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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft unter anderem Methoden zum Synthetisieren,
Screening und Charakterisieren organmetallischer Verbindungen und
Katalysatoren. Die Methoden der vorliegenden Erfindung liefern die
kombinatorische Synthese, das Screening und die Charakterisierung
von Bibliotheken trägergestützter organmetallischer
Verbindungen und Katalysatoren. Die erfindungsgemäßen Verfahren
lassen sich auf das Herstellen und Screening von großen Anzahlen
organmetallischer Verbindungen anwenden, die nicht nur als Katalysatoren
(z. B. homogene Katalysatoren), sondern auch als Additive und Heilmittel
verwendet werden können.
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Hintergrund der Erfindung
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Hilfsligand-stabilisierte
Metallkomplexe (d. h. organmetallische Komplexe) sind brauchbar
als Katalysatoren, Additive, stöchiometrische
Reagentien, Monomere, Festkörpervorläufer, Reagentien
für Heilmittel und
pharmazeutische Wirkstoffe. Das Hilfsligandensystem umfasst organische
Substituenten, die sich an das Metallzentrum bzw. die Metallzentren
binden, mit dem Metallzentrum bzw. den Metallzentren assoziiert
bleiben und somit Gelegenheit zur Modifizierung der räumlichen
Form, der elektronischen und chemischen Eigenschaften des aktiven
Metallzentrums bzw. der aktiven Metallzentren des organometallischen
Komplexes bieten.
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Bestimmte
organometallische Komplexe sind Katalysatoren für Reaktionen wie Oxidation,
Reduktion, Hydrierung, Hydrosilylierung, Hydrocyanierung, Hydroformylierung,
Polymerisation, Carbonylierung, Isomerisierung, Metathese, Kohlenstoff-Wasserstoff-Aktivierung, Kreuzkupplung,
Friedel-Krafts-Acylierung und -Alkylierung, Hydratisierung, Dimerisierung,
Trimerisierung und Diels-Alder-Reaktionen. Organometallische Komplexe
können
hergestellt werden, indem ein Hilfsligandvorläufer mit einem geeigneten Metallvorläufer in
geeignetem Lösungsmittel
bei geeigneter Temperatur kombiniert wird. Die Ausbeute, Aktivität und Selekti vität des organmetallischen
Zielkomplexes hängt
von mehreren Faktoren ab, zu denen die Form des Hilfsligandvorläufers, die
Wahl des Metallvorläufers,
die Reaktionsbedingungen (z. B. Lösungsmittel, Temperatur, Zeit,
usw.) und die Stabilität
des gewünschten
Produkts gehören.
In einigen Fällen
ist der resultierende organmetallische Komplex als Katalysator inaktiv,
bis er mit einer dritten Komponente oder einem Cokatalysator ”aktiviert” wird. In
vielen Fällen
werden Drittkomponenten-”Modifizierungsmittel” aktiven
Katalysatoren zugesetzt, um die Leistung zu verbessern. Die Wirksamkeit
des Cokatalysators, der Typ und die Menge des Modifizierungsmittels und
die Eignung des Hilfsligandvorläufers,
Metallvorläufers
und der Reaktionsbedingungen für
die Bildung einer wirksamen Katalysatorspezies in hoher Ausbeute
sind aus der Grundlehre nicht vorhersagbar. Bei Berücksichtigung
der Anzahl der beteiligten Variablen und des Fehlens eines theoretischen
Unterbaus überrascht
es nicht, dass das Auffinden und Optimieren von Katalysatoren arbeitsintensiv
und ineffizient ist.
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Ein
wichtiges Beispiel hierfür
ist das Gebiet der Single-Site-Olefinpolymerisationskatalyse.
Die aktive Stelle umfasst typischerweise einen Hilfsligand-stabilisierten,
koordinativ ungesättigten Übergangsmetall-Alkyl-Komplex.
Solche Katalysatoren werden oft durch die Umsetzung zweier Komponenten
hergestellt. Die erste Komponente ist ein Hilfsligand-stabilisierter Übergangsmetallkomplex
mit relativ niedriger Koordinationszahl (typischerweise zwischen
drei und vier). Die zweite Komponente, die als der Aktivator oder
Cokatalysator bekannt ist, ist entweder ein Alkylierungsmittel,
eine Lewissäure,
die in der Lage ist, einen negativ geladenen Abgangsgruppenliganden
aus der ersten Komponente zu abstrahieren, ein Ionenaustauschreagenz,
das ein verträgliches,
nicht-koordinierendes Anion umfasst, oder eine Kombination derselben.
Obwohl in den letzten 15 Jahren eine Reihe organometallischer Katalysatoren
gefunden worden sind, ist dieses Auffinden ein arbeitsintensiver
Prozess, der aus dem Synthetisieren einzelner, potentiell katalytischer
Materialien und dem anschließenden
Screening auf katalytische Aktivität besteht.
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Die
Entwicklung eines effizienteren, wirtschaftlicheren und systematischeren
Ansatzes für
die Synthese neuer organmetallischer Katalysatoren und zum Screening
dieser Katalysatoren auf brauchbare Eigenschaften würde gegenüber dem
Stand der Technik einen erheblichen Fortschritt bedeuten. Eine besonders vielversprechende
Methode zur Vereinfachung des Auffindungsprozesses basiert auf Verfahren
zur Erzeugung kombinatorischer Bibliotheken von Liganden und Katalysatoren
und zum Screening der Verbindungen in diesen Bibliotheken auf katalytische
Aktivität
unter Verwendung eines effizienten parallelen oder raschen seriellen
Nachweisverfahrens.
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Die
Technik der kombinatorischen Synthese von Bibliotheken organischer
Verbindungen sind wohl bekannt. Pirrung et al. haben beispielsweise
eine Technik zur Erzeugung von Anordnungen von Peptiden und anderen.
Molekülen
entwickelt, wobei zum Beispiel lichtgelenkte, im Raum adressierbare
Synthesetechniken verwendet wurden (
US-A-5 143 854 und PCT Veröffentlichungsnummer
WO 90/15070 ). Zusätzlich haben
Fodor et al. automatisierte Techniken zur Durchführung lichtgerichteter, im
Raum adressierbarer Synthesetechniken, lichtempfindliche Schutzgruppen,
Maskierungstechniken und Methoden zum Erfassen von Fluoreszenzintensitätsdaten
entwickelt (Fodor et al., PCT Veröffentlichungsnummer
WO 92/10092 ). Außerdem haben
Ellman et al. vor kurzem eine Technik zur kombinatorischen Synthese
und zum Screening von Bibliotheken von Derivaten dreier therapeutisch
bedeutender Klassen von organischen Verbindungen entwickelt, von
Benzodiazepinen, Prostaglandinen und β-Turn-Mimetika (siehe.
US-A-5 288 514 ).
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Mit
diesen verschiedenen Methoden der kombinatorischen Synthese können Anordnungen
gebildet werden, die tausende oder Millionen unterschiedlicher organischer
Elemente enthalten (
US-A-5 424 186 ).
Die derzeit zur Herstellung dieser Bibliotheken verwendeten Festkörper-Synthesetechniken
beinhalten ein stufenweises Vverfahren (d. h. sequentielle Kupplung
von Bausteinen, um die interessierenden Verbindungen zu bilden).
In dem Verfahren von Pirrung et al. werden beispielsweise Polypeptidanordnungen
auf einem Substrat synthetisiert, indem durch Licht entfernbare Gruppen
an der Oberfläche
des Substrats befestigt werden, ausgewählte Bereiche des Substrats
belichtet werden, um diese Bereiche zu aktivieren, ein Aminosäuremonomer mit
einer durch Licht entfernbaren Gruppe an dem aktivierten Bereich
befestigt wird und die Aktivierungs- und Befestigungsstufen wiederholt
werden, bis Polypeptide mit der gewünschten Länge und den gewünschten
Sequenzen synthetisiert sind. Das verfahren von Pirrung et al. ist
ein sequentielles stufenweises Verfahren, das Befestigung, Maskierung,
Entschützung,
Befestigung usw. verwendet. Solche Techniken sind zur Erzeugung von
Bibliotheken aus biologischen Polymeren und kleinen organischen
Molekülen
eingesetzt worden, um sie auf ihre Fähigkeit zur speziellen Bindung
an und Blockierung von biologischen Rezeptoren zu screenen (d. h. Protein,
DNA, usw.). Diese Festkörger-Synthesetechniken,
die die sequentielle Zugabe von Bausteinen (d. h. Monomeren, Aminosäuren) zur
Bildung der interessierenden Verbindungen beinhalten, können nicht
ohne weiteres zur Herstellung vieler anorganischer und organischer
Verbindungen verwendet werden. Infolge ihrer Beziehung zur Halbleiterfertigungstechnik
sind diese Methoden zu dem Namen ”Synthese immobilisierter Polymere
in sehr großem
Maßstab” oder ”VLSIPS”-Technologie
gekommen.
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Schultz
et al. wandten als erste kombinatorische chemische Techniken auf
das Gebiet der Materialwissernschaft an (PCT
WO 96/11878 ). Schultz et al. offenbaren
insbesondere Methoden und Vorrichtungen zur Herstellung und Verwendung
von Substrat, auf dem sich eine Anordnung unterschiedlicher Materialien
in vordefinierten Bereichen befindet. Eine geeignete Anordnung von
Materialien wird im Allgemeinen hergestellt, indem Komponenten von
Materialien vordefinierten Bereichen auf dem Substrat zugeführt und
die Recktanten simultan unter Bildung unterschiedlicher Materialien
umgesetzt werden. Mit der Technik von Schultz et al. können viele
Materialklassen kombinatorisch erzeugt werden, einschließlich beispielsweise
anorganischer Materialien, intermetallischer Materialien, Metallegierungen,
Keramikmaterialien, usw. Diese Materialien können nach ihrer Herstellung
auf brauchbare Eigenschaften im Screening durchgemustert werden.
Liu und Ellman, die im Bereich asymmetrischer Katalyse arbeiten,
haben in J. Org. Chem. 1995, 60: 7, eine Festphasen-Synthesestategie
für die
Klasse der 2-Pyrrolidinmethanol-Liganden entwickelt und haben gezeigt,
dass die Liganden direkt auf enantioselektive Additionen von Diethylzink-Reagenz
an Aldehydsubstrate bewertet werden können, indem konventionelle
analytische Methoden und nicht rasche parallele oder serielle Screening-Methoden
verwendet wurden.
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Aus
dem oben gesagten geht hervor, dass ein Bedarf nach der Entwicklung
von Verfahren zum Synthetisieren und Screening von Bibliotheken
organometallischer Materialien auf katalytische Eigenschaften besteht.
Diese Verfahren würden
die Geschwindigkeit, mit der ein katalytischer Prozess gefunden
und optimiert wird, deutlich erhöhen. Überraschenderweise
liefert die vorliegende Erfindung solche Verfahren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung gibt ein Verfahren zur Herstellung und zum
Screening einer Anordnung von trägergestützten aktivierten
organometallischen Metall-Ligand-Verbindungen, um die Messung der
Auswirkungen von Veränderungen
in beispielsweise dem Ligandenkern, Substituenten an dem Ligandenkern,
Identität und/oder
Ladung des Metallions, Gegenionen, Aktivatoren, Reaktionsbedingungen,
Lösungsmitteln,
Additiven, Linkern und der Beschaffenheit des Trägers zu ermöglichen, umfassend das Herstellen
einer kombinatorischen Anordnung räumlich abgesonderter trägergestützter organometallischer
Metall-Ligand-Verbindungen, wobei in vordefinierten Bereichen eines
Substrats eine erste organometallische Metall-Ligand-Verbindung
trägergestützt wird
und eine zweite organometallische Metall-Ligand-Verbindung trägergestützt wird,
wobei sich die erste und die zweite trägergestützte organometallische Metall-Ligand-Verbindung
voneinander unterscheiden und wobei der Träger von dem Substrat verschieden
ist, und die organometallischen Metall-Ligand-Verbindungen durch ein chemisches Reagens
aktiviert werden, und die Anordnung in den vordefinierten Regionen nach
einer nützlichen
Eigenschaft hinsichtlich einer Olefinpolymerisationsreaktion gescreent
wird, an. Gemäß einem
Aspekt liefert die vorliegende Erfindung somit ein Verfahren zum
Herstellen und Screening einer Anordnung von Metall-Ligand-Verbindungen,
bei dem
- (a) eine räumlich unterteilte Anordnung
von Liganden synthetisiert wird,
- (b) ein geeigneter Metallvorläufer jedem Element der Anordnung
von Liganden zugeführt
wird, um eine Anordnung von MetallLigand-Verbindungen zu erzeugen,
- (c) die Anordnung von Metall-Ligand-Verbindungen mit einem geeigneten
Cokatalysator aktiviert wird,
- (d) die Anordnung von Metall-Ligand-Verbindungen gegebenenfalls
mit einer dritten Komponente modifiziert wird, und
- (e) die Anordnung der Metall-Ligand-Verbindungen unter Verwendung
einer parallelen oder raschen seriellen Screening-Technik ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus optischer Bilderzeugung, optischer Spektroskopie,
Massenspektrometrie, Chromatographie, akustischer Bilderzeugung,
akustischer Spektroskopie, Infrarot-Bilderzeugung und Infrarot-Spektroskopie auf
eine brauchbare Eigenschaft im Screening durchgemustert wird.
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Die
Anordnung kann aus zwischen 10 und 106 unterschiedlichen
Metall-Ligand-Verbindungen an bekannten Positionen auf dem Substrat
bestehen. Gemäß bestimmten
Ausführungsformen
umfasst die Anordnung mehr als 50 unterschiedliche Metall-Ligand-Verbindungen
an bekannten Positionen auf dem Substrat. In anderen Ausführungsformen
umfasst die Anordnung mehr als 100 oder mehr als 500 unterschiedliche
Metall-Ligand-Verbindungen. Gemäß weiteren
Ausführungsformen
umfasst die Anordnung mehr als 1000, mehr als 10 000 oder mehr als
106 unterschiedliche Metall-Ligand-Verbindungen
an bekannten Positionen auf dem Substrat.
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Andere
Merkmale, Ziele und Vorteile der Erfindung und ihrer. bevorzugten
Ausführungsformen
gehen aus der folgenden detaillierten Beschreibung hervor.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1A und 1B illustrieren
Beispiele für
Metallocenkatalysatoren auf Übergangsmetallbasis
und Katalysatoren auf Basis der späten Übergangsmetalle, z. B. Zirconium
beziehungsweise Nickel.
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Die 2A und 2B illustrieren
Sequenzen von Festphasenreaktionen, die verwendet werden können, um
kombinatorische Variationen von Diimin- und/oder Diaminliganden
zu erreichen.
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Die 3A und 3B illustrieren
verschiedene kombinatorische Wege zur Synthese verschiedener Ligandentypen.
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Die 4A bis 4G zeigen
Beispiele für
Ligandenkerne, die unter Verwendung von Konzepten der kombinatorischen
Chemie hergestellt werden können.
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5 zeigt
eine Synthese eines beispielhaften Hilfsliganden auf einem Träger, wobei
CN = 1 oder 2, Ladung = 0 oder –1.
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6 zeigt
eine Synthese eines beispielhaften Hilfsliganden auf einem Träger, wobei
CN = 1, 2 oder 3, Ladung = 0, –1
oder –2.
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7 zeigt
eine Synthese eines beispielhaften Komplexes aus Hilfsliganden mit
Metall auf einem Träger,
wobei CN = 2, Ladung = –2,
mit der Bezeichnung [2,2].
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8 zeigt
eine Synthese zweier beispielhafter Hilfsliganden ohne Träger, wobei
CN = 2, Ladung = 0, –1
oder –2.
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9 zeigt
eine Synthese eines beispielhaften Hilfsliganden ohne Träger, wobei
CN = 2, Ladung = –1 mit
der Bezeichnung [2,1].
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10 zeigt
eine Synthese eines beispielhaften Hilfsliganden ohne Träger mit
funktionellem Linker, wobei CN = 2, Ladung = 0, –1, –2 oder –3.
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11 zeigt
eine Synthese eines beispielhaften Hilfsliganden ohne Träger mit ”funktionslosem” Linker, wobei
CN = 2, Ladung = 0, –1
oder –2.
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12 zeigt
eine Synthese eines beispielhaften Hilfsliganden ohne Träger, wobei
CN = 2 oder 3, Ladung = 0, –1, –2, –3 oder –4.
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13A und 13B zeigen
beispielhafte Syntheseschemata, die. zur Positionierung acider Funktionalität auf den
R-Gruppensubstituenten innerhalb der Anordnung oder Bibliothek brauchbar
sind.
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14 zeigt die Synthese einer Bibliothek aus 48
Diimin-Liganden,
die nachfolgend in eine Bibliothek von 96 Diimin-Metall-Verbindungen
umgewandelt wird.
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15 zeigt eine verallgemeinerte Lösungsphasen-Synthese
von Diiminen unter Verwendung von immobilisierten Katalysatoren,
Protonenschwämmen
und Reaktant-adsorbierenden Reagentien.
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16 zeigt eine Anordnung kommerziell erhältlicher
Diketone zur Verwendung bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung.
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17 zeigt Beispiele für immobilisierte Lewissäurekatalysatoren
und Dehydratisierungsreagentien.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
und bevorzugten Ausführungsformen
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Inhaltsverzeichnis
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- I. Glossar: Abkürzungen und Definitionen
- II. Zusammenstellung kombinatorischer Bibliotheken
A. Allgemeine Übersicht
B.
Syntheseträger
und -substrate
C. Liganden
D. Linker
E. Metalle
F.
Immobilisierte Reagentien
G. Nicht-koordinierende Anionen (NCA)
H.
Diimin-Katalysatorbibliothek: Design und Synthese
- III. Screening kombinatorischer Bibliotheken
- IV. Beispiele
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I. Glossar: Abkürzungen und Definitionen
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Hier
verwendete Abkürzungen
und generalisierte chemische Formeln haben die folgenden Bedeutungen:
- Cp
- η5-Cyclopentadienyl,
- Cp*
- η5-Pentamethylcyclopentadienyl,
- MAO
- Methylalumoxan,
- [Q]+[NCA]–
- reaktives Kation/nicht-koordinierendes
Anion-Verbindung,
- EDG
- Elektronendonorgruppe,
- EWG
- elektronenziehende
Gruppe,
- DME
- Dimethoxyethan,
- PEG
- Poly(ethylenglykol),
- DEAD
- Diethylazodicarboxylat,
- COD
- Cyclooctadien,
- DBU
- 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en,
- FMOC
- 9-Fluorenylmethoxycarbonyl,
- HOBT
- 1-Hydroxybenzotriazol,
- BTU
- O-Benzotriazol-N,N,N',N'-Tetramethyluroniumhexafluorphosphat,
- DIAD
- Diisopropylazodicarboxylat.
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Andere
hier verwendete Abkürzungen
und chemische Formeln haben die Bedeutung, die der Fachmann ihnen
normalerweise gibt.
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Katalysator:
Der Begriff ”Katalysator” bezeichnet
hier eine Verbindung, die eine chemische Reaktion beschleunigt oder
dazu führt,
dass sie stattfindet. Die erfindungsgemäßen Katalysatoren sind formal
organmetallische Verbindungen. Einige der erfindungsgemäßen organometallischen
Verbindungen brauchen eine ”Aktivierung”, bevor
sie katalytisch aktiv sind. Andere erfindungsgemäße organmetallische Verbindungen
sind ”aktivatorfreie
Katalysatoren” und
erfordern keine Aktivierung, bevor sie katalytisch aktiv sind.
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Ligand:
Organmetallische Verbindungen werden konventionellerweise so dargestellt,
dass sie ein zentrales Metallatom oder -ion aufweisen, das von anderen
Atomen, Ionen oder kleinen Molekülen,
welche als ”Liganden” bekannt
sind, umgeben wird und an diese gebunden ist. Liganden sind entweder
organisch (z. B. η1-Aryl,
Alkenyl, Alkinyl, Cyclopentadienyl, CO, Alkyliden, Carben) oder
anorganisch (z. B. Br–, Cl–,
OH–,
NO2 –, usw.) und können geladen
oder neutral sein. Wie oft eine anorganische oder organische Gruppe
als Ligand in einem Metallkomplex vorkommt, wird im Allgemeinen
durch die Präfixe
Di, Tri, Tetra, usw. angegeben. Mehrere Vorkommen komplexer organischer
Liganden werden durch die Präfixe
Bis, Tris, Tetrakis, usw. angegeben.
