische Behandlung direkt auf die
Fasern aufzutragen. Der verhältnismäßig kleine
Durchmesser der primären
Walze verringert den Reibungswiderstand zwischen der Walze und den
Fasern durch Bereitstellen einer geringeren Kontaktfläche dazwischen.
Die Spannung der Fasern wird durch die Verringerung des Reibungswiderstands
ebenfalls verringert. Die Dicke der aufgetragenen chemischen Behandlung
kann durch Regulieren des Zwischenraums zwischen der primären und
der sekundären Walze
und durch Bereitstellen eines Streichmessers auf der kleineren Walze
zugemessen werden. Solch ein Auftraggerät mit zwei Walzen wird im US-Patent Nr.
3,817,728 to Petersen und im US-Patent
Nr. 3,506,419 to Smith et al. offenbart.
-
Prozess 3:
-
In
dieser bevorzugten Ausführungsform
werden das Auftraggerät
mit zwei Walzen von Prozess 2 und die positionelle Einstellmöglichkeit
von Prozess 1 zusammen verwendet, gemeinsam mit dem zuvor beschriebenen
Heiz- und Pumpsystem für
die chemische Behandlung. Die beschichteten Fasern 32 werden
unter Verwendung eines Zusammenlegemechanismus 34, wie
beispielsweise eines herkömmlichen Zusammenlegeschuhs,
zu einem Strang 14 zusammengelegt. Ein Zugmechanismus 36,
wie beispielsweise ein herkömmliches
Paar von gegenüberliegenden
Zugrädern,
wird verwendet, um die Fasern 12 von der Ziehdüse 24 auf
eine Art und Weise, die auf dem Fachgebiet allgemein bekannt ist,
endlos zu ziehen. Der Strang 14 kann auf einen Wickelkörper (nicht
dargestellt) gewickelt oder in Segmente einer gewünschten
Länge zerhackt
und zur anschließenden
Off-line-Verarbeitung zu einem Verbundwerkstoffgegenstand gelagert
werden. Alternativerweise kann der Verbundwerkstoffstrang 14 direkt
in-line mit dem Zusammenlegeschritt zu einem Verbundwerkstoffgegenstand
verarbeitet werden.
-
Zusätzlich zu
den endlos geformten Verstärkungsfasern 12 können die
Fasern 10 ferner eine Mehrzahl von Matrixfasern 13,
die aus einem geeigneten Material hergestellt sind, umfassen. Wenn
Matrixfasern 13 verwendet werden, kann der Schritt des Auftragens
der chemischen Behandlung das Schlichten und/oder Vorimprägnieren
der Matrixfasern 13 mit derselben oder einer anderen chemischen
Behandlung als jener, die auf die Verstärkungsfasern 12 aufgetragen
wird, umfassen. Wenn verschiedene Arten von Matrixfasern 13 verwendet
werden, ist es möglicherweise
vorzuziehen, dass eine unterschiedliche chemische Behandlung auf
jede Art von Matrixfaser 13 aufgetragen wird. Gleichermaßen ist
es, wenn verschiedene Arten von Verstärkungsfasern 12 verwendet
werden, möglicherweise
vorzuziehen, dass eine unterschiedliche chemische Behandlung auf
jede Art von Verstärkungsfaser 12 aufgetragen wird.
Es können
dieselben Techniken und Geräte
verwendet werden, um jede Art von Verstärkungsfaser und Matrixfaser
chemisch zu behandeln, einerlei ob sie endlos geformt oder vorgeformt
sind.
-
Beispiele
für chemische
Behandlungen
-
Im
Folgenden werden Beispiele für
chemische Behandlungen zum Auftragen auf Verstärkungsglasfasern und verschiedene
Matrixfasern bereitgestellt, die zur Verwendung mit PBT-, Nylon-
und Polypropylenmatrixharzen geeignet sind. Die verschiedenen Matrixfasern
werden aus demselben Material wie das entsprechende Matrixharz hergestellt. Die
Bezeichnungen „HEAT" (Wärme) und „NO HEAT" (keine Wärme) zeigen
an, dass die aufgelisteten chemischen Behandlungen jeweils bis zu
einem bedeutsamen Grad erwärmt
werden oder nicht, nachdem sie auf ihre entsprechenden Fasern aufgetragen wurden.
Die folgenden chemischen Behandlungen für Verstärkungsfasern mit NO HEAT" können auch auf
Matrixfasern verwendet werden, die aus dem entsprechenden Matrixharz
hergestellt sind. Wenn endlos geformte Glasfasern das Auftraggerät an einer herkömmlichen
Stelle (z.B. wenn das Auftraggerät
in einem bedeutsamen Abstand von der Quelle von geschmolzenem Glas
entfernt ist) erreichen, geben die Glasfasern noch immer etwas Restwärme ab.
In diesem Abstand von der Ziehdüse
ist jedoch die Menge von Wärme,
die von den Fasern abgegeben wird, möglicherweise nicht genug, um
auf einige der aufgetragenen chemischen Behandlungen eine bedeutsame
Wirkung zu haben. Die Bezeichnung „NO HEAT" bezieht daher eine derartige Situation
ein.
-
Beispiel A
-
Verbundmatrixharz:
PBT.
Formulierung für
Verstärkungsfasern:
- (1) Für
HEAT: 83% HELOXY Modifier 67, 10% EPON SU-2.5, 5% Maleinsäureanhydrid
und 2% A-1100;
- (2) Für
NO HEAT: 95% HELOXY Modifier 67, 3% HELOXY Modifier 505 und 2% A-1100.
-
Formulierung
für Matrixfasern:
- (1) Für
HEAT: 83% HELOXY Modifier 67, 10% EPON 160 und 7% DICY;
- (2) Für
NO HEAT: 83% HELOXY Modifier 67, 10% HELOXY Modifier 62 und 7% TGIC.
-
Beispiel B
-
Verbundmatrixharz:
Nylon.
Formulierung für
Verstärkungsfasern:
- (1) Für
HEAT: 44,5% PG-Fuamarat mit endständigen Hydroxygruppen, 44,5%
TONE 0260, 5% DESMODUR N-100, 5% BES und 1% A-1100;
- (2) Für
NO HEAT: (a) 47% propoxyliertes Bis-A-Maleat, 47% TONE 0260, 5%
BES und 1% A-1100; oder (b) 99% Allylpropoxylaturethan und 1% A-1100.
-
Formulierung
für Matrixfasern:
- (1) Für
HEAT: (a) 90% Allylpropoxylaturethan und 10% Carbamoylcarbonsäure; oder
(b) 90% Allylpropoxylaturethan, 5% PG-Fumarat (mit endständiger Hydroxygruppe)
und 5% DESMODUR N-100;
- (2) Für
NO HEAT: 47,5% propoxyliertes Bis-A-Maleat, 47,5% TONE 0260 und
5% BES.
-
Beispiel C
-
Verbundmatrixharz:
Polypropylen.
Formulierung für Verstärkungsfasern:
- (1) Für
HEAT: (a) 68% PG-Fumarat, 20% propoxylierter Allylalkohol, 5% Maleinsäureanhydrid,
5% TBPB und 2% A-1100; oder (b) 83% PG-Fumarat (mit endständiger Hydroxygruppe),
5% DESMODUR N-100, 5% Maleinsäureanhydrid,
5% TBPB und 2% A-1100 oder A-174;
- (2) Für
NO HEAT: (a) 88% Allylpropoxylaturethan, 10% EPON 8121 und 2% A-1100;
oder (b) 90% Allylpropoxylaturethan, 5% Diallylphthalat, 2% Maleinsäureanhydrid,
2% BPO und 1% A-1100.
-
Formulierung
für Matrixfasern:
- (1) Für
HEAT: 91% Allylpropoxylaturethan, 5% Diallylphthalat, 2% Maleinsäureanhydrid
und 2% TBPB;
- (2) Für
NO HEAT: (a) 90% Allylpropoxylaturethan und 10% EPON 8121; oder
(b) 91% Allylpropoxylaturethan, 5% Diallylphthalat, 2% Maleinsäureanhydrid
und 2% BPO.
-
Die
Abkürzung
DICY steht für
Dicyandiimid, das ein aminbasiertes Hochtemperaturhaftmittel für Epoxidharze
ist. Sowohl das DICY-Haftmittel als auch das reaktionsfähige Modifikationsmittel
Diallylphthalat (zum Herabsetzen der Viskosität) sind von der Aldrich Chemical
Company erhältlich.
DESMODUR N-100 ist ein Polyisocyanat, das von der Witco Chemical
Company erhältlich
ist. Das PG-Fumarat, das propoxylierte Bis-A-Maleat (propoxylierte
Bisphenol-A-Maleat),
das Allylpropoxylaturethan, der propoxylierte Allylalkohol und die
Carbamoylcarbonsäure
(d.h. n-Butyl carbamoylcarbonsäure)
können alle
hergestellt werden, wie zuvor beschrieben. BES stellt ein Butoxyethylstearat
dar, das in den zuvor dargelegten chemischen Behandlungen ganz oder
teilweise durch Verbindungen, wie beispielsweise das Addukt von
Adipolychlorid und n-Aminohexan oder das Addukt von 1,6-Diaminohexan
und Hexanoylchlorid, Caprolactan (von der Aldrich Chemical Co. erhältlich)
und Carbamoylcarbonsäuren,
wie beispielsweise die n-Butylcarbamoylcarbonsäure, ersetzt werden kann, und
diese alternativen Verbindungen können andere Funktionen zusätzlich zu
jenen, die durch das BES bereitgestellt werden, ausführen. TBPB
und BPO sind die Peroxide t-Butylperoxybenzoat beziehungsweise Benzoylperoxid,
und sie sind von der Akzo-Nobel Chemical Company in Chicago, Illinois,
erhältlich.
Das EPON 8121 ist ein Bisphenol-A-Epoxidharz, das von der Shell
Chemical Company erhältlich
ist.
-
Die
chemische Behandlung aus 99% Allylpropoxylaturethan und 1% A-1100
wurden auf Glasfasern aufgetragen, die beschichteten Fasern wurden
zu einem Verbundwerkstoffstrang geformt, der Verbundwerkstoffstrang
wurde mit einem Mantel aus thermoplastischem Nylonmatrixmaterial
drahtbeschichtet oder ummantelt, der ummantelte Verbundwerkstoffstrang
wurde in Pellets zerhackt, und die Pellets wurden zu Verbundwerkstoffprüflingen
spritzgegossen. Die ummantelten Verbundwerkstoffpellets wurden unter
Verwendung des erfinderischen Drahtbeschichtungsprozesses, der im
Folgenden näher beschrieben
wird, gebildet. Die Glasfasern in diesen Verbundwerkstoffprüflingen
wurden im Matrixmaterial nicht vollständig dispergiert. Dieser Mangel
an vollständiger
Dispersion der Glasfasern von einzelnen Strängen im fertigen Verbundwerkstoffgegenstand zeigt
an, dass wenigstens ein Teil der chemischen Behandlung an irgendeinem
Punkt während
des Herstellungsprozesses genug reagierte, um zu verhindern, dass
die Fasern sich während
des Formens des Verbundwerkstoffgegenstands trennten und in das
geschmolzene Matrixmaterial dispergierten (d.h. um die Strangkohäsion aufrechtzuerhalten).
Um seine Reaktionsfähigkeit
zu verringern (d.h. die Faserkohäsion
in jedem Verbundwerkstoffstrang während des Prozesses zum Formen
des Verbundwerkstoffgegenstands zu verringern) und dadurch mehr
Dispersion der Verstärkungsfasern
im Matrixmaterial zu erreichen, kann das Allylpropoxylaturethan
mit einem anderen Filmbildner verdünnt werden – z.B. kann für ein Nylonsystem
TONE 0260 (ein Polycaprolacton, das von der Union Carbide Corp.
erhältlich
ist) verwendet werden.
-
Es
folgen weitere Beispiele von wärmehärtbaren
und thermoplastischen chemischen Behandlungen.
-
Nylonbasierte chemische
Behandlung:
-
Eine
besonders bevorzugte nylonbasierte thermoplastische chemische Behandlung
wurde durch Ablegen von etwa 9 kg eines Polycaprolactons, genauer
gesagt TONE 0260 (von der Union Carbide Corporation erhältlich),
und etwa 9 kg eines Polyesteralkyds, genauer gesagt eines propoxylierten
Bisphenol-A-Maleats, in getrennten 19-Liter- oder 5-Gallonen-Metallkanistern
hergestellt. Nach dem vollständigem
Schmelzen und Verflüssigen
dieser beiden Materialien wurden sie in einem geheizten 19-l- oder 5-gal-Kanister vereint
und umgerührt,
bis die Mischung homogen wurde. Die Temperatur wurde bei konstantem
Umrühren
auf oder über
93°C (200°F) gehalten,
bis eine vollständige
Durchmischung erreicht war (etwa 30 Minuten). Die Erwärmung wurde dann
unterbrochen, und die Mischung wurde auf 88°C (190°F) abkühlen gelassen. Während die
Temperatur auf 88°C
(190°F)
gehalten wurde, wurden der Mischung bei konstantem Umrühren etwa
360 g des Aminosilanhaftmittels A-1100 (Gamma-Aminopropyltriethoxysilan)
beigegeben. Die resultierende chemische Behandlung enthielt, bezogen
auf das Gewicht, 49 bis 49,5% TONE 0260, 49 bis 49,5% propoxyliertes
Bisphenol-A-Maleat und 1 bis 2% A-1100. Diese chemische Behandlung
war bei etwa 25°C
fest und wies bei 75°C
eine Viskosität
von 660 cps, bei 100°C von
260 cps, bei 125°C
von 120 cps und bei 150°C von
60 cps auf.
