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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur prophylaktischen und
therapeutischen Behandlung von Atherosklerose sowie Erkrankungen
im Zusammenhang mit einem Mangel an Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase-Aktivität.
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Atherosklerose
ist ein pathologischer Zustand von Säugetieren, der durch die Anreicherung
von Cholesterin in den Arterien charakterisiert ist. Cholesterin
reichert sich in den Schaumzellen der Arterienwand an und verengt
dadurch das Lumen. Dies führt
zu einem verminderten Blutfluss. Die klinischen Spätschäden von Atherosklerose
schließen
Herzkrankheit und Herzanfall, Schlaganfall und periphere Gefäßerkrankung
ein. Zusammen genommen sind diese Erkrankungen für mehr krankheitsbezogene Todesfälle in den
industrialisierten Ländern
verantwortlich als jede beliebige andere Ursache.
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Die
Entwicklung von humaner Atherosklerose steht in umgekehrter Beziehung
zu der Konzentration von High Density-Lipoproteinen bzw. Lipoproteinen
hoher Dichte (HDL) im Serum. D.J. Gordon und B.M. Rifkind (1989)
N. Engl. J. Med. 321:1311. Hohe HDL-Konzentrationen scheinen vor
der Entwicklung von vorzeitiger Atherosklerose zu schützen, während niedrige
HDL-Cholesterin-Konzentrationen mit einem erhöhten Risiko einer Herzkreislauferkrankung
assoziiert sind. D.J. Gordon et al. (1986) Circulation 74:1217.
Es ist vorgeschlagen worden, dass ein 1%-iger Anstieg der HDL-Konzentration
zu einer 3%-igen Abnahme des Risikos der Entwicklung klinischer
Atherosklerose beim Menschen führen
würde.
Gordon und Rifkind, oben.
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Das
Plasmaproteinenzym Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase (LCAT) katalysiert
den Transfer von Fettsäure
von der sn-2-Position von Lecithin zu der freien Hydroxylgruppe
von Cholesterin. J.A. Glomset et al. (1966) J. Lipid Res. 7:638.
J. McLean et al. (1986) Proc. Nat'l. Acad. Sci. USA 83:2335-2339 beschrieben
die Klonierung und die Sequenz einer humanen LCAT-cDNA. J. McLean
et al. (1986) Nucl. Acids Res. 14:9397-9406 beschrieben eine vollständige Gensequenz
für humane
LCAT.
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Zuerst
wurde vor beinahe 30 Jahren vorgeschlagen, dass der Veresterungsprozess
mithilfe dieses Enzyms der Schlüsselschritt
bei dem Cholesterintransfer aus den Körpergeweben zur Leber sein könnte. Es
wurde vorgeschlagen, dass dieser Vorgang, "reverser Cholesterintransport" genannt (J.A. Glomset
(1968) J. Lipid Res. 9:155), die Entfernung von Cholesterin aus
dem Körper
begünstigt.
Allerdings war von Erhöhungen
von LCAT nicht bekannt, dass sie das Atheroskleroserisiko vermindern.
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Verschiedene
Mutationen des LCAT-Gens sind bekannt. Individuen, die homozygot
hinsichtlich einer nicht-funktionellen LCAT-Mutante sind, haben
die klassische LCAT-Mangelerkrankung, charakterisiert durch Eintrübung der
Hornhaut, normochrome Anämie
und Glomerulosklerose. Mutationen im LCAT-Gen, die in einer gewissen
LCAT-Restaktivität
resultieren, führen
zur Fischaugen-Erkrankung, charakterisiert durch Undurchsichtigkeit
der Hornhaut und Hypo-Alphaliproteinämie. H.-G.
Klein et al. (1992) J. Clin. Invest. 89:499-506.
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Es
besteht somit ein Bedarf an Zusammensetzungen und Verfahren zur
prophylaktischen und therapeutischen Behandlung von Atherosklerose
und mit LCAT-Mangel assoziierten Zuständen. Die vorliegende Erfindung
erfüllt
diesen Bedarf, indem Zusammensetzungen und Verfahren zur Erhöhung des
Serumniveaus von LCAT-Aktivität
zur Verfügung
gestellt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist festgestellt worden, dass ein Anstieg des Niveaus von Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase-Aktivität in einem
Kaninchen (welches ein akzeptiertes Modell der Entwicklung von Atherosklerose
in Menschen ist; D.J. Gordon und B.M. Rifkind (1989) N. Engl. J.
Med. 321:1311) eine Verminderung der Anreicherung von Cholesterin
in den Arterien verursacht. Diese Feststellung ist eine Überraschung,
weil keine früheren
Ergebnisse darauf hingewiesen haben, dass eine Erhöhung des
LCAT-Aktivitätsniveaus
eine solche Wirkung haben würde.
In dem Kaninchenmodell führte
ein Anstieg der Gewichtsmenge von humaner LCAT in dem Serum um das
etwa Fünffache über das
normale Human-Niveau ebenfalls zu signifikanten Abnahmen bei den
Gesamt-Triglyceriden, mindestens fünffachen Zunahmen bei der Menge
der Lipoproteine hoher Dichte und einer etwa siebenfachen Abnahme
bei dem Verhältnis
von Gesamtcholesterin zu Lipoproteinen hoher Dichte in Tieren, die
mit einer an Cholesterin reichen Diät gefüttert worden waren. Deswegen
ist das Anheben der LCAT-Aktivität
im Serum von Menschen, Kaninchen und anderen Säugetieren mit ähnlichen
Arten des Lipoproteinstoffwechsels eine wirksame Behandlung gegen
Atherosklerose.
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Die
vorliegende Erfindung sieht die Verwendung von Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase
(LCAT) bei der Herstellung eines Medikaments zur Verringerung der
Anreicherung von Cholesterin in einem Subjekt, das keinen LCAT-Mangel
aufweist, vor. Die Erfindung beinhaltet gleich falls die Verwendung
von LCAT zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Atherosklerose
in einem Subjekt, das keinen LCAT-Mangel hat.
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Es
wird ein Verfahren beschrieben, das die Verabreichung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, die einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und
eine pharmazeutisch wirksame Menge von LCAT umfasst, an ein Subjekt
einbezieht. Die Zusammensetzung wird intravenös verabreicht. Es werden ebenfalls pharmazeutische
Dosierungsformen beschrieben, die einen pharmazeutisch annehmbaren
Träger
und eine pharmazeutisch wirksame Menge von LCAT umfassen.
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Es
wird ebenfalls die Transfektion von Zellen mit einer Nukleinsäure beschrieben,
die eine für
die LCAT-Expression codierende Nukleotidsequenz umfasst, wodurch
die transfizierten Zellen LCAT exprimieren und in das Serum ausreichend
LCAT sekretieren, um LCAT auf ein für die Verminderung der Cholesterinanreicherung
wirksames Niveau anzuheben. Das Verfahren bezieht die Transfektion
von Zellen in vivo ein. Als Alternative bedingt das Verfahren die
Transfektion von Zellen ex vivo und die Verabreichung transfizierter
Zellen, die LCAT exprimieren und sekretieren, an das Subjekt in
einer Menge, die ausreicht, um die LCAT-Aktivität auf ein für die Verminderung der Cholesterinanreicherung
wirksames Niveau anzuheben.
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Es
werden ebenfalls Verfahren beschrieben, welche die Verabreichung
eines Arzneimittels einbeziehen, das die endogene LCAT-Erzeugung
in dem Subjekt hochreguliert.
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Es
wird ebenfalls ein Verfahren beschrieben, welches das Anheben sowohl
der LCAT-Aktivität
im Serum wie auch des Niveaus von Apo A-I im Serum auf einen für die Verminderung
der Cholesterinanreicherung wirksamen Betrag einbezieht. Es werden
ebenfalls Vektoren beschrieben, umfassend eine Nukleinsäure, die Expressionskontrollsequenzen
umfasst, die in operativer Weise mit einer Sequenz verbunden sind,
die für
die Expression von LCAT codiert, und Expressionskontrollsequenzen,
die in operativer Weise mit einer Sequenz verbunden sind, die für die Expression
von Apo A-I codiert.
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Es
werden ebenfalls Verfahren zur Behandlung eines LCAT-Mangelzustands
in einem Säugetier-Subjekt
beschrieben, die das Anheben der LCAT-Aktivität im Serum des Subjekts auf
ein therapeutisch wirksames Niveau umfassen. Der Zustand kann das
Fischaugen-Syndrom oder das klassische LCAT-Mangelsyndrom sein.
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Es
werden ebenfalls nicht-humane, hinsichtlich LCAT transgene Säugetiere,
die eine absolute LCAT-Serumaktivität von mindestens 1000 nmol/ml/h
aufweisen, beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 stellt einen Vergleich der Atherosklerose
in Kontroll-Kaninchen und transgenen Kaninchen, die humane LCAT überexprimieren,
mittels quantitativer Planimetrie bzw. Flächenvermessung dar. Die Aorten von
männlichen,
hinsichtlich LCAT transgenen Kaninchen (n = 12) (oben) und Kontrollkaninchen
(n = 10) (unten), die mit einer 0,3%-igen Cholesterin-Futter-Nahrung während 17
Wochen gefüttert
worden waren, wurden gewonnen und mit Sudan IV angefärbt. Der
Prozentanteil des Oberflächenbereichs,
der sich anfärbte,
wurde durch Flächenvermessung
des digitalisierten Bildes ermittelt. J.F. Cornhill et al. (1985)
Arteriosclerosis 5:415. Die Zusammenstellungen der Bilder aus den
Studiengruppen sind für
die transgenen Kaninchen und die Kontroll-Kaninchen zusammengefasst,
und zwar mit im unteren Bereich gezeigten abgestuften Schattierungen
der Verteilungswahrscheinlichkeiten.