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Der
Begriff ”Hilfsligand” unterscheidet
sich hier von einem ”Abgangsgruppenliganden”. Ein Hilfsligand bleibt
mit dem Metallzentrum/den Metallzentren als integraler Bestandteil
des Katalysators oder der organmetallischen Verbindung assoziiert.
Hilfsliganden werden anhand der Zahl der Koordinationsstellen, die
sie besetzen, sowie ihrer Formalladung definiert. Ein Abgangsgruppenligand
ist ein Ligand, der in einer Ligandensubstitutionsreaktion ersetzt
wird. Ein Abgangsgruppenligand kann durch einen Hilfsliganden oder
eine Aktivatorkomponente ersetzt werden.
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In
den meisten Fällen
sind die Formalismen der Zuweisung der Ladung des Liganden und der
Anzahl der Koordinationsstellen, die er besetzt, leicht festzulegen
und eindeutig. Wie bei den meisten chemischen Formalismen gibt es
Beispiele, bei denen diese Zuweisungen interpretiert und diskutiert
werden können.
Dies ist bei dem η5-Cyclopentadienyl-(Cp)-Liganden der Fall,
der 3 oder 1 Koordinationsstelle(n) an dem Metall besetzen soll,
was von der Gesamtsymmetrie an dem Metallzentrum abhängt. Wenn
die Symmetrie des Metallkomplexes am ehesten als oktaedrisch beschrieben
werden kann, wird dem Cp-Liganden das Besetzen dreier Koordinationsstellen
(eine Seite des Oktaeders) zugeordnet. Falls die Symmetrie des Metallkomplexes
jedoch am besten als tetraedrisch, quadratisch-planar oder trigonal
beschrieben werden kann, wird der Cp-Ligand als eine Kordinationsstelle
besetzend angesehen. Für
erfindungsgemäße Zwecke
wird der Cp-Ligand formal als eine Koordinationsstelle an dem Metallkomplex
besetzend angesehen.
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Aktivator:
Im Allgemeinen werden Aktivatoren zur Synthese verschiedener Katalysatoren
verwendet. Aktivatoren führen
dazu, dass ein metallisches Zentrum als Katalysator aktiviert wird,
und können
beispielsweise eine chemische Verbindung oder Energiequelle sein,
die ein Metallzentrum aktiv macht und in bestimmten Ausführungsformen
von einer Quelle auf einen Katalysatorvorläufer gerichtet wird, der sich
in einem definierten Bereich auf einem Substrat befindet.
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Wenn
der Aktivator ein chemisches Reagenz ist, das einen Metallkomplex
in einen Olefinpolymerisationskatalysator umwandelt, gehört der Aktivator
im Allgemeinen zu einer von zwei allgemeinen Klassen von Mitteln:
(1) Alkylierungsmittel und (2) Ionisierungsmittel.
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”Alkylierungsmittel” definieren
hier Mittel, die durch Austausch unreaktiver Liganden, wie beispielsweise
Halogenid oder Alkoxid, gegen reaktive sigma-gebundene Alkylgruppen,
wie bei spielsweise Methyl- oder Ethylgruppen, funktionieren. Ein
Beispiel für
diesen Aktivierungstyp wird durch Umwandlung von Cp2*ScCl
in Cp2ScMe (wobei Cp* = η5-C5Me5) mit MeLi gegeben.
Im Allgemeinen funktioniert Aktivierung durch Alkylierung in Systemen,
in denen das Metallzentrum des Katalysatorvorläufers in hohem Maße koordinativ
ungesättigt
ist und keine weitere Verringerung der Koordinationszahl benötigt, damit
es als Katalysator wirkt. Dieser Aktivierungsmodus ist jedoch nicht
auf derartige Metallzentren beschränkt.
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”Ionisierungsmittel” wirken
als Aktivatoren, indem sie die Koordinationszahl des Übergangsmetallvorläufers um
mindestens eine Koordinationsstelle verringern, um ionische Produkte
zu bilden. Es gibt zwei Typen von Ionisierungsmitteln: (1) Lewissäuren und
(2) Ionenaustausch-Aktivatoren.
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”Lewissäuren” wirken über Abstrahieren
eines Abgangsgruppenliganden aus dem Metallzentrum unter Bildung
eines verträglichen,
nicht-koordinierenden Anions (”NCA”, das aus
dem Abgangsgruppenliganden und der Lewissäure zusammengesetzt ist) und
einem koordinativ ungesättigten,
aktiven Übergangsmetallkation. ”Ionenaustausch-Aktivatoren” geben
ein vorgebildetes, verträgliches,
nicht-koordinierendes Anion an den Katalysatorvorläufer ab
und nehmen von dem Katalysatorvorläufer ein koordinierendes Anion
(wie eine Methyl- oder Halogenidgruppe) an. Ionenaustausch-Aktivatoren haben
die allgemeine Formel Q+NCK–,
wobei Q+ ein reaktives Kation und NCA– ein
verträgliches,
nicht-koordinierendes Anion ist. Die Lewissäuren und Ionenaustausch-Aktivatoren
zur erfindungsgemäßen Verwendung
schließen
sowohl lösliche
als auch trägergestützte (z.
B. Siliciumdioxid-harzgebundene) Lewissäuren und Ionenaustauscher ein.
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In
einigen Fällen
kann die Aktivierung auch durch eine Lewissäure oder Ionenaustauschverbindungen bewirkt
werden. Betrachten wir beispielsweise zwei mögliche chemische Wege, die
zur Synthese des Katalysators [Cp]2ZrCH3]+[B(C6F5)3CH3]– führen, wobei
[B(C6F5)3CH3]– das ”verträgliche,
nicht-koordinierende Anion” oder ”Gegenion” ist. Bei
dem Lewissäure-Weg
ist der Katalysatorvorläufer
[Cp2Zr(CH3)2] und der Aktivator ist [B(C6F5)3]. Bei dem ”Ionenaustausch”-Weg ist
der Katalysatorvorläufer
[Cp2Zr(CH3)2] und der Aktivator ist [Ph3C]+[B(C6F5)3CH3]–.
Diese Beispiele zeigen, dass der gesamte Aktivator oder ein Teil
desselben das ”nicht-koordinierende
Anion” oder ”Gegenion” werden
kann.
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”Verträgliches,
nicht-koordinierendes Anion”:
Ein verträgliches,
nicht-koordinierendes Anion ist ein Anion, das entweder nicht mit
dem Metallkation koordiniert oder nur schwach mit dem Metallkation
koordiniert ist, so dass es ausreichend labil bleibt, um durch eine
neutrale Lewisbase oder das in dem katalytischen Zyklus umgewandelte
Molekül
verdrängt
zu werden. Der Begriff ”verträgliches,
nicht-koordinierendes Anion” bezieht sich
speziell auf ein Anion, dass, wenn es in dem erfindungsgemäßen Katalysatorsystem
als stabilisierendes Anion wirkt, kein anionisches Fragment auf
das Metallkation überträgt, wodurch
inaktive neutrale Produkte gebildet werden.
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Organmetallische
Verbindungen: Verbindungen mit Bindungen zwischen einem oder mehreren
Metallatomen und einem oder mehreren Kohlenstoffatomen einer organischen
Gruppe werden im klassischen Sinne als ”organmetallische Verbindungen” definiert. ”Organmetallisch” soll in
dieser Patentschrift definitionsgemäß alle Hilfsligand-stabilisierten
Metallkomplexe unabhängig
davon einschließen,
ob eine Metall-Kohlenstoff-Bindung vorhanden ist oder nicht. ”Organmetallische
Verbindungen” unterscheiden
sich hier von Katalysatoren dadurch, dass ihnen in einem ersten
Screening brauchbare katalytische Aktivitätsniveaus fehlen. Diese Definition
schließt
eine Verbindung jedoch nicht aus, die anfangs in Bezug auf eine
bestimmte Klasse von Reaktionen (z. B. Alkenpolymerisation) als
organmetallische Verbindung ohne katalytische Aktivität eingeordnet
war, jedoch später
als katalytische Aktivität
in einer anderen Klasse von Reaktionen (z. B. Alkinpolymerisation)
zeigend identifiziert wurde.
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Metallocene:
Organmetallische Verbindungen, in denen ein Übergangsmetall wie beispielsweise
Zirconium, Kobalt oder Nickel an mindestens eine substituierte oder
ursubstituierte η5-Cyclopentadienylgruppe gebunden ist.
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Substrat:
Material mit starrer oder halbstarrer Oberfläche. In einigen Ausführungsformen
ist mindestens eine Oberfläche
des Substrats im Wesentlichen eben. In anderen Ausführungsformen
wird das Substrat in physisch getrennte Synthesebereiche unterteilt.
Die Unterteilung des Substrats in phykalisch getrennte Synthesebereiche
kann beispielsweise mit Vertiefungen, Mulden, erhabenen Bereichen,
geätzten
Gräben
oder dergleichen erreicht werden. In anderen Ausführungsformen
können
kleine Perlen oder Pellets auf der Oberfläche bereitgestellt werden,
indem die Perlen beispielsweise in Vertiefungen, Mulden oder innerhalb
von oder auf anderen Bereichen der Oberfläche des Substrats angeordnet
werden. Alternativ können
die kleinen Perlen oder Pellets selbst das Substrat sein. Ein geeignetes
Substrat kann aus beliebigem Material gefertigt werden, das mit
den Verfahren verträglich
ist, die darin stattfinden sollen. Diese Materialien schließen organische
und anorganische Polymere, Quarz, Glas, Siliciumdioxid, usw. ein,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
Die Wahl eines geeigneten Substrats für bestimmte gegebene Bedingungen
ist Fachleuten ersichtlich.
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Syntheseträger: Ein
Material wie beispielsweise Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, ein Harz
oder Glas mit gesteuerten Poren (CPG), das so funktionalisiert ist,
dass sich ein Ligand oder eine Ligandenkomponente reversibel oder
irreversibel daran binden kann. Spezielle Beispiele für Syntheseträger schließen Merrifield-Harz und
funktionalisiertes Kieselgel ein. Ein Syntheseträger kann innerhalb oder auf
einem ”Substrat” gehalten werden. ”Syntheseträger”, ”Träger”, ”Perle” und ”Harz” werden
hier austauschbar verwendet.
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Vordefinierter
Bereich: Ein vordefinierter Bereich ist ein lokalisierter, adressierbarer
Bereich auf einem Substrat, der zur Bildung eines gewählten Materials
verwendet werden kann und hier ansonsten alternativ als ”bekannter” Bereich, ”Reaktions”-Bereich, ”gewählter” Bereich
oder einfach als ”Bereich” bezeichnet
wird. Der vordefinierte Bereich kann jede zweckmäßige Form aufweisen, z. B.
rund, rechteckig, elliptisch, keilförmig, usw. Außerdem kann
der vordefinierte Bereich eine Perle oder ein Pellet sein, das mit
der interessierenden Reaktantkomponente bzw. den interessierenden
Reaktantkomponenten beschichtet ist. In dieser Ausführungsform
kann die Perle oder das Pellet mit einer Markierung (einem Tag)
identifiziert werden, wie beispielsweise einem geätzten binären Barcode
(Streifencode), der zur Angabe der Vorgeschichte der Perle oder
des Pellets verwendet werden kann (d. h. zur Angabe, welche Komponenten
darauf abgesetzt wurden). Im Allgemeinen hat ein vordefinierter
Bereich eine Größe von etwa
25 cm2 bis etwa 10 μm2.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein vordefinierter Bereich und damit der Bereich, auf dem jedes
einzelne Material synthetisiert wird, kleiner als etwa 10 cm2. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist ein vordefinierter Bereich kleiner als 5 cm2.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein vordefinierter
Bereich kleiner als 1 cm2. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
ist ein vordefinierter Bereich kleiner als 1 mm2.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
haben die Bereiche eine Fläche
kleiner als etwa 10 000 μm2. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
haben die Bereiche eine Größe kleiner
als 10 μm2.
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Linker:
Der Begriff ”Linker” oder ”Linker-Arm” bezieht
sich hier auf eine Gruppe, die zwischen dem Substrat und dem Liganden,
Katalysator oder der organometallischen Verbindung angeordnet ist.
Linker sind entweder spaltbar oder nicht spaltbar.
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Metallion:
Der Begriff ”Metallion” bezieht
sich hier auf Ionen, die beispielsweise von einfachen Salzen (z.
B. AlCl3, NiCl2,
usw.), komplexen oder gemischten Salzen, die sowohl orga nische als
auch anorganische Liganden umfassen (z. B. [(η5-C5Me5)IrCl2]2 , usw.), und Metallkomplexen (z. B. Gd(NTA)2, CuEDTA, usw), abgeleitet sind. Metallionen
zur Verwendung zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung schließen beispielsweise Hauptgruppenmetallionen, Übergangsmetallionen,
Lanthanidionen, usw. ein. Metallvorläufer mit der Wertigkeit Null,
wie Ni(COD)2, sind in diese Definition eingeschlossen.
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II. Zusammenstellung von kombinatorischen
Bibliotheken
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A. Allgemeine Übersicht
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Die
vorliegende Erfindung liefert Verfahren, Zusammensetzungen und Vorrichtungen,
die für
die kombinatorische Synthese, das Screening und die Charakterisierung
trägergestützter organmetallischer
Verbindungen und Hilfsligand-stabilisierter Katalysatoren (z. B.
homogener und heterogener Katalysatoren) und Bibliotheken derselben
verwendet werden. Vorzugsweise wird die Synthese und das Screening
solcher Bibliotheken in einer räumlich
selektiven, simultanen, parallelen oder rasch seriellen Weise durchgeführt. In
der Ausführungsform,
in der die Bibliothekssynthese parallel ausgeführt wird, wird vorzugsweise
ein Parallelreaktor verwendet. Die hier gegebenen Erläuterungen
liefern die ersten Verfahren zur Erzeugung und zum Screening von
kombinatorischen Bibliotheken organmetallischer Verbindungen und
Katalysatoren.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
liefern die Zusammenstellung von Bibliotheken organmetallischer Verbindungen
und Katalysatoren. Die erfindungsgemäßen Katalysatoren gehören entweder
zu einem Typ, der Aktivierung durch ein Aktivierungsmittel erfordert,
oder sind aktivatorfreie Katalysatoren. Die Erfindung liefert auch
Verfahren zur Synthese sowohl trägergestützter als
auch trägerloser
organometallischer Verbindungen und Katalysatoren. Die Bibliotheksverbindungen
können
an einen intermediären
Syntheseträger
gebunden sein, der sich selbst gegebenenfalls auf oder innerhalb
eines Substrats befindet. Trägergestützte Bibliotheksverbindungen
sind entweder direkt über
eine funktionelle Gruppe, die an einen Ligandenkern gebunden ist, oder
alternativ über
einen Linker-Arm, der selbst ein Ligandenkern oder seitenständig von
einem Ligandenkern ist, an den Syntheseträger gebenden. Wenn die Bibliothek
Katalysatoren umfasst, kann die Bibliothek so zusammengestellt werden,
dass die Katalysatoren homogen, heterogen oder eine Mischung derselben
sind.
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Gemäß einem
Aspekt liefert die vorliegende Erfindung somit ein Verfahren zur
Herstellung einer Anordnung von Metall-Ligand-Verbindungen, bei dem
- (a)
ein erster metallbindender Ligand und ein zweiter metallbindender
Ligand auf einem Träger
mit ersten und zweiten Bereichen eines Substrats synthetisiert werden,
- (b) ein erstes Metallion an den ersten metallbindenden Liganden
abgegeben wird und ein zweites Metallion an den zweiten metallbindenden
Liganden abgegeben wird, um erste und zweite Metall-Ligand-Verbindungen
zu bilden.
-
In
dieser Ausführungsform
werden Liganden durch die schrittweise Abgabe von Ligandenfragmenten und
den zur Kupplung dieser Fragmente erforderlichen Reagentien zusammengesetzt.
Sobald die Liganden synthetisiert sind, werden sie mit Metallionen
unter Bildung von Metall-Ligand-Verbindungen umgesetzt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt liefert die Erfindung ein Verfahren zum Immobilisieren
intakter Liganden auf einem Substrat, indem die Liganden an reaktive
Gruppen auf der Oberfläche
des Substrats gebunden werden. Gemäß diesem Aspekt ist die Erfindung
somit ein Verfahren zur Herstellung einer Anordnung von Metall-Ligand-Verbindungen,
bei dem
- (a) ein erster metallbindender Ligand
und ein zweiter metallbindender Ligand an einen Träger mit
ersten und zweiten Bereichen eines Substrats abgegeben werden,
- (b) ein erstes Metallion an den ersten metallbindenden Liganden
und ein zweites Metallion an den zweiten metallbindenden Liganden
abgegeben wird, um eine erste Metall-Ligand-Verbindung und eine
zweite Metall-Ligand-Verbindung zu bilden.
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Die
so synthetisierten Metall-Ligand-Verbindungen werden in einer anderen
Ausführungsform
mit einem Aktivierungsmittel umgesetzt. Bevorzugte Aktivatoren schließen Lewissäuren wie
B(C6F5)3 und
MAO und Zonenaustausch-Reagentien in der Form [Q]+[NCA]– wie
[H(OEt)2]+[Bar4]– und [H(OEt2)]+[B(C6F5)4]– ein, sind jedoch nicht
auf diese begrenzt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsformwerden
die Aktivatoren unabhängig
für jedes
Mitglied der Bibliothek ausgewählt.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfassen die aktivierten
Metall-Ligand-Verbindungen Olefin-Polymerisationskatalysatoren. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Katalysatoren aktivatorfreie Katalysatoren.
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Gemäß einem
anderen Aspekt liefert die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
und Screening einer Anordnung von Metall-Ligand-Verbindungen, bei
dem
- (a) eine räumlich unterteilte Anordnung
von Liganden auf Trägern
synthetisiert wird,
- (b) ein geeigneter Metallvorläufer an jedes Element der Anordnung
von Liganden abgegeben wird, um eine Anordnung von Metall-Ligand-Verbindungen
zu erzeugen,
- (c) diese Anordnung organometallischer Komplexe mit einem Aktivator
(z. B. geeignetem Cokatalysator) aktiviert wird,
- (d) gegebenenfalls die Anordnung von Metall-Ligand-Verbindungen
mit einer dritten Komponente modifiziert wird, und
- (e) mit der Anordnung von Metall-Ligand-Verbindungen unter Verwendung
paralleler oder rascher serieller optischer Bilderzeugung und/oder
Spektroskopie, Massenspektrometrie, Chromatographie, akustischer Bilderzeugung/Spektroskopie,
Infrarot-Bilderzeugung/Spektroskopie ein Screening auf eine brauchbare
Eigenschaft durchgeführt
wird.
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Zahlreiche
Ligandentypen können
zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden (siehe 1 bis 13). In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Liganden neutrale zweizähnige
Liganden. In einer anderen bevorzugten Ausführungs form sind die Liganden
monoanionische zweizähnige
Liganden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Liganden
chelatbildende Diimin-Liganden. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
sind die Liganden Salen-Liganden. Bevorzugte Liganden haben eine
Koordinationszahl, die unabhängig
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus 1, 2, 3 und 4. Diese bevorzugten
Liganden haben eine Ladung, die unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus 0, –1, –2, –3 und –4. Bestimmte
bevorzugte Liganden haben eine Ladung, die größer als ihre Koordinationszahl
ist.
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Die
Liganden werden entweder direkt oder über eine Linker-Gruppe an einen Syntheseträger gebunden,
oder: alternativ liegen sie in Lösung
vor. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Liganden direkt an einen Syntheseträger gebunden. In einer anderen
bevorzugten Ausführungsform
werden die Liganden über eine
Linker-Gruppe an einen Syntheseträger gebunden.
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Jede
der funktionellen Gruppen an den Liganden oder den Linkem oder Komponenten
der Liganden oder der Linker kann geschützt werden, um ein Eingreifen
bei den Kupplungsreaktionen zu vermeiden. Das Schützen kann
durch Standardmethoden oder Varianten derselben bewirkt werden.
Es sind unzählige
Schemata zum Schützen
der meisten bekannten funktionellen Gruppen bekannt und werden von
Fachleuten verwendet. Siehe beispielsweise T. Greene et al., Protective
Groups in Organic Synthesis, 2. Auflage, John Wiley and Sons, New
York, 1991.
