-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Behandlung von neurologischen
Erkrankungen. Das Apolipoprotein E (apoE) fungiert als ein Ligand
bei dem Vorgang der Rezeptor-vermittelten Internalisierung von lipidreichen
Lipoproteinen. ApoE ist wahrscheinlich auch am reversen Lipidtransport
beteiligt. Im zentralen Nervensystem (ZNS) spielt apoE eine zentrale
Rolle bei der Mobilisierung und Neuverteilung von Cholesterin und Phospholipid
während
des Umbaus von Membranen, der mit synaptischer Plastizität assoziiert
ist (Poirier, J. et al., 1991, Mol. Brain. Res., 9: 191–195; Poirier
J. et al., 1991, Mol. Brain. Res., 11: 97–106; Poirier J. et al., 1993,
Neuroscience, 55: 81–90).
Die Wichtigkeit von apoE im Gehirn wird weiterhin durch das Fehlen
anderer zentraler Apolipoproteine wie apoA1 und apoE im Gehirn unterstrichen
(Roheim P. S. et al., 1979, Proc. Natl. Acad. Sci., 76: 4646–4649).
-
Das
apoE-Gen auf dem Chromosom 19 hat drei allgemeine Allele (E2, E3,
E4), die für
drei hauptsächliche
apoE-Isoformen kodieren. Es wurde gezeigt, dass die Häufigkeit
des apoE4-Allels bei sporadischer Alzheimer-Erkrankung (AD) (Poirier
J. et al., 1993, Lancet, 342: 697–699; Noguchi S. et al., 1993,
Lancet (letter), 342: 737) und spät auftretender familiärer Alzheimer-Erkrankung
(AD) (Corder E. H. et al., 1993, Science, 261: 921–923; Payami
H. et al., 1993, Lancet (letter), 342: 738) deutlich erhöht ist.
Ein apoE-Gendosiseffekt wurde sowohl bei sporadischen als auch familiären Fällen (d.
h. mit Zunahme des Alters, bei dem die Krankheit auftritt, nimmt
auch die Kopienzahl des E4-Allels zu) beobachtet. Frauen, die im
Allgemeinen ein größeres Risiko für die Entwicklung
von Alzheimer-Erkrankung aufweisen, zeigten einen Anstieg der Häufigkeit
des apoE4-Allels verglichen mit gleichaltrigen Männern.
-
WO
95/29257 beschreibt Verfahren zur Bestimmung der klinischen Empfindlichkeit
von Testpersonen mit einer neurodegenerativen Erkrankung wie Alzheimer,
gegenüber
geeigneten Therapeutika.
-
WO
96/02670 beschreibt ein Verfahren zum Erstellen einer Prognose für den Fortschritt
der Erkrankung und das letztendliche Ausmaß an Demenz, an der eine Testperson
während
einer an beta-Amyloid-abhängigen
Krankheit leiden würde,
durch Nachweis der An- oder Abwesenheit von apoE-Isoformen oder
DNA.
-
WO
96/03656 beschreibt ein Verfahren zum Erstellen einer Prognose der
Wahrscheinlichkeit der Entstehung von chronischer neurodegenerativer
Pathologie in einer Testperson mit Kopfverletzung oder in einer Testperson,
die ein Risiko für
eine Kopfverletzung trägt,
durch Nachweis der apoE-Isoformen in der Testperson.
-
Die
cholinerge Hypothese der geriatrischen Fehlfunktion des Erinnerungsvermögens führte zu
einigen grundlegenden Fragen hinsichtlich der Heterogenität der Reaktionen
gegenüber
verschiedenen Cholinomimetika bei AD (Bartus R. T. et al., 1982,
Science, 217: 408–417).
Das Fehlen deutlich heilsamer Auswirkungen von Colin und Lezithin
bei geriatrischen Patienten mit und ohne AD ist immer noch verwunderlich.
Weiterhin haben zahlreiche klinische Studien, in denen Esterase-Inhibitoren wie Physostigmin
und Takrin verwendet wurden, gezeigt, dass im Gegensatz zu jungen
Patienten die optimale akute Dosis, die notwendig war, um die Leistung
bei Erinnerungsaufgaben zu verbessern, sich bei Patienten unterschiedlichen
Alters deutlich unterschied (Bartus R. T. et al., 1982, Science,
217: 408–417).
-
Neurologische
Erkrankungen stellen eine einzigartige Reihe von Komplikationen
für den
behandelnden Arzt, die Patienten und das Pflegepersonal bereit;
die Erkrankungen schreiten häufig
sehr schnell fort und zerstören
eine große
Reihe von grundlegenden Lebensfunktionen. Der fortschreitende Charakter
dieser Erkrankungen führt
dazu, dass der Zeitverlust ein wichtiges Element im Behandlungsprozess
ist.
EP 0804615 (WO
95/29257) gewährt
einen Einblick in die Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen
wie Alzheimer mit Therapie mit Cholinomimetika.
EP 0804615 beschreibt Verfahren zur
Bestimmung der klinischen Empfindlichkeit einer Testperson mit Alzheimer-Erkrankung
auf eine Therapie mit Cholinomimetika durch Bestimmung des Allelgehalts
der Testperson für
Apolipoprotein E2, E3 und E4, wobei die Anwesenheit von apoE2 oder
E3 in einer biologischen Probe der Testperson eine Prädisposition
für eine
Reaktion auf eine Therapie anzeigt, die auf Cholinomimetika basiert,
und die Anwesenheit von apoE4 zeigt eine Prädisposition an, nicht auf eine
Therapie zu reagieren, die auf Cholinomimetika basiert.
EP 0804615 stellt keine
Korrelation des apoE-Allelgehalts mit einem Prognose-Protokoll auf,
welches z. B. das relative Auftrittsalter und die Rate des Fortschreitens
beinhaltet, außerdem
beschreibt es nicht die Verwendung der apoE-Allelbestimmung zur
Prognose der klinischen Reaktion eines Patienten, der eine andere
neurodegenerative Erkrankung als Alzheimer-Erkrankung hat, auf eine
Therapie mit Cholinomimetika.
-
WO
96/02670 beschreibt ein Verfahren zur Prognose des Fortschreitens
der Krankheit und des letztendlichen Ausmaßes der Demenz, an der eine
Testperson leiden würde,
die eine beta-Amyloid-verwandte Krankheit hat, durch Nachweis der
An- oder Abwesenheit
von apoE-Allelen oder -Isoformen, wobei die Anwesenheit einer apoE2-Isoform
oder eines apoE2-Allels in einer Testperson, die ein Risiko für eine solche
Krankheit trägt
oder eine solche Krankheit im Frühstadium
hat, einen schwächeren
Verlauf der Erkrankung anzeigt. WO 96/02670 ist ausschließlich darauf
gerichtet, zu bestimmen, ob eine Testperson einen ernsteren oder
einen schwächeren
Verlauf einer Betaamyloid-verwandten Erkrankung hat; es werden weder
Daten bereitgestellt, um die Wirksamkeit eines Arzneistoffs in diesem
Patienten hervorzusagen, noch werden die tatsächlichen Schritte eines Prognose-Protokolls nahe gelegt.
-
WO
96/03656 beschreibt ein Verfahren zur Vorhersage der Wahrscheinlichkeit
der Entstehung einer chronischen neurodegenerativen Pathologie in
einer Testperson mit Kopfverletzung oder in einer Testperson, die
ein Risiko für
Kopfverletzungen trägt,
durch Nachweis von apoE-Isoformen in der Testperson. WO 96/03656
offenbart nicht, dass der Nachweis von apoE-Isoformen dazu verwendet
werden kann, in einer Testperson mit Kopfverletzung die Wirksamkeit
eines Arzneistoffs vorherzusagen, und diskutiert die tatsächlichen Schritte
eines Prognose-Protokolls nicht.
-
Die
Auswahl der Behandlung einer neurologischen Behandlung wird häufig durch
die Tatsache erschwert, dass ein signifikanter Behandlungszeitraum
notwendig ist, um zu bestimmen, ob ein Arzneistoff einen therapeutischen
Effekt hat oder nicht. Dem gemäß ist die
Behandlung mit den meisten wirksamen Arzneistoffen häufig verzögert, während die
Erkrankung fortschreitet. Ein Verfahren, welches die Vorhersage
ermöglicht, welche
Patienten auf spezifische Therapeutika und Dosie rungen reagieren
würden,
würde körperliche
und psychologische Nutzen mit sich bringen. Da die Gesundheitspflege
immer unzugänglicher
wird, wird auch die Fähigkeit,
Gesundheitspflegemaßnahmen
effektiv zuzuordnen, immer wichtiger.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Wir
haben ein Verfahren entdeckt, um eine Prognose für Patienten mit einer neurologischen
Erkrankung vorherzusagen. Insbesondere haben wir ein Verfahren entdeckt
zur Bestimmung der Empfindlichkeit gegenüber Arzneistofftherapien mit
Cholinomimetika, des relativen Alters bei Auftreten der Krankheit
und der relativen Rate des Fortschreitens verschiedener Erkrankungen.
Aus diesen Entdeckungen haben wir einen Ansatz entwickelt, der hier
als Pharmakogenetik bezeichnet wird, um Profile für Patienten
zu erstellen, bei denen eine neurologische Erkrankung bereits diagnostiziert
wurde. Pharmakogenetik stellt eine Prognose für den Patienten bereit, einschließlich der
Bestimmung des wirksamsten Arzneistoffs (wo dies angezeigt ist)
und dessen Dosierung. Unser Verfahren ermöglicht es behandelnden Ärzten, Patienten
und Familienmitgliedern, eine fundierte Auswahl hinsichtlich der
Therapie zu treffen. Weiterhin ermöglichen es die erfindungsgemäßen pharmakogenetischen
Verfahren dem behandelnden Arzt zu verhindern, dass, wenn mehr als
ein Therapeutikum existiert, Therapeutika so lange verabreicht werden,
bis ein Therapeutikum, welches wirkt, durch „trial and error" entdeckt wird; mit
Pharmakogenetik kann ein geeignetes Therapeutikum bereits in der
ersten Runde der Therapie verabreicht werden. Dieses Verfahren wird
eine schnellere Behandlung mit dem geeigneten Arzneistoff und der
geeigneten Dosierung bereitstellen. Auch in Fällen, in denen eine Arzneistofftherapie
ungeeignet ist, wird das Verfahren eine Prognose für den Patienten
bereitstellen und es ihm ermöglichen,
nutzlose Nebeneffekte von Arzneistoffen zu verhindern.
-
Das
pharmakogenetische Verfahren hat einen weiteren Vorteil bei der
Verwendung auf dem Gebiet der Arzneistofftestung. So kann das Verfahren
den Patienten, der für
die Teilnahme an einem Arzneistoff-Screening in Betracht gezogen
wird, als einen Patienten klassifizieren, der von einer Therapie
mit Cholinomimetika wahrscheinlich profitiert oder nicht. Wenn der
Patient wahrscheinlich auf Cholinomimetika reagieren wird, und der
zu untersuchende Arzneistoff kein Cholinomimetikum ist, dann kann
der Patient für
den Versuch ungeeignet sein oder es kann ethisch ungeeignet sein.
Im umgekehrten Fall können
Patienten, die wahrscheinlich auf Cholinomimetika ansprechen, statistisch
nützlichere
Daten hinsichtlich neuer Therapien mit Cholinomimetika bereitstellen.
Patienten, die wahrscheinlich nicht auf Cholinomimetika ansprechen,
sind besonders gute Kandidaten für
Therapien mit Nicht-Cholinomimetika, sowohl aus körperlichen
als auch ethischen Gesichtspunkten.
-
In
einem Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren bereit zur Erstellung
eines Prognose-Protokolls für einen
Patienten, bei dem Neurofibromatose, eine Erkrankung des entwickelnden
Nervensystems, Depression, eine Verletzung des Nervensystems, eine
Infektion des Nervensystems, Koma, Multi-Infarkt-Demenz, ein Diätdefizit
oder ein kardiovaskulärer
Schaden diagnostiziert wurde, wobei das Verfahren umfasst:
- a) Identifizierung eines Patienten bei dem
die Erkrankung bereits diagnostiziert wurde;
- b) Bestimmung des apoE-Allelgehalts des Patienten durch Genotypisierung
oder Phenotypisierung, wobei diese Phenotypisierung die Charakterisierung
einer apoE-Proteinisoform einschließt; und
- c) Konvertieren der Daten, die aus Schritt b) erhalten wurden
in ein Prognose-Protokoll,
wobei das Prognose-Protokoll eine Vorhersage der Arzneimittelwirksamkeit
und des Patientenergebnisses einschließt, wobei die Anwesenheit von
einem oder mehreren apoE4-Allelen in dem Patienten darauf hinweist,
dass der Patient wahrscheinlich nicht von cholinomimetischer Therapie
profitieren wird.
-
Das
Prognose-Protokoll kann eine Vorhersage der Arzneistoffwirksamkeit,
eine Vorhersage des Patientenergebnisses oder beides umfassen. In
bevorzugten Ausführungsformen
dieser Aspekte umfassen die Verfahren weiterhin die Schritte der
Erstellung eines Patientenprofils, welches bevorzugt das Geschlecht
des Patienten und/oder den Genotyp (z. B. Presenilin, Apolipoprotein
E oder BChE-Genotyp)
umfasst.