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Die 2 (linke
und rechte Fotographien) zeigt Aortaquerschnitte aus Kontrollkaninchen
und transgenen Kaninchen, die mit an Cholesterin reichen Diät gefüttert worden
waren. Ein 1mm-Schnitt
wurde aus der absteigenden Thorax-Aorta, bei jeder Aorta an derselben
Position, entnommen, mit PAS angefärbt, und das Ausmaß an Schaumzellanreicherung
in der Intima der Kontrollen (links) wurde mit dem Fehlen von Schaumzellbildung
in der Intima oder der Veränderung
der Intimadicke in den transgenen Aorten (rechts) verglichen.
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Die 3 (linke
und rechte Graphiken) zeigt das Ausmaß der Intimazellenproliferation,
wie in der 2 gezeigt, wobei unter Verwendung
eines Verhältnisses
der Intima zur Media quantifiziert wurde. A.V. Chobanian et al.
(1989) Hypertension 14:203. Die quantitative Bewertung sowohl des
Intima/Media-Verhältnisses (p < 0,003) als auch
des Prozentanteils des Oberflächenbereichs
(p < 0,009) war
in den transgenen LCAT-Kaninchen signifikant niedriger als in den
Kontrollen.
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Die 4 (A-H) zeigt die signifikanten (p < 0,05) bivarianten
Pearson-Korrelationen von Variablen nach der Diät mit der Aorta-Atherosklerose
in Kontrollkaninchen und transgenen Kaninchen. Das Intima/Media-Verhältnis korrelierte
gut mit der Planimetrie-Auswertung hinsichtlich Atherosklerose sowohl
in der Kontrollgruppe (A) als auch in der gesamten Studiengruppe
(E). Das Intima/Media-Verhältnis
war umgekehrt mit der Schwere der Atherosklerose korreliert (B,
F) und positiv mit dem nicht-HDL-Cholesterin (C, G) und Gesamt-Cholesterin/HDL-Cholesterin
(TC/HDL) (D, H) korreliert.
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Die 5 (A-B) stellt die Nukleotidsequenz und
die abgeleitete Aminosäuresequenz
eines genomischen, eine humane LCAT codierenden Klons dar (SEQ ID
NR:1).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Da
der Prozess der Anreicherung von Cholesterin in den Arterien zur
Atherosklerose und deren klinischen Spätschäden führt, beispielsweise ischämische Herzerkrankung
und Herzanfall, Schlaganfall und periphere Gefäßerkrankung, ist eine Verlangsamung
oder Umkehrung des Vorgangs der Cholesterinanreicherung bei der
Vorbeugung oder Behandlung der Atherosklerose wirksam. Es werden
Zusammensetzungen und Verfahren zur Verminderung (d. h., Verlangsamung
oder Umkehrung) der Cholesterinanreicherung in den Arterien eines
Säugetier-Subjekts
durch Anheben des Niveaus von Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase("LCAT")-Aktivität im Serum
des Subjekts beschrieben. Es werden ebenfalls Verfahren zur Aufrechterhaltung
des Verhältnisses
von Gesamt-Serumcholesterin zu den Serum-Lipoproteinen hoher Dichte
in einem Säugetier
bei weniger als fünf:eins,
von dem angenommen wird, dass es ein Profil eines durchschnittlichen
Herzerkrankungsrisikos darstellt, beschrieben. (W.P. Castelli et
al. (1986) JAMA 256:2835). Ebenfalls beschrieben werden Verfahren
zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von Atherosklerose
in einem Säugetier-Subjekt, insbesondere
einem menschlichen Subjekt, durch Anheben der LCAT-Aktivität in dem
Serum des Subjekts auf einen Betrag, der wirksam ist, um die Cholesterinanreicherung
des Subjekts, insbesondere in den Arterien des Subjekts, zu verringern.
Es werden ebenfalls Verfahren zur Behandlung von Zuständen, die
mit LCAT-Mangelerscheinungen einhergehen, wie das Fischaugen-Syndrom
und die klassische LCAT-Mangelerkrankung, beschrieben. Es werden
ebenfalls Verfahren beschrieben, die das Anheben der LCAT-Aktivität in dem
Serum auf ein ausreichendes Niveau, um den Zustand zu verbessern,
und vorzugsweise das Anheben auf mindestens Normalniveaus einbeziehen.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet "Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase" oder "LCAT" ein Glykoprotein-Enzym,
das natürlicherweise
im Blutserum von Säugetieren,
einschließlich
Menschen, gefunden werden kann, das die Synthese von Cholesterinestern
und Lysolecithin aus Phosphatidylcholin und unverestertem, in Plasmalipoproteinen
vorliegendem Cholesterin katalysiert. Das Enzym wird natürlicherweise
primär
durch die Leber hergestellt. Eine genomische DNA, die eine humane
LCAT von 416 Aminosäuren
codiert, ist isoliert worden. Ihre Nukleotidsequenz und abgeleitete
Aminosäuresequenz
werden in 5 (SEQ ID NR:1) zur Verfügung gestellt.
Die Nukleotid- und abgeleitete Aminosäuresequenz einer LCAT aus der
Maus ist in C.H. Warden et al. (1989) J. Biol. Chem. 264:21573-81
beschrieben. Jede beliebige Säugetier-LCAT
oder enzymatisch aktive Allelvariation davon ist in der vorliegenden
Erfindung brauchbar, ebenso wie es andere Varianten, einschließlich Fragmente
des Enzyms, sind, welche die oben beschriebene enzymatische Aktivität besitzen.
Eine "Allelvariation" im Zusammenhang
mit einem Polynukleotid oder einem Gen ist eine alternative Form
(Allel) eines Gens, das in mehr als einer Form in der Population
existiert. Auf dem Polypeptidniveau unterscheiden sich "Allelvarianten" im Allgemeinen voneinander
lediglich durch eine, oder allenfalls einige wenige Aminosäuresubstitution(en).
Eine "Speziesvariation" eines Polynukleotids
oder eines Polypeptids ist eine, bei der die Variation natürlicherweise
innerhalb verschiedener Spezies eines Organismus auftritt. Ein Polypeptid- "Fragment" oder "-Segment" ist eine Strecke
von Aminosäureresten
von mindestens etwa 6 benachbarten Aminosäuren aus einer bestimmten Sequenz,
typischer von mindestens etwa 12 Aminosäuren.
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Die
Menge bzw. der Betrag von LCAT oder LCAT-Aktivität in Serum kann auf verschiedenen
Wegen ermittelt werden. Die Gewichtsmenge von LCAT kann mittels
eines kompetitiven Doppelantikörper-Radioimmunassays
bestimmt werden. Es sind ebenfalls Routineverfahren zur Messung
der absoluten LCAT-Aktivität im
Serum und zur Messung der informativeren Cholesterinveresterungsgeschwindigkeit
bekannt; siehe, z. B., J.J. Albers et al. Methods in Enzymol. 129:763-783
(1986) sowie M.P.T. Gillet und J.S. Owens, Kapitel 7b, Seiten 187-201,
in Lipoprotein Analysis – A
Practical Approach, C.A. Converse und E.R. Skinner, Hrsg. Die LCAT-Aktivität kann durch
Messung der Umwandlung von radiomarkiertem Cholesterin zu Cholesterylester nach
Inkubation des Enzyms und radiomarkierten, Apo A-I enthaltenden
Lecithin-Cholesterin-Liposomensubstraten
bestimmt werden. Die Veresterungsgeschwindigkeit des endogenen Cholesterins
kann durch Messung der Geschwindigkeit der Umwandlung von markiertem
Cholesterin zu Cholesterylester nach Inkubation von frischem Plasma,
das mit einer Spurenmenge radioaktiven Cholesterins markiert ist,
durch Äquilibrierung
mit einer [14C]-Cholesterin-Albumin-Mischung
bei 4°C,
ermittelt werden. Eine ausführlichere
Vorschrift wird in den Beispielen zur Verfügung gestellt. Die Veresterungsgeschwindigkeit
des endogenen Cholesterins ist ein besserer Maßstab für die therapeutische LCAT-Aktivität, weil
sie nicht nur den Betrag der im Serum vorliegenden LCAT-Aktivität widerspiegelt,
sondern auch die Art und Menge von Substrat und Cofaktoren im Plasma.
Die Veresterungsgeschwindigkeit von Cholesterin ist daher weder
zur Gewichtsmenge von LCAT, noch zur absoluten LCAT-Aktivität notwendigerweise
proportional.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet "Säugetier-Subjekt" ein Individuum von
jeder beliebigen Spezies, einschließlich des Menschen, das Anzeichen
von Atherosklerose entwickelt. Diese Anzeichen oder Indikatoren schließen beispielsweise
die Entwicklung von Cholesterin-Plaques in den Arterien und Verkalkung,
deren Ausmaß mittels
Sudan IV-Anfärbung
bestimmt werden kann, oder die Entwicklung von Schaumzellen in einer
Arterie ein. Atherosklerose ist auch durch eine Verengung der Arterien,
die beispielsweise durch Koronar-Angioplastie, Ultraschall und ultraschnelle
CT nachgewiesen wird, charakterisiert. Bevorzugte Säugetier-Subjekte für die LCAT-Behandlung von Atherosklerose
schließen
jene ein, deren Art des Lipoproteinstoffwechsels ähnlich wie
bei Menschen und Kaninchen ist, wie nicht-humane Primaten.
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Prophylaktische
und therapeutische Behandlungen
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Begriff "Behandlung" sowohl eine prophylaktische als auch
eine therapeutische Behandlung. Zum Beispiel kann eine prophylaktische
Behandlung an diejenigen Subjekte mit dem Risiko einer Atherosklerose-Entwicklung
verabreicht werden. Ein Risikofaktor ist ein atherogenes Lipoproteinprofil.
Beispielsweise zeigt ein Verhältnis
von Serumcholesterin zu den Lipoproteinen hoher Dichte von oberhalb
5:1 ein über
dem Durchschnitt liegendes Risiko der Atherosklerose-Entwicklung
an. Andere Faktoren, die auf ein erhöhtes Risiko für Atherosklerose
hinweisen, schließen
ein Serumcholesterin-Niveau von oberhalb etwa 240 mg/dl; ein Niveau
der Lipoproteine hoher Dichte von unterhalb etwa 35 mg/dl; und ein
Niveau der Lipoproteine niedriger Dichte von oberhalb etwa 190 mg/dl
ein. Therapeutisch kann die beschriebene Behandlung an Individuen
verabreicht werden, die schon an Atherosklerose oder einer damit
assoziierten Erkrankung leiden.
