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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren und eine Anlage zur Herstellung von organischen
Säuren.
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
und eine Anlage zur Herstellung organischer Säuren aus Biomasse.
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Organische Säuren sind wichtige Chemikalien
des Handelsverkehrs. Aus historischer Sicht wurden organische Säuren aus
Quellen wie tierischem Fett oder pflanzlichem Öl oder aus Petroleumquellen
in im Wesentlichen nichtwässrigen
Systemen hergestellt. Erst kürzlich
wurden organische Säuren
als mit die am attraktivsten Produkte zur Herstellung aus Biomasse
durch Fermentation identifiziert. Biomasse kann als jegliches Material
auf Tier- und Pflanzenbasis mit einer Kohlenhydrat-, Proteinoder
Fettzusammensetzung definiert werden. Unter den am schnellsten verfügbaren Quellen
von Biomasse sind städtische
Feststoffabfälle
(MSW) und Abwässerschlämme (SS).
Gegenwärtig
werden große
Aufwendungen der öffentlichen
Hand eingesetzt, um derartige Abfälle zu beseitigen, einschließlich der
bei der Behandlung, dem Transport, der Verbrennung oder der Deponierung
auf Halden oder in Ozeanen von derartigem Material anfallenden Kosten.
Die Gewinnung von wertvollen Produkten aus Biomasse wie beispielsweise
MSW und SS könnte
die Kosten für
die Entsorgung wiedergewinnen sowie auch den Bedarf an nichterneuerbaren
Resourcen fossiler Brennstoffe, welche als ein Grundstock für die Herstellung
der meisten industriellen organischen Säuren dienen, reduzieren. Eine
Fermentation kann daher erneuerbare organische Materialien, die
derzeit als kostenintensive Abfallstoffe betrachtet werden, in wertvolle
chemische Erzeugnisse umwandeln. GB 2013170 beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung von Methan aus Biomasse, insbesondere Aufschlämmungen
tierischer Abfallstoffe. Eine Ansäuerung der Aufschlämmung findet
in einem anfänglichen
Aufbewahrungstank vor der Überführung des
flüssigen
Anteils in einen Verdauungsapparat, in welchem Methan hergestellt
wird, statt. Die GB 1028822 beschreibt Verfahren zur Herstellung
von Methangas aus Biomasse in der Form von Tierdung.
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Während
der Fermentation werden die Säuren
durch die Mikroorganismen in verdünnten wässrigen Lösungen erzeugt, sodass die
Gewinnung der Säuren
in reiner Form die Trennung von einer großen Menge von Wasser beinhaltet.
Daher ist es, um die Separationskosten zu reduzieren, wünschenswert,
die Säuren
in hohen Konzentrationen herzustellen. Bei hohen Säurekonzentrationen
wird jedoch die Fermentation inhibiert, was die endgültige Überführung der
Biomasse begrenzt. Die Säuren
verringern schnell den pH-Wert des Fermentationsmediums auf einen
Punkt, bei welchem die Mikroorganismen nicht länger wachsen oder aktiv sind. Um
die Fermentation fortzusetzen, wird das System von der Säure abgetrennt
oder der pH-Wert wird durch Zugabe von neutralisierenden Mitteln
wie beispielsweise Ammoniak, Natriumbicarbonat, Calciumhydroxid oder
Calciumcarbonat erhöht.
Die Zugabe von neutralisierenden Mitteln bildet Salze der Säuren wie
beispielsweise Calciumacetat, welche wesentlich weniger inhibierend
wirken als die Säuren
selber. Nichts desto weniger sind diese neutralisierten Salze Inhibitoren
und werden bei hohen Konzentrationen ebenfalls das Ausmaß der Verdauung
der Biomasse begrenzen. Dementsprechend ist der Bedarf der Bereitstellung
hoher Säurekonzentrationen
zur Verringerung der Kosten der Produktabtrennung mit dem Bedürfnis zur
Aufrechterhaltung von hohen Graden der Verdauung nicht vereinbar.
Es besteht daher der Bedarf nach einem Verfahren und einer Anlage
zur Verbesserung der Wirksamkeit zur Herstellung von organischen
Säuren
aus Biomasse. Die
US 3,933,628 offenbart
eine Anlage für
die anaerobe Verdauung von zersetzbaren organischen Materialien
unter Verwendung von Solarenergie zur Erwärmung. Die GB 2,125,064 be schreibt
ein Verfahren zur kontinuierlichen Fermentation zur Herstellung
von wachstumsinhibierenden Fermentationsprodukten. Die Fermentation
wird in zwei oder mehr Fermentern mit selektiver Zurückhaltung
der Biomasse bewirkt. Milchsäure,
Essigsäure
oder andere niedere aliphatische Verbindungen werden durch die Fermentation
erzeugt und sind das beabsichtigte Endprodukt.
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Dementsprechend ist es eine primäre Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein neues und verbessertes Verfahren
zur Herstellung organischer Säuren
aus Biomasse durch Fermentation bereitzustellen.
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Eine andere Aufgabe ist es, ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung organischer Säuren durch die Fermentation
von Biomasse bereitzustellen und eine hohe Biomasseverdauung und
hohe Produktkonzentrationen beizubehalten, um die Gewinnungskosten
des Produktes zu verringern.
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Eine weitere Aufgabe ist es, eine
neue Anlage zur Umwandlung von Biomasse in organische Säuren bereitzustellen
und hohe Verdauungsraten der Biomasse und hohe Säurekonzentrationen aufrecht
zu erhalten, um die Gewinnungskosten der Säure zu verringern.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, einen verbesserten Reaktor zur Durchführung der
Fermentation von Biomasse bereitzustellen.
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Weitere Aufgaben, Vorteile und neue
Merkmale der vorliegenden Erfindung werden teilweise in der Beschreibung
und den nachfolgenden Ansprüchen
weiter ausgeführt
werden und werden teilweise dem Fachmann auf diesem Gebiet bei dem
Studium des Nachfolgenden ersichtlich werden oder können durch
Ausführung
der Erfindung erkannt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein neues und verbessertes Verfahren und eine Anlage zur Herstellung
organischer Säuren
aus Biomasse mittels eines kontinuierlichen anaeroben heterogenen
Fermentationsprozesses und wird in dem nachfolgenden Anspruch 1
ausgeführt.
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Unglücklicherweise ist die Herstellung
organischer Säuren
aus Biomasse wesentlich weniger effizient als es in der Industrie
wünschenswert
ist und hat bis jetzt nicht das Potential der Kostenersparnisse
im Hinblick auf die Reduzierung der Entsorgungskosten städtischer
und industrieller organischer Abfälle oder zur Bereitstellung
einer Alternative für
fossile Brennstofflagerstätten
erreicht. Ein wichtiger Grund, dass die Fermentation von Biomasse
bisher ihr Potential nicht erreicht hat, ist oben diskutiert worden.
Daher wird, wie der Fermentationsprozess fortschreitet und die Fermentationsumgebung
wegen der hohen Konzentration organischer Säuren und deren Salze inhibierend
wird, das Bakterienwachstum reduziert, wodurch die Biomasseverdauung
reduziert wird. Andererseits erhöht
eine Minimierung der Produktkonzentration die Kosten der Gewinnung
des Produktes stark. Daher wurde bis jetzt die Unvereinbarkeit der
hohen Biomasseverdauung und hohen Produktkonzentration für eine einfache
Gewinnung noch nicht überwunden.