-
Bei
dem Patienten kann zum Beispiel bereits ein kongenitaler Defekt
im Aminosäuremetabolismus
(z. B. Sukzinylargininurie, Zystathionurie, Histidinämie, Homozystinurie,
Hyperammonämie,
Phenylketonurie und Tyrosinämie);
fragiles X-Syndrom;
Schlaganfall; oder Multi-Infarkt-Demenz diagnostiziert worden seien.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
von Patienten bereit, die geeignet sind zur Teilnahme an einer klinischen
Studie eines Arzneimittels zur Behandlung einer Erkrankung, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Neurofibromatose, einer Erkrankung des
entwickelnden Gehirns, Depression, amyotroper Lateralsklerose, multipler
Sklerose, einer Verletzung des Nervensystems, einer Infektion des
Nervensystems, einer Prion-Erkrankung, Koma, Multi-Infarkt-Demenz,
einem Diätdefizit
oder einem kardiovaskulären
Schaden, wobei das Verfahren umfasst:
- a) Identifizierung
eines Patienten mit der Erkrankung;
- b) Bestimmung des apoE-Allelgehalts des Patienten durch Genotypisierung
oder Phänotypisierung,
wobei diese Phänotypisierung
die Charakterisierung einer apoE-Proteinisoform einschließt; und
- c) Konvertieren der Daten, die aus Schritt b) erhalten wurden
in ein Prognose-Protokoll,
wobei das Prognose-Protokoll darauf hinweist, ob der Patient ein
Kandidat für
eine cholinomimetische Arzneimittelstudie oder eine nicht-cholinomimetische
Arzneimittelstudie ist oder nicht, wobei erwartet wird, dass ein
Patient, dem beide apoE-Allele fehlen, ein Kandidat für eine cholinomimetische
Arzneimittelstudie ist oder wobei erwartet wird, dass ein Patient,
der ein oder mehrere apoE4-Allele hat, ein schlechter Kandidat in
einer cholinomimetischen Arzneimittelstudie ist.
-
Das
Prognose-Protokoll stellt einen Indikator dafür bereit, ob der Patient ein
Kandidat für
eine cholinomimetische Arzneistoffuntersuchung ist oder nicht. Patienten,
die ein oder mehrere apoE4 Allele tragen, sind schlechte Kandidaten
für cholinomimetische
Arzneistoffuntersuchungen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren bereit zur Bestimmung
des Risikos eines Schlaganfalls in einem Patienten, wobei das Verfahren
umfasst:
- a) Bestimmung des apoE-Allelgehalts
durch Genotypisierung oder Phänotypisierung,
wobei diese Phänotypisierung
die Charakterisierung einer apoE-Proteinisoform einschließt; und
- b) Bestimmung des BChE-Genotyps des Patienten, wobei die Anwesenheit
von einem oder mehreren apoE4-Allelen und einem oder mehreren BChE-K-Allelen
in dem Patienten darauf hinweist, dass der Patient für Schlaganfall
gefährdet
ist.
-
Die
Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Durchführung einer
pharmakogenetischen Analyse bereit, wobei das Verfahren ein Mittel
zur Konvertierung eines Patientenprofils in einem Prognose-Protokoll
einschließt,
wobei dieses Mittel die Bestimmung des apoE-Allelgehalts eines Patienten
einschließt,
bei dem Neurofibromatose, eine Erkrankung des entwickelnden Nervensystems,
Depression, eine Verletzung des Nervensystems, eine Infektion des
Nervensystems, Koma, Multi-Infarkt-Demenz,
ein Diätdefizit,
ein kardiovaskulärer Schaden
oder Schlaganfall diagnostiziert wurde, durch Genotypisierung oder
Phänotypisierung
einschließlich der
Charakterisierung einer Proteinisoform.
-
Für die vorliegende
Erfindung relevante therapeutische Agenzien umfassen sowohl cholinomimetische
als auch nicht-cholinomimetische Arzneistoffe, die für die Behandlung
einer neurologischen Erkrankung verwendet werden. Cholinomimetische
Arzneistoffe können
ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Inhibitoren des Azetylcholinabbaus,
von Induktoren der Azetylcholinsynthese, aus Azetylcholin-Agonisten oder
Mimetika, und Antagonisten des muskarinischen M2-Rezeptors. Es sollte beachtet werden,
dass die durch das pharmakogenetische Verfahren gelegten Therapie,
alleine oder in Kombination mit anderen bekannten Therapien verwendet
werden können,
für die
der Patient nicht kontraindiziert ist.
-
Erfindungsgemäß werden
die folgenden Begriffe nachstehend definiert. „Kognitive Verstärker" bezeichnet Arzneistoffe,
die a) die Gedächtnisleistung,
sei es wörtliche,
räumliche
oder tatsächliche
Erinnerung und b) die Lernfähigkeit
verstärken.
-
„Cholinomimetische
Therapien" bezeichnet
Arzneistoffe, die die Funktion von Azetylcholin nachahmen oder die
Aktivität
der verbleibenden Azetylcholin-synthetisierenden Zellen verstärken, diese
Arzneistoffe beinhalten in nichtbeschränkender Form Inhibitoren des
Azetylcholinabbaus (Azetylcholinesterase-Inhibitoren wie Takrin),
Arzneistoffe, die die Struktur und Funktion von Azetylcholin nachahmen
(Agonist: Muskarin-M1-Rezeptor-Agonist ist ein typisches Beispiel),
Arzneistoffe, die die Azetylcholinaufnahme durch Neuronen blockieren
und Arzneistoffe, die mit präsynaptischen
Rezeptoren wechselwirken, um die Azetylcholinfreisetzung aus cholinergen
Neuronen zu induzieren.
-
„apoE-Sonden" bezeichnet Nukleinsäuresonden
oder apoE-Allel-spezifische Antikörper, die selektiv die apoE2-,
apoE3- oder apoE4-Allele bzw. -Proteine erkennen.
-
„Nicht-AD
neurologische Erkrankung" bezeichnet
eine andere Erkrankung als Alzheimerkrankheit, die die neuronalen
Zellen des Nervensystems befällt,
spezifisch umfasst sind: Prionerkrankungen (z. B. Creutzfeldt-Jakob-Krankheit);
Pathologien des entwickelnden Gehirns (z. B. kongenitale Defekte
des Aminosäuremetabolismus,
wie Sukzinylargininurie, Zystathionurie, Histidinämie, Homozystinurie,
Hyperammonämie,
Phenylketonurie und Tyrosinämie
und fragiles X-Syndrom); Erkrankungen des reifen Gehirns (z. B.
Neurofibromatose, Huntingtonsche Erkrankung, Depression, amyotrope
Lateral-Sklerose, Multiple Sklerose und Schlaganfall); Erkrankungen
des Erwachsenenalters (z. B. Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Huntingtonsche Erkrankung, Lewy's-Körperchen-Krankheit,
Parkinsonsche Krankheit, Picksche Krankheit, amyotrope Lateral-Sklerose, Multiple
Sklerose, Neurofibromatose), Gehirnverletzung, Schlaganfall und
Multi-Infarkt-Demenz; und Erkrankungen des Gehirns (z. B. Gehirnausfälle, Gehirnverletzung,
Koma, Infektionen durch verschiedene Agenzien, Diät-Defizienzen
und kardiovaskuläre
Unfälle).
-
„Alzheimersche
Erkrankung (AD)" bezeichnet
eine Erkrankung, die durch einen frühen und umfassenden Verlust
der entorhinalen Kortex-Neurone gekennzeichnet ist. AD-Patienten
können
durch progressive und degenerative Effekte im Gehirn identifiziert
werden, die keinen anderen Gründen
zugeordnet werden können. Post-mortem kann die Erkrankung
durch die Anwesenheit von Plaques und Fibrillen diagnostiziert werden.
-
„Bereits
diagnostiziert" bezeichnet
die bereits bestehende Diagnose einer neurologischen Erkrankung, der
genetischen Prädisposition
zur Erkrankung oder beides.
-
„Patientenprofil" bezeichnet Daten,
die sich auf den Patienten beziehen, für den die pharmakogenetische
Analyse durchgeführt
wird. Daten können
Informationen hinsichtlich der Diagnose des Patienten, des Alters,
des Geschlechts und des Genotyps umfassen, das Profil des Patienten
kann auch Materialien vom Patienten wie Blut oder auch gereinigte
RNA oder DNA enthalten.
-
„ApoE-Genotypisierung" bezeichnet die Bestimmung
der Art und die Anzahl von apoE-Allelen, die im Patienten anwesend
sind, bestimmt durch Nukleinsäuresequenzierung,
PCR oder RT-PCR Amplifikation, Untersuchung des apoE-Proteins oder
durch andere dem Fachmann bekannte Verfahren.
-
„Allelgehalt" bezeichnet das relative
Verhältnis
von apoE2-, 3- und 4-Allelen in der chromosomalen DNA des Patienten.
Der Allelgehalt kann durch Vergleich der relativen Zahlen der vom
Patienten bereits bekannten apoE-Allel-Typen bestimmt werden.
-
„PCR oder
RT-PCR Amplifikation" bezeichnet
die Behandlung einer DNA-Probe mit einem Polymerase-Kettenreaktionsschritt
oder einer RNA-Probe mit einem Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktionsschritt,
so dass in Anwesenheit von geeigneten Primern ein DNA-Fragment entweder
synthetisiert oder nicht synthetisiert wird und somit den Allelstatus
eines Patienten offenbart.
-
„BChE-K-Allel" bezeichnet den Polymorphismus
des Butylrylcholinesterase(BChE)-Gens,
das am Nukleotid 1615 eine Punktmutation aufweist, die den Aminosäurerest
539 von Alanin zu Threonin verändert
und zu einem Enzym führen
kann, das eine reduzierte katalytische Aktivität aufweist. Andere Polymorphismen
dieses Lokus existieren (z. B. Deletionen (BChE*FS4), Missense-Mutationen
(BChE*24M, *1005, *250P, *267R, *330I, *365R, *4185, *515C, *539T)
und Nonsense-Mutationen (BChE*119STOP, *465STOP)) und sind in dieser
Erfindung umfasst.
-
„Prognose-Protokoll" bezeichnet einen
Therapieplan, der durch das pharmakogenetische Verfahren dem behandelnden
Arzt oder dem Patienten zur Verfügung
gestellt wird. Das Prognose-Protokoll beinhaltet eine Aussage, ob
der Patient auf ein cholinomimetisches Therapeutikum positiv ansprechen
wird oder nicht. In bevorzugten Ausführungsformen beinhaltet das
Protokoll auch eine Aussage über
die Dosierung, auf die der Patient am wahrscheinlichsten ansprechen
wird.
-
Das „pharmakogenetische
Verfahren" ist ein
Verfahren, wobei genetische und diagnostische Daten, einschließlich der
neurologischen Diagnose des Patienten und des apoE- und/oder BChE-Genotyps
des Patienten verarbeitet werden, um therapeutische Optionen und
Prognosen bereitzustellen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
eine Western-Blot-Analyse der apoE-Proteinkonzentrationen im Hippocampus
von AD- und nicht-AD-Personen.
-
2 zeigt
eine Northern-Blot-Analyse der apoE-mRNA-Expression im Hippocampus
von AD- und nicht-AD-Personen.
-
3A–3F sind
Diagramme, die die Kopienzahl des E4-Allels, die Neurofibrillenbündel und
die Dichten von senilen Plaques im Hippocampus bei AD veranschaulichen.
-
4A und 4B sind
Diagramme, die die Kopienzahl des E4-Allels und die Aktivität der Cholinazetyltransferase
bei Alzheimerscher Erkrankung veranschaulichen.
-
5A und 5B sind
Diagramme, die den Verlust an Neuronen veranschaulichen, die Azetylcholin im
Nukleus basalis von Meynert und im diagonalen Band von Broca synthetisieren.
-
6A–6J sind
Diagramme, die den Effekt der Kopienzahl des apoE4-Allels auf a)
die Aktivität der
Cholinazetyltransferase, b) die Dichte des nikotinischen Rezeptors,
c) die Gesamtdichte des muskarinischen Rezeptors, d) die Rezeptordichte
des muskarinischen Rezeptors M1 (post-synaptisch) und e) des muskarinischen
Rezeptors M2 in post-mortem nicht-AD- und AD-Gehirnen im Hippocampus
und im temporalen Kortex veranschaulichen.
-
7 ist
ein Diagramm, das die individuellen neuropathologischen und morphologischen
Charakteristika veranschaulicht, die mit dem cholinergen System
im Gehirn verschiedener Alzheimer-Erkrankungen und untersuchten
Kontrollfällen
assoziiert sind.
-
8A und 8B sind
Diagramme, die die Delta-Werte der AD-Einschätzungsskala (ADAS) (Endwerte
minus Screenwerte) in Takrin-behandelten AD-Patienten mit unterschiedlichem
apoE-Genotyp veranschaulichen.
-
9A und 9B sind
Diagramme der ADAS-COG Scores mit Takrin bzw. Xanomelin, vom Tage
0 bis zur Woche 30.
-
10 ist
ein Diagramm des Effektes der Anwesenheit des apoE4-Allels auf die
ADAS-COG Scores in den 9A und 9B.
-
11 ist
ein Diagramm der apoE-Konzentration im Gehirn von AD-Patienten als
Funktion des apoE-Allelgehalts.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Wir
zeigen hier, dass eine Korrelation des Alters, des Geschlechts,
des Genotyps, des apoE-Allelgehalts und der Anwesenheit des BChE-K-Allels
dazu verwendet werden kann, geeignete Arzneistoffe, Dosierungen
und eine Prognose für
einen gegebenen AD- oder nicht-AD-Patienten zu bestimmen. Die Prognose kann
eine Vorhersage des relativen Alters beim Auftritt der Erkrankung
und der Rate des Fortschreitens umfassen.
-
Verluste
cholinerger Neuronen und/oder der Aktivität der Cholinazetyltransferase
(ChAT) sind gut bekannte Kennzeichen von AD (Perry E. K. et al,
1977, J. Neurol. Sci., 34: 247–265;
Davies P. et al, 1976, Lancet, 2: 1403). Wir haben das Verhältnis zwischen
dem apoE4-Genotyp und cholinergen Defiziten untersucht, und wir
beobachteten, dass mit Zunahme der Anzahl der apoE4-Allele die apoE-Konzentration
sinkt. Weiterhin ist die Abnahme der ChAT-Aktivität im Hippocampus
und im temporalen Kortex bei AD-Fällen umgekehrt proportional
zur Kopienzahl des apoE4-Allels
(d. h. bei erhöhter
Kopienzahl des apoE4-Allels ist die ChAT-Aktivität verringert). Zusätzlich haben
wir herausgefunden, dass ein anderer präsynaptischer Marker der cholinergen Vorhersage,
der Nikotinrezeptor, in apoE4-AD-Patienten deutlich reduziert war.