-
Die
chemische Behandlung wurde dann mit ihrem Behälter zu einem Eimererhitzer,
der in dem zuvor dargelegten Prozess 2 beschrieben wurde, überführt und
zu einem geeigneten Auftraggerät
gepumpt. Die Glasfasern 12 wurden ausgezogen und mit der
Auftragwalze 28 in Kontakt kommen gelassen. Die chemische
Behandlung wurde dann bei einer Temperatur von etwa 110°C auf die
Glasfasern 12 übertragen.
Die Fasern 12 wurden an einem herkömmlichen Schuh 34 zusammengelegt
und auf eine Hülse
gewickelt, wodurch ein kantiger Wickelkörper gebildet wurde, und abkühlen gelassen.
-
Der
resultierende Wickelkörper
ist stabil und auslieferbar, und der Roving läuft gut aus. Der resultierende
Verbundwerkstoffstrang 14 kann drahtbeschichtet und für eine eventuelle
Verwendung in Spritzgießanwendungen
zu Pellets zerhackt werden.
-
PTB-basierte
chemische Behandlung
-
Eine
besonders bevorzugte PBT-basierte thermoplastische chemische Behandlung
wurde durch Ablegen von 17,28 kg Diglycidylether von 1,4-Butandiol
(HELOXY 67) in einem 19-l-
oder 5-gal-Metallkanister hergestellt. Dem wurden 540 g Polyglycidylether
von Castoröl
(HELOXY 505) beigegeben. Dieser Mischung wurden 180 g A-1100 (Gamma-Aminopropyltriethoxysilan)
als ein Haftmittel beigegeben. Die resultierende chemische Behandlung wurde
umgerührt,
bis sie homogen wurde. Dann wurde sie mit ihrem Behälter zu
einem Eimererhitzer, wie beispielsweise dem von Prozess 1, überführt (obwohl es
nicht notwendig ist, diese chemische Behandlung zu erwärmen, um
sie zu verarbeiten). Zum Auftragen dieser Behandlung wird das Auftraggerät 26 auf
bis zu 20,32 bis 25,4 cm (8 bis 10 Zoll) von der Ziehdüse 24 angehoben.
-
Polyester-
oder vinylesterbasierte chemische Behandlung
-
Eine
besonders bevorzugte polyester- oder vinylesterbasierte wärmehärtbare chemische
Behandlung wird durch Ablegen von 6,75 kg DER 337 Epoxid (ein Bisphenol-A-Epoxidharz,
das von der Dow Chemical Company erhältlich ist) in einem 19-l- oder
5-gal-Metallkanister hergestellt. Dieses Material wurde auf 104°C (220°F) erwärmt und
umgerührt,
bis sämtliche
Feststoffe vollständig
verflüssigt
waren. Dieser Flüssigkeit
wurden 6,75 kg Araldite GT7013 Epoxid (ein Bisphenol-A-Epoxidharz,
das von der Ciba-Geigy Corporation erhältlich ist) beigegeben. Das Araldite
wird bei erheblichem Schütteln über einen Zeitraum
von zwei Stunden langsam beigegeben. Nach der vollständigen Auflösung des
Araldite-Epoxids wurde die Mischung in Luft auf 93°C (200°F) abkühlen gelassen,
und 0,76 kg Pluronic L101 (ein Ethylenoxid/Propylenoxid-Copolymersurfactant,
der von BASF erhältlich
ist) und 2,21 kg Pluronic P105 (ein Ethylenoxid/Propylenoxid-Copolymersurfactant, der
ebenfalls von BASF erhältlich
ist) werden beigegeben. Zu diesem Zeitpunkt werden auch 1 kg PEG 400
MO (Polyethylenglycolmonooleat, das von der Henkel Corporation erhältlich ist)
und 0,5 kg Butoxyethylstearat (BES) (von der Stepan Company in Northfield,
Illinois, erhältlich)
beigegeben. Die Mischung wird bei fortdauerndem Umrühren auf
eine Temperatur von 71 bis 77°C
(160 bis 170°F)
weiter abkühlen gelassen,
an welchem Punkt 2 kg A-174 (Gamma-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
das von der Witco Chemical Corporation erhältlich ist) beigegeben werden.
Schließlich
werden der Mischung bei Schütteln,
um eine gute Dispersion zu ermöglichen, 20
g Uvitex OB (ein Fluoreszenzaufhellungsmittel, das von der Ciba-Geigy
in Hawthorne, New York, erhältlich
ist) beigegeben. Die resultierende chemische Behandlung enthält, bezogen
auf das Gewicht, 33,78% DER 337 Epoxid, 33,78% Araldite GT7013 Epoxid,
3,79% Pluronic L101, 11,05% Pluronic P105, 5% PEG 400 MO, 2,5% BES, 0,01%
Uvitex OB und 10% A-174. Die chemische Behandlung wird dann mit
ihrem Behälter
zu einem Eimererhitzer, wie in Prozess 2 beschrieben, überführt.
-
Epoxidbasierte chemische
Behandlung:
-
Die
Formulierung für
dieses Beispiel einer wärmehärtbaren
chemischen Behandlung ist so, wie zuvor für die polyester- und vinylesterbasierte
wärmehärtbare chemische
Behandlung beschrieben, mit der Ausnahme, dass A-187 (Gamma-Glycidoxypropyltrimethoxysilan,
das von der Witco Chemical Company erhältlich ist) anstelle von A-174
verwendet wird.
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Polyester- und vinylesterbasierte
chemische Behandlung mit zwei Silankomponenten:
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Die
Formulierung für
dieses Beispiel einer wärmehärtbaren
Behandlung, welche eine Multikompatibilität (Kompatibilität mit Polyester,
Vinylester oder Epoxid) aufweist, ist so, wie für die zuvor beschriebene polyester-
und vinylesterbasierte wärmehärtbare chemische
Behandlung, mit der Ausnahme, dass das Silanhaftungssystem aus 1,25
kg (5 Gew.-%) A-187 und 1,25 kg (5 Gew.-%) A-174 anstelle von A-174
allein besteht.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform,
die in 3 dargestellt ist, werden Matrixfasern 13 vorgeformt
und dann mit den Verstärkungsfasern 12 zusammengemischt,
bevor sie zu einem Verbundwerkstoffstrang 14 zusammengelegt
werden. Alternativerweise können
die Matrixfasern 13 mit den Verstärkungsfasern 12 in-line
endlos geformt werden. Die Matrixfasern 13 bilden schließlich einen
Teil oder die Gesamtheit der Matrix eines resultierenden Verbundwerkstoffgegenstands.
Die Fasern 10 können
sowohl endlos geformte als auch vorgeformte Verstärkungsfasern 12 oder
nur vorgeformte Verstärkungsfasern umfassen.
Wenn vorgeformte Verstärkungsfasern 12 verwendet
werden, können
sie direkt zu einem Strang 14 verarbeitet werden, der nur
die vorgeformten Verstärkungsfasern 12 enthält. Solche
vorgeformten Verstärkungsfasern 12 können auch
mit allen anderen Arten von Fasern auf dieselbe oder eine ähnliche
Weise wie die vorgeformten Matrixfasern 13, die in 3 dargestellt
sind, zusammengemischt werden. Obwohl nur zwei Spulen oder Wickelkörper von
vorgeformten Fasern dargestellt sind, versteht es sich von selbst,
dass jede geeignete Anzahl von Wickelkörpern von vorgeformten Fasern
auf die veranschaulichte oder eine andere geeignete Art und Weise
bereitgestellt werden kann.
-
Es
kann dasselbe Auftraggerät 26 verwendet werden,
um sowohl die vorgeformten Fasern (z.B. die vorgeformten Matrixfasern,
die durch die Strichlinie 13' angezeigt
sind) als auch die endlos geformten Fasern (z.B. die endlos geformten
Fasern 12) chemisch zu behandeln, bevor die Fasern zu einem
Strang 14 zusammengelegt werden. Alternativerweise kann
ein getrenntes Auftraggerät 26' verwendet werden,
um die vorgeformten Fasern (z.B. die vorgeformten Matrixfasern 13)
chemisch zu behandeln. Wenn ein getrenntes Auftraggerät 26' verwendet wird,
kann der Zusammenlegemechanismus 34 eine Stange oder Walze 39 umfassen,
um zu helfen, die Fasern 12 und 13 zusammenzumischen,
bevor sie zu einem Strang 14 zusammengelegt werden. Vorgeformte
Fasern und endlos geformte Fasern können entweder zusammen unter
Verwendung desselben Auftraggeräts oder
getrennt unter Verwendung von verschiedenen Auftraggeräten, z.B.
wie in der US-Patentanmeldung Seriennummer 08/527,602, die am 13.
September 1995 eingereicht wurde und deren Offenbarung hierin durch
Bezugnahme aufgenommen wird, chemisch behandelt werden. Alternativerweise
können
einige der Fasern 10, z.B. die Matrixfasern 13,
mit den beschichteten Fasern 32 zusammengelegt werden, ohne
dass zuvor eine chemische Behandlung aufgetragen wird.
-
Die
aufgetragene chemische Behandlung kann vor, während und/oder nach dem Schritt
des Zusammenlegens der Fasern erwärmt werden. Wenn sie sich wie
ein wärmehärtbarer
Kunststoff verhält,
kann die chemische Behandlung an irgendeinem Punkt während der
Bildung des Verbundwerkstoffstrangs 14 teilweise oder ganz
heiß gehärtet werden.
Wie viel und wann eine aufgetragene wärmehärtbare chemische Behandlung
heiß gehärtet wird,
hängt von
der Art des Verbundwerkstoffgegenstands ab, der aus dem Strang 14 hergestellt
wird. Zum Beispiel kann ein Verbundwerkstoffstrang 14 mit einer
vollständigen,
teilweisen oder ohne Heißhärtung der
aufgetragenen chemischen Behandlung in eine Mehrzahl von kurzen
einzelnen Längen
zerhackt werden, die zu einem Formverbundwerkstoff vermischt und
zu einem Verbundwerkstoffgegenstand spritzgegossen werden.
-
Für zerhackte
Längen
von Strängen 14 wird eine
aufgetragene chemische Behandlung genug – falls überhaupt – ausgehärtet, um zu gewährleisten, dass
die kurzen Längen
des Verbundwerkstoffstrangs 14 während der anschließenden Verarbeitung
kohäsiv
bleibt (d.h. die Fasern 10 zusammenbleiben). Wenn sie sich
wie ein wärmehärtbarer Kunststoff
verhält
oder anderweitig heiß härtbar ist, wird
die aufgetragene chemische Behandlung auf den beschichteten Fasern
während
des Bildens des Verbundwerkstoffstrangs 14 vorzugsweise
nur teilweise ausgehärtet.
Das Aushärten
der aufgetragenen chemischen Behandlung wird vorzugsweise bei der
anschließenden
In-line- oder Off-line-Verarbeitung (z.B. Pultrusion, Filamentwickeln,
Pressspritzen, Formpressen usw.) des Verbundwerkstoffstrangs 14 zu
einem Verbundwerkstoffgegenstand vervollständigt. Eine wärmehärtbare chemische
Behandlung bleibt bis zur Bildung des Verbundwerkstoffgegenstands
vorzugsweise nur teilweise gehärtet,
da dann, wenn sich die Molekülmasse
der chemischen Behandlung während
der Bildung des Verbundwerkstoffstrangs 14 der Unendlichkeit
nähert (d.h.
maximiert wird), der Strang 14 bei nachgelagerten Verbundwerkstoffbildungsanwendungen nicht mehr
weiter verarbeitbar ist. Solch ein teilweises Aushärten kann
durch Wählen
von Zutaten erreicht werden, welche unter den Bedingungen, die während des
Verbundwerkstoffstrangbildungsprozesses gegeben sind, nicht voll
miteinander reagieren. Es kann auch durch derartiges wählen der
relativen Mengen der reaktionsfähigen
Zutaten der chemischen Behandlung erreicht werden, dass bis zur
Bildung des Verbundwerkstoffgegenstands wenigstens einer der wärmehärtbaren
Bestandteile in der chemischen Behandlung (z.B. Harz) nur teilweise
zur Reaktion gebracht oder gehärtet
bleibt (z.B. durch Steuern der Stöchiometrie der chemischen Behandlung).