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Die
chemischen Synthesestufen können
unter Verwendung von Festphasen-, Lösungsphasen- oder einer Kombination
aus Festphasen- und Lösungsphasen-Synthesetechniken
durchgeführt
werden. Ligand, Metall, Aktivator, Gegenion, Substrat, Syntheseträger, Linker
an den Syntheseträger
und Additive können
als Teil der Bibliothek variiert werden. Die verschiedenen Elemente
der Bibliothek werden typischerweise durch paralleles Abgeben von
Reagentien an räumlich
addressierbare Stellen oder nach bekannter kombinatorischer ”split and
pool”-Technik
(Aufspalten und Zusammenführen)
variiert. Andere Techniken zum Zusammensetzen kombinatorischer Bibliotheken
sind Fachleuten offensichtlich.
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Siehe
beispielsweise L. A. Thomson et al., ”Synthesis and Application
of Small Molecule Libraries”, Chem.
Rev. 1996, 96: 555 bis 600.
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Eine
beliebige Anzahl aus einem weiten Bereich von Metallionen sind zur
erfindungsgemäßen Verwendung
geeignet. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Metallionen Übergangsmetallionen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die Metallionen
Ionen von Pd, Ni, Pt, Ir, Rh, Co, Cr, Mo und W. Wenn das Metallion
ein Übergangsmetallion
ist, sind in einer bevorzugten Ausführungsform die metallbindenden
Liganden neutrale zweizähnige
Liganden und das Übergangsmetallion
wird durch eine labile Lewisbase in dem Metallvorläufer stabilisiert.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die Liganden
monoanionische zweizähnige
Liganden und das Übergangsmetallzentrum
wird durch einen labilen, anionischen Abgangsgruppenliganden im
Metallvorläufer
stabilisiert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Liganden
[2,2] – oder
[2,1]-Liganden und jeder der Liganden wird mit einem Hauptgruppenmetall-Alkylkomplex in
Kontakt gebracht, so dass die Liganden in der mono- oder diprotischen
Form vorliegen. Ein besonders bevorzugter Metall-Alkyl-Komplex ist ein Trialkylaluminiumkomplex.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die resultierenden
Metall-Ligand-Verbindungen
brauchbar für
eine organische Umwandlung, die eine Lewissäurestelle erfordert, wie beispielsweise
stereoselektive Kopplungsreaktionen, Olefinoligomerisierungsreaktionen
und Olefinpolymerisationsreaktionen. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
werden die Aluminium-Ligand-Verbindungen durch einen Innenaustausch-Aktivator
weiter modifiziert, um eine Anordnung Ligand-stabilisierter, kationischer
Aluminiumverbindungen zu erzeugen. Ein bevorzugter Ionenaustauschaktivator
ist [PhNMe2H][B(C6F5)4].
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Die
unter Verwendung von erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Katalysatoren können
brauchbar sein, um viele unterschiedliche Reaktionen zu katalysieren,
einschließlich
Oxidation, Reduktion, Hydrierung, Hydrosilylierung, Hydrocyanierung,
Polymerisationen (z. B. Olefine und Acetylen), Konvertierung von Wassergas
zu Synthesegas, Oxo-Reaktion, Carboalkoxylierung von Olefinen, Carbonylierungsreaktionen
(z. B. von Acetylenen und Alkoholen, usw.), Decarbonylierung, usw.,
jedoch nicht auf diese begrenzt.
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Wie
nachfolgend detaillierter beschrieben ist, werden die Bibliotheksverbindungen
nach der Synthese der Bibliothek einem Screening auf eine brauchbare
Eigenschaft unterzogen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die brauchbare Eigenschaft eine Eigenschaft, die eine Polymerisationsreaktion
betrifft. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die brauchbare
Eigenschaft eine mechanische Eigenschaft, eine optische Eigenschaft,
eine physikalische Eigenschaft oder eine morphologische Eigenschaft.
In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
ist die brauchbare Eigenschaft eine chemische Eigenschaft wie beispielsweise
die Lebensdauer der Metall-Ligand-Verbindungen, die Stabilität dieser
Verbindung unter spezifischen Reaktionsbedingungen, die Selektivität der Bibliotheksverbindungen
für eine
spezielle Reaktion, die Umwandlungseffizienz der Bibliotheksverbindungen
in einer speziellen Reaktion oder die Aktivität der Bibliotheksverbindungen
in einer speziellen Reaktion. Die Bibliothek kann unter Verwendung
von vielen unterschiedlichen Techniken einem Screening auf Verbindungen
mit brauchbaren Eigenschaften unterzogen werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das Screening mit einem Verfahren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Raster-Massenspektrometrie, Chromatographie, Ultraviolett-Bilderzeugung,
Bilderzeugung im sichtbaren Lichtbereich, Infrarot-Bilderzeugung,
elektromagnetischer Bilderzeugung, Ultraviolett-Spektroskopie, Spektroskopie
im sichtbaren Licht, Infrarot-Spektroskopie, elektromagnetischer
Spektroskopie und akustischen Verfahren durchgeführt.
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Im
Allgemeinen erfordert die Analyse von Katalysatoren und organmetallischen
Verbindung die Fähigkeit,
jedes Mitglied rasch zu charakterisieren, um Verbindungen mit speziellen,
erwünschten
Eigenschaften zu identifizieren. Eine beispielhafte Verwendung der
vorliegenden Erfindung besteht im Auffinden und Optimieren neuer
Katalysatoren. In einer bevorzugten Ausfüh rungsform, bei der Katalysatoren
synthetisiert werden, werden die Bestandteile der kombinatorischen
Bibliothek durch Methoden mit hohem Durchsatz zur Messung solcher
Eigenschaften wie Aktivität
(d. h. Umsatz), Selektivität
bei der Umwandlung von Recktanten in erwünschte Produkte und Stabilität während des
Betriebs in einem weiten Bereich unterschiedlicher Substratkonzentrationen
und Reaktionsbedingungen analysiert. Räumlich selektive Charakterisierungsmethoden
schließen
beispielsweise solche ein, die in der Lage sind, (i) Gasphasenprodukte
und flüchtige
Komponenten der Produkte der kondensierten Phase zu identifizieren
und zu charakterisieren, (ii) Produkte der kondensierten Phase zu identifizieren
und zu charakterisieren, und (iii) physikalische Eigenschaften der
Katalysatorelemente in der Bibliothek zu messen. In ähnlicher
Weise können
Methoden mit hohem Durchsatz zur Messung anderer Eigenschaften als
Katalyse (z. B. Bindung am Zielsubstrat, Löslichkeit, Hydrophilie, usw.)
bei Bibliotheken aus sowohl organmetallischen Verbindungen als auch
Katalysatoren verwendet werden.
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Die
Anordnung kann aus zwischen 10 und 106 unterschiedlichen
Metall-Ligand-Verbindungen an bekannten Positionen auf dem Substrat
bestehen. In bestimmten Ausführungsformen
umfasst die Anordnung mehr als 50 unterschiedliche Metall-Ligand-Verbindungen
an bekannten Positionen auf dem Substrat. In anderen Ausführungsformen
umfasst die Anordnung mehr als 100 oder mehr als 500 unterschiedliche
Metall-Ligand-Verbindungen. In anderen Ausführungsformen umfasst die Anordnung
mehr als 1000, mehr als 10 000 oder mehr als 106 unterschiedliche
Metall-Ligand-Verbindungen an bekannten Positionen auf dem Substrat.
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Die
Zusammenstellung kombinatorischer Bibliotheken aus organometallischen
Verbindungen und Katalysatoren ermöglicht die rasche Bewertung
der Effekte von Änderungen
zahlreicher Charakteristika der Verbindungen selbst, der zur Herstellung
der Verbindungen verwendeten Reaktionen und der Reaktionen, an denen
die Verbindungen teilnehmen. Beispiele für Charakteristika und Eigenschaften
(hier zusammen als ”Parameter” bezeichnet),
die modifiziert werden können,
schließen
die Identität
des Liganden kerns selbst, Substituenten an dem Ligandenkern, Identität und/oder
Ladung des Metallions, Gegenion, Aktivator, Reaktionsbedingungen,
Lösungsmittel,
Additive, Träger,
Substrate und Linker ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Andere
interessierende Parameter, deren Effekte durch Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren
untersucht werden können,
sind Fachleuten offensichtlich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird pro addressierbarer Position nur
ein Parameter variiert. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
sind die synthetisierten Verbindungen Katalysatoren, und durch Variationen
der verschiedenen Parameter werden optimale Spezies und Bedingungen
für die
Katalyse oder anderweitige Durchführung einer gewünschten
Reaktion oder Reaktionsklasse identifiziert.
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Kombinatorische
Bibliotheken können
zur Synthese von sowohl organmetallischen Verbindungen als auch
Katalysatoren verwendet werden, um das optimale Metallion, die optimale
Ladung des Metallions, die optimale Geometrie und/oder die optimale
Koordinationszahl zu identifizieren, um interessierende Eigenschaften zu
erreichen. In ähnlicher
Weise kann die Bibliothek verwendet werden, um die Auswirkungen
von Veränderungen
der Gegenionen, Aktivatoren, Reaktionsbedingungen, Lösungsmittel
und Additive zu messen. Eigenschaften von Bibliotheksbestandteilen,
die von Interesse sind, schließen
beispielsweise katalytische Parameter, Löslichkeit, Leitfähigkeit,
Hydrophilie, mechanische Eigenschaften und allgemeine pharmakologische
Parameter (z. B. Bindung an Zielsubstrat, Pharmakokinetik, Verteilungsvolumen,
Clearance, usw.) ein.
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Ein
spezifisches Beispiel für
einen Verbindungstyp, der in kombinatorischem Format synthetisiert
und analysiert werden kann, sind die Diimin-Ni- und -Pd-Komplexe,
die von Brookhart gefunden wurden. Diese Katalysatorfamilie umfasst
1,2-Diiminligandengruppen, die an vierfach koordinierte Ni2 +- oder Pd2 +-Zentren gebunden
sind. Diese Vorläufer
werden dann mit Lewissäure
wie MAO und Ionenaustauschreagentien der Form [Q]+[NCA]–,
wie [H(OEt)2]+[BAr4]– und [H(OEt2)]+[B(C6F5)4] usw. aktiviert, um Poly merisationskatalysatoren
zu bilden. Die Eigenschaften des Katalysators (z. B. Fähigkeit
zur Erzeugung von Polymer mit bestimmtem Molekulargewicht, Polymerverzweigungsstatistik,
usw.) hängen
von der Wahl der Bestandteile des Katalysators ab. Die Verwendung
kombinatorischer Bibliotheken ermöglicht die Optimierung der
Beschaffenheit dieser Bestandteile.
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Kombinatorische
Bibliotheken können
auch verwendet werden, um die optimalen Mittel zur Bindung einer
organmetallischen Verbindung oder eines Katalysators an einen Träger (Silikat,
Aluminat, Polystyrol, usw.) zu identifizieren. Die Katalysatoren
oder organmetallischen Verbindungen werden direkt über eine
funktionelle Gruppe an einen Liganden oder alternativ über einen
Linker-Arm an den Syntheseträger
gebunden. Linker-Arm-Parameter, die in einer Bibliothek variiert
werden können,
schließen
beispielsweise Länge,
Ladung, Löslichkeit,
Labilität
der Konformation und chemische Zusammensetzung ein. Substituenten
dieser Linker können
variiert werden, und spezielle Kombinationen von Katalysatoren,
Linkern, Syntheseträgern,
Metallen, Polymerisationsbedingungen, usw. können dann mit einem zweidimensionalen
oder dreidimensionalen Anordnungsformat oder mit Perlenträgern direkt
auf optimale katalytische Aktivität und Betriebsfähigkeit
im Verfahren geprüft
werden.
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Die
Optimierung von Verbindungsbestandteilen wie Metallion, Gegenion,
Identität
und Konzentration des Aktivators, usw. wird bewirkt, indem die Identität oder Konzentration
des Bestandteils variiert wird, dessen Effekt auf die erzeugte Verbindung
untersucht wird. Typischerweise wird der Parameter über die
Anordnung adressierbarer Positionen variiert, die die Bibliothek
umfasst. Zusätzlich
zu den oben beschriebenen Bestandteilen kann die Beschaffenheit
des Substrats auch über
eine kombinatorische Strategie variiert werden.
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Der
Effekt bzw. die Effekte der Änderung
der Charakteristika der Bestandteile einer kombinatorischen Bibliothek
kann bzw. können
direkt oder indirekt analysiert werden. In einer Ausführungsform
werden daher die Struktur oder Eigenschaften der Bibliotheksverbindungen
selbst untersucht. In einer weiteren Aus führungsform wird der Effekt
der Bibliotheksverbindungen auf ein anderes Molekül oder System
untersucht. Wenn beispielsweise eine Bibliothek von Polymerisationskatalysatoren
synthetisiert wird, kann der Effekt der Variationen der Bestandteile
in der Bibliothek bewertet werden, indem die Polymerprodukte analysiert
werden, die unter Verwendung der Bestandteile der Katalysatorbibliothek
hergestellt worden sind. Diese Analyse kann Katalysatorcharakteristika
einschließlich
beispielsweise Fähigkeit
zur Erzeugung eines bestimmten Molekulargewichts, Copolymerisationsfähigkeit,
Lebensdauer, Comonomerverträglichkeit,
chemische Stabilität
und Fähigkeit
zur Bildung von Polymeren mit unterschiedlicher Topologie, Molekulargewichtsverteilung
und/oder Mikrostruktur untersuchen. Andere Mittel zum Analysieren
kombinatorischer Bibliotheken sind Fachleuten offensichtlich.
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Bibliotheken
können
auf unterschiedlichen Substraten synthetisiert werden, die aus unterschiedlichen Materialien
hergestellt sind oder unterschiedliche togologische Charakteristika
aufweisen, und der Effekt der Beschaffenheit des Trägers auf
die synthetisierten Verbindungen kann wie oben beschrieben untersucht
werden. In bestimmten Ausführungsformen
kann das Substrat auch einen Syntheseträger umfassen.
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B. Syntheseträger und Substrate
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Bibliothek eine Anordnung von trägergestützten Metall-Ligand-Verbindungen.
Im Allgemeinen werden für
die Bibliothek von organometallischen Verbindungen oder Katalysatoren
die Metall-Ligand-Verbindungen direkt an einen Syntheseträger gebunden,
falls trägergestützte organmetallische
Verbindungen oder Katalysatoren synthetisiert werden. In anderen
Ausführungsformen
werden die Metall-Ligand-Verbindungen über einen
Linker-Arm an den Syntheseträger
gebunden.
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Die
Struktur, die räumliche
Form und die funktionellen Charakteristika des Substrats werden
nur durch die Beschaffenheit und den Maßstab der Reaktionen beschränkt, die
mit dem Substrat durchgeführt
werden. In bestimmten Ausführungsformen
umfasst das Substrat ein poröses
Material. In anderen Ausführungsformen ist
das Substrat ein nicht-poröses
Material. Das Substrat kann im Wesentlichen eben sein oder kann
Mulden oder erhabene Bereiche enthalten. Das Substrat kann integrale
Mittel zum Flüssigkeits
transport aufweisen, wie beispielsweise Löcher, Nadeln, Ventile, Pipetten
oder Kombinationen derselben. Das Substrat kann auch Mittel zur
Durchführung
von Reaktionen unter einer inerten oder kontrollierten Atmosphäre umfassen.
In einer Ausführungsform
umfasst. das Substrat ferner eine Abdeckung, die Mittel zum Spülen des
Substrats und seiner Inhalte mit einer speziellen Atmosphäre aufweist.
In anderen Ausführungsformen
enthält
das Substrat Mittel, um die Materialien auf oder innerhalb des Substrats
zu heizen, oder mit Licht, Schall oder ionisierender Strahlung zu
behandeln. In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Substrat
Mittel zum Bewegen des Materials innerhalb oder auf dem Substrat.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat das Substrat eine im Wesentlichen ebene obere Oberfläche mit
einer Vielzahl von Vertiefungen oder Mulden von ausreichender Tiefe,
so dass während
der Reaktion mit einem oder mehreren zugefügten Reagentien eine Menge
an Syntheseträger
innerhalb der Vertiefungen oder der Mulden enthalten sein kann.
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Das
Substrat ist aus jedem Material gefertigt, das sich zu einer Konfiguration
formen lässt,
die das Synthetisieren und Screening der erfindungsgemäßen Bibliothek
ermöglicht.
Die einzige Einschränkung
bei den zum Aufbau von Substraten brauchbaren Materialien liegt
darin, dass sie mit den Reaktionsbedingungen verträglich sein
müssen,
denen sie ausgesetzt sein werden. Zur Durchführung der Erfindung brauchbare
Substrate schließen
organische und anorganische Polymere, Metalloxide (z. B. Siliciumdioxid,
Aluminiumoxid), gemischte Metalloxide, Metallhalogenide (z. B. Magnesiumchlorid),
Mineralien, Quarz, Zeolithe, Teflon, vernetztes, nicht-vernetztes
oder dendrimeres Polyethylen, Polypropylencopolymere, Polypropylen,
Polystyrol und Keramik ein, sind jedoch nicht auf diese begrenzt.
Andere Konfigurationen für
Substrate und Materialien, aus denen Substrate gefertigt werden können, sind
Fachleuten offensichtlich. Lösliche
Katalysatoren können
auf anorganischen oder organischen Substraten adsorbiert werden,
um brauchbare heterogene Katalysatoren zu bilden.
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In
einer beispielhaften zweidimensionalen kombinatorischen Bibliothek
trägergestützter organmetallischer
Verbindungen oder Katalysatoren sind die folgenden Substrat-Syntheseträger-Konfigurationen
möglich: i)
ein poröser
Träger
wird in Mulden angeordnet, wobei die Recktanten vom oberen Bereich
der Mulde durch ein Loch im Boden der Mulde durch den Träger fließen (oder
die Fließrichtung
kann umgekehrt sein), ii) ein poröser Träger wird in Mulden angeordnet,
wobei die Recktanten nur im oberen Bereich der Mulde hinein- und herausfließen, iii)
ein nicht-poröser
Träger
wird in Mulden angeordnet, wobei die Recktanten vom oberen Bereich
der Mulde durch ein Loch im Boden der Mulde um das Substrat herum
fließen
(oder die Fließrichtung kann
umgekehrt sein), iv) ein nicht-poröser Träger wird in Mulden angeordnet,
wobei die Recktanten nicht vom oberen Bereich zum Boden der Mulde
durchfließen,
sondern nur zum oberen Bereich der Mulde und aus diesem hinaus,
oder v) ein nicht-poröser
oder poröser
Träger,
der nicht in Mulden enthalten ist, wobei die Recktanten direkt auf
der Substratoberfläche
in räumlich
adressierbarer Weise abgesetzt werden.
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In
Ausführungsformen,
in denen ein Syntheseträger
an das Substrat gebunden werden soll, wird das Substrat funktionalisiert,
um diese Bindung zu ermöglichen.
In Ausführungsformen,
in denen der Ligand synthetisiert wird, indem Ligandenfragmente
auf dem Substrat zusammengebracht werden, wird das Substrat funktionalisiert,
um die Bindung eines ersten Ligandenfragments zu ermöglichen.
In Ausführungsformen,
in denen der Syntheseträger
nicht an das Substrat gebunden wird, kann das Substrat entweder
funktionalisiert oder nicht funktionalisiert sein.
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Funktionalisierbare
Substrate sind in der Technik bekannt. Beispielsweise sind Glasplatten
funktionalisiert worden, damit Oligonukleotide daran gebunden werden
können
(siehe z. B. Southern, Chem. Abstr., 1990, 113: 152979r). Ein weiteres
Verfahren. zum Funktionalisieren von Glas wird von T. M. Brennan
et al.
-
(
US-A-5 474 796 )
gelehrt, bei dem polare Silane verwendet werden, die entweder eine
Hydroxyl- oder eine Aminogruppe enthalten. Organische Polymere lassen
sich auch funktionalisieren. Zum Beispiel kann Polypropylen durch
beispielsweise Oxidation mit Chromsäure oberflächenderivatisiert und nachfolgend
in hydroxy- oder
aminomethylierte Oberflächen
umgewandelt werden, die Anker für
Liganden, Ligandenfragmente oder Syntheseträger liefern. Andere Polymere
zur Verwendung in der Durchführung
der vorliegenden Erfindung schließen beispielsweise hochvernetztes
Polystyrol/Divinylbenzol ein, das durch Chlormethylierung und nachfolgende
Modifikationen der funktionellen Gruppe oberflächenderivatisiert werden kann.