Umgekehrt haben wir gefunden, dass ein typischer postsynaptischer
Marker, der M1-Muskarin-Rezeptor in AD- und nicht-AD-Patienten unverändert vorliegt,
ungeachtet dessen, ob apoE4 anwesend ist oder nicht. Der M2-Muskarin-Rezeptor,
ein zusammengesetzter prä-
und postsynaptischer Marker, wird ebenfalls durch die Gendosis des
apoE4-Allels nicht beeinträchtigt.
Wir haben auch beobachtet, dass die Anwesenheit des apoE4-Allels
das Alter bei Auftritt der neurologischen Erkrankung herabsetzt
und die Prognose verschlechtert.
-
Die
vorherstehend genannten Erkenntnisse zeigen deutlich die Existenz
unterschiedlicher genetischer Einheiten bei der neurologischen Erkrankung,
die mit differenziellen Ausmaßen
der Veränderungen
der cholinergen Innervation korrelieren. Umgekehrt korreliert das
Maß der
Innervierung mit der Prognose, einschließlich der Fähigkeit, auf cholinomimetische
Arzneistoffe anzusprechen.
-
Wir
glauben, dass die Korrelation zwischen dem apoE4-Allelgehalt und
den Abnahmen der ChAT-Aktivität
und der nikotinischen Rezeptoren durch wenigstens zwei unterschiedliche
Phänomene
erklärt
werden kann. Zunächst
könnten
Phospholipide wie Phosphatidylcholin (PC) und Phosphatidylethanolamin
(PE), die als Cholinvorläufer
bei der Synthese von Azetylcholin (Ach) dienen können, über den klassischen apoE-LDL-Rezeptorweg
in Neuronen transportiert werden. Eine Isoform-abhängige gestörte Regulierung
des Transports von Phospholipiden im Gehirn von apoE4-Trägern könnte die
verminderten Konzentrationen an PC, PE und Cholin erklären, die
für AD
berichtet wurden (Pettegrew J. W., 1989, Ann. NY Acad. Sci., 568: 5–28; Nitch
RM et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci., 89: 1671–1675).
Dies kann wiederum zu verminderten Kapazitäten bei der Ach-Synthese führen. Diese
Hypothese stimmt mit Membraneffekten überein, die in AD-Patienten
berichtet wurden, wie Veränderungen
in der Membranfluidität
im Hippocampus und in den Plättchen von
AD-Patienten. Der Verlust an Cholesterin, der bei AD berichtet wurde
und die Auswirkungen von apoE4 auf die nikotinische Bindeaktivität stimmen
mit der apoE4/gestörte
Lipidhomeostase Hypothese überein.
-
Zusätzlich zum
vorherstehend gesagten könnte
die Verminderung der neuronalen ChAT-Aktivitäten und der Cholinspiegel sowohl
in AD- und nicht-AD-Patienten gleichzeitig mit dem Verlust an cholinergen
Neuronen auftreten. Die Analyse der Anzahl von Azetylcholinesterase-positiven
Neuronen im Nukleus basalis von Meynert (NBM) und dem diagonalen
Band von Broca (DBB) in AD-Patienten wies bei apoE4-Trägern gegenüber homozygoten-apoE3-AD-Fällen deutliche
Verluste an cholinergen Neuronen auf.
-
Obwohl
diese Beobachtungen anfänglich
in AD- und Schlaganfallpatienten gemacht wurden, glauben wir, dass
unsere Beobachtung hinsichtlich des apoE-Allelgehalts und der Arzneistofftherapien
auf nicht-AD neurologische Erkrankungen verallgemeinert werden können, da
der zugrunde liegende Mechanismus, der durch den apoE-Allelgehalt
verändert
wird, nicht AD-spezifisch ist. Unsere Entdeckung zeigt, dass der apoE4-Allelgehalt,
zusammengenommen mit den Parametern des Patientenprofils, individuelle
Variationen in cholinergen Systemen des Gehirns vorhersagen kann.
Andere nützliche
Vorhersagen beziehen sich auf geeignete Therapien für Erkrankungen
wie Parkinson und Multiple Sklerose angesichts des apoE4-Allelgehalts und
des BChE-Allelstatus.
-
Prospektive-retrospektive
Analysen von Patienten, die entweder gut oder schlecht auf Cholinomimetika
als auch auf andere Arzneistoffe ansprechen, die dazu geeignet sein
sollen, die Auswirkungen von Schlaganfall, Parkinson und Multipler
Sklerose zu lindern (z. B. Aspirin, Antithrombotika, Tiklopidin
HCL, (TiclidTM), levodopa-carbidopa, (SinemetTM), und Interferon β-1B (BetaseronTM))
werden in den Beispielen vorgestellt.
-
Man
weiß,
dass cholinomimetische Arzneistoffe die Erinnerungsleistung sowohl
in jungen als auch in alten Testpersonen verstärken, die wenigstens ein apoE2-
oder apoE3-Allel tragen. In Individuen mit apoE2 und apoE3 konnte
die Gedächtnisleistung
durch die Verabreichung von Cholinomimetika wie Azetylcholin-Agonisten
(z. B. der M1-Agonist Xanomelin, erhältlich von Eli Lilly), M2-Rezeptor-Antagonisten
(z. B. BIBN-99 von Boehringer Ingelheim), Inhibitoren des Azetylcholinabbaus
(z. B. Takrin, erhältlich
von Parke-Davis, oder E-2020, erhältlich von Pfizer) in Patienten
mit apoE2 oder apoE3 aber nicht apoE4 wiederhergestellt oder verstärkt werden.
Pharmakogenetik ermöglicht
es dem behandelnden Arzt, aus den verschiedenen erhältlichen
Behandlungen, die für
den jeweiligen Patienten am meisten geeignete Behandlung auszuwählen.
-
Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
leichter verstanden werden, die lediglich veranschaulichend und
nicht beschränkend
gedacht sind.
-
BEISPIEL I
-
Bestimmungen der apoE-Konzentrationen
und des Allelgehalts
-
1 und 2 veranschaulichen
Western-Blot- und Northern-Blot-Analysen von apoE-Konzentrationen
im Hippocampus von nicht-AD- und AD-Patienten als Funktionen ihres
jeweiligen Genotyps.
-
Eingefrorene
Hippocampi von post-mortem-Patienten wurden von der Douglas Hospital
Brain Bank in Montreal erhalten. Das Alter und Geschlecht und post-mortem-Verzögerungen
(etwa 14 Stunden) stimmten in beiden Gruppen überein. Post-mortem-Verzögerungen
bis etwa 24 Stunden hatten nur geringe Auswirkungen auf die apoE-Stabilität (Lehtimaki
T., 1991, Clin. Chim. Acta, 203: 177–182) und apoE-enthaltendes
Gewebe kann für
einige Monate bei –80°C gelagert
werden, ohne merklichen Abbau. Gesamt-RNA aus dem Hippocampus wurde
extrahiert und wie zuvor beschrieben durch Oligo(dT)-Hybridisierung
quantifiziert (Poirier J. et al., 1991, Mol. Brain. Res., 11: 97–106). Das
Hybridisierungsprotokoll mit der Gesamtlängen-apoE-cRNA-Sonde wurde
ebenfalls früher
beschrieben (Poirier J. et al., 1991, Mol. Brain. Res., 9: 191–195). DNA
mit hohem Molekulargewicht oder aus eingefrorenem Zerebellum oder
temporalem Kortexgewebe wurde nach Goelz et al. (Goelz S. E. et
al., 1986, Biochem. Biophys. Res. Comm., 130: 118–126) isoliert.
-
Der
apoE-Genotyp wurde durch eine Allel-spezifische Primer-Verlängerung
der aufgereinigten Gehirn-DNA bestimmt, unter Verwendung einer Modifikation
des Verfahrens von Main et al. (Main R. F. et al., 1991, J. Lipid.
Res., 32: 183–187).
Die mit D, E, F, G und H bezeichneten Primer wurden für uns durch
Genosys Biotech (The Woodland, TX) mit Primer-Sequenzen synthetisiert,
die aus Main et al. (Main R. F. et al., 1991, J. Lipid. Res., 32:
183–187)
bereitgestellt wurden. Die Reaktionen wurden in einem Volumen von
50 μl durchgeführt, enthaltend
1 μg DNA;
jeweils 0,2 mmol/l Desoxyadenosintriphosphat, Desoxyzytidintriphosphat,
Desoxythymidintriphosphat und Desoxyguanosintriphosphat; 10% Dimethylsulfoxid;
jeweils 12,5 pmol der Primer D, E, F oder G; 25 pmol Primer H; und
10 μl eines
10fach PCR Reaktionspuffers (Vector Biosystem, Toronto, ONT). Die
DNA im Reaktionsgemisch wurde zuerst 10 Minuten bei 96°C denaturiert
und dann auf 4°C
abgekühlt.
Eine Einheit Taq-Polymerase (Vector Biosystem, Toronto, ONT) wurde
dann zu jeder Probe zugegeben. Jede Probe wurde für 2 Minuten
bei 96°C
wieder erhitzt und 30 Wärmezyklen
in einem Wärmezyklusgerät ausgesetzt,
wobei jeder Zyklus aus einer 10 Sekunden Denaturierung bei 96°C, 30 Sekunden
Anlagerung bei 58°C
und 1 Minute Verlängerung
bei 65°C
besteht. Die Reaktionsprodukte wurden sichtbar gemacht durch Elektrophorese
von 10 μl
des Reaktionsgemisches auf einem 1-prozentigen Agarose-Gel, das
TPE-Puffer (0,08 mol/l Tris-Phosphat, 0,002 mol/l EDTA, Sigma, St.
Louis, USA) und Ethidiumbromid (0,15 μg/ml) enthielt, für 1 Stunde
bei 67 V. Die Gele wurden dann fotografiert und das Bandenprofil
wurde mit bekannten Standards verglichen.
-
Die
Analyse des apoE-Proteins wurde durch Immun-Blot durchgeführt. 50 μg eines Hippocampus-Homogenats,
das mit einer Einheit Neuraminidase vorbehandelt wurde, wurde auf
ein 25 cm langes SDS-Polyacrylamid-Gel (10%) geladen und 3 Stunden
bei Raumtemperatur laufen gelassen. Die Proteine wurden mit einer
BIORADTM Trans-Blot Zelle auf einen Nitrozellulosefilter übertragen
und der Nachweis des apoE-Proteins wurde mit einem polyklonalen
Antikörper
gegen das menschliche apoE-Protein (International Immunology Corp.,
CA, Verdünnung
1 : 2000) durchgeführt.
Die Adsorption des Antikörpers
an aufgereinigtes apoE blockierte den Nachweis des menschlichen
apoE-Proteins vollständig,
welches ein Molekulargewicht von 34–36 kDa aufweist. Molekulargewichtsmarker
(Rainbow markers, Amersham) wurden in benachbarten Vertiefungen aufgetragen;
während
die Sichtbarmachung der Banden mit einem Chemilumineszenz-Nachweis-Kit (Amersham,
Katalog Nr. RPN 2100) durchgeführt
wurde. Die Quantifizierung der autoradiografischen Signale wurde
mit einem MCID Bildanalysesystem (St. Catherine, Ontario) durchgeführt, welches
mit einer 1D-Gel Analysesoftware ausgestattet war.
-
ERGEBNISSE
-
Es
wurde gezeigt, dass apoE mRNA im AD-Gehirn anwesend ist, aber als
Reaktion auf Zellverlust und Deafferenz nicht heraufreguliert wird.
Wir haben vorgeschlagen, dass der Verlust an Synapsen, der bei apoE4/AD-Testpersonen
berichtet wird, das Ergebnis einer selektiven Störung des apoE/LDL-Rezeptor-Signalwegs
sein könnte. 1 veranschaulicht
Konzentrationen von apoE, die im Gehirn von AD-Testpersonen mit verschiedenen Genotypen
gemessen wurden, als auch in Kontrolltestpersonen mit apoE3/2- und apoE3/3-Genotypen.
Von den etwa 90 neuropathologischen älteren Kontrolltestpersonen,
die wir bisher untersucht haben (unter Verwendung von Standardkriterien),
wurde bei keinem, der den AD-Kriterien entsprach, das apoE4-Allel
nachgewiesen. Eine signifikante Reduktion der Konzentration an apoE
wurde im Gewebe von apoE4-Trägern
gegenüber
nicht-apoE4-Testperson
nachgewiesen. Interessanterweise folgt das Risiko der Entstehung
von AD, die Anlagerung von senilen Plaques und Neurofibrillen im
Gehirn von AD-Patienten, und der Verlust der cholinergen Funktion
bei AD-Patienten
einem Genotyp-Gradienten: Zunahme des Schadens von E2/2 → E3/3 → E4/4, wobei
der letztere Genotyp den „worst
case" darstellt.
-
Wir
glauben, dass die wichtigste Beobachtung aus diesen Daten darin
besteht, dass die Pathologie von AD in apoE4-AD-Trägern sehr
viel ernster ist (Zellverlust, Deafferenz, und gesteigerte Expression
von GFAP, etc.) als in apoE4-negativen AD-Testpersonen. Somit sind die Konzentrationen
von apoE, die als Reaktion auf Schädigung und Zellverlust erhöht sein
sollten, tatsächlich
in den gleichen apoE4-Individuen
verringert.
-
PATHOPHYSIOLOGISCHE KONSEQUENZEN
NIEDRIGER apoE
-
KONZENTRATIONEN BEI LEBENSLANGEN
apoE4/AD-TRÄGERN
-
Um
die Konsequenzen der Tatsache zu beurteilen, ein apoE4-Träger zu sein,
haben wir die apoE/apoB (LDL) Rezeptorexpression (Cholesterin-Internalisierung)
und die Expression von HMG-CoA-Reduktase (Cholesterinsynthese) im
Hippocampus von AD- und Kontrollpatienten mit unterschiedlichen apoE-Genotypen
untersucht, um die Konsequenzen des schwachen Transports von Lipiden
in apoE-Trägern zu
bewerten. Tabelle 1 fasst die mRNA-Prävalenzen zusammen, die für den LDL-Rezeptor,
die HMG-CoA-Reduktase und das gliale, fibrilläre, saure Protein (GFAP) in
post-mortem Gehirnen von Kontroll- und AD-Patienten mit bekannten
apoE-Genotypen gemessen wurden. Beta-Tubulin wurde als ein nichtveränderndes
Transkript verwendet, um die RNA-Beladung in den Gelen anzupassen.