Eine beispielhafte chemische Behandlung mit wenigstens einem reaktionsfähigen Bestandteil,
der während
des Strangbildungsprozesses nur teilweise zur Reaktion gebracht
oder gehärtet
bleiben kann, umfasst etwa 85 Gew.-% PG-Fumarat, etwa 10 Gew.-%
Styrol und etwa 5 Gew.-% t-Butylperoxybenzoat.
-
In
den chemischen Behandlungen, die in den zuvor dargelegten Beispielen
A bis C aufgelistet sind, sind mehrere reaktionsfähige Spezies
vertreten. Obwohl es in den meisten Fällen vorzuziehen ist, dass am
Ende des Strangbildungsprozesses einige nicht in Reaktion getretene
chemische Spezies auf dem Strang 14 bleiben, ist in einigen
Fällen,
zum Beispiel bei den zuvor aufgelisteten chemischen Behandlungen,
welche Isocyanate oder Carbamoylcarbonsäuren enthalten, möglicherweise
vorzuziehen, dass die chemischen Spezies voll zur Reaktion gebracht
werden, wenn in Strangform. Bei den Isocyanaten werden, wenn ein
Diol in einer ausreichenden Menge (z.B. etwa 20 Mal die Anzahl von
Isocyanatgruppen) gegenwärtig
ist und wenn die chemische Behandlung bei einer genügend hohen
Faseroberflächentemperatur
aufgetragen wird, die Isocyanatgruppen im Verbundwerkstoffstrang 14 voll
zur Reaktion gebracht. Gleichermaßen wird, wenn die Reaktionsbedingungen
richtig sind (z.B. hohe Temperatur und verhältnismäßig niedrige Konzentration),
die Carbamoylcarbonsäure
in einer che mischen Behandlung wahrscheinlich vollständig in
Imid umgewandelt.
-
Es
kann eine chemische Behandlung hergestellt werden, welche etwa 45
Gew.-% PG-Fumarat, etwa 50 Gew.-% Styrol und etwa 5 Gew.-% t-Butylperoxybenzoat
umfasst. Dies stellt eine Polyesterharzformulierung dar, welche
unter Verwendung von Auftraggerätschaften,
wie zuvor in Prozess 1 bis 3 beschrieben, auf Glasfasern aufgetragen
werden kann und welche nach der Zuführung von Wärme, die von neu gebildeten
Glasfasern abgegeben wird, zu einer harten Masse aushärten kann.
Durch Entfernen von etwa 90% des Styrols kann diese chemische Polyesterharzbehandlung
nur teilweise aushärtbar
gemacht werden, wenn sie auf die Fasern aufgetragen wird. Es kann
eine zusätzlich
chemische Behandlung hergestellt werden, welche etwa 35 Gew.-% Epoxidharz
Epon 828, das von der Shell Chemical Company erhältlich ist, etwa 35 Gew.-%
des reaktionsfähigen Epoxidmodifikationsmittels
HELOXY 505, etwa 28 Gew.-% Maleinsäureanhydrid und etwa 2 Gew.-% A-1100
umfasst. Diese Epoxidharzformulierung kann unter Verwendung jeder
der zuvor beschriebenen Auftraggerätschaften auf Glasfasern aufgetragen werden
und härtet
bei Zuführung
von Wärme,
die von neu gebildeten Glasfasern abgegeben wird, zu einer harten
Masse aus. Durch Entfernen von etwa 90% des gesamten Maleinsäureanhydrids
kann diese chemische Epoxidharzbehandlung nur teilweise aushärtbar gemacht
werden, wenn sie auf die Fasern aufgetragen wird.
-
Es
wurde beobachtet, dass durch Anheben des Auftraggeräts 26 in
eine Position näher
zur Wärme,
die vom geschmolzenen Glas (z.B. Ziehdüse 24) abgegeben wird,
die Viskosität
einer thermoplastischen chemischen Behandlung auf der Oberfläche der
Auftragwalze 28 (d.h. wo die Walze 28 mit den Glasfasern 10 in
Kontakt kommt), sowie die auf der Oberfläche der Glasfasern 12 abfällt. Eine
wärmehärtbare chemische
Behandlung, welche sich auf dieser Stufe des Prozesses wie ein thermoplastischer
Kunststoff verhält, erfährt ebenfalls
solch eine Herabsetzung ihrer Viskosität. Es wurden Gradienten in
der Viskosität
der chemischen Behandlung entlang der Oberfläche der Auftragwalze 28 beobachtet.
Es stellte sich heraus, dass die Viskosität hinter dem Fächer der
Glasfasern 10 am niedrigsten ist und zu jedem Ende der
Walze 28 hin zuzunehmen scheint.
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Für die Ausführungsform
der Vorrichtung 20 in 1 ist das
Auftraggerät 26 benachbart
oder anderweitig nahe genug zur Ziehdüse 24 positioniert, damit
die chemische Behandlung aufgetragen wird, wenn die Fasern 12 auf
einer ausreichend hohen Temperatur sind (d.h. die Fasern 12 genügend Wärmeenergie
abgeben), um den gewünschten
Abfall der Viskosität
und/oder den gewünschten
Grad von Heißhärtung durch
Vernetzen oder anderweitiges Erhöhen
der Molekülmasse
der aufgetragenen chemischen Behandlung zu bewirken. Gleichzeitig
ist das Auftraggerät 26 vorzugsweise
von der Ziehdüse 24 weit
genug entfernt positioniert, derart dass die chemische Behandlung
aufgetragen wird, während
die Fasern 12 auf einer Temperatur sind, welche der chemischen
Behandlung keinen bedeutsamen Schaden zufügt (z.B. Abbau irgendwelcher
organischer Chemikalien oder Verbindungen). Auf diese Weise kann der
resultierende Strang 14 mit den Eigenschaften bereitgestellt
werden, die für
die anschließende
Verarbeitung zu einem Verbundwerkstoffgegenstand gewünscht werden.
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Beispielhafte
Fasertemperaturen zum Auftragen der chemischen Behandlungen sind
Temperaturen von bis zu etwa 350°C
(662°F),
wobei es möglich
ist, einige Behandlungen bei noch höheren Temperaturen aufzutragen,
ohne auf bedeutsame Weise abgebaut oder anderweitig beschädigt zu
werden. Es können
auch so niedrige Fasertemperaturen wie etwa 150°C (302°F) oder sogar darunter verwenden werden.
Um die aufgetragene chemische Behandlung zu schützen und zu bewirken, dass
wenigstens eine der zuvor erwähnten
gewünschten Änderungen in
der chemischen Behandlung eintritt, weisen die Fasern 12 vorzugsweise
eine Temperatur von etwa 200°C
(392°F)
bis etwa 300°C
(572°F)
auf. Zufrieden stellende Ergebnisse wurden erzielt, wenn die Viskosität der chemischen
Behandlung jeder Art bei einer Temperatur von etwa 200°C bis etwa
300°C auf
etwa 200 cps bis etwa 400 cps abfällt.
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Für Verstärkungsglasfasern 12,
die aus einer herkömmlichen
Ziehdüse 24 mit
normalem Durchsatz gezogen werden, wird das Auftraggerät 26 vorzugsweise
so angeordnet, dass die chemische Behandlung mindestens etwa wenigstens
7,62 cm (3 Zoll) und normalerweise etwa 15,24 cm (6 Zoll) oder mehr
von der Ziehdüse 24 entfernt
(d.h. von wo die Fasern 12 aus der Ziehdüse austreten)
auf die Glasfasern 12 aufgetragen wird. Die chemische Behandlung
kann in einer Entfernung von etwa 20,32 cm bis etwa 25,4 cm (8 Zoll
bis etwa 10 Zoll) von der Ziehdüse 24 auf
die Verstärkungsglasfasern 12 aufgetragen
werden. Die exakte Position des Auftraggeräts 26 in Bezug auf
die Ziehdüse 24 hängt zum
Beispiel von der Art der Ziehdüse 24,
die verwendet wird (z.B. der Anzahl von Fasern, die aus der Ziehdüse gezogen
wird), der Temperatur des geschmolzenen Glasmaterials, der Art von
chemischer Behandlung, die aufgetragen wird, den gewünschten
Eigenschaften der Zwischenphasenregion um die Verstärkungsfasern 12 und
den Eigenschaften, die für
den resultierenden Strang 14 und schließlich für den Verbundwerkstoffgegenstand
gewünscht
werden, ab.
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Unter
Bezugnahme auf die alternative Ausführungsform, die in 2 veranschaulicht
ist, umfasst die Vorrichtung 38 die Komponenten der zuvor beschriebenen
Vorrichtung 20 und einen Wärmespeicher 40. Demgemäß wurden
die Komponenten der Vorrichtung 38, welche gleich oder ähnlich wie die
von Vorrichtung 20 sind, mit denselben Bezugszeichen benannt.
Der Wärmespeicher 40 wird
teilweise oder vollständig
wenigstens um die Fasern 12 angeordnet, und er ist so ausgelegt,
dass er die Wärmeenergie,
die von der Oberfläche
der Fasern 12 abgegeben wird, unter Verwendung von herkömmlichen
Techniken für
einen längeren
Zeitraum und eine weitere Entfernung vom Faserbildungsmechanismus 22 aufrechterhält. Zufrieden
stellende Ergebnisse wurden bei einer Glasfaserziehdüse 24 mit
niedrigem Durchsatz erzielt, welche einen beispielhaften Wärmespeicher 40 verwendet,
der aus Blech hergestellt ist, das zu einer rechteckigen Kastenform
mit offenen Enden und einer Länge
von etwa 38,1 cm (15 Zoll), einer Breite von etwa 7,62 cm (3 Zoll)
und einer Höhe von
etwa 40,64 cm (16 Zoll) ausgebildet wurde. Eine Glasfaserziehdüse 24 mit
niedrigem Durchsatz bildet Verstärkungsglasfasern 12 normalerweise
bei einer Rate von weniger als oder gleich wie etwa 13,62 bis 18,16
kg/h (30 bis 40 lbs/h). Der kastenförmige Wärmespeicher 40 ist
zwischen dem Faserbildungsmechanismus 22 und dem Auftraggerät 26 angeordnet, derart
dass wenigstens die Fasern 12 durch seine offenen Enden 42 und 44 gezogen
werden. Vorzugsweise ist der Wärmespeicher 40 ausreichend
isolierend, um die Oberfläche
jeder Faser 12 bis zu dem Zeitpunkt, zu dem das Auftraggerät 26 die
chemische Behandlung auf die Fasern 12 aufträgt, auf
einer Temperatur von etwa 150°C
(302°F)
bis etwa 350°C (662°F) zu halten.
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Die
Verwendung solch eines Wärmespeichers 40 ist
insbesondere vorteilhaft, wenn eine Endlosglasfaserbildungsziehdüse 24 mit
niedrigem Durchsatz verwendet wird. Die Menge von Wärmeenergie,
welche von den Fasern 12 gespeichert wird, die unter Verwendung
einer Ziehdüse 24 mit
niedrigem Durchsatz gebildet werden, ist geringer als jene, die
von Fasern 12 gespeichert wird, welche unter Verwendung
einer Ziehdüse
mit normalem oder hohen Durchsatz gebildet werden. Demnach ermöglicht es
der Wärmespeicher 40,
dass die Fasern 12, welche unter Verwendung einer Ziehdüse mit niedrigem Durchsatz
gebildet werden, auf der Temperatur gehalten werden, die gebraucht
wird, um die gewünschte
Reaktion (Abfall der Viskosität
und/oder wenigstens eine teilweise Heißhärtung) in der aufgetragenen
chemischen Behandlung zu bewirken. Der Wärmespeicher 40 kann
so modifiziert werden, dass er bis zum Auftraggerät 26 und
sogar in absteigender Linie weiter darüber hinaus angeordnet wird,
um die Fasern 12 an einem Punkt bis zum Auftraggerät 26 oder
in absteigender Linie davon auf der gewünschten erhöhten Oberflächentemperatur zu halten. Zum Beispiel
könnte
ein anderer Wärmspeicher
mit einer ähnlichen
Struktur wie der Wärmespeicher 40 teilweise
oder ganz um die beschichteten Fasern 32 und zwischen dem
Auftraggerät 26 und
dem Zusammenlegemechanismus 34 angeordnet werden. Die Verwendung
solch eines zusätzlichen
Wärmespeichers kann
wünschenswert
sein, wenn ein zusätzliches Aushärten der
chemischen Behandlung nötig
ist, bevor der Strang 14 zum Beispiel auf einer Spule gesammelt
oder anschließend
anderweitig verarbeitet wird. Ein Beispiel für ein Mittel, das als solch
ein Wärmespeicher
in der vorliegenden Erfindung insbesondere nach dem Auftragen der
chemischen Behandlung auf die Fasern verwendbar sein kann, wird
im US-Patent Nr. 5.055,119 beschrieben.