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Das Verfahren und die Anlage nach
der vorliegenden Erfindung können
dadurch charakterisiert werden, dass diese eine kontinuierliche
heterogene Gegenstromfermentation von Biomasse und Gewinnung von organischen
Säuren
und deren Salze als Produkt bereitstellen. Das kontinuierliche Gegenstromverfahren
nach der vorliegenden Erfindung überwindet
die Unvereinbarkeit der starken Verdauung und hohen Produktkonzentration,
welche in herkömmlichen
Batch- oder gegenwärtigen
kontinuierlichen Reaktorsystemen auftritt. In dem kontinuierlichen
Gegenstromverfahren nach der vorliegenden Erfindung fließt Biomasse
aus einem Bereich mit frischer Biomasse und hoher Produktkonzentration
zu einem Bereich mit verdauter Biomasse und niedriger Produktkonzentration,
während
ein Strom von wässrigem
Produktextraktionsmittel von einem Bereich mit verdauter Biomasse
und niedriger Produktkonzentration zu einem Bereich mit frischer
Biomasse und hoher Produktkonzentration fließt, von welchem ein Strom hochkonzentrierter
Säure gewonnen
wird. Es wird daher ein Mehrstufenverfahren verwendet, wobei die
Stufe, welche mit der am stärksten
verdauten Biomasse bereitgestellt wird, durch die Zugabe von Frischwasser
mit der niedrigsten Produktkonzentration beibehalten wird, während die
Stufe mit der höchsten
Produktkonzentration mit frischer Biomasse versorgt wird und das
Produkt gewonnen wird. Vorteilhafterweise stellt das Gegenstromfermentationssystem
in jeder Stufe eine Umgebung zur Verfügung, die für die anaeroben Fermentationsbakterien
günstig
ist, sodass die optimale Verdauung der Biomasse und Herstellung
von organischen Säuren
und deren Salzen beibehalten wird und, was wichtig ist, die Gewinnung
derselben in der Stufe mit der höchsten
Produktkonzentration vorgesehen ist. Das Produkt, welches in Übereinstimmung
mit der Erfindung gebildet und gewonnen wird, schließt ein aber
ist nicht beschränkt auf
die flüchtigen
Fettsäuren
Essigsäure,
Propionsäure,
Buttersäure
und deren Salze.
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Die zur Durchführung des kontinuierlichen,
heterogenen Gegenstromfermentationsverfahrens nach der vorliegenden
Erfindung eingesetzter Anlage umfasst wenigstens zwei Fermentationsreaktoren,
aber kann drei oder mehr Reaktoren umfassen. Frische Biomasse wird
dem ersten Reaktor zugeführt
und Transportmittel sind vorgesehen, um die teilweise verdaute Biomasse
von dem ersten Reaktor in den zweiten Reaktor zur weiteren Verdauung
zu überführen. Eine
weitere Verdauung der Biomasse kann in nachfolgenden Reaktoren,
falls gewünscht,
stattfinden, wobei Transportmittel zwischen jedem der nachfolgenden
Paare von Reaktoren vorgesehen sind. Mittel sind vorgesehen, um
einen wässrigen Produktextraktionsmittelstrom
im Gegenstrom zu dem Fluss von Biomasse zu richten, um die Produktkonzentration
in jedem der Reaktoren zu kontrollieren und in jedem Reaktor eine
Umgebung aufrechtzuerhalten, die für eine anaerobe Verdauung förderlich
ist. Daher wird in dem letzten Reaktor der Kette, der der Reaktor
enthaltend die am meisten verdaute Biomasse ist, ein Frischwasserstrom
bereitgestellt, um die Produktkonzentration zu reduzieren. Rohrleitungen
sind vorgesehen, um den das Produkt enthaltenen Strom von dem letzten
Reaktor zu dem nächsten
Reaktor zu leiten, welcher nun mit einer erhöhten Produktkonzentration versehen
wird. Leitungseinrichtungen sind ebenfalls vorgesehen, um den mehr
konzentrierten wässrigen
Strom, der das Produkt enthält,
zu dem ersten Reaktor der Kette, welche die frische Biomasse enthält, zu richten.
Der das hochkonzentrierte Produkt enthaltende Strom aus dem ersten
Reaktor kann anschließend
behandelt werden, um das Produkt zu gewinnen. Der wässrige Strom
kann mit der Biomasse in jedem Reaktor oder mit der Biomasse außerhalb
des Reaktors vermischt oder kontaktiert werden, um das Produkt von
diesem zu extrahieren. Verschiedene Extraktionssysteme werden durch
diese Erfindung bereitgestellt.
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Für
Fermentationen in großem
Maßstab
wird jeder Reaktor der Anlage im Boden mit einer den Reaktor zur
Unterstützung
umgebenden Erdanhäufung
umgeben. Der Kern des Reaktors ist mit einer Wassersperre ausgekleidet,
auf welcher ein poröses
Material geschichtet ist. Eine abriebbeständige Auskleidung ist auf der Oberseite
des porösen
Materials angeordnet. Der Winkel des porösen Materials ist der natürliche Winkel,
welcher resultiert, wenn das poröse
Material aufgehäuft
wird. Dieser natürliche
Winkel verhindert Belastungen gegen das Auskleidungsteil, da das
Auskleidungsteil nicht das Gewicht des porösen Materials auffangen muss.
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Das Verdeck des Reaktors besteht
aus einer flexiblen Membran, um eine Expansion zu ermöglichen, wenn
Fermentationsgase während
der Synthese der organischen Säuren
und deren Salze gebil det werden. Um Gase wie beispielsweise Wasserstoff,
Kohlendioxid und Methan zu entfernen sind Gassammelverteiler in dem
Erdwall angeordnet und durchdringen die Seiten des Reaktors. Zuleitungsrohre
zum Transport der Biomasse in den Reaktor und Ableitungsrohre zur
Entfernung der verdauten Biomasse aus dem Reaktor sind ebenfalls
vorgesehen. Mittel sind bereitgestellt, um die verdaute Biomasse
zu behandeln, um das während
der Fermentation erzeugte Produkt zu gewinnen, und Rohrleitungen
sind vorgesehen, um die Biomasse zu wenigstens einem nachfolgenden
Reaktor in der Kette des erfindungsgemäßen Gegenstromsystems zu leiten. Eine
Rückführung der
Biomasse in den Reaktor ist zusätzlich
zu der Produktgewinnung bereitgestellt, um die fermentierenden Materialien
in jedem Reaktor gleichmäßig zu mischen
und um eine längere
Verweilzeit der Feststoffe für
eine zusätzliche
Verdauung der Biomasse bereitzustellen.
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Vorteilhafterweise stellen das Verfahren
und die Anlage gemäß der vorliegenden
Erfindung eine erhöhte
Ausbeute an organischen Säuren
und Salzen derselben verglichen mit konventionellen kontinuierlichen Reaktorsystemen
aufgrund einer reduzierten Aussetzung von anaeroben Bakterien gegenüber hohen
Produktkonzentrationen bereit.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung des kontinuierlichen heterogenen Gegenstromfermentationssystems
nach der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine Darstellung einer Querschnittsansicht eines Fermentationsreaktors
nach der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
eine Darstellung einer Querschnittsansicht des oberen Bereichs des
Fermentationsreaktors nach 2 entlang
der Linie 3-3.
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4 ist
eine Darstellung einer im Gegenstrom arbeitenden Produktextraktionskolonne
nach der vorliegenden Erfindung.
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5 ist
eine Darstellung der im Gegenstrom arbeitenden Produktextraktionskolonne
nach 4, die Umlenkeinrichtungen
der Kolonne zeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf einen kontinuierlichen heterogenen Gegenstromfermentationsprozess
und eine Anlage für
die Herstellung von organischen Säuren und deren Salzen aus Biomasse. Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellte organischen Säuren
schließen
viele unterschiedliche Arten von organischen Säuren ein, wie beispielsweise
aliphatische Carbonsäuren
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, iso-Buttersäure, iso-Valeriansäure, n-Valeriansäure, Capronsäure und
dergleichen sowie auch deren Salze. Das Verfahren nach der vorliegenden
Erfindung kann über
60 Gew.-% der in das Fermentationssystem eingeführten Biomasse verdauen, wobei
ungefähr 70
Gew.-% der verdauten Biomasse in organische Säuren und deren Salze überführt wird.
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Zur Herstellung von organischen Säuren und
deren Salzen durch den erfindungsgemäßen Fermentationsprozess verwendete
Biomasse schließt
jegliches organische Material wie beispielsweise Proteine, Fette und/oder
Kohlehydrate enthaltende pflanzliche oder tierische Stoffe ein.
Beispiele für
derartige Biomasse umfassen, aber sind nicht beschränkt auf,
Dung, Lignocellulose welche Lignin, Hemicellulose und Cellulose
enthält,
oder beliebige andere Pflanzenmaterialien, städtische Feststoffabfälle, Schlämme und
dergleichen.