Nylonoberflächen
können
auch derivatisiert werden, da sie eine Ausgangsoberfläche aus
Hexylaminogruppen zur Verfügung
stellen.
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Ähnlich dem
Substrat kann der Syntheseträger
ein organisches polymeres Material oder anorganisches Material einschließlich, aber
nicht begrenzt auf Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Quarzglas, Zeolithe,
Teflon, usw. sein. In Abhängigkeit
von dem Material, aus dem der Syntheseträger zusammengesetzt ist, kann
es sich um ein poröses,
strukturiertes oder festes Material handeln, das flach sein oder
in Form von Perlen oder beliebigen anderen geometrischen Formen
vorliegen kann. Syntheseträger,
die beispielsweise funktionalisiertes Polystyrol, Polyacrylamid
und Glas mit kontrollierten Poren umfassen, sind in der Technik
bekannt. J. Jones, ”Amin
Acid and Peptide Synthesis”,
Oxford Science Publications, Oxford, 1992; S. Narang, Hrsg., ”Synthesis
and Applications of DNA and RNA”,
Academic Press Inc., New. York, 1987, und dort genannte Literaturstellen.
Außerdem
eignen sich Verfahren, die zur Funktionalisierung von Substraten
geeignet sind, auch zum Funktionalisieren von Materialien, die als
Syntheseträger
verwendet werden sollen. Sind Substrat oder Syntheseträger erst
einmal funktionalisiert, wird ein Ligand oder eine Ligandenkomponente
daran gebunden.
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C. Liganden
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist allgemein anwendbar auf alle Liganden, die zur Bindung an Metallionen
in der Lage sind. Die kombinatorische Variation des Liganden kann über eine
Festphasen- oder Lösungsphasenreaktion
oder -reaktionen bewirkt werden. Alternativ kann eine Sequenz, die
eine Kombination von Festphasen- und Lösungsphasenreaktionen umfasst,
zum Synthetisieren einer Anordnung von metallbindenden Liganden
verwendet werden. Ligandencharakteristika, die unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Verfahren
variiert werden können,
schließen
die Anzahl der Koordinationsstellen an dem Metall, die der Ligand besetzen
kann, die Ladung und den elektronischen Einfluss des Liganden, die
Geometrie, die der Ligand dem Metall aufzwingt, die Geometrie, die
das Metall dem Liganden aufzwingt, usw. ein, sind jedoch nicht auf
diese begrenzt. In der Technik sind unzählige metallbindende Liganden
bekannt, und andere Liganden und Ligandenparameter, die unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Verfahren
variiert werden können,
sind für
Fachleute offensichtlich. Siehe beispielsweise J. P. Collman et
al., Principles and Applications of Organotransition Metal Chemistry,
University Science Books, California, 1987, USA, und dort genannte
Referenzen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
besteht der allgemeine Ansatz in 1) Synthese von Ligandenbibliotheken,
die Liganden (z. B. Hilfsliganden) umfassen, die in der Lage sind,
Metallalkylkomplexe mit niedriger Koordinationszahl (z. B. drei
bis fünf)
in einer Vielfalt geometrischer Konfigurationen (z. B. trigonal, tetraedrisch,
quadratisch-planar, quadratisch-pyramidal, pentagonal und bipyramidal)
zu stabilisieren, 2) Bildung von Metallkomplexen aus diesen Bibliotheken,
3) gegebenenfalls Umsetzen von Bibliotheken der Metallkomplexe mit
verschiedenen Aktivatoren und/oder Modifizierungsmitteln, und 4)
Screening der resultierenden Bibliotheken von Metallkomplexen auf
verschiedene Eigenschaften und Charakteristika, beispielsweise Olefinpolymerisationsaktivität, Polymerisationsleistungscharakteristika,
usw. In einer alternativen Ausführungsform können die
aktivierten Metallkomplexe auf einer Bibliothek von Trägern und/oder Linkern
immobilisiert und dann auf verschiedene Eigenschaften (z. B. Olefinpolymerisationsaktivität, Polymerisationsleistungscharakteristika)
untersucht werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Metall ein Übergangsmetallion.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Hilfsligand an das Metallzentrum gebunden und stabilisiert
es in einer niedrigen Koordinationszahl und nimmt nicht direkt an
der katalytischen Chemie teil. Obwohl typischerweise niedrigere
Zahlen von Koordinationsstellen bevorzugt sind, werden Ausführungsformen,
die größere Zahlen
von Koordinationsstellen verwenden, nicht ausgeschlossen. Wenn die
Zahl der Koordinationsstellen drei und höher beträgt, kann die Metall-Ligand-Verbindung
mehr als eine Geometrie aufweisen.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
sind die Koordinationsstellen des Hilfsliganden 1, 2, 3 oder 4 und
die Ladung an den Liganden ist 0, –1, –2, –3 oder –4. Andere Hilfsliganden schließen solche
ein, in denen die Ladung die Anzahl der von ihnen besetzten Stellen übersteigt.
Aufgrund der Beschaffenheit ihrer Struktur haben bestimmte Liganden
mehr als eine mögliche
Koordinationszahl und/oder mehr als eine mögliche Ladung. Die Ladung und/oder
Koordinationszahl eines Liganden kann beispielsweise dann unterschiedlich
sein, wenn er an unterschiedliche Metalle gebunden wird, wie ein
frühes
oder spätes Übergangsmetallion. Beispielsweise
kann auch ein Ligand, der unter stark basischen Bedingungen, z.
B. n-Butyllithium, deprotoniert und mit einem Metallion in Kontakt
gebracht worden ist, eine andere Koordinationszahl und/oder Ladung
haben als derselbe Ligand bei Umsetzung mit einem Metallion unter
milderen Bedingungen.
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Beispiele
für Liganden,
Metall-Ligand-Komplexe und Katalysatorfamilien, die in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können,
schließen
die folgenden ein, sind jedoch nicht auf diese begrenzt:
- (1) Monoanionische Hilfsliganden mit einer
Stelle, wie Cp*MR2 +NCA–,
(wobei M für
das Metall steht, R Alkyl ist und NCA– =
nicht-koordinierendes Anion), und Mono-Cp-Systeme in Kombination
mit Methylalumoxan (MAO);
- (2) Dianionische Hilfsliganden mit zwei Stellen, die beispielsweise
Bis-Cp-Systeme (genannt in US-A-4
752 597 und US-A-5 470 927 ),
Mono-Cp-Systeme, bei denen ein Hilfsligand auf Heteroatombasis die
zweite Stelle besetzt (genannt in US-A-5
064 802 ), Nicht-Cp-bis-Amid-Systeme (genannt in US-A-5 318 935 und US-A-5 495 036 ) und verbrückte Bis-Amido-Liganden
und Gruppe IV Katalysatoren, die durch Liganden stabilisiert sind
(genannt in Organometallics, 1995, 14: 3154–3156 und J. Am. Chem. Soc.,
1996, 118: 10008–10009).
- (3) Monoanionische Hilfsliganden mit zwei Stellen einschließlich beispielsweise
Cp(L)CoR+X– und
verwandten Systemen (genannt in WO
96/13529 ).
- (4) Neutrale Hilfsliganden mit zwei Stellen, beispielsweise
die Ni2+- und Pd2+-Systeme.
Siehe beispielsweise Johnson et al., J. Am. Chem. Soc., 1995, 117:
6414–6415,
und WO 96/23010 .
- (5) Neutrale Hilfsliganden mit drei Stellen,
- (6) Monoanionische Hilfsliganden mit drei Stellen,
- (7) Dianionische Hilfsliganden mit drei Stellen,
- (8) Trianionische Hilfsliganden mit drei Stellen,
- (9) Neutrale, monoanionische und dianionische Hilfsliganden
mit vier Stellen und
- (10) Hilfsliganden, bei denen die Ladung die Anzahl der besetzten
Stellen übersteigt
(siehe beispielsweise US-A-5 504 049 ).
-
Eine
Anwendung der vorliegenden Erfindung besteht in dem Herstellen und
Screening einer großen Anzahl
von Liganden, die Komponenten von organmetallischen Verbindungen
oder Katalysatoren sind. Liganden, die zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, enthalten als Teil des
Bindungsbereichs ihres strukturellen Gerüsts Gruppen wie beispielsweise
Alkyl, Carben, Carbin, Cyanid, Olefin, Keton, Acetylen, Allyl, Nitrosyl,
Diazo, Dioxo, Dischwefel, Diselen, Schwefelmonoxid, Schwefeldioxid,
Aryl, Heterocyclen, Acyl, Carbonyl, Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel,
Phosphin, Phosphido und Hydrid. Zusätzliche Atome und Gruppen,
die einen metallbindenden Bereich aufweisen, sind in der Technik
bekannt und zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung brauchbar. Siehe beispielsweise J. P.
Collman et al., Principles and Applications of Organotransition
Metal Chemistry, University Science Books, California, 1987, USA,
und dort zitierte Literaturstellen.
-
Die
Bibliotheken der Hilfsliganden werden, wie oben erklärt, unter
Verwendung kombinatorischer Chemieformate hergestellt. Innerhalb
der Bibliothek kann ein weiter Bereich von Ligandencharakteristika
variiert werden. Charakteristika, die innerhalb der Bibliothek variabel
sind, schließen
beispielsweise den Raumbedarf des Liganden, den elektronischen Charakter,
die Hydrophobie/Hydrophilie, Geometrie, Chiralität, Anzahl der Koordinationsstellen
an dem Metall, die der Ligand besetzt, Ladung an sowohl dem Ligandenkern
als auch seinen Substituenten sowie die Geometrie ein, die der Ligand
dem Metall aufzwingt.
-
Zwei-,
drei- und vierzähnige
Ligandensysteme, die sich für
die kombinatorische Synthese anbieten, können beispielsweise aus den
folgenden Ligandenfragmenten aufgebaut werden, die nach ihrer Ladung
aufgeführt
sind.
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Die
Synthese der Ligandenbibliotheken kann kombinatorisch (parallel
oder split-pool-Verfahren) unter Verwendung von Varianten bekannter
synthetischer organisch-chemischer Verfahren durchgeführt werden. Neutrale
Ligandenfragmente schließen
Amin (R3N), Phosphin (R3P),
Arsin (RR3As), Stilbine (R3Sb),
Ether (R2O), Thioether (R2S),
Selenoether (R2Se), Telluroether (R2Te), Ketone (R2C=O),
Thioketone, Imine (R2C=NR), Phosphinimine
(R3P=NR, RP=NR, R2C=PR),
Pyridine, Pyrazole, Imidazole, Furane, Oxazole, Oxazoline, Thiophene,
Thiazole, Isoxazole, Isothiazole, Arene, Nitrile (R-C≡N), Isocyanate
(R-N≡C),
Acetylen, Olefine ein.
-
Monoanionische
Ligandenfragmente schließen
Amide (NR2), Phosphid (PR2),
Silyl (SiR3), Arsido (AsR2),
SbR2, Alkoxy (OR), Thiol (SR), Selenol (SeR),
Tellurol (TeR), Siloxy (OSiR3), Cyclopentadienyl
(C5R5), Boratobenzole
(C5BR6), Pyrazoylborate,
Carboxylat (RCO2 –),
Acyl (RCO), Amidate, Alkyl, Aryl, Triflate (F3CSO3 –), Thiocarboxylate (RCS2 –), Halogenid, Nitrat
und dergleichen ein, sind jedoch nicht auf diese begrenzt.
-
Dianionische
Ligandenfragmente schließen
Cyclooctatetraenyl (R8C8 2–),
Alkylidene (R2C), Borylide (C4BR5), Imido (RN), Phosphido (RP), Carbolid,
Oxid, Sulfid, Sulfat, Carbonat und dergleichen ein, sind jedoch nicht
auf diese begrenzt.
-
Trianionische
Ligandenfragmente schließen
Alkylidine (R-C≡),
-P3– (Phosphide),
-As (Arsenide), Phosphite ein.
-
Mehrzähnige Liganden
können
im Allgemeinen aufgebaut werden, indem Ligandenfragmente über eine
oder mehrere der seitenständigen
R-Gruppen verbrückt
werden. Spezifische Beispiele für
zweizähnige neutrale
Liganden [2,0], die aus der oben gegebenen Liste von Ligandenfragmenten
aufgebaut werden können,
schließen
Diimine (abgeleitet von zwei Iminfragmenten), Pyridylimine (abgeleitet
von einem Pyridin und einem Iminfragment), Diamine (abgeleitet von
zwei Aminfragmenten), Iminamine (abgeleitet von einem Imin und einem
Amin), Iminthioether (abgeleitet von einem Imin und einem Thioether),
Iminether (abgeleitet von einem Imin und einem Ether), Iminphosphine
(abgeleitet von einem Imin und einem Phosphin), Bisoxazolin (abgeleitet
von zwei Oxazolinen), Diether (abgeleitet von zwei Ethern), Bisphosphiniminen
(abgeleitet von zwei Phoshiniminen), Diphosphine (abgeleitet von
zwei Phosphinen) und Phosphinamin (abgeleitet von einem Phosphin
und einem Amin) ein, sind jedoch nicht auf diese begrenzt. Andere
zweizähnige
neutrale Ligandensysteme können
in ähnlicher
Weise aus der oben beschriebenen Liste neutraler Ligandenfragmente
aufgebaut werden.
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Zweizähnige monoanionische
Liganden [2,1] können
aufgebaut werden, indem ein neutrales Ligandenfragment mit einem
monoanionischen Ligandenfragment aus den oben beschriebenen Listen
verbrückt wird.
Beispiele schließen
Salen und andere Alkoxyiminliganden (abgeleitet von Imin- und Alkoxyligandenfragmenten),
Amidoamine (abgeleitet von einem Amid und einem Amin) und Amidoether
(abgeleitet von einem Amid und einem Ether) ein, sind jedoch nicht
auf diese begrenzt. Andere zweizähnige
Monoaminliganden können
in ähnlicher
Weise aufgebaut werden.
-
Zweizähnige dianionische
Liganden [2,2] können
aufgebaut werden, indem entweder zwei monoanionische Ligandenfragmente
oder ein dianionisches Ligandenfragment und ein neutrales Ligaredenfragment kombiniert
werden. Spezifische Beispiele schließen Dicyclopentadienylliganden
(abgeleitet von zwei Cyclopentadie nylligandenfragmenten), Cyclopentadienylamidoliganden
(abgeleitet von Cyclopentadienyl- und Amidligandenfragmenten), Imidothioetherliganden
(abgeleitet von Imido- und Thioetherligandenfragmenten), Imidophosphinliganden
(abgeleitet von Imid- und Phosphinligandenfragmenten) und Alkoxyamidliganden
(abgeleitet von Alkoxid- und Amidligandenfragmenten) ein, sind jedoch
nicht auf diese begrenzt. Andere zweizähnige Diaminliganden können in ähnlicher
Weise aufgebaut werden.
-
Zweizähnige Liganden
mit Ladungen größer als –2 können aufgebaut
werden, indem monoanionische Ligandenfragmente mit di- oder trianionischen
Ligandenfragmenten kombiniert werden, oder indem zwei dianionische
Ligandenfragmente kombiniert werden. Beispiele schließen Bisimidoliganden
(abgeleitet von zwei Imidliganden) und Carbin-Ether-Liganden (abgeleitet
von Carbin- und Etherligandenfragmenten) ein.
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Dreizähnige neutrale
Liganden [3,0] können
durch Kombinieren drei neutraler Ligandenfragmente aus der oben
beschriebenen Liste aufgebaut werden. Beispiele schließen 2,5-Diiminopyridylliganden
(abgeleitet von zwei Imin- und einem Pyridylligandenfragmenten),
Triimidazoylphosphine (abgeleitet von drei Imidazolligandenfragmenten,
die an ein zentrales Phosphoratom gebunden sind), Trispyrazoylalkane
(abgeleitet von drei Pyrazolliganden, die an ein zentrales Kohlenstoffatom
gebunden sind) ein, sind jedoch nicht auf diese begrenzt. Andere
dreizähnige
Liganden (z. B. [3,1], [3,2], [3,3] können in ähnlicher Weise aufgebaut werden.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die Koordinationszahlen (CN) des Hilfsliganden unabhängig 1,
2, 3 oder 4 und die Ladung an den Liganden ist unabhängig 0, –1, –2, –3 oder –4. Der
Hilfsligand oder das Ligandenfragment müssen nicht negativ gela den
sein, beispielsweise sind positiv geladene Liganden wie Tropylium
(C7H7 +)
zur Durchführung
der Erfindung auch brauchbar.
-
Die
momentan bevorzugten ”Familien” von Koordinationszahlen
und Ladungen sind (i) CN = 2, Ladung = –2, (ii) CN = 2, Ladung = –1, (iii)
CN = 1, Ladung = –1,
(iv) CN = 2, Ladung = neutral, (v) CN = 3, Ladung = –1, (vi)
CN = 1, Ladung = –2,
(vii) CN = 3, Ladung = –2,
(viii) CN = 2, Ladung = –3,
(ix) CN = 3, Ladung = –3, (x)
CN = 3, Ladung = 0, (xi) CN = 4, Ladung = 0, (xii) CN = 4, Ladung
= –1,
und (xiii) CN = 4, Ladung = –2.
In den anderen Ausführungsformen
hat der Hilfsligand eine Ladung, die die Anzahl der Koordinationsstellen übersteigt,
die er am Metallion besetzt.
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Andere
bevorzugte Ausführungsformen
von Ligandenfamilien, die sich für
kombinatorische Synthesestrategien anbieten und hier aufgeführt werden,
sind (1) Hilfsligand auf einem Träger, wobei CN = 2, Ladung =
neutral mit der Bezeichnung [2,0], (2). Hilfsligand auf einem Träger, wobei
CN = 2, Ladung = –1
mit der. Bezeichnung [2,1], (3) Hilfsligand mit Metallkomplex auf
einem Träger,
wobei CN = 2, Ladung = –2
mit der Bezeichnung [2,2], (4) Hilfsligand ohne Träger, wobei
CN = 2, Ladung = –1
mit der Bezeichnung [2,1], (5) Hilfsligand ohne Träger, wobei
CN = 2, Ladung = –2
mit der Bezeichnung [2,2], (6) Hilfsligand ohne Träger mit
funktionellem Linker, wobei CN = 2, Ladung = –2 mit der Bezeichnung [2,2],
(7) Hilfsligand ohne Träger
mit ”funktionslosem” Linker,
wobei CN = 2, Ladung = –2
mit der Bezeichnung [2,2] und (8) Hilfsligand ohne Träger, wobei
CN = 3, Ladung = –3
mit der Bezeichnung [3,3].
-
3 beschreibt einen anderen möglichen
Weg für
die Katalysatorvorläufersynthese
unter Verwendung des Ansatzes der kombinatorischen Synthese. Allgemein
kann man sich andere Bibliotheken von Ligandenkernen vorstellen,
die unter Verwendung ähnlicher.
Anwendungen der kombinatorischen Chemie hergestellt werden können. Beispiele
schließen
die in den 4A bis G gezeigten Ligandenkerne
ein.
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Ein
wichtiges Beispiel ist die Anordnung der aciden Funktionalität in den
R-Gruppensubstituenten innerhalb einer Biblio thek. Die acide Funktionalität kann ausgeprägte Auswirkungen
auf die katalytische Leistung des Polymerisationskatalysatorsystems
haben, einschließlich
der Verbesserung der Fähigkeit
des Katalysators, polare funktionale Comonomere schnell einzubauen.
Späte Übergangsmetallkatalysatoren
wie die Brookhart-Katalysatoren tolerieren bestimmte polare funktionelle
Comonomere, die Polymerisationsgeschwindigkeit ist jedoch aufgrund
von intramolekularer Koordination der polaren Funktionalität an das
Metallzentrum (siehe 13A) erheblich herabgesetzt.
Eine geeignete Anordnung einer aciden Gruppe auf dem Hilfsliganden
würde mit
dem Metallzentrum hinsichtlich der Koordination der polaren funktionalen
Gruppe konkurrieren und die Polymerisationsgeschwindigkeit beschleunigen,
indem eine freie Koordinationsstelle am Metallzentrum erzeugt wird,
wie in 13B abgebildet ist. Geeignete
acide Funktionalitäten
schließen
dreiwertige Borgruppen, dreiwertige Aluminiumgruppen, Carbonsäuren und
Schwefelsäuren
ein Der Einschluss von acider Funktionalität in die R-Gruppen des Hilfsligandensystems
ist ein allgemeines Konzept, das sich auf alle erfindungsgemäßen Ligand/Metall-Komplexe
anwenden lässt.