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Die
Energie, die beim Erwärmen
der aufgetragenen chemischen Behandlung verwendet wird, kann wenigstens
teilweise – wenn
nicht zur Gänze – durch
die Wärmeenergie
geliefert werden, welche von beschichteten Fasern 32 abgegeben
wird. Zum Beispiel kann eine Restwärme, welche von den endlos
geformten Glasfasern abgegeben wird oder darin verbleibt, eine erhebliche
Menge der Wärmeenergie bereitstellen.
Restwärme,
die von endlos geformten polymeren Matrixfasern 13 abgegeben
wird, kann auf ähnliche
Art und Weise verwendet werden, um gewünschte Änderungen in einer aufgetragenen
chemischen Behandlung zu bewirken.
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Wenn
Restwärme
vom Faserbildungsprozess nicht verfügbar ist oder nicht ausreicht,
wie beispielsweise wenn die Fasern 10 vorgeformt werden, abgekühlt sind
oder anderweitig nicht auf der gewünschten Temperatur sind, können die
Fasern 10 vorgeheizt werden, um die Wärmeenergie zuzuführen, die
für die
aufgetragene chemische Behandlung gewünscht wird. Solch ein Vorheizen
kann durch die Verwendung eines herkömmlichen Heizsystems bewerkstelligt
werden. Zum Beispiel kann unter Bezugnahme auf 2 ein
herkömmlicher
Ofen (nicht dargestellt) mit offenen Enden anstelle des Wärmespeichers 40 verwendet
werden, um wenigstens die Fasern 12 auf die gewünschte Temperatur
vorzuheizen, bevor die chemische Behandlung aufgetragen wird.
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Durch
Verwenden von Wärmeenergie,
die von den Fasern 12 abgegeben wird, um wenigstens einen
Teil der erforderlichen Wärmeenergie
zu liefern, weist die aufgetragene chemischen Behandlung eine verringerte
Viskosität
auf und/oder wird von der Oberfläche
der beschichteten Fasern 32 nach außen wenigstens durch einen
Teil der aufgetragenen chemischen Behandlung wenigstens teilweise
heiß gehärtet. Das
Erwärmen
von der Faseroberfläche
nach außen
ist eine besonders bevorzugte und wirksame Art und Weise, die aufgetragene
chemische Behandlung zu erwärmen
und zu helfen, die Bindung zwischen der chemischen Behandlung und
der Oberfläche
der beschichteten Fasern 32 zu optimieren. Außerdem ermöglicht das
Erwärmen
von der Oberfläche
der beschichteten Fasern 32 nach außen eine größere Vielseitigkeit bei der
Konstruktion der Zwischenphasenregion, welche durch die aufgetragene chemische
Behandlung zwischen jeder der beschichteten Fasern 32 und
dem Matrixmaterial des Verbundwerkstoffgegenstands gebildet wird.
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Zum
Beispiel hilft das Erwärmen
einer aufgetragenen thermoplastischen chemischen Behandlung von
innen nach außen,
zu gewährleisten,
dass ihre Viskosität
an der Oberfläche
der Fasern niedrig genug ist, um eine geeignete Benetzung der Faseroberfläche zu erreichen.
Außerdem
ermöglicht
ein derartiges Erwärmen
einer aufgetragenen, heiß härtbaren
chemischen Behandlung, dass die aufgetragene chemische Behandlung
nur an ihrer Grenzfläche mit
der Faseroberfläche
aushärtet,
wodurch eine äußere Region
einer nur teilweise ausgehärteten
oder ungehärteten
chemischen Behandlung bewahrt wird, welche voll ausgehärtet werden
kann, wann und wo es während
der anschließenden
Verarbeitung gewünscht
wird. Zum Beispiel kann es wünschenswert sein,
dass diese äußere Region
teilweise ausgehärtet
oder ungehärtet
ist, um die Bindung zwischen der chemischen Behandlung und einem
anschließend aufgetragenen
Matrixmaterial oder zwischen den Kontaktschichten der aufgetragenen
chemischen Behandlung auf benachbarten Fasern zu erleichtern.
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Vorzugsweise
wird Wärme,
die von den Fasern 12 abgegeben wird, verwendet, um die
aufgetragene chemische Behandlung zu erwärmen. Wahlweise kann die Energie,
welche verwendet wird, um die aufgetragene chemische Behandlung
zu erwärmen, teilweise,
im Wesentlichen oder zur Gänze
durch Wärmeenergie
bereitgestellt werden, die von einer Quelle abgegeben wird, die
extern von den beschichteten Fasern ist. Zum Beispiel können nach
dem Auftragen der chemischen Behandlung die beschichteten Fasern 32 entweder
vor, während
oder nach dem Zusammenlegen der beschichteten Fasern 32 zu
einem Strang 14 durch einen herkömmlichen Ofen (nicht dargestellt)
mit offenen Enden durchgeführt werden.
Die aufgetragene Behandlung kann auch während des Bildens des Strangs 14 zu
einem Verbundwerkstoffgegenstand extern erwärmt werden. Durch externes
Erwärmen
der chemischen Behandlung weist sie eine verringerte Viskosität auf und/oder wird
von ihrer Außenfläche in die
aufgetragene chemische Behandlung zur Oberfläche der beschichteten Fasern 32 wenigstens
teilweise heiß gehärtet. Demnach
ist auch vorgesehen, dass die Energie, die verwendet wird, um die
aufgetragene chemische Behandlung zu erwärmen, durch eine Kombination
von Wärme,
die von der beschichteten Fasern 32 abgegeben wird, und
einer oder mehr externen Wärmequellen
geliefert werden kann, die angeordnet werden, um wenigstens die
Verstärkungsfasern 12 vor und/oder
nach dem Auftragen der chemischen Behandlung zu erwärmen.
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Die
chemische Behandlung kann kühl
gehalten werden, bevor sie auf die Fasern 12 aufgetragen wird,
um die Verwendung von sehr reaktionsfähigen Zutaten zu ermöglichen
und zu helfen, die Gefahr eines durch Wärme verursachten Abbaus der
chemischen Behandlung zu verringern. Die Temperatur der chemischen
Behandlung, bevor sie aufgetragen wird, kann aus denselben Gründen auf
weniger als oder gleich wie etwa Raumtemperatur gehalten werden. Die
chemische Behandlung kann durch jedes geeignete Mittel auf der gewünschten
Temperatur gehalten werden. Zum Beispiel kann eine Kühlspirale
(nicht dargestellt) in die chemische Behandlung getaucht werden.
Wenn endlos geformte Glasfasern gebildet werden, kann die Vorrichtung
so ausgelegt sein, dass sie die Glasfasern 12 mit einer
inerten Atmosphäre umgibt,
bevor die chemische Behandlung aufgetragen wird. Die inerte Atmosphäre sollte
helfen, zu verhindern, dass sich Feuchtigkeit auf der Oberfläche der
Fasern 12 ansammelt, um dadurch feuchtigkeitsinduziertes
Spalten und feuchtigkeitsbedingte Passivierung der potenziellen
reaktionsfähigen
Spezies auf der Glasfaseroberfläche
zu hemmen. Eine inerte Atmosphäre
wird möglicherweise
nicht gewünscht, wenn
eine Ziehdüse
mit großer
Durchsatzmenge verwendet wird oder die Temperatur der Glasfasern
zu irgendeiner anderen Zeit hoch genug ist. Die Glasfasern 12 können durch
Verwenden eines Wärmespeichers 40 (siehe 2)
oder einer ähnlichen
Struktur, um die Glasfasern zu umgeben, mit einem Rohrleitungssystem
der inerten Atmosphäre
in den Wärmespeicher 40,
wenn die Fasern 12 dadurch durchtreten, mit einer inerten
Atmosphäre
umgeben werden. Geeignete inerte Atmosphären umfassen zum Beispiel eines
von Stickstoff- und Argongasen oder eine Kombination davon.
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Ein
Vorteil der chemischen Behandlungen ist, dass sie unter Verwendung
von bekannten Fasern, Strängen
und Gerätschaften
zur Bildung von Verbundwerkstoffgegenständen verarbeitet werden können. In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die lösemittelfreien
chemischen Behandlungen in einem Drahtbeschichtungssystem, das im
Folgenden beschrieben wird, vorteilhaft eingesetzt.
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HERSTELLUNG
VON UMMANTELTEN STRÄNGEN
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Ein
anderer allgemeiner Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines oder mehrerer kunststoffummantelter Verbundwerkstoffstränge, die
zu einem Verbundwerkstoffgegenstand mit einer Polymer- oder Harzmatrix
formbar sind, die mit Fasern verstärkt ist, die aus einem geeigneten
Verstärkungsmaterial,
wie beispielsweise einem Glasmaterial, einem synthetischen oder
polymeren Material oder einem anderen geeigneten Nichtglasmaterial,
hergestellt sind. Die ummantelten Verbundwerkstoffstränge können in
Fadenform (d.h. lange Längen)
oder Pelletform (d.h. kurze Längen) sein.
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Konkret
weist jeder ummantelte Verbundwerkstoffstrang eine Mehrzahl von
Fasern auf, welche wenigstens Verstärkungsfasern und wahlweise Fasern
umfassen, die aus dem thermoplastischen Matrixmaterial bestehen,
das im Verbundwerkstoffgegenstand zu verwenden ist. Die Fasern werden
zu einem Strang oder Bündel
verarbeitet, wobei jeder Strang vorzugsweise von etwa 1.500 bis
etwa 10.000 und insbesondere von etwa 2.000 bis etwa 4.000 Fasern
enthält.
Der Strang wird mit einer chemischen Behandlung vorimprägniert,
bevor der Strang gebildet wird.
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Der
vorimprägnierte
Verbundwerkstoffstrang wird mit einem Mantel aus thermoplastischem
Material ummantelt. Wenn der ummantelte Verbundwerkstoffstrang zu
Pellets zu formen ist, wird die chemische Behandlung in einer ausreichenden
Menge und zwischen genügend
Fasern aufgetragen, um die Fasern vom Herausfallen aus den Pellets
zu bewahren. Wenn der ummantelte Verbundwerkstoffstrang zu einem
Faden zu formen ist, wird die chemische Behandlung zwischen im Wesentlichen
allen der Fasern angeordnet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die chemische Behandlung ein thermoplastisches Polymermaterial.
Alternativerweise kann die chemische Behandlung, welche den Verbundwerkstoffstrang
imprägniert,
ein wärmehärtbares
Polymermaterial sein, das in einem voll ausgehärteten, teilweise ausgehärteten oder
ungehärteten
Zustand ist. Der Strang von Fasern kann wahlweise mit einem technischen
thermoplastischen Matrixmaterial, wie beispielsweise jenem, das
verwendet wird, um den Verbundwerkstoffstrang zu ummanteln oder
zu beschichten, voll imprägniert
werden. Obwohl einige technische thermoplastische Materialien verhältnismäßig hohe Schmelzpunkte
und hohe Viskositäten
aufweisen, die es sehr schwierig oder unpraktisch machen können, den
technischen thermoplastischen Kunststoff unter Verwendung herkömmlicher
Auftraggeräte
auf die Fasern aufzutragen, kann der Techniker solche technischen
thermoplastischen Kunststoffe zur Verwendung als eine chemische
Behandlung in der Erfindung in geeigneter Weise modifizieren.
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Vorzugsweise
wird der Mantel, welcher den Verbundwerkstoffstrang umgibt, aus
demselben thermoplastischen Material hergestellt wie jenes, das verwendet
wird, um die Matrix des Verbundwerkstoffgegenstands zu bilden. Das
thermoplastische Mantelmaterial kann in Abhängigkeit von der Dicke des Mantels
einen Teil oder die Gesamtheit der Matrix des Verbundwerkstoffgegenstands
bilden. Vorzugsweise bindet die chemische Behandlung den Mantel genügend oder
hilft anderweitig, dass er die Fasern im imprägnierten Strang wenigstens
bis zum Formen des Verbundwerkstoffgegenstands zusammenhält. Außerdem ist
die chemische Behandlung mit dem thermoplastischen Matrixmaterial
des Verbundwerkstoffgegenstands wenigstens kompatibel.
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Gemäß einem
bevorzugten Prozess zum Herstellen eines oder mehrerer der thermoplastummantelten
Verbundwerkstoffstränge wird
ein Drahtbeschichtungs- oder Extrusionsbeschichtungsprozess verwendet.
Der Prozess umfasst die folgenden Schritte: Bereitstellen einer
Mehrzahl von Fasern, welche wenigstens Verstärkungsfasern umfassen; Auftragen
einer chemischen Behandlung, um im Wesentlichen alle der Fasern
zu beschichten und dadurch vorimprägnierte Fasern zu bilden; Zusammenlegen
oder anderweitiges Vereinigen der beschichteten Fasern miteinander
zu wenigstens einem vorimprägnierten
Strang, der die chemische Beschichtung so aufweist, dass sie zwischen
im Wesentlichen allen der Fasern, welche den vorimprägnierten
Strang bilden, angeordnet ist; Beschichten wenigstens der Außenseite
des vorimprägnierten
Strangs mit einem thermoplastischen Material und Ausbilden des beschichteten
Strangs zu wenigstens einem drahtbeschichteten oder anderweitig
ummantelten Verbundwerkstoffstrang.