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Im allgemeinen wird die Biomasse,
vorzugsweise in der Form eiher wässrigen
Aufschlämmung,
in einen Fermentationsreaktor eingeführt, welcher mit einer anaeroben
Umgebung ausgestattet ist. Bei der Fermentation oder Verdauung der
Biomasse werden organische Säuren
und deren Salze erzeugt. Der pH-Wert der Biomasseaufschlämmung kann
gegebenenfalls auf ungefähr
4,8 abfallen, wobei der Fermentationsprozess im wesentlichen vollständig zum
Erliegen kommt, da eine derartige Umgebung zu sauer ist, um eine
effektive anaerobe bakterielle Fermentation zu unterhalten. Daher
kann ein Neutralisierungsmittel zu dem System zugefügt werden,
um einen pH-Wert oberhalb ungefähr
4,8 in jedem Reaktor aufrecht zu erhalten. Geeignete Neutralisierungsmittel
schließen
Ammonium-, Natrium-, Kalium- und Calciumsalze von Hydroxiden, Carbonaten
und Bicarbonaten ein. Vorzugsweise wird Calciumcarbonat eingesetzt,
um den gewünschten
pH-Bereich des Systems aufrecht zu erhalten. Das Neutralisierungsmittel
kann dem System an jedem beliebigen Punkt zugefügt werden, wo es notwendig
ist, den pH-Bereich aufrecht zu erhalten. Vorzugsweise wird der
Puffer mit der frischen, in den Fermentationsprozess eingeführten Biomasse
zugefügt.
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Da der pH-Bereich des Fermentationsprozesses
gemäß der vorliegenden
Erfindung innerhalb des Bereichs von ungefähr 4,8 bis unterhalb 7,0 ist,
ist das Produkt des Fermentationsprozesses eine Mischung von freien
Säuren
und deren Salzen. Beispielsweise enthält bei einem pH-Wert von ungefähr 4,8 das
Produkt ungefähr
50 Gew.-% jeweils von Spezies der freien Säure und Salzen der Säuren. Bei
einem pH-Wert von ungefähr
5,8 liegen ungefähr
10 Gew.-% Säure
und ungefähr
90 Gew.-% Salz vor, und bei einem pH-Wert von ungefähr 6,8 liegt
ungefähr
1,0 Gew.-% Säure
und ungefähr
99 Gew.-% Salz vor.
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Ein pH-Wert unterhalb von ungefähr 5,8 unterdrückt wirksam
die Bildung von ungewünschter
Methanogen-Bildung. Wenn der Fermenter oberhalb eines pH-Wertes
von 5,8 betrieben wird, können
Methanogen-Inhibitoren zu dem Prozess zugefügt werden, um die Me thanogen-Bildung
zu inhibieren. Methanogen-Inhibitoren können zu dem Fermentationsreaktor
zugefügt
werden, oder es können,
vorzugsweise, die Methanogen-Inhibitoren zu dem Strom von Frischflüssigkeit
zugefügt
werden. Essigsäure,
ein wünschenswertes Produkt
des erfindungsgemäßen Prozesses,
ist ein Zwischenstoff bei der Umwandlung der Biomasse zu Methan
und Kohlendioxid. Dementsprechend ist es wünschenswert, eine Fermentation
der Säuren
zu gasförmigen
Produkten zu verhindern, um eine hohe Ausbeute des Säureproduktes
sicherzustellen. Methanogen-Inhibitoren
wie beispielsweise 2-Bromethansulfonsäure, Monensin und Pyromellitdiimid
können
eingesetzt werden, um eine Methanbildung während des erfindungsgemäßen Prozesses
zu verhindern. Vorzugsweise wird ungefähr eine 0,001 M-Lösung von
2-Bromethansulfonsäure
eingesetzt.
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Um die inhibitorische Wirkung der
hohen Produktkonzentrationen auf die anaeroben Bakterien weiter entgegenzuwirken,
wird die Biomasse durch ein Gegenstromsystem geleitet, in welchem
die verdaute Biomasse mit einer Flüssigkeit wie beispielsweise
Wasser gewaschen wird, um Produkte zu entfernen, um eine für ein Bakterienwachstum
und eine Fermentation in einem zweiten Fermentationsreaktor mehr
förderlicher
Umgebung bereitzustellen. Ein Teil der verdauten Biomasse kann zu
dem ersten Fermentationsreaktor zugeführt werden, bevor diese zu
dem zweiten Fermentationsreaktor geleitet wird. Vorteilhafterweise
ergibt die Recyclierung einer Fermentation der Biomasse zurück zu dem
ersten Fermentationsreaktor eine längere Verweilzeit für Feststoffe
oder Biomasse in den Fermentationsreaktoren, um die Verdauung zu
erhöhen
und ergibt eine höhere
Gleichmäßigkeit
des Reaktionsmediums in dem Reaktor. Vorzugsweise wird der zur Extraktion
der Produkte aus der Biomasse verwendete entgegengesetzt gerichtete
Wasserstrom mit der Biomasse zwischen Reaktoren in Kontakt gebracht,
um die Verweilzeit der Flüssigkeit
in dem Reaktor zu reduzieren. Die niedrigere Verweilzeit der Flüssigkeit
gestattet eine hohe Feststoffkonzentration und hohe Herstellungsraten
und Gewinnung eines hochkonzentrierten Produktstro mes. Die Zeitdauer,
in welcher die Biomasse den hohen Produktkonzentrationen ausgesetzt
ist, wird daher unter Sicherstellung einer hohen Verdauung der Biomasse
reduziert. Die Verweilzeit der Biomasse liegt in dem Bereich von
ungefähr
20 bis ungefähr
90 Tagen, vorzugsweise ungefähr
30 bis ungefähr
60 Tagen, in dem Fermentationsprozess. Die Verweilzeit der Flüssigkeit
liegt in dem Bereich von ungefähr
5 bis ungefähr
30 Tagen, vorzugsweise ungefähr
9 bis ungefähr
18 Tagen.
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1 ist
eine schematische Darstellung des kontinuierlichen heterogenen Gegenstromfermentationsprozesses
nach der vorliegenden Erfindung. Einleitend wird frische Biomasse über die
Leitung 10 in den ersten Reaktor 1 einer Kette von Reaktoren
zugeführt,
welche, wie gezeigt, auch die Reaktoren 2 und 3 umfasst. Wie die
Biomasse von dem Reaktor 1 zu dem Reaktor 3 fließt, wird die Biomasse zunehmend
verdaut. Eine Flüssigkeit
wie beispielsweise Frischwasser wird über die Leitung 36 in
den Reaktor 3 des Systems zugeführt,
welcher die am meisten verdaute Biomasse enthält, um die in dieser enthaltenen
Produkte zu extrahieren. Dementsprechend wird das am meisten verdaute
Fermentationsmedium mit der niedrigsten Produktkonzentration bereitgestellt.
Der wässrige
Produktextraktionsmittelstrom passiert im Gegenstrom zu dem Fluss
der Biomasse aus dem Reaktor 3 nachfolgend zueinander zu den Reaktoren
2 und 1 unter Erhöhung
der Produktkonzentration der Biomasse in jedem Reaktorsystem. Daher
enthält,
obwohl das System des Reaktors 1 die höchste Produktkonzentration
enthält,
es zugleich die frischste nichtverdaute Biomasse. Dementsprechend
wird in jedem der Reaktoren 1, 2 und 3 die Produktkonzentration
kontrolliert, um eine Fermentation beizubehalten. Der hochkonzentrierte
Produktstrom verlässt
das System des Reaktors 3 über
die Leitung 46. Die jeweils den Reaktor 1, 2 und 3 verlassende
Biomasse wird durch den wässrigen
Produktextraktionsmittelstrom vorzugsweise zwischen den Reaktoren
in einer jeweils mit 16, 24 und 32 bezeichneten
Produktextraktionsanlage in Kontakt gebracht. Obwohl 1 drei Fermentationsreaktoren
veranschaulicht, kann die Anzahl der Reaktoren in dem Bereich von 2 oder
mehr in Reihe geschalteten Reaktoren liegen. Vorzugsweise werden
vier bis sechs Reaktoren in Reihe verwendet, um eine optimale Synthese
der organische Säure
zu erzielen. Wenn die Anzahl der Reaktoren in Reihe in dem Gegenstromfermentationssystem
ansteigt, verringert sich die Verweilzeit der Biomasse, um eine
gegebene Produktmenge zu erhalten und eine gegebene Menge von Biomasse
zu verdauen. Beispielsweise kann ein Gegenstromfermentationssystem
mit vier Reaktoren über
Stufen in Reihe ungefähr die
gleiche Menge an Produkt erzeugen und ungefähr die gleiche Menge an Biomasse über ungefähr eine
Biomasseverweilzeit von 30 Stunden verdauen, wie ein Fermentationssystem
mit zwei Reaktoren in ungefähr einer
Biomasseverweilzeit von 45 Stunden kann.