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Das
Niveau einer für
die Verminderung der Cholesterinanreicherung wirksamen Serum-LCAT-Aktivität hängt von
verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Spezies, der Art
und Weise der Verabreichung, der allgemeinen Gesundheit des Subjekts,
des gewünschten
Resultats (z. B. Prophylaxe oder therapeutische Behandlung) und
der Beurteilung des behandelnden Arztes. Der praktische Arzt kann
zum Beispiel darüber
entscheiden, welche Risikostufen für eine Herzerkrankung auf eine
prophylaktische Behandlung hinweisen, und welches Zielniveau von
LCAT für
die Behandlung einer Person, die bereits an Atherosklerose leidet,
indiziert ist. LCAT-Niveaus,
die ausreichen, die Anreicherungsgeschwindigkeit von Cholesterin
messbar zu verringern, liegen bei mindestens etwa dem Eineinhalb-fachen
der normalen Cholesterinveresterungs-Geschwindigkeit für die Säugetierspezies und stärker bevorzugt
bei mindestens etwa dem Zweifachen, mindestens etwa dem Fünffachen,
mindestens etwa dem Zehnfachen, mindestens etwa dem Fünfzehnfachen
oder mindestens etwa dem Zwanzigfachen.
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Beim
Menschen reicht die normale Cholesterinveresterungs-Geschwindigkeit
von etwa 60 nmol/ml/h bis etwa 130 nmol/ml/h. Die wirksame Behandlung
von Atherosklerose in Menschen kann es einbeziehen, das Niveau der
Serum-LCAT-Aktivität
anzuheben, um eine Cholesterinveresterungs-Geschwindigkeit von mindestens
200 nmol/ml/h, mindestens 250 nmol/ml/h, mindestens 500 nmol/ml/h,
mindestens 1000 nmol/ml/h oder mindestens 2000 nmol/ml/h zu erreichen.
Das Anheben der LCAT-Gewichtsmenge im Serum führt zu einem Anstieg der Cholesterinveresterungs-Geschwindigkeiten.
Normalerweise haben Menschen etwa 5 μg LCAT pro ml Serum. Daher kann
das Anheben der LCAT auf mindestens 10 μg/ml Serum die Cholesterinveresterungs-Geschwindigkeit
auf anti-Atherosklerotische Niveaus erhöhen. Das Anheben der LCAT auf
mindestens 15 μg/ml
Serum, mindestens 25 μg/ml
Serum, mindestens 50 μg/ml
Serum oder mindestens 100 μg/ml
Serum kann diese Ziele ebenfalls erreichen.
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Verfahren
zum Anheben der LCAT-Serumniveaus
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Das
LCAT-Serumniveau kann durch jede beliebigen verfügbaren Mittel angehoben werden.
Ohne Eingrenzungen schließt
dies die direkte Verabreichung des LCAT-Enzyms, die Expression von
LCAT durch Gentherapie und die Aufwärtsregulation endogener LCAT
durch die Verabreichung von Arzneimitteln ein.
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1. Verabreichung
von LCAT-Enzym
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Das
LCAT-Aktivitätsniveau
in einem Subjekt kann durch die Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
umfassend einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und eine pharmazeutisch
wirksame LCAT-Menge, an das Subjekt erhöht werden. Eine pharmazeutisch
wirksame LCAT-Menge ist eine Menge, die bei der Verringerung der
Anreicherungsgeschwindigkeit von Cholesterin in einem Subjekt wirksam
ist. Wie hierin verwendet, bezeichnet der Begriff "pharmazeutische Zusammensetzung" eine Zusammensetzung,
die für
eine pharmazeutische Anwendung in einem Säugetier geeignet ist. Pharmazeutische
Zusammensetzungen sind somit vergleichsweise untoxisch für das Tier,
dem die Zusammensetzung verabreicht wird.
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"Pharmazeutisch annehmbarer
Träger" umspannt jeden beliebigen
bzw. jedes beliebige der standardmäßigen pharmazeutischen Träger, Puffer
und Exzipientien, wie phosphatgepufferte Kochsalzlösung, Wasser und
Emulsionen. Geeignete pharmazeutische Träger und ihre Formulierungen
sind beschrieben in Martin, Remington's Pharmaceutical Sciences, 19. Ausgabe
(Mack Publishing Co., Easton 1995). Flüssigkeiten sind die bevorzugten
pharmazeutischen Träger
für die
Zubereitung der pharmazeutischen Zusammensetzungen dieser Erfindung.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen sind für alle gut bekannten Formen
der Verabreichung vorgesehen und insbesondere für die parenterale Verabreichung
zur prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung. Eine lokale
Verabreichung, wie transdermal, wird ebenfalls in Betracht gezogen.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können in einer Vielzahl von
Dosierungseinheitsformen, abhängig
vom Verfahren der Verabreichung, verabreicht werden. Beispielsweise
beinhalten Dosierungseinheitsformen zur parenteralen Verabreichung
Dosierungseinheiten von injizierbaren Lösungen.
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LCAT
kann durch jede beliebigen, im Fachgebiet zur Abgabe von Proteinen
bekannten Hilfsmittel verabreicht werden. Allerdings ist die systemische
Verabreichung durch Injektion bevorzugt. Dies beinhaltet die intramuskuläre, intravenöse, intraperitoneale
und subkutane Injektion. Die Injektion kann beispielsweise durch eine
programmierbare Pumpe automatisiert werden. Somit stellt die vorliegende
Erfindung Zusammensetzungen zur intravenösen Verabreichung bereit, die
eine Lösung
von LCAT, gelöst
oder suspendiert in einem annehmbaren Träger, vorzugsweise einem wässrigen
Träger,
umfassen. Eine Vielzahl von wässrigen
Trägern kann
verwendet werden, z. B. Wasser, gepuffertes Wasser, 0,4%-ige Kochsalzlösung und
dergleichen. Zum Beispiel ist phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS)
besonders für
die Verabreichung von LCAT-Protein
geeignet. Diese Zusammensetzungen können durch herkömmliche,
gut bekannte Sterilisierungsverfahren sterilisiert werden, oder
sie können
steril filtriert werden. Additive können ebenfalls zusätzliche
aktive Bestandteile einschließen,
wie bakterizide Mittel oder Stabilisatoren. Die resultierenden wässrigen
Lösungen
können
zur Verwendung, wie sie sind, verpackt werden, oder lyophilisiert,
wobei die lyophilisierte Zubereitung mit einer sterilen wässrigen
Lösung
vor der Verabreichung kombiniert wird. Die Zusammensetzungen können pharmazeutisch
annehmbare Hilfsstoffe enthalten, wie sie erforderlich sind, um
physiologische Bedingungen anzunähern, wie
pH-Wert-Einstell- und Puffermittel, die Tonizität einstellende Mittel, Benetzungsmittel
und dergleichen, zum Beispiel Natriumacetat, Natriumlaktat, Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Calciumchlorid, Sorbitanmonolaurat, Triethanolaminoleat
etc.
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LCAT
kann auch transmucosal oder transdermal systemisch verabreicht werden.
Zur transmucosalen oder transdermalen Verabreichung werden Penetrationsmittel,
geeignet für
die zu durchdringende Barriere, in der Formulierung verwendet. Derartige
Penetrationen sind im Fachgebiet allgemein bekannt und beinhalten beispielsweise
zur transmucosalen Verabreichung Gallensalze und Fusidinsäure-Derivate.
Darüber
hinaus können
Detergentien zur Erleichterung der Durchdringung verwendet werden.
Die transmucosale Verabreichung kann zum Beispiel mittels Nasensprays
oder unter Verwendung von Zäpfchen
erfolgen.
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Die
Form, Mengen und Terminierung der Verabeichung sind generell eine
Angelegenheit zur Festlegung durch den praktizierenden Arzt. In
einer Ausführungsform
wird die pharmazeutische Zusammensetzung als Dosierungseinheitsform
abgegeben. Schätzungsweise
reichen etwa 40 mg LCAT aus, um die Serum-LCAT-Menge in einem Menschen
etwa zu verdoppeln. Dementsprechend kann eine Dosierungseinheitsform
etwa 10 mg bis etwa 1000 mg oder etwa 40 mg bis etwa 200 mg enthalten.
In bestimmten Ausführungsformen
weist die Dosierungsform etwa 100 mg oder etwa 500 mg LCAT auf.
Abhängig
von dem Zielniveau an LCAT, das aufrechterhalten werden soll, und
der Terminierung der Abgabe können
niedrige Dosierungen häufig
verabreicht werden, oder hohe Dosierungen können weniger häufig verabreicht
werden.
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Die
Erfindung zieht verschiedene Quellen von LCAT zur Einbringung in
pharmazeutische Zusammensetzungen in Erwägung. LCAT kann aus Plasma
isoliert werden. Ein Verfahren für
die Isolierung von LCAT aus Humanserum ist in den Beispielen beschrieben.
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Als
Alternative kann LCAT rekombinante LCAT sein, und zwar, genauer
gesagt, rekombinante humane LCAT. J. McLean et al. (1986) Proc.
Nat'l. Acad. Sci.
USA 83:2335-2339 beschreibt die Klonierung und die Sequenz einer
humanen LCAT-cDNA. J. McLean et al. (1986) Nucl. Acids Res. 14:9397-9406
beschreibt eine vollständige
Gensequenz für
human-LCAT. (Siehe 5). J.S. Hill et
al. (1993) J. Lipid Res., 34:1245-1251 beschreibt die Expression
rekombinanter LCAT. Verfahren zur Präparation von Expressionsvektoren
werden in weiteren Einzelheiten unten beschrieben. Diese Vektoren
können
zur Expression rekombinanter LCAT in einer Vielzahl von Expressionssystemen,
einschließlich
Säuger-,
Insekten- und Bakteriensystemen, verwendet werden. Die einzelligen
Wirte können
prokaryot oder eukaryot sein und schließen beispielsweise E. coli,
Hefe, Insektenzellen, COS-Zellen oder Ovarialzellen des Chinesischen
Hamsters ("CHO") ein. Ein Verfahren
zur Expression von LCAT in COS-7-Zellen ist in J. McLean (1986)
Proc. Nat'l. Acad.
