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Diese Erfindung wurde mit Unterstützung der
Regierung unter den Förderungen
AI 35035-01 von den National Institutes of Health durchgeführt. Demgemäß hat die
Regierung bestimmte Rechte an dieser Erfindung.
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Durchgängig durch diese Erfindung
werden verschiedene Veröffentlichungen
in Klammern in Bezug genommen. Die Offenbarungen dieser Veröffentlichungen
sind hierdurch durch Bezugnahme in diese Anmeldung in ihrer Gesamtheit
aufgenommen, um den Stand der Technik vollständiger zu beschreiben, auf
den sich diese Erfindung bezieht.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich allgemein auf die Apoptose oder den programmierten Zelltod und
genauer auf neue Aspartat-spezifische Cystein-Proteasen, die verwendet werden können, um
die Apoptose für
die therapeutische Behandlung von menschlichen Krankheiten zu modulieren.
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Die Apoptose ist ein normaler physiologischer
Prozess des Zelltodes, der eine kritische Rolle in der Regulation
der Homöostase
von Gewebe dadurch spielt, dass die Rate der Ansammlung neuer Zellen,
die durch Zellteilung erzeugt werden, durch eine entsprechende Rate
des Zeltverlustes aufgrund von Absterben ausgeglichen wird. Es ist
nun deutlich geworden, dass eine Störung der Apoptose, die auch
als physiologischer Zelltod oder programmierter Zelltod in Bezug
genommen wird, die die normale Zeltumsetzung verhütet oder verzögert, genauso
wichtig wie die Pathogenese von Krankheiten sein kann, wie bekannte
Anomalitäten
in der Regulierung der Proliferation und des Zellzyklus. Ähnlich wie
die Zellteilung, die durch komplexe Interaktionen zwischen regulatorischen
Proteinen des Zellzyklus kontrolliert wird, ist die Apoptose unter
normalen Umständen
auf ähnliche
Weise durch die Interaktion von Genprodukten reguliert, die den
Zelltod entweder induzieren oder hemmen.
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Die Anreize, die die Funktion dieser
apoptotischen Genprodukte regulieren, schließen sowohl extra-zelluläre als auch
intrazelluläre
Signale ein. Entweder das Vorliegen oder das Entfernen eines besonderen Anreizes
kann ausreichend sein, um ein positives oder negatives apoptotisches
Signal hervorzurufen. Zum Beispiel schließen physiologische Anreize,
die die Apoptose verhüten
oder hemmen, zum Beispiel Wachstumsfaktoren, die extrazelluläre Matrix,
den CD40-Liganden, virale Genprodukte, neutrale Aminosäuren, Zink, Östrogen
und Androgene ein. Im Gegensatz dazu schließen Anreize, die die Apoptose
fördern,
Wachstumsfaktoren, so wie den Tumor-Nekrose-Faktor (TNF), Fas und
den transformierenden Wachstumsfaktor β (TGFβ), Neurotransmitter, die Entfernung
von Wachstumsfaktor, den Verlust der Anheftung der extrazellulären Matrix,
intrazelluläres
Calcium und Glukokorticoide als Beispiele ein. Andere Anreize einschließlich derjenigen von
Umgebungs- und pathogenem Ursprung existieren auch, die den programmierten
Zelltod entweder induzieren oder hemmen können. Obwohl die Apoptose durch
verschiedene Signale und komplexe Interaktionen zellulärer Genprodukte
vermittelt wird, münden
die Ergebnisse dieser Interaktionen schließlich in einen Stoffwechselweg
des Zelttodes, der evolutionär
unter Menschen und Wirbellosen konserviert ist.
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Mehrere Genprodukte, die den apoptotischen
Prozess modulieren, sind nun identifiziert worden. Obwohl diese
Produkte im allgemeinen in zwei grundlegende Kategorien getrennt
werden können,
können
die Genprodukte jeder Kategorie arbeiten, um entweder den programmierten
Zelltod zu hemmen oder zu induzieren. Eine Familie von Genprodukten
sind diejenigen, die Mitglieder der Bcl-2-Familie von Proteinen
sind. Bcl-2 ist das am besten charakterisierte Mitglied dieser Familie
und hemmt die Apoptose, wenn es in Zellen überexprimiert wird. Andere
Mitglieder dieser Genfamilie schließen zum Beispiel Bax, Bak,
Bcl-xL, Bcl-xS und
Bad ein. Während
einige dieser Proteine die Apoptose verhüten können, verstärken andere die Apoptose (Zum
Beispiel Bcl-xS bzw. Bak).
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Eine zweite Familie von Genprodukten,
die Aspartat-spezifischen Cystein-Proteasen (ASCPs), sind genetisch mit
dem ced-3-Genprodukt von C. elegans verwandt, von dem anfänglich gezeigt
wurde, dass es für den
programmierten Zelltod in dem Fadenwurm C. elegans erforderlich
ist. Die ASCPs- Familie
von Proteasen schließt
das menschliche ICE (Interleukin-1-β konvertierendes Enzym), ICH-1L, ICH-1S, CPP32,
Mch2, Mch3, ICH-2 und ICErel-III ein. Zu
den gemeinsamen Eigenschaften dieser Genprodukte zählt, dass
1) sie Cystein-Proteasen mit Spezifität für die Spaltung des Substrates
an Asp-x-Bindungen
sind, 2) sie eine konservierte Pentapeptid-Sequenz (QACRG) innerhalb
des aktiven Zentrums gemeinsam haben und 3) sie als Proenzyme synthetisiert
werden, die eine proteolytische Spaltung an spezifischen Aspartatresten
zur Aktivierung der Protease-Aktivität erfordern. Die Spaltung des
Proenzymes erzeugt zwei Polypeptid-Protease-Untereinheiten von etwa
20 kD (p 20) und 10 kD (p 10), die sich im Falle von ICE nicht-kovalent
kombinieren, um ein Tetramer zu bilden, das aus zwei p20 : p10-Heterodimeren
besteht. Obwohl diese Proteasen, wenn sie in Zellen exprimiert werden,
den Zelltod induzieren, arbeiten mehrere alternative strukturelle
Formen dieser Proteasen, so wie ICEδ, ICDe,
ICH-1S und Mch2β tatsächlich, um die Apoptose zu
hemmen.
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Zusätzlich zu den Genfamilien Bcl-2
und ASCP, die eine Rolle in der Apoptose in Säugetierzellen spielen, ist
es zunehmend offensichtlich geworden, dass andere Genprodukte existieren,
die beim Zelltod in Säugetieren
bedeutend sind und die noch zu identifizieren sind. Zum Beispiel
existiert zusätzlich
zu Ced-3 ein weiteres Gen in C. elegans, das als Ced-4 bekannt ist,
das auch für
den programmierten Zelltod in C. elegans erforderlich ist. Jedoch
bleiben Homologien dieses Proteins zu Säugetieren schwer definierbar
und sind noch nicht identifiziert worden. Weiterhin ist es zweifelhaft,
ob andere Gene existieren, die zu einer der beiden vorgenannten
apoptotischen Genfamilien gehören
oder welche Rolle sie in dem Stoffwechselweg des programmierten
Zelltodes spielen können.
Schließlich
ist es unklar, welche physiologischen Kontrollmechanismen es sind,
die den programmierten Zelltod regulieren oder wie die Stoffwechselwege
des Zelltodes mit anderen physiologischen Prozessen innerhalb des
Organismus in Interaktion treten. Zum Beispiel ist kürzlich vorgeschlagen
worden, dass zytotoxische T-Lymphozyten ihre zerstörerische
Funktion durch Induzieren der Apoptose in ihren Zielzellen vermitteln.
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Die Apoptose funktioniert durch Beibehalten
der Homöostase
von Gewebe in einem Bereich von physiologischen Prozessen, so wie
der embnonalen Ent wicklung, der Regulierung der Immunzellen und
normalen Umsetzung von Zellen. Daher kann die Fehlfunktion oder
der Verlust der regulierten Apoptose zu einer Vielzahl pathologischer
Krankheitszustände
führen.
Zum Beispiel kann der Verlust der Apoptose zu der pathologischen Ansammlung
von selbst-reaktiven Lymphozyten führen, so wie derjenigen, die
bei vielen Autoimmunkrankheiten auftritt. Ein unangemessener Verlust
der Apoptose kann auch zur Anhäufung
von viral infizierten Zellen und von hyperproliferativen Zellen,
so wie neoplastischen oder Tumorzellen führen. Auf ähnliche Weise kann die unangemessene
Aktivierung der Apoptose auch zu einer Vielzahl pathologischer Krankheitszustände beitragen,
einschließlich
zum Beispiel des erworbenen Immundefizienz-Syndroms (Aids), neurodegenerativer Krankheiten
und ischämischer
Verletzungen. Behandlungen, die besonders ausgelegt sind, um die
apoptotischen Stoffwechselwege in diesen und anderen pathologischen
Zuständen
zu modulieren, können
das natürliche
Fortschreiten vieler dieser Krankheiten verändern.
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Die WO-A-97/03998 ist unter Regel
54 (3) EPÜ entgegenzuhalten
und offenbart Modulatoren der Wirkung des FAS-Rezeptorliganden oder
von TNF auf Zellen, die den FAS-Rezeptor oder den p55-Rezeptor tragen.
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Daher besteht ein Bedarf, neue apoptotische
Genfamilien und ihre Genprodukte zu identifizieren und nach Methoden
zur Modulierung dieses Prozesses zur therapeutischen Behandlung
von menschlichen Krankheiten. Die vorliegende Erfindung befriedigt
diesen Bedarf und hält
ebenso damit in Beziehung stehende Vorteile bereit.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die Erfindung stellt ein isoliertes
Gen zur Verfügung,
dass Mch4 kodiert oder ein isoliertes Gen, das Mch5 kodiert, sowie
auch funktionelle Fragmente dieser. Es werden auch isolierte Nukleinsäuresequenzen
bereitgestellt, die Mch4 oder Mch5 oder funktionelle Fragmente dieser
kodieren. Die Gen- oder die Nukleinsäuresequenzen können einzel-
oder doppelsträngige
Nukleinsäuren
sein, die den kodierenden oder den nicht-kodierenden Strängen der
Nukleotidsequenzen von Mch4 oder Mch5 entsprechen. Es werden auch
Gene und Nukleinsäuren
bereitgestellt, die funktionelle Fragmente kodieren, so wie die
FADD-ähnlichen
Domänen Mch4A,
Mch4B, Mch5A und Mch5B. Es werden auch isolierte Polypeptide Mch4
oder Mch5 oder funktionelle Fragmente davon einschließlich der
FADD-ähnlichen
Domänen
Mch4A, Mch4B, Mch5A und Mch5B bereitgestellt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Nukleotid- und die vorhergesagte Aminosäuresequenz von Mch4 (SEQ ID
Nrn.: 1 bzw. 2).
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2 zeigt
die Nukleotid- und vorhergesagte Aminosäuresequenz von Mch5 (SEQ ID
Nrn.: 3 bzw. 4).
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3 zeigt
die Aminosäuresequenzen
von Mch4 und Mch5 und ihre Homologie zu anderen ASCP-Sequenzen.
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- A) Die co-lineare Ausrichtung von menschlichem
FADD mit den zwei FADD-ähnlichen
Domänen
in sowohl Mch4 als auch in Mch5. Diese Domänen sind als Mch4A (Aminosäurereste
18–105),
Mch4B (Aminosäure 112–189), Mch5A
(Aminosäure
4–77)
und Mch5B (Aminosäure
128–205)
bezeichnet worden. Die erste Domäne
von Mch4 (Mch4A) hat die größte Homologie
mit der N-terminalen,
79 Aminosäuren
langen FADD- (gb-Zugangs-Nr. U24231) Effektor-Domäne für das Absterben
(37% Identität,
57% Ähnlichkeit)
als die zweite Domäne
(Mch4B) (22% Identität,
53% Ähnlichkeit).
Mch4A zeigt auch eine hohe Homologie zu den Proteinen PEA-15 (gb-Zugangs-Nr.
X86694) und KIAA0179 (gb-Zugangs-Nr. D80001). Mch4B zeigt etwas
Homologie zu den Proteinen SRB7 (gb-Zugangs-Nr. U46837) und Hefe-cdc4
(gb-Zugangs-Nr. Z46255).
- B) Die mehrfache Ausrichtung von Sequenzen aller bekannten menschlichen
ASCPs und des Ced-3 ASCP von Nematoden. Das Pentapeptid des aktiven
Zentrums QACRG/QACQG ist gerahmt. Auf Grundlage der Kristallstruktur
von ICE sind die numerierten Reste innerhalb der ICE-Sequenz an
der Katalyse (leere Kästen)
und der Bindung des Substrat-Carboxylates von P1-Asp (leere Kreise)
beteiligt. Die Reste, die an die Aminosäuren P2-P4 des Substrates angrenzen,
sind durch gefüllte
Dreiecke angedeutet. D/X zeigt bekannte und potentielle Prozessierungsstellen
zwischen der kleinen und der großen Untereinheit der ASCPs
an. Die römischen
Ziffern der rechten Seite zeigen die drei ASCP-Unterfamilien an,
die Ced-ähnliche-Unterfamilie
(1), die ICE-ähnliche
Unterfamilie (II) und die Nedd2/Ich1-Unterfamilie (III). Der Stern
zeigt die konservative Substitution von Arg zu Gln in Mch4 und Mch5
an.
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4 zeigt
die Spaltung des CPP32-Proenzymes durch Mch4 und Granzym B. (A)
Wirkung der Mutation von Asp175 auf die Spaltung von proCPP32. Mit 35S markiertes Wildtyp-proCPP32 (Mut-D175,
-Spuren) oder Asp175-mutiertes proCPP32 (Mut -D175, +Spuren) wurden
mit rekombinantem Mch4 (Mch4, +Spuren), Granzym B (GraB, +Spuren)
oder Puffer (Mch4 und GraB, -Spuren) für eine Stunde bei 37°C inkubiert.
Die Reaktionsprodukte wurden dann durch SDS-PAGE und Autoradiographie
analysiert. (B) Wirkung der Asp9-Mutation und des Inhibitors DEVD-CHO
auf die Spaltung des Propeptides von proCPP32. Mit 35S
markiertes Wildtyp-proCPP32 (mut-D9 und Mut-175, - Spuren) oder
Asp9-mutiertes (mut-D9, +Spuren) oder Asp175-mutiertes (Mut-D175, +Spuren) proCPP32
wurde mit Granzym B (GraB, +Spuren) oder Puffer (GraB, -Spuren)
in Gegenwart (+Spuren) oder Abwesenheit (-Spuren) des Inhibitors
DEVD-CHO inkubiert. Die Reaktionsprodukte wurden wie oben analysiert.