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Im Besonderen wird, wiederum bezugnehmend
auf 1, Biomasse in den
Reaktor 1 mittels der Zuleitung 10 zugeführt, welche
ein beliebiges geeignetes, in der Industrie eingesetztes Zuführsystem
darstellen kann. Nach einer geeigneten Verweilzeit fließt die Biomasse
aus dem Reaktor 1 durch die Leitung 12 aus, wo diese durch
die Pumpe 52 durch die Leitung 14 in das Produktextraktionssystem 16 gepumpt
wird, wo die teilweise verdaute Biomasse mit einem wässrigen
Produktextraktionsmittelstrom, der über die Leitung 42 im
Gegenstrom zu der Biomasse zur Entfernung des Produktes aus der
Biomasse fließt,
gewaschen wird. Obwohl ein Gegenstromproduktextraktionsprozess beschrieben
wird, kann jeglicher nützlicher
Prozess eingesetzt werden, um die Produkte aus der Biomasse zu entfernen.
Verschiedene Schemata werden nachfolgend offenbart. Der Wasserstrom
geht aus von dem gegenüberliegenden
Ende des Systems zu dem der durch die Leitung 36 zugeführten frischen
Biomasse und enthält
Produkt, welches von der die Reaktoren 2 und 3 verlassenden Biomasse
extrahiert wird. Die das Produkt enthaltende wässrige Waschflüssigkeit
wird von dem Produktextraktionssystem 16 durch die Leitung 46 durchgeleitet
und repräsentiert
einen Strom, der ungefähr
2,0 bis 4,5 Gew.-% (ungefähr
20,0 gm/L bis 45,0 gm/L) des Produktes in Wasser enthält. Das
Produkt wird von dem Wasser durch ein geeignetes Trennmittel (nicht
gezeigt) abgetrennt. Die Produktkonzentration in dem wässrigen
Strom ist ausreichend hoch, um eine ökonomische Trennung und Rückgewinnung
des Produktes sicherzustellen. Eine Fraktion des wässrigen
Stromes kann zu dem System über
die Zuleitung 48 rückgeführt werden,
um sicherzustellen, dass die Biomasse in den Reaktor 1 in der Form
einer Aufschlämmung
zugeführt wird.
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Vor der Durchleitung der Biomasse
in das Produktextraktionssystem 16 kann jegliche wünschenswerte
Fraktion der Biomasse zu dem Reaktor 1 mittels der Zuleitung 50 für eine zusätzliche
Verweilzeit zurückgeführt werden,
wobei die recyclierte Fraktion der Biomasse einer weiteren Verdauung
unterliegt.
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Die das Produktextraktionssystem 16 verlassende
verdaute Biomasse wird mittels der Leitung 18 dem Reaktor
2 zugeleitet, wo die Biomasse einer weiteren Verdauung in einer
Umgebung mit einer niedrigeren Produktkonzentration als die in dem
Reaktor 1 gefundenen unterliegt, um zusätzliches Produkt zu erzeugen.
Die weiter verdaute Biomasse fließt von dem Reaktor 2 durch
die Leitung 20, wo diese durch die Pumpe 54 durch die
Leitung 22 zu einem zweiten Produktextraktionssystem 24 gepumpt
wird. Eine Fraktion der weiter verdauten Biomasse aus dem Reaktor
2 wird mittels der Leitung 44 für eine zusätzliche Verweilzeit in dem
Reaktor 2 zu dem Reaktor 2 zurückgeführt. Die Fraktion der weiter
verdauten Biomasse, die in das Produktextraktionssystem 24 geleitet
wurde, unterliegt einer Extraktion, wobei die Biomasse erneut beispielsweise
mit einem Produkt enthaltenden wässrigen
Strom, der in der entgegengesetzten Richtung der Biomasse fließt, gewaschen werden
kann, um die Biomasse von weiteren organischen Säuren und Salzen der organischen
Säuren
zu reinigen. Das Waschwasser mit dem Produkt wird durch die Leitung 42 zu
dem Produktextraktionssystem 16 und anschließend durch
die Leitung 46 durchgeleitet, wo das Produkt gesammelt
und evtl. von der wässrigen
Phase getrennt und gewonnen wird.
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Die zusätzlich verdaute Biomasse passiert
von dem Produktextraktionssystem 24 mittels der Leitung 26 für eine zusätzliche
Verdauung und Verweilzeit der Feststoffe in den Reaktor 3, um zusätzliche
Mengen von Produkt zu erzeugen. Die verdaute und verbrauchte Biomasse
wird aus dem Reaktor 3 nach einer geeigneten Verweilzeit in die
Leitung 28 geleitet, in welche diese durch die Leitung 30 durch
die Pumpe 56 in ein endgültiges Produktextraktionssystem 32 gepumpt
wird. Wiederum kann eine Fraktion der Biomasse zu dem Reaktor 3 über die
Leitung 40 für
eine weitere Verweilzeit in dem Reaktor 3 zugeführt werden. Die verbleibende
Fraktion der Biomasse wird in das Produktextraktionssystem 32 geleitet,
in welchem diese mit aus der Leitung 36 fließendem Fischwasser gewaschen
wird, um jegliches Produkt zu entfernen. Das Wasser wäscht die
Biomasse von dem größten Anteil
der Säuren
und Säuresalze
aus und wird anschließend
von dem Produktextraktionssystem 32 durch die Leitung 38 zu
dem Produktextraktionssystem 24 geleitet, um zusätzliches
Säureprodukt
von der Biomasse zurückzugewinnen
und den wässrigen
Strom mit Produkt für
eine eventuelle Rückgewinnung
zu konzentrieren. Die verbrauchte Biomasse wird von dem Produktextraktionssystem 32 durch
die Leitung 34 durchgeleitet.
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Vor der Entfernung der verbrauchten
Biomasse aus dem System wird die verbrauchte Biomasseaufschlämmung durch
ein Filtersystem (nicht gezeigt) durchgeleitet, in welchem anaerobe
Mikroorganismen in der Biomasse von der Biomasse abgetrennt und
dem Gegenstromfermentationssystem zurückgeführt (nicht gezeigt) werden.
Jegliches geeignete Filtrationssystem kann eingesetzt werden, um
die anaeroben Mikroben von der verbrauchten Biomasseaufschlämmung abzutrennen.
Vorzugsweise wird die verbrauchte Biomasse mit den Mikroben in eine
bei einer niedrigen Geschwindigkeit von ungefähr 1.000 bis ungefähr 2.000
Umdrehungen je, Minute betriebene Zentrifuge geleitet, um die verbrauchte
Biomasse von den Mikroben abzutrennen. Die Mikroben und jegliches
Waschwasser von der Aufschlämmung
wird anschließend
in eine zweite Zentrifuge überführt, welche
bei einer hohen Geschwin digkeit von ungefähr 2.500 bis ungefähr 5.000
Umdrehungen je Minute betrieben wird, um die anaeroben Mikroben
von dem Waschwasser abzutrennen. Die anaeroben Mikroben werden anschließend in
den Reaktor 1 durch ein geeignetes Mittel (nicht gezeigt) rücküberführt. Eine derartige
Prozedur gestattet, eine hohe Mikrobenkonzentration in dem Fermentationsreaktor
aufrecht zu erhalten.
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Der Fermentationsprozess erzeugt
Wärme.
Um überschüssige Wärme aus
dem Fermentationssystem zu beseitigen, können Wärmetauscher (nicht gezeigt)
zwischen jedem Reaktor angeordnet werden, um Wärme aus den Flüssigkeitsströmen 38 und 42 zu
entfernen. Jegliche geeignete Wärmetauscher
können
verwendet werden.
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Fermentationsreaktoren gemäß der vorliegenden
Erfindung können
jegliche Art eines Fermentationsreaktors umfassen, welcher in Reihe
angeordnet werden kann, sodass ein kontinuierliches Gegenstromsystem einer
anaeroben Fermentation durchgeführt
werden kann, um organische Säuren
und deren Salze und deren Gewinnung in einem konzentrierten wässrigen
Strom zu erzielen. Vorzugsweise sind die Fermentationsreaktoren
nach der vorliegenden Erfindung in der Erde angeordnete Reaktoren,
die mit Mitteln zum Transport der Biomasse in den Reaktorkern, gleichmäßige Vermischung
des Fermentationsmediums und Mitteln zur Sicherstellung einer Entfernung
der teilweise verdauten Biomasse ausgerüstet sind. 2 ist eine Veranschaulichung eines bevorzugten
Fermentationsreaktors innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden
Erfindung.