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Die
erfindungsgemäßen Liganden,
insbesondere die Diiminliganden, können entweder symmetrisch oder
asymmetrisch sein. Die symmetrischen Liganden enthalten zwei Gruppen,
die jeweils von identischen Iminen abgeleitet sind. Im Unterschied
dazu enthalten die asymmetrischen Liganden zwei Gruppen, die jeweils von
nicht-identischen Iminen abgeleitet sind. Verschiedene Synthesewege
können
verwendet werden, um zu den asymmetrischen Liganden zu kommen. Es
kann beispielsweise eine Carbonylgruppe des Diketons geschützt werden,
während
die Andere mit einem Amin umgesetzt wird. Nach dem Entschützen wird
die zweite Carbonylgruppe mit einem zweiten Amin umgesetzt. Ein
weiterer brauchbarer Reaktionsweg besteht in der Zugabe einer ungefähr stöchiometrischen
Menge eines ersten Amins, gefolgt von der Zugabe einer ähnlichen Menge
eines zweiten Amins. Andere Wege zu symmetrischen und asymmetrischen
Liganden sind für
Fachleute ersichtlich.
-
Die
von dem Hilfsligandenkern seitenständigen R-Gruppen werden aufgrund
der Charakteristika gewählt,
die sie den organo metallischen Verbindungen verleihen. R-Gruppen
beeinflussen die Reaktivität
und Stabilität
von Katalysatoren und organometallischen Verbindungen, binden sich
jedoch nicht direkt und irreversibel an das Metallzentrum. Die Größe und elektronische
Beschaffenheit der R-Gruppen kann variiert werden, um den Raumbedarf
um das Metallzentrum und die elektronischen Eigenschaften der Ligand-Metall-Verbindung
zu ändern.
R-Gruppen, die chiral sind, können
dem Ligand-Metall-Komplex Chiralität verleihen. Weitere R-Gruppen
werden zur Einstellung der Hydrophobie/Hydrophilie der Ligand-Metall-Verbindung
verwendet.
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Die
R-Gruppen an den Liganden sind unabhängig ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, Alkyl, substituiertem Alkyl, Aryl, substituiertem
Aryl, Arylalkyl, substituiertem Arylalkyl, Acyl, Halogen, Amino,
Cyano, Nitro, Hydroxy, Alkoxy, Alkylamino, Acylamino, Silyl, Germyl,
Stannyl, Siloxy, Phosphino, Aryloxy, Aryloxyalkyl, substituiertem
Aryloxyalkyl, Heteroaryl, substituiertem Heteroaryl, Heteroarylalkyl,
substituiertem Heteroarylalkyl, Heterocyclen, substituierten Heterocyclen,
Heterocyclo-Alkyl, substituiertem Heterocyclo-Alkyl, S-Aryl- und
S-Alkylmerkaptanen.
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Der
Begriff ”unabhängig ausgewählt” wird hier
zur Angabe verwendet, dass die R-Gruppen, z. B. R1, R2 und R3, identisch
oder unterschiedlich sein können
(z. B. können
R1, R2 und R3 alle substituierte Alkylreste sein, oder
R1 und R2 können substituiertes
Alkyl und R3 kann Aryl sein, usw.). Benachbarte
R-Gruppen können unter
Bildung cyclischer Strukturen gekoppelt sein.
-
Eine
benannte R-Gruppe hat im Allgemeinen die Struktur, die in der Technik
R-Gruppen mit diesem Namen zugeordnet wird. Zur Veranschaulichung
werden repräsentative,
oben genannte R-Gruppen hier nachfolgend definiert. Diese Definitionen
sollen die dem Fachmann bekannten Definitionen ergänzen und
verdeutlichen, jedoch nicht ausschließen.
-
Der
Begriff ”Alkyl” wird hier
zur Bezeichnung eines verzweigten oder unverzweigten, gesättigten
oder ungesättigten
einwertigen Kohlenwasserstoffrestes verwendet. Wenn die Alkylgruppe
1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist, wird sie als ”niederes Alkyl” bezeichnet.
Geeignete Alkylreste schließen
beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, 2-Propenyl (oder
Allyl), n-Butyl, t-Butyl, i-Butyl (oder 2-Methylpropyl), usw. ein.
Der Begriff schließt
in seiner hier gegebenen Bedeutung ”substituierte Alkyle” ein.
-
”Substituiertes
Alkyl” bezieht
sich auf Alkyl wie unmittelbar beschrieben, einschließlich einer
oder mehrerer funktioneller Gruppen wie niederes Alkyl, Aryl, Acyl,
Halogen (d. h. Halogenalkyle, z. B. CF3),
Hydroxy, Amino, Alkoxy, Alkylamino, Acylamino, Acyloxy, Aryloxy,
Aryloxyalkyl, Mercapto, sowohl gesättigte als auch ungesättigte cyclische
Kohlenwasserstoffe, Heterocyclen und dergleichen. Diese Gruppen
können
an jedes Kohlenstoffatom in der Alkylgruppe gebunden sein.
-
Der
Begriff ”Aryl” wird hier
zur Bezeichnung eines aromatischen Substituenten verwendet, der
ein einzelner aromatischer Ring oder mehrere aromatische Ringe sein
kann, die miteinander kondensiert, kovalent verbunden oder über eine
gemeinsame Gruppe wie eine Methylen- oder Ethylengruppe verbunden
sind. Die gemeinsame Verbindungsgruppe kann auch Carbonyl sein,
wie in Benzophenon. Der aromatische Ring bzw. die aromatischen Ringe
kann bzw. können
unter anderem substituiertes oder ursubstituiertes Phenyl, Naphthyl,
Biphenyl, Diphenylmethyl und Benzophenon einschließen.
-
”Substituiertes
Aryl” bezieht
sich auf Aryl wie unmittelbar beschrieben, einschließlich einer
oder mehrerer funktioneller Gruppen wie niederes Alkyl, Acyl, Halogen,
Alkylhalogene (z. B. CF3), Hydroxy, Amino,
Alkoxy, Alkylamino, Acylamino, Acyloxy, Mercapto und sowohl gesättigte als
auch ungesättigte
cyclische Kohlenwasserstoffe, die mit dem aromatischen Ring bzw.
den aromatischen Ringen kondensiert, an diese(n) kovalent gebunden
oder über
eine gemeinsame Gruppe wie Methylen- oder Ethylengruppe verbunden
sind. Die Verbindungsgruppe kann auch Carbonyl sein, wie in Cyclohexylphenylketon.
-
Der
Begriff ”Acyl” wird zur
Beschreibung eines Ketonsubstituenten, -C(O)R, verwendet, wobei
R Alkyl oder substituiertes Alkyl, Aryl oder substituiertes Aryl
wie zuvor definiert ist.
-
Der
Begriff ”Amin” wird hier
zur Bezeichnung der Gruppe -NRR' verwendet,
wobei R und R' unabhängig Wasserstoff,
niederes Alkyl, substituiertes niederes Alkyl, Aryl, substituiertes
Aryl oder Acyl sein können. Wenn.
eine Aminogruppe über
das Stickstoffatom an ein Metall gebunden ist, wird es als ”Amido”-Ligand.
bezeichnet.
-
Der
Begriff ”Alkoxy” wird hier
zur Bezeichnung der -OR Gruppe verwendet, wobei R Alkyl, substituiertes
niederes Alkyl, Aryl, substituiertes Aryl ist, wobei die substituierten
Alkyl-, Aryl- und substituierten Arylgruppen wie hier beschrieben
sind. Geeignete Alkoxyreste schließen beispielsweise Methoxy,
Ethoxy, Phenoxy, substituiertes Phenoxy, Benzyloxy, Phenethyloxy,
t-Butoxy, usw. ein.
-
Der
Begriff ”Mercapto” definiert
hier Gruppen mit der allgemeinen Struktur R-S-R', wobei R und R' gleich oder unterschiedlich sind und
Alkyl, Aryl oder heterocyclisch wie hier beschrieben sind.
-
Der
Begriff ”gesättigter
cyclischer Kohlenwasserstoff” bezeichnet
Gruppen wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, usw. und substituierte
Analoga dieser Strukturen.
-
Der
Begriff ”ungesättigter
cyclischer Kohlenwasserstoff” wird
zur Beschreibung einer einwertigen nicht-aromatischen Gruppe mit
mindestens einer Doppelbindung verwendet, wie Cyclopenten, Cyclohexen, usw.
und substituierte Analoga derselben.
-
Der
Begriff ”Heteroaryl” wird hier
zur Beschreibung aromatischer Ringe verwendet, in denen ein oder mehrere
Kohlenstoff atome des aromatischen Rings bzw. der aromatischen Ringe
durch ein Heteroatom wie Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel ersetzt
sind. Heteroaryl bezieht sich auf Strukturen, die ein einziger aromatischer
Ring, mehrere aromatische Ring(e) oder ein oder mehrere aromatische
Ringe sein können,
die an ein oder mehrere nicht-aromatische Ring(e) gekoppelt sein
können.
In Strukturen mit mehreren Ringen können die Ringe miteinander
kondensiert, kovalent verbunden oder an eine gemeinsame Gruppe wie
Methylen- oder Ethylengruppe
gebunden sein. Die gemeinsame Verbindungsgruppe kann auch Carbonyl
sein, wie in Phenylpyridylketon. Ringe wie Thiophen, Pyridin, Isoxazol,
Phthalimid, Pyrazol, Indol, Furan, usw. oder benzokondensierte Analoga
dieser Ringe sind hier durch den Begriff ”Heteroaryl” definiert.
-
”Heteroarylalkyl” definiert
eine Untergruppe von ”Alkyl”, wobei
die Heteroarylgruppe über
eine Alkylgruppe wie hier definiert gebunden ist.
-
”Substituiertes
Heteroaryl” bezieht
sich auf Heteroaryl wie gerade beschrieben, wobei der Heteroarylkern
mit einer oder mehreren funktionalen Gruppen substituiert ist, wie
niederem Alkyl, Acyl, Halogen, Halogenalkyle (z. B. CF3),
Hydroxy, Amino, Alkoxy, Alkylamino, Acylamino, Acyloxy, Mercapto,
usw. Substituierte Analoga von heteroaromatischen Ringen wie Thiophen,
Pyridin, Isoxazol, Phthalimid, Pyrazol, Indol, Furan, usw. oder
benzokondensierte Analoga dieser Ringe sind hier durch den Begriff ”substituiertes
Heteroaryl” definiert.
-
”Substituiertes
Heteroarylalkyl” definiert
eine Untergruppe des oben beschriebenen ”substituierten Alkyls”, wobei
die Alkylgruppe wie hier definiert die Heteroarylgruppe an den Kern
bindet.
-
Der
Begriff ”Heterocyclus” wird hier
zur Beschreibung einer einwertigen gesättigten oder ungesättigten nicht-aromatischen
Gruppe mit einem einzigen Ring oder mehreren kondensierten Ringen
aus 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4 Heteroatomen ausgewählt aus
Stickstoff, Phosphor, Schwefel oder Sauerstoff im Ring verwendet.
Solche Heterocyclen sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Morpholin,
Piperidin, Pyrrolidin, usw.
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Der
Begriff ”substituierter
Heterocyclus” wird
hier zur Beschreibung einer Untergruppe von ”Heterocyclen” verwendet,
wobei der heterocyclische Kern mit einer oder mehreren funktionalen
Gruppen wie Alkyl, Acyl, Halogen, Halogenalkylen (z. B. CF3), Hydroxy, Amino, Alkoxy, Alkylamino, Acylamino,
Acyloxy, Mercapto, usw. substituiert ist.
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Der
Begriff ”Heterocyclo-Alkyl” definiert
eine Untergruppe von ”Alkyl”, wobei
eine Alkylgruppe wie hier definiert die heterocyclische Gruppe mit
dem Kern verbindet.
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Der
Begriff ”substituiertes
Heterocyclo-Alkyl” definiert
eine Untergruppe von ”Heterocyclo-Alkyl”, wobei der
heterocyclische Kern mit einer oder mehreren funktionellen Gruppen
wie niederem Alkyl, Acyl, Halogen, Halogenalkylen (z. B. CF3), Hydroxy, Amino, Alkoxy, Alkylamino, Acylamino,
Acyloxy, Mercapto, usw. substituiert ist.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird eine Anordnung von Ligandengruppen auf einem Substrat synthetisiert.
Diese Anordnung ist eine kombinatorische Anordnung räumlich getrennter
Substrat- oder Syntheseträger-gebundener
Ligandengruppen. Jeder der zuvor diskutierten Ligandentypen ist
für diese Synthesestrategie
geeignet. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Anordnung
von Ligandengruppen jedoch neutrale zweizähnige Liganden oder chelatbildende
Diiminliganden. Nach seiner Synthese kann die Anordnung von Ligandengruppen
an ein Metallion (z. B. Übergangsmetallion,
Hauptgruppenmetallion und Lanthanidion) gebunden werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung wird eine Metall-Ligand-Anordnung oder -Bibliothek
so hergestellt, dass jedes Mitglied der Ligand-Anordnung mit einem
Metallionvorläufer
in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels
in Kontakt gebracht wird, wobei die Metall-Ligand-Anordnung neutrale
zweizähnige
Ligandengruppen umfasst und der Metallvorläufer durch mindestens eine
labile neutrale Lewisbase stabilisiert wird. Übergangsmetallionvorläufer sind
besonders bevorzugt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Ligandengruppen Diiminliganden und der Übergangsmetallvorläufer ist
aus einem Gruppe-10-Übergangsmetall
ausgewählt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Liganden
monoanionische zweizähnige
Ligandengruppen und der Übergangsmetallvorläufer wird
durch mindestens einen labilen anionischen Abgangsgruppenliganden
stabilisiert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung können
hier beschriebene Ligandenbibliotheken mit Hauptgruppenmetallvorläufern umgesetzt
werden, um Katalysatorbibliotheken zu erzeugen. Solche Katalysatorbibliotheken
werden für
eine Viel zahl organischer Umwandlungen verwendet, die Lewissäurestellen
erfordern, einschließlich
stereoselektiver Kupplungsreaktionen (wobei eine chirale Lewissäure erforderlich ist),
Olefinoligomerisierung und Olefinpolymerisation. Ein Beispiel für solche
Reaktionen beinhaltet die Reaktion von Trialkylaluminium mit [2,2]-
oder [2,1]-Ligandenbibliotheken, wobei jedes Mitglied der Ligandenbibliothek
in der di- beziehungsweise monoprotischen Form vorliegt. Diese Reaktion
erzeugt organometallische Bibliotheken, die zweizähnige Liganden
umfassen, die an Mono- oder Dialkylaluminiumzentren gebunden sind. Diese
Bibliotheken können
durch Umsetzung mit Ionenaustauschaktivator wie [PhN-Me2H]+[B(C6F5)4]– weiter modifiziert
werden, um Ligand-stabilisierte kationische Aluminiumreagentien
zu erzeugen, die als Katalysatoren für organische Kopplungsreaktionen,
Olefinoligomerisierung und Olefinpolymerisation wirken können. Beispiele
für solche
[2,2]- und [2,1]-Reaktionen sind nachfolgend in Schema 1 gezeigt:
-
-
Diese
Verbindungen sind brauchbar als Katalysatoren in beispielsweise
der Polymerisation organischer Monomere. Organische Monomere schließen Ethylen,
Propylen, Buten, Isobutylen, Hexen, Methacrylat, Methylvinylether,
Diene, usw. ein, sind je doch nicht auf diese beschränkt. Die
Reaktionen können
in der Gasphase oder in Lösung
entweder auf dem Substrat oder Syntheseträger oder von diesen getrennt
durchgeführt werden.
Die Fähigkeit,
katalytische Eigenschaften einer Metall-Ligand-Verbindung auf dem
Syntheseträger
zu untersuchen, ermöglicht
die Herstellung von Bibliotheken von Katalysatoren, die an eine
Vielfalt von Syntheseträgern
gebunden sind, wie Polystyrole, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, usw.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung wird ein Polymergemisch so hergestellt, dass mindestens
zwei Mitglieder der Metall-Ligand-Bibliotheken mit mindestens einem
Cokatalysator und mindestens einem Monomer in Kontakt gebracht werden.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden Olefine, Diolefine und acetylenisch ungesättigte Monomere so polymerisiert,
dass mindestens zwei Mitglieder der Metall-Ligand-Bibliothek mit
mindestens einem Cokatalysator und mindestens einem Monomer in Kontakt
gebracht werden.
-
Eine
weitere beispielhafte Bibliothek umfasst Diiminliganden mit der
folgenden allgemeinen Formel (I). Diese Bibliotheken können durch
Lösungs-
oder Festphasentechnik oder eine Kombination derselben hergestellt
werden.
-
-
Substituentengruppen
R2, R2, R3 und R4 können aus
vielen unterschiedlichen organischen Fragmenten wie oben diskutiert
aus gewählt
werden. Die Rolle des R-Gruppensubstituenten besteht in der Modifizierung
der sterischen, stereochemischen, Löslichkeits- und elektronischen
Eigenschaften des Ligandensystems. Die R-Gruppe kann polar oder
unpolar sein und neutrale, saure oder basische Funktionalitäten umfassen.
Geeignete R-Gruppen schließen
die oben beschriebenen und auch Organometalloidreste wie beispielsweise
Silyl- oder Germylreste ein. Das Molekulargewicht des R-Gruppensubstituenten
liegt im Allgemeinen im Bereich von 1 bis 10 000 Dalton. Polymere
oder oligomere R-Gruppen mit Molekulargewichten größer als
10 000 können
auch hergestellt werden.
-
Die
oben beschriebenen Diimin-Ligandenbibliotheken können mit einer Vielzahl metallischer
Vorläufer in.
Kontakt gebracht werden, um organmetallische Bibliotheken herzustellen.
In einem Verfahren wird die Liganden-Bibliothek mit einem koordinativ
ungesättigten
metallischen Vorläufer
oder metallischen Vorläufer,
der mit einem schwach gebundenen Abgangsgruppenliganden komplexiert
ist, in Kontakt gebracht, wie nachfolgend in Schema 2 gezeigt wird.
Schema
2 , wobei L eine neutrale Lewisbase ist, n eine ganze
Zahl größer als
oder gleich Null ist,
z eine ganze Zahl größer als oder gleich Null ist,
”a” die Anzahl
verdrängter
L-Gruppen wiedergibt und a + z = n, M Metall ist,
X ein anionischer
Ligand wie Halogenid, Kohlenwasserstoff oder Hydrid ist, und
m
die Anzahl an Liganden X wiedergibt und eine ganze Zahl größer als
oder gleich Null ist.
-
Metallkatalysatoren,
die nicht-koordinierende Anionen umfassen, können synthetisiert werden,
indem ein Metallvorläufer
mit niedriger Wertigkeit mit der protonierten Form einer Ligandenbibliothek
in Kontakt gebracht wird. Beispielsweise können Diimin-stabilisierte Übergangsmetallkatalysatoren
nach einem Zweistufenverfahren hergestellt werden, bei dem 1) die
Diiminbibliothek mit der Brönstedtsäure eines
nicht-koordinierenden Anions umgesetzt wird, um eine Iminiumsalzbibliothek
zu bilden, und 2) die Iminiumsalzbibliothek mit einem geeigneten
metallischen Vorläufer
mit niedriger Wertigkeit in Kontakt gebracht wird. Ein Beispiel
für ein solches
Verfahren ist nachfolgend in Schema 3 abgebildet.
-
-
In
bestimmten Ausführungsformen
werden die erfindungsgemäßen Liganden
als reine Stereo-, Regio- oder Konformationsisomere hergestellt,
oder alternativ können
die Liganden eine Mischung von Isomeren sein. Zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignete Metalle schließen
Cr, Mo, W, Pd, Ni, Pt, Ir, Rh, Co, usw. ein, sind jedoch nicht auf
diese begrenzt. Zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren
geeignete Aktivatoren schließen
MAO, [H(OEt2)]+[BAr4]–, usw. ein., sind jedoch
nicht auf diese beschränkt.
Zur Verwendung in erfindungsgemäßen Verfahren
geeignete Lösungsmittel
schließen
Hexan, CH2Cl2, Toluol,
CHCl3, usw. ein, sind jedoch nicht auf diese
begrenzt.