SS zeigt die kleine Untereinheit an, LS zeigt die große Untereinheit an.
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5 zeigt
die Spaltung von Mch3- und Mch4-Proenzymen durch Mch4 und Granzym
B. (A) Die Wirkung von Aspartat-Mutationen auf die Spaltung von
proMch3 (A) oder Mch4 (B). Mit 35S markiertes
Wildtyp-proMch3 (mit den Spuren), Asp198-mutiertes proMch3 (M-Suren),
verkürztes
Mch4-M134 (T1-Spuren), verkürztes Mch4-M235
(T2-Spuren) oder Asp372-mutiertes Mch4-M134 (MT-Spuren) wurden mit rekombinantem
Mch4 (Mch4, +Spuren), Granzym B (GraB, +Spuren) oder Puffer (Mch4
und GraB, -Spuren) für
eine Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Reaktionsprodukte wurden dann durch SDS-PAGE und
Autoradiographie analysiert. SS zeigt die kleine Untereinheit an,
LS zeigt die große
Untereinheit an.
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6 zeigt
die Aktivität
von CPP32 und Mch3 gegenüber
dem Mch4-Proenzym.
Mit 35S markiertes Wildtyp-Mch4 (Mut, -Spuren)
oder Asp239-mutiertes
Mch4 (Mut, +Spuren) wurden mit rekombinantem CPP32 (CPP32, +Spuren),
Mch3 (Mch3, +Spuren) oder Puffer (CPP32 und Mch3, -Spuren) für eine Stunde
bei 37°C inkubiert.
Die Reaktionsprodukte wurden dann durch SDS-PAGE und Autoradiographie
analysiert.
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7 zeigt
potentielle apoptotische Proteasekaskaden, die die Aktivierung mehrfacher
ASCP-Familienmitglieder betrifft.
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8 zeigt
MCF7-Zellen, die mit entweder Plasmid pcDNA3 oder Mch5B und pCMV-SPORT-βgal cotransfiziert
sind. Nach 24 Stunden im Anschluß an die Transfektion wurden
die Zellen fixiert und mit X-gal angefärbt. Der Prozentgehalt blauer
Zellen, die nicht-apoptotisch sind, ist gezeigt (d. h. lebensfähige Zellen). Nicht-apoptotische
Zellen wurden unter dem Mikroskop von apoptotischen Zellen durch
ihre abgeflachte, ausgebieitete Morphologie unter Verwendung der
Phasenkontrast-Optik unterschieden (im Gegensatz zu einer abgerundeten,
pyknischen oder apoptotischen Morphologie).
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich auf
neue, für
den Zelltod spezifische Proteasen, die Mch4 und Mch5 genannt werden.
Diese Proteasen sind Mitglieder der Aspartat-spezifischen Cystein-Protease-(ASCP)
Familie von Proteasen, die zum Beispiel ICE, ICH-1L,
ICH-1S, CPP32, Mch2, Mch3, ICH-2 und ICH-rel-III enthält. Ähnlich wie andere ASCPs werden
Mch4 und Mch5 als ein größeres Proenzym
synthetisiert und werden im Anschluss an die proteolytische Spaltung
in zwei Untereinheiten aktiv, eine große Untereinheit von annähernd 17– 27 kD
und eine kleine Untereinheit von etwa 10–12 kD. Die zwei Untereinheiten
bilden Heterodimere, die miteinander zu einem aktiven Komplex assoziieren.
Die Substratspezifität
erfordert einmalig einen Asp-Rest in der P-1-Position der Substrat-Bindungsstelle
mit einem kleinen, vorzugsweise hydrophoben Rest in der P1'-Position. Überdies
enthält
der N-Terminus von sowohl Mch4 als auch Mch5 FADD-ähnliche
Effektordomänen
für das
Absterben, was ihre Interaktion mit FADD anzeigt. Diese Interaktion
zeigt weiterhin an, dass durch diese FADD-ähnlichen Domänen Mch4
und Mch5 in dem durch fas vermittelten apoptotischen Stoffwechselweg
funktionieren.
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In einer Ausführungsform ist die Erfindung
auf Nukleinsäuren
gerichtet, die die apoptotischen Cystein-Proteasen Mch4 oder Mch5
kodieren. Die Nukleinsäuren
werden verwendet, um rekombinante Mch4- oder Mch5-Proteasen zu erzeugen,
deren Aktivität
enzymatisch gemessen werden kann. Die rekombinanten Polypeptide
werden verwendet, um nach für
Mch4 oder Mch5 inhibitorischen Verbindungen zu screenen. Für Mch4 oder
Mch5 inhibitorische Verbindungen schließen diejenigen ein, die die
Proteaseaktivität
inhibieren, als auch Verbindungen, die das Binden von Mch4 oder
Mch5 an andere Polypeptide durch FADD-ähnliche Domänen inhibieren. Solche pharmazeutischen
Verbindungen sind für
die Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten geeignet, die durch
den apoptotischen Zelltod gekennzeichnet sind. Auch eine andere
Weise können die
Mch4- oder Mch5-Polypeptide verwendet werden, um nach pharmazeutischen
Verbindungen zu screenen, die Mch4 oder Mch5 aktivieren oder als
deren Agonisten wirken, so wie durch Induzieren der Spaltung des Proenzymes
in seine aktiven Untereinheiten oder durch Verändern der polypeptidischen
Interaktionen durch seine FADD-ähnlichen
Domänen.
Solche Verbindungen sind zur Behandlung oder zur Vorbeugung von
Krankheiten geeignet, die durch den Verlust des apoptotischen Zelttodes
gekennzeichnet sind.
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Wie hier verwendet, ist es beabsichtigt,
dass sich der Ausdruck "im
wesentlichen", wenn
er sich auf eine Nukleotid- oder Aminosäuresequenz von Mch4 oder Mch5
bezieht, auf den Grad bezieht, zu welchem die Sequenzen von etwa
15–30
oder mehr Nukleotiden in der Länge
identisch oder ähnlich
sind, so wie es von den Fachleuten gesehen würde, dass sie funktionell äquivalent
sind. Zum Beispiel, wenn die Mch4- oder Mch5-Nukleinsäuren der
Erfindung eine Nukleotidsequenz im wesentlichen gleich derjenigen
haben, die in den 1 und 2 und als SEQ ID Nrn. 1 bzw.
3 gezeigt sind. Falls daher eine zweite Sequenz im wesentlichen
die gleiche wie diejenige ist, die als SEQ ID Nrn. 1 und 3 gezeigt
ist, dann wird sie von den Fachleuten als funktionell ä quivalent
betrachtet werden. Verfahren zum Sequenzvergleich und Bestimmen
der Ähnlichkeit
sind bekannt und in dem Fachgebiet Routine.
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Funktionell äquivalente Nukleinsäuresequenzen
schließen
zum Beispiel Sequenzen ein, die verwandt sind, jedoch verschieden,
und das gleiche Mch4- oder
Mch5-Polypeptid auf Grund der Degeneriertheit des genetischen Kodes
kodieren, als auch Sequenzen, die verwandt sind, jedoch verschieden,
und ein verschiedenes Mch4- oder Mch5-Polypeptid kodieren, das eine ähnliche
funktionelle Aktivität
aufweist. In beiden Fällen kodieren
die Nukleinsäuren
funktionell äquivalente
Genprodukte. Funktionelle Fragmente von Mch4 oder Mch5, die Nukleinsäuren kodieren,
so wie Oligonucleotide, Polyoligonucleotide, Primer und dergleichen,
werden auch als innerhalb der Definition des Ausdrucks und der Erfindung,
wie beansprucht, angesehen. Funktionelle Äquivalenz ist auch für Mch4-
oder Mch5-Nukleinsäuren
relevant, die keine Genprodukte kodieren, jedoch zum Beispiel statt
dessen funktionelle Elemente an sich und aus sich sind. Spezifische
Beispiele für
solche funktionellen Nukleinsäuren
schließen
zum Beispiel Promotoren, Verstärkersequenzen
und andere regulatorische Elemente der Genexpression ein.
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Mch4- oder Mch-5-Polypeptide der
Erfindung haben eine Aminosäuresequenz
im wesentlichen ähnlich
derjenigen, die in den 1, 2 und 3 bzw. in SEQ-ID Nrn. 2 und 4 gezeigt
sind. Funktionell äquivalente Mch4-Aminosäuresequenzen
schließen
auf ähnliche
Weise zum Beispiel verwandte, jedoch verschiedene Sequenzen ein,
solange das verschiedene Polypeptid wenigstens eine funktionelle
Aktivität
von Mch4 oder Mch5 aufweist. Solche verwandten, jedoch verschiedenen
Polypeptide schließen
zum Beispiel Ersetzungen von konservierten und nicht-essentiellen
Aminosäuren
ein. Fragmente und funktionelle Domänen von Mch4 oder Mch5 sind
auf ähnliche
Weise in der Definition des Ausdruckes und der beanspruchten Erfindung
eingeschlossen.
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Daher ist es zu verstehen, dass beschränkte Abweichungen
gemacht werden können,
ohne die biologische Funktion des Mch4- oder Mch5-Polypeptides zu
zerstören,
und dass nur ein Abschnitt der gesamten Primärstruktur erforderlich sein
könnte,
um die Aktivität
zu bewirken. Zum Beispiel sollen auch kleinere Modifikationen der
Mch4- oder Mch-5-Aminosäuresequenzen
(SEQ ID Nrn: 2 und 4), die ihre Aktivität nicht zerstören, auch
in die Definition von Mch4 oder Mch5 und in die Definition der Polypeptide
fallen, die als solche beansprucht sind. Auch fallen zum Beispiel
genetisch veränderte
Fragmente von Mch4 oder Mch5, entweder alleine oder mit heterologen
Proteinen fusioniert, so wie Fusionsproteine, die die messbare enzymatische
oder andere biologische Aktivität
erhalten, in die Definition der Polypeptide, die als solche beansprucht
sind.
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Es ist zu verstehen, dass kleinere
Abweichungen der primären
Aminosäuresequenz
zu Polypeptiden führen
können,
die im wesentlichen äquivalente
o- der verstärkte
Funktionen aufweisen, im Vergleich mit den Sequenzen, die in 1 und 2 (SEQ ID Nrn: 2 und 4) dargelegt sind.
Diese Modifikationen können
willkürlich sein,
wie durch ortsgerichtete Mutagenese, oder können zufällig sein, so wie durch Mutation
in Wirten, die Erzeuger von Mch4 oder Mch5 sind. Alle diese Abweichungen
sind eingeschlossen, solange die biologische Funktion von Mch4 oder
Mch5 beibehalten wird. Weiterhin können verschiedene Moleküle an Mch4
oder Mch5 angehängt
werden, zum Beispiel andere Proteine, Kohlenhydrate, Fette oder
chemische Reste. Solche Modifikationen sind in die Definition der
Mch4- oder Mch5-Polypeptide eingeschlossen.
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Die Erfindung stellt ein Gen, das
Mch4 oder Mch5 oder ein Fragment davon kodiert, bereit. Die Erfindung
stellt auch eine isolierte Nukleinsäuresequenz bereit, die Mch4
oder Mch5 oder ein Fragment davon kodiert. Die Gen- und Nukleinsäuresequenzen
kodieren im wesentlichen die Sequenz, wie sie in SEQ ID Nrn.: 1 und
3 gezeigt wird. Fragmente der Gen- oder Nukleinsäuresequenz sind bereitgestellt,
die einzel- oder doppelsträngige
Nukleinsäuresequenzen
umfassen, welche im wesentlichen die Sequenzen aufweisen, die in SEQ
ID Nrn. 1 und 3 dargestellt sind.
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Die Mch4- oder Mch5-Nukleinsäuren der
vorliegenden Erfindung wurden durch eine neue Herangehensweise des
Durchsuchens einer menschlichen Datenbank von exprimierten Sequenzsignalen
(ESTs) unter verschiedenen Stringenzen identifiziert und isoliert,
um potentielle neue Sequenzfragmente zu identifizieren, die eine
Homologie mit der ICE-Familie von Cystein-Proteasen aufweisen können. Wie
unterhalb beschrieben, identifizierte eine solche Suche die Nukleinsäuren Mch4
und Mch5 der vorliegenden Erfindung und führte auch zur Neuklassifizierung
der Protease-Familie für
den Zelltod. Zuvor wurden diese Proteasen als die ICE-Familie von
Proteasen in Bezug genommen und daher war das anfängliche
Suchkriterium auf die "ICE-Familie" von Proteasen des
Zelltodes gerichtet. Mit der Identifizierung von Mch4 und Mch5 jedoch
können
die Proteasen nun in drei Unterfamilien unterteilt werden, die hier
als Ced-ähnliche,
ICE-ähnliche
und Nedd2/ICH-1-ähnliche Unterfamilien
der Proteasen des Zelltodes in Bezug genommen werden (siehe 3B).
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Mit Bezug auf die Suche nach potentiellen
neuen Sequenzen mit Homologie zu der zuvor in Bezug genommenen ICE-Familie
von Proteasen werden dann neue Sequenzen, die aus der Suche identifiziert
wurden, dass sie eine Homologie mit der ICE-Familie von Proteasen
für den
Zelltod aufweisen, verwendet, um Primen zu gestalten, um die Vervielfältigung
durch PCR und Klonieren der tatsächlichen
cDNA zu versuchen. Der zweite Primen für die Amplifizierung wird gestaltet,
um homologe Regionen in den Nukleinsäuresequenzen zu umfassen, die
bekannte Mitglieder der ICE-Protease-Familie kodieren. In diesem
spezifischen Fall war der Primer auf die Pentapeptid-Sequenz GSWFI/GSWYI
gerichtet, die in einer Anzahl der ICE/Ced-3-Familie von Proteasen
konserviert ist. Die Gestaltung des Primers sollte die vorhergesagte
Strängigkeit
von sowohl dem EST-Sequenz-Primen als auch dem bekannten Primen
berücksichtigen.
Daher wird eine solche Vorgehensweise nur, falls die Bedingungen
für die
Homologie-Suche und die Primerhybridisierung erfolgreich bestimmt
wurden, die PCR-Vervielfältigung
eines Fragmentes der cDNA der mutmaßlichen neuen Protease erlauben.