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Der Fermentationsreaktor 58 hat
einen Kern 60, welcher einer Aushubgrube aus der Erde mit
Erdaufwürfen 62 als
Stützwände ist,
die aus der ausgehobenen Erde bestehen, um den Kern herzustellen.
Die Seiten des Kerns 60 sind mit einer aus Lehm, Geomembran,
synthetischem Polymer, Asphalt und dergleichen zusammengesetzten
Wasserbarriere 64 versehen, um eine Versickerung in die
Stützwände des
Erdaushubs zu verhindern. Eine poröse Schicht 66, die
aus Sand, Kies, Kunststoffkugeln und dergleichen zusammengesetzt
ist, ist auf der Oberseite der Wasserbarriere 64 angeordnet,
um eine poröse
Oberfläche
bereitzustellen. Eine Auskleidung 68 ist oben auf der porösen Schicht 66 angeordnet.
Die Auskleidung 68 kann aus jeglichem geeigneten Material
zusammengesetzt sein, welches abriebbeständig und gegenüber Wasser
undurchlässig
ist, wie beispielsweise ein Gummimaterial oder synthetisches Polymermaterial
wie beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen und dergleichen.
Der Boden 70 des Kerns 60 kann Beton oder das
gleiche Material sein, wie dieses für die Auskleidung 68 verwendet
ist. Um dem Flüssigkeitsdruck
innerhalb des Reaktors entgegenzuwirken, ist Wasser innerhalb der
porösen
Schicht 66 vorgesehen. Der Winkel 72 der porösen Schicht 66 ist der
natürliche
Winkel, der resultiert, wenn der Kies aufgeschichtet wird, sodass
keine Belastung gegen die Auskleidung 68 gegeben ist.
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Eine Wasser 76 enthaltende
Steigleitung 74 durchdringt den Boden der Wasserbarriere 64 in
die poröse
Schicht 66 und erstreckt sich aus der Oberfläche des
Grundes 78 heraus. Der Säuregehalt des Wassers in der
porösen
Schicht 66 kann periodisch überprüft werden, um festzustellen,
ob die Auskleidung 68 über
der porösen
Oberfläche
gerissen ist und Leckagen aus dem Reaktorkern 60 nach außen auftreten.
Um den Druck über
die Auskleidung 68 auszubalancieren, ist das Flüssigkeitsniveau
in der Steigleitung 74 gleich dem Flüssigkeitsniveau des Kerns 60.
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Biomasse wird mittels der Verteilerleitung 84,
die über
die obere Oberfläche
der Biomasse 60 angeordnet ist und welche eine Vielzahl
von Öffnungen 85 aufweist,
um die Biomasse in das Innere des Kerns 60 zu leiten, in
den Reaktor 58 zugeführt
und recycliert. Um eine gleichmäßige Verteilung
der Biomasseaufschlämmung
in dem Kern 60 sicherzustellen, erstreckt sich entweder
die Verteilerleitung 84 über die gesamte obere Oberfläche des
Reaktors 58 oder eine Vielzahl von Verteilerleitungen 84 kann
vorgesehen sein, die über eine
einzelne oder eine Vielzahl von Pumpen 90 versorgt werden.
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Biomasse und organische Säuren und
Säuresalzprodukte
werden von dem Kern 60 des Reaktors 58 mittels
des Austrittsrohres 88 entfernt, welches sich an dem Boden
des Kerns 60 öffnet.
Wiederum ist es bevorzugt, eine Vielzahl von Austrittsrohren 88 vorzusehen,
die über
den Kern 60 voneinander beabstandet sind. Eine oder mehrere
Pumpen 90 werden eingesetzt, um die Bewegungen der Biomasse
in und aus dem Reaktorkern 60 heraus zu unterstützen. Jeglicher
Typ von Pumpen, die zur Bewegung einer Aufschlämmung oder Suspension geeignet
ist, kann eingesetzt werden. Vorzugsweise ist die Pumpe derart angeordnet,
dass diese in einem Pumpenschacht 92 auf dem gleichen Niveau
wie der Boden des Reaktorkerns gelagert ist. Diese Anordnung stellt
ein ausreichendes Gefälle
bereit, um die Biomasseaufschlämmung
von dem Boden des Kerns 60 schnell zu bewegen und ein gleichmäßiges Fermentationsmedium
in dem Reaktor aufrecht zu erhalten.
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Eine oder mehrere Pumpen 90 leiten
die Biomasse von dem Reaktorkern 60 über die Leitung 87 über eine
Verteilerleitung 84 zur Recyclierung in den Kern 60 oder
zu einem T-Verbindungsstück 86,
welches eine Fraktion der verdauten Biomasse zu einem Produktextraktionssystem
und gegebenenfalls zu einem weiteren Fermentationsfaktor hinleitet.
Ein benachbart dem T-Verbindungsstück 86 angeordnetes
Ventil (nicht gezeigt) kann eingestellt werden, um die Fraktion
der Biomasse zu bestimmen, die von der Leitung 87 zu dem
Verteilerrohr 84 und zu dem T-Verbindungsstück 86 zur
Extraktion des Produktes geleitet wird.
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Um eine anaerobe Umgebung innerhalb
des Reaktorkerns aufrecht zu erhalten, ist eine Abdeckung wie beispielsweise
eine Plane 94 über
dem Reaktorkern 60 angeordnet. Die Plane 94 kann
aus jeglicher Art flexiblem Material hergestellt sein, sodass die
Plane expandieren kann, wenn Gase während der Fermentation gebildet
werden. Wie in den 2 und 3 gezeigt ist, wird die Abdeckung
oder Plane 94 über
der Oberseite des Reaktorkerns 60 durch Kabel 96 unterstützt, die
sich quer über
den Reaktor erstrecken, und gegenüber dem Grund von der Oberseite
jeden Erdwalls 62 abgestützt wird. Auf der Plane 94 stehendes
Wasser 4 stellt ein Gewicht bereit, um zu verhindern, dass
die Plane 94 im Wind flattert. Gassammelverteiler 98 sind
an einem oder beiden Enden des Reaktors 58 vorgesehen und
sind in den Erdwällen 62 angeordnet.
Jeder Gasverteiler 98 enthält eine Reihe von Gassammelverteileröffnungen 100,
welche sich unterhalb der Plane 94 in den Kern 60 hin öffnen. Die
Gassammelverteiler 98 sammeln das während der Fermentation in dem
Reaktorkern gebildete Gas mittels der Gassammelöffnungen 100. Während der
Fermentation gebildete Gase schließen Wasserstoff, Kohlendioxid
und Methan ein. Die Menge von gebildetem Methan kann signifikant
durch Zugabe von Methanogen-Inhibitoren zu dem System oder durch
Betrieb bei einem niedrigen pH-Wert reduziert werden, wie oben diskutiert
wurde.
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Alternativ kann der Reaktor nach
der vorliegenden Erfindung ein flexibles Membrandach mit sich quer über den
Kern des Reaktors erstreckenden Unterstützungsbögen (nicht gezeigt) anstelle
der Unterstützungskabel
aufweisen. Um zusätzlich
die flexible Membran zu unterstützen,
können
die Unterstützungsbögen auch eine
Zuführleitung über die
flexible Membran unterstützen,
welche die Membran durchdringt, um Biomasse in den Reaktor zu transportieren.
Die Unterstützungsbögen können aus
jeglichem Material zusammengesetzt sein, welches zur Unterstützung der
Zuführleitung
geeignet ist, beispielsweise Metall oder Polymerkunststoffe wie
beispielsweise Polyvinylchlorid. Um sicherzustellen, dass die Biomasse
gleichmäßig über die
Oberfläche der
Aufschlämmung
in dem Reaktor verteilt wird, können
motorbetriebene Gebläse
oder Spritzringe in den Zuführleitungen
angeordnet werden, wo die Biomasse in den Reaktor austritt.