Die Prävalenz
von GFAP mRNA, ein gut bekannter Marker lokaler Gewebeschädigung,
war in apoE4-Trägern verglichen
mit apoE3/3-AD-Patienten deutlich erhöht. Dies legt die Erkenntnis
nahe, dass im Gehirngewebe von apo-E4-Trägern mehr zellulärer Schaden
vorhanden war. Es wurde weiterhin nachgewiesen, dass die Prävalenz des
LDL-Rezeptors unter HMG-CoA-Reduktase mRNA in AD-Patienten, die
das apoE4-Allel
tragen, im Vergleich zu nicht-E4-Trägern erhöht war. Diese doppelte Induktion
der Cholesterin-Internalisierung und der Synthese stimmte mit Ergebnissen überein,
die man in Fibroblasten und Makrophagen erhalten hat, die in Abwesenheit
von Cholesterol kultiviert wurden, und in denen sowohl die Aufnahme
von Cholesterin (über
den LDL-Rezeptor) und die Synthese (über die HMG-CoA-Reduktase) deutlich
hochreguliert waren, um einen Anstieg des intrazellulären Cholesterins
zu erleichtern.
-
Tabelle
1. Prävalenz
von mRNA im Hippocampus aus Gehirn, das von AD-Testpersonen erhalten wurde
-
Mit
anderen Worten, die Reduktion des im Gehirn vorliegenden apoE in
apoE-Trägern (der
einzige Lipoprotein-Träger
des ZNS), obwohl nur gering, war ausreichend, um den Cholesterinmetabolismus
von seinem normalen ausgeglichenen Zustand zu einem Mangelzustand überzuführen. Dies
zwingt die Zellen dazu, eine Kompensation durch Heraufregulierung
der Synthese und der Internalisierung zu erzeugen. Es ist somit erkennbar,
dass die im Gehirn von apoE4-Trägern
beobachtete apoE-Mangelerscheinung den Lipidtransport im ZNS deutlich
beeinträchtigen
kann.
-
Diese
Ergebnisse stellen eine attraktive neue Erklärung für die berichtete Abnahme des
Cholesterins im Gehirn von AD-Patienten mit unbekanntem Genotyp
dar.
-
BEISPIEL II
-
Korrelationen zwischen
der Kopienzahl des apoE4-Allels und senilen Plaques und Neurofibrillen
in drei verschiedenen Bereichen des Hippocampus, nämlich im
CA-1-Subfeld im
Subikulum und im Parasubikulum in Individuen mit unterschiedlicher
apoE4-Allel-Kopienzahl
-
Die
Ergebnisse werden nachstehend in 3 zusammengefasst.
-
Verfahren
-
Der
Genotyp wurde wie für 1 beschrieben
bestimmt. Die Messungen der senilen Plaques und der Dichte der Neurofibrillen
wurde wie vorstehend beschrieben durchgeführt (Aubert I. et al., 1992,
J. Neurochem., 58: 529–541).
In Paraffin eingebettetes Hippocampusgewebe aus 59 autopsierten
AD-Patienten wurde von der Douglas Hospital Brain Bank erhalten
und mit Hematoxylin und Eosin, modifiziertem Bielchowsky und Alkalin
CongoTM Rot gefärbt. Quantitative morphometrische
Bewertungen der Neurofibrillen und der senilen Plaques wurde wie
folgt durchgeführt.
Eine mikrometrische Skala wurde für die Kalibrierung verwendet.
Ableseschritte wurden mit einem 10fach Objektiv für Plaques
und einem 25fach Objektiv für
Neurofibrillen durchgeführt.
Diffuse Plaques wurden von diesen Messungen ausgeschlossen. Das
Screening von alkalischen CongoTM Rot Färbungen
unter polarisiertem Licht wurde dazu verwendet, die Zuverlässigkeit
der Neurofibrillen-Färbung
und, zu einem geringeren Ausmaß,
die Affinität
der senilen Plaques für
den modifizierten Bielchowsky-Farbstoff zu kontrollieren. Idiopathische
Parkinsonsche Krankheit (IPD) wurde gemäß der Anwesenheit eines signifikanten
Verlust pigmentierter Neuronen, der Anwesenheit von Lewy's-Körperchen
in verbleibenden Neuronen, der Anhäufungen von Makrophagen und
Gliosis in der Pars Compacta der Substantia Nigra diagnostiziert.
Diese histologischen Eigenschaften korrelieren gewöhnlich mit
für den
prämortalen
Zustand klassischen Eigenschaften von IPD, wie Ruhetremor, Steifheit
und Akinesie. Die statistische Analyse wurde mit den Multivariate
General LinearTM Models als Teil des Systat
Statistical SoftwareTM Anordnung durchgeführt.
-
Ergebnisse
-
Die
Korrelation zwischen Kopienzahl des apoE4-Allels und der Dichte
der senilen Plaques ist in allen drei Bereichen des Hippocampus
sehr stark. Die Korrelation zwischen der Kopienzahl des apoE4-Allels
und dem Neurofibrillen-Index war ebenfalls für die Bereiche CA 1 und das
Subikulum signifikant. Diese Ergebnisse unterstützen das Konzept, das apoE4
eine Rolle in der Pathophysiologie von AD spielt.
-
BEISPIEL III
-
Assoziation zwischen neurologischer
Pathologie und Azetylcholin-Aktivität
-
Es
wurde gezeigt, dass Gehirn-Phospholipide wie Phosphatidylcholin
(PC) und Phosphatidylethanolamin (PE) eine wichtige Rolle bei der
Verfügbarkeit
von Cholin, dem konzentrationsbestimmenden Vorläufer von Azetylcholin (Ach)
spielen. Im frontalen und parietalen Kortex von AD-Patienten sind
die Gehirnkonzentrationen von Cholin um 40 bis 50% vermindert (Nitch
RM et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci., 89: 1671–1675). In ähnlicher
Weise wird Cholesterin offensichtlich für die richtige Funktion einiger
cholinerger Rezeptorunterarten benötigt (Jones O. T. & McNamee M. G.,
1988, Biochemistry, 27: 2364–2374).
Auf der Basis möglicher Wechselwirkungen
zwischen apoE4, senilen Plaques und Neurofibrillenanzahl und Ach,
werteten wir die Assoziation zwischen der Anwesenheit von apoE4
und der cholinergen Dysfunktion, einem klassischen Kennzeichen von
AD (Bowen DM et al., 1981, N. Engl. J. Med., 305: 1016; Whitehouse
PJ et al., 1982, Science, 215: 1237) aus. Wir konzentrierten unsere
Aufmerksamkeit auf die Bestimmung der ChAT-Aktivität, dem Schlüsselenzym, das an der Synthese
von Ach beteiligt ist, im post-mortem
Hippocampus und im temporalen Kortex von Einzelpersonen, die an
AD leiden und in Kontrollpatienten.
-
Verfahren
-
4 und 6 veranschaulichen
den Effekt der Anwesenheit der apoE4-Isoform auf die ChAT-Aktivität im Hippocampus
und im temporalen Kortex.
-
Gehirngewebe
aus der linken Hemisphäre
wurde für
biochemische Tests in dicke (10 mm) koronale Scheiben geschnitten
und schnell in 2-Methylbutan bei –40°C tiefgefroren, vor der Lagerung
bei –80°C. Gewebe
aus Hippocampusbereichen und Bereichen des temporalen Kortex wurden
homogenisiert und für
15 Minuten in Puffer inkubiert, der [14C]Azetyl-CoA wie bereits
früher
ausführlich
beschrieben (Hubert I. et al., 1992, J. Neurochem., 58: 529–541) enthielt.
Die post-mortem Diagnose wurde wie für 3 beschrieben
durchgeführt.
Der ApolipoproteinE-Genotyp wurde wie für 1 beschrieben
bestimmt.
-
Ergebnisse
-
In
apoE4-Trägern
wurden hochsignifikante Verringerungen der ChAT-Aktivität nachgewiesen.
Im Hippocampus (22 ADs und 7 Kontrollen) betragen die ChAT-Aktivitätswerte
9,44 ± 0,93
(Kontrolle apoE3/3, kein ApoE4-Allel), 6.09 ± 0,36 (AD apoE3/3, kein apoE4-Allel),
3,21 ± 0,31
(AD apoE4/3) und 2,94 ± 1,52
(AD apoE4/4) nmol Ach/mg Protein/h. Statistische Analysen zeigen,
dass die Kontroll-apoE3/3-ChAT-Werte sich signifikant unterschieden
von der AD-apoE3/3-Gruppe
(p < 0,05) und
der apoE4/3-Gruppe (p < 0,0001)
wobei AD-apoE3/3-ChAT-Konzentrationen
sich signifikant unterschieden von der AD-apoE4/3-Gruppe (p < 0,0001) und wahrscheinlich
von der apoE4/4-Gruppe, obwohl eine statistische Auswertung nicht
durchgeführt
werden konnte, aufgrund der begrenzten Anzahl von apoE4-Homozygoten. Ähnliche
Ergebnisse wurden im temporalen Kortex (26 AD-Patienten und 7 Kontrollen)
erhalten mit ChAT-Aktivitätswerten
von 7,84 ± 0,74
(Kontroll-apoE3/3), 5,65 ± 0,33
(AD apoE3/3), 2,91 ± 0,66
(AD apoE4/3) und 1,56 ± 0,47
(AD apoE4/4) nmol Ach/mg Protein/h. Statistische Analysen zeigen,
dass sich die Kontroll-apoE3/3-ChAT-Werte signifikant von allen AD-Gruppen
unterschieden (p < 0,05
für apoE3/3
und p < 0,001 für apoE4/3),
wobei AD-apoE3/3-ChAT-Konzentrationen
signifikant von der AD-apoE4/3-Gruppe (p < 0,002) und der apoE4/4-Gruppe (p < 0,02) unterschieden.
-
Wir
schlagen vor, dass die durch die Kopienzahl des apoE4-Allels beeinflusste
Abnahme der ChAT-Aktivität
und der nikotinischen Rezeptoren durch wenigstens eines von zwei
unterschiedlichen Phänomenen
ausgelöst
werden kann. Zunächst
könnten
Phospholipide wie PC und PE, die als Cholinvorläufer bei der Synthese von Ach
dienen, in Neuronen über
den klassischen apoE-LDL-Rezeptor-Signalweg transportiert werden.
Eine Isoform-abhängige
gestörte
Regulation des Transportes von Phospholipiden im Gehirn von apoE4-Trägern könnte die
verringerten Konzentrationen von PC, PE und Cholin erklären, die
bei AD berichtet werden; dies führt
dann zu verminderten Ach-Synthese-Kapazitäten. Alternativ dazu konnte
die Abnahme der neuronalen ChAT-Aktivität und der Cholinkonzentrationen
zweitrangig hinter den Verlusten an cholinergen Neuronen sein. Die
Analyse der Zahl der Azetylcholinesterase-positiven Neuronen im
Nukleus basalis von Meynert (NBM) und dem diagonalen Band von Broca
(DBB) einer kleinen Anzahl von AD-Patienten (n = 7) zeigte deutliche Verluste an
cholinergen Neuronen in apoE4-gegenüber apoE3-Homozygoten-AD-Fällen auf
(eine 70-prozentige Abnahme bei NBM und eine 45-prozentige Abnahme
bei DBB, 5).
-
Diese
Ergebnisse zeigen deutlich, dass es unterschiedliche genetische
Bestandteile neurologischer Erkrankungen gibt und dass Krankheiten
wie z. B. AD unterschiedliche Ausmaße veränderter cholinerger Aktivität zeigen,
wie dargestellt durch die Aktivität von ChAT und der Anwesenheit
von nikotinischen Rezeptoren. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass
die cholinerge Funktion bei apoE3/3-Trägern überflüssig sein könnte und dass diese Patienten
besser auf eine Cholinomimetika basierende Therapie ansprechen könnten.
-
BEISPIEL IV
-
Zusätzliche neurochemische Veränderungen
und therapeutische Reaktion bei Testpersonen, die mit Cholinomimetika
behandelt wurden
-
Verfahren
-
i) Post-mortem Untersuchung
cholinerger Marker
-
Fallauswahl
und apoE-Genotypisierung: Eingefrorene Gewebe von 84 durch Autopsie
bestätigten
Fällen
sporadischer AD (35 Frauen, 77,3 + 8,7 Jahre; 49 Männer 76,1
+ 9,5 Jahre) und 14 Kontrollindividuen (8 Frauen, 71,6 + 3,6 Jahre;
6 Männer,
66,4 + 3,1 Jahre) wurden von der Douglas Hospital Brain Bank in
Montreal, Kanada erhalten. Die durchschnittliche post-mortem-Verzögerung betrug
17,2 + 1,3 bzw. 20,0 + 4,6 Stunden für AD- bzw. Kontrollpatienten.
Es solle beachtet werden, dass die Zugänglichkeit zu apoE4-homozygoten
Patienten sehr beschränkt
ist, wahrscheinlich zurückzuführen darauf,
dass apoE4/4-homozygote Individuen weniger als ein Prozent der gesamten
Population darstellen.
-
DNA
mit hohem Molekulargewicht für
die Genotyp-Analyse wurde aus gefrorenem Zerebellum oder temporalem
Kortexgewebe isoliert (Nalbantoglu J. et al., 1994, Ann. Neurol.,
36: 889–895).
Der apoE-Genotyp wurde durch Allel-spezifische Primerverlängerung
aus aufgereinigter Gehirn-DNA mit Primern und Verfahren wie in Beispiel
I beschrieben, bestimmt.