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Da das Durchsuchen einer genetischen
Datenbank homologe Sequenzübereinstimmungen
zu jeder abgefragten Nukleotidsequenz ergeben wird, müssen zusätzliche
Kriterien verwendet werden, um das authentische Homologe der ICE-Unterfamilie
unter den nichtspezifischen Übereinstimmungen
der Homologie zu identifizieren. Die Mitglieder der ICE-Familie teilen den
höchsten
Grad der Homologie im aktiven Zentrum und katalytisch wichtigen
Aminosäureresten.
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Ein gegebenes EST, das durch die
Suche ausgegeben wird, mag einige dieser hochhomologen Stellen nicht
enthalten, mag jedoch viel eher nur einen Bereich innerhalb der
Protease mit kryptischer Homologie enthalten. Das Bestätigen eines
EST als eine neue ICE-Protease bringt das Translatieren aller der
positiven EST-Treffer in drei verschiedenen Leserahmen und die nachfolgende
Identifizierung von Sequenzmotiven von Aminosäuren des konservativen aktiven
Zentrums oder katalytisch bedeutender mit sich. Unter Verwendung herkömmlicher
cDNA-Klonierung kann dann eine Volllängen-cDNA der mutmaßlichen
neuen Protease erhalten werden und 1) hinsichtlich der gesamten
strukturellen Homologie zu Mitgliedern der ICE-Familie analysiert werden,
2) rekombinant exprimiert und auf die Aktivität der Cystein-Protease analysiert
und 3) auf die Induktion des programmierten Zelttodes durch heterologe
Expression der cDNA in geeigneten Zellen analysiert werden.
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Alternative Verfahren zu denjenigen,
die oben zum Isolieren der Nukleinsäuren, die Mch4 oder Mch5 kodieren,
beschrieben wurden, können
auf ähnliche
Weise verwendet werden. Zum Beispiel können die Fachleute unter Verwendung
der hier beschriebenen Lehre routinemäßig Mch4- oder Mch5-Nukleinsäuren isolieren und
unter Verwendung von im Fachgebiet gut bekannten Verfahren manipulieren.
Alles, was erforderlich ist, ist die Sequenz der Nukleinsäuren, die
Mch4 oder Mch5 kodieren (1 und 2 und SEQ ID Nrn: 1 und 3)
oder ihre Aminosäuresequenzen
(1 und 2 und SEQ ID Nrn: 2 und 4). Solche Verfahren
schließen
zum Beispiel das Sceenen einer cDNA- oder genomischen Bibliothek
unter Verwendung synthetischer Oligonukleotide, von Nukleinsäurefragmenten
oder Primern als die Hybridisierungssonden ein. Auf eine andere
Weise können
Antikörper
gegen die Aminosäuresequenz
von Mch4 oder Mch5 oder Fragmente dieser erzeugt werden und verwendet
werden, um einer Expressionsbibliothek zu screenen, um Mch4 oder
Mch5 kodierende Nukleinsäuren zu
isolieren. Andere Bindungsreagenzien für Mch4- oder Mch5-Polypeptide
können
auf ähnliche
Weise verwendet werden, um Mch4- oder Mch5-Polypeptide zu isolieren,
die im wesentlichen die in 1 und 2 gezeigte Aminosäuresequenz
aufweisen.
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Auf ähnliche Weise können Substratreagenzien,
so wie nicht-spaltbare Peptidanaloga von Cystein-Proteasen und an
FADD-ähnliche
Domänen
bindende Polypeptide verwendet werden, um Mch4- oder Mch5-Polypeptide
zu screenen und zu isolieren.
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Überdies
schließen
rekombinante DNA-Verfahren, die gegenwärtig von den Fachleuten verwendet werden,
die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ein, die, kombiniert mit Mch4
oder Mch5-Nukleotid- und Aminosäuresequenzen,
die hier beschrieben sind, die Reproduktion von Sequenzen, die Mch4
oder Mch5 kodieren, ermöglicht.
Erwünschte
Sequenzen können
ausgehend von so wenig wie einer einzelnen Genkopie mittels der
PCR exponentiell vervielfältigt
werden. Die PCR-Technologie ist der Gegenstand der US-amerikanischen
Patente Nr. 4 683 195, 4 800 159, 4 754 065 und 4 683 202, von.
denen alle durch Bezugnahme hier enthalten sind.
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Die oben beschriebenen Verfahren
sind den Fachleuten bekannt und zum Beispiel in Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laborstory, New
York (1992) und den verschiedenen darin zitierten Bezugnahmen und
in Ansubel et al., Current Protocols in Molecular Biology, John
Wiley and Sons, Baltimore, MD (1989) und in Harlow et al., Antibodies:
A Laborstory Manual, Cold Spring Harbor Laborstory, New York (1989)
beschrieben. Diese Bezugnahmen und die darin zitierten Veröffentlichungen
sind hierdurch durch Bezugnahme ausdrücklich enthalten.
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Die Erfindung stellt ein isoliertes
Mch4- oder Mch5-Polypeptid bereit, das im wesentlichen die Aminosäuresequenz
umfaßt,
wie die in 1 und 2 gezeigte (SEQ-ID Nrn: 2
und 4). Es werden auch funktionelle Fragmente von Mch4 oder Mch5
bereitgestellt. Spezifische Beispiele von funktionellen Fragmenten
von Mch4 oder Mch5 sind zum Beispiel die katalytische Domäne, die
die Aminosäuresequenz
des aktiven Zentrums QACQG enthält,
und die FADD-ähnlichen
Domänen
Mch4A, Mch4B; Mch5A und Mch5B. Im Vergleich mit der Aminosäuresequenz
des aktiven Zentrums anderer Familienmitglieder von ASCP, QACRG,
ist diese Sequenz des aktiven Zentrums ähnlich, weicht jedoch in Position
4 ab, wo R durch Q substituiert ist.
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Isolierte Mch4- oder Mch5-Polypeptide
der Erfindung können
durch eine Vielzahl von Verfahren erhalten werden, die im Fachgebiet
bekannt sind. Zum Beispiel können
die isolierten Peptide durch biochemische Verfahren aufgereinigt
werden, einschließlich
zum Beispiel der Affinitätschromatographie.
Die Affinitätsmatrices,
die für
die Isolierung von Mch4 oder Mch5 verwendet werden können, können anti-Mch4-
oder anti-Mch5-monoklonale oder polyklonale Antikörper sein,
die gegen die in 1 und 2 (SEQ ID Nrn: 2 und 4) gezeigten
Sequenzen hergestellt wurden, oder Fragmente davon, so wie synthetische
Peptide. Überdies
können
Polypeptide, die die FADD-ähnliche
Domäne
binden, die in der Lage sind, die FADD-ähnlichen Domänen am N-Terminus
von Mch4 und Mch5 zu binden, auch als Affinitätsmatrices verwendet werden.
Auf eine andere Weise können
Substratanaloga oder enzymatische Inhibitoren von Mch4 oder Mch5
auf eine ähnliche
Weise wie Affinitätsmatrices
verwendet werden, um im wesentlichen reine Mch4- oder Mch5-Polypeptide
der Erfindung zu isolieren.
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Mch4- oder Mch5-Polypeptide können auch
durch rekombinante Verfahren produziert werden, die den Fachleuten
bekannt sind. Rekombinante Mch4- oder
Mch5-Polypeptide schließen
zum Beispiel eine Aminosäuresequenz
ein, die im wesentlichen die Gleiche ist, wie die in 1 und 2 gezeigte (SEQ ID Nrn: 2 und 4), sowie
auch Fusionsproteine und Fragmente davon. Die für Mch4 oder Mch5 kodierenden
Nukleinsäuren
können
in die geeigneten Vektoren zur Vervielfältigung, Manipulierung und
Expression kloniert werden. Solche Vektoren sind bekannt oder können von
den Fachleuten konstruiert werden und sollten alle Expressionselemente
enthalten, die für
die Transkription, Translation, Regulation, und falls erwünscht, Sortieren
der Mch4- oder Mch5-Polypeptide
enthalten. Die Vektoren können
auch zur Verwendung in entweder prokanotischen oder eukanotischen
Wirtssystemen sein, solange die Expressions- und regulatorischen
Elemente einen kompatiblen Ursprung haben. Ein durchschnittlicher
Fachmann wird wissen, welche Wirtssysteme mit einem bestimmten Vektor
kompatibel sind. Die rekombinanten Polypeptide können durch die oben beschriebenen
Verfahren isoliert werden.
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Die Apoptose spielt bei vielzähligen pathologischen
Zuständen
eine bedeutende Rolle dadurch, dass der programmierte Zelltod entweder
inhibiert ist, was zu einer erhöhten Überlebensrate
der Zellen führt,
oder verstärkt
ist, was zu einem Verlust der Lebensfähigkeit der Zellen führt. Beispiele
von patholo gischen Zuständen,
die sich aus der erhöhten Überlebensrate
der Zellen ergeben, schließen
Krebse, sowie Lymphome, Karzinome und hormonabhängige Tumoren ein. Solche hormonabhängige Tumoren
schließen
zum Beispiel Brust-, Prostata- und Eierstockkrebs ein. Autoimmunkrankheiten,
wie systemischer Lupus erythematosus und immunvermittelte Glomerulonephritis
sowie vitale Infektionen, wie Herpesvirus, Pockenvirus und Adenovirus ergeben
sich auch aus der erhöhten Überlebensfähigkeit
der Zellen oder der Hemmung der Apoptose.
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Im Gegensatz dazu schließen apoptotische
Krankheiten, bei denen der verstärkte
programmierte Zelltod ein vorherrschender Grund ist, zum Beispiel
allgemein degenerative Störungen,
wie die Alzheimersche Krankheit, die Parkinsonsche Krankheit, die
Myatrophische Lateralsklerose, Retinitis Pigmentosa und die Kleinhirndegeneration
ein. Andere Krankheiten, die mit verstärkter Apoptose in Beziehung
stehen, schließen zum
Beispiel myelodysplastische Syndrome, so wie die aplastische Anämie und
Schädigung
durch Ischämie einschließlich des
myocardialen Infarkts, Schlaganfall und Verletzung durch Wiederdurchblutung
ein.
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Die für Mch4 oder Mch5 kodierenden
Nukleinsäuren
und Polypeptide der Erfindung können
verwendet werden, um die Schwere der durch Zelltod vermittelten
Krankheiten zu diagnostizieren, zu behandeln oder zu vermindern,
so wie die diejenigen, die oben beschrieben sind, als auch andere
Krankheiten, die durch entweder verstärkten oder abgeschwächten programmierten
Zelltod vermittelt werden. Des weiteren können die für Mch4 oder Mch5 kodierenden
Nukleinsäuren
und Polypeptide der Erfindung verwendet werden, um nach pharmazeutischen
Verbindungen und Makromolekülen
zu screenen, welche die durch Mch4 oder Mch5 vermittelte Apoptose
hemmen oder fördern. "
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Zum Beispiel können die für Mch4 oder Mch5 kodierenden
Nukleinsäuren,
Polypeptide und funktionellen Fragmente dieser verwendet werden,
um Krankheiten zu diagnostizieren, die durch den programmierten Zelltod
vermittelt oder gekennzeichnet sind, oder um Reagenzien zum Diagnostizieren
dieser zu erzeugen. Die Diagnose kann durch Hybridisierung von Nukleinsäuresonden
mit Mch4 oder Mch5 enthaltenden Nukleotidsequenzen, durch den durch
Antikörper
oder Liganden vermittelten Nachweis von mit Mch4- oder Mch5-bindenden
Agenzien oder durch Enzymkatalyse nachweisbarer Mch4- oder Mch5-Substrate
durchgeführt
werden. Solche Verfahren sind den Fachleuten Routine. Der Nachweis
kann ex vivo durchgeführt
werden, zum Beispiel durch Entfernen eine Zell- oder Gewebsprobe
aus einem Individuum, das eine durch Zelltod vermittelte Krankheit
aufweist oder verdächtig
ist, diese aufzuweisen. Die Korrelierung der erhöhten Expression oder Aktivität von Mch4
oder Mch5 ist ein Zeichen für
Krankheiten, die durch den erhöhten
programmierten Zelltod gekennzeichnet sind, wohingegen die Korrelierung
der verminderten Expression oder Aktivität von Mch4 oder Mch5 ein Anzeichen
für Krankheiten
ist, die durch die Hemmung des programmierten Zelttodes gekennzeichnet
sind.
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Die obigen Mch4- oder Mch5-Polypeptide
können
auch zu pharmazeutischen Zusammensetzungen formuliert werden, die
im Fachgebiet für
die Behandlung von durch Zelltod vermittelten Krankheiten bekannt sind,
die durch erhöhte Überlebensrate
von Zellen und Proliferation gekennzeichnet sind. Funktionelle Fragmente
und Peptide, so wie die FADD-ähnlichen
Domänen
und die katalytische Domäne
von Mch4 oder Mch5, können
auf ähnliche
Weise für
die Behandlung von solchen Krankheiten formuliert werden, die mit
erhöhtem Überleben
der Zellen und der Proliferation in Beziehung stehen. Zusätzlich können Moleküle, die
mit Mch4 und Mch5 in Interaktion treten, zusätzlich verwendet werden, um
die durch Mch4 und Mch5 vermittelte Apoptose zu induzieren. Solche
Moleküle
können
zum Beispiel FADD und FADD- oder fas-Aktivatoren einschließen. Die Verabreichung
von Mch4 oder Mch5- Polypeptiden und funktionellen Fragmenten dieser
wird die Apoptose in behandelten Zellen induzieren und diejenigen
Zellen eliminieren, die durch eine erhöhte Überlebensrate der Zellen oder
Proliferation gekennzeichnet sind. Die Verabreichung von Mch4- oder
Mch5-Polypeptiden, die nicht direkt auf Mch4- oder Mch5-Substrate einwirken,
jedoch die Aktivierung der Mch4- oder Mch5-Protease induzieren,
können
auf ähnliche
Weise zur Behandlung von Krankheiten verwendet werden, die durch
eine erhöhte Überlebensrate
der Zellen und Proliferation gekennzeichnet sind.
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Um wirksam zu sein, müssen die
Mch4- oder Mch5-Polypeptide in die Zellen eingeführt werden, die durch eine
erhöhte Überlebensrate
der Zellen gekennzeichnet sind. Das Einführen kann durch eine Vielzahl von
Mitteln erreicht werden, die im Fachgebiet bekannt sind, einschließlich zum
Beispiel flüssiger
Vesikel und der durch Rezeptor vermittelten Endozytose. Das Abzielen
auf den geeigneten Zelltyp kann auf ähnliche Weise durch Konjugation
an spezifische Rezeptor-Liganden, spezifische Antikörper für die Zielzelle
und dergleichen erreicht werden.