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Die
Fasern können
unter Verwendung eines In-line-Prozesses bereitgestellt werden,
welcher das Endlosformen der Verstärkungsfasern von einer Quelle
von geschmolzenem Verstärkungsmaterial, wie
beispielsweise Glas, umfasst. Zusätzlich zu endlos geformten
Verstärkungsfasern
können
die Fasern, welche bereitgestellt werden, vorgeformte Verstärkungsfasern,
vorgeformte Matrixfasern, endlos geformte Matrixfasern oder Kombinationen
davon umfassen. Wenn sie ein wässriges
System ist, wird die aufgetragene chemische Behandlung auf den Fasern
erwärmt,
um eine bedeutsame Menge der Feuchtigkeit darin zu verdampfen, bevor
die beschichteten Fasern zu einem vorimprägnierten Strang zusammengelegt
werden. Wenn sie ein wärmehärtbarer
Kunststoff ist, wird die chemische Behandlung entweder in einem
ungehärteten
oder teilweise ausgehärteten
Zustand auf die Fasern aufgetragen. Die ungehärtete oder teilweise ausgehärtete chemische
Behandlung, die schließlich
den ummantelten Verbundwerkstoffstrang imprägniert, kann bearbeitet (z.B.
durch Erwärmen)
werden, um in Abhängigkeit
von der gewünschten
Beschaffenheit des ummantelten Verbundwerk stoffstrangs während des Formens
des Verbundwerkstoffgegenstands ein zusätzliches teilweises oder volles
Aushärten
zu induzieren. In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine lösemittelfreie
chemische Behandlung, wie zuvor beschrieben, verwendet. Alternativerweise
kann eine nichtwässrige
chemische Zweikomponentenbehandlung verwendet werden, wie in der
US-Patentanmeldung Seriennummer 08/487,948 dargelegt, die am 7.
Juni 1995 eingereicht wurde.
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Beispielhafte
Systeme zum Bilden von polymerummantelten Strängen sind in den Zeichnungen, insbesondere 4 bis 6,
veranschaulicht. 4 stellt eine Ausführungsform
einer Vorrichtung 110 dar, welche eine Quelle 112 von
Fasern 113 umfasst, die in dieser Ausführungsform aus Verstärkungsfasern 114 bestehen.
Eine beispielhafte Quelle 112 ist eine herkömmliche
Ziehdüse 115 von
geschmolzenem Verstärkungsmaterial
(z.B. Glas), aus welcher die endlos geformten Verstärkungsfasern 114 gezogen
werden.
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Ein
Auftraggerät 116 trägt eine
chemische Behandlung auf im Wesentliche alle der Fasern 114 auf.
In einer beispielhaften Ausführungsform
ist die chemische Behandlung, welche aufgetragen wird, wässrig, und
das Auftraggerät 116 ist
von einer herkömmlichen
Art, die zum Auftragen von wasserbasierten chemischen Behandlungen
geeignet ist. Das beispielhafte Auftraggerät 116 umfasst eine
nach hinten gerichtete Auftragwalze 118, welche die chemische
Behandlung auf die Verstärkungsfasern 114 aufträgt, um dadurch
vorimprägnierte
oder beschichtete Fasern 120 zu bilden. Die chemische Behandlung
wird aufgetragen, wenn die Fasern 114 mit der Walze 118 in
Kontakt kommen, wenn sie darübergleiten.
Eine Wanne 122, welche die chemische Behandlung enthält, ist
unter der Walze 118 positioniert. Die Walze 118 erstreckt
sich in die Wanne 122 und überträgt die chemische Behandlung
von der Wanne 122 auf die Fasern 114, wenn die
Walze 118 durch ein herkömmliches Antriebsgerät, wie beispielsweise
einen Motor (nicht dargestellt) gedreht wird. Andere geeignete Geräte oder
Techniken, die zum Auftragen einer Schlichte oder anderer chemischer
Behandlungen verwendet werden, können
anstelle der Auftragwalzeneinheit 116 verwendet werden,
um die chemische Behandlung auf die Verstärkungsfasern 114 aufzutragen.
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Die
wasserbasierte chemische Behandlung, welche auf die vorimprägnierten
oder beschichteten Fasern 120 aufgetragen wird, wird erwärmt, um
eine bedeutsame Menge der Feuchtigkeit darin zu verdampfen, und
dann werden den beschichteten Fasern 120 zu einem vorimprägnierten
Verbundwerkstoffstrang 124 zusammengelegt. Die Feuchtigkeit kann
unter Verwendung jedes geeigneten Heizgeräts 125 aus der wasserbasierten
chemischen Behandlung ausgetrieben werden. Zum Beispiel können die beschichteten
Fasern 120 über
ein Heizgerät 125 geführt und
damit in Kontakt gebracht werden, das im Wesentlichen einer der
Heizplatten ähnelt,
die in den US-Patentanmeldungen
Seriennummer 08/291,801, die am 17. August 1994 eingereicht wurde,
und 08/311,817, die am 26. September 1994 eingereicht wurde, beschrieben
werden.
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Ein
herkömmlicher
Zusammenlegeschuh oder irgendeine andere Form von Zusammenlegevorrichtung 127 kann
verwendet werden, um die getrockneten Fasern 120 zu wenigstens
einem vorimprägnierten
Strang 124 zusammenzulegen. Der vorimprägnierte Strang 124 wird
mit einer Schicht von Polymermaterial beschichtet oder ummantelt
und dadurch zu einem ummantelten Verbundwerkstoffstrang 126 ausgebildet,
indem der vorimprägnierte
Strang 124 durch eine Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 durchgezogen
oder anderweitig durchgelassen wird. Bei einer Drahtbeschichtungsvorrichtung
handelt es sich um eine Vorrichtung oder Vorrichtungen oder Mittel,
die imstande sind, einen oder mehrere vorimprägnierte Faserstränge mit
einem Polymermaterial zu beschichten, um einen Polymermantel auf
jedem vorimprägnierten
Strang 124 zu bilden. Vorzugsweise enthält jeder Strang von etwa 1.500
bis etwa 10.000 Fasern und insbesondere von etwa 2.000 bis etwa
4.000 Fasern.
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Die
Fasern 113, welche beim Bilden eines ummantelten Verbundwerkstoffstrangs 126 verwendet
werden, können
unter Verwendung eines In-line-Prozesses, wie dem in 4 dargestellten, hergestellt
werden, wobei die Verstärkungsfasern 114 aus
einer Ziehdüse
von geschmolzenem Verstärkungsmaterial,
wie beispielsweise Glas, endlos gezogen werden. Zusätzlich zu
den oder anstelle der endlos geformten Verstärkungsfasern 114 können die
Fasern 113 auch vorgeformte Verstärkungsfasern umfassen. Außerdem können die
Fasern 113 vorgeformte Matrixfasern und sogar endlos geformte
Matrixfasern oder Kombinationen davon umfassen. Ein beispielhaftes
System zum Auftragen einer wässrigen
chemischen Behandlung auf endlose oder vorgeformte Fasern, um einen
vorimprägnierten
Strang zu bilden, wird in der US-Patentanmeldung
Seriennummer 08/311,817 offenbart.
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Die
Matrixfasern bilden schließlich
einen Teil oder die Gesamtheit der Matrix des resultierenden Verbundwerkstoffgegenstands
oder -produkts, wie beispielsweise Pellets 132. Beispiel
für geeignete Polymermaterialien
für die
Matrixfasern umfassen Polyester, Polyamide, Polypropylene und Polyphenylensulfide.
Die endlosen und vorgeformten Verstärkungsfasern können Glasfasern,
Synthesefasern und/oder alle anderen geeigneten Verstärkungsfasern
sein, z.B. Fasern aus traditionellem Silicatglas, Steinwolle, Schlackenwolle,
Kohlenstoff usw. Wenn verschiedene Fasern, die aus verschiedenen
Materialien hergestellt sind, verwendet werden, kann dieselbe oder
eine unterschiedliche chemischer Behandlung für jede Art von Faser verwendet
werden.
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Vorzugsweise
umfasst die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 eine Quelle
von geschmolzenem Polymermaterial, wie beispielsweise einen herkömmlichen
Extruder, zum Bereitstellen des Materials, das verwendet wird, um
den vorimprägnierten Strang 124 zu
ummanteln. Die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 umfasst
auch vorzugsweise auch eine Düse
oder ein anderes geeignetes Mittel mit wenigstens einer Auslass-
oder Ausgangsöffnung
zum Formen des Mantels zu einer gewünschten Dicke und/oder einem
gewünschten
Querschnitt, vorzugsweise zu einer Dicke und einem Querschnitt,
welche entlang ihrer Länge
verhältnismäßig einheitlich
gehalten werden. Eine beispielhafte Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 wird
von Killion in Cedar Grove, New Jersey, hergestellt und umfasst
einen 5-cm- oder 2-Zoll-Extruder KN200, der mit einer Querspritzkopfbeschichtungsdüse ausgestattet
ist. Es können ein
oder mehr ummantelte Verbundwerkstoffstränge 126 durch Durchziehen
oder anderweitig Durchführen
eines oder mehrerer der beschichteten Stränge 126 durch eine
oder mehrere solcher Düsen
gebildet werden. Das Mantelmaterial ist vorzugsweise ein thermoplastischer
Kunststoff und kann z.B. in Abhängigkeit
von der Dicke des Mantels einen Teil oder die Gesamtheit der Matrix
des Verbundwerkstoffgegenstands bilden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird
der Mantel, der den Verbundwerkstoffstrang 124 umgibt,
aus demselben thermoplastischen Material hergestellt wie jenes,
das verwendet wird, um die Matrix des Verbundwerkstoffgegenstands
zu bilden.
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Wenn
gewünscht
wird, dass der ummantelte Verbundwerkstoffstrang 126 in
kurzen Längen
ist, kann die Vorrichtung 10 Mittel, wie beispielsweise
einen Zerhacker 130, zum Zuschneiden oder anderweitigen
Teilen des ummantelten Verbundwerkstoffstrangs 126 in eine
Mehrzahl von ummantelten Verbundwerkstoffpellets 132 umfassen.
Ein beispielhafter Zerhacker 130 ist das Modell 204T Chopper, das
von Conair-Jettro
in Bay City, Michigan, hergestellt wird. Wenn Pellets 132 gebildet
werden, hilft die chemische Behandlung dabei, die Fasern 114 in
jedem ummantelten Verbundwerkstoffpellet 132 zusammenzuhalten
(hilft dabei, zu verhindern, dass eine bedeutsame Anzahl der Fasern 114 aus
einem Pellet 132 herausfällt).
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Die
ummantelten Verbundwerkstoffpellets weisen vorzugsweise Längen von
etwa 0,476 cm (3/16 Zoll) bis etwa 3,8 cm (1,5 Zoll) auf, obwohl
sie länger
oder kürzer
sein können,
wie angebracht. In einer beispielhaften Ausführungsform weisen die Pellets
Längen
von ungefähr
1,27 cm (0,5 Zoll) auf. Natürlich
kann die Länge
eines Pellets von einer Anwendung zur anderen variieren. Außerdem kann
die Form des ummantelten Verbundwerkstoffstrangs variieren, um sich
an eine bestimmte Anwendung anzupassen.
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Die
Fasern 114 können
durch die Vorrichtung 10 unter Verwendung einer Ziehvorrichtung 134 durchgezogen
werden, welche z.B. dazu dient, die Verstärkungsfasern 114 aus
der Ziehdüse 115 zu
ziehen und den vorimprägnierten
Strang 124 durch die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 durchzuziehen. Eine
beispielhafte Ziehvorrichtung 134, welche mit der zuvor
erwähnten
Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 von Killion erfolgreich
in-line verwendet wurde, ist eine Hochgeschwindigkeitsziehvorrichtung
4/24 High Speed Puller, die ebenfalls von Killion hergestellt wird.
Alternativerweise können
die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 und der Zerhacker 130 so
ausgelegt werden, dass sie die Funktion der Ziehvorrichtung ausführen oder
der Ziehvorrichtung beim Ziehen des vorimprägnierten Strangs 124 durch
die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 helfen.
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Wenn
gewünscht
wird, dass das ummantelte Verbundwerkstoffstrangprodukt in Fadenform
ist, kann der Zerhacker 130 durch eine Wickelvorrichtung 136 zum
Ziehen der Verstärkungsfasern 114 aus
der Ziehdüse 115,
Ziehen des vorimprägnierten Strangs 124 durch
die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 und Wickeln des ummantelten
Verbundwerkstoffstrangs 126 zu einer Spule oder einem anderen
Wickelkörper 138 von
ummanteltem Verbundwerkstofffaden 140 ersetzt werden. Wenn
in Fadenform, wird der Strang 124 wenigstens teilweise – wenn nicht
zur Gänze – mit der
aufgetragenen chemischen Behandlung imprägniert. Das heißt, der Strang 124 wird
ausreichend imprägniert,
um zufrieden stellende Eigenschaften in dem Verbundwerkstoffgegenstand,
der dadurch gebildet wird, zu erzeugen.