-
Neuropathologische
Analysen: Neurofibrillen und senile Plaques wurden wie früher beschrieben
bestimmt (Aubert I. et al., 1992, J. Neuro chem., 58: 529–541; Etienne
P. et al., 1986, Neuroscience, 19: 1279–1291). Schnitte des Hippocampusgewebe
(15 μm;
in Paraffin eingebettet) wurden entweder mit Hematoxylin und Eosin,
einer modifizierten Bielchowsky-Färbung oder alkalischem CongoTM Rot gefärbt, um Neurofibrillen und
senile Plaques sichtbar zu machen. Quantitative morphometrische
Bewertung der Neurofibrillen und seniler Plaques wurde mit einer
mikrometrischen Skala für
kalibrierte Leseschritte unter Verwendung eines 10fach Objektivs
für senile
Plaques und eines 25fach Objektivs für Neurofibrillen durchgeführt. Diffuse
Plaques wurden aus allen Messungen ausgeschlossen. Ein Screening
der Färbungen
mit alkalischem CongoTM Rot unter polarisiertem
Licht wurde dazu verwendet, die Zuverlässigkeit der Färbung der
Neurofibrillen und zu einem geringeren Ausmaß die Affinität der senilen
Plaques für
die modifizierte Bielchowsky-Färbung,
zu gewährleisten.
Diese Kriterien stimmen mit jenen überein, die in der Klassifizierung
von Khachaturian verwendet werden (Aubert I. et al., 1992, J. Neurochem.,
58: 529–541).
-
ii) Cholinerge Funktion
im post-mortem-Gehirn von Kontroll- und AD-Testpersonen
-
Materialien:
[3H]QNB (45,7 Ci/mmol, [3H]PZ (87,0 Ci/mmol), [3H]AF-DX 116 (49,3,
57,0 oder 70,0 Ci/mmol), [3H]MCC (84,5 Ci/mmol) und [4C]Azetyl-CoA
(48,8 mCi/mmol) wurden bei New England Nuclear (Boston, MA, USA)
erworben. Nikotin (freie Base) Atropinsulfat, Cholinchlorid und
Eserinhemisulfatsalze wurden von Sigma Chemical Co. (St. Louis,
MO, USA) gekauft. Ach-Chlorid stammte von Hoffmann-LaRoche (Basel,
Schweiz). Unmarkiertes Azetyl-CoA stammte von Boehringer Mannheim
(Mannheim, Deutschland). TetraphenylboronTM (Natriumsalz)
und 3-Heptanon wurden bei Aldrich Chemical Co. (Milwaukee, WI, USA)
erworben. Ethylazetat wurde von American Chemicals Co. (Montreal,
Quebec, Kanada) erworben. Rinderserum Albumin (98% fettsäurefrei)
und Ecolite Szintillationscocktail wurden von ICN Biochemicals (Irvine,
CA, USA) erworben. TritonTM X-100 (100%),
szintillations-geeignet wurde von Amersham (Arlington, IL, USA)
erhalten. Alle anderen Chemikalien wurden von Fisher Scientific
(Montreal, Quebec, Kanada) erhalten.
-
Menschliche
Hirngewebe wurden bei der Autopsie aus Einzelpersonen erhalten,
die klinisch als AD, PD oder PD/AD diagnostiziert wurden, und aus
neurologisch normalen Kontrollen, die das gleiche Alter hatten. Gewebe
wurden von der Brain Bank des Douglas Hospital Research Centers
(Y. Robitaille, Neuropathologe) zur Verfügung gestellt. Die Kriterien
für die
Histopathologie wurden früher
beschrieben. Hemisphären
des Gehirngewebes zur Verwendung in biochemischen Tests wurden in
dicke (10 mm) koronale Scheiben geschnitten und in 2-Methylbutan
bei –40°C schnell
tiefgefroren vor der Lagerung bei –80°C. Für die biochemischen Tests wurden
die Gehirngewebescheiben langsam auf einem kalten Teller aufgetaut
und die folgenden Strukturen wurden wie folgt aufgetrennt: frontale
(Brodmannbereiche 9 und 10) und temporale (Brodmannbereiche 20, 21,
22 und 38) Kortizes, Hippocampus und Zerebellum (verwendet als Probe
für ein
Gehirngewebe mit geringer Pathologie).
-
iii) Analyse der Ergebnisse
-
Bindeparameter
(Kd- und Bmax-Werte) wurden aus Sättigungsexperimenten abgeleitet,
die durch das automatisierte Verfahren LIGANDTM analysiert
wurden (Aubert I. et al., 1992, J. Neurochem., 58: 529–541). Statistische
Signifikanz der Unterschiede zwischen Kontroll- und AD-Gehirngewebe
(0, 1, 2 Kopien von E4-Allelen)
wurde mit dem unpaired Student-T-Test ausgewertet, wobei Werte von
p < 0,05 als signifikant
betrachtet wurden.
-
iv) Assay für Cholinazetyltransferase
(ChAT) Aktivität
-
Gewebe
aus verschiedenen Gehirnbereichen wurden homogenisiert und für 15 Minuten
in Puffer inkubiert, der [14C]Azetyl-CoA enthielt, zur Bestimmung
der ChAT-Aktivität,
wie bereits früher
ausführlich
beschrieben (Aubert I. et al., 1992, J. Neurochem., 58: 529–541).
-
Zahlreiche
biochemische und anatomisch-pathologische Untersuchungen haben gezeigt,
dass die Immunreaktivitäten
und Aktivitäten
cholinerger Markerenzyme wie ChAT sowohl im Neokortex als auch im
Hippocampus im Patienten mit AD abnehmen. Wie in 6 gezeigt,
ist die Kopienzahl des apoE4-Allels invers korreliert mit der ChAT-Aktivität im Hippocampus
und im temporalen Kortex von gleichaltrigen Kontroll- und AD-Testpersonen.
In den 6A–6J bezieht
sich jeder Balken auf den Mittelwert plus Standardabweichung. Signifikante
Differenzen zwischen den Gruppen werden durch die Zahl von Sternen
gezeigt: * = p < 0,05;
** = p < 0,01;
und *** = p < 0,001.
Auffallende Abnahmen der Aktivität
von ChAT fand man im Gehirngewebe von apoE4-Trägern. ChAT-Werte, die im Hippocampus
(23 ADs und 30 Kontrollen) und im temporalen Kortexgewebe (30 ADs
und 12 Kontrollen) von AD-Testpersonen mit unterschiedlichem apoE4-Gehalt
gemessen wurden, sind in 4 dargestellt. Statistische
Analysen zeigten, dass die ChAT-Konzentrationen in AD-Testpersonen
mit 1 bis 2 Kopien des apoE4-Allels signifikant niedriger waren,
verglichen mit AD- und Kontrolltestpersonen mit 0 bis 1 Kopie des
apoE4-Allels.
-
Die
Dichte von Azetylcholinesterase-positiven Neuronen in den Subkortexbereichen,
die in den temporalen Kortex hineinreichen, und in Hippocampusstrukturen
sind in 7 dargestellt. Die neuronale
Zelldichte in den Ch2, Ch4a und Ch4i-Bereichen sind als Prozent
der Kontrollwerte dargestellt. Das Kernvolumen ist in μm3 und die Plaquedichte als Anzahl von Plaques
pro mm2 im Hippocampus der gleichen Patienten
angegeben. Der Genotyp dieser Patienten war zuerst unbekannt. Wir
haben die Daten für
jene Patienten, für
die ein Genotyp bestimmt werden konnte, nochmals analysiert. Drei
AD-Patienten waren apoE4-negativ, während vier Patienten apoE4-positiv
waren. Diese Ergebnisse bestätigen
deutlich frühere
Erkenntnisse, dass AD-Patienten einen deutlichen Verlust an cholinergen
Neuronen in Ch2, Ch4a und Ch4i-Bereichen haben, und unterstreichen
auch die Tatsache, dass die Anwesenheit des apoE4-Allels einen signifikanten
Verlust an Neuronen in den Ch2, Ch2a (p < 0,01) und in den Ch4i (p < 0,05)-Bereichen
verstärkt.
-
v) Bindung von [3H]QNB
an Gesamtpopulationen von muskarinischen Stellen
-
Ausstanzungen
kortikaler und subkortikaler Gewebe aus Kontrollpatienten und AD-Gehirnen
wurden homogenisiert, zentrifugiert und wie vorstehend beschrieben
in Krebspuffer resuspendiert. Endgültige Membranpellets wurden
in Puffer in einer Konzentration von etwa 3–5 mg Protein/ml suspendiert.
Aliquots des Membranangereicherten Homogenats (0,6–1,0 mg
Protein) wurden in Krebspuffer in Anwesenheit einer sättigenden
Konzentration von [3H]QNB (10 nM) für 60 Minuten bei Raumtemperatur
(23°C) in
einem Gesamtvolumen von 0,5 ml inkubiert. Alle Assays wurden im
Doppelansatz durchgeführt.
Gebundenes [3H]QNB wurde von freiem Liganden durch schnelle Filtration
unter vermindertem Druck durch Schleicher & Schuell Nr. 32 Glasfilter abgetrennt,
die in 0,1% Polyethyleniminlösung
vorgebadet wurden, unter Verwendung eines Brandel-Cell-Harvester-Gerätes (Brandel,
Gaithersburg, MD, USA). Die Filter wurden dann mit eiskaltem Puffer
dreimal mit jeweils 4,5 ml vor der Trocknung schnell gewaschen.
Die Radioaktivität
der Filter wurde durch Flüssig-Szintillationszählung in
einem Beckmann Modell LS7000 Szintillationszähler bei 48% Effizienz bestimmt.
Unspezifische Bindung, die in Anwesenheit von 1 μM Atropinsulfat definiert wurde,
stellt gewöhnlicherweise
weniger als 15% der Gesamtbindung dar.
-
vi) Bindung von [3H]PZ
an menschliche muskarinische M1-Stellen im Gehirn
-
Das
Gehirngewebe wurde wie vorstehend beschrieben bearbeitet. Aliquots
letztendlicher Homogenate wurden in Krebspuffer mit verschiedenen
Konzentrationen von [3H]PZ (0,1–20
nM) für
60 Minuten bei Raumtemperatur (23°C)
inkubiert. Die Assays wurden beendet und die Radioaktivität wurde
wie vorstehend für
[3H]QNB-Bindung beschrieben bestimmt. Die unspezifische Bindung
wurde in Anwesenheit der Gesamtbindung bei Ligandenkonzentrationen,
die sich Kd-Werten annäherten,
definiert.
-
vii) Bindung von [3H]AF-DX
116 an menschliche, muskarinische mögliche M2-Stellen im Gehirn
-
Das
Gehirngewebe wurde wie vorstehend beschrieben für den [3H]QNB-Test verarbeitet.
Die Aliquots der endgültigen
Homogenate wurden in Krebspuffer mit verschiedenen Konzentrationen
von [3H]AF-DX 116 (0,1–20
nM) für
60 Minuten bei 4°C
inkubiert. Die Assays wurden beendet und die Radioaktivität wie vorstehend
beschrieben bei der [3H]QNB-Bindung bestimmt. Unspezifische Bindung
wurde in Anwesenheit von 1 μM
Atropinsulfat definiert, welches gewöhnlich weniger als 40% der
gesamten Bindung bei Ligandenkonzentrationen darstellt, die sich
Kd-Werten annähern.
-
Muskarinische
Bindestellen (entweder gesamt, M1 oder M2) waren im Hippocampusgewebe
von AD- gegenüber
Kontrollpatienten nicht verändert.
Der apoE-Genotyp
hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Aktivität dieser
Rezeptoren. Die Muskarin-M1 und M2-Rezeptorstellen waren in AD-
gegenüber
Kontrollpatienten im temporalen Kortexgewebe nicht verändert, wobei
die sogenannten gesamten (QNB) Muskarin-Bindestellen in AD- gegenüber Kontrollpatienten
leicht vermindert waren (d. h. für
diese Rezeptorgruppe wurde keine Genotypeffekt beobachtet).
-
viii) Bindung von [3H]MCC
an menschliche nikotinische Stellen im Gehirn
-
Gehirngewebe
wurde wie vorstehend beschrieben für den [3H]QNB-Test verarbeitet,
mit der Ausnahme, dass die Proben in 50 mM Tris-HCl Puffer homogenisiert
wurden. Aliquots der Homogenate wurde in 50 mM Tris-HCl Puffer mit
verschiedenen Konzentrationen von [3H]MCC (0,1–20 nM) für 60 Minuten bei 4°C inkubiert.
Die Assays wurden beendet und die Radioaktivität wurde wie vorstehend beschrieben
für den [3H]QNB-Bindetest
bestimmt. Unspezifische Bindung wurde in Anwesenheit von 10 μM Nikotin
definiert und stellt gewöhnlich
weniger als 50% der totalen Bindung bei Ligandenkonzentrationen
dar, die sich Kd-Werten annähern.
-
Ergebnisse
-
Bindestellen
für den
nikotinischen Rezeptor waren in AD-Testpersonen, die ein apoE4-Allel
tragen, signifikant verringert im Vergleich mit AD-Testpersonen,
die kein apoE4-Allel tragen, die sich von Kontrolltestpersonen nicht
unterschieden. Die gleiche Korrelation wurde sowohl für Hippocampusbereiche
als auch für temporale
Bereiche im Gehirngewebe beobachtet, das von AD-Testpersonen entnommen
wurde.
-
Diese
Ergebnisse stimmen mit der Tatsache überein, dass der apoE-Genotyp
die synaptische Plastizität
des cholinergen Systems als Reaktion auf den Verlust von neuronalen
Zellen direkt beeinflussen kann. In diesem Modell stört apoE4
die Lipidhomeostase und folglich den Umbau der Membran. Die Tatsache,
dass das cholinerge System das einzige Neurotransmittersystem des
Gehirns ist, welches Lipid erfordert (anstelle von Aminosäuren) zur
Synthese seines Neurotransmitters, (das Azetylcholin) unterstreicht
weiter die selektive Verletzbarkeit dieses Systems in einer Situation
des schwachen Lipidtransports und/oder -erhältlichkeit.