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Die Mch4- oder Mch5-Polypeptide werden
durch herkömmliche
Verfahren verabreicht, in Dosierungen, die ausreichend sind, um
die Apoptose in Zellen zu induzieren, die durch eine erhöhte Überlebensrate der
Zellen oder Proliferation gekennzeichnet sind. Solche Dosierungen
sind bekannt oder können
auf einfache Weise durch die Fachleute bestimmt werden. Die Verabreichung
kann zum Beispiel durch intravenöse,
interperitonale oder subkutane Injektion verabreicht werden. Die
Verabreichung kann in einer Vielzahl verschiedener Kuren durchgeführt werden,
die die Verabreichung einer einzelnen hohen Dosis oder die wiederholte
Verabreichung kleiner Dosen oder eine Kombination von beiden einschließen. Die
Dosierung wird von dem Zelltyp, dem Fortschritt der Krankheit und
der Gesamtgesundheit des Individuums abhängen und wird den Fachleuten
bekannt sein oder kann von ihnen bestimmt werden.
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Im Gegensatz zur Induktion der durch
Mch4 oder Mch5 vermittelten Apoptose zur Behandlung pathologischer
Zustände,
die durch eine erhöhte Überlebensrate
der Zellen oder Proliferation gekennzeichnet sind, können Inhibitoren
von Mch4 oder Mch5 verwendet werden, um Krankheiten zu behandeln,
die durch einen verstärkten
programmierten Zelttod gekennzeichnet sind. Solche Inhibitoren können zum
Beispiel Inhibitoren der Mch4- oder Mch5-Proteaseaktivität sein oder
Inhibitoren der Umwandlung des inaktiven proMch4 oder proMch5 zu
den aktiven Proteasen Mch4 und Mch5 oder alternativ Inhibitoren
der Bindungsaktivität
der FADD-ähnlichen
Domänen.
Spezifische Beispiele solcher Inhibitoren können zum Beispiel anti-Mch4
oder anti-Mch5-Antikörper,
Proteine oder kleine Peptidyl-Protease-Inhibitoren oder kleine,
nicht-peptidische organische, molekulare Inhibitoren einschließen, die
in einem Medium formuliert sind, das die Einführung in den erwünschten
Zelltyp ermöglicht.
Auf eine andere Weise können
solche Inhibitoren an Zielliganden zur Einführung durch die zeltvermittelte
Endozytose oder andere, durch Rezeptor vermittelte Ereignisse gebunden
sein. Spezifische Beispiele für
Peptidyl-Inhibitoren von Mch4 oder Mch5 sind in Tabelle 1 von Beispiel
III beschrieben und schließen
zum Beispiel Suizid-Inhibitoren und Substrat-Analoga, wie das Tetrapeptid
DEVD-Aldehyd und CrmA
des Kuhpockenvirus, ein.
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Andere Inhibitoren von Mch4 oder
Mch5 schließen
zum Beispiel kleine Moleküle
und organische Verbindungen ein, die Mch4 oder Mch5 durch eine Mechanismus
vom kompetitiven oder nicht-kompetitiven Typ binden und inaktivieren.
Moleküle
oder Verbindungen, die den Stoffwechselweg von Mch4 oder Mch5 indirekt hemmen,
können
auch als Inhibitoren von Mch4 verwendet werden. Inhibitoren von
Mch4 oder Mch5 können durch
Screenen nach Molekülen
identifiziert werden, die spezifische oder nützliche inhibitorische Aktivität auf Mch4
oder Mch5 aufweisen. Solche Verfahren sind weiter unten beschrieben
und können
durch die Fachleute ausgeführt
werden, wenn die Nukleotid- und
Aminosäuresequenzen
für Mch4
oder Mch5, die hier beschrieben sind, gegeben sind.
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Dominante/Negative Inhibitoren von
Mch4 oder Mch5 können
auch verwendet werden, um die Schwere von Krankheiten zu behandeln
oder zu vermindern, die durch einen verstärkten programmierten Zelttod
gekennzeichnet sind. In dieser Hinsicht können große Untereinheiten von Mch4
oder Mch5 verwendet werden, denen das aktive Zentrum QACQG fehlt,
um die kleine Untereinheit von Mch4 oder Mch5 zu binden und zu verhüten, dass
sich aktive Proteasekomplexe bilden. Solch ein Mechanismus der dominanten
negativen Inhibierung von Mch4 ist ähnlich der dominanten negativen
Inhibierung von Ich-1L durch Ich-1S. Untereinheiten anderer ASCPs können auf ähnliche
Weise als dominante/negative Inhibitoren der Aktivität von Mch4
oder Mch5 verwendet werden und daher Krankheiten behandeln, die
durch den programmierten Zelttod vermittelt werden. Solche Untereinheiten
können
ausgewählt
werden, so dass sie entweder das p17- oder p12-Mch4- oder -Mch5-Polypeptid
binden und ihre Zusammenfügung
zu aktiven tetrameren Proteasekomplexen verhindern. Weiterhin können auch
Mch4- oder Mch5-Untereinheiten, die modifiziert worden sind, so
dass sie katalytisch inaktiv sind, als dominante negative Inhi bitoren
von Mch4 verwendet werden. Solche Modifikationen schließen zum
Beispiel die Mutation des Cysteinrestes des aktiven Zentrums ein,
um Alanin oder Glycin einzuschließen, jedoch nicht darauf beschränkt.
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Substrat-Antagonisten von Mch4 oder
Mch5 können
auf ähnliche
Weise verwendet werden, um von Krankheiten, die durch den verstärkten programmierten
Zelltod vermittelt sind, zu behandeln oder deren Schwere zu mindern.
Solche Substratantagonisten können
an Mch4 binden und die Spaltung durch dieses hemmen. Die Hemmung
der Substratspaltung verhütet
das einhergehende Fortschreiten des programmierten Zelttodes. Substrat-Antagonisten
schließen
zum Beispiel Liganden und Verbindungen kleiner Moleküle ein.
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Die Behandlung oder Minderung der
Schwere der durch Zelltod vermittelten Krankheiten kann auch durch
Einführen
von exprimierbaren Nukleinsäuren
erreicht werden, die Mch4- oder Mch5-Polypeptide oder funktionelle
Fragmente dieser kodieren, in Zellen, die durch solche Krankheiten
gekennzeichnet sind. Zum Beispiel können erhöhte Syntheseraten von Mch4
oder Mch5 zum Beispiel durch die Verwendung rekombinanter Expressionsvektoren
und der Technik zum Gentransfer erzielt werden. Auf ähnliche
Weise kann die Behandlung oder Verminderung der Schwere von durch
Zelltod vermittelten Krankheiten auch durch Einführen und Exprimieren. von Nukleinsäuren im
Antisense zu Mch4 oder Mch5 erreicht werden, um so die Syntheseraten
von Mch4 oder Mch5 zu hemmen. Solche Verfahren sind im Fachgebiet
gut bekannt und werden unterhalb mit Bezugnahme auf rekombinante
vitale Vektoren beschrieben werden. Andere Vektoren, die mit der
geeigneten Zielzelle kompatibel sind, können das gleiche Ziel erreichen
und können
daher in einem Verfahren an Stelle rekombinanter vitaler Vektoren
ersetzt werden, die hier beschrieben werden.
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Rekombinante vitale Vektoren sind
zur in vivo Expression einer gewünschten
Nukleinsäure
geeignet, da sie Vorteile wie eine laterale Infektion und Zielspezifität bieten.
Die laterale Infektion ist dem Lebenszyklus von Retroviren inhärent und
ist der Vorgang, durch welchen eine einzelne infizierte Zelle viele
Nachkommen-Virionen erzeugt, die sich abknospen und benachbarte
Zellen infizieren. Das Ergebnis ist ein großes Gebiet, das schnell infiziert
wird, wobei das meiste davon nicht durch die ursprünglichen
viralen Partikel infiziert wird. Dieses steht im Gegensatz zu dem
vertikalen Typ der Infektion, bei welchem sich das infizierende
Agens nur durch Tochter-Nachkommen ausbreitet. Virale Vektoren können auch
so erzeugt werden, dass sie nicht in der Lage sind, sich lateral
auszubreiten. Diese Eigenschaft kann hilfreich sein, falls es der
gewünschte
Zweck ist, ein spezifiziertes Gen nur in eine lokalisierte Anzahl
von Zielzellen einzuführen.
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Typischerweise infizieren Viren spezifische
Zelltypen und pflanzen sich darin fort. Daher verwendet die Zielspezifität von viralen
Vektoren diese natürliche
Spezifität,
um wiederum spezifisch ein erwünschtes
Gen in vorbestimmte Zelltypen einzuführen. Der in dem Verfahren
der Erfindung zu verwendende Vektor wird von dem ins Ziel zu nehmenden
erwünschten
Zelltyp abhängen.
Zum Beispiel sollte dann, wenn neurogenerative Krankheiten durch
Vermindern der Mch4- oder Mch5-Aktivität von betroffenen neuronalen
Zellen behandelt werden sollen, ein Vektor verwendet werden, der
für Zellen
der neuronalen Zelllinie spezifisch ist. Auf ähnliche Weise sollte dann ein
viraler Vektor, der für
Blutzellen und ihre Vorläufer
spezifisch ist, vorzugsweise für
die spezifische Art der hematopoietischen Zelle, verwendet werden,
falls Krankheiten oder pathologische Zustände des hematopoietischen Systems
zu behandeln sind. Überdies
können
solche Vektoren zusätzlich
mit spezifischen Rezeptoren oder Liganden und dergleichen modifiziert
werden, um die Zielspezifität
durch Rezeptor-vermittelte Ereignisse zu modifizieren oder abzuändern. Diese
Modifikations-verfahren können
zum Beispiel durch rekombinante DNA-Verfahren oder synthetische
chemische Verfahren durchgeführt
werden. Der spezifische Vektortyp wird von der beabsichtigten Anwendung
abhängen.
Die tatsächlichen
Vektoren sind auch bekannt und innerhalb des Fachgebietes bereitwillig
verfügbar
oder können
durch einen Fachmann unter Verwendung gut bekannter Vorgehensweisen
konstruiert werden.
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Virale Vektoren, die Mch4- oder Mch5-Nukleinsäuren oder
Inhibitoren von Mch4 oder Mch5, so wie Antisense-Nukleinsäuren kodieren,
können
auf mehrere Arten verabreicht werden, um die Expression solcher Sequenzen
zu erhalten und dadurch die Aktivität von Mch4 oder Mch5 in den
Zellen entweder zu erhöhen
oder zu vermindern, die durch die Krankheit oder den pathologi scheu
Zustand betroffen sind. Falls virale Vektoren verwendet werden,
kann das Verfahren zum Beispiel den Vorteil ihrer Zielspezifität ausnutzen
und muß in
der Folge nicht lokal an der kranken Stelle verabreicht werden.
Jedoch kann eine lokale Verabreichung eine schnellere und wirksamere
Behandlung bereitstellen. Die Verabreichung kann auch zum Beispiel
durch intravenöse
oder subkutane Injektion in das Subjekt durchgeführt werden. Die Injektion von
viralen Vektoren in die Spinatflüssigkeit
kann auch als eine Art der Verabreichung verwendet werden, insbesondere
in dem Fall neurodegenerativer Krankheiten. Im Anschluss an die
Injektion werden virale Vektoren zirkulieren, bis sie Wirtszellen
mit der geeigneten Zielspezifität
zur Infektion erkennen.
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Wie oben beschrieben ist, kann eine
Art der Verabreichung von Mch4 oder Mch5 kodierenden Vektoren durch
die direkte Inokulation lokal an der Stelle der Krankheit oder des
pathologischen Zustandes sein. Die lokale Verabreichung ist vorteilhaft,
da es keinen Verdünnungseffekt
gibt und daher eine kleinere Dosis erforderlich ist, um die Expression
von Mch4 oder Mch5 in einer Mehrheit der Zielzellen zu erreichen.
Zusätzlich kann
die lokale Inokulierung das Erfordernis des Abzielens, das bei anderen
Formen der Verabreichung erforderlich ist, abmildern, da ein Vektor
verwendet werden kann, der alle Zellen in dem inokulierten Gebiet
infiziert. Falls die Expression nur bei einer spezifischen Untergruppe
von Zellen innerhalb des inokulierten Bereiches erwünscht ist,
können
Promotor- und Expressionselemente, die für die erwünschte Untergruppe spezifisch sind,
verwendet werden, um dieses Ziel zu erreichen. Solche nicht-zielgerichteten
Vektoren können
zum Beispiel virale Vektoren, virale Genome, Plasmide, Phagemide
und dergleichen sein. Transfektions-Vehikula, so wie Liposomen,
können
verwendet werden, um die nichtviralen Vektoren, die oben beschrieben
wurden, in Empfängerzellen
innerhalb des inokulierten Bereiches einzuführen. Solche Transfektions-Vehikel
sind dem Fachmann bekannt. Auf eine andere Weise jedoch können nichtzielgerichtete
Vektoren direkt in ein Gewebe eines Individuums verabreicht werden.
Solche Verfahren sind im Fachgebiet bekannt und sind zum Beispiel von
Wolff et al. beschrieben (Science 247: 1465–1468 (1990).
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Zusätzliche Eigenschaften können den
Vektoren zugegeben werden, um die Sicherheit sicherzustellen und/oder
um die therapeutische Wirksamkeit zu verstärken. Solche Eigenschaften
schließen
zum Beispiel Macker ein, die verwendet werden können, um negativ gegen Zellen
zu selektieren, die mit dem rekombinanten Virus infiziert sind.
Ein Beispiel eines solchen negativen Selektionsmarkers ist das TK-Gen,
das oben beschrieben wurde, das die Sensitivität gegenüber dem Antibiotikum Gancyclovir überträgt. Die
negative Selektion ist daher ein Mittel, durch welches die Infektion
kontrolliert werden kann, da sie einen induzierbaren Suizid durch
die Zugabe des Antibiotikums bereitstellt. Ein solcher Schutz stellt
sicher, dass zum Beispiel, falls Mutationen auftreten, die Mutantenformen
von Mch4 oder Mch5 erzeugen, eine Fehlfunktion der Apoptose nicht auftreten
wird.
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Wie zuvor beschrieben ist, können die
für Mch4
oder Mch5 kodierenden Nukleinsäuren
und die Mch4- oder Mch5-Polypeptide der Erfindung verwendet werden,
um nach Verbindungen zu screenen, die die Expression der durch Mch4
oder Mch5 vermittelten apoptotischen Aktivität hemmen oder verstärken. Die
durch Mch4 oder Mch5 vermittelte apoptotische Aktivität schließt zum Beispiel
sowohl die Protease-Aktivität
dieser ASCPs und/oder die Bindungsaktivität der FADD-ähnlichen Domäne ein.