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Als eine Alternative zu der Austrittsleitung 88 kann
die Biomasseaufschlämmung
aus dem Reaktor durch eine Reihe von Öffnun gen an dem Boden des Reaktors
entfernt werden, die unterhalb des Reaktors zu Austrittsleitungen
führen. Über den Öffnungen
an dem Boden des Reaktors angeordnete Abstimmringe stellen sicher,
dass die den Reaktor verlassende Biomasseaufschlämmung den Reaktor gleichmäßig verlässt. Der Durchmesser
der Abstimmringe kann eingestellt werden, um eine geeignete Flussrate
der Biomasseaufschlämmung
aus dem Reaktor sicherzustellen. Von dem Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung umfasste Reaktoren können
jegliche geeignete Gestalt oder Form aufweisen. Beispielsweise kann
der Reaktor eine rechteckige Gestalt aufweisen oder er kann ein
umgekehrter Stumpf eines kreisförmigen
rechten Kegels oder dergleichen sein.
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Um die Produkte aus der Biomasse
zu entfernen ist es bevorzugt, Biomasse mit einem wässrigen Strom
zwischen benachbarten Reaktoren zu waschen. Jegliche geeignete Flüssigextraktionsanlagen
können eingesetzt
werden. Ein bevorzugtes System, welches einen Gegenstromfluss zwischen
der Biomasse und dem wässrigen
Strom bereitstellt, ist in 4 veranschaulicht. 4 veranschaulicht eine nützliche
Produktextraktionskolonne 102. Die verdaute Biomasse aus
dem Reaktor tritt in die Kolonne 102 an dem oberen Bereich
ein, welcher als Ende A bezeichnet ist, und verlässt die Kolonne 102 an
dem bodenseitigen Ende B.
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Waschflüssigkeit wird von dem bodenseitigen
Ende B gepumpt, tritt in Kontakt mit und wäscht Produkt von der gegenüberliegend
fließenden
Biomasse und verlässt
die Kolonne 102 an dem Ende A als ein Produkt enthaltender
wässriger
Strom. Um einen gleichförmigen
Fluss in der Gegenstromkolonne sicherzustellen, insbesondere, um
einen nichtgleichförmigen „Kanaleffekt" für Flüssigkeit
durch die Biomasse zu eliminieren, kann es nützlich sein, Ablenkeinrichtungen
innerhalb der Kolonne 102 einzuführen. Dementsprechend zeigt 5 eine Kolonne 102,
die vertikale, röhrenartige
Ablenkungen 104 aufweist, welche einen Kanaleffekt des
Waschwassers und der Biomasse verhindern, um die Gewinnung des Produktes
zu verbessern.
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Ein anderes Produktextraktionssystem,
welches verwendet werden kann, um die Produkte aus der Biomasse
zu gewinnen, umfasst eine Reihe von alternierenden Filtern und Mischern,
in welchen die Biomasse mit Wasser vermischt und gewaschen wird,
vorzugsweise im Gegenstrom zu dem Biomassefluss, und die Mischung
wird in einen Filter geleitet, welcher die Biomasse von dem Produkt
enthaltenden Waschwasser trennt. Die filtrierte Biomasse passiert
anschließend
den nächsten
Mischer. Die Anzahl von Waschungen und Filtrierungen in dem Produktextraktionssystem
kann variieren. Vorzugsweise wendet das Produktextraktionssystem zwischen
zwei bis vier Waschungen und Filtrierungen an. Der eingesetzte Filter
kann jeglicher geeignete Filter sein, welcher Biomasse von dem Waschwasser
abtrennen kann. Beispiele für
derartige Filter umfassen, aber sind nicht beschränkt auf,
Filterpressen, Zentrifuge, Walzen oder wahre Filter. Nachdem die
Biomasse den letzten Filter passiert, wird diese in den nächsten Fermentationsreaktor
für eine
zusätzliche
Verweilzeit der Feststoffe durchgeleitet. Vor dem Eintritt in das
Produktextraktionssystem kann eine Fraktion der Biomasse zu dem
ersten Reaktor für
eine längere
Verweilzeit in dem ersten Reaktor recycliert werden.
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Ein zusätzliches Produktextraktionssystem,
welches verwendet werden kann, um die vorliegende Erfindung auszuführen, ist
ein Aufwärtsstromextraktor.
In dem Aufwärtsstromextraktor
wird Biomasse zyklisch von dem Produkt in einer Reihe von Behältern gewaschen,
sodass das Produkt in den stromaufwärts liegenden Biomasse/Produkt-Mischungen
zunehmend verdünnt
wird. Das Produkt wird seriell stromabwärts gerichtet von der am meisten
verdünnten
Biomasse- und Produktmischung konzentriert. Die wässrige Produktschicht,
welche sich von der Biomasseschicht nach der Vermischung abtrennt,
wird dekantiert und stromabwärts
gerichtet zu einem benachbarten Behälter hingeführt, wo die Biomasseaufschlämmung mit
einer höheren
Produktkonzentration als die Biomasse aus dem vorhergehenden Behälter und
das zugefügte
Pro dukt gemischt werden. Der die Biomasse mit der höchsten Produktkonzentration
enthaltende Behälter
ist an dem Ende des Waschzyklus angeordnet und wird dekantiert,
um das Produkt zu entfernen. Ein Teil des dekantierten konzentrierten
Produktes wird aus dem Behälter
mittels einer Produktaustrittsleitung entfernt und als Endprodukt
gesammelt. Der Behälter
mit der Biomasse der niedrigsten Produktkonzentration wird von seinem
Inhalt in eine Biomasseaustrittsleitung entleert, welche die Biomasse
zu einem Reservoir überführt, in
welchem die Biomasse von jeglichem Produkt durch eine geeignete
Filtrationsanlage abfiltriert und zu einem Fermentationsreaktor
zur weiteren Verdauung geleitet wird. Die Anzahl der in Reihe angeordneten
Behälter
ist wenigstens zwei. Vorzugsweise werden fünf oder mehr Behälter eingesetzt,
um eine optimale Waschung der Biomasse und optimale Gewinnung des
Produktes zu erzielen.
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Ein anderes nützliches Produktextraktionssystem
weist einen Diffusor auf. Ein Diffusor ist eine Anlage, welche einem
zweifachen Zweck sowohl als Förderer
zum Transport der Biomasse aus einem Reaktor in einen anderen und
zugleich als ein Filter zur Entfernung der Flüssigkeit von der Biomasse dient.
Innerhalb des Gegenstromprozesses nach dieser Erfindung wird die
stromabwärts
von dem Diffusor geförderte
Biomasse mit einem zunehmend verdünnten wässrigen Säurestrom gewaschen, wie die
Biomasse von einem Reaktor zu einem anderen transportiert wird.
Diese Biomasseaufschlämmung
auf dem Förderband
des Diffusors kann ein Feststoff : Flüssigkeits-Verhältnis von
ungefähr
1 : 10 bis ungefähr
1 : 8 aufweisen. Ein derart hoher Wasseranteil gestattet einen schnellen
Fluss der Flüssigkeit
durch die Biomasse, da keine Kompaktierung der Biomasse auftritt.
Die flüssige
Waschflüssigkeit,
welche durch die Biomasse tropft, wird in einer Reihe von Tanks gesammelt.
Die Flüssigkeit
aus einem Tank wird auf die Biomasse gesprüht und in einen benachbarten
Tank gesammelt. Um die Menge von überschüssiger Flüssigkeit entlang dem Förderband
des Diffusors zu minimieren, kann ein Satz von Walzen zwischen jedem
benachbarten Tank angeordnet werden, um die Flüs sigkeit abzupressen. Ein endgültiger Satz
von Walzen an dem Ende des Diffusors, bevor die Biomasse zu einem
benachbarten Reaktor fließt,
legt den Flüssigkeitsgehalt
der Biomasse, die zu dem benachbarten Reaktor geleitet wird, fest.
Die Größe des Verhältnisses
der Biomasse zu der Flüssigkeit
liegt in dem Bereich von ungefähr
1 : 4 bis ungefähr
1 : 6, wenn diese in den benachbarten Reaktor eintritt.
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Es ist beabsichtigt, dass die nachfolgenden
Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens
veranschaulichen, aber es ist nicht beabsichtigt, dass diese den
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung beschränken.