-
BEISPIEL V
-
Azetylcholinesterase-Inhibitorbehandlung
in Menschen mit AD: Klinische Auswirkungen des apoE-Genotyps
-
Aufbau der Studie
-
Eine
30 Wochen andauernde Studie wurde durchgeführt, in der Patienten zufällig auf
eine von vier Behandlungsgruppen verteilt wurden: Placebo oder ansteigende
Dosierungen des Azetylcholinesterase-Inhibitors Takrin.
-
Verfahren
-
In
der mit Takrin behandelten Gruppe begannen die Patienten mit 40
mg/Tag. In einer Gruppe wurde das Takrin auf 80 mg/Tag erhöht, eine
Dosierung, die bis zum Ende der Studie beibehalten wurde. Die anderen beiden
Gruppen erhielten Takrin in Dosierungen über 80 mg/Tag bis 120 und 160
mg/Tag. Nur die letztere Gruppe von Patienten wurde in der vorliegenden
Genotyp-Analyse betrachtet.
-
40
AD-Patienten, die die maximale Dosis von Takrin (40 mg/Tag für 6 Wochen,
80 mg/Tag für
6 Wochen, 120 mg/Tag für
6 Wochen und 160 mg/Tag für
12 Wochen für
insgesamt 30 Wochen) erhielten und den Arzneistoffversuch abschlossen,
wurden für
eine Bestimmung ihres apoE-Phenotyps durch Bewertung von Serumpro teinen,
wie früher
beschrieben, ausgewählt
(siehe oben und Poirier et al., 1993, Lancet 342: 697–699). Die
Patienten wurden auf der Basis der An- oder Abwesenheit einer Reaktion
auf die Arzneistoffbehandlung ausgewählt. Die Alzheimer-Krankheit-Bewertungsskala (ADAS)
wurde dazu verwendet, Behandlungseffekte zu überwachen. Die Hälfte der
ausgewählten
Patienten zeigte ein Ansprechen auf den Arzneistoff (positive AD
Unterschiede). Patienten wurden dann hinsichtlich der Auswirkungen
untersucht, die unterschiedliche apoE-Genotypen (z. B. 2/2, 3/2,
3/3, 3/4, 2/4 und 4/4) auf die therapeutische Reaktion unter Verwendung des
ADAS-cog und auf die Gesamttestergebnisse, die vor und nach der
Verabreichung von Takrin erhalten wurden. ADAS-cog ist ein objektiver
Test, der das Gedächtnis,
die Aufmerksamkeit, die Fähigkeit
zur Überlegung,
die Orientierung und die Praxis bewertet: ein über einen Zeitverlauf abnehmender
Wert stellt einen positiven Unterschied dar und zeigt eine Verbesserung
an (Rosen W. G. et al., 1984, Am. J. Psychiatr., 141: 1356–1364).
Der Gesamtwert für
AD beinhaltet den kognitiven und nicht-kognitiven Teil der ADAS-Auswertung.
-
Ergebnisse
-
Cholinerge Arzneistoffreaktion
in genotypisierten AD-Testpersonen
-
8 veranschaulicht
die Empfindlichkeit auf den Arzneistoff (ADAD-cog und Gesamt-AD)
von AD-Testpersonen als Funktion des apoE4-Allelgehalts. Ein jeder
Balken stellt eine einzelne Testperson dar. Positive Deltawerte
(Unterschiede im AD-Wert
am Ende der Behandlung minus dem AD-Wert vor der Behandlung) zeigen
eine Verbesserung der kognitiven Leistung (ADcog) und der Gesamtleistung
(ADAS-total) an.
Negative Werte stellen Patienten dar, die sich über den Zeitverlauf der Behandlung
verschlechtert haben. In dieser Untersuchung waren alle Patienten
AD-Patienten und wurden mit dem gleichen Arzneistoff in der gleichen Menge
und für
dieselbe Dauer behandelt. Der einzige kritische Faktor, der diese
Patienten unterschied, war die An- oder Abwesenheit des apoE4-Allels.
-
Unsere
Ergebnisse zeigen deutlich, dass mehr als 85% der apoE4-negativen
Testpersonen eine Verbesserung nach Takrinverabreichung (Gesamt-AD)
zeigen, wobei 60% der apoE4-positiven Patienten nach der Behandlung
eine Verschlechterung erleiden. In anderen Worten sind vier von
fünf Patienten,
die auf Takrin nicht ansprechen, apoE4-positiv. Die ADAS-cog Skala
zeigt ein ähnliches
Antwortprofil in apoE4-Trägern
und Nicht-Trägern.
-
Zusammengefasst
legen diese Daten deutlich nahe, dass die cholinerge Funktion in
AD-E3/3, 3/2 und 2/2-Patienten wenigstens teilweise überflüssig war,
im Vergleich mit AD-E4/3, AD-E4/2 und AD-E4/4-Trägern. Wichtigerweise resultierte
diese genetische Empfänglichkeit
offenbar in Untergruppen von AD-Patienten, die unterschiedlich auf
Therapien reagieren, die auf Cholinomimetika basieren; wobei E4-Träger ein
größeres Risiko
haben, ihre Fähigkeit
zur Synthese von Ach zu verlieren. Diese Hypothese wurde in mit
Takrin behandelten AD-Patienten formal untersucht, die verschiedene
apoE-Genotypen zeigten. Wie erwartet fand man, dass apoE4-negative Testpersonen
sehr gut auf den Azetylcholinesterase-Inhibitor Takrin (ein Azetylcholinmetabolismusverstärker) reagierten,
im Vergleich zu apoE4-Trägern.
-
Die
cholinerge Hypothese der geriatrischen Erinnerungsdysfunktion (Bartus
R. T. et al., 1982, Science, 217: 408–417) stellt einige grundlegende
Fragen hinsichtlich der beobachteten Heterogenität der klinischen Reaktionen
gegenüber
verschiedenen Cholinomimetika in verschiedenen AD-Patienten. Das
Fehlen von deutlich heilsamen Effekten von Cholin und Lezithin in
geriatrischen Patienten mit und ohne AD, waren oft sehr verwunderlich.
Weiterhin haben klinische Untersuchungen basierend auf der Verwendung
von Esterase-Inhibitoren wie Physostigmin und Takrin (Davis K. L.
et al., 1992, N. Engl. J. Med. 327: 1253–1259) gezeigt, dass im Gegensatz
zu jungen Patienten, die optimale akute Dosis, die notwendig ist,
um die Leistung bei Erinnerungsaufgaben zu erleichtern, sich unter
Kontrollpatienten und AD-Patienten unterschiedlichen Alters deutlich unterschieden.
-
Die
Anwesenheit des apoE4-Allels scheint nun der wichtigste Faktor zu
sein, der für
individuelle Variationen in der verbleibenden cholinergen Innervierung
im Gehirn von AD-Patienten verantwortlich ist und scheint eine deutliche
Vorhersage hinsichtlich des klinischen Ausgangs von Therapien zu
geben, die auf Cholinomimetika basieren. Klinische Reaktion auf
cholinerge Agenzien, die in genotypisierten AD-Patienten überwacht wurde, zeigte, dass
apoE4-Träger
wahrscheinlich nicht gut ansprechen, zumindest mit der Verwendung von
Ach-Vorläufern
und Esterasebasierten Therapien.
-
BEISPIEL VI
-
Auswirkungen des Geschlechts
und des apoE-Genotyps auf den Arzneistoff und die Wirksamkeit der
Arzneistoffdosierung
-
In
dieser Untersuchung charakterisierten wir die AD-Patienten, die
für eine
große
Studie von Takrin in vielen Prüfungszentren
ausgewählt
wurden, um den Einfluss des apoE-Allelgehalts auf den Ausgang der
Behandlung zu untersuchen, wenn die Behandlung mit einem Placebo
oder unterschiedlichen Dosierungen von Takrin erfolgte. Die Patienten
wurden nach Geschlecht und Dosierung klassifiziert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
-
Verfahren
-
i) Aufbau der Studie
-
Die
30-Wochen-dauernde Studie war eine randomisierte, doppelblinde,
Placebokontrollierte und in parallelen Gruppen durchgeführte klinische
Untersuchung, die in 33 Zentren in den USA durchgeführt wurde
(siehe Knapp, M. J. et al. JAMA 271: 985–991 (1995) für die komplette
Vorgehensweise). Patienten wurden hinsichtlich Takrinbehandlung
randomisiert und erhielten eine anfängliche Dosis von 40 mg/Tag
(10 mg QID) und wurden in 6-Wochen-Intervallen in ansteigenden Schritten
von 40 mg auf maximale Dosiskonzentration von 80, 120 und 160 mg/Tag
für die
Gruppen II, III bzw. IV titriert. Die Gruppe I erhielt für die gesamten
30 Wochen ein Placebo. Das Protokoll wurde von den Überprüfungsinstitutionen
jedes Untersuchungszentrums genehmigt und folgten den Richtlinien
der Declaration of Helsinki und der Good Clinical Practice.
-
Patienten,
die die 30 Wochen andauernde Studie abschlossen oder die ihre Teilnahme
in der Untersuchung beendeten, konnten für eine offene Langzeit-Takrinbehandlung
ausgewählt
werden. In der offenen Phase betrug die anfängliche Dosis für alle Patienten
40 mg/Tag (10 mg QID) und konnte alle 4 Wochen in 40-mg-Schritten auf
eine maximale Dosierung von 160 mg/Tag erhöht werden. Das Protokoll spezifizierte
Besuche in der offenen Phase und alle 3 Monate, sobald der Patient
eine stabile Dosierung erreicht hatte. Für alle Patienten waren Dosisaufzeichnungen
erhältlich.
Etwa zwei Jahre nachdem der letzte Patient die doppelblinde Phase
abgeschlossen hat, wurde das Protokoll verbessert um die Genotypisierung
von Ausgangs-Plasmaproben zu ermöglichen
und um Information über
Einlieferung in Pflegeheime (NHP) und Sterblichkeit zu ermöglichen.
Es wurden durch die Studienzentren Anstrengungen unternommen, um
die Familien aller 663 Patienten zu kontaktieren, die ursprünglich randomisiert
wurden.
-
ii) Patientenpopulation
-
Patienten,
die für
die 30-wöchige
Studie ausgewählt
wurden, waren Männer
und Frauen, wenigstens 50 Jahre alt, und trafen die Kriterien für eine Diagnose
einer wahrscheinlichen AD des National Institute of Neurological
and Communicative Disorders and Stroke (NINCDS). Die Patienten waren
ansonsten gesund und hatten keine anderen signifikanten pyramidalen,
zerebrovaskulären,
kardialen oder hepatischen Erkrankungen; Insulin-abhängigen Diabetes
mellitus; oder chronische Niereninsuffizienz. Der Schweregrad der
Erkrankung zu Beginn der Untersuchung wurde als leicht bis mäßig definiert,
basierend auf der Mini-Mental State Examination (MMSE). MMSE-Werte
zwischen 10 und 26 wurden umfasst betrachtet. Schriftliche Zustimmung wurde
von Pflegepersonal und Patienten oder ihren gesetzlichen Vertretern
erhalten. Eine Medikation mit bekannten, zentralnervösen, systemischen
Effekten war während
der doppelblinden Behandlung verboten. Sobald die Patienten die
doppelblinde Phase der Untersuchung abgeschlossen hatten oder ihre
Teilnahme beendeten, wurde gleichzeitigen Medikationen keine Beschränkungen
auferlegt. Patienten, die die Takrinbehandlung beendeten, konnten
andere Arzneistoffe nehmen, die sich in der Untersuchung befanden.
-
iii) Messung des Ausgangs
-
Der
ADAS-cog ist ein objektiver Test, der das Erinnerungsvermögen, die
Sprache und die Praxis auswertet und ist ein empfindliches Maß der Leistung
der Patienten (der maximale Wert des Schweregrads ist 7). Ein Rückgang des
Wertes zeigt eine Verbesserung an.
-
Das
CIBIC ist eine globale Auswertung der Veränderung und ist dazu gedacht,
zu bestimmen, ob die Auswirkungen einer Anti-Demenz-Medikation groß genug
sind um von einem erfahrenen, gut ausgebildeten, klinischen Beobachter
während
eines umfassenden klinischen Interviews mit dem Patienten nachgewiesen
zu werden. Bei der Ausgangsposition wird Input vom Patienten und
von Familienmitgliedern zusätzlich
zu einer Durchsicht der Leistung des Patienten im Test ebenfalls
akzeptiert. Während
nachfolgenden Besuchen, ist die Bewertung des behandelnden Arztes
nur auf ein Interview mit dem Patienten beschränkt, ohne Berücksichtigung
der Testleistung oder der familiären
Beobachtungen. Der Patient wird auf einer 7-Punkt-Skala bewertet: 1, sehr viel besser;
4, keine Veränderung;
und 7, sehr viel schlechter.
-
Das
FCCA ist ebenfalls eine 7-Punkt-Bewertung. Ähnlich zum CIBIC wird ein Überblick über die
psychometrischen Testwerte ausgeschlossen, aber Input von Familienmitgliedern
ist zugelassen. FCCA wurde nach CIBIC durchgeführt und nur dann, wenn der
Patient die Untersuchung abgeschlossen oder abgebrochen hatte.
-
Jeder
Untersuchungsort stellte Daten hinsichtlich der Todestage oder NHP
bereit, wenn ein Ereignis davon während der 2-Jahre-andauernden
nachfolgenden Periode auftrat.
-
iv) Statistische Verfahren
-
Es
wurden vier Vergleiche einer Dosierung von Takrin 160 mg/Tag gegenüber Placebo
durchgeführt: (1)
ohne Anpassung für
apoE4; (2) mit Anpassung hinsichtlich An- oder Abwesenheit von apoE4;
(3) für
Patienten, die ein apoE4-Allel tragen; und (4) für Patienten ohne ein apoE4-Allel.
Die abgeschätzten
Unterschiede in der Behandlung, 95% Konfidenzintervalle für die Behandlungsunterschiede
und parametrische p-Werte wurden von einer Varianzanalyse berechnet
(ANOVA), die Effekte für
die randomisierte Behandlungsgruppe (Placebo, 80 mg/Tag, 120 mg/Tag
und 160 mg/Tag) und den Untersuchungsort beinhaltete. Eine Analyse
der Kovarianz (ANCOVA) für
ADAS-cog beinhaltete auch den Grundwert als Kovariante. Annäherungsverfahren
wurden dazu verwendet, die Auswirkungen des E4-Allels auf die Wirksamkeitswerte,
die in der Woche 30 genommen wurden, abzuschätzen.