Solche Screeningverfahren sind den Fachleuten bekannt und können entweder
durch in vitro oder in vivo Verfahren durchgeführt werden. Zum Beispiel ist
in Beispiel II ein spezifischer in vitro Test für die Mch4- oder Mch5-Protease-Aktivität beschrieben.
Dieser Test verwendet Mch4- oder Mch5-Polypeptid, das in einer aktiven,
prozessierten Form rekombinant in E. coli exprimiert ist, dessen
Protease-Aktivität
durch Inkubation mit einem fluoreszierenden Substrat (DEVD-AMC) gemessen
wird. Darin sind auch Peptid- und Polypeptid-Inhibitoren von Mch4
beschrieben. Dieser Test kann verwendet werden, um die Bibliotheken
von synthetischen oder natürlich
auftretenden Verbindungen zu screenen, einschließlich Makromolekülen, nach
Agenzien, die die Aktivität
von Mch4 oder Mch5 entweder hemmen oder verstärken. Die Mch4- oder Mch5-Polypeptide,
die in dem Test zu verwenden sind, können zum Beispiel durch in
vitro Translation, rekombinante Expression oder biochemische Verfahren
erhalten werden. Andere Verfahren als diejenigen, die im Beispiel
II beschrieben sind, können
auch verwendet werden, um Verbindungen, die Mch4 oder Mch5 hemmen,
zu screenen und zu identifizieren. Solche Verfahren können zum
Beispiel Bindetests einschließen,
so wie ELISA und RIAs unter Verwendung der die FADD- ähnliche Domäne bindenden Proteine. Ein
spezifisches Beispiel sind Peptid-Bibliotheken im Phagen-Display, wo mehr
als 108 Peptidsequenzen in einer einzelnen
Runde des Waschens gescreent werden können. Solche Verfahren und
andere sind im Fachgebiet bekannt und können eingesetzt werden, um
Verbindungen zu identifizieren, die die Mch4- oder Mch5-Aktivität hemmen
oder verstärken.
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Es ist zu verstehen, dass Abweichungen,
die die Aktivität
der verschiedenen Ausführungsformen
dieser Erfindung nicht wesentlich beeinflussen, auch in der Definition
der hier bereitgestellten Erfindung enthalten sind. Entsprechend
sind die folgenden Beispiele dazu gedacht, die vorliegende Erfindung
zu erläutern,
jedoch nicht einzuschränken.
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Beispiel I
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Klonierung und Charakterisierung
von Mch4
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Dieses Beispiel zeigt die Klonierung,
Sequenzanalyse und Gewebsverteilung von Mch4 und Mch5. Die hier
beschriebenen Ergebnisse zeigen an, dass Mch4 und Mch5 neue Mitglieder
der Familie der Aspartat-spezifischen Cystein-Proteasen für den Zelttod
sind.
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Um potentielle neue Mitglieder der
ICE-Familie von Cystein-Proteasen zu identifizieren, wurde eine Vorgehensweise
eingesetzt, die die Information aus der Datenbank GenBank exprimierter
menschlicher Sequenzsignale (ESTs) und PCR kombiniert. Anfänglich wurden
Ced-3/ICE-ähnliche
apoptotische Cystein-Proteasen aus Jurkat T-Lymphozyten durch Amplifikation
einer menschlichen Jurkat cDNA-Bibliothek unter Verwendung degenerierter
PCR-Primer angereichert,
die die konservierten Pentapeptide GSWFI/GSWYI kodieren (Fernandes-Alnermi
et al., Cancer Res, 55: 2737–2742
(1995 a)). Für
diese Aminosäuresequenz
ist gefunden worden, dass sie unter ICE-Familienmitgliedern konserviert ist.
Kurz gesagt, es wird ein 10 μL
Aliquot einer menschlichen Jurkat λ Uni-ZapTMXR
cDNA-Bibliothek, die annähernd
108 PBE enthielt, bei 99°C für fünf Minuten denaturiert und
als ein Substrat für
die PCR-Amplifikation mit einem degenerierten Primen, der das Pentapeptid GSWFI/GSWYI
kodiert, und einem für
den T3 Vektor spezifischen Primen (Stratagene) verwendet.
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Die angereicherte Bibliothek wurde
dann mit einem Primer amplifiziert, der von einer EST-Sequenz abgeleitet
war, die in einer Homologie-Suche der Datenbank GenBank unter Verwendung
einer abfragenden Nukleotidsequenz entsprechend der kodierenden
Sequenz für
Mch2 und CPP32 identifiziert wurde. Die sekundäre Amplifizierung wurde ausgehend
von einem 10 μL
Aliquot der oben amplifizierten Sequenzen durchgeführt, kombiniert
mit einem Primer, der von der Sequenz T96912 der GenBank abgeleitet
war (Primer T96-pr1: TCAGCCTCGGCAGGAATAC, SEQ ID Nr: 5), und einem
zweiten, für
den Vektor spezifischen Primer (SK-Zap: CAGGAATTCGGCACGAG, SEQ ID
Nr: 6). Die sekundären
Amplifikationsprodukte wurden in einem mit Sma I geschnittenen Bluescript
II KS+-Vektor kloniert. Alle Klone wurden
durch PCR unter Verwendung eines degenerierten Oligonucleotides,
das der konservierten Aminosäuresequenz
QACRG des aktiven Zentrums entsprach, und des SK-Zap-Primers gescreent.
Klone, die für
das Vorliegen der QACRG kodierenden Sequenz positiv waren, wurden
dann einer DNA-Sequenzierung unter Verwendung der T3- und T7-Sequenzierprimer (Stratagene)
unterworfen. Diese Amplifizierung und das Screenen führten zur
Identifizierung einer Ced-3/ICE-ähnlichen
partiellen cDNA mit großer
Homologie zu CPP32 und Ced-3.
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Die partielle cDNA, die aus den QACRG-Screenen
identifiziert wurde, wurde dann aus dem Vektor ausgeschnitten, radioaktiv
markiert und verwendet, um die originale Jurkat λ Uni-ZapTMXR
cDNA-Bibliothek auf Volllängen-cDNA-Klone zu screenen.
Positive λ-Klone
wurden aufgereinigt, in einen pBluescript II SK-Plasmidvector gerettet
und sequenziert.
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Das obige Screenen identifizierte
einen cDNA-Klon von 3,6 kb aus der menschlichen Jurkat T-Lymphozyten-cDNA-Bibliothek.
Diese cDNA enthält
einen offenen Leserahmen von 1.437 bp, der ein Protein von 479 Aminosäuren kodiert,
das Mch4 genannt wird (SEQ ID Nrn: 1 bzw. 2). Wie in 1 und 3A gezeigt ist, ist proMch4 ein Polypeptid
von 479 Aminosäureresten
mit einer vorhergesagten Molekülmasse
von 55 kDa. Obwohl mit Blick auf die Gewebsverteilung unten vollständiger beschrieben,
wird das Polypeptid Mch4 von einer annähernd 4,0 kb mRNA kodiert.
Diese Größe zeigt
zusammen mit dem Vorliegen eines Stop-Codons im Leserahmen 12 bp
stromaufwärts
von dem Initiator-Methionin, dass die klonierte cDNA für Mch4 (SEQ
ID Nr: 1) die kodierende Region in Volllänge enthält.
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Im Anschluss an die Identifizierung
und das Klonieren von Mch4 führte
eine nachfolgende Recherche in der Datenbank GenBank zur Identifizierung
einer zweiten neuen EST-Sequenz (N42544) mit ausführlicher Homologie
zu Mch4. Kurz gesagt, eine Homologie-Suche der Datenbank GenBank
von menschlichen expremierten Sequenzsignalen (ESTs) nach Sequenzen ähnlich zu
Mch4 ergab eine EST-Sequenz von 449 bp (N 42544) mit einer Identität von 64%
zu Mch4. Unter Verwendung von PCR-Primern, die von dieser EST-Sequenz abgeleitet
waren (Mch5-pr1, GACAGAGCGAGATTCTGT; Mch5-pr 2, GCACCATCAATCAGAAGG (SEQ
ID Nrn: 7 bzw. 8) und den für
den Vektor spezifischen Primern T3 und SK-Zap wurde die cDNA in
vollständiger
Länge,
die diesem Gen entsprach, durch PCR aus der Jurkat cDNA-Bibliothek
amplifiziert und in den KS-Vektor kloniert. Um diese Amplifizierung
durchzuführen,
wurden die Mch5-pr1- und T3-Vektor-Primer für den primären PCR-Amplifikationsschritt verwendet, um
die 5'-Sequenzen
von Mch5 zu amplifizieren, während der
Mch5-pr2 und der für
den SK-Zap-Vektor spezifische Primen für den sekundären Amplifizierungsschritt verwendet
wurden. Die Volllängen-cDNA wurde sequenziert
und ihr Genprodukt wurde Mch5 (SEQ ID Nr: 3) genannt.
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Die Mch5-cDNA kodiert ein Protein
von etwa 496 Aminosäuren
(SEQ ID Nr: 4) mit dem höchsten
Grad an Homologie zu Mch4 im Vergleich mit anderen Familienmitgliedern.
Ausschließlich
der Prodomäne
beträgt die
Gesamtidentität
der Sequenz zwischen Mch4 und Mch5 etwa 46%. Ein Vergleich der Identitäten der
Aminosäuresequenz
zwischen FADD und der FADD-ähnlichen
Domäne
innerhalb von Mch4 und Mch5 ist in 3A gezeigt,
während
eine mehrfache Ausrichtung von Aminosäuresequenzen aller bekannter
ASCPs in 3B gezeigt
ist. Obwohl die Sequenzvergleiche von Mch4 und Mch5 weiter unten
diskutiert werden. Diese Ergebnisse zeigen an, dass Mch4 und Mch5
in der Tat unterschiedliche ASCPs sind und nicht Varianten eines einzelnen
Genproduktes.
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Die Identifizierung und Sequenzanalyse
der neuen apoptotischen Proteasen, die hier beschrieben wurden,
hat nun ergeben, dass sowohl Mch4 als auch Mch5 zu der Ced-3-ähnlichen
Unterfamilie von ASCPs gehören.
Kurz gesagt können
zuvor identifizierte ASCPs phylogenetisch in drei Unterfamilien
unterteilt werden. Die Ced-3-ähnliche
ASCP-Unterfamilie enthält
Ced-3, CPP32, Mch2 und Mch 3 (SEQ ID Nrn: 9–12). Die ICE-ähnliche
ASCP-Unterfamilie enthält
ICE, TX (ICH2, ICEreI-II, Mih1) und ICEreI III (SEQ ID Nrn: 13–15). Die
NEDD-ähnliche
Unterfamilie enthält
ICH-1 und ihr Gegenstück
der Maus NEDD2 (SEQ ID Nr: 16). Die Sequenzausrichtung von Mch4
und Mch5 mit diesen bekannten ASCPs ist in 3B gezeigt und zeigt, dass beide dieser
neuen ASCPs zu der Ced-3-ähnlichen
Unterfamilie von ASCPs gehören.
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Sowohl Mch4 als auch Mch5 enthalten
N-terminale FADD-ähnliche
Effektordomänen
des Absterbens. Die N-terminale Effektordomäne des Absterbens von FADD
(Hsu at al. Cell, 84: 299–308
(1996) kann eine von zwei FADD-ähnlichen
Domänen
in entweder Mch4 oder Mch5 zur Aktivierung und Rekrutierung für den Fas-apoptotischen
Stoffwechselweg binden. Die Aktivierung von Mch4 oder Mch5 durch
FADD kann zum Beispiel zur Aktivierung von Proteasen stromabwärts, so
wie CPP32 und Mch3, führen.
In 3A ist eine mehrfache
Sequenzausrichtung der Aminosäuren
von FADD und jeder der FADD-ähnlichen
Domänen
innerhalb Mch4 (Mch4A und Mch4B) und innerhalb Mch5 (Mch5A und Mch5B)
gezeigt.
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In 3B ist
eine mehrfache Sequenzausrichtung der Aminosäuren von relativ konservierten
Bereichen innerhalb der ASCPs gezeigt. Diese Regionen enthalten
zum Beispiel (1) das Pentapeptid QACRG des aktiven Zentrums, (2)
die Reste für
die Substratbindung P1-P4 und (3) die mutmaßlichen Prozessierungsstellen
zwischen der großen
und kleinen Untereinheit. Relevant Sequenzvergleiche für jede dieser
Regionen und auch andere beachtenswerte Unterscheidungen sind vollständiger unten
diskutiert.
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Zum Beispiel in der Region, die nicht
die Propeptid-Domäne
enthält,
sind Mch4 und Mch5 gleichermaßen
mit Ced-3 (SEQ ID Nr: 9) verwandt und weisen eine gesamt Aminosäureidentität von 32%
und eine Sequenzähnlichkeit
von 54% auf. Im Vergleich mit den anderen Mitgliedern der menschlichen Ced-3-ähnlichen Unterfamilie
ist Mch4 mehr mit Mch2 und Mch 3 (SEQ ID Nrn: 11 bzw. 12) 38–40% Sequenzidentität und einer Ähnlichkeit
von 56–58%
verwandt, als es dies mit CPP32 (SEQ ID Nr: 10) ist. Der letztere
Vergleich offenbart eine Identität
der Aminosäuren
von 35% und eine Ähnlichkeit
der Aminosäuresequenz
von 57%. Auf der anderen Seite ist Mch5 gleichermaßen mit
CPP32, Mch2 und Mch3 mit einer Identität der Aminosäuresequenz von
39–40%
und einer Ähnlichkeit
der Sequenz von 60–62%
verwandt.
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Der Vergleich von Mch4 und Mch4 offenbart
einen signifikanten Grad der Homologie mit einer gesamten Sequenzidentität von 52%
und Ähnlichkeit
von 67% auf der Ebene der primären
Aminosäuren,
ausschließlich
der Propeptid-Domäne. Wie
in 3B gezeigt, ist die
Homologie zwischen den zwei Proteinen am höchsten innerhalb der Region
der kleinen Untereinheit. Eine ähnliche
Beziehung wurde mit anderen Familienmitgliedern beobachtet, so wie
CPP32/Mch3 und ICE/TX. Diese Sequenzähnlichkeiten zeigen an, dass
Mch4 und Mch5 ähnlich
wahrscheinlich miteinander wechselwirken, wie dies ihre verwandten
Familienmitglieder CPP32 und Mch3 tun (Fernandes-Alnemri et al.,
Cancer Res. 55: 6045–6052
(1995b). Zum Beispiel heterodimerisieren Mch4 und Mch5 wahrscheinlich
miteinander, um funktionelle Protease-Heterokomplexe zu bilden, wie dies CPP32
und Mch3 tun.