Sci., USA, 83:2335-2339 beschrieben. Expressionskontrollsequenzen
können,
wie geeignet, ausgewählt
werden. Rekombinante LCAT kann anschließend z. B. mittels des in den
Beispielen beschriebenen Verfahrens gereinigt werden.
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Der
Begriff "Expressionsvektor" bezeichnet einen
Vektor, der ein rekombinantes Polynukleotid umfasst, umfassend Expressionskontrollsequenzen,
die in operativer Weise mit einer zu exprimierenden Nukleotidsequenz
verbunden sind. Ein Expressionsvektor umfasst genügend ciseinwirkende
Elemente für
eine Expression; andere Elemente zur Expression können von
der Wirtszelle oder einem in vitro-Expressionssystem geliefert werden.
Die Expressionsvektoren schließen
alle diejenigen ein, die im Fachgebiet bekannt sind, wie Cosmide,
Plasmide (z. B. nackte oder in Liposomen enthaltene) und Viren,
die das rekombinante Polynukleotid aufnehmen. Die Konstruktion von
Expressionsvektoren und die Expression von Genen in transfizierten
Zellen bezieht die Verwendung von Techniken der Molekularen Klonierung
ein, die im Fachgebiet ebenfalls gut bekannt sind. Sambrook et al.,
Molecular Cloning – A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
NY, (1989) und Current Protocols in Molecular Biology, F.M. Ausubel
et al., Hrsg., (Current Protocols, ein Gemeinschaftsunternehmen
bzw. Joint Venture von Greene Publishing Associates, Inc. und John Wiley & Sons, Inc.).
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2. Gentherapie
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Es
wird ebenfalls beschrieben, dass das Niveau von LCAT-Aktivität mithilfe
der Anwendung von Gentherapie angehoben wird. Wie hierin verwendet,
bezeichnet "Gentherapie" den Transfer und
vorzugsweise die stabile Integration neuer genetischer Information
in Zellen eines Subjekts. Verfahren zur Anhebung von LCAT-Aktivitätsniveaus
mittels Gentherapie beziehen das Transfizieren von Zellen mit einer
Nukleinsäure
ein, die eine für
die Expression von LCAT codierende Nukleinsäuresequenz einschließt. Die
transfizierten Zellen exprimieren LCAT und sekretieren diese in
das Serum des Subjekts. Die Zellen werden in ausreichender Anzahl
transfiziert oder im Hinblick auf eine derart hohe LCAT-Expression,
dass sie die LCAT-Menge auf ein Niveau anheben, das für die Verringerung
der Cholesterinanreicherung wirksam ist. LCAT codierende Gene werden
auf einem von zwei Wegen in das Subjekt eingeführt. Es wird ebenfalls beschrieben,
dass die Gene in Zellen des Individuums in vivo mithilfe von Expressionsvektoren
eingeführt
werden, oder die Gene werden in Zellen ex vivo eingeführt, und
transfizierte Zellen, die LCAT exprimieren und sekretieren, werden
dem Subjekt verabreicht.
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Bei
in vivo-Vorgehensweisen sind Leberzellen brauchbare Ziele für die Transfektion.
Leberzellen stellen LCAT her, so dass sie die Prozessierungsmaschinerie
für eine
rekombinante Erzeugung des Enzyms besitzen. Darüber hinaus wandern in den Blutstrom
injizierte Vektoren rasch durch die Leber, so dass Leberzellen den
Vektoren rasch ausgesetzt werden. Hämatopoetische Stammzellen sind
ebenfalls brauchbare Ziele für eine
Gentherapie, da sie sich rasch vermehren, wodurch mehr zur Herstellung
von LCAT befähigte
Zellen erzeugt werden.
-
Ex
vivo-Vorgehensweisen sind auch attraktiv, weil sie eine stärkere Kontrolle über den
Transfektionsprozess zulassen. Beispielsweise können transfizierte Zellen getestet
werden, und diejenigen, die LCAT in den höchsten Mengen exprimieren,
können
selektiert werden. Hämatopoetische
Stammzellen können
dem Subjekt entnommen, ex vivo transfiziert und dem Subjekt wieder
zugeführt
werden. Es wird daher auch beschrieben, dass die Zellen Zellen aus
dem Subjekt sind. Während
Allotransplantate brauchbar sein können, sind syngene Transplantate
am nützlichsten,
weil sie mit der geringsten Wahrscheinlichkeit eine Host-versus-Graft-Reaktion auslösen.
-
Verfahren
zur Transfektion von Genen in Säugerzellen,
sowohl in vivo als auch ex vivo, und zum Erzielen ihrer Expression
sind im Fachgebiet gut bekannt. Diese beinhalten zum Beispiel die
Transfektion von Zellen mit der Nukleinsäure mithilfe von Nukleinsäurevektoren,
wie virale Vektoren (einschließlich
z. B. retrovirale Vektoren, adenovirale Vektoren, adeno-assoziierte
virale Vektoren, Hepatitisvirus-Vektoren, Vacciniavirus-Vektoren
und Herpesvirus-Vektoren), Plasmidvektoren, Cosmidvektoren, mikroverkapselte
Vektoren (z. B. kationische oder ungeladene liposomale Mikrosphären); Mikroinjektion;
Elektroporation; Chromosomentransfer; Calciumpräzipitation; oder biolistische
Injektion (z. B. DNA-Anheftung an ein Partikel, wie ein Goldkügelchen,
und sein Hineintreiben in eine Zelle). Siehe auch z. B. Methods
in Enzymology, Band 185, Academic Press, Inc., San Diego, CA (D.V.
Goeddel, Hrsg.) (1990) oder M. Kriegler, Gene Transfer and Expression – A Laboratory
Manual, Stockton Press, New York, NY, (1990).
-
Virale
Vektoren sind besonders nützlich
für die
Gentherapie. Verfahren zur Konstruktion und Verwendung viraler Vektoren
sind im Fachgebiet bekannt und werden beispielsweise in Miller und
Rosman (1992) Biotechniques, 7:980-990, besprochen. Die Target-
bzw. Ziel-Spezifität
viraler Vektoren kann genutzt werden, um auf im Voraus festgelegte
Zelltypen abzuzielen und ein Nukleinsäuremolekül in die Zelle einzuführen. Der
ausgewählte
virale Vektor wird somit zum Teil von dem Zelltyp abhängen, auf
den abgezielt werden soll. Hepatozyten zum Beispiel, die normalerweise
LCAT herstellen, sind ein attraktives Ziel für eine Transfektion. Darüber hinaus
kann ein viraler Vektor durch den Einbau eines gewebespezifischen
Promotors oder Enhancers in den Vektor gewebespezifisch ausgestaltet
werden.
-
Adenoviren
sind nützliche
Vektoren für
den Transfer von Genen in Zellen. Leberzellen haben einen Adenovirus-Rezeptor.
Im Anschluss an eine intravenöse
Injektion eines rekombinanten Adenovirus werden daher etwa 95% der
Viren selektiv Leberzellen infizieren. Replikationsdefekte adenovirale
Vektoren können durch
Deletion von Sequenzen, die E1A, E1B und einen Teil der E3-Region
umspannen, präpariert
werden, wodurch die Fähigkeit
dieses Virus zur Replikation oder Transformation nicht-permissiver
Zellen vermindert wird. Siehe z. B. Hurwitz et al. (1985) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 82:163-167. Der Early-Enhancer/Promotor des
Cytomegalovirus kann verwendet werden, um die Transkription eines
insertierten LCAT-Gens mit einer SV40-Polyadenylierungssequenz,
stromabwärts
von diesem Reporter kloniert, voranzutreiben. Hochtitriger rekombinanter
Adenovirus kann durch Amplifikation in LE293-Zellen unter Verwendung
etablierter Verfahren präpariert
werden. Der Virus kann aus Zelllysaten mittels Cäsiumchlorid-Gradienten-Ultrazentrifugation,
gefolgt von Entsalzen auf einer Sephadex G-50(Sigma Biochemicals, St. Louis, MO)-Säule in PBS
gereinigt werden. Der gereinigte Virus kann anschließend für die Injektion
in das Subjekt verwendet werden. Adenovirale Vektoren, in denen
die E4-Region deletiert worden ist, sind ebenfalls attraktiv als
adenovirale Vektoren der Zweiten Generation, die eine verlängerte Expression
und eine geringe mögliche
Immunogenität
aufweisen.
-
Der
Adenassoziierte Virus (AAV) ist einzelsträngiger DNA-Parvovirus. AAV-Vektoren
haben mehrere Vorteile, die sie zu wünschenswerten Genabgabesystemen
machen. Sie haben keinen bekannten Pathogeneseweg und 80% der Bevölkerung
der Vereinigten Staaten sind gegenwärtig im Hinblick auf AAV seropositiv. Ostrove
et al. (1981) Virology 113:521; Cukor et al. in The Parvoviruses
(Hrsg. Berns, Plenum, NY, 1984). AAV-Virionen sind widerstandsfähig gegenüber physikalischen
Behandlungen, wie Beschallung und Hitzeinaktivierung, die von anderen
Viren während
der Reinigung nicht toleriert werden. Samulski et al. (1989) J.