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BEISPIEL 1
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Sechs Fermentationen wurden in individuellen
Fermentationsreaktoren durchgeführt,
um zu zeigen, dass hohe Konzentrationen von flüchtigen Fettsäuren und
Salzen, die während
des Fermentationsprozesses gebildet werden, eine Inhibition der
mikrobiellen Verdauung der Biomasse bewirken können.
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Die eingesetzte Biomasse war zerkleinertes
Roggengras, welches von dem Agricultural Engineering Research Laboratory
der Texas A&M
Universität
erhalten wurde. Das Impfmittel wurde aus Kuhrumen erhalten. Eine
quantitative Säurehydrolyse
wurde an dem unbehandelten Roggengras durchgeführt. Der Lignin- und Aschegehalt
des Roggengrases wurde auf ungefähr
17,5 Gew.-% bestimmt. Das zerkleinerte Roggengras wurde mit 0,1
gm Calciumhydroxid/gm an Biomasse vorgehandelt, um eine Verdauung
in dem Reaktor zu vereinfachen.
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Das eingesetzte Medium in dem Fermentationsprozess
in jedem Reaktor war das Caldwell- und Bryant-Medium (D. R. Caldwell
und M. P. Bryant, Appl. Microb., Schrift, Band 14, Seiten 794–801 (1966)).
Das Caldwell- und Bryant-Medium versucht, die Rumen-Bedingungen genau
zu simulieren, sodass Rumen-Bakterien mit ausreichend Nährstoffen
und bei optimalen Bedingungen wachsen können. Sämtliche der Chemikalien, die
zur Herstellung des Caldwell- und Bryant-Mediums verwendet wurden,
wurden von Aldrich (Milwaukee, WI) mit Ausnahme von Cyanocobalamin
bezogen, welches von Fisher Scientific (Pittsburgh, PA) bezogen
wurde. Das Medium nach Caldwell und Bryant wurde durch Zugabe flüchtiger
Fettsäuren
zu den Reaktoren in einem Verhältnis
wie es üblicherweise
bei in vitro-Fermentationen beobachtet wird, modifiziert, mit Ausnahme für den Reaktor
A1, welches der Kontrollreaktor war. Das modifizierte Medium nach
Caldwell und Bryant enthielt ungefähr 68,0 Gew.-% an Essigsäure, ungefähr 17,5
Gew.-% an Propionsäure
und ungefähr
14,5 Gew.-% an Buttersäure.
Des Weiteren, da ein Kohlenhydrat, d. h. Roggengras, als Substrat
oder Biomasse umfasst war, wurden sämtliche Kohlenhydratquellen
von dem Medium gestrichen. Kein Agar wurde in dem Medium mit umfasst
und das Medium wurde nicht im Autoklaven behandelt. Das Medium wurde
ebenfalls auf einen pH-Wert von ungefähr 6,7 mit einer Lösung von
ungefähr
25 Gew.-% Natriumhydroxid neutralisiert, um eine Umgebung bereitzustellen,
die für
ein mikrobielles Wachstum und eine mikrobielle Aktivität mehr geeignet
ist. Um eine Methanproduktion während
der Fermentation zu unterdrücken,
wurde das Natriumsalz einer 0,001 M-Lösung von 2-Bromethansulfonsäure zu dem
Medium zugefügt.
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Die sechs in dem Fermentationsprozess
eingesetzten Reaktoren waren ein Liter Pyrex (Corning Glass Works,
Corning, NY) Berzelius-Bechergläser
ohne Ausguss. Jedes Einliter-Becherglas wurde mit einem Nummer 15
EPDM Gummistopfen bedeckt, welcher mit Löchern für die Einführung von anaeroben Gasröhrchen und
einer invertierten Probenöffnung
am Boden des Glases versehen war.
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Stickstoffgas wurde in jeden Reaktor
gepumpt, um zu helfen, eine anaerobe Umgebung aufrecht zu erhalten.
Aufgrund der großen
Anzahl von Verbindungsteilen und Dichtungen in dem aus mehreren
Reaktoren bestehenden Fermenter wurde das Gassystem gestaltet, um
einen geringen positiven Wasserdruck (ungefähr 6 bis unge fähr 12 Inch
Wasser) aufrecht zu erhalten. Es wurde beabsichtigt, dass der positive
Druck Luft daran hindert, durch Leckagen einzutreten, die sich unbemerkt
entwickeln und bilden. Es bestand immer noch ein chemischer Potentialgradient
durch die Röhrchen
und anderen Materialien, sodass der positive Druck eine Diffusion
durch derartige Materialien nicht verhinderte.
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Das anaerobe Gasreinigungssystem
wurde bei ungefähr
3 bis 5 psig betrieben. Der anaerobe Stickstoff wurde zu jedem Reaktor
durch ein Verteilungssystem von aus dem Marprene- Markenzeichen
Norprene (Watson-Marlow, Wilmington, MA) hergestellten Röhrchen verteilt.
Derartige Norprene-Röhrchen
haben eine geringe Sauerstoffdurchlässigkeit und sind flexibel
genug, um als Röhrchen
für allgemeine
Zwecke für
Gasverbindungen in den meisten Fermentationsanlagen verwendet zu
werden. Die anaerobe Gaszuführung
wurde zu den einzelnen Reaktoren innerhalb des Fermenters durch
aquarium-artige Gangventile (Whisper, Post Oak Mall, College Station,
TX) verteilt, welche eine individuelle Flussregulierung erlauben.
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Die Abgase aus den einzelnen Reaktoren
wurden durch Marprene-Röhrchen durch
zusätzliche
Gangventile zu einer Rückdruckanlage
(Wassermanometer) durchgeleitet. Die Gangventile gestatteten, eine
Gaszuführung
mit positivem Druck und Gasabfuhr an jedem Reaktor anzuwenden und
zu stoppen, ohne die anderen Reaktoren in dem Fermenter zu stören.
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Sämtliche
Reaktoren wurden anschließend
in einem temperaturkontrollierten New Brunswick Fermenter, welcher
mit einer Orbital-Schüttelplatte
ausgerüstet
war, platziert. Ein Temperaturregler mit Rückkopplung des Modells Omega
CN76020 (Omega International Corp., Stanford, CT) wurde verwendet,
um die Temperatur des Fermenters zu regeln.
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Die Fermentation in jedem der Reaktoren
wurde bis zur Vollständigkeit
durchgeführt.
Eine Analyse der Biomasse wurde durch Wa schen des Reaktorinhalts
mit destilliertem Wasser in einen Einliter Bodum-Kaffeeaufbereiter
(Coffee Beanery, Post Oak Mall, College Station, TX) durchgeführt. Der
Kaffeeaufbereiter hatte ein Sieb mit ungefähr 100 Mesh, welches an einem
Kolben angepasst war, welcher niedergedrückt wurde, um die Biomasse
gegen den Boden des Gefäßes zu drücken, während der
Flüssigkeit
gestattet wurde, durch das Sieb zu fließen. Die Waschung wurde drei-
bis viermal wiederholt, bis das Waschwasser klar ablief. Die Biomasse wurde
in einem Ofen bei 105°C
getrocknet und gewogen. Die der Bestimmung des Trockengewichtes
nachfolgende Fermentation wurde mit dem ursprünglichen Trockengewicht des
Substrates verglichen, um die Menge der verdauten Biomasse zu bestimmen.
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Tabelle 1 zeigt die Menge der verdauten
Biomasse in jedem Reaktor über
einen Zeitraum von 500 Stunden. Die inhibitorische Wirkung von hohen
Gehalten an flüchtigen
Fettsäuren
und deren Salzen kann in den Reaktoren A4–A6 beobachtet werden, in welchen
die ursprünglichen
Gehalte von flüchtigen
Fettsäuren vergleichsweise
hoch waren, im Gegensatz zu den Reaktoren A1–A3, welche vergleichsweise
niedrig waren. Daher ist, je höher
die ursprüngliche
Konzentration an Fettsäure
ist, die Verdauung der Biomasse desto niedriger.
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BEISPIEL 2
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Die Durchführung der Fermentation flüchtiger
Fettsäuren
unter Verwendung einer Vorbehandlung der Biomasse mit Alkali verbessert
die Verdauungsraten.
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Zwölf Einliter-Pyrex-Reaktoren
wurden eingesetzt. Die Reaktoren S7–S12 enthielten Roggengras, welches
mit 0,1 g Calciumhydroxid je Gramm Trockenmasse der Biomasse für eine Stunde
gekocht wurde, um die Verdauung in den Reaktoren einfacher zu machen.