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Die Sequenzausrichtung hat auch offenbart,
dass, obwohl unterschiedlich, Mch4 und Mch5 strukturell ähnlich mit
anderen bekannten ASCPs sind. Die aktiven Enzyme von Mch4 und Mch5
sind aus zwei Untereinheiten aufgebaut, die von Vorläufer-Proenzymen
(Mch4 und Mch5) durch Spaltung an hochkonservierten Asp-Resten (Asp239
in Mch4 und Asp284 in Mch5) abgeleitet sind, die zwischen den zwei
Untereinheiten lokalisiert sind (als D/X in 3B angedeutet). In Übereinstimmung mit anderen
ASCPs werden Mch4 und Mch5 wahrscheinlich weiterprozessiert, um
die Propeptid-Domänen
zu entfernen. Mehrere Aspartat-Spaltungsstellen liegen in der Region
der Prodomäne
von sowohl Mch4 als auch Mch5 (3A)
vor.
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Ohne Rücksicht auf die obigen Ähnlichkeiten
ist es ein hauptsächlicher
Unterschied zwischen Mch4 und Mch5 und anderen Familienmitgliedern,
dass das Pentapeptid des aktiven Zentrums eine nicht-konservative
Substituierung von Arg zu Gln enthält. Diese Substitution verändert die
zuvor konservierte Pentapeptid-Sequenz von QACRG zu QACQG. Solch
eine Substitution könnte
bedeutende Auswirkungen auf die Enzym- und Substratspezifitäten haben.
Das Vorliegen von QACQG an Stelle von QACRG in diesen zwei Enzymen
liegt nahe, dass andere unbekannte Familienmitglieder mit einer ähnlichen
Substitution existieren könnten.
Dieses Ergebnis vergrößert weiter
die Komplexität
der ASCP-Familie.
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Ein weiterer Hauptunterschied zwischen
Mch4 und Mch5 und anderen Mitgliedern der ASCP-Familie ist der Einschluß mehrfacher
FADD-ähnlicher
Domänen
an ihren Amino-Termini. Der Einschluß dieser Domänen zeigt
an, dass sie früh
innerhalb des fas-vermittelten apoptotischen Stoffwechselweges mit
FADD interagieren können,
um den programmierten Zelttod zu regulieren. In der Folge kann FADD
die FADD-ähnlichen Domänen in Mch4
oder Mch5 zur Aktivierung und Rekrutierung für den fas-apoptotischen Stoffwechselweg binden.
Dieses Rekrutieren tritt auf, da FADD-ähnliche Domänen zu sowohl homotypen als
heterotypen Interaktionen fähig
sind (Gold et al., J. Biol.
Chem. 270: 7795–7798
(1995); Chinnaiyan et al., Cell 81: 505–512 (1995) Hsu et al., a.
a. O.(1996).
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In Bezug auf spezifische Aminosäurereste,
von denen angedeutet wurde, dass sie funktionelle Rollen spielen,
hat die Kristallstruktur von ICE aufgezeigt, dass die Aminosäurereste
His237, Gly238 und Cys285 an der Katalyse beteiligt sind, während Arg179,
Gln283, Arg341 und Ser347 an der Bindung der Carboxylat-Seitenkette
des P1-Aspartates des Substrates beteiligt sind. Mit der Ausnahme
von Ser347 in Mch5 sind alle diese anderen Reste in allen Familienmitgliedern
absolut konserviert. Nichtsdestotrotz ist die Substitution von Ser
zu Thr in Mch5 entsprechend Ser347 eine konservative Substitution
und ist die einzige unter all den Familienmitgliedern (3B). Eine andere konservative
Substitution von Ser zu Thr kann auch bei Mch4 in der Region entsprechend
dem Ser236 gesehen werden. Dieser Rest ist einer, der an der Bindung
der P2-P4-Reste des Substrates beteiligt ist. Jedoch sind andere
Reste, die an der Bindung der P2-P4-Reste des Substrates beteiligt
sein können,
nicht weithin konserviert. Dieses Ergebnis zeigt an, dass diese
anderen Reste wahrscheinlich die Substratspezifität bestimmen.
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Beispiel II
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Gewebsverteilung und chromosomale
Lokalisierung von Mch4
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Dieses Beispiel zeigt das Expressionsmuster
von Mch4, wie es durch eine RNA-Blotanalyse gemessen wurde und den
genetischen Ort des Mch4-Genes.
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Die Gewebsverteilung von Mch4 wurde
durch RNA-Blotanalyse von poly-A+-RNA analysiert, die
aus verschiedenen menschlichen Geweben isoliert wurde. Kurz gesagt,
wurde die Analyse der Gewebsverteilung von Mch4-mRNA auf RNA-Blots
durchgeführt,
die von Clontech (San Diego, Kalifornien) hergestellt wurden, die
zwei μg/Spur
an poly-A+-RNA von jedem Ursprungsgewebe
enthielten. Eine radioaktive Mch4-Ribosonde wurde unter Verwendung
von Mch4-cDNA als eine Matrize für
T7-RNA-Polymerase in Gegenwart von [α32P]-ATP
hergestellt. Die Blots wurden hybridisiert, gewaschen und dann durch
Autoradiographie visualisiert.
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Die Ergebnisse der RNA-Blots zeigten,
dass eine bedeutende Mch4-Nachricht von 3,7 kb in den meisten untersuchten
Geweben nachweisbar war. Die niedrigste Expression von Mch4-mRNA
wurde im Gesamthirn, Niere, Prostata, Testis und Darm gesehen. Die
Größe der Mch4-mRNA
stimmt mit der Länge
der klonierten Mch4-cDNA (3,6 kb) überein. Andere mRNA-Spezies
von höherem
Molekulargewicht können
auch in einigen Geweben gesehen werden, so wie zum Beispiel Skelettmuskel,
und könnten
unprozessierte Mch4-mRNA oder eine mRNA eines verwandten Familienmitgliedes
darstellen.
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Um die chromosomale Lokalisierung
des Mch4-Genes zu bestimmen, wurde eine Palette somatischer Nagetier-Mensch-Zellhybriden
durch PCR mit für
Mch4 spezifischen Primern gescreent. Kurz gesagt, es wurde eine
Palette von DNAs aus somatischen Nagetier-Mensch-Zellhybriden mit
PCR mit den zuvor beschriebenen, für Mch4 spezifischen Primern
t96-pr1 (SEQ ID Nr. 5) und einem zweiten, für Mch4 spezifischen Primer, t96-pr5
genannt (CGGGAGAT-CATGTCTCAC,
SEQ ID Nr. 17) gescreent. Diese Primen wurden auch verwendet, um
die CEPH A- und B-YAC-Bibliotheken durch PCR zu screenen.
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Die Ergebnisse dieser Suchen identifizierten
zwei YAC -Klone (756A9 und 80004), die für Mch4 positiv waren. Eine
Computer-Recherche in den Datenbanken des Whitehead-Institutes und
CEPH zeigte, dass beide YACs Teil der WI-Contigs WC-630 und Wc2.16
und des CEPH-Contigs an Position 2,08 von Chromosom 2 waren. Andere
YAC s (741 D10, 76X12, 809H8 und 828E8), die von den Datenbanken
so ausgegeben wurden, dass sie mit 756A9 und/oder 80004 überlappten,
wurden durch PCR auf das Vorliegen von Mch4-Gensequenzen getestet.
Von den Klonen 76X12 und 828E8 wurde gefunden, dass sie für Mch4 positiv
waren. Diese Analyse führte
zu der Zuordnung von Mch4 zu Chromosom 2p12-qter. Um diese Kartierungsergebnisse
zu bestätigen
und um eine definitive physikalische Lokalisierung für das Mch4-Gen
zu erhalten, wurde das nicht-chimäre YAC 828E8 in einer FISH-Analyse verwendet,
um normale Metaphasen menschlicher Lymphozyten zu sondieren. Die
chromosomale Lokalisierung von Mch4 wurde auf Chromosom 2g33-34
unter Verwendung dieser letzteren Analyse eingeengt. Dieses plaziert
das Mch4-Gen innerhalb einer Region von 4 cM, die von den Zentromer-Marker D2S374 und
dem Telomer-Marken D2S346 (Chumakov et al., Nature 377 (supp.):
175–183 (1995))
flankiert wird.
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Beispiel III
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Kinetische Werte von Mch4
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Dieses Beispiel charakterisiert die
Protease-Aktivität
und Substrat-Spezifität
der ASCP Mch4.
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Die genetischen Eigenschaften von
bakteriell exprimiertem rekombinantem Mch4 wurden unter Verwendung
der Tetrapeptid-Substrate DEVD-AMC und YVAD-AMC in einem kontinuierlichen
fluorometrischen Test (Tabelle 1) bestimmt. Das DEVD-AMC und das
YVAD-AMC stellen die Spaltstellen für die poly- (ADP-Ribose) Polymerase
(PARP) bzw. die P1-P4-Substrattetrapeptide von IL1 β dar (Nicholson
et al., Nature 376: 37–43
(1995)). Kurz gesagt, wurde cDNA von Mch4, der der größte Teil
der für
das Propeptid kodierenden Sequenz (Aminosäuren 61–346) fehlte, im Leserahmen
in die BamHI/Xhol-Stellen
des bakteriellen Expressionsvektors pGEX-5X-3 (Pharmacia Biotech Inc.)
subkloniert. Dieser Vektor erzeugt Mch4 als ein Fusionsprotein mit
Glutathion S-Transferase (GST) und wurde im wesentlichen verwendet,
wie beschrieben in Fernandez-Alnemri et al., a. a. O. (1995a). Der
Expressionsvektor GST-Mch4 wurde konstruiert und in DH5α-Bakterien
unter Verwendung routinemäßiger Verfahren
der Molekularbiologie transformiert, die den Fachleuten bekannt
sind. Nach Induktion mit IPTG wurden bakterielle Extrakte von E.
coli, die die rekombinanten Fusionsproteine exprimierten, hergestellt.
Die Extrakte wurden auf ein Glutathion-Sepharoseharz adsorbiert,
mehrere Male gewaschen und dann durch SDS-PAGE analysiert. Die Präparation
von Mch4 enthielt ein Protein, das als eine Doppelbande von annähernd 50
kDa (Fusion GST-große
Untereinheit) und 12 kDa (kleine Untereinheit) wanderte.
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Das gereinigte Fusionsprotein Mch4-GST
wurde dann für
weitere enzymatische Analysen verwendet. Die Aktivität von Mch4
wurde unter Verwendung bakterieller Lysate gemessen, die mit ICE-Puffer
(25 mM HEPES, 1 mM ED-TA,
5 mM DTT, 0,1% CHAPS, 10% Saccharose, pH 7,5) bei Raumtemperatur
(24–25° C) hergestellt
wurden. Die Ki's wurden aus der Hydrolyserate von 50 μM DEVD-AMC
im Anschluss an eine 30 min Präinkubation
des Enzymes mit den Inhibitoren DEVD-CHO und rekombinantem CrmA-Protein
bestimmt. Vor der Inkubation mit dem Enzym wurde gereinigtes CrmA
durch Inkubation mit 5 mM DTT für
10 min bei 37°C aktiviert.
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Wie die Tabelle 1 zeigt, sind die
Km-Werte für Mch4 für die zwei Peptidsubstrate
DEVD-AMC und YVAD-AMC ähnlich.
Diese Werte kontrastieren diejenigen für CPP32, wo der KM für das Substrat
YVAD-AMC > 35-fach
höher als
der KM für
das Substrat DEVD-AMC ist (Fernandez-Alnemri et al., a. a. O. (1995b)).
Diese kinetischen Bezugnahmen sind weiter durch das Verhältnis von
Vmax/Km für
das Substrat DEVD-AMC erläutert.
Insbesondere CPP32 besitzt eine > 500-fache
höhere
Spezifität
für dieses
Substrat im Vergleich mit Mch4 (Vmax/KmCPP32 = 9200 und Vmax/KmMch4 = 18). Ähnlich zu CPP32 und Mch3α jedoch ist
Mch4 stark durch das Peptid DEVD-CHO (KiMch4 =
14 nM) inhibiert und schwach durch CrmA (KiMech4 =
0,75 μM)
inhibiert (Fernandez-Alnemri et al., a. a. O. (1995)). Da DEVD-CHO
auch das Absterben der Zelle blockiert, zeigt dieses Ergebnis weiterhin
an, dass Mch4 ein ASCP ist, welches eine Rolle in dem Stoffwechselweg
des Absterbens der Zelle spielt.
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Beispiel IV
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Granzym B aktiviert vielfache
Mitglieder der CED-3-Unterfamilie im Säugetier.
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Dieses Beispiel zeigt, dass die zytotoxische
T-Zell-Protease, die für
die Induktion der Apoptose in Zielzellen wesentlich ist, ASCP-Mitglieder
der Ced-3-Unterfamilie
direkt durch Spaltung in die große und kleine Untereinheit
der Protease aktiviert.
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Für
Granzym B ist gezeigt worden, dass es CPP32 spaltet, um ein Spaltprodukt
von ~20 kDa zu erzeugen, von dem angenommen wird, dass es die große Untereinheit
von CPP32 ist (Darmon et al., Nature 377: 446–448 (1995)). Dieses Spaltereignis
hat den Gedanken aufgebracht, dass die Spaltung durch Granzym B
an der Prozessierungssequenz IETD-S zwischen den zwei Untereinheiten
von CPP32 (3B) auftritt.
Der Sequenzvergleich der ASCPs Mch4 und Mch5, die hier beschrieben
sind, hat ergeben, dass die potentiellen Prozessierungssequenzen
zwischen den zwei Untereinheiten von Mch3 und Mch4 sehr ähnlich derjenigen
von CPP32 (3B) sind.
Diese zwei Sequenzen enthalten identische P1-Reste (CPP32-D175,
Mch3-D198, Mch4-D239)
und P4-Reste (CPP32-1172, Mch3-1195, Mch4-1236) in allen drei Proenzymen
und einen konservierten P3-Rest (CPP32-E173, Mch3-Q197, Mch4-E237),
was nahelegt, dass die Prozessierungsstelle in CPP32 tatsächlich durch
Granzym B gespalten wird, dann können
auch diese anderen Mitglieder der Unterfamilie auf ähnliche
Weise Substrate für
die Spaltung sein.