-
Die
oben beschriebenen Techniken werden verwendet, um mehr als 3, mehr
als 10, mehr als 20, mehr als 50, mehr als 100, mehr als 200, mehr
als 500, mehr als 1000, mehr als 10 000, mehr als 100 000 unterschiedliche
Verbindungen zu synthetisieren. Chemische Synthesestufen können mit
einer Kombination aus Festphasen- und
Lösungsphasenstufen
auf Syntheseträgern
wie Nadeln, Perlen oder in Mulden durchgeführt werden. Die Technik zum
Variieren von Liganden kann entweder durch paralleles Abgeben von
Reagentien an räumlich
adressierbare Stellen oder durch die bekannte kombinatorische ”Split-and-Pool”-Technik
durchgeführt
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Methoden
umfassen auch Ausführungsformen,
in denen die Bindung zwischen dem Liganden und dem Substrat oder
Syntheseträger
in der Länge
und/oder chemischen Zusammensetzung variiert wird.
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D. Linker
-
Kombinatorische
Bibliotheken können
auch verwendet werden, um die optimale Bindung eines organometallischen
Katalysators an festen Träger
(z. B. Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Polystyrol, usw.) zu identifizieren.
In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Linkergruppen zwischen den Syntheseträger und
den Liganden und/oder das Substrat und den Syntheseträger geschoben.
Eine weite Vielfalt spaltbarer und nicht-spaltbarer Linker-Gruppen sind bekannt
und werden von Fachleuten auf dem Gebiet der Chemie verwendet. Sie
können
erfindungsgemäß verwendet
werden, um Ligarad- und organmetallische Bibliotheken zusammenzustellen.
Die Länge
und Struktur der Linker sind potentielle Variablen, die die Katalysatorleistung
beeinflussen können
und ein Element beim Bibliotheks-Design darstellen können. Beispiele
für zur
erfindungsgemäßen Verwendung
geeignete Linker sind detailliert in der PCT-Veröffentlichung
US 94/05597 (
WO 94/27498 ) beschrieben.
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E. Metalle
-
Die
erfindungsgemäßen Ligandenbibliotheken
können,
wenn sie erst einmal gebildet sind, mit Metallionen in Kontakt gebracht
werden, um organmetallische Verbindungen herzustellen. Diese Verbindungen
sind typischerweise Katalysatoren. Die Metallionen liegen in Form
einfacher Salze, gemischter Salze oder organometallischer Verbindungen
vor.
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Wenn
die erfindungsgemäßen Verfahren
zum Auffinden eines aktiven Katalysators verwendet werden, können alle
Klassen von Metallionen verwendet werden. Allgemeine Klassen von
Metallionen zur Verwendung zur Durchführung der vorliegenden Erfindung
schließen Übergangsmetallionen,
Lanthanidionen, Hauptgruppenmetalle und Actinidionen ein, sind jedoch
nicht auf diese. begrenzt.
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F. Immobilisierte Reagentien
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Bei
der Durchführung
der vorliegenden Erfindung zur Erzeugung kombinatorischer Lösungsbibliotheken
ist es nützlich,
ein oder mehrere immobilisierte Reagentien zu verwenden, die unterschiedliche
Aufgaben haben. Somit ist erfindungsgemäß die Verwendung von beispielsweise
immobilisierten Basen, Säuren,
Protonenschwämmen,
Oxidationsmittel, Reduktionsmitteln, Acylierungs- und Alkylierungskatalysatoren und dergleichen
eingeschlossen. Viele dieser immobilisierten Mittel sind Fachleuten
bekannt und werden von ihnen verwendet.
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G. Nicht-koordinierende Anionen (NCA)
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Die
Anwesenheit von Anionen, die nicht oder schwach mit dem Metallzentrum
koordinieren, in einem Katalysator ist in der Technik bekannt, um
verbesserte Katalysatorreaktivität
im Vergleich zu solchen Katalysatoren zu erreichen, in denen das
Anion mit dem Metallzentrum koordiniert ist (siehe beispielsweise
US-A-5 198
401 ,
US-A-5
278 119 ,
US-A-5
502 017 und
US-A-5
447 895 ).
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Anionen,
die raumerfüllend,
in hohem Maße
stabil und mit dem kationischen Metallzentrum nicht-koordinierend
sind sowie starke Lewis-Acidität
und hohe Reaktivität
zeigen, sind bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung besonders nützlich. In bevorzugten Ausführungsformen
sind die nicht-koordinierenden Anionen borhaltige Strukturen. In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
sind die nicht-koordinierenden Anionen Bortetraarylstrukturen, in
denen die vier Arylstrukturen mit einem oder mehreren elektronenziehenden Substituenten
(z. B. Fluor) und mindestens einer raumerfüllenden R-Gruppe substituiert
sind, um die Löslichkeit
und die Wärmebeständigkeit
der organmetallischen Verbindung oder des Katalysatorsystems zu
erhöhen. Beispielhafte
R-Gruppen sind die gleichen, die zuvor im Kontext von Liganden diskutiert
wurden. In bevorzugten Ausführungsformen
sind die R-Gruppen
C1- bis C20-Alkyl
oder C1- bis C20-alkylsubstituierte
Gruppe 14 Metalloide (z. B. Silicium, Germanium oder Zinn). Andere
nicht-koordinierende Ionen, die zur Durchführung der Erfindung brauchbar
sind, sind Fachleuten offensichtlich.
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H. Diimin-Katalysatorbibliothek-Design
und -Synthese
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Nachdem
die Prinzipien und Verfahren zur kombinatorischen Synthese von Anordnungen
von Liganden und organmetallischen Verbindungen in allgemeiner Form
beschrieben worden sind, gehen wir nun auf Design und Synthesetechnik
zur Erzeugung von Lösungs-
und Festphasen-Bibliotheken von Diiminliganden und organometallischen
Komplexen ein.
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14 illustriert das Design einer Ligand- und Ligand-Metall-Festphasen-Bibliothek
mit 96 Mulden unter Verwendung von Merrifield-Harz und der im Beispielteil
beschriebenen Chemie.
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Die
Bibliothek ist aus 48 Diiminliganden zusammengesetzt, die aus einem
an Merrifield-Harz gebundenen Diketonvorläufer und 48 substituierten
Anilinen abgeleitet sind. Der an Merrifield-Harz. gebundene Diketonvorläufer wird
jedem der 96 Mulden in der Mikrotitrierplatte zugefügt. Ein Überschuss
von jedem Anilin wird in der Mikrotitrierplatte zu zwei der Mulden
gegeben, und die Reaktionen wurden gemäß den Protokollen durchgeführt und
aufgearbeitet, die im Beispielteil beschrieben sind. Ni- und Pd-Metallionenvorläufer wurden mit
jedem resultierenden harzgebundenen Diimin kombiniert, um den gewünschten
Katalysatorvorläufer
herzustellen. Die Katalysatorvorläufer können mit geeigneten Aktivatoren
aktiviert und unter Verwendung der erfindungsgemäß beschriebenen Techniken einem
Screening auf Aktivität
und Leistung unterzogen werden.
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Auch
Lösungsphasen-Diiminligand-
und Katalysatorbibliotheken können
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden.
Kombinatorische Chemie in der Lösungsphase
wird durch Verwendung von Festphasenreagentien erheblich erleichtert,
die entweder Reaktionen katalysieren, Reagentien abgeben oder Nebenprodukte
und/oder nicht umgesetzte Ausgangsmaterialien adsorbieren. Der allgemeine Ansatz,
sofern er die Parallelsynthese von Diiminliganden und den entsprechenden
metallischen Komplexen betrifft, ist in 15 gezeigt
und in Abschnitt 1.1 des experimentellen Teils beschrieben. Variation
der Substitution des Liganden am Grundgerüst (d. h. R1 und
R2) kann durch Verwendung einer großen Vielfalt
an kommerziell erhältlichen
1,2-Diketonen bewirkt werden. Beispiele hierfür sind in 16 gezeigt. Die Lösungsphasen-Iminkondensation
kann beispielsweise durch viele Festphasen-immobilisierte Lewissäurekatalysatoren/Dehydratisierungsmittel
(17) katalysiert werden. Beispiele schließen ein:
[PS]-CH2-O-TiCl3;
[PS]-CH2-O-AlCl2;
[PS]-SO2-O-TiCl3;
[PS]-SO2-O-AlCl2;
[PS-PEG]-TiCl4;
[PS-PEG]-AlCl3;
[SiO2]-(O)4-n-TiCln und
[SiO2]-(O)3-n-AlCln.
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In
einer Ausführungsform
werden diese Katalysator zusammen mit einem Festphasen-Protonenabfangreagenz
wie [PS]-CH2-Piperidin verwendet.
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Das
selektive Abfangen von überschüssigem Anilin
in Gegenwart von Diiminen kann mit einer Vielfalt von Festphasenreagentien
bewirkt werden. Beispiele schließen ein:
[PS]-C(O)Cl +
[PS]-CH2-Piperidin;
[PS]-SO2Cl + [PS]-CH2-Piperidin;
[PS]-NCO
und
[PS]-NCS.
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III. Screening von kombinatorischen Bibliotheken
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Der
Erfolg von kombinatorischer Chemie hängt von der Fähigkeit
ab, erstens Sammlungen (Bibliotheken) von molekularen Verbindungen
(Mitgliedern) zu synthetisieren, wobei jedes Mitglied eine unverwechselbare
elementare Zusammensetzung aufweist, und zweitens jedes Mitglied
rasch zu charakterisieren, um Verbindungen mit spezifischen gewünschten
Eigenschaften zu identifizieren. Demzufolge wird in einer bevorzugten
Ausführungsform
die Anordnung von Materialien auf einem einzigen Substrat synthetisiert.
Durch Synthetisieren der Anordnung von Materialien auf einem einzigen
Substrat lässt
sich das Screening der Anordnung auf Materialien mit brauchbaren
Eigenschaften leichter durchführen.
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Die
Bibliothek von Verbindungen wird als solche, nach der Synthese der
Bibliothek, einem Screening auf eine brauchbare Eigenschaft unterzogen.
Eigenschaften, nach denen im Screening durchgemustert werden kann,
schließen
beispielsweise elektrische, thermische, mechanische, morphologische,
optische, magnetische, chemische, usw. ein. in einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die brauchbare Eigenschaft eine Eigenschaft, die mit einer Polymerisationsreaktion
verknüpft
ist. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die brauchbare
Eigenschaft eine mechanische Eigenschaft, eine optische Eigenschaft,
eine physikalische Eigenschaft oder eine morphologische Eigenschaft.
In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
ist die brauchbare Eigenschaft eine chemische Eigenschaft wie beispielsweise
die Lebensdauer der Metall-Ligand-Verbindungen, die Stabilität dieser
Verbindungen unter spezifischen Reaktionsbedingungen, die Selektivität der Bibliotheksverbindungen
für eine
spezielle Reaktion, die Umwandlungseffizienz der Bibliotheksverbindungen
in einer speziellen Reaktion oder die Aktivität der Bibliotheksverbindungen
in einer speziellen Reaktion. Andere Eigenschaften, nach denen im
Screening durchmustert werden kann, sind in der folgenden Tabelle
I beschrieben. Jedes Material, von dem gefunden wurde, dass es eine
brauchbare Eigenschaft besitzt, kann nachfolgend im Großmaßstab hergestellt
werden. Der Einfachheit halber werden die erfindungsgemäßen Analysenerfahren
im Allgemeinen beispielhaft dargestellt, indem auf ihre Verwendung
mit Bibliotheken katalytischer Verbindungen verwiesen wird. Diese
Verwendung soll den Anwendungsbereich der analytischen Methoden
nicht einschränken,
die auch auf die Analyse von Bibliotheken organmetallischer Verbindungen
anwendbar sind. Tabelle
I: Beispiele für
Eigenschaften, die sich im Screening erfassen lassen
elektrische
Eigenschaften | Superleitfähigkeit |
| kritischer
Strom |
| kritisches
Magnetfeld |
| Leitfähigkeit |
| spezifischer
Widerstand für
Widerstandfilme |
| Dielektrizitätskonstante |
| Durchschlagfestigkeit |
| dielektrischer
Verlust |
| Vorspannungsstabilität |
| Polarisierung |
| absolute
Dielektrizitätskonstante |
| Piezoelektrizität |
| Elektromigration |
thermische
Eigenschaften | Ausdehnungskoeffizient |
| Wärmeleitfähigkeit |
| Temperaturschwankung |
| Flüchtigkeit
und Dampfdruck |
mechanische
Eigenschaften | Spannung |
| Anisotropie |
| Adhäsion |
| Härte |
| Dichte |
| Duktilität |
| Elastizität |
| Porosität |
Morphologie | kristallin
oder amorph |
| Mikrostruktur |
| Oberflächentopographie |
| Kristallitorientierung |
optische
Eigenschaften | Brechungsindex |
| Absorption |
| Doppelbrechung |
| Spektralcharakteristika |
| Streuung |
| Frequenzmodulation |
| Emission |
magnetische
Eigenschaften | Sättigungsflussdichte |
| magnetischer
Widerstand |
| Magnetostriktion |
| Koerzitivkraft |
| Permeabilirät |
chemische
Eigenschaften | Zusammensetzung |
| Komplexbildung |
| Acidität/Basizität |
| Katalyse |
| Verunreinigungen |
| Reaktivität mit Substrat |
| Korrosion-
und Erosionsbeständigkeit |
-
Die
in Tabelle I aufgeführten
Eigenschaften können
unter Verwendung eines weiten Bereichs von Verfahren und Vorrichtungen,
die Fachleuten bekannt sind, im Screening durchmustert werden. Solche
Verfahren schließen
diejenigen aus der Gruppe bestehend aus Raster-Massenspektrometrie,
Chromatographie, Ultravio lett-Bilderzeugung, Bilderzeugung im sichtbaren
Lichtbereich, Infrarot-Bilderzeugung, elektromagnetischer Bilderzeugung,
Ultraviolett-Spektroskopie, Spektroskopie im sichtbaren Licht, Infrarot-Spektroskopie,
elektromagnetischer Spektroskopie und akustischen Verfahren ein,
sind jedoch nicht auf diese begrenzt. Außerdem schließen Rastersysteme,
die zum Screening der in Tabelle I beschriebenen Eigenschaften verwendet
werden können,
die folgenden ein, sind jedoch nicht auf diese begrenzt: Raster-Raman-Spektroskopie,
Raster-NMR-Spektroskopie, Raster-Sondenspektroskopie einschließlich beispielsweise
Oberflächenpotentialmessung,
Tunnelstrom, atomare Kraft, akustische Mikroskopie, Scherbeanspruchungsmikroskopie,
ultraschnelle Photoanregung, Mikroskop mit elektrostatischer Kraft,
tunnelinduziertes Photoemissionsmikroskop, Mikroskop mit magnetischer
Kraft, Mikroskop mit mikrowellenfeldinduzierter Oberflächenoberwellenerzeugung,
nicht-lineare Wechselspannungs-Tunnelmikroskopie, Nahfeld-Rasterlichtmikroskopie,
inelastisches Elektronentunnelspektrometer, usw., Lichtmikroskopie
mit unterschiedlicher Wellenlänge,
Raster-Lichtellipsometrie (zur Messung der Dielektrizitätskonstante
und Dichte von Mehrschichtenfilmen), Raster-Wirbelstrommikroskop,
Elektronen (beugungs) mikroskop, usw.
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In
einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
wird ein Rasternachweissystem verwendet. In einer Ausführungsform
wird das Substrat mit einer darauf befindlichen Anordnung von Materialien
fixiert und der Detektor hat eine X-Y-Bewegung. In dieser Ausführungsform
wird das Substrat in einer verschlossenen Kammer nahe dem Detektor
angeordnet. Der Detektor (z. B. ein HF-Resonator, ein supraleitender
Quanteninferometerdetektor, usw.) wird an einer starren Messlatte
mit niedriger Wärmeleitfähigkeit
befestigt, die bei Raumtemperatur mit einem X-Y-Positioniertisch
mit einem Abtastbereich von bis zu 1 Zoll (2,54 cm) und einer räumlichen Auflösung von
2 μm gekoppelt
ist. Die Position des Detektors wird mit Schrittmotoren (oder Servomotoren)
gesteuert, die mit einem computergesteuerten Stellungsregler verbunden
sind. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist der Detektor ortsfest und. das Substrat mit einer darauf befindlichen
Anordnung von Materialien führt
die R-θ-Bewegung
aus. In dieser Ausführungsform
wird das Substrat auf einer rotierenden Bühne (z. B. einem Stirnrad)
angeordnet, das durch eine Zahnstange angetrieben wird, die mit
einem Mikrometer und einem Schrittmotor gekoppelt ist. In jeder
dieser Ausführungsformen
können
die Temperatur des Detektors und des Substrats beispielsweise durch
Heliumtauschergas herabgesetzt werden. Das Abtastsystem kann bei Temperaturen
im Bereich von 600 K bis herunter zu 4,2 K (bei Eintauchen in flüssiges Helium)
betrieben werden.
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Die
Verwendung der kombinatorischen Chemie zum Auffinden und Optimieren
neuer Katalysatoren wird durch die Verwendung von Methoden mit hohem
Durchsatz zum Messen solcher Eigenschaften wie Aktivität (d. h.
Umsatz, Selektivität
bei der Umwandlung von Recktanten in gewünschte Produkte, und Stabilität während des
Betriebs in einem weiten Bereich von Substratkonzentrationen und
Reaktionsbedingungen) verbessert. Zu räumlich selektiven Charakterisierungsverfahren
gehören
jene, die in der Lage sind, (i) Gasphasenprodukte und flüchtige Komponenten
der Produkte der kondensierten Phase zu identifizieren und zu charakterisieren,
(ii) Produkte der kondensierten Phase zu identifizieren und zu charakterisieren,
und (iii) physikalische Eigenschaften der Katalysatorelemente in
der Bibliothek zu messen.
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Die
hier beschriebenen positionsselektiven (Auflösung 0,01 bis 10 mm) Verfahren
mit hohem Durchsatz (0,1 bis mehr als 1000 Bibliothekselemente pro
Sekunde) schließen
mehrere grundsätzlich
unterschiedliche Ansätze
ein, einschließlich
Raster-Massenspektroskopie und Chromatographie, Ultraviolett-, VIS-,
Infrarot- und andere
elektromagnetische Bilderzeugung und -Spektroskopie und akustische
Verfahren. Verfahren zur Messung der katalytischen Aktivität und Spezifität können beispielsweise
direkte Messung von Produktkonzentrationen oder indirekte Messung
der Reaktionswärme
einschließen.
Parallel-Screening-Verfahren gehen von dem allgemeinen Ansatz der
Integration positionssensitiver Photonendetektoren in das Messsystem aus,
während
serielle Verfahren mit gesteuertem Abtasten der Bibliothek oder
Detektor/Quelle relativ zu einer anderen arbeiten.
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Die
Aktivität
von jeder der Verbindungen innerhalb einer Anordnung wird unter
Verwendung von einer oder mehreren von einer Anzahl von optischen,
thermischen oder Massenspektraltechniken gemessen. In einer Ausführung wird
die Tatsache, dass die exotherme oder endotherme Beschaffenheit
einer Reaktion zu Temperaturdifferenzen in örtlicher Nähe zu dem Bereich einer Verbindung
führt,
zur parallelen Identifizierung der aktiven Stellen innerhalb einer
Anordnung von Verbindungen verwendet, indem diese Temperaturänderung
mit Infrarot-Bilderzeugungstechniken überwacht wird. Die gleiche
Technik kann auch verwendet werden, um die Stabilität jedes
Katalysators in einer Anordnung von Verbindungen parallel quantitativ
anzugeben. Durch Messen der Aktivitätsabnahme im Zeitverlauf für jede Stelle
innerhalb der Anordnung kann die Lebensdauer der Katalysatoren quantitativ
angegeben werden.
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Selektivitätsmessungen
innerhalb einer kombinatorischen Anordnung von Katalysatoren werden
unter Verwendung von Techniken wie Ultraviolett/VIS/Infrarot-Bilderzeugung
und/oder -Spektroskopie, Chromatographie oder Massenspektrometrie
gemessen. Eines der gängigsten
Verfahren der Erfindung ist die Verwendung von Raster-Massenspektrometrie
zur lokalen Messung der relativen Konzentrationen von Reaktanten und
Produkten in enger Nähe
zu einer Katalysatorverbindung in der Bibliothek. Ein solches System
kann unter Verwendung von Laser-Desorptionstechniken verbessert
werden, die Flüssigkeit,
gebundene Reaktanten und/oder Produkte in räumlich lokalisiertem Format
verdampfen und das Ansaugen von Chemikalien in das Raster-Massenspektrometrie-Messsystem
erleichtern.