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Wahlweise
kann die Wickelvorrichtung 136 eine Ziehvorrichtung umfassen,
um beim Ziehen der Fasern 114 und/oder Ziehen des Strangs 124 zu
helfen. Die beispielhafte Wickelvorrichtung 136, die in 5 veranschaulicht
ist, umfasst ein drehbares Element oder eine Hülse 142, auf welcher
eine abnehmbare Spule 144 mit großem Durchmesser vorgesehen
ist. Die Wickelvorrichtung 136 umfasst auch einen Changiermechanismus 146,
um den endlosen Verbundwerkstoffstrang 126 entlang der
Länge der Spule 144 zu
verteilen, um einen Wickelkörper 138 zu
bilden. Eine Luftzufuhrvorrichtung (nicht dargestellt) kann zum
Zuführen
von Luftströmen
vorgesehen sein, welche auf dem Strang 126 auftreffen,
um ihn zu kühlen,
bevor er aufgewickelt wird.
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Beispielhafte
Wickelmittel 136, welche in Verbindung mit einem Off-line-Drahtbeschichtungsvorgang
verwendet werden können,
kombinieren eine Hall Capstan Machine #634 (eine Ziehvorrichtung)
und eine Wickelmaschine Hall blinder Machine #633, welche beide
von der Hall Industries in Branford, Connecticut, hergestellt werden.
Bei solch einem Off-line-Drahtbeschichtungsvorgang wird der vorimprägnierte
Strang 124 zuerst gebildet und gewickelt, dann wird der
gewickelte Strang 124 anschließend off-line abgewickelt und
durch die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 gezogen, und
der resultierende ummantelte Verbundwerkstoffstrang 126 wird
dann wieder zu einem Wickelkörper
gewickelt. Wenn angebracht, kann die zuvor erwähnte Drahtwickelvorrichtung
von Hall unter Verwendung von Techniken, die in der Draht- und Kabelbearbeitungsindustrie
bekannt sind, so ausgelegt werden, dass sie die hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten, die
mit einem In-line-Drahtbeschichtungsprozess verbunden sind, bewältigt. Zum
Beispiel kann die Spule 144, auf welche der ummantelte
Verbundwerkstoffstrang 140 aufgewickelt wird, mit einem
größeren Durchmesser hergestellt
werden.
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Eine
beispielhafte Vorbereitungsmaßnahme für die Vorrichtung 110 und
im Allgemeinen für
eine Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 umfasst das Durchfädeln oder
anderweitige Durchführen
des freien Endes des vorimprägnierten
Strangs 124 durch die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 und
das Durchziehen von genügend
Strang 128 dadurch, um zu ermöglichen, dass der Prozess von
selbst weitergeht (z.B. um zu ermöglichen, dass der Strang automatisch
gezogen wird). Solch eine Vorbereitungsmaßnahme kann das zeitweilige
Ziehen eines freien Endes des vorimprägnierten Strangs 124 (durch
eine Strichlinie 124' angezeigt)
zum Beispiel mit einem Paar von herkömmlichen Zugrädern 137,
die von der Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 beabstandet
angeordnet sind, bis eine ausreichende Länge des vorimprägnierten
Strangs 124 verfügbar
ist, um durch die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 durchgeführt zu werden,
umfassen. Diese Länge
des vorimprägnierten
Strangs 124 wird dann durch die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 durchgeführt und
durch die Ziehvorrichtung 134, den Zerhacker 130,
die Wickelvorrichtung 136 oder eine Kombination davon dadurch
durchgezogen. Bei der zuvor beschriebenen Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 wird
vorzugsweise eine Einführleine
verwendet, um das freie Ende des vorimprägnierten Strangs 124 durch
die Drahtbeschichtungsdüse
durchzufädeln.
Solch eine Einführleine
weist ein Ende auf, das am freien Ende des Strangs 124 befestigt
werden kann. Zum Beispiel kann eine Länge eines Drahtes mit einem
Haken an einem Ende als die Einführleine
verwendet werden. Die Einführleine
kann durch die Drahtbeschichtungsdüse vorpositioniert werden,
und das freie Ende des Strangs 124 kann gebogen, durch
die Einführleine eingehakt
und dann durch die Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 gezogen
werden. Es ist vorzuziehen, solch eine Vorbereitungsmaßnahme während des Beginns
des Prozesses und im Falle eines Ausbruchs (d.h. eines Faserstrangsbruchs)
realisieren.
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Vorzugsweise
weist die Düse,
die in der Drahtbeschichtungsvorrichtung 128 verwendet
wird, eine öffenbare
oder „Klappschalen"-Konfiguration auf,
die es ermöglicht,
dass der vorimprägnierte Strang 124 von
einem Ende zum anderen in die Düse gelegt
wird, anstatt der Länge
nach durch die Düse gefädelt werden
zu müssen.
Solch eine öffenbare Düse kann
die Notwendigkeit der zuvor beschriebenen Einführleine beseitigen. Eine beispielhafte
Klappenschalendüse
umfasst zwei Düsenhälften, welche unter
Verwendung von Führungsstäben oder
-stiften, die durch Passlöcher
angeordnet sind, die durch gegenüberliegende
Flächen
der Düsenhälften ausgebildet
sind, zusammengepasst werden können.
Alternativerweise können
die beiden Düsenhälften entlang
von benachbarten Kanten gelenkig verbunden und so ausgelegt werden,
dass sie entlang der gegenüberliegenden
Kanten aneinander befestigt werden, wenn die gelenkig verbundenen
Hälften
geschlossen werden. Die Fläche
jeder Düsenhälfte definiert
eine Hälfte
des Düsenhohlraums,
durch welchen der vorimprägnierte
Strang durchgezogen wird. Wenn die Düsenhälften zusammengepasst sind, weist
der Düsenhohlraum
eine Eingangsöffnung
und eine Ausgangsöffnung
auf. Es ist vorzuziehen, dass der Eingang überdimensioniert wird, um einen
Faserabrieb zu minimieren, und dass der Ausgang so bemessen wird,
dass er den gewünschten
Enddurchmesser und die Manteldicke des ummantelten Verbundwerkstoffstrangs 126 definiert.
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Wenn
die Düsenhälften getrennt
sind, kann der Strang 124 schnell zwischen den Düsenhälften 124 angeordnet
werden, und der Strang 124 kann durch Schließen der
Düsenhälften dazwischen
im Düsenhohlraum
eingeschlossen werden. Eine Hochtemperaturdichtung kann zwischen
den gegenüberliegenden Flächen der
beiden Düsenhälften entlang der
Länge des
Düsenhohlraums
angeordnet werden. Jede Düsenhälfte weist
ein oder mehr Tore (d.h. Durchgangslöcher) auf, durch welche ein
oder mehr Ströme
des geschmolzenen thermoplastischen Ummantelungsmaterials zum Beispiel
aus dem Extruder in den Düsenhohlraum
geliefert werden, um den vorimprägnierten
Strang 124 zu ummanteln, wenn er dadurch durchgezogen wird.
Jede Düsenhälfte kann
so ausgelegt sein, dass sie eine Vielfalt von Einsätzen annimmt,
die auf verschiedene Düsenhohlräume zugeschnitten
sind, um die Querschnittprofile (z.B. rund, rechteckig, oval, unregelmäßig usw.)
des ummantelten Strangs 126 zu ändern. Mit solchen austauschbaren
Einsätzen
kann dieselbe Düse
eine Vielfalt von Faserdurchmessern mit weniger Stillstandzeit bewältigen,
die dadurch verursacht wird, dass die ganze Düse auszutauschen ist.
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Vorzugsweise
wird die chemische Behandlung so ausgewählt, dass sie den Mantel bindet
oder anderweitig dabei hilft, dass er die Fasern 113 im
ummantelten Verbundwerkstoffstrang 126 wenigstens bis zum
Formen des Verbundwerkstoffgegenstands zusammenhält. Um dabei zu helfen, zu
gewährleisten,
dass der Verbundwerkstoffgegenstand bestmögliche mechanische Eigenschaften
zwischen seinen Verstärkungsfasern
und seiner Matrix aufweist, sollte die chemische Behandlung mit
dem thermoplastischen Material des Verbundwerkstoffgegenstands kompatibel
sein. Eine chemische Behandlung wird als kompatibel mit dem Matrixmaterial
angesehen, wenn sie nicht verursacht, dass wichtige Eigenschaften
des resultierenden Verbundwerkstoffgegenstands, wie beispielsweise
Zugfestigkeit, Zugmodul, Biegefestigkeit oder Biegemodul, unzureichend
sind. Solch eine Kompatibilität
kann durch derartiges Formulieren der chemischen Behandlung bewerkstelligt werden,
dass sie zum Interagieren und/oder Reagieren mit dem thermoplastischen
Matrixmaterial imstande ist. Die Interaktion und/oder Reaktion zwischen
der (z.B. thermoplastischen oder wärmehärtbaren) chemischen Behandlung
und dem Matrixmaterial kann während
der Herstellung des ummantelten Verbundwerkstoffstrangs, während des
Formens des Verbundwerkstoffgegenstands oder während beider Prozesse stattfinden.
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Die
chemischen Behandlungen können
im Matrixmaterial ganz oder teilweise vermischbar sein, und/oder
sie können
eine getrennte Phase vom Matrixmaterial bilden. Wenn sie eine getrennte
Phase bildet, kann die chemische Behandlung, die um jede Faser herum
angeordnet wird, eine Mehrzahl von getrennten Phasenregionen, die
im Matrixmaterial dispergiert werden, und/oder eine einzige getrennte Phasenregion,
welche ihre entsprechenden Fasern umgibt, bilden. Eine chemische
Behandlung, wie beispielsweise solch eine von jenen, die im Folgenden erörtert werden,
kann ausgewählt
werden, um die Eigenschaften des Verbundwerkstoffgegenstands zu verbessern.
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Wässrige chemische
Behandlungen
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Die
wässrige
chemische Behandlung, welche z.B. unter Verwendung der Vorrichtung 10 aufgetragen
wird, kann einen oder mehr polymere Filmbildner in Form eines Feststoffpulvers
oder anderer Partikel, die in einem Wassermedium dispergiert werden,
umfassen. Der Partikelfilmbildner kann ein thermoplastisches Polymer,
ein wärmehärtbares
Polymer oder eine Kombination von beiden sein. Thermoplastische
und wärmehärtbare Feststoffpolymere
von geringer und/oder hoher Molekülmasse können verwendet werden, um einen
Partikelfilmbildner zu bilden. Die wässrige chemische Behandlung
kann auch ein oder mehr Bindemittel umfassen, das zusammen mit den
Partikeln des Filmbildners dispergiert wird. Das Bindemittel kann
eine thermoplastische und/oder wärmehärtbare Flüssigkeit,
thermoplastische Partikel mit niedrigem Schmelzpunkt oder eine Kombination
davon umfassen.
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Vorzugsweise
verhindert das Bindemittel, dass die Feststoffpartikel des Filmbildners
aus dem ummantelten Verbundwerkstoffstrang herausfallen, und es
verhindert auch, dass die Fasern aus dem Verbundwerkstoffstrang
herausfallen, selbst wenn der Strang die Form eines Pellets aufweist.
Um dies zu erreichen, werden die thermoplastischen Bindemittelpartikel
wenigstens teilweise geschmolzen oder sind schmelzbar durch die
Wärmeenergie,
die verwendet wird, um das Wasser aus der chemischen Behandlung
zu verdampfen. Außerdem
weist das flüssige
Bindemittel den erforderlichen Grad an Klebrigkeit oder Adhäsionsfähigkeit
auf, um die Kohäsionsfähigkeit
der Filmbildnerpartikel und der Fasern aufrechtzuerhalten. Vorzugsweise
wird ein thermoplastisches Filmbildnerpulver mit höherem Schmelzpunkt
mit einem thermoplastischen Bindemittelpulver mit niedrigerem Schmelzpunkt,
wie beispielsweise Partikeln von Polyvinylacetat (PVAc), wässrigem Urethan
usw., modifiziert oder kombiniert.
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Die
wässrige
chemische Behandlung kann auch einen flüssigen Filmbildner umfassen,
der im Wassermedium dispergiert wird (wie z.B. eine Emulsion). Der
flüssige
Filmbildner kann ein oder mehr thermoplastische Polymere von geringer
Molekülmasse,
ein oder mehr wärmehärtbare Polymere
oder eine Kombination davon umfassen. Vorzugsweise fungiert bei
einer wässrigen
chemischen Behandlungsemulsion ein flüssiger Filmbildner auch als
das Bindemittel. Die wässrige
chemische Behandlung kann auch eine Kombination einer Fest-Flüssig-Dispersion
und einer Flüssig-Flüssig-Emulsion
sein.
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Die
wärmehärtbaren
Filmbildner und Bindemittel, die in den wässrigen chemischen Behandlungen
verwendet werden, werden vorzugsweise in einem ungehärteten Zustand
auf die Fasern aufgetragen, obwohl sie auch in einem teilweise gehärteten Zustand
aufgetragen werden können.