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Um zu bestimmen, ob Granzym B diese
Proenzyme an den vorgeschlagenen Prozessierungsstellen spalten kann,
wurden mutierte Proenzyme mit einer P1-Substitutionsmutation, die D zu A in
CPP32 und Mch3 oder D zu G in Mch4 umsetzten, erzeugt. Kurz gesagt,
es wurden potentielle Aspartat-Prozessierungsstellen zwischen
den zwei Untereinheiten dieser ASCPs zu Alanin (CPP32 und Mch3)
oder Glycin (Mch4) durch ortsgerichtete Mutagenese unter Verwendung überlappender
mutagener PCR-Oligonukleotide mutiert. Zwei interne mutagene überlappende
Oligonukleotid-Primen, die die D/A- oder die D/G-Mutation kodierten
und zwei externe Oligonukleotide, die die ersten sechs N-terminalen
Aminosäuren
bzw. die letzten sechs C-terminalen Aminosäuren kodierten, wurden in einer
PCR-Reaktion mit den cDNAs von CPP32, Mch3 und Mch4 verwendet. Das
Asp9 von proCPP32 wurde durch PCR zu Ala mutiert, unter Verwendung
eines 5''-mutagenen Oligonukleotides,
das die D zu A Mutation kodierte und eines 3''-
Primers, der von der 3''-nichtkodierenden Sequenz von der cDNA
von CPP32 abgeleitet war. Die resultierenden PCR-Produkte wurden
in den Vektor pBluescript II KS+ unter den
T7-Promotor subkloniert und ihre Sequenz wurde durch Sequenzieren
der DNA verifiziert.
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Wildtyp- und mutierte cDNAs wurden
in vitro in Gegenwart von 35S-Methionin
unter Verwendung eines gekoppelten Transkriptions-/Translations-TNT-Testkits von Promega
gemäß den Empfehlungen
des Herstellers transkribiert und translatiert. Zwei Mikroliter
der Translations-Reaktionen wurden mit gereinigten Enzymen (100–200 ng)
oder bakteriellen Lysaten, die rekombinante ASCPs exprimieren, in
ICE-Puffer in einem Endvolumen von 10 μL inkubiert. Die Reaktion wurde
bei 37°C
bei 1–2
Stunden inkubiert und dann durch SDS-PAGE und Autoradiographie analysiert.
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Im Anschluss an die in vitro Translation
wurden die elterlichen und mutierten Proenzyme mit Granzym B inkubiert
und dann durch SDS-PAGE und Autora diographie analysiert. Wie in 4A gezeigt, erzeugte die in
vitro Translation von Wildtyp- (Spur 1) oder Asp175-mutierten (Spuren
2 und 3) CPP32-Proenzymen
identische Muster von Translationsprodukten. Die bedeutenden Translationsprodukte
fingen mit Met27 bzw. Met39 an. Die Inkubation dieser Translationsprodukte
mit Granzym B resultierte in der Spaltung des WildtypproCPP32 bei
Asp175 (Spur 5), um die zwei Untereinheiten des aktiven CPP32 zu
erzeugen. Die kleine C-terminale Untereinheit wandert als eine einzelne
Bande von ~12 kDa und die große
N-terminale Untereinheit wandert als drei Banden (~21, ~19 und ~17
kDa).
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Mit Bezug auf die Identitäten der
Banden, die die große
Untereinheit umfassen, ist die schwache Bande von ~21 kDa am wahrscheinlichsten
ein Spaltprodukt des proCPP32 vollständiger Länge. Die große Intensität der Bande
von ~19 kDa legt jedoch nahe, dass diese von der Bande von ~21 kDa
durch weitere Prozessierung an der Propeptid-Domäne erzeugt wurde. Dieser Hinweis
wird durch die Beobachtung gestützt,
dass die Inkubation von proCPP32 mit Granzym B in Gegenwart des
CPP32-Peptid-Inhibitors DEVD-CHO eine bedeutende Bande von ~21 kDa
erzeugte, die nicht weiter zu der Bande von 19 kDa (4B, Spur 8) prozessiert wurde. Die weitere
Prozessierung der Bande von ~21 kDa zu der Bande von ~19 kDa wurde
nur in Abwesenheit des Peptidinhibitors DEVD-CHO (4A, Spur 5, und 4B, Spur 9) beobachtet. Dieses Ergebnis
zeigt an, dass die zusätzliche
Prozessierung der Propeptid-Domäne,
die mit dem Wildtyp-proCPP32 beobachtet wird, an der autokatalytischen
Aktivität
des durch Granzym B aktivierten CPP32 liegt. Es wurde keine Spaltung mit
der Pufferkontrolle oder dem Asp175-mutierten CPP32 (4A, Spuren 1 bzw. 3) beobachtet.
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Überdies
gab es keine Spaltung an der Propeptid-Domäne des Asp175-mutierten CPP32 (4A, Spur 2, und 4B, Spur 3), was eine weitere
Stütze
für unsere
frühere
Schlussfolgerung anzeigt, dass die Spaltung des Propeptids eine
autokatalytische Aktivität
des aktivierten CPP32 ist. Weiterhin tritt die autokatalytische
Prozessierung innerhalb der Propeptid-Domäne bei Asp9 und nicht bei Asp28
auf. Die Mutation von Asp9 zu Ala inhibierte die Prozessierung der
Bande von ~21 kDa zu der Bande von ~19 kDa auf eine ähnliche Art
und Weise, wie dies mit dem Inhibitor DEVD-CHO (4B, Spuren 5 und 6) beobachtet wurde.
Diese Werte zeigen an, dass CPP32 autokatalytisch bei Asp9 nach
der Aktivierung prozessiert wird, um eine p19 (große Untereinheit)
und p12 (kleine Untereinheit) zu erzeugen.
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Die frühere Beobachtung, dass gereinigtes
menschliches CPP32 bei Asp28 prozessiert wurde, könnte an
der Tatsache liegen, dass CPP32 aus dem Zytosol von Monozyten THP-1
nach Inkubation bei 37°C
für mehrere
Stunden (Nicholson et al., a. a. O. (1995)) aufgereinigt wurde.
Das Zytosol von THP-1 enthält
eine hohe Konzentration an ICE und möglicherweise andere ICE-Homologe, die für die zusätzliche
Prozessierung bei Asp28 verantwortlich sein könnten. Die Bande von ~17 kDa
ist ein Spaltprodukt von einem der kleineren intern translatierten
Produkte, am wahrscheinlichsten der Bande von 29 kDa.
-
Auf ähnliche Weise erzeugte die
in vitro Translation von Wildtyp- oder Asp198-mutiertem proMch3 (5A, Spuren 1 bzw. 2) zwei
Hauptprodukte. Diese zwei Translationsprodukte sind ein Produkt
von 35–36 kDa,
was dem proMch3 vollständiger
Länge entspricht,
und ein internes Translationsprodukt von 30 kDa, das am wahrscheinlichsten
mit Met45 anfängt.
Andere interne Translationsprodukte, die kleiner als 30 kDa sind, können auch
gesehen werden.
-
Wie proCPP32 erzeugte die Inkubation
von proMch3 mit Granzym B die zwei Untereinheiten des aktiven Mch3-Enzymes
(5A, Spur 6). Diese
Untereinheiten können
als eine Bande von ~12 kDa gesehen werden, die der kleinen C-terminalen
Untereinheit entspricht, und zwei Banden von ~20 und ~18 kDa, die
der großen
N-terminalen Untereinheit entsprechen. Die Bande von 20 kDa ist
ein Produkt der Prozessierung von Asp198 zwischen den zwei Untereinheiten
und bei Asp23 in der Propeptid-Domäne. Die Bande von ~18 kDa ist
ein Spaltprodukt des kleineren intern translatierten Produktes von
30 kDa. Es wurden keine Spaltprodukte, die der kleinen oder großen Untereinheit
entsprechen, mit der Pufferkontrolle oder dem Asp198-mutierten proMch3
( 5A, Spuren 1, 2 bzw.
4) beobachtet.
-
Im Unterschied zu CPP32 gab es ein
Spaltprodukt von 33 kDa in den Asp198-mutierten proMch3 (Spur 4). Dieses Produkt
ist ein Ergebnis der Spaltung mit Granzym B in der Propeptid-Domäne von proMch3, was
anzeigt, dass Granzym B proMch3 zu aktivem Mch3 prozessieren kann,
ohne das Erfordernis einer zusätzlichen
Aktivität,
um die Propeptid-Domäne
zu entfernen. Nichtsdestoweniger haben wir kürzlich gezeigt, dass CPP32
auch die Propeptid-Domänen von
proMch3 sehr wirksam spalten kann (Fernandes-Alnemri et al., a.
a. O. (1995b)). In der Folge würde
die Aktivierung von CPP32 in vitro durch Granzym B zu der weiteren
Prozessierung von sowohl CPP32 als auch seinem eng verwandten Homologen,
Mch3, führen.
-
Zwei verkürzte Mch4, denen die N-terminalen
FADD-ähnlichen
Domänen
fehlten, wurden verwendet, um die Spaltung von Mch4 durch Granzym
B zu analysieren. Mch4-M134 beginnt mit dem Aminosäurerest M134
und proMch5-M235
beginnt mit dem Aminosäurerest
M235. Die in vitro Translation von Mch4-M134 oder Asp239-mutiertem
Mch4-M134 (5B, Spuren
4 bzw. 5) erzeugten zwei Hauptprodukte. Diese zwei Translationsprodukte
wurden als ein Produkt von 39 kDa beobachtet, was Volllängen-Mch4
entspricht, und ein internes Translationsprodukt von 27 kDa. Dieses
intern translatierte Produkt beginnt mit Met235. Dieses wurde durch
die Deletion der cDNA-Sequenz bestätigt, die die ersten 101 Aminosäuren kodiert,
und die Translation von Met102 ablaufen ließ. Diese Deletion erzeugte
ein verkürztes
Mch4-Protein, das in der Größe dem intern translatierten
Mch4-Protein von ~27 kDa (5B,
Spur 1) ähnlich
war.
-
Granzym B spaltete das verkürzte Mch4-M235,
um Banden "von 15–16 kDa
und 12 kDa (5B, Spur 3)
zu erzeugen. Auf der anderen Seite spaltete Granzym B das Mch4-M134
vollständiger
Länge,
um eine Bande von ~27 kDa (große
Untereinheit) und eine Bande von 12 kDa (kleine Untereinheit) (Spur
8) zu erzeugen. Aufgrund des Vorliegens des intern translatierten
Proteins von 27 kDa zusammen mit dem Mch4 vollständiger Länge wurde jedoch eine Bande
von 15–16
kDa auch nach Inkubation mit Granzym B (Spur 8) erzeugt. Wie CPP32
und Mch3 wurde das Asp239-mutierte Mch4-M134 nicht durch Granzym
B (Spur 6) gespalten und es gab keine Spaltung in der Pufferkontrolle
(Spuren 1 und 4).
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Diese Werte zeigen, dass Granzym
B nicht nur proCPP32 aktiviert, sondern auch die verwandten ASCPs
Mch3 und Mch4 durch Spaltung an ihren mutmaßlichen Prozessierungssequenzen
IETD-S, IQAD-A bzw. IEAD-A. Die Spaltung an diesen Stellen erzeugt
die zwei Untereinheiten, die den aktiven Enzymkomplex dieser Proteasen
bilden.
-
Beispiel V
-
Mch4 ist stromaufwärts von
CPP32 und Mch3 in der ASCP-Kaskade
-
Dieses Beispiel zeigt, dass Mch4
in der Lage ist, sowohl proCPP32 als auch proMch3 zu aktivieren, während es
gegen die Spaltung von seinem Proenzym-Zustand resistent bleibt,
wenn es in Gegenwart der aktivierten Formen von entweder CPP32 oder
Mch3 inkubiert wird.
-
Die Beobachtungen legen nahe, dass
die ASCPs an einer Kaskade von Aktivierungsereignissen beteiligt
sind, die zu dem schließlichen
Signal des Zelttodes führt.
Um zu bestimmen, ob eine solche Kaskade innerhalb der Ced-3-Unterfamilie von
ASCPs existiert oder auftritt, wurde die Aktivierung von CPP32 und
seinem eng verwandten Homologen Mch3 durch ein anderes Mitglied
der Unterfamilie, so wie proMch4, bewertet. Die Aktivierung wurde
durch Inkubieren von gereinigtem rekombinantem Mch4 mit proCPP32
und proMch3 bestimmt.
-
Die Analyse der Spaltprodukte zeigte,
dass proMch4 proCPP32 und proMch3 prozessierte und Spaltprodukte
erzeugte, die identisch zu denjenigen waren, die durch Granzym B
erzeugt wurden (4A,
Spur 4 und 5A, Spur
5). Mch4 war nicht in der Lage, das von Asp zu Ala mutierte proCPP32
und proMch3 zu prozessieren (4A,
Spur 3, und 5A, Spur
3). Wie Granzym B war Mch4 jedoch in der Lage, das Propeptid von
Mch3 zu spalten, um eine Bande von 33 kDa (5A, Spur 3) zu erzeugen. Obwohl Mch4
in der Lage war, proMch4 zu spalten, war seine Aktivität gegenüber seinem
Proenzym beträchtlich
geringer als diejenige gegenüber
proCPP32 und proMch3 (5B,
Spur 7). Überdies
gab es keine signifikante Spaltung von proMch4, wenn es mit rekombinanten
CPP32- oder Mch3-Enzymen (6)
inkubiert wurde. Die Aktivität
mehrerer anderer ASCPs, so wie ICE, TX und Mch2 wurde auch geprüft, jedoch
war keines dieser Enzyme in der Lage, wirksam proMch4 zu prozessieren.
Diese Werte zeigen an, dass Mch4 stromaufwärts von CPP32 und Mch3 in der
apoptotischen Proteasekaskade liegt.
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Die obigen Ergebnisse, die anzeigen,
dass proMch4, Mch3 und CPP32 eine Rolle in der Proteasekaskade spielen,
werden weiter durch einmalige Eigenschaften gestützt, die von diesen und verwandten ASCPs
gezeigt werden. Insbesondere haben ASCPs zwei einmalige Eigenschaften,
die sie von anderen Proteasen unterscheiden. Zuerst spalten sie
alle ihre Substrate nach Asp-Resten
und ihre Aktivierung erfordert die Spaltung nach Asp-Resten, die
in hochkonservierten Prozessierungsstellen zwischen ihrer großen und kleinen
Untereinheit lokalisiert sind. Die Fähigkeit, nach Asp-Resten zu
spalten, wird nur von Granzym B geteilt, einer Serin-Protease, die
jedoch zu ihrer Aktivierung keine Spaltung nach Asp-Resten erfordert.