-
Ähnliche
ANOVA- und ANCOVA-Modelle, die die Effekte der Behandlungsgruppe,
des apoE4-Genotyps, des Ortes und des Grundwertes (für ADAS-cog)
und die Behandlung und die apoE4-Wechselwirkungen beinhalteten,
wurden dazu verwendet, die Verallgemeinerbarkeit der Haupteffekte
der Behandlung in Populationen mit und ohne das apoE4-Allel zu testen.
-
CIBIC-
und FCCA-Werte wurden mit Cochran-Mantel-Haenszel(CMH)-Verfahren
auf modifizierten Ridit-Werten analysiert, durch Aufschichtung nach
Untersuchungsort in den nicht-angepassten Analysen und Aufschichtung
nach Untersuchungsort und apoE4-Status in den angepassten Analysen.
Nicht parametrische p-Werte für
CIBIC und FCCA wurden dazu verwendet, um zu bestimmen, ob die Effekte
der Takrinbehandlung statistisch signifikant waren.
-
Die
Veränderung
der ADAS-cog-Werte in der Woche 30 wurden abgeschätzt hinsichtlich:
(1) Placebo-Patienten mit einem apoE4-Allel, (2) Placebo-Patienten
ohne ein apoE4-Allel, (3) Takrin-160 mg/Tag-Patienten mit apoE4-Allel,
und (4) Takrin-160 mg/Tag-Patienten ohne apoE4-Allel unter Verwendung
von ANCOVA, die hinsichtlich Ort und Grundwert ausgleichte. Ähnlicherweise
wurden in der Woche 30 CIBIC- und FCCA-Werte unter Verwendung von
ANOVA abgeschätzt,
die hinsichtlich Auswirkungen des Untersuchungsortes angepasst waren.
-
Eine
PROC LOGISTIC-Analyse, die hinsichtlich „baseline Instrumental Activities
of Daily Living (IADL)",
anderer in Untersuchung befindlicher Anti-Demenz-Agenzien, Alter,
Geschlecht und An- oder Abwesenheit des apoE4-Allels angepasst war,
wurde dazu verwendet, logistische Regressionen zur Analyse von NHP
und Sterblichkeitsdaten durchzuführen.
Die Patienten wurden hinsichtlich der letzten täglichen Dosis von Takrin, die
erhalten wurde, gruppiert (0–40
mg/Tag, > 40–80 mg/Tag, > 80–120 mg/Tag und > 120–160 mg/Tag).
Die abgeschätzten
Behandlungsunterschiede zwischen den 0 bis 40 mg/Tag-Gruppen und
den drei anderen Gruppen wurden verhältnismäßig berechnet. Um die Verallgemeinerbarkeit
der Auswirkung der letzten täglichen
Dosis von Takrin zu überprüfen, beinhaltete
ein ähnliches
Modell zusätzliche
Indikatorvariablen für
die Behandlung und apoE4-Wechselwirkungen. NHP und Mortalitätsdaten
wurden auch ohne Anpassung hinsichtlich An- oder Abwesenheit des
apoE4-Allels für
alle randomisierten Patienten und für Patienten mit und ohne apoE4-Allel
analysiert.
-
Ergebnisse
-
Tabelle
2 zeigt eine Korrelation der Arzneistoffdosierung des Geschlechts
des Patienten und des apoE4-Allelgehalts und zeigt, dass der apoE4-Allelgehalt
ein kritisches Element bei der Bestimmung eines geeigneten Behandlungsprotokolls
ist. So geht es Männern
ohne apoE4-Allelgehalt am besten mit niedrigen oder hohen Dosierungen,
Männer
mit einem einzigen apoE4-Allel benötigen für den maximalen Effekt eine
höhere Dosis
und Männer
mit zwei apoE4-Allelen reagieren auf Takrin nicht. Im Gegensatz
dazu benötigen
Frauen ohne apoE4-Allel am besten eine mittlere Takrindosierung,
während
jene mit einem apoE4-Allel auf jede Dosis gut reagieren. Genauso
wie bei den Männern
reagieren Frauen ohne apoE4-Allel nicht auf Takrin. Wenn die vorstehenden
Daten in den pharmakogenetischen Ansatz eingebaut wurden, dann ermöglichte
es unser Verfahren, für
den behandelnden Arzt und den Patienten einen Bericht bereitzustellen,
der die niedrigste Dosierung anzeigt, die die höchste Wirksamkeit für einen
gegebenen Patienten darstellt. Dieses Ergebnis ermöglicht eine
Korrelation der maximalen Höhe
der Reaktion auf einen therapeutischen Arzneistoff mit einem minimalen Level
von Nebenwirkungen. Tabelle
2. Verbesserungen des ADAS-Cog-Wertes bei Männern und Frauen die mit Takrin
behandelt wurden und die unterschiedlichen apoE-Allelgehalt aufweisen Männer
Frauen
% Patienten mit einer Verbesserung des ADAS-Cog-Wertes
um wenigstens 5 Punkte auf der Skala
-
BEISPIEL VII
-
Zusammenhang zwischen
apoE-Genotyp und Ausgang der Arzneistofftherapie bei Patienten,
die an einem Schlaganfall leiden
-
Verfahren
-
Wir
haben 51 Schlaganfall-Patienten analysiert, um zu bestimmen, ob
es einen Zusammenhang zwischen dem apoE-Genotyp und dem Ausgang
einer Arzneistofftherapie gibt. Unsere kleine Untersuchungsgruppe
bestand aus weißen
Frauen, die gegenwärtig
einen Schlaganfall erlitten hatten und gegenwärtig eine Therapie entweder
mit Aspirin oder mit Anti-Trombose-Arzneistoffen erhielten (z. B.
Tiklopidin (TiclidTM)). Obwohl unsere Untersuchungsgruppe
klein und hinsichtlich des Geschlechtes nicht randomisiert ist,
haben die Patienten in dieser Untersuchung eine Verteilung des apoE-Allels,
die ähnlich
zu einer sehr viel größeren, randomisierten, nordamerikanischen
Population (siehe Tabelle 3) ist. Zur Bestimmung der apoE-Genotypen der Patienten
wurden 5 ml Vollblut aus jedem Patienten entnommen und als Quelle
von genetischem Material für die
hier beschriebene Bestimmung des apoE-Allels verwendet. Der apoE-Genotyp
des Patienten wurde dann mit Information aus der Krankenakte des
Patienten verglichen. Wir haben die Geschwindigkeit gemessen, bei der
Patienten sich von einem Schlaganfall erholen und die Dauer ihrer
Rehabilitation um den möglichen
Zusammenhang zwischen dem apoE-Genotyp eines Patienten und einer
Prognose für
Schlaganfall zu bewerten.
-
Ergebnisse Tabelle
3. ApoE-Allelverteilung der Untersuchungsgruppe verglichen mit einer
repräsentativen
Population
-
Zur
Bestimmung des Zusammenhangs zwischen dem apoE-Genotyp und der Zeit,
die ein Patient braucht, um sich von einem Schlaganfall vollständig zu
erholen, haben wir die Daten wie folgt analysiert. Wir haben die
Untersuchungsgruppe in zwei Populationen aufgeteilt, in Patienten,
die sich nach Arzneistofftherapie schnell erholen (schnelle Reaktion)
und jene Patienten die sich nach Arzneistofftherapie langsam erholen (langsame
Reaktion) und fragten dann nach der apoE-Allelverteilung (Tabelle
4).
-
Tabelle
4. Verteilung des apoE-Genotyps bei Schlaganfall-Patienten die sich
nach Arzneistofftherapie vollständig
erholen, schnell gegenüber
langsam
-
Wenn
die Genotypen dieser beiden Populationen verglichen wurden, beobachteten
wir eine Verbindung zwischen der Schnelligkeit der Erholung vom
Schlaganfall und der Tatsache, ein Träger des apoE4-Allels zu sein.
Die Patienten mit der schnellsten Reaktion auf Arzneistofftherapie
nach einem Schlaganfall waren die Patienten, die ein apoE4-Allel
tragen (Tabelle 4). Wenn diese Daten als eine Funktion des apoE4-Allelgehalts analysiert
wurden, dann waren die Patienten mit einem größeren apoE4-Allelgehalt überrepräsentiert
unter den Patienten, die sich gut erholen (Tabelle 5).
-
Tabelle
5. Vergleich des apoE4-Genotypgehaltes und der Erholung nach einem
Schlaganfall
-
Analyse des Alters beim
Auftreten der Erkrankung gegenüber
der Reaktion auf Arzneistofftherapie
-
Um
den Zusammenhang zwischen dem apoE-Genotyp und dem Alter zu bestimmen,
bei dem die Krankheit auftritt, wurden die Daten hinsichtlich des
apoE-Genotyps als eine Funktion des Alters des Patienten analysiert,
bei dem der Schlaganfall zuerst auftrat (Tabelle 6). In dieser Untersuchung
hatte die Mehrheit der Patienten, nämlich 74%, kein apoE4-Allel
und die Genotypen waren in allen Altersgruppen gleichmäßig verteilt,
wodurch irgendwelche günstigen
Effekte, die möglicherweise
auf längere
Lebensdauer, die mit dem apoE-Genotyp verbunden ist, minimiert wurden.
-
Tabelle
6. Verteilung des apoE4-Allels als Funktion des Alters, bei dem
ein Patient einen Schlaganfall erlitt
-
Zusätzlich zeigt
die Analyse dieser Daten nach Altersgruppen keine wesentlichen Unterschiede
hinsichtlich der Wirksamkeit der Behandlung, obwohl die Gruppe der
Patienten, die 70 Jahre alt sind, im Allgemeinen am besten auf die
Behandlung auf die Behandlung anzusprechen scheinen (Tabelle 7).
-
Tabelle
7. Wirksamkeit der Arzneistoffbehandlung bei Schlaganfall-Patienten
als Funktion des Alters
-
Zur
Bestimmung, ob der apoE-Genotyp die gesamte Zeit beeinflusst, die
ein Schlaganfall-Patient für die
Rehabilitation benötigt
(nach einem Schlaganfall ist häufig
eine sehr lange Rehabilitationszeit nötig) haben wir die Rehabilitationszeit
des Patienten als Funktion des apoE-Genotyps des Patienten analysiert.
Wir beobachteten eine direkte und positive Verbindung zwischen der
Anwesenheit eines apoE4-Allels und einer kurzen Rehabilitationszeit
(Tabelle 8).
-
Tabelle
8. Gesamtrehabilitationszeit, die nach einem Schlaganfall nötig ist
als Funktion des apoE-Genotyps des Patienten
-
Zur
Bestimmung ob der apoE-Genotyp eines Patienten die Erholung direkt
nach einem Schlaganfall beeinflusst, haben wir die Fähigkeit
eines Patienten analysiert, sich nach einem Schlaganfall unmittelbar
zu erholen als Funktion des apoE-Genotyps des Patienten. Wir beobachteten,
dass die Geschwindigkeit der Erholung unmittelbar nach einem Schlaganfall
nicht vom apoE-Genotyp abhängt
(Tabelle 9).
-
Tabelle
9. Fähigkeit
von Patienten zur Erholung unmittelbar nach einem Schlaganfall als
Funktion des apoE-Genotyps des Patienten
-
Zusammengefasst
haben wir entdeckt, dass eine direkte Verbindung zwischen der Anwesenheit
eines apoE4-Allels und der Entwicklung eines Schlaganfall-Patienten
besteht. Wir glauben, dass das apoE4-Allel für den Schlaganfall-Patienten
heilsam sein kann. Wir sagen weiter voraus, dass die Fähigkeit,
die Expression oder Stabilität
des apoE4-Genproduktes heraufzuregulieren, heilsame Konsequenzen
für einen
Patienten haben kann, der an einem Schlaganfall leidet. Diese Erfindung
legt nahe, dass die Fäligkeit
eines Arzneistoffs, das apoE4-Gen oder die Stabilität zu steigern,
diesen Arzneistoff als therapeutisch wirksam bei der Erholung nach
einem Schlaganfall, z. B. Verminderung der Rehabilitationszeit,
implizieren würde.
-
BEISPIEL VIII
-
Zusammenhang zwischen
apoE-Genotypen und dem Ausgang einer Arzneistofftherapie im Patienten,
die an Parkinsonscher Krankheit leiden
-
Verfahren
-
Wir
haben 59 Patienten analysiert, die an Parkinsonscher Erkrankung
(PD) leiden, um zu bestimmen, ob ein Zusammenhang zwischen dem apoE-Genotyp
des Patienten und dem Ausgang einer Arzneistofftherapie besteht.
Unsere kleine Gruppe bestand aus weißen Männern, die an PD litten und
sich gegenwärtig
in Behandlung mit levodopa-carbidopa (SinemetTM)
befanden. Diese Patienten litten an keiner anderen Erkrankung des
Zentralnervensystems. Um den apoE-Genotyp der Patienten zu bestimmen,
wurden 5 ml Vollblut aus jedem Patienten entnommen und als Quelle
von genetischem Material für
die wie hier beschriebene apoE-Allel-Bestimmung verwendet. Der apoE-Genotyp
des Patienten wurde dann mit Informationen aus der Krankenakte des
Patienten verglichen. Unsere Analyse basierte auf einem Vergleich
der Reaktion des Patienten auf die Behandlung, und war dazu gedacht,
die Symptome des Tremors und der Steifheit als Funktion des apoE-Genotyps
des Patienten zu verbessern.