-
Optische
Verfahren werden zur Charakterisierung von Aktivität und Selektivität verwendet.
Infrarot-Spektroskopie oder spektroskopische Bilderzeugung werden
zur Überwachung
der relativen Konzentration von Endgruppen und gesättigten
Grundgerüstmonomereinheiten
in einer Polymerkette eines Polymers verwendet. Auf diese Weise
können
durchschnittliches Molekulargewicht und durchschnittliche Zusammensetzung
eines Copolymers in einem Bibliothekelement abgeschätzt werden.
UV/VIS-spektroskopische Tech niken werden beispielsweise zur Analyse
von Reaktionen verwendet, an denen Verbindungen mit einem geeigneten Chromophor
(z. B. aromatische und ungesättigte
Verbindungen) beteiligt sind. Ein weiteres Beispiel ist die partielle
Oxidation von Benzol zu Phenol, die zu unterschiedlichen elektronischen
Absorptionsspektren des Produkts führt. In diesem Fall liefert
Benzol einen eigenen spektroskopischen Fingerabdruck, der sich von
dem des Phenols unterscheidet, und daher können die relativen Mengen jeder
Verbindung mittels UV/VIS-Spektroskopie gemessen werden.
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Rasche
chromatographische Analysen von Recktanten und Produkten, die entweder
separat oder als Mischungen vorliegen, werden zur parallelen Bewertung
von Produktumwandlung, Produktidentität, Isomerenreinheit, usw. verwendet.
Fließgeschwindigkeiten
von Produktpolymerlösungen
durch vertikale Rohre werden auch zur Messung der Viskosität und somit
des Molekulargewichts des Polymers eingesetzt, wenn es um Polymerisationsreaktionen
geht. Außerdem
kann Massenspektroskopie zur Gasphasencharakterisierung verwendet
werden.
-
Zusätzlich zu
dem Vorhergehenden werden Fachleute leicht erkennen, dass zahlreiche
andere Verfahren und Vorrichtungen zum Screening die Bibliotheken
von Verbindungen auf brauchbare Eigenschaften verwendet werden können. Solche
Verfahren und Vorrichtungen liegen innerhalb des Bereichs der Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Synthese trägergestützter Ligandenmoleküle und ihre
nachfolgende Umwandlung in organmetallische und Katalysatorverbindungen.
In den folgenden Beispielen werden detailliert die Synthese zweier
repräsentativer
Klassen von Liganden, Diiminen und Pyridyliminen, unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben. Es werden repräsentative
Beispiele für
Lösungs- und
Festphasentechniken gegeben. Die Verwendung dieser beiden allgemeinen
Ligandenklassen zur weiteren Beschreibung der Erfindung soll als
Beispiel dienen und den Bereich der Erfindung oder der Liganden,
organometallischen Verbindungen oder Katalysatoren, die mit den
erfindungsgemäßen Verfahren
zusammengesetzt werden können,
weder definieren noch einschränken.
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IV. Beispiele
-
Beispiel
1 erläutert
die Lösungsphasensynthese
von Bis-Imin-Liganden.
Beispiel 2 erläutert
das Konzept der kombinatorischen Festphasensynthese von Diiminliganden.
Beispiel 3 erläutert
die Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahren
auf die Festphasensynthese von Diiminliganden, wobei das Diimin
auf dem Träger
synthetisiert wird. Beispiel 4 erläutert die Nützlichkeit. der erfindungsgemäßen Katalysatoren
zum Polymerisieren von Olefinen. Die erfindungsgemäß hergestellten
trägergestützten Katalysatoren
wurden anhand ihrer Fähigkeit
zum Polymerisieren von Ethylen zu Polyethylen) bewertet. Die Polymerisation
höherer
Olefine wie Hexen wurde auch untersucht. Beispiel beschreibt detailliert
die Herstellung eines Pyridyl-Imin-Liganden und seines Nickelkomplexes.
Der Katalysator wurde verwendet, um Hexen und Ethylen zu polymerisieren.
Beispiel 6 erläutert
Reaktionsschemata, die zur Herstellung einer Auswahl von [2,0]-,
[2,1]- und [2,2]-Ligandenbibliotheken verwendet werden können. Diese
[2,0]-, [2,1] – und
[2,2]-Ligandenbibliotheken können
unter Verwendung von Lösungs-
oder Festphasentechnik aus einem Gerüst auf Salen-Basis hergestellt
werden.
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Beispiel 1
-
Beispiel
1 beschreibt detailliert die Lösungsphasensynthese
von Bis-Imin-Ligandkomponenten einer kombinatorischen Bibliothek
von Liganden. Es wurden allgemeine Strategien für Aryl-bis-Imin mit sowohl
Elektronendonor- als auch elektronenziehenden Gruppen an der Arylgruppe
entwickelt.
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1.1 Synthese von [(2,4,6-Me3Ph)2DABMe2]NiBr2 über
Lösungsphasentechnik
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a. Synthese von harzgebundenem Lewissäurekatalysator
PS-CH2-O-TiCl3
-
Zu
10 g Hydroxymethylpolystyrol (1,12 mmol OH/g Harz), das in 100 ml
wasserfreiem CH2Cl2 aufgequollen
wurde, wurden 4,24 g (2,24 mmol) TiCl4 gegeben
und diese Suspension wurde unter N2 unter
gelindem Rühren
1 h bis zum Rückfluss
erhitzt. Das Harz wur de unter N2 filtriert,
5 Mal mit 50 ml wasserfreiem CH2Cl2 gewaschen und dann 24 h im Hochvakuum getrocknet.
Chloridanalyse (9,98%) zeigte eine Beladung von 0,94 mmol TiCl3/g Harz.
-
b. Synthese von Anilin-Abfangreagenz PS-SO2Cl
-
Zu
10 g PS-SO2-OH (Amberlyst 15, mit MeOH gewaschen
und im Vakuum getrocknet, ca. 5 mmol OH/g Harz). in 50 ml wasserfreiem
CH2Cl2 wurden 3
g (25 mmol) SOCl2 gegeben. Diese Mischung
wurde 18 h unter N2 bis zum Rückfluss
erhitzt. Das Harz wurde unter N2 filtriert,
mit 5 Mal 50 ml wasserfreiem CH2Cl2 gewaschen, dann. 24 h im Hochvakuum getrocknet.
Die Chloridanalyse (16,05%) zeigte eine Beladung von 4,53 mmol SO2Cl/g Harz.
-
c. Ligandensynthese
-
Zu
einer Suspension von 250 mg (0,24 mmol) PS-CH2-OTiCl3 und 93 mg (0,25 mmol) PS-CH2-Piperidin
in 5 ml wasserfreiem CH2Cl2 wurden
676 mg (0,05 mmol) 2,4,6-Trimethylanilin gegeben, gefolgt von 8,6 mg
(0,1 mmol) 2,3-Butandion. Diese Mischung wurde 24 h bei RT geschüttelt, dann
filtriert und zwei Mal mit 1 ml wasserfreiem CH2Cl2 gewaschen. GC-Analyse zeigte 2,4,6-Trimethylanilin
und das Produkt (2,4,6-Me3Ph)2DABMe2 im Verhältnis
von ungefähr
3:1.
-
d. Abfangen von überschüssigem Anilin
-
Zu
der 3:1-Mischung aus 2,4,6-Trimethylanilin und (2,4,6-Me3Ph)2DABMe2 wurden 111
mg PS-SO2Cl. und 185 mg PS-CH2-Piperidin
gegeben und diese Mischung wurde 12 h bei Raumtemperatur geschüttelt. Das Harz
wurde filtriert und zwei Mal mit 0,5 ml
CH2Cl2 gewaschen.
Das Filtrat wurde eingedampft, um 285 mg (89%) (2,4,6-Me3Ph)2DABMe2 als gelbe Kristalle zu ergeben.
-
e. Synthese des {(2,4,6-Me3Ph)2DABMe2)NiBr2-Komplexes
-
Eine
Suspension von 285 mg (0,89 mmol) (2,4,6-Me3Ph)2DABMe2 und 274 mg
(0,89 mmol) (DME)NiBr2 in 5 ml CH2Cl2 wurde 24 h im
Ultraschallbad bei RT geschüttelt.
Der resultierende Feststoff wurde durch Filtration gewonnen und
drei Mal mit 1 ml CH2Cl2 ge waschen,
um 456 mg (95%) [(2,4,6-Me3Ph)2DABMe2]NiBr2 als rotes
Pulver zu ergeben.
-
1.2 Herstellung von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)(Et)C2H4Ph-Nickel(II)dibromid
-
-
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Et)C2H4Ph (0,50 g, 1,17
mmol) und (DME)NiBr2 (0,36 g, 1,17 mmol)
wurden in 8 ml trockenem CH2Cl2 unter
Stickstoff aufgelöst
und 8 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die resultierende rötlich-braune
Lösung
wurde eingeengt und der verbleibende Rest wurde aus CH2Cl2/Hexan umkristallisiert, um 0,40 g (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Et)C2H4Ph-Nickel(II)dibromid
als rötlich-braune
Kristalle in 53% Ausbeute zu ergeben. Analyse (berechnet) für C30H36N2NiBr2: C 55, 88, H 5, 62, N 4,34. Gefunden: C
55,08, H 5,55, N 4,21.
-
1.3 Lösungsphasensynthese
(spektroskopische Modellverbindungen)
-
Verbindungen
mit allen Strukturmerkmalen der immobilisierten Verbindungen wurden
zusammen mit den immobilisierten Verbindungen hergestellt. Die Modellverbindungen
ermöglichten
die Bestimmung der richtigen spektroskopischen Parameter der immobilisierten
Analoga. Außerdem
haben diese Verbindungen eine katalytische Aktivität, die derjenigen ähnlich ist,
die die analogen immobilisierten Metall-Ligand-Verbindungen zeigen.
-
1.3(a) Alkylierung von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et mit
Benzyl-, bromid
-
-
Zu
einer gekühlten
Lösung
(0°C) von
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et
(2,00 g, 5,99 mmol) in 15 ml trockenem THF unter Stickstoff wurde
LDA (4,40 ml, 6,59 mmol, 1,5 M in THF) gegeben. Nach zweistündigem Rühren bei
0°C wurde
Benzylbromid (0,86 ml, 7,19 mmol) zugegeben und die resultierende
Lösung
wurde 3 h bei 0°C
und 10 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde am Rotationsverdampfer eingeengt und
der verbleibende ölige
Rückstand
wurde in 50 ml Et2O aufgenommen und zwei
Mal mit 50 ml H2O gewaschen. Die Et2O-Phase wurde über MgSO4 getrocknet,
filtriert und eingeengt. Das Rohmaterial wurde mit CH2Cl2 durch einen Kieselgelpfropfen gegeben und
ein weiteres Mal eingeengt, um 2,54 g des gewünschten Produkts in 95% Ausbeute
als gelbes Öl
zu ergeben. 1H-NMR, 300 MHz (CDCl3), δ 7,23-7,28
(m, 3H), 7,19 (d, 2H, J = 6,9 Hz), 6,98 (s, 2H), 6,94 (s, 2H), 2,87
(br s, 4H), 2,64 (q, 2H, J = 7,6 Hz) 2,37 (s, 3H), 2,35 (s, 3H), 2,14
(s, 6H), 2,06 (s, 6H), 1,12 (t, 3H, J = 7,6); 13C-NMR,
75 MHz (CDCl3), δ 171,97, 169,97, 145,85, 145,56, 141,15,
132,28, 132,20, 128,66, 128,28, 128,15, 125,97, 124,37, 32,76, 31,28,
22,24, 20,67, 18,22, 18,06, 11,24; IR (C=N) bei 1635 cm–1.
-
1.3 (b) Hydrolyse von (2,4'6-Me3Ph)2DAB(Et)C2H4Ph
-
-
Eine
gerührte
Lösung
von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Et)C2H4Ph (0,20 g, 0,47
mmol) und Oxalsäure
(0,20 g, 2,35 mmol) in 10 ml THF/H2O (5:1
Vol./Vol.) wurde 8 h auf 70°C
erwärmt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur und Verdünnen
mit 30 ml Et2O wurde die organische Phase
zwei Mal mit 10 ml H2O gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und eingeengt. GC/MS-Analyse
zeigte 1-Phenyl-3,4-hexandion und 2,4,6-Trimethylanilin als die
einzigen nachweisbaren Spezies in der rohen Reaktionsmischung. Reines
1-Phenyl-3,4-hexandion (89 mg) wurde in > 95% als farbloses 61 erhalten, indem
die rohe Mischung durch einen Kieselgelpfropfen gegeben wurde. 1H-NMR 300 MHz (CDCl3) δ 7,20-7,31
(m, 5H), 3,14 (t, 2H, J = 7,6 Hz), 3,01 (t, 2H, J = 7,4 Hz), 2,75
(q, 2H, J = 6,7 Hz), 1,07 (t, 3H, J = 6,6 Hz); 13C-NMR,
75 MHz, (CDCl3) δ 199,44, 198,25, 140,19, 128,20, 128,06,
125,94, 37,34, 29,10, 28,67, 6,53; IR (C=O) bei 1712 cm–1.
-
1.3(c) Alkylierung von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et mit
(1-(Bromethyloxy)-2-methoxyethan
-
-
Zu
einer gekühlten
Lösung
(0°C) von
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et
(0,50 g, 1,48 mmol) in 15 ml trockenem THF unter Stickstoff wurde
LDA (1,09 ml, 1,65 mmol; 1,5 M in THF) gegeben. Nach vierstündigem Rühren bei
0°C wurde
1-(Bromethyloxy)-2-methoxyethan (0,24 ml, 1,79 mmol) mit Bu4NI (0,27 g, 0,75 mmol) zugegeben und die
Reaktionsmischung wurde auf 50°C
erwärmt
und 10 h gerührt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung mit 30 ml Et2O verdünnt
und drei Mal mit 15 ml H2O gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und am Rotationsverdampfer
eingeengt. Das Rohprodukt wurde mit 20% Et2O/Hexan
(Rf = 0,45) chromatographiert, um 0,93 g
des gewünschten
Produkts als gelbes Öl
in 45% Ausbeute zu erhalten. 1H-NMR, 300
MHz, (CDCl3) δ 6,81 (s, 2H), 3,33 (s, 4H),
3,25-3,32 (m, 2H), 3,23 (s, 3H), 2,41-2,47 (m, 4H), 2,20 (s, 6H),
1,94 (s, 12H), 1,54-1,69 (m, 2H), 0,94 (t, 3H, J = 7,5 Hz). 13C-NMR, 75 MHz (CDCl3) δ 171,97,
170,35, 145,65, 145,52, 132,15, 128,56, 128,53, 124,36, 71,72, 70,95,
69,48, 58,89, 27,33, 25,51, 22,19, 20,61, 18,06, 11,11.
-
1.3 (d) Herstellung von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(1-methoxyethoxypropyl)Et-Nickel(II)dibromid
-
-
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(1-methoxyethoxypropyl)ethan
(0,29 g, 0,67 mmol) und (DME)NiBr2 (0,21
g, 0,67 mmol) wurden in 6 ml trockenem CH2Cl2 unter Stickstoff aufgenommen und 24 h bei
Raumtemperatur gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde durch Celite filtriert und eingeengt, um
rohes (2,4,6-Me3Ph)2DAB(1-methoxyethoxypropyl)ethyl-Nickel(II)dibromid
zu ergeben, das durch Umkristallisieren aus CH2Cl2/Hexan gereinigt wurde, um in 80% Ausbeute
0,35 g reines Produkt als rötlich-brauner
Feststoff zu ergeben. Analyse berechnet für C28H40N2O2NiBr2: C 51,33, H 6,15, N 4,27. Gefunden: C 52,01,
H 6,26, N 3,91.
-
1.3 (e) Herstellung von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Et)C2H4Ph-Palladium(II)(Me)Cl
-
-
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Et)C2H4Ph (0,23 g, 0,65
mmol) und (COD)PdMeCl (0,17 g, 0,65 mmol) wurden in 8 ml trockenem
CH2Cl2 unter Stickstoff
gelöst
und 8 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die resultierende orangerote Lösung
wurde eingeengt und der verbleibende Rückstand aus CH2Cl2/Hexan umkristallisiert, um 0,30 g (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Et)C2H4Ph-Palladium(II)(Me)Cl
als orangen Feststoff in 80% Ausbeute zu ergeben. Analyse berechnet
für C31H39N2PdCl:
C 64,02, H 6,76, N 4,81. Gefunden: C 63,47, H 6,70, N 4,62.
-
1.4 Kombinatorische Lösungsphasen-Synthese
-
Katalytische
Bis-Imin-Bildung funktioniert gut bei Anilin derivaten, die Elektronendonorgruppen
enthalten (X = EDG). Aniline, die elektronenziehende Gruppen enthalten
(X = EWG), sind jedoch viel weniger nukleophil und unter Standardbedingungen
(Eintrag 1, Tabelle 2) wird keine Bis-Imin-Bildung beobachtet.
-
Daher
wurde nach Bedingungen gesucht, um die Bis-Imin-Bildung bei einem
Anilinderivat mit deutlichem Elektronendefizit (X = 3,5-CF
3) zu initiieren. Das allgemeine Schema ist
in Schema 10 gezeigt. Diese Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Schema
10 Tabelle 2
Eintrag | A Äquivalent | B Äquivalent | Katalysator
(Äquivalent) | Bedingungen | C
Ausbeute (GC/MS) |
1 | 1 | 20 | HCO2H (10) | CH2Cl2/MeOH, RT, 12
h | 0% |
2 | 1 | 20 | H2SO4 (10) | CH2Cl2/MeOH, RT, 12
h | 20% |
3 | 1 | 20 | (CO2H)2 (10) | CH2Cl2/MeOH, RT, 12
h | 65% |
4 | 1 | 20 | (CO2H)2 (10) | Si(OEr)4, RT, 12 h | 60% |
5 | 1 | 13 | TiCl4 (2) | CH2Cl2, RT, 12 h | 80% |
6 | 1 | 15 | TiCl4 (5) | CH2Cl2, RT, 12 h | 95% |
-
Beispiel 2
-
Beispiel
2 veranschaulicht das Konzept der kombinatorischen Festphasen-Synthese
von Diiminliganden. Durch den nachfolgend beschriebenen Ansatz wird
die Alkylierung eines Diiminliganden mit 1% vernetztem (Brommethyl)polystyrol
durchgeführt.
Das trä gergestützte Diimin
wird hydrolysiert, um das entsprechende harzgebundene Diketon zu
ergeben, das als Ausgangsmaterial zum Synthetisieren eines umfangreichen
Bereichs chemisch unterschiedlicher Bis-Imin-Liganden dient. Die
analogen Lösungsphasen-Reaktionen
werden parallel durchgeführt
und werden spektroskopisch vollständig charakterisiert. Sie dienen
zur Beschaffung spektroskopischer Daten (1H-
und 13C-NMR, FTIR, Raman-IR), um die Charakterisierung
der gewünschten harzgebundenen
Verbindungen zu unterstützen.
-
2.1 Kombinatorische Festphasen-Strategie
-
Dieser
Ansatz beinhaltet die Parallelsynthese organmetallischer Bibliotheken,
die auf einem Polymerträger
immobilisiert sind. Zu den Vorteilen dieses Ansatzes gehört, dass
die immobilisierten Substrate einem großen Überschuss an Reagentien ausgesetzt
und die Reaktionen effektiv zur Vollendung getrieben werden. Dann
werden überschüssige Reagentien
und/oder Nebenprodukte durch Filtration von dem gewünschten
immobilisierten Substrat entfernt und nachfolgend wird eingehend
gewaschen.
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2.2 Herstellung von (Brommethyl)polystyrol
-
-
(Hydroxymethyl)polystyrol
(2,50 g, 2,84 mmol, 0,80 mmol/g) und Triphenylphosphindibromid (2,40
g, 5,68 mmol) wurden unter Stickstoff kombiniert und 20 ml trockenes
THF wurden zugesetzt.
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Nach
24-stündigem
Rühren
bei Raumtemperatur wurde das Harz abfiltriert und ausgiebig mit
THF (3 × 20
ml), DMF (3 × 20
ml), CH2Cl2 (3 × 20 ml)
gewaschen und im Hochvakuum getrocknet, um 2,75 g (Brommethyl)polystyrol
als beigefarbenes Harz zu ergeben. Basierend auf der Bromidanalyse
(4,65% Br) wurde eine Beladungskapazität von 0,58 mmol/g berechnet.