Virol. 63:3822-3828. Anders als bei Retroviren ist eine Infektion
und/oder Transduktion von nicht-teilenden Zellen möglich. Wie
Retroviren integriert AAV bei Infektion in das Wirtszellgenom. Kotin
et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:2211-2215; Samulski
et al. (1991) EMBO J. 10:3941-3950. Anders als Retroviren jedoch
integriert AAV vorzugsweise an einer spezifischen chromosomalen
Stelle (19q13.3). An dieser Stelle verursacht AAV keinerlei Veränderung
der Wachstumseigenschaften oder der morphologischen Charakteristika
von menschlichen Zellen. Darüber
hinaus kann die Integration von AAV in das zelluläre Genom
in nicht proliferierenden Zellen stattfinden. Lebkowski et al. (1988)
Mol. Cell. Biol. 8:3988-3996. Der AAV besitzt auch eine angemessen große Klonierungskapazität, geringfügig oberhalb
der Hälfte
von derjenigen von retroviralen Vektoren. Rekombinante AAV-Vektoren
enthalten keine endogene Promotor-Aktivität, was es ermöglicht,
spezifische Promotorselektionen zu treffen, und zwar abhängig vom
Zielzelltyp, ohne Rücksicht
auf Komplikationen, die aus endogenen viralen Promotoren herrühren. Anders
als retrovirale Vektoren können
verpackte AAV-Vektoren konzentriert werden, so dass Infektions-Multiplizitäten bzw.
-Vielfache, die 1,0 übertreffen,
in Transduktionsexperimenten verwendet werden können. Dies bedeutet, dass nahezu
100% der Ziele in einer Kultur transduziert werden können, wodurch
der Bedarf für
einen Selektionsschritt entfällt.
-
Der
AAV ist ein defekter Virus, der nur in Zellen wächst, in denen bestimmte Funktionen
von einem co-infizierenden Helfervirus, wie Adenoviren und Herpesviren,
zur Verfügung
gestellt werden. Eine Infektion von Zellen mit AAV in der Abwesenheit
von Helferfunktionen führt
zur Integration von AAV in das Wirtszellgenom ohne Replikation.
Das AAV-Genom weist zwei Kopien eines 145 Nukleotide langen ITR
(inverted terminal repeat) auf, eine an jedem Ende. Srivastava et
al. (1983) J. Virol. 45:555-564. Die ITR-Sequenzen stellen einen Replikationsursprung
zur Verfügung
und vermitteln auch die Integration und Exzision des AAV-Genoms
aus dem Zellgenom.
-
Die
Sequenz zwischen den ITRs von etwa 4470 Nukleotiden enthält zwei
offene Leserahmen für
rep- und cap-Gene. Hermonat et al. (1984) Virology 51:329-339. Das
cap-Gen codiert Capsid-Proteine.
Das rep-Gen codiert Proteine, die bekanntermaßen für die Replikation benötigt werden.
Rep–-Vektoren
können
eine verminderte Präferenz
für eine
ortsspezifische Integration in das Chromosom 19 zeigen. Allerdings
ist die Integrationsfrequenz von Rep–-Vektoren
insgesamt eine etwa 80-fach höhere
Integrationsfrequenz als von vergleichbaren Rep+-Vektoren,
wodurch nahe gelegt wird, dass rep eine Integration eher inhibiert
als erleichtert. McLaughlin et al. (1988) J. Virol. 62:1963-1973.
-
In
rekombinantem AAV können
alle Proteincodierungssequenzen (wie cap, lip und rep) durch die LCAT-Codierungssequenz
ersetzt werden. Der rekombinante AAV wird repliziert, indem eine
Zelle, die den AAV-Vektor, der das Gen von Interesse aufweist, trägt, zusammen
mit einem Helfer-AAV-Plasmid, das alle der essentiellen AAV-Gene
exprimiert, in Adenovirus- oder Herpes-infizierte Zellen, die zusätzliche,
für die AAV-Replikation
und die Herstellung neuer Viruspartikel erforderliche Funktionen
zur Verfügung
stellen, ko-transfiziert wird.
-
Es
ist ein weiteres Verfahren vorgeschlagen worden, bei dem ein rekombinanter
Vektor, der AAV-ITR-Sequenzen enthält, dem aber alle anderen AAV-Sequenzen
fehlen, von kationischen Lipiden umgeben ist und mittels Lipofektion
in eine Zelle eingeführt
wird. Phillip et al., WO 95/07995.
-
Im
Falle von nicht-infektiösen
viralen Vektoren wird das Helfervirusgenom üblicherweise mutiert, um das
Virusverpackungssignal, das zur Verkapselung der Nukleinsäure in Viruspartikel
benötigt
wird, zu zerstören.
Der Helfervirus behält
jedoch Strukturgene, die für
die Verpackung eines gleichzeitig eingeführten rekombinanten Virus,
der ein Gen von Interesse enthält,
erforderlich sind. Ohne ein Verpackungssignal werden Viruspartikel
kein Genom enthalten und können
somit nicht durch aufeinander folgende Infektionszyklen voranschreiten.
-
Retrovirale
Vektoren können
für in
vivo- oder ex vivo-Zielfindungs- und -Therapie-Prozeduren verwendet
werden. Retrovirale Vektoren können
entweder für
die Funktion als infektiöse
Partikel oder für
das Durchlaufen von nur einem einzigen anfänglichen Infektionszyklus konstruiert
werden. Im erstgenannten Fall wird das Virusgenom so modifiziert,
dass es die notwendigen Gene, regulatorische Sequenzen und Verpackungssignale
beibehält,
um neue Virusproteine und -RNA zu synthetisieren. Allerdings werden
die das onkogene Potential dieser Viren vermittelnden Gene zerstört. Nachdem
die Virusproteine synthetisiert worden sind, verpackt die Wirtszelle
die RNA in neue Viruspartikel, die weitere Infektionszyklen durchlaufen
können.
Das Virusgenom wird auch gentechnisch hergestellt, um das gewünschte rekombinante
Protein zu codieren und zu exprimieren. Verbesserte Verfahren zur
Transfektion von peripheren Blutlymphozyten durch retrovirale Vektoren
sind in Yang et al. (1995) Nature Medicine 1(9):890-893 und Bunnell
et al. (1995) Proc. Acad. Nat'l
Sci. USA 92:7739-7743 beschrieben.
-
Eine
retrovirale Verpackungszelllinie, wie PA317 (American Type Culture
Collection, Bethesda, MD, Zugangsnummer CRL 9078), kann zur Erzeugung
infektiöser
amphotropher retroviraler Vektoren verwendet werden. Das retrovirale
Plasmid pLNCX (D. Miller und G. Rosman (1989) Biotechniques 7:980)
kann die Expressionskontrollsequenz, die in operativer Weise mit
der bei "X" zu exprimierenden
Nukleinsäuresequenz
verbunden ist, enthalten. Das Plasmid enthält einen LTR-Promotor/Enhancer
(L) des Maloney-Mausleukämie-Virus;
ein Neomycinresistenzgen, das Neomycin-Phosphotransferase (N) codiert;
ein bzw. einen LTR/Enhancer (C) von humanem Cytomegalovirus und
das zu exprimierende codierende Gen (X). Das LCAT-Gen wird mittels Standardtechniken
an einer schon vorher bestehenden Klonierungsstelle durch Ersetzen
des Phosphotransferase-Gens für
Neomycinresistenz durch eines, das eine Phosphotransferase für Hygromycinresistenz
codiert, insertiert.
-
Retroviren
sind das bevorzugte Vehikel für
eine Genabgabe in menschliche hämatopoetische
Stammzellen gewesen, und zwar wegen ihrer hohen Effizienz des Gentransfers
und der co-linearen
und stabilen Integration der übertragenen
Gene in chromosomale DNA. Allerdings können Gene aus Retroviren in
das Wirtszellchromosom nur dann integrieren, wenn die Zelle sich
aktiv teilt.
-
Nukleinsäuren, die
verwendet werden, um Zellen mit dem LCAT-Gen zu transfizieren, werden
im Allgemeinen in der Form eines Expressionsvektors, einschließlich einer
Expressionskontrollsequenz, die in operativer Weise mit einer für die Expression
von LCAT codierenden Nukleotidsequenz verbunden ist, vorliegen. Der
Begriff" Expressionskontrollsequenz" bezeichnet eine
Nukleotidsequenz in einem Polynukleotid, welche die Expression (Transkription
und/oder Translation) einer Nukleotidsequenz reguliert, die damit
in operativer Weise verbunden ist. Der Begriff "in operativer Weise verbunden" bezeichnet eine
funktionelle Beziehung zwischen zwei Teilen, bei denen die Aktivität des einen
Teils (z. B. die Fähigkeit
zur Regulation der Transkription) zu einer Aktion an dem anderen
Teil (z. B. die Transkription der Sequenz) führt. Expressionskontrollsequenzen können beispielsweise,
und ohne Beschränkung,
Sequenzen von Promotoren (z. B. induzierbare oder konstitutive),
Enhancern, Transkriptionsterminatoren, einem Startcodon (z. B. ATG),
Spleiss-Signalen für
Introns und Stoppcodons einschließen.
-
Geeignete
Expressionskontrollsequenzen für
Säugerzellen
beinhalten zum Beispiel den SV40-Promotor,
den RSV(Rous-Sarkom-Virus)-Promotor, den CMV(Cytomegalovirus)-Promotor
und den Metallothionin-Promotor. Der CMV-Promotor wird für transiente
Expressionssysteme bevorzugt. Der Metallothionin-Promotor wird für stabile
Expressionssysteme bevorzugt. Promotoren können konstitutiv oder für den Zielzelltyp gewebespezifisch,
z. B. spezifisch für
Hepatozyten, sein. Expressionskontrollsequenzen, die für hohe Expressionsniveaus
sorgen, sind für
die Herstellung von LCAT in Mengen, die ausreichen, um eine Verminderung
der Cholesterinanreicherung hervorzurufen, zu bevorzugen.
-
Wie
verwendet, bezeichnet der Begriff" für
die Expression von LCAT codierend" Sequenzen, die infolge der Transkription
und Translation von mRNA, Polypeptidsequenzen des LCAT-Enzyms erzeugen.