Zusätzlich
zu diesen Eigenschaften enthalten sowohl Mch4 als auch Mch5 N-terminale
FADD-ähnliche
Effektordomänen
des Absterbens. Die N-terminale Effektordomäne des Absterbens von FADD
(Hsu et al., Cell, 84: 299–308 (1996))
kann eine der zwei FADD-ähnlichen
Domänen
in entweder proMch4 oder proMch5 zur Aktivierung und Rekrutierung
für den
Fas-apoptotischen Stoffwechselweg binden. Die Aktivierung von proMch4
oder proMch5 durch FADD kann zum Beispiel zur Aktivierung der stromabwärts gelegenen
Proteasen, so wie CPP32 und Mch3, führen.
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Die obigen Eigenschaften zeigen an,
dass ASCPs miteinander nach Art einer Proteasekaskade interagieren
und sich aktivieren, als auch als Substrate für Granzym B wirken. Überdies
führt die
Fähigkeit
eines Familienmitgliedes, mehrere andere Familienmitglieder zu aktivieren
und umgekehrt zu vielfachen Proteasekaskaden und der Erzeugung vielfacher
apoptotischer Stoffwechselwege, da mehrere ASCP-Familienmitglieder
in einem Zelltyp coexistieren. Belege für das Vorliegen mehrfacher
apoptotischer Stoffwechselwege wird von Untersuchungen mit Mäusen bestätigt, die
für ICE
oder Bcl2 defizient sind. Zum Beispiel verbleiben Thymozyten aus
ICE-defizienten Mäusen
für die
Apoptose, die durch Glucocorticoid und ionisierende Strahlung induziert
wird, empfindlich, werden jedoch resistent gegen die durch anti-Fas
induzierte A poptose (Kuida et al., Science 267: 2000–2003 (1995)).
Auf der anderen Seite werden T-Zellen aus bcI2-defizienten Mäusen für die durch
Glucocorticoid und ionisierende Strahlung induzierte Apoptose empfindlicher,
jedoch weniger empfindlich für
die durch anti-CD3-induzierte Apoptose.
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Wie in 7 gezeigt,
weisen die obigen Ergebnisse auf das Vorliegen mehrfacher Proteasekaskaden hin,
die durch verschiedene apoptotische Anreize aktiviert werden können. Zum
Beispiel betrifft eine dieser Kaskaden proMch4, das stromaufwärts von
CPP32, Mch2 und Mch3 arbeitet. Nachdem proMch4 einmal durch bestimmte
apoptotische Anreize aktiviert ist, kann es die Proenzyme von Mch3
und CPP32, wie oben gezeigt, prozessieren und aktivieren. Diese
zwei ASCPs sind wahrscheinlich für
die PARP-Spaltung in der Apoptose verantwortlich. Aktives CPP32
kann wiederum proMch2 aktivieren, die einzige ASCP, die Lamin spalten
kann. Da CPP32, Mch3 und proMch4 nur schwach durch CrmA (siehe Tabelle
1) inhibiert werden, würde
die obige Kaskade nicht in einer ICE-Knockout-Maus beeinträchtigt werden
oder durch den ICE-Inhibitor CrmA inhibiert werden. Daher ist es
wahrscheinlich, dass die durch Glucocorticoid und Strahlung induzierte
Apoptose durch diese Kaskade auftritt.
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In einem alternativen ICE- oder einem
ICE-ähnlichen
Stoffwechselweg führt
die Aktivierung vom ICE oder einer ICE-ähnlichen ASCP wie TX durch
einen apoptotischen Anreiz oder eine stromaufwärts gelegene ASCP zur Aktivierung
von CPP32, Mch2 und Mch3 (7).
Dieses Ergebnis tritt auf, das TX ICE aktivieren kann (Faucheu et
al., The EMBO J. 14: 1914–1922
(1995)) und ICE proCPP32 aktivieren kann (Tewari et al., Cell 81:
801–809
(1995)). Weiterhin kann Mch5 proCPP32 und proTX prozessieren. Dieser
ICE-ähnliche
Stoffwechselweg arbeitet wahrscheinlich in dem Fas-apoptotischen
Stoffwechselweg, da ein ICE-Knockout oder CrmA in einigen Zelltypen
diesen Stoffwechselweg außer
Kraft setzen. Außerdem
geht während
der Fas-induzierten Apoptose eine ICE-ähnliche Aktivität der CPP32-ähnlichen
Aktivität
voraus (E-nari et
al., Nature 380: 723–726
(1996)). In der Folge bindet FADD wahrscheinlich an eine FADD-ähnliche
Domäne
in proMch5 oder proMch4 zur Aktivierung und Rekrutierung für den Fas-apoptotischen
Stoffwechselweg. Diese Schlussfolgerung tritt auf, da diese Domänen sowohl
zur homotypen als auch hetero typen Interaktion fähig sind. Nachdem es einmal
an ein FADD gebunden ist, kann proMch5 einer autokatalytischen Prozessierung
zu den reifen Enzymen unterliegen. In dieser Alternative könnte reifes
proMch5 auch direkt proCPP32 aktivieren, oder indirekt durch Aktivieren
von proTX. Reifes CPP32 würde
wiederum das Lamin spaltende Enzym Mch2 aktivieren.
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Die am weitesten N-terminalen oder
ersten Domänen
in sowohl proMch4 als auch proMch5 (Mch4A, 3A) sind eng mit FADD verwandt und wirken
wahrscheinlich durch Binden an die zweite C-terminale FADD-ähnliche
(interagierende) Domäne
als Aktivatoren von proMch4 und proMch5. Es ist wahrscheinlich, dass
entweder proMch4 oder proMch5 die Fas-Apoptose durch Interagieren
mit FADD vermittelt. Da sie jedoch zwei N-terminale FADD-Domänen aufweisen,
können
diese Polypeptide an anderen Formen der Apoptose beteiligt sein.
Zum Beispiel kann proMch4 oder proMch5 unter normalen Bedingungen
durch einen Repressor reprimiert werden, der auf seiner N-terminalen
FADD-Domäne
sitzt. Abänderungen
des zellulären
Zustandes könnten
den Repressor freisetzen, was es der N-terminalen Domäne erlaubt,
mit der zweiten C-terminalen, mit FADD interagierenden Domäne in Wechselwirkung
zu treten, was zur Aktivierung von proMch4 oder proMch5 führt und
in der Folge zur Aktivierung von stromabwärts gelegenen Proteasen, so
wie CPP32, Mch3 und Mch2.
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In noch einer anderen getrennten
apoptotischen Proteasekaskade wird eine exogene Protease verwendet,
um mehrfache endogene ASCPs zu aktivieren. Dieses ist die Granzym
B-Kaskade, die von zytotoxischen T-Lymphozyten verwendet wird, um
ihre Zielzellen abzutöten
(siehe 7). Mit dem Verständnis für diese
mehrfachen Kaskaden und ihre regulatorischen Aktivierungsereignisse
ist es nun möglich,
diese Stoffwechselwege entweder alleine oder in Kombination zur
therapeutischen Behandlung von menschlichen Krankheiten ins Ziel
zu nehmen.
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Beispiel VI
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proMch4 weist Aktivität zur Zellabtötung auf
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Dieses Beispiel zeigt die Expression
von proMch4 und die Induktion der Apoptose in kultivierten Zellen.
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Um zu bestimmen, ob proMch4 eine
Aktivität
zur Zellabtötung
aufweist, wurde die Induktion der frühen Apoptose in Sf9-Baculovires-Zellen
geprüft.
Kurz gesagt wurden Sf9-Zellen mit rekombinanten Baculoviren infiziert,
die für
Volllängen-proMch4
oder Volllängen-CPP32
als ein Standard kodierten (Fernandes-Alnemri et al., J. Biol. Chem.
269: 30761–30764
(1994)). Die Zellen wurden dann mikroskopisch auf morphologische
Anzeichen von Apoptose untersucht, so wie Bläschenbilden der Cytoplasmamembrane,
Kondensation von nukleärem
Chromatin und Freisetzung kleiner apoptotischer Körperchen. Überdies
wurde die genomische DNA auf die internukleosomale DNA-Spaltung
hin untersucht.
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Für
die Konstruktion von Transfervektoren und rekombinanten Baculoviren
wurde Volllängen-proMch4 in
pBluescriptKS+ mit BamHI und EcoRI ausgeschnitten und in einen mit
BamHI/EcoRI geschnittenen Vektor pVL1393 (Invitrogen, San Diego,
Kalifornien) subkloniert, um den Transfervektor pVL-proMch4 zu erzeugen. Der
Transfervektor pVL-CPP32 wurde hergestellt, wie zuvor beschrieben
(Fernandes-Alnemri et al., a. a. O. (1994)). Die rekombinanten Transfervektoren
wurden dann verwendet, um rekombinante Baculoviren zu erzeugen,
wie zuvor beschrieben (Summens et al., "Manual of Methods for Baculovirus Vectors
and Insert Culture Procedures," Texas
Experimental Station Bulletin No. 1555 (Texas A&M University, College Station, Texas (1987);
und Alnemri et al., J. Biol. Chem. 266: 3925–3936 (1991)).
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Zu Induktion der Apoptose in Sf9-Zellen
durch proMch4 und CPP32 wurden die Zellen mit rekombinanten Baculoviren
AcNPV-proMch4 oder AcNPV-CPP32
infiziert. Die Apoptose wurde mikroskopisch durch Zählen der
Zellen mit der geeigneten Morphologie (Bläschenbildung, nukleäre Kondensation)
gemessen. Auf eine andere Weise wurde die internukleosomale DNA- Spaltung als ein
charakteristischer Macker bewertet. Kurz gesagt wurde die gesamte
zelluläre
DNA 42 h nach der Infektion von entweder Kontroll-Sf9-Zellen oder Sf9-Zellen,
die mit Baculoviren AcNPV-proMch4 oder AcNPV-CPP32 infiziert waren (Alnemri et al.,
a. a. O. (1995)), isoliert. Die DNA-Proben wurden durch Elektrophorese
in einem 1,8% Agarosegel analysiert, das Ethidiumbromid enthielt.
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Die Expression von Volllängen-proMch4
in Sf9-Zellen bewirkte, dass ein signifikanter Prozentanteil der Zellen
um etwa 48 h nach der Infektion eine Apoptose durchlief, die auch
durch die Induktion der internukleosomalen DNA-Spaltung manifestiert war. Diese Ergebnisse
stimmen damit überein,
dass proMch4 eine Protease der Zellabtötung ist, da AcNPV-CPP32 ähnliche
Ergebnisse lieferte.
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Beispiel VII
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Die Mch5-FADD-Homologiedomäne B induziert
die Apoptose.
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Um zu bestimmen, ob die Expression
der FADD-ähnlichen
Domäne
B von proMch5 (Mch5B) die Apoptose induzieren kann, wurde sie in
einen Expressionsvektor für
Säugetiere
kloniert und in die menschliche Brustkrebs-Zeltlinie MCF7 transfiziert.
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Nach der Transfektion (36 Stunden)
wurde der Prozentanteil transfizierter Zellen, die apoptotisch waren,
gezählt. 8 zeigt, dass in Zellen,
die mit dem Kontroll-Plasmid pcDNA3 transfiziert waren, etwa 50% der
Zellen apoptotisch waren. Dieses Ergebnis liegt wahrscheinlich an
der Induktion der Apoptose durch das Lipofektionsreagenz, das für die DNA-Transfektion
verwendet wurde. Im Gegensatz dazu waren etwa 80% der Zellen, die
mit Mch5B transfiziert waren, apoptotisch (8). Daher induziert die heterologe Expression
der Mch5-FADD-ähnlichen
Domäne
B die Apoptose in diesen Zellen.
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Die Induktion der Apoptose durch
Mch5B zeigt, dass der Mechanismus, durch welchen Mch5B die Apoptose
induziert, der Art ähnlich
ist, auf welche die homologe Domäne
in FADD (der FADD-Effektordomäne für das Absterben)
die Apoptose induziert, wenn sie durch Transfektion exprimiert wird.
Dieser Mechanismus betrifft das Binden der Mch5-FADD-ähnlichen
Domäne
an die pro-Domäne von entweder
proMch4 oder proMch5, das Binden induziert die Aktivierung der Proteasen
proMch4 oder proMch5 und die Induktion der Apoptose.
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Kurz gesagt, es wurde Mch5B in den
Expressionsvektor für
Säugetiere
pcDNA3 subkloniert. Die cDNA von Mch5 in dem Vektor BluescriptKS
wurde als Matrize für
die PCR-Amplifikation der Mch5-FADD-B-Domäne unter Verwendung der folgenden
Primer verwendet:
5'-Primen:
CCTACAGGATCCACTTCTGCCGCATGAGC, 3'-Primer:
ACTCCTCCCCTT-TGCTGAATTCTTAATAGTCGT. Das PCR-Produkt wurde mit BamHI
und EcoRI geschnitten und in einen mit BamHI/EcoRI geschnittenen
pcDNA3 ligiert, um den Vektor Mch5/FaddB/pcDNA3 (MFp) zu erzeugen.
Die DNA von MFp wurde in DHSα-Bakterien
transduziert und die DNA wurde aufgereinigt. Zur Transfektion wurde
MFp oder pcDNA3 (1,8 μg)
mit dem Liofectin-Reagenz (GIBCO Life Technology) gemischt und 0,2 μg des Plasmides pC-MC-SPORT-βgal (GTBCOBRL
Katalog Nr. 10586–014)
auf zu 50% konfluente Kulturen von MCF7-Zellen für 8 Stunden bei 37° aufgegeben.
Die Zellen wurden dann gewaschen und Wachstumsmedium zugegeben. Nach
36 Stunden wurden die Zellen in 10% Paraformaldehyd fixiert und
die Expression von β-Galactosidase wurde
durch Inkubieren der Zellen mit einer Substratlösung von X-gal sichtbar gemacht.
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Obwohl die Erfindung mit Bezugnahme
auf die offenbarten Experimente beschrieben wurde, werden die Fachleute
bereitwillig zu schätzen
wissen, dass die besonderen Experimente, die ausgeführt sind,
die Erfindung nur erläutern.
Es sollte verstanden werden, dass verschiedene Abweichungen gemacht
werden können.
Demgemäß ist die
Erfindung nur durch die folgenden Ansprüche beschränkt.
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