Das Maß an Aus-
oder Durchhärtung
einer wärmehärtbaren
chemischen Behandlung kann durch Wählen eines wärmehärtbaren
Materials mit einer geeigneten Härtungstemperatur
gesteuert werden, das bei den Temperaturen, die während der
Verarbeitung gemäß der vorliegenden
Erfindung gesehen wurden, bis zum gewünschten Grad aushärtet. Die
ungehärtete
oder teilweise gehärtete
wärmehärtbare chemische
Behandlung, welche den ummantelten Verbundwerkstoffstrang imprägniert,
kann bearbeitet werden (z.B. durch Erwärmen), um in Abhängigkeit
von der gewünschten
Beschaffenheit des ummantelten Verbundwerkstoffstrangs während des
Zerhackvorgangs, des Wickelvorgangs oder des Formen des Verbundwerkstoffgegenstands
ein zusätzliches
Aushärten
oder volles Aushärten
zu induzieren. Der Grad, bis zu welchem eine aufgetragene wärmehärtbare chemische
Behandlung ausgehärtet
wird, kann ungeachtet dessen, ob sie wässrig ist oder nicht, durch
Verwenden einer Heizvorrichtung (z.B. des Heizgeräts 125)
gesteuert werden.
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Daher
kann die wärmehärtbare chemische Behandlung
maßgeschneidert
werden, um nur ausreichendes Härten – wenn überhaupt
eines – zu
erlauben, um die Kohäsionsfähigkeit
und/oder den Grad von Imprägnierung
des ummantelten Verbundwerkstoffstrangs bis zum Formen des Verbundwerkstoffgegenstands
aufrechtzuerhalten. Die einzelnen Fasern, welche den Strang bilden,
müssen
im thermoplastischen Matrixmaterial nicht getrennt werden, um einen
gewünschten
Verbundwerkstoffgegenstand zu bilden. Die wärmehärtbare chemische Behandlung
kann dann so ausgelegt werden, dass sie voll aushärtet, derart
dass die Fasern selbst während des
Formens des Verbundwerkstoffgegenstands im Wesentlichen dauerhaft
zusammenbleiben.
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Die
wässrige
Lösungsbehandlung
enthält eine
Menge von einem oder mehr chemischen Behandlungspolymeren oder anderen
organischen Verbindungen oder Materialien (z.B. Filmbildner, Bindemittel),
um die Fasern ausreichend zu imprägnieren. Zum Beispiel enthält die wässrige chemische
Behandlung genügend
von dem Filmbildner und, falls vorhanden, den Bindemittelpolymeren,
um die Fasern bis zum ge wünschten
Grad zu imprägnieren.
Es ist vorzuziehen, dass die wässrige
chemische Behandlung einen oder mehr Filmbildner, Bindemittelpolymere
und/oder ein anderes organisches Material in ausreichender Konzentration
zu enthält,
um den vorimprägnierten
Strang mit einem Gehalt an organischem Material von bis zu etwa
25 Gew.-%, vorzugsweise bis zu etwa 15 Gew.-% und insbesondere ungefähr 6 bis
7 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der chemischen Behandlung
plus Fasern, bereitzustellen, nachdem die gewünschte Menge Feuchtigkeit aus
der aufgetragenen chemischen Behandlung entfernt wurde. Dieser Grad
an Ladung organischen Materials kann auch für nichtwässrige chemische Behandlungen,
die hierin erörtert
werden, verwendbar sein. Ein Glühverlust-
oder LOI-Verfahren kann verwendet werden, um die Menge von aufgetragener
chemischer Behandlung festzustellen, die auf die Fasern geladen
wurde. Zufrieden stellende Ergebnisse wurden mit einer chemischen
Behandlungslösung
mit einem Gehalt an organischem Material von etwa 30 Gew.-% erzielt.
Solch eine Konzentration organischen Materials ergibt Stränge, die mit
5 bis 15 Gew.-% der organischen Verbindungen vorimprägniert sind,
die in der chemischen Behandlung gegenwärtig sind.
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Eine
geeignete Konzentration organischen Materials der wässrigen
chemischen Behandlung kann im Allgemeinen unabhängig von der Form der chemischen
Behandlung (d.h. Dispersion, Emulsion oder dergleichen) ausgewählt werden.
Außerdem kann
die Konzentration organischer Materialien im vorimprägnierten
Strang für
eine bestimmte Konzentration variieren in Abhängigkeit von etlichen Faktoren,
wie beispielsweise davon, wie schnell sich die Fasern bewegen, von
der Temperatur des Heizgeräts,
der Temperatur der chemischen Behandlung, wenn sie aufgetragen wird,
der Neigung der chemischen Behandlung, im Strang imprägniert zu
bleiben (z.B. ihre Viskosität),
der Drehzahl (rpm) der Auftragwalze und davon, ob präparierte
Wassersprays verwendet werden.
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Es
folgen spezifische Beispiele für
wässrige chemische
Behandlungen, welche z.B. unter Verwendung der Vorrichtung 110 aufgetragen
werden können,
um die Fasern vorzuimprägnieren.
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Beispiel I
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Sechstausend
Gramm (6000 g) chemische Behandlung wurden durch die folgende Prozedur
gebildet. Fünfzehn
Gramm (0,25 Gew.-%, wie empfangen) Aminosilanhaftmittel A-1100 wurden
2.345 g entionisertem Wasser beigegeben. Dies wurde mehrere Minuten
lang umgerührt.
Dann wurden 1.875 g (31,25%) Filmbildner Covinax 201 und 1.500 g (25,0%)
Filmbildner Covinax 225 in einem Zwei-Gallonen-Kübel vereint. Die Silanlösung wurde
dann unter mäßigem Schütteln mit
der Mischung der Filmbildner vermischt. Als Nächstes wurden der Mischung aus
Silan und Filmbildnern 480 g (8,0%) Maldene 286 beigegeben. Schließlich wurden
unter ständigem Umrühren 200
g (3,3%) BES-Homogenat (der Fettsäureester KESSCO BES, der zu
einem Homogenat emulgiert wurde) beigegeben. Die organische Verbindungskonzentration
der resultierenden chemischen Behandlungslösung betrug 30 Gew.-%. Die
resultierende chemische Behandlung ist zum Auftragen auf Polyamidfasern,
sowie auf Glasfasern geeignet.
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Beispiel II
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Sechstausend
Gramm (6000 g) chemische Behandlung wurden folgendermaßen gebildet.
Fünfzehn
Gramm (0,25%) Silan A-1100
wurden 1.870 g entionisertem Wasser beigegeben. Dies wurde mehrere
Minuten lang umgerührt.
Dann wurden 3.450 g (57,5%) Filmbildner Synthemul 97903-00 in einen 7,6-l-Kübel (zwei Gallonen) geleert.
Die Silanlösung wurde
dann unter mäßigem Schütteln mit
dem Filmbildner vermischt. Als Nächstes
wurden der Mischung aus Silan und Filmbildner 480 g (8,0%) Maldene
286 beigegeben. Schließlich
wurden unter ständigem
Umrühren
200 g (3,3%) BES-Homogenat beigegeben. Die organische Verbindungskonzentration
der resultierenden chemischen Behandlungslösung betrug 30%. Die resultierende
chemische Behandlung ist zum Auftragen auf Polyamidfasern, sowie
auf Glasfasern geeignet.
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Beispiel III
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Sechstausend
Gramm (6000 g) chemische Behandlung wurden durch die folgende Prozedur
gebildet. Fünfzehn
Gramm (0,25%) A-1100 wurden 2.325 g entionisiertem Wasser beigegeben.
Dies wurde mehrere Minuten lang umrühren gelassen. Dann wurden
1.875 g (31,25%) Covinax 201 und 1.500 g (25,0%) Covinax 225 in
einem 7,6-l-Kübel (zwei
Gallonen) vereint. Die Silanlösung
wurde dann unter mäßigem Schütteln mit
der Mischung der Covinax-Filmbildner vermischt. Eine Terephthalsäurelösung wurde
durch Auflösen
von 30 g (0,5%) Terephthalsäure
in 30 ml konzentriertem Ammoniumhydroxid hergestellt. Die Terephthalsäurelösung wurde
der Mischung aus Silan und Filmbildnern beigegeben. Dann wurden
der Mischung 300 g (5,0%) Polyemulsion 43N40 beigegeben. Schließlich wurden
unter ständigem
Umrühren
200 g (3,3%) BES-Homogenat beigegeben. Die organische Verbindungskonzentration
der resultierenden chemischen Behandlungslösung betrug 30%. Die resultierende
chemische Behandlung ist zum Auftragen auf Polypropylenfasern, sowie
auf Glasfasern geeignet.
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Beispiel IV
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Sechstausend
Gramm (6000 g) chemische Behandlung wurden durch die folgende Prozedur
gebildet. Fünfzehn
Gramm (0,25%) A-1100 wurden 2.020 g entionisertem Wasser beigegeben.
Dies wurde mehrere Minuten lang umgerührt. Dann wurden 3.450 g (57,5%)
Filmbildner Synthemul 97903-00 in einen 7,6-l-Kübel (zwei Gallonen) geleert.
Die Silanlösung
wurde dann unter mäßigem Schütteln mit
dem Filmbildner vermischt. Eine Terephthalsäurelösung wurde durch Auflösen von
30 g (0,5%) Terephthalsäure
in 30 ml konzentriertem Ammoniumhydroxid hergestellt. Die Terephthalsäurelösung wurde
der Mischung aus Silan und Filmbildner beigegeben. Dann wurden der
Mischung 300 g (5,0%) Polyemulsion 43N40 beigegeben. Schließlich wurden
unter ständigem
Umrühren
200 g (3,3%) BES-Homogenat beigegeben. Die organische Verbindungskonzentration der
resultierenden chemischen Behandlungslösung betrug 30%. Die resultierende
chemische Behandlung ist zum Auftragen auf Polypropylenfasern, sowie auf
Glasfasern geeignet.
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Beispiel V
-
Sechstausend
Gramm (6000 g) chemische Behandlung wurden durch die folgende Prozedur
gebildet. Fünfzehn
Gramm (0,25%) A-1100 wurden 1.870 g entionisertem Wasser beigegeben.
Dies wurde mehrere Minuten lang umgerührt. Dann wurden 3.450 g (57,5%)
Filmbildner Synthemul 97903-00 in einen 7,6-l-Kübel (zwei Gallonen) geleert.
Die Silanlösung
wurde dann unter mäßigem Schütteln mit
dem Filmbildner vermischt. Schließlich wurden unter ständigem Umrühren 200
g (3,3%) BES-Homogenat beigegeben. Die organische Verbindungskonzentration der
resultierenden chemischen Behandlungslösung betrug 30%. Die resultierende
chemische Behandlung kann auf Fasern aufgetragen werden, welche aus
einer Vielfalt von Materialien, einschließlich Polyphenylensulfid und
anorganischen Fasern, hergestellt sind.
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Beispiel VI
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Sechstausend
Gramm (6000 g) chemische Behandlung wurden durch die folgende Prozedur
gebildet. Fünfzehn
Gramm (0,25%) A-1100 wurden 2.345 g entionisertem Wasser beigegeben.
Dies wurde mehrere Minuten lang umrühren gelassen. Dann wurden
1.875 g (31,25%) Covinax 201 und 1.500 g (25,0%) Covinax 225 in
einem 7,6-l-Kübel
(zwei Gallonen) vereint. Die Silanlösung wurde dann unter mäßigem Schütteln mit
der Mischung der Filmbildner vermischt. Schließlich wurden unter ständigem Umrühren 200
g (3,3%) BES-Homogenat beigegeben. Die organische Verbindungskonzentration
der resultierenden chemischen Behandlungslösung betrug 30%. Die resultierende
chemische Behandlung kann auf Fasern aufgetragen werden, welche
aus einer Vielfalt von Materialien, einschließlich Polyphenylensulfid und
anorganischen Fasern, hergestellt sind.
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In
Bezug auf die zuvor dargelegten Beispiele I bis VI sind Covinax
201 und Covinax 225 thermoplastische Vinylacrylharzderivate, die
als Filmbildner fungieren und im Handel von der Franklin International
in Columbus, Ohio, erhältlich
sind. Synthemul 97903-00 ist ein thermoplastischer Urethanfilmbildner,
der von der Reichold Chemicals Inc. in Research Triangle Park, North
Carolina, erhältlich
ist. Epoxide, Polyvinylacetate und Polyester können ebenfalls als Filmbildner
verwendet werden. A-1100 ist ein silanbasiertes Haftmittel, das
im Handel von der Witco Chemical Company in Chicago, Illinois, erhältlich ist. KESSCO
BES ist ein Fettsäureester,
der als ein Schmiermittel fungiert und im Handel von der Stepan Co.
in Northfield, Illinois, erhältlich
ist. Ein anderes Schmiermittel, das verwendet werden kann, ist eine Mischung
aus Sterinsäure
und Essigsäure,
die im Handel von Owens Corning unter dem Produktnamen K12 erhältlich ist.