Beispielsweise codieren somit cDNA, genomische DNA, bei der Introns
infolge der Transkription und Prozessierung zu mRNA entfernt werden,
und degenerierte Sequenzen, die LCAT codieren, alle die Expression
von LCAT. DNA-Sequenzen, welche für die Expression von LCAT codieren,
können
durch jede beliebigen im Fachgebiet bekannten Verfahren erhalten
werden. Beispielsweise können
codierende Sequenzen durch chemische Synthese präpariert werden. Es können auch
Primer unter Verwendung der hierin zur Verfügung gestellten LCAT-Sequenzen
entworfen werden, und cDNA oder genomische DNA kann mittels Amplifikation
isoliert werden.
-
Die
folgenden Polynukleotide sind als Primer brauchbar, um Sonden für die Isolierung
einer cDNA oder eines genomischen Klons, der eine humane LCAT codiert,
aus einer Bibliothek, herzustellen.
- 1. Sonde
I: eine 340 bp 5'LCAT
Exon-1-Sonde
Sense-Oligo: 5'GGC
TCC CTG AGG CTG TGC CCC TTT 3'
(SEQ
ID NR.:2)
Antisense-Oligo: 5' TGG CGT GGT GCA TCA GGG GCC TGG 3'
(SEQ ID NR.:3)
- 2. Sonde II: eine 380 bp 3' LCAT-Sonde
Sense-Oligo:
5' CTG GTG TGG AAG
TAT ACT GCT TTT 3'
(SEQ
ID NR.:4)
Antisense-Oligo: 5' CTT CAA CCT GAA ACA TAG CCA TCA 3'
(SEQ ID NR.:5)
-
Die
Technik der „Polymerase-Ketten-Reaktion", oder "PCR", wie hier verwendet,
bezieht sich im Allgemeinen auf eine Arbeitsweise, bei der winzige
Mengen von einem spezifischen Teil der Nukleinsäure, RNA und/oder DNA, amplifiziert
werden, wie in dem U.S.-Patent Nr. 4 683 195, veröffentlicht
am 28. Juli 1987, beschrieben. Im Allgemeinen muß die Sequenzinformation von
den Enden der Region von Interesse oder darüber hinaus verfügbar sein,
so dass Oligonukleotidprimer entworfen werden können; diese Primer werden identisch
oder ähnlich
in der Sequenze zu gegenüberliegenden
Strängen
auf der zu amplifizierenden Matritze sein. Die 5'-terminalen Nukleotide der zwei Primer
können
mit den Enden des amplifizierten Materials zusammenfallen. Die PCR
kann verwendet werden, um spezifische RNA-Sequenzen, spezifische
DNA-Sequenzen von einer vollständigen
Genom-DNA, und cDNA, die von einer vollständigen zellulären RNA,
Bakteriophagen- oder Plasmidsequenzen, usw. transkribiert wurde,
zu amplifizieren; siehe, allgemein, Mullis et al. (1987) Cold Spring Harbor
Symp. Quant. Biol. 51:263; Erlich, Hrsg., PCR Technology, (Stockton
Press, NY, 1989). Wie hier verwendet wird die PCR als ein, aber
nicht als das einzige Beispiel für
ein Nukleinsäure-Polymerase-Reaktionsverfahren
zur Amplifizierung einer Nukleinsäuretestprobe, die die Verwendung
einer bekannten Nukleinsäure (DNA
oder RNA) als ein Primer umfasst, betrachtet.
-
Ein „isoliertes
Polynukleotid" ist
ein Polynukleotid, z. B. eine RNA, DNA, oder ein gemischtes Polymer, welches
im Wesentlichen von anderen DNA-Sequenzen getrennt ist, welche natürlicherweise
mit einer nativen humanen Sequenz, z. B. Ribosomen, Polymerasen
und vielen anderen humanen Genomsequenzen, einhergehen. Der Begriff
umfasst eine Polynukleotidsequenz, welche aus ihrer natürlich vorkommenden
Umgebung entfernt wurde, und schließt rekombinante oder klonierte
DNA-Isolate und chemisch synthetisierte Analoge oder Analoge, die
biologisch duch heterologe Systeme synthetisiert wurden, ein. Ein
im Wesentlichen reines Molekül
schließt
isolierte Formen des Moleküls
ein. Ein „isoliertes
Polypeptid" oder
Protein trägt
eine ähnliche Bedeutung,
wobei das Polypeptid oder Protein im Wesentlichen von jedwegen zellulären Kontaminanten
und Komponenten, welche natürlicherweise
mit dem Protein in vivo assoziiert sind, getrennt wurde, so dass
es die vorherrschende makromolekulare Spezies in der Zusammensetzung
ist.
-
Einige
der Nachteile, die von der Verwendung viraler Vektoren herrühren, werden
durch nicht-biologisches
Transfizieren eines DNA-Fragmentes in Zellen, zum Beispiel durch
Lipofektion, chemische Transformation, Elektroporation oder biolistische
Injektion vermieden. Bei diesen Herangehensweisen können ausreichende
Mengen an reiner DNA für
die Transfektionen hergestellt werden, und es können viel größere Fragmente
aufgenommen werden. Solche Herangehensweisen werden bei Zellen bevorzugt,
die zeitweise aus dem Körper
entfernt werden können.
-
Der
Begriff „rekombinant" oder „rekombinantes
DNA-Molekül" bezieht sich auf
eine Nukleinsäuresequenz,
die natürlicherweise
nicht vorkommt oder die durch die künstliche Kombination von zwei
anderweitig getrennten Segmenten der Sequenz hergestellt wird. Mit „rekombinant
hergestellt" ist
eine künstliche
Kombination gemeint, die oft entweder duch chemische Synthesemittel
oder durch die künstliche
Manipulation von isolierten Segmenten der Nukleinsäuren, z.
B. durch gentechnische Manipulationstechniken, ausgeführt wird. Dies
wird gewöhnlicherweise
gemacht, um ein Kodon gegen ein redundantes Kodon auszutauschen,
welches dieselbe oder eine konservative Aminosäure codiert, indem typischerweise
eine Sequenzerkennungsstelle eingeführt oder entfernt wird. Alternativ
wird ein Zusammenführen
von Nukleinsäuresegmenten
der gewünschten
Funktionen durchgeführt,
um eine einzelne genetische Funktionseinheit, die eine gewünschte Kombination der
Funktionen, die in den üblichen
natürlichen
Formen nicht gefunden werden, umfasst. Restriktionsenzymerkennungsstellen
sind oft das Ziel solcher künstlichen
Manipulationen, aber andere stellenspezifische Ziele, z. B. Promotoren,
DNA-Replikationsstellen, Regulationssequenzen, Kontrollsequenzen
oder andere brauchbare Merkmale können durch Design bzw. Gestaltung
eingebracht werden. „Rekombinante
DNA-Moleküle" schließen Klonierungs-
und Expressionsvektoren ein. Ein „Fragment" eines Polynukleotides ist eine Strecke
von mindestens etwa 18 Nukleotiden, typischer mindestens etwa 40
Nukleotide.
-
3. Hoch-Regulation
von endogener LCAT
-
Ein
weiteres Verfahren, um den Serumspiegel der LCAT-Aktivität anzuheben,
ist durch die Verabreichung von Arzneistoffen, die die endogene
Herstellung von LCAT in dem Subjekt hochregulieren. Androgene sind
bereits dafür
bekannt, die Expression von LCAT nach unten zu regulieren. J.J.
Albers et al. Biochim. Biophys. Acta 795:293-296 (1984). Auch sind
die LCAT-Spiegel
in Frauen höher
als in Männern.
J.J. Albers et al. Atherosclerosis 43:369-379 (1983). Es wird angenommen,
dass Östrogene
und Östrogenanaloge
die Expression von LCAT hoch zu regulieren. Die Mengen solcher zu
verabreichenden Arzneistoffe können
durch den Praktiker empirisch bestimmt werden.
-
Kandidatenarzneistoffe
können
durch das Screenen von Verbindungen für die Fähigkeit, die LCAT-Expression
in Tiermodellen oder in in vitro-Modellen zu erhöhen, identifiziert werden.
In Tiermodellen kann der Kandidatenarzneistoff einem Tier verabreicht
werden, um den Effekt auf die LCAT-Aktivität in dem Tier zu bestimmen.
Altrnativ kann das Tier nach der Verabreichung untersucht werden,
um den Effekt des Arzneistoffes auf die Entwicklung von Atherosklerose
zu bestimmen.
-
Kandidatenarzneistoffe
können
durch das Screenen von Verbindugen für die Fähigkeit, die LCAT-Aktivität in vitro
zu erhöhen,
identifiziert werden. Bei einem Verfahren wird die Verbindung auf
ihren Effekt auf die Fähigkeit
von LCAT getestet, Veresterung von Cholesterin zu Cholesterylester
in einem LCAT-Aktivitätsassay, wie
oben beschrieben, zu verursachen.
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Weiter Behandlungsverfahren
-
Der
Metabolismus von Cholesterin schließt sowohl das Beladen des Cholesterins
auf HDL-Partikel durch
die Veresterung durch LCAT als auch den Transport des Cholesterins
in die Leber durch HDL ein. Es ist bekannt, dass die Erhöhung von
Apo A-I das Risiko einer Herzkrankheit senkt. A.C. Liu et al. (1994)
J. Lipid Res. 35:2263-2267 und C. Paszty et al. (1994) J. Clin.
Invest. 94:899-903. Bestimmte Versionen von Apo A-I wie Apo A-I
Milano sind besonders schützend.
C.R. Sirtori et al. (1995) Atherosclerosis X S. 50-55, Elsevier Science,
NY und S. Ameli et al. (1994) Circulation 90:1935-41. Darüber hinaus
ist Apo A-I ein Cofaktor der LCAT-Aktivität. C.J. Fielding et al. (1972)
Bioch Biophys. Acta 270:513-518. Dementsprechend bewirkt eine Erhöhung der
LCAT-Aktivität
in dem Serum des Subjektes, kombiniert mit einer Erhöhung des
Cholesterintransportes in die Leber durch eine Erhöhung des
Serum-HDL oder durch das Bereitstellen von HDL mit besseren Cholesterin-ladenden
Charakteristika, einen synergistischen Effekt für das Verringerung der Cholesterinanreicherung
in den Arterien eines Subjektes. Es wird auch eine Erhöhung sowohl
von LCAT als auch vom Apo A-I-Spiegel im Serum von einem Subjektes
auf einen Betrag, der wirksam ist die Anreicherung von Cholersterin
zu verringern, beschrieben. Die Menge an Apo A-I im Serum eines
Menschen beträgt
normalerweise etwa 130 mg/dl. Es ist auch beschrieben, dass Apo
A-I-Spiegel auf mindestens 150 mg/dl oder auf mindestens 300 mg/dl
erhöht
werden können.