-
Ergebnisse Tabelle
10. Verteilung des apoE-Genotyps der Untersuchungsgruppe, einer
größeren Population,
und über verschiedene
Altersgruppen
-
Obwohl
unsere Untersuchungsgruppe klein und nicht nach Geschlecht randomisiert
ist, haben die Patienten in dieser Untersuchung eine apoE-Allelverteilung,
die zu einer viel größeren randomisierten
nordamerikanischen Population (Tabelle 10) ähnlich ist. Wir haben eine ähnliche
Verteilung auch unter verschiedenen Altersgruppen beobachtet, was
nahe legt, dass der apoE-Genotyp nicht mit einer langen Lebensdauer
gekoppelt ist (Tabelle 10). Wir haben das Durchschnittsalter der
Patienten, die gut auf eine Arzneistofftherapie ansprachen (gute
Reaktion), mit jenen verglichen, die schlecht ansprachen (schlechte
Reaktion) und beobachteten ein ähnliches
Durchschnittsalter, nämlich
64–67,
so dass in diesem Datensatz kein Zusammenhang mit dem Alter bestätigt werden
konnte. Eine Analyse des apoE-Allelgehaltes zwischen Patienten,
die gut und schlecht auf die Arzneistofftherapie ansprachen, legte
ebenfalls offen, dass Altersunterschiede den Ausgang der Behandlung
nicht beeinflussen.
-
Im
Gegensatz dazu beobachteten wir eine starke negative Korrelation
zwischen der Reaktion eines Patienten auf die Arzneistofftherapie
und den apoE4-Allelgehalt. Patienten ohne apoE4-Allel zeigten eine
bessere Reaktion, wie gemessen durch Verbesserungen der Symptome
der Steifheit und des Tremors, als jene Patienten mit einem apoE4-Allel
(Tabelle 11). Somit ziehen wir die Schlussfolgerung, dass zwischen
Trägern eines
apoE4-Allels und dem Ausgang der Behandlung eines Patienten mit
Parkinsonscher Erkrankung eine direkte Verbindung besteht.
-
Tabelle
11. Reaktion auf einen Arzneistoff in Patienten mit Parkinsonscher
Erkrankung mit unterschiedlichen apoE-Genotypen
-
BEISPIEL IX
-
Zusammenhang
zwischen dem apoE-Genotyp und dem Ausgang einer Arzneistofftherapie
in Patienten mit Multipler Sklerose
-
Verfahren
-
Wir
haben 65 Patienten, die an Multipler Sklerose (MS) leiden, analysiert,
um zu bestimmen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem apoE-Genotyp
eines Patienten und dem Ausgang einer Arzneistofftherapie gibt.
Unsere kleine Gruppe bestand aus weißen Frauen, die an MS leiden,
und gegenwärtig
unter Behandlung mit Interferon β-1B
(BetaseronTM) stehen. Zur Bestimmung der
apoE-Genotypen der Patienten wurden aus jedem Patienten 5 ml Vollblut
entnommen und als Quelle für
genetisches Material für
die vorstehend beschriebene Bestimmung des apoE-Allels verwendet.
Der apoE-Genotyp des Patienten wurde dann mit Informationen aus
der Krankenakte des Patienten verglichen. Unsere Analyse basierte
auf einem Vergleich der Reaktion des Patienten auf die Arzneistoffbehandlung
symptomatischer Verschlechterungen als Funktion des apoE-Genotyps
des Patienten.
-
Ergebnisse
-
Wir
beobachteten, dass die Patienten in dieser Untersuchung eine Verteilung
des apoE-Allels aufwiesen, die ähnlich
zu einer viel größeren randomisierten
nordamerikanischen Population (Tabelle 12) ist. Wir beobachteten
auch eine ähnliche
Verteilung unter verschiedenen Altersgruppen, was nahe legt, dass
der apoE-Genotyp nichts mit einer langen Lebensdauer (Tabelle 12)
zu tun hat.
-
Tabelle
12. Verteilung des apoE-Genotyps der Untersuchungsgruppe, einer
größeren Population
und unter verschiedenen Altersgruppen
-
Zur
Bestimmung der Verbindung zwischen dem apoE-Genotyp und der Reaktion
des Patienten auf eine Arzneistofftherapie, die dazu gedacht ist,
das symptomatische Aufflackern der MS zu vermindern, haben wir die
Daten wie folgt analysiert. Wir haben die Untersuchungsgruppe in
zwei Populationen aufgeteilt, in jene Patienten, die nach Arzneistofftherapie
weniger Attacken haben (gute Reaktion) und jene Patienten, die während der
Arzneistofftherapie sehr viele Attacken haben (schlechte Reaktion)
und fragten nach der apoE-Allelverteilung (Tabelle 13). Wir berichten
ebenfalls die Frequenzen dieser Genotypen in der Untersuchungsgruppe und
in einer größeren Population.
Wir haben beobachtet, dass Nicht-apoE4-Patienten auf eine Arzneistofftherapie
besser ansprachen, als jene Patienten, die apoE4 (Tabelle 13) aufwiesen.
-
Tabelle
13. apoE-Genotyp-Verteilung in MS-Patienten, die auf eine Arzneistofftherapie
gut ansprechen, im Vergleich mit Patienten, die schlecht ansprechen
-
Bei
Analyse dieser Patienten nach Anwesenheit des apoE4-Allels war die
Korrelation zwischen jenen Patienten, die gut ansprechen und dem
Fehlen eines apoE4-Allels noch deutlicher (Tabelle 14).
-
Tabelle
14. apoE4-Allelgehalt in MS-Patienten, die auf eine Arzneistofftherapie
gut ansprechen gegenüber
jenen Patienten, die schlecht ansprechen
-
In
einer anderen Analyse untersuchten wir den Zusammenhang zwischen
dem apoE4-Allelgehalt und der qualitativen Art der MS-Attacken in
jedem Jahr während
einer Arzneistoff-Behandlung. Die folgenden Ergebnisse sind in acht
Gruppen eingeteilt, schwächere
Attacken, die auf Behandlung schlecht ansprechen, verglichen mit
schwächeren
Attacken, die auf Behandlung gut ansprechen, und ernstere Attacken,
die auf die gleiche Weise verglichen wurden (Tabelle 15). Wir beobachteten
einen gewissen Einfluss des apoE-Allelgehaltes und der Wirksamkeit
der Arzneistoffbehandlung von MS, wenn die Verminderung der Anzahl
von verschlechternden Attacken gemessen wurde (Tabelle 15).
-
Tabelle
15. apoE4-Allelgehalt in MS-Patienten mit einer qualitativen Veränderung
der Attacken
-
Aus
diesen Ergebnissen wird deutlich, dass das Apolipoprotein-E-Gen
nicht nur mit der Wirksamkeit eines Arzneistoffes bei der Alzheimer-Erkrankung
gekoppelt ist, aber ebenso direkt mit der Wirksamkeit eines Arzneistoffes
in unterschiedlichen ZNS-Krankheiten wie Schlaganfall, Parkinsonscher
Krankheit und Multipler Sklerose in Verbindung steht. Aufgrund der
spezifischen Rolle des apoE-Gens und seiner Beteiligung bei der Zellregeneration
und den Plastizitätserfordernissen,
die für
eine Krankheit spezifisch sind, wird erwartet, dass sich der für die Krankheit
relevante Genotyp sich von Krankheit zu Krankheit unterscheiden
wird.
-
BEISPIEL X
-
Bestimmung einer Risikoprognose
und des Ausgangs einer therapeutischen Behandlung nach Schlaganfall mit
genetischer Analyse von apoE4 und BchE-K
-
Ein
Schlaganfall ist ein akutes neurologisches Ereignis, das zum Absterben
von neuralem Gewebe des Gehirns und zu einem Verlust der motorischen,
sensorischen und/oder kognitiven Funktion führt. Man sagt, dass es in den
Vereinigten Staaten die dritt häufigste
Todesursache ist. Eine genetische Veranlagung kann bei der Pathogenese
von Schlaganfall wichtig sein. Eine solche Veranlagung kann nicht
nur Gene beinhalten, die zu einem erhöhten Blutdruck beitragen, aber
auch Gene, die unabhängig
vom Blutdruck wirken. Zwillingsuntersuchungen und familiäre Häufung legen
Hinweise für
genetische Faktoren nahe, die zu einem Schlaganfall mit einer polygenischen Ätiologie
beitragen.
-
Genetische
Faktoren, die zur Pathogenese eines Schlaganfalls beitragen, sind
nur wenig etabliert. Man nimmt an, dass die folgenden Gene und Polymorphismen
bei einem Schlaganfall beteiligt sind: ACE Insertions-/Deletionspolymorphismus,
Faktor-V-Gen, Faktor-VII-Gen, PIA2-Polymorphismus des Glykoprotein-IIIa-Gens,
ApoE und die Interleukin-1β-konvertierendes
Enzym(ICE)-Gen-Familie.
-
Die
Butyrylcholinesterase (BChE) wird in den meisten menschlichen Geweben
exprimiert, aber ihre genaue metabolische Funktion im Körper ist
immer noch unbekannt. Die polymorphe Genvariante BChE-K, die aus
einer Punktmutation am Nukleotid 1615 (GCA
zu ACA) besteht, die das Alanin
an Position 539 zu Threonin umwandelt, hat eine verminderte katalytische
Aktivität
(Bartels et al., Am. J. Hum. Genet. 50: 1086–1103, 1992). Neuere Forschungsarbeiten
von Lehmann et al. (Hum. Mol. Genet. 11: 1933–1936 (1997)) legen nahe, dass
BChE-K mit einem weiteren Anstieg des Risikos einer spät auftretenden
AD in apoE4-Trägern
assoziiert ist.
-
Wir
haben entdeckt, dass die Kombination von apoE4 und BChE-K dazu beitragen,
das Risiko einer Einzelperson hinsichtlich der Entwicklung eines
Schlaganfalls zu definieren. Wir haben den apoE4- und den BChE-K-Genotyp
für 50
weibliche Schlaganfallpatienten und 64 in Alter und Geschlecht übereinstimmende
gesunde Kontrollen (Tabelle 16) bestimmt. In der Kontrollgruppe
beobachteten wir 17 von 64 heterozygote und 4 von 64 homozygote
Träger
des BChE-K-Allels. Wir beobachteten, dass 15 von 64 Versuchspersonen
eine Kopie des apoE-Allels aufwiesen. Diese beiden Allelverteilungen
stimmen mit einem Hardy-Weinberg-Equilibrium für die identifizierte Allelfrequenz überein (Tabelle
16). In den Schlaganfallpatienten trugen 22 von 50 Personen eine
Kopie von BChE-K und 3 von 50 wiesen zwei BChE-K-Allele auf. Von diesen 50 Testpersonen
waren 15 Träger
eines apoE4-Allels. Der identifizierte Trägerstatus stimme mit einer
Hardy-Weinberg-Population für
die beobachtete Allelfrequenz (Tabelle 16) überein.
-
Tabelle
16. Allelfrequenzen von apoE4 und BChE-K
-
Für Patienten
im Alter von 58 Jahren und älter,
betrug die Allelfrequenz von BChE-K 0,195 bei den Kontrollen, und 0,28
in den 50 Fällen
von Schlaganfall, wodurch ein Chancenverhältnis von Schlaganfall von 1,6
(basierend auf Allelhäufigkeiten)
und 2,1 (basierend auf Trägerhäufigkeiten)
(Tabelle 17) bereitgestellt wird. In apoE4-Trägern betrug das Chancenverhältnis eines
Schlaganfalls etwa 1 (Tabelle 17).
-
Tabelle
17. Chancenverhältnisse
für Schlaganfall
für BChE-K-Allele
-
Die
Allelfrequenz von apoE4 betrug 0,12 in Kontrollen und 0,15 in 50
Fällen
von Schlaganfall, woraus sich ein Chancenverhältnis von Schlaganfall von
1,3 (basierend auf Allelfrequenzen) und 1,4 (basierend auf Trägerfrequenzen)
(Tabelle 18) ergibt. In BChE-K-Trägern war das Chancenverhältnis von
Schlaganfall 1,9 (berechnet für
den Trägerstatus)
(Tabelle 18).
-
Tabelle
18. Chancenverhältnis
für Schlaganfall
für apoE4-Allele
-
Unter
Beachtung des Trägerstatus
beider Genmutationen haben wir entdeckt, dass in den Fällen von Schlaganfall
eine zweifache Zunahme (8% vs 18%) verglichen zu Kontrollen vorliegt,
in Trägern
sowohl mit dem apoE4- als auch dem BChE-K-Allel (Tabelle 19). Dieser
Trend zeigt sich auch in den apoE4-Trägern.
-
Tabelle
19. Verhältnisse
der Kontrollen und Schlaganfälle
sowohl mit BChE-K und apoE4
-
In
Tabelle 20 stellen wir das Chancenverhältnis für Schlaganfall für Testpersonen
bereit, die wenigstens ein apoE4- und BChE-K-Allel aufweisen, verglichen
mit Kontroll-Testpersonen, die keines der beiden Allele besitzen.
In weiblichen Personen über
58 Jahre, die sowohl das apoE4- als auch das BChE-K-Allel tragen, war
das Chancenverhältnis,
einen Schlaganfall zu erleiden 2,8fach höher als in gleichaltrigen Kontrollen.
Diese Daten sagen für
weibliche Träger
dieses genetischen Status ein fast 3fach höheres Risiko für einen
Schlaganfall voraus.
-
Tabelle
20. Chancenverhältnis
für Schlaganfall
-
Zusammengefasst
haben wir entdeckt, dass die Bestimmung des Allelstatus hinsichtlich
apoE4 und BChE-K einer Einzelperson ein nützliches Werkzeug bei der Vorhersage
des Risikos einer Einzelperson für einen
Schlaganfall ist. Weiterhin legen unsere Ergebnisse nahe, dass eine
prognostische Vorhersage es dem Patienten ermöglichen könnte, prophylaktische Therapien
durchzuführen,
bevor die Krankheit zuschlägt.
So könnte
z. B. das Schlaganfallrisiko für
asymptomatische und gesunde Personen wie junge Erwachsene und lange
bevor ein Schlaganfall aufgetreten ist, berechnet werden. Dann könnte mit
zunehmendem Alter der Einzelperson eine präventive Therapie begonnen werden,
um die Wahrscheinlichkeit eines katastrophalen Schlaganfalls im
späteren
Leben zu verhindern oder zu verringern.