-
2.3 Alkylierung von (2,4'6-Me3Ph)2DAB(Me)Et mit
(Brommethyl)polystyrol
-
-
Zu
einer gekühlten
Lösung
(0°C) von
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et
(0,50 g, 1,49 mmol) in 15 ml trockenem THF unter Stickstoff wurde
LDA (1,09 ml, 1,49 mmol, 1,5 M in THF) gegeben. Nach zweistündigem Rühren bei
0°C wurde
(Brommethyl)polystyrol (1,06 g, 0,75 mmol) zugegeben und die resultierende
Suspension wurde 3 h bei 0°C
und 10 h bei Raumtemperatur gerührt.
Das Harz wurde abfiltriert, mit THF (2 × 10 ml); H2O (2 × 20 ml),
CH2Cl2 (2 × 20 ml)
gewaschen und im Hochvakuum getrocknet, um 0,60 g des gewünschten
leuchtendgelben Harzes zu ergeben. Basierend auf der Stickstoffanalyse
(1,07% N) wurde die Beladungskapazität dieses Harzes zu 0,38 mmol/g
berechnet. Bei einem Einzelperlen-FTIR wurde eine starke Absorption
bei 1635 cm–1 (C=N)
beobachtet.
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2.4 Hydrolyse von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et(Methyl)Polystyrol
-
-
Eine
gerührte
Suspension von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et(Methyl)Polystyrol
(1,0 g, 0,38 mmol) und Oxalsäure
(340 mg, 3,80 mmol) in 17 ml THF/H2O (5:1
Vol./Vol.) wurde 12 h auf 70°C
erwärmt.
Nach Abkühlen auf
Raumtemperatur und Verdünnen
mit 30 ml Et2O wurde das Harz abfiltriert
und das Filtrat wurde mit zwei Mal mit 10 ml H2O
gewaschen, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingeengt,
um 24 mg 2,4,6-Trimethylanilin in 98% Ausbeute zu ergeben, das gemäß GC/MS-Analyse
und 1H-NMR > 99% rein war. Die Perlen wurden im Hochvakuum
getrocknet, um 850 mg (2,3-Pentandion)(methyl)polystyrol zu ergeben.
Im Einzelperlen-FTIR wurde eine starke Extinktion bei 1712 cm–1 (C=O)
beobachtet.
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2.5 Alkylierung von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et mit (Brom)PEG-Polystyrol
-
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Zu
einer gekühlten
Lösung
(0°C) von
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et
(0,70 g, 2,09 mmol) in 15 ml trockenem THF unter Stickstoff wurde
LDA (1,63 ml, 2,44 mmol, 1,5 M in THF) gegeben. Nach vierstündigem Rühren bei
0°C wurden
(Brom)PEG-Polystyrol (2,33 g, 0,70 mmol, 0,30 mmol/g) und Bu4NI (0,77 g, 2,09 mmol) zugegeben und die
Reaktionsmischung auf 50°C
erwärmt
und weitere 8 h gerührt.
Danach wurde das Harz abfiltriert und ausgiebig mit THF (3 × 20 ml),
H2O (3 × 20
ml) und MeOH (3 × 20
ml) gewaschen. Nach Trocknen im Hochvakuum wurden 2,37 g (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)EtPEG-Polystyrol als gelbes
Harz erhalten. Basierend auf der Stickstoffanalyse (0,71% N) wurde
eine Beladungskapazität
von 0,25 mmol/g berechnet. Rotation um den magischen Winkel (MAS) 1H-NMR, 400 MHz, (CDCl3) δ 6,87 (br
s, 2H), 3,51 (br s, 211), 2,76 (br s, 2H), 2,51 (d, 2H, J = 7,6
Hz), 2,28 (s, 6H), 2,01 (s, 12H), 1,74 (br s, 2H), 1,03 (t, 3H,
J = 6,8 Hz).
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2.6 Hydrolyse von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-PEG-Polystyrol
-
-
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-PEG-Polystyrol
(0,50 g, 0,12 mmol, 0,25 mmol/g) und Oxalsäure (0,10 g, 1,12 mmol) wurden
in 20 ml THF/H2O (5:1, Vol./Vol.) aufgenommen
und unter gelindem Rühren
8 h auf 70°C erwärmt. Nach
Abkühlen
auf Raumtemperatur und Verdünnen
mit 25 ml Et2O wurde das Harz abfiltriert
und das Filtrat mit H2O (2 × 10 ml)
gewaschen, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingeengt,
um 16 mg 2,4,6-Trimethylanilin in quantitativer Ausbeute zu ergeben,
das gemäß GC/MS-Analyse
und 1H-NMR > 99% rein war. Die Perlen wurden im Hochvakuum
getrocknet, um 450 mg beigefarbenes 2,3-Pentandion-PEG-Polystyrolharz zu
ergeben. Rotation um den magischen Winkel (MAS) 1H-NMR,
400 MHz, (CDCl3) δ 2,80 (m, 2H), 1,90 (m, 2H),
1,08 (t, 3H, J = 6,8 Hz).
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2.7 Herstellung von (2'4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-Nickel(II)dibromid-PEG-Polystyrol
-
-
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-PEG-Polystyrol
(0,40 g, 0,10 mmol, 0,25 mmol/g) und (DME)NiBr2 (0,15
g, 0,50 mmol) wurden in 10 ml trockenem CH2Cl2 unter Stickstoff aufgenommen und 12 h bei
Raumtemperatur gerührt.
Das Harz wurde dann ausgiebig mit CH2Cl2 und wasserfreiem Aceton gewaschen, um 0,42
g (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-Nickel(II)dibromid-PEG-Polystyrol
als dunkles rötlich-braunes
Harz zu ergeben. Die Beladungskapazität dieses Harzes wurde basierend
auf der Nickelanalyse (3,40% Ni) als 0,54 mmol/g und bezogen auf
die Bromanalyse (8,67% Br) als 0,57 mmol/g berechnet, wodurch gezeigt
wird, das ein Teil des restlichen Nickel(II)dibromids mit dem PEG-Polystyrol-Grundgerüst koordiniert
war.
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2.8 Herstellung von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-Palladium(II)(Me)Cl-PEG-Polystyrol
-
-
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-PEG-Polystyrol
(0,50 g, 0,12 mmol, 0,25 mmol/g) und (COD)PdMeCl (0,16 g, 0,63 mmol)
wurden in 7 ml trockenem CH2Cl2 unter
Stickstoff aufgenommen und 12 h bei Raumtemperatur gerührt. Das
Harz wurde dann ausgiebig mit CH2Cl2 gewaschen, um 0,51 g (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)EtPd(II)(Me)Cl-PEG-Polystyrol als
rötlich-oranges
Harz zu ergeben. Rotation um den magischen Winkel (MAS) 1H-NMR, 400 MHz, (CDCl3) δ 6,97 (br
s, 2H), 6,92 (br s, 2H), 2,75 (br s, 2H), 2,45 (br s, 2H), 2,32
(s, 3H), 2,30 (s, 3H), 2,24 (s, 6H), 2,21 (br s, 6H), 1,62 (br s,
2H), 1,03 (br s, 3H), 0,36 (s, 3H)
-
2.9 Herstellung von (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)EtPalladium(II)(Me)Cl(Methyl) Polystyrol
-
-
(2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et(Methyl)-Polystyrol
(0,30 g, 0,11 mmol, 0,38 mmol/g) und (COD)PdMeCl (0,15 g, 0,57 mmol)
wurden unter Stickstoff kombiniert und in 8 ml trockenem CH2Cl2 aufgenommen.
Nach zehnstündigem
Rühren
wurde das Harz ausgiebig mit CH2Cl2 gewaschen und im Hochvakuum getrocknet,
um 0,32 g (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-Palladium(II)(Me)Cl(Methyl)-Polystyrol
als rötlich-oranges
Harz zu ergeben. Die Beladungskapazität dieses Harzes wurde basierend
auf der Palladiumanalyse (4,15% Pd) als 0,32 mmol/g und basierend
auf der Chloranalyse (3,39% Chlor) als 0,39 mmol/g berechnet.
-
Beispiel
2 zeigt die Synthese repräsentativer
Diiminliganden unter Verwendung der erfindungsgemäßen kombinatorischen
Festphasenverfahren. Die Diimine aus Beispiel 2 wurden ohne Träger synthetisiert
und nachfolgend an den Träger
gebunden, bevor zusätzliche
Modifikationen eingegangen wurden. Nach der Hydrolyse der an den
Träger
gebundenen Diimine wurde ein Diketon hergestellt, das zur Herstellung
zusätzlicher Diiminliganden
verwendet wurde.
-
Beispiel 3
-
Beispiel
3 erläutert
die Anwendung der erfindungsgemäßen Techniken
auf die Festphasensynthese von Diiminliganden, wobei das Diimin
auf dem Träger
synthetisiert wird.
-
3.1 Festphasen-Bis-Imin-Bildung
-
-
Zu
einer Suspension von 2,3-Pentandion (Methyl) Polystyrol (0,10 g,
0,08 mmol) in 5 ml trockenem CH2Cl2 wurde 3,5-Bis(trifluormethyl)anilin (0,25
ml, 1,60 mmol) und TiCl4 (0,80 ml, 0,80
mmol, 1,0 M in CH2Cl2) gegeben.
Die Mischung wurde 24 h bei Raumtemperatur gerührt, danach wurde das Harz
abfiltriert und ausgiebig mit CH2Cl2 (3 × 10
ml), MeOH (3 × 10
ml), H2O (3 × 10 ml) gewaschen und im Hochvakuum
getrocknet, um 0,11 g des gewünschten
Harzes zu ergeben. Die Beladungskapazität dieses Harzes wurde basierend
auf der Stickstoffanalyse (0,43% N) als 0,15 mmol/g berechnet.
-
Beispiel
3 zeigt, dass Diimine direkt auf einem Harz gebildet werden können, das
mit einem Diketon funktionalisiert worden ist.
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Beispiel 4
-
Beispiel
4 erläutert
die Nützlichkeit
der erfindungsgemäßen Katalysatoren
bei der Polymerisation von Olefinen. Die trägergestützten Katalysatoren wurden
anhand ihrer Fähigkeit
bewertet, Ethylen zu Polyethylen) zu polymerisieren. Die Polymerisation
höherer
Olefine wie Hexen wurde auch untersucht.
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4.1 Polymerisation von Ethylen
-
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Der
obige harzgebundene Nickel(II)dibromidkomplex (0,16 g, 0,03 mmol)
wurde in 10 ml trockenem Toluol suspendiert, daraufhin wurde MAO
zugegeben (2,00 ml, 300,0 mmol, 10 Gew.% in Toluol). Das Harz wurde
sofort dunkelblau. Nach einstündigem
Rühren
wurde eine Minute Ethylengas durch die Suspension geblasen und dann
wurde das Reaktionsgefäß mit einem
Druck von 5 psi (34,47 kPa) verschlossen. Ein interner Temperaturfühler maß über einen
Zeitraum von 20 Minuten eine Exotherme von 29°C. Nach Rühren für weitere 1,5 h sank die Temperatur
langsam wieder auf Raumtemperatur und die viskose Lösung wurde
filtriert und die Perlen mit Toluol (3 × 10 ml) gewaschen. Das Filtrat
wurde eingeengt und dann mit MeOH gequencht. Daraufhin bildete sich
sofort weißes,
kautschukartiges Poly(ethylen). Dieses Material wurde abfiltriert
und getrocknet, um 1,60 g (Poly)ethylen zu ergeben. Die Perlen wurden
im Hochvakuum getrocknet und ergaben 1,60 g Mate rial, das einer
10-fachen Massenzunahme der Polystyrolperlen entspricht.
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Ein
identisches Verfahren wurde durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
der MAO-aktivierte Katalysator mit Toluol (3 × 10 ml) gewaschen wurde. Nachdem
der MAO-Überschuss
abfiltriert worden war, wurde der harzgebundenen Katalysator vor
der Einbringung von Ethylen in 10 ml Toluol aufgenommen. Es wurde
das gleiche Ergebnis wie zuvor beschrieben erhalten. Wenn dieses
gewaschene Harz in 10 ml trockenem Hexan anstelle von Toluol aufgenommen
wurde, wurde weniger (Poly)ethylen auf der Perle sowie in dem Filtrat
erhalten, wobei beide 0,26 g wogen.
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Das
obige Beispiel zeigt, das die erfindungsgemäßen trägergestützten Katalysatoren die Polymerisation
von Olefinen katalysieren können.
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4.2 Polymerisation von Ethylen mit (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-Nickel(II)dibromid-PEG-Polystyrol
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Das
obige harzgebundene Nickel(II)dibromid-Harz (0,20 g, 0,02 mmol,
0,10 mmol/g) wurde in 20 ml trockenem Toluol suspendiert, woraufhin
MAO zugegeben wurde (2,00 ml, 300,0 mmol, 10 Gew.% in Toluol). Das
Harz wurde sofort dunkelblau. Nach eistündigem Rühren wurde Ethylengas eine
Minute durch die Suspension geblasen und dann wurde das Reaktionsgefäß mit einem
Druck von 5 psi (34,47 kPa) verschlossen. Ein interner Temperaturfühler maß eine Exotherme
von 3°C über einen
Zeitraum von 45 Minuten. Nach Rühren für weitere
1,5 h sank die Temperatur langsam wieder auf Raumtemperatur und
die Lösung
wurde filtriert und die Perlen mit Toluol (3 × 10 ml) gewaschen. Die Perlen
wurden im Hochvakuum getrocknet und ergaben 0,67 g Material entsprechend
einer dreifachen Massenzunahme der Polystyrolperlen. Das Filtrat
ergab kein Polyethylen.
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4.3 Polymerisation von Ethylen mit (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-Palladium(II)(Me)Cl-PEG-Polystyrol
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Das
obige harzgebundene Palladium(II)(Me)Cl-Harz (0,20 g, 0,02 mmol,
0,10 mmol/g) wurde in 20 ml trockenem CH2Cl2 suspendiert, woraufhin NaB(Ar')4F
zugegeben wurde (18 mg, 0,02 mmol). Das Harz wurde über einen
Zeitraum von einer Stunde rötlichbraun,
daraufhin wurde Ethylengas eine Minute durch die Suspension geblasen.
Das Reaktionsgefäß wurde
mit einem Druck von 5 psi (34,47 kPa) verschlossen. Während des
Verlaufs der Reaktion wurde keine Exotherme beobachtet. Nach Rühren für weitere
1,5 h wurde die Lösung
filtriert und die Perlen wurden mit Toluol (3 × 10 ml) gewaschen. Die Perlen
wurden im Hochvakuum getrocknet und ergaben 0,25 g Material entsprechend
einem 20% Massenzuwachs der Polystyrolperlen. Das Filtrat ergab
kein Polyethylen.
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4.4 Polymerisation von Ethylen mit (2,4,6-Me3Ph)2DAB(Me)Et-Palladium(II)(Me)Cl(Methyl)-Polystyrol
-
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Das
obige harzgebundene Palladium(II)(Me)Cl-Harz (0,10 g, 0,03 mmol,
0,32 mmol/g) wurde in 25 ml trockenem CH2Cl2 suspendiert, woraufhin NaB(Ar')4F
zugegeben wurde (30 mg, 0,03 mmol). Das Harz wurde über einen
Zeitraum von einer Stunde rötlichbraun,
daraufhin wurde Ethylengas eine Minute durch die Suspension geblasen.
Das Reaktionsgefäß wurde
mit einem Druck von 5 psi (34,47 kPa) verschlossen. Während des
Verlaufs der Reaktion wurde eine Exotherme von 23°C beobachtet.
Nach Rühren
für weitere
1,5 h wurde die Lösung
filtriert und die Perlen wurden mit Toluol (3 × 10 ml) gewaschen. Die Perlen
wurden im Hochvakuum getrocknet und ergaben 0,25 g Material entsprechend
einem 100% Massenzuwachs der Polystyrolperlen. Die Aufarbeitung
des Filtrats ergab 2,28 g Polyethylen als farbloses Gummi. Gelpermeationschromatographie
(Toluol, 23°C,
Polystyrolreferenz): Mn = 18 518, Mw = 31 811, Mw/Mn = 1,72.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel illustriert Reaktionsschemata, die zur Herstellung einer
Auswahl von [2,0]-, [2,1]- und [2,2]-Ligandenbibliotheken verwendet
werden können.
Diese [2,0]-, [2,1]- und [2,2]-Ligandenbibliotheken können unter
Verwendung von Lösungs- oder Festphasen-Technik
aus einem Gerüst
auf Salen-Basis unter Verwendung des in Schema 14 beschriebenen
Syntheseverfahrens hergestellt werden, wobei R1 und
R2 wie im obigen Abschnitt definiert sind,
in dem Diimin-Bibliotheken beschrieben sind.
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Schema
24 beschreibt eine Chemie, die sowohl für Lösungs- als auch für Festphasentechnik relevant ist.
Wird diese Chemie über
Festphasen-Chemie durchgeführt,
dann ist das Gerüst
an ein festes Teilchen gebunden, das in der obigen Darstellung durch
den Ball dargestellt wird.
-
Die
[2,0]-Ligandenbibliotheken können
unter Verwendung der Verdrängungs-
oder oxidativen Additionsverfahren, die oben für die Diiminsysteme beschrieben
wurden, in organmetallische Bibliotheken umgewandelt werden. Die
[2,1]-Ligandenbibliotheken können
unter Verwendung von oxidativen Additions- oder Metathesereaktionen
in organmetallische Bibliotheken umgewandelt werden. Oxidative Addition
der Heteroatom-Proton-Bindung an einen Metallvorläufer mit
niederer Wertigkeit, um einen Hydrid- oder Kohlenwasserstoffligand-Metallkomplex
zu bilden, ist ein wirksames Verfahren zur Erzeugung reaktiver organometallischer Biblio theken.
Metathesereaktionen sind auch zur Herstellung organmetallischer
Bibliotheken aus [2,1]-Ligandenbibliotheken brauchbar. Die in der
obigen Figur beschriebenen Brönstedt-aciden
Bibliotheken können
direkt in Metathesereaktionen verwendet werden, indem diese Bibliotheken
mit Metallreagentien (einschließlich Hauptgruppenalkylverbindungen
wie Trimethylaluminium) in Kontakt gebracht werden, die Abgangsgruppenliganden
enthalten, die das acide Proton am [2,1]-Liganden abstrahieren können. Alternativ
können
die [2,1]-Ligandenbibliotheken unter Bildung von Metallsalzbibliotheken
deprotoniert werden, die mit Metallkomplexen weiter umgesetzt werden
können,
um eine Metathese-Reaktion einzugehen. Andere Metathesereaktionen
wie solche, die zum Verlust von Zinn- oder Silylnebenprodukt führen, kann
man sich auch vorstellen.
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Organmetallische
Bibliotheken auf Diamidbasis können
aus Diaminoligandbibliotheken hergestellt werden, die oxidative
Additions- oder Metathesereaktionen ähnlich den oben beschriebenen
verwenden. Die Diamino-Ligandenbibliotheken können unter Verwendung des in 2B, 7 und 11 beschriebenen Syntheseverfahrens
hergestellt werden.
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Vierzähnige [4,0]-Ligandenbibliotheken
können
aufgebaut werden, indem zwei [2,0]-Ligandenfragmente wie in Schema
15 illustriert kombiniert werden. Ein Beispiel für eine solche Kombination ist
in der folgenden Abbildung illustriert. [4,0]-Ligand-Metall-Bibliotheken
können
hergestellt werden, indem der [4,0]-Ligand mit einem geeigneten Übergangsmetallvorläufer in ähnlicher
Weise wie bei der Herstellung von [2,0]-Bis-Imin-Metall-Bibliotheken
in Kontakt gebracht wird.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die obige Beschreibung der Erläuterung
dienen und nicht einschränkend
verstanden werden soll. Viele Ausführungsformen sind dem Fachmann
beim Lesen der obigen Beschreibung ersichtlich. Der Bereich der
Erfindung soll daher nicht unter Bezugnahme auf die obige Beschreibung festgelegt
werden, sondern ist unter Bezugnahme auf die angefügten Patentansprüche zusammen
mit dem vollständigen
Bereich der Äquivalente
zu bestimmen, zu dem die Patentansprüche berechtigen.