Es ist auch beschrieben, dass sowohl die Spiegel von Apo A-I als
auch von Apo A-I-Milano erhöht
sind. Apo A-I-Milano ist auch auf mindestens 150 mg/dl oder auf
mindestens 300 mg/dl erhöht.
Verfahren, um die Menge an Apo A-I anzuheben, schließen jedes
bereits für
die Erhöhung
der LCAT-Spiegel beschriebene ein. Verfahren für die Herstellung von Apo A-I
sind in dem U.S.-Patent 4 943 527 (Protter et al.) beschrieben.
-
Auch
sind Expressionsvektoren beschrieben, die eine Nukleinsäure umfassen,
welche Expressionskontrollsequenzen einschließt, die in operativer Weise
mit einer Sequenz verbunden sind, die für die Expression von LCAT codiert.
Es sind auch Expressionsvektoren beschrieben, die eine Nukleinsäure umfasst,
welche Expressionskontrollsequenzen, die in operativer Weise mit
einer Sequenz verbunden sind, die für die Expression von LCAT codiert
und Expressionskontrollse quenzen einschließt, die in operativer Weise
mit einer Sequenz in Verbindung stehen, die für die Expression von einem
Apo A-I-Protein, einschließlich
z. B. Apo A-I-Milano, codiert.
-
Behandlung von Zuständen, die
LCAT-Mangel betreffen
-
Es
sind Verfahren für
die Behandlung von Zuständen
beschrieben, die von einem Mangel der LCAT-Aktivität herrühren, wie
das klassische LCAT-Mangel-Syndrom, bei dem LCAT fehlt und das Fischaugen-Syndrom,
bei dem das Individuum nur partielle Rest-LCAT-Aktivitätsspiegel
besitzt. Die Verfahren umfassen ein Anheben der Serum-LCAT-Aktivitätsspiegel
in solchen Individuen auf ein therapeutisch effektives Niveau. Ein
Anheben der LCAT-Serumspiegel auf etwa normale Spiegel d. h. um
eine Veresterungsgeschwindigkeit des Cholesterins auf mindestens
60 nmol/ml/h oder auf mindestens 130 nmol/ml/h zu erreichen, sind therapeutisch
effektiv. Die LCAT kann auch angehoben werden, um eine Veresterungsgeschwindigkeit
des Cholesterins über
normale Spiegel zu erreichen, z. B. Geschwindigkeiten von etwa 200
nmol/ml/h, 300 nmol/ml/h, 500 nmol/ml/h oder 1000 nmol/ml/h. Eine
Anhebung der LCAT-Menge in dem Serum auf etwa 5 μg/ml oder höher, z. B. auf etwa 10 μg/ml, etwa
20 μg/ml,
etwa 50 μg/ml
oder etwa 100 μg/ml
erzielt auch diese Ergebnisse. Die LCAT-Spiegel können durch
jedes der oben beschriebenen Verfahren erhöht werden.
-
Transgene
nicht-humane Säugetiere
-
Es
werden auch nicht-humane Säugetiere,
die für
LCAT transgen sind beschrieben, deren Serum eine Veresterungsgeschwindigkeit
des Cholesterins von mindestens dem 1,5fachen oder mindestens dem
zweifachen des normalen Spiegels bzw. Niveuas oder eine absolute
LCAT-Serumaktivität von mindestens
1000 nmol/ml/h und vorzugsweise mindestens 1500 nmol/ml/h besitzt.
Diese Tiere sind brauchbar für
die Gewinnung von gesünderen
Viehbeständen,
für die
Studie von Atherosklerose und als Screens für Verbindungen, die die Anreicherung
von Cholesterin erhöhen
oder verringern. Wie hierin verwendet, bezieht sich „Säugetier transgen
für LCAT" auf ein Säugetier,
dessen Keimzellen (d. h. Oozyten oder Spermien) mindestens ein rekombinantes
Nukleinsäuremolekül umfasst,
welches Expressionskontrollsequenzen umfasst, die in operativer Weise
mit einer Nukleinsäuresequenz
verbunden sind, die für
die Expression von LCAT codiert. Die Expressionskontrollsequenzen
werden natürlicherweise
nicht in operativer Weise mit LCAT verbunden gefunden. Vorzugsweise
umfasst die rekombinante Nukleinsäure eine nicht-native LCAT-Codiersequenz
d. h. eine LCAT-Sequenz, die die Spezies in der Natur nicht herstellen.
Auch wird die Verwendung von LCAT, welches humanes LCAT ist, offenbart.
Besonders brauchbare transgene Säuger
schließen
Kaninchen und Nagetiere wie Mäuse ein.
Transgene nicht-humane Säugetiere
können,
wie oben in den Beispielen beschrieben, hergestellt werden.
-
Beispiele
-
Bestimmung der Veresterungsgeschwindigkeit
des endogenen Cholesterins
-
J.
J. Albers et al. (1986) Methods in Enzymology 129: 763-783, beschreiben
das folgende Verfahren zur Bestimmung der Veresterungsgeschwindigkeit
des endogenen Cholesterins. Alle 25 Assays wird das enzymatische
Farbreagenz täglich
frisch hergestellt durch Mischen von 0,1 ml von 1 mg Cholesterinoxidase/ml Lösung, 1
ml von 2 mg Peroxidase/ml Lösung,
1 ml von 20 mg 4-Aminoantipyrin/ml Lösung, 1 ml von 50 mg 2,4-Dibromphenol/ml
Lösung,
3,75 ml 2%ige Natriumcholat-Lösung
und 30,65 ml Assaypuffer. Vierzig μl frisches Plasma wird in Glasröhrchen pipettiert,
in siebenfacher Ausfertigung sowohl für Kontroll- als auch Testproben.
Zum Zeitpunkt Null werden 20 μl
150 mM Iodacetat-Lösung
zu jeder Kontrollprobe zugegeben, um die LCAT-Reaktion zu inhibieren,
wohingegen 20 μl
Inkubationspuffer (50 mM Phosphatpuffer, pH 7,4) zu jeder Testprobe
zugesetzt werden. Alle Proben werden bei 37° während 40 min inkubiert. Am
Ende dieser Inkubation werden 20 μl
150 mM Iodacetatlösung
zu jeder Testprobe zugegeben und 20 μl Inkubationspuffer werden zu jeder
Kontrollprobe zugegeben. Dann werden 1,5 ml jedes Farbreagenzes
zu allen Proben zugesetzt, und die Mischungen werden 10 min lang
bei 37 °C
inkubiert. Die Extinktion der Assaymischungen wird 10 min lang bei 37° inkubiert.
Die Extinktion der Assaymischungen wird spektrophotometrisch bei
einer Wellenlänge
von 500 nm gemessen. Nicht-verestertes Cholesterin in jeder Probe
wird durch Vergleich gegen die Farbe von 1 bis 100 μg nicht-verestertes
Cholesterin enthaltender Cholesterin-Standardlösung bestimmt, in welcher die
Farbe auf die gleiche Weise wie in der Probenlösung entwickelt wird. Die Geschwindigkeit
der Cholesterinveresterung wird durch Subtraktion der Menge von
Cholesterin in den Testproben von derjenigen in den Kontrollproben
erhalten. Die Geschwindigkeit kann sowohl als fraktionelle Cholesterinveresterungsgeschwindigkeit
(Prozentsatz der Verringerung von nicht-verestertem Cholesterin/h)
als auch als molare Cholesterinveresterungsgeschwindigkeit (nmol
Verringerung von nicht-verestertem Cholesterin/ml Plasma/h) ausgedrückt werden.
-
Isolierung von LCAT
-
J.
J. Albers et al., Methods in Enzymol., 129: 763-783 (1986), beschreibt
das folgende Verfahren zum Isolieren von LCAT. Plasma wird mit Dextransulfat-Mg2+ (500 mM MgCl2)
präzipitiert,
und das Plasma wird aufgesammelt. Die Mischung wird auf eine Phenyl-Sepharose-Chromatographie-Säule gegeben
und zu 10 mM Tris, 140 mM NaCl und 1 mM EDTA, pH 7,4 äquilibriert.
LCAT wird eluiert durch Waschen der Säule mit destilliertem Wasser.
LCAT-haltige Fraktionen
werden gegen 20 mM Natriumphosphat, pH 7,1, dialysiert und durch
eine Affi-Gel-Blue-Säule
mit diesem Puffer hindurchgeleitet. LCAT enthaltende Fraktionen
werden isoliert. Diese Fraktionen werden zu 1 mM Tris, 5 mM EDTA
und 25 mM NaCl, pH 7,4, äqui libriert.
Die Mischung wird einer DEAE-Sepharose-Chromatographie unterzogen,
und LCAT wird eluiert mit einem linearen NaCl-Tris-Gradienten (25
mM NaCl, 1 mM Tris, zu 200 mM NaCl, 10 mM Tris), welcher 5 mM EDTA
enthält. LCAT
enthaltende Fraktionen werden dann einer Hydroxylapatit-Chromatographie
unterworfen. LCAT wird eluiert mit einem linearen Phosphatgradienten
(15 mM zu 60 mM), pH 6,9, 150 mM NaCl. Die LCAT enthaltenden Fraktionen
werden einer Sephacryl S-200-Gelfiltration unterzogen und mit 10
mM Tris, 140 mM NaCl, 1 mM EDTA, pH 7,4, eluiert.