Die Polyemulsion 43N40 ist ein maleinsäureanhydridmodifiziertes Polypropylenwachs,
das in Wasser dispergiert wird und im Handel von der Chemical Corporation
of America in East Rutherford, New Jersey, erhältlich ist. Die Polyemulsion 43N40
fungiert als ein Zwischenphasenmodifikationsmittel, um die Zwischenphasenregion
(Adhäsion) zwischen
Glasfasern und einem Polypropylenmatrixmaterial durch chemisches
Reagieren mit dem Haftmittel zu verbessern. Die Terephthalsäure ist
im Handel von der Aldrich Chemical Company in Milwaukee, Wisconsin,
erhältlich
und fungiert ebenfalls als ein Zwischenphasenmodifikationsmittel,
um die Adhäsion
zwischen Glas und dem Polypropylenmatrixmaterial zu verbessern,
indem es das Polypropylen veranlasst, nahe der Glasoberfläche zu kristallisieren.
Maldene 286 ist ein partielles Ammoniumsalz von Butadienmaleinsäurecopolymer,
das im Handel von der Lindau Chemical Inc. in Columbia, South Carolina, erhältlich ist.
Maldene 286 fungiert als ein Zwischenphasenmodifikationsmittel,
um die Adhäsion
zwischen Glasfasern und einem Nylonmatrixmaterial zu verbessern.
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Lösemittelfreie
chemische Behandlungen
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Lösemittelfreie
chemische Behandlungen, wie beispielsweise jene, die zuvor beschrieben
wurden, können
ebenfalls verwendet werden, um ummantelte Stränge herzustellen. Die Verwendung
solcher chemischer Behandlungen hat Vorteile, z.B. werden keine
wesentlichen Mengen von Wasserdampf, flüchtigem organischem Kohlenstoff-
oder anderem Lösemitteldampf
erzeugt, wenn sie gemäß dem zuvor
beschriebenen Drahtbeschichtungsverfahren bearbeitet (z.B. erwärmt) werden,
einschließlich
während
des Formens des Verbundwerkstoffgegenstands. Da sie im Wesentlichen
lösemittelfrei
ist, kann die chemische Behandlung eine verringerte Viskosität aufweisen
und/oder heiß gehärtet werden, ohne
einen wesentlichen Abfall der Masse zu erfahren, wodurch ermöglicht wird,
dass der Großteil
der chemischen Behandlung, das auf die Fasern aufgetragen wird,
auf den Fasern beleibt. Solch eine chemische Behandlung ist vorzugsweise
auch im Wesentlichen nicht lichthärtbar.
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In 6 ist
eine Ausführungsform
einer Vorrichtung 150 veranschaulicht, welche zum Herstellen eines
oder mehrerer polymerummantelter Verbundwerkstoffstränge 126 unter
Verwendung von lösemittelfreien
chemischen Behandlungen imstande ist. Die resultierenden ummantelten
Verbundwerkstoffstränge 126,
welche zu Pellets oder Fäden
ausgebildet werden können,
sind ebenfalls zum Formen zu einem faserverstärkten Verbundwerkstoffgegenstand
geeignet. Strukturelle Elemente und Komponenten der Vorrichtung 150,
welche gleich oder ähnlich
wie die der zuvor beschriebenen Vorrichtung 110 sind, sind mit
denselben Bezugszeichen benannt, die zuvor verwendet wurden. Die
beispielhafte Vorrichtung 150 umfasst ein Auftraggerät 116 mit
einer nach vorne gerichteten Auftragwalze 118, welche die
chemische Behandlung auf die Verstärkungsfasern 114 aufträgt, um dadurch
die beschichteten Fasern 120 zu bilden. Ein herkömmliches
Auftraggerät
mit zwei Walzen kann anstelle der Einzelwalze 118 ebenfalls
verwendet werden.
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Wenn
gewünscht
wird, die chemische Behandlung auf den Fasern vor dem Zusammenlegen der
Fasern 113 zu erwärmen,
weist eine beispielhafte Vorrichtung 150 ein Auftraggerät 116 auf,
das benachbart zur Unterseite der Ziehdüse 115 positioniert ist.
Das Auftraggerät 116 wird
so positioniert, dass die chemische Behandlung aufgetragen wird,
wenn die Fasern 114 auf einer ausreichend hohen Temperatur
sind (z.B. die Fasern genug Wärmeenergie
abgeben), um den gewünschten
Abfall der Viskosität und/oder
einen gewünschten
Grad von Heißhärtung (Vernetzung
oder anderweitige Erhöhung
der Molekülmasse)
der aufgetragenen chemischen Behandlung zu bewirken. Gleichzeitig
ist das Auftraggerät 116 weit
genug von der Ziehdüse 115 entfernt
positioniert, derart dass die chemische Behandlung aufgetragen wird,
während
die Fasern 114 auf einer Temperatur sind, welche der chemischen
Behandlung keinen bedeutsamen Schaden zufügt (z.B. Abbau irgendwelcher
organischer Chemikalien oder Verbindungen). Auf diese Weise kann
der resultierende Strang 126 mit den Eigenschaften bereitgestellt
werden, die für
die anschließende
Verarbeitung zu einem Verbundwerkstoffgegenstand gewünscht werden.
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Für Verstärkungsglasfasern 114,
die aus einer herkömmlichen
Ziehdüse 15 mit
einem normalen Durchsatz gezogen werden, wird das Auftraggerät 116 vorzugsweise
so angeordnet, dass die chemische Behandlung mindestens etwa 7,62
cm (3 Zoll) und vorzugsweise etwa 15,24 cm (6 Zoll) von der Ziehdüse 115 (von
wo die Fasern aus der Ziehdüse austreten)
entfernt auf die Glasfasern 114 aufgetragen wird. Zufrieden
stellende Ergebnisse können
erzielt werden, wenn die chemische Behandlung im Bereich von etwa
20,32 cm bis etwa 25,4 cm (8 Zoll bis 10 Zoll) von der Ziehdüse 115 auf
die Verstärkungsglasfasern 114 aufgetragen
wird. Die bestmögliche Position
des Auftraggeräts 116 in
Bezug auf die Ziehdüse 115 hängt zum
Beispiel von der Art der Ziehdüse,
die verwendet wird (z.B. der Anzahl von Fasern, die aus der Ziehdüse 115 gezogen
wird), der Temperatur des geschmolzenen Glasmaterials, der Art von chemischer
Behandlung, die aufgetragen wird, den gewünschten Eigenschaften der Zwischenphasenregion
wenigstens um die Verstärkungsfasern 114 und den
Eigenschaften, die für
den resultierenden Strang 124 und schließlich für den Verbundwerkstoffgegenstand
gewünscht
werden, ab.
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Es
kann wünschenswert
sein, dass die chemische Behandlung kühl gehalten wird, bevor sie
auf die Fasern 114 aufgetragen wird, um die Verwendung von
sehr reaktionsfähigen
Zutaten in der chemischen Behandlung zu ermöglichen und zu helfen, die
Gefahr eines durch Wärme
verursachten Abbaus der chemischen Behandlung zu verringern. Aus
denselben Gründen
kann es auch wünschenswert
sein, dass die Temperatur der chemischen Behandlung, bevor sie aufgetragen
wird, auf weniger als oder gleich wie etwa Raumtemperatur gehalten
wird. Die chemische Behandlung kann durch jedes geeignete Mittel
auf der gewünschten
Temperatur gehalten werden. Zum Beispiel kann eine Kühlspirale
in die chemische Behandlung getaucht werden. Wenn endlos geformte
Glasfasern gebildet werden, kann es auch wünschenswert sein, dass die
Vorrichtung so ausgelegt wird, dass sie die Glasfasern 114 mit
einer inerten Atmosphäre
umgibt, bevor die chemische Behandlung aufgetragen wird. Die inerte
Atmosphäre sollte
helfen, zu verhindern, dass sich Feuchtigkeit auf der Oberfläche der
Fasern 114 ansammelt, um dadurch ein feuchtigkeitsinduziertes
Spalten und eine feuchtigkeitsbedingte Passivierung der potenziellen
reaktionsfähigen
Spezies auf der Glasfaseroberfläche
zu hemmen, wie bereits erwähnt.
Eine inerte Atmosphäre
wird jedoch vorzugsweise nicht eingesetzt, wenn eine Ziehdüse mit großer Durchsatzmenge
verwendet wird oder die Temperatur der Glasfasern zu irgendeiner
anderen Zeit hoch genug ist.
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Wie
bei dem wasserbasierten System, das in 4 dargestellt
ist, können
die Fasern 113, welche mit der lösemittelfreien chemischen Behandlung
beschichtet werden, andere Fasern als die endlos gezogenen Verstärkungsfasern 114 umfassen.
Die Fasern 113 können
vorgeformte Verstärkungs- und/oder
Matrixfasern 152 umfassen. Wie In 6 dargestellt,
werden die vorgeformten Fasern 152 von Spulen oder anderen
Wickelkörpern
gezogen und dann mit den endlos geformten Verstärkungsfasern 114 zusammengemischt,
bevor alle der Fasern 113 zu einem Verbundwerkstoffstrang 124 zusammengelegt
werden. Die Fasern 113 können auch Matrixfasern umfassen,
welche zum Beispiel aus einer Ziehdüse oder Spinnvorrichtung endlos
erzeugt werden und mit den Verstärkungsfasern 114 in-line
zusammengemischt werden. Bevor sie zusammengemischt werden, können die
vorgeformten Fasern 152 mit derselben oder einer anderen
chemischen Behandlung als jener, welche auf die Verstärkungsfasern 114 aufgetragen
wird, beschichtet werden. In Abhängigkeit
von der Art von Fasern 152 ist es möglich, dass eine chemische
Behandlung nicht auf die Fasern 152 aufgetragen wird, bevor
die Fasern 113 zusammengemischt werden. Es können dieselben
Techniken und Gerätschaften
verwendet werden, um jede Art von Verstärkungsfasern und Matrixfaser
chemisch zu behandeln, einerlei ob sie endlos geformt oder vorgeformt
sind.
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Es
kann dasselbe Auftraggerät 116 verwendet
werden, um sowohl die vorgeformten Fasern 152 als auch
die endlos geformten Fasern 114 chemisch zu behandeln,
bevor die Fasern 113 zu einem Strang 124 zusammengelegt
werden. Alternativerweise kann ein getrenntes Auftraggerät 116' verwendet werden,
um die vorgeformten Fasern 152 chemisch zu behandeln (wie
durch Strichlinien 152' angezeigt). Wenn
ein getrenntes Auftraggerät 116' verwendet wird,
kann der Zusammenlegemechanismus 127 einen Stab oder eine
Walze 154 umfassen, um zu helfen, die Fasern 114 und 152 zusammenzumischen, bevor
sie um Strang 124 zusammengelegt werden. Die zuvor aufgenommene
US-Patentanmeldung Seriennummer 08/527,601 beschreibt andere Verfahren und
Vorrichtungen zum gemeinsamen chemischen Behandeln von vorgeformten
Fasern und endlos geformten Fasern unter Verwendung desselben Auftraggeräts oder
unter getrennter Verwendung von verschiedenen Auftraggeräten. Alternativerweise können einige
der Fasern 113, wie beispielsweise die Matrixfasern 152,
mit den beschichteten Fasern 120 zusammengelegt werden,
ohne dass zuerst eine chemische Behandlung aufgetragen wird.
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Ein
Verbundwerkstoffgegenstand kann dann unter Verwendung von herkömmlichen
Techniken hergestellt werden, wie beispielsweise durch Formen eines
oder mehrerer ummantelter Verbundwerkstoffstränge 126 in Form von
Pellets 132, Fäden 140 oder
beidem. Der resultierende Verbundwerkstoffgegenstand kann durch
Verwenden einer Spritzgieß-, Formpress-,
Pressspritz- oder jeder anderen geeigneten Formtechnik gebildet
werden. Die ummantelten Verbundwerkstofffäden 140 können zum
Beispiel durch einen dazwischen eingelegten Web- oder Wirkprozess zu einem Stoff ausgebildet
und anschließend
zu einem gewünschten
Verbundwerkstoffgegenstand formgepresst oder pressgespritzt werden.
Ein Beispiel für
solch ein Stoffbildungsverfahren und eine ebensolche Vorrichtung
wird in der US-Patentanmeldung Seriennummer 98/527,601, die am 13.
September 1995 eingereicht wurde, beschrieben.
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Durch
Berücksichtigung
der zuvor dargelegten Beschreibung und Anwendung der Erfindung sind
für den
Fachleute geeignete Modifikationen der vorliegenden Erfindung zu
erkennen. Demnach soll der Rahmen der Erfindung auf die vorhergehende ausführliche
Beschreibung oder Darstellung von bevorzugten Ausführungsformen
eingeschränkt,
sondern durch die folgenden Patentansprüche und Entsprechungen davon
definiert werden.