Die Vorbehandlung wurde über
einem Polster aus anaerobem Stickstoff durchgeführt. Nachfolgend der Behandlung
des Roggengrases in den Reaktoren S7–S12 wurden die Reaktoren durch
Durchleiten von Kohlendioxid auf einen pH-Wert von ungefähr 6,7 neutralisiert. Das
Nährstoffpaket
nach Caldwell und Bryant wurde anschließend sämtlichen zwölf Reaktoren zugefügt. Den Reaktoren
wurde gestattet, für
vier Stunden in dem Fermenter bei 39°C unter positivem anaeroben
Stickstoffdruck die Gleichgewichtstemperatur zu erreichen. Die Fermentationsanlage
war von dem gleichen Typ wie die in Beispiel 1 eingesetzte Anlage.
Der Fermentation wurde gestattet, bis zur Vollständigkeit voranzuschreiten.
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Nach der Fermentation wurde die verbleibende
Biomasse aus jedem Reaktor wie in Beispiel 1 gewogen und analysiert.
Tabelle 2 offenbart, dass die Reaktoren mit der vorbehandelten Biomasse
eine höhere
Konversion der Biomasse in verdaute Biomasse haben, als die Reaktoren
mit unbehandelter Biomasse.
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BEISPIEL 3
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Die Wirkung der hohen Konzentration
an flüchtiger
Fettsäure
auf die Konversion wurde in dem obigen Beispiel 1 beobachtet, und
Beispiel 2 zeigt, dass hohe Konversionen bei niedrigen Konzentrationen
an flüchtigen
Fettsäuren
und niedrigen Substratkonzentrationen erzielt werden können. Derartige
Phänomene
sind die Basis für
den kontinuierlichen Gegenstromfermentationsprozess flüchtiger
Fettsäuren
gemäß dem vorliegenden
Beispiel. In einem Reaktor können
nicht eine hohe Konversion und hohe Konzentrationen an Säuren und Salzen
gleichzeitig bei einer gegebenen Verweilzeit erzielt werden. Durch
Anordnung von mehr als einem Reaktor in einer Gegenstromkaskade
können
beide Ziele erreicht werden.
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Vier modifizierte Bodum-Kaffeeaufbereiter
(Coffee Beanery, Post Oak Mall, College Station, TX) wurden modifiziert,
um als Reaktoren zu dienen. Jedes Gefäß wurde durch Abschneiden von
ungefähr
1/2'' des oberen Endes
geändert.
Der Rand eines jeden Gefäßes wurde
abgeschnitten, um den Ausguss zu entfernen, was eine gute Abdichtung
gegen den Stopfer gestattet. Das Sieb wurde derart angeordnet, dass
es bewegt werden konnte, um die Biomasse von der Flüssigkeit
abzutrennen. Das Flüssigkeitsabziehröhrchen wurde
an dem Sieb durch ein Abziehband aus Nylon befestigt.
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Ein V-förmiger Einschnitt wurde in
das Sieb des Kaffeeaufbereiters eingebracht. Der resultierende Lappen
des Siebes wirkte als ein Kontrollventil, welches ein leichteres
Zurückziehen
des Siebes gestattet. Der Lappen dichtete gegenüber der perforierten Siebunterstützungsplatte
ab, um eine gute Separation der Feststoffe und Flüssigkeit
bereitzustellen. Jeder Reaktor wurde mit einem #15-Stopfen verschlossen
und jeder Stopfen hatte eine in diesen eingebohrte Eingangs- und
Ausgangsöffnung
zur Einführung
von Biomasse in und aus dem Reaktor. Die vier Reaktoren wurden in
Reihe angeordnet, wobei der vierte Reaktor der Reaktor war, durch
welchen frische Biomasse dem Fermentationssystem zugefügt wurde.
Der Fermentationsprozess wurde in der gleichen Art des Fermenters
durchgeführt
wie in dem obigen Beispiel 1 beschrieben wurde.
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Die Biomasse war zerkleinertes Roggengras
und eine Bagasse/Alfalfa-Mischung, welche mit ungefähr 0,1 gm
Calciumhydroxid/gm Biomasse vorbehandelt worden ist. Anfänglich wurde
das in obigem Beispiel 1 beschriebene Medium nach Caldwell und Bryant
in dem Reaktor zusammen mit der Zugabe von 1 g/L von Glukose als
ein Kohlehydratstarter verwendet.
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Das Reaktionssystem wurde mit ungefähr 50 g/L
an vorbehandeltem Roggengras, dem Medium nach Caldwell und Bryant
und einer Gesamtverweilzeit von achtzig Tagen gestartet. Anfänglich wurden
die Reaktoren durch einen Orbitalschüttelapparat mit ungefähr 100 Umdrehungen
pro Minute gerührt.
Nach 1.102 Stunden wurde ein Intervalometer installiert und der
Mischer wurde auf eine Einschaltzeit von 10 Minuten und einer Ausschaltzeit
von 50 Minuten gesetzt.
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Nach ungefähr 3.697 Stunden wurde eine
Doppel-Nährstoff-version
des Mediums nach Caldwell und Bryant zu dem Gegenstromsystem zugefügt, um essentielle
Nährstoffe
zu ergänzen,
um zu helfen, mikrobielles Wachstum und Aktivität aufrechtzuerhalten. Das kontinuierliche
Gegenstromfermentationssystem erhielt zusätzliche Impfungen mit Mikroben
bei 4.795 und 5.350 Stunden, um die alternden Kolonien in dem System zu
ergänzen.
Tabelle 3 fasst die Änderungen
des Zeitplans, die in dem experimentellen Ablauf gemacht wurden,
zusammen.
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Die Tabellen 4 bis 7 beschreiben
die Mengen der Säuren
und Säuresalze,
wiedergegeben als gm der Säure/L
des Produktes, die in jedem der vier Reaktoren bei spezifizierten
Zeiträumen
während
des Fermentationsprozesses produziert wurden (Reaktor 1 ist der mit
der niedrigsten anfänglichen
Säurekonzentration
in dem Reaktor). Bei einer Zeit von 9.045,3 Stunden produzierte
der Reaktor 1 6,284 g/L an Säure,
Reaktor 2 produzierte 8,93 g/L an Säure, Reaktor 3 produzierte
14,897 g/L an Säure
und Reaktor 4 produzierte 23,383 g/L an Säure. Daher sorgt das Verfahren
nach der vorliegenden Erfindung, im Gegensatz zu dem Fermentationsprozess
nach obigem Beispiel 1 mit einem einzelnen Reaktor, für eine hohe
Produktion von organischer Säure
in einem Reaktor mit einer hohen anfänglichen Säurekonzentrationen. Des Weiteren
zeigt das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung eine Gesamtkonversion
der Biomasse von größer als
ungefähr
40 Gew.-% und Säureproduktkonzentrationen
von größer als
ungefähr
40 g/L, bevor der Fermentationsprozess beendet wurde.
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Tabelle
3
Zeit (Stunden) Änderung
0 | 50
g/L vorbehandeltes Roggengras, 8 Tage Verweilzeit |
355 | 100
g/L vorbehandeltes Roggengrassubstrat |
628 | 12
Tage Verweildauer |
1102 | Beginn
einer Recyclierung von Zellen und suspendierten Feststoffen Beginn
einer intermittierenden Rührung |
1563 | Beginn
der Recyclierung von Waschwasser-Feststoffen |
1919 | 100
g/L Bagasse und Alfalfa (100 g vorbehan-delte Bagasse auf 15 g unbehandeltes
Alfalfa) |
3620 | 200
g/L Bagasse und Alfalfa-Substrat |
3697 | Beginn
der Verwendung doppelter Nährstoffpakete |
4795 | Neuimpfung
mit kommerziellen Kompostbakterien, Mischungen A, B und C (Decotec,
Inc., Portland, OR) |
5350 | Neuimpfung
mit kommerziellen Kompost-, Sumpf-, natürlichen anaeroben Kompost-
und Bodenbakterien |
7487 | Beginn
einer 24-tägigen
Verweilzeit der Feststoffe und 12-tägigen Verweilzeit der Flüssigkeit |
8758 | Beginn
einer 36-tägigen
Verweilzeit der Feststoffe und 12-tägigen Verweilzeit der Flüssigkeit
(1-jähriger Jahrestag) |
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