-
Herstellen
von transgenen Tieren
-
Verfahren
zur Herstellung von transgenen Säugetieren
werden z. B. in C. P. Landel (1991) GATA 8: 83-94, beschrieben.
Eine Superovulation wird induziert, z. B. durch die Verabreichung
zu Beginn von Serum aus schwangeren Stuten, gefolgt von der Verabreichung
von exogenem Gonadotrophin zweiundvierzig bis achtundvierzig Stunden
später.
Dann lässt
man die Tiere sich paaren. Befruchtete Eier zur Mikroinjektion werden
dann aus superovulierten Spenderweibchen aufgefangen. Die Weibchen
werden getötet,
und die Eileiter werden entfernt. Die Eier werden aus dem Eileiter
entnommen und in M2-Puffer, welcher nachstehend in der Tabelle 1
beschrieben wird, gewaschen. Die Eier werden kultiviert und von
Cumulus-Zellen in Puffer M16, welcher untenstehend beschrieben ist,
getrennt. Die Eier erhalten eine Mikroinjektion mit gereinigten
DNA-Fragmenten, welche für
die Expression von LCAT codieren. Intakte, mikroinjizierte Eier
werden in die Eileiter von Leihmüttern
implantiert, welche durch Paarung mit sterilen Männchen pseudoschwanger gemacht
worden sind. Transgene nicht-menschliche Tiere werden unter der
Nachkommenschaft, welche von den Leihmüttern zur Welt gebracht wird,
identifiziert.
-
Der Effekt
von erhöhtem
LCAT auf Atherosklerose in transgenen Tieren
-
Der
Effekt von erhöhten
Spiegeln an humanem LCAT auf die Atherosklerose im Kaninchen wurde
untersucht. Das Kaninchen ist über
mehr als 80 Jahre hinweg die hauptsächliche Tierspezies gewesen,
die man zur Untersuchung der Entwicklung von durch Nahrungs-Cholesterin
verursachter Atherosklerose verwendete (N. Anitschkow und S. Chalatow
(1913) Zentralbl. Allg. Path. Anat. 24: 1-9). Diese Empfindlichkeit
gegenüber Cholesterin
in der Nahrung führt
zu Atherosklerose im Kaninchen, welche menschlichen atherosklerotischen Plaques ähnelt (M.
L. Querturf und D. S. Loose-Mitchell (1992) Curr. Opin. Lipidol.
3: 179-185). "Very
low density"-Lipoproteine
bzw. Lipoproteine sehr niedriger Dichte aus Kaninchen sind hinsichtlich
ihrer chemischen Zusammensetzung, des Apolipoprotein-Gehalts und
der elektrophoretischen Mobilität
bei Agarosegelelektrophorese ähnlich
zu menschlichen Lipoproteinen sehr niedriger Dichte; M. J. Chapman
(1980) J. Lipid Res. 21: 789-853. Darüber hinaus ist Apolipoprotein
B, ein bei der Atherogenese beteiligtes Apolipoprotein, in Lipoproteinen
intermediärer
Dichte und Lipoproteinen niedriger Dichte aus Kaninchen offensichtlich,
welche denjenigen, die beim Men schen beobachtet werden, sehr ähnlich sind;
ebenda. Wie Menschen, exprimiert das Kaninchen Cholesterinestertransferprotein,
welches nicht nur den Transfer von aus Lipoprotein hoher Dichte
abgeleitetem Cholesterinester zu Apolipoprotein B enthaltenden Lipoproteinteilchen
erlaubt, sondern wahrscheinlich auch eine Rolle in der nahrungsinduzierten
Atherosklerose spielt, welche Kaninchen ausprägen (A. R. Tall (1993) J. Lipid.
Res. 34: 1255-1274). Deshalb gewährt
das Kaninchenmodellsystem eine ausgezeichnete Methode zum Detektieren
und Quantifizieren der Wirkung von potenziellen Therapien zur Behandlung
und Prävention
von Atherosklerose in Menschen.
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Ein
Konstrukt, welches das humane genomische Volllängen-LCAT-Gen enthält, wurde
verwendet, um transgene Tiere zu erzeugen; B. L. Vaisman et al.
(1995) J. Biol. Chem. 270: 12269. Dieses Konstrukt enthielt alle
Introns und 851 bp der 5'-
und 1134 bp der 3'-untranslatierten
Regionen des humanen LCAT-Gens. Eine aus humaner genomischer DNA
von weißen
Blutkörperchen
hergestellte Cosmidbibliothek wurde mit einer humanen Volllängen-LCAT-cDNA-Sonde
gescreent, wie beschrieben; J. Sambrook et al. Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989),
und B. L. Vaisman et al. (1995) J. Biol. Chem. 270: 122269-12275.
DNA aus identifizierten Klonen wurde durch Alkalische-Lyse-Minipräp-DNA-Isolierung (J. Sambrook
et al., siehe oben) präpariert
und mit dem Restriktionsenzym Sma I (New England Biolabs, Beverly, MA)
verdaut. Das 6,2 kb große
Sma I-Fragment wurde aus Agarosegel durch "Gen-Reinigung" isoliert (Gene Clean Bio101 Inc., La
Jolla, CA), gefolgt von Subklonierung in Bluescript IIKS- (Stratagene,
La Jolla, CA), um ein 9,16 kb großes Plasmid zu erzeugen. Nach
der Amplifikation in E. coli wurde Plasmid-DNA durch Doppel-CsCl-Bandierung isoliert
(S. S. Fojo (1984), Biochem. Biophys. Res. Commun., 124: 308-313),
gefolgt von gründlicher
Dialyse und Verdau mit Sma I. Das 6,2 kb große Fragment Sma I-Fragment wurde dann
aus Agarosegelen reisoliert, und "gen-gereinigt" (Gene Clean Bio 101 Inc., La Jolla,
CA). Das "gen-gereinigte" Fragment wurde durch
CsCl-Bandierung bzw. -Bandenisolation, gefolgt von gründlicher
Dialyse gegen Injektionspuffer (10 mM Tris, pH 7,5, 0,1 mM EDTA),
vor der Mikroinjektion erneut gereinigt.
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Die
Erzeugung von transgenen Kaninchen wurde vom "Animal Care and Use Committee of the
National Heart, Lung, and Blood Institute" genehmigt. Transgene Tiere wurden im
Wesentlichen, wie obenstehend beschrieben, produziert durch Transfizieren
mit dem Sma I-Fragment, welches für die Expression von LCAT codiert,
siehe oben.
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Bei
der Untersuchung des Ausmaßes
der Atherosklerose wurden Tiere durch intramuskuläre Vor-Medikation
mit Xylazin (3 mg/Pfund), Ketamin (15 mg/Pfund) und Robinul (0,25
ml/10 Pfund) getötet,
entweder vor einer Isofluran-Inhalationsbetäubung oder Euthanasie durch
intravenöses
Natriumpentobarbital.
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Ein
hoher Spiegel der Expression von humanem LCAT führte zu erhöhten Spiegeln von HDL-Cholesterin-Konzentrationen
im Kaninchen. J. M. Hoeg et al. (1994) Atherosclerosis 109: 11,
Abstract. Diese T-1-Gründerlinie
wurde für
diese Untersuchungen vermehrt. Insgesamt 10 LCAT-transgene und 9
Kontroll-Männchen
mit einem Alter von 5-6 Monaten wurden untersucht. Die Masse des
humanen LCAT im transgenen Plasma belief sich auf 27,25 ± 6,27 μg/ml (Mittelwert ± Standardabweichung),
was mehr als das 5-Fache der mittleren LCAT-Masse von 5,56 +/0,91 μg/ml war,
welche in Menschen berichtet worden ist; J. J. Albers et al. (1982)
Atherosclerosis 43: 369. Die Expression von humanem LCAT führte dazu,
dass die LCAT-Aktivität bei
der Basislinie in den transgenen Kaninchen das 15-Fache von derjenigen
von Kontrollen war (Tabelle 2). Verglichen mit Kontrollen wiesen
LCAT-transgene Kaninchen eine bemerkenswerte Erhöhung in den gesamten (617 %;
p < 0,001) und
HDL-Cholesterin-Konzentrationen (671 %; p < 0,001) auf.
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Diesen
Kaninchen wurde dann eine 0,3%ige Cholesterin-Nahrung (Produktnummer
4109000, Ziegler Brothers, Inc., Gardners, PA) als Futter gegeben.
Die an Cholesterin reiche Nahrung führte in den Kontrollkaninchen
zu Erhöhungen
von sowohl Gesamt- (19-fach) als auch speziell Nicht-HDL-Cholesterin-Konzentrationen
(127-fach) (Tabelle 2). Im Gegensatz dazu stieg die Plasmakonzentration
in den LCAT-transgenen Kaninchen nur 2-fach bzw. 11-fach an. Die
LCAT-Aktivität
in den transgenen Kaninchen mit der Cholesterin-Diät blieb mehr
als das 3-Fache
von derjenigen der Kontrolle und führte zu einer Erhöhung von
HDL-Cholesterin-Konzentrationen
auf das mehr als 5-Fache von derjenigen von Kontrollkaninchen. Das
Gesamt-Cholesterin/HDL-Cholesterin-Verhältnis, ein
empfindlicher Indikator von klinisch nachweisbarer humaner Atherosklerose
(W. Castelli und A. Leaf (1985) Cardiology Clinics 3: 171) stieg
in der Kontrollgruppe um mehr als das 12-Fache an. Im Gegensatz
dazu stieg das bei LCAT-transgenen
Kaninchen vorhandene Gesamt/HDL-Verhältnis um weniger als das 2-Fache
(Tabelle 2) und blieb unterhalb des Verhältnisses von 5, welches ein
durchschnittliches Risiko für
Atherosklerose beim Menschen angibt; W.P. Castelli et al. (1986)
JAMA 256: 2835.
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Diese
Unterschiede hinsichtlich der Plasma-Lipoprotein-Konzentrationen
zwischen Kontroll- und LCAT-Transgenen-Kaninchen
reflektierten Unterschiede in der Entwicklung von Atherosklerose.
Nach 17 Wochen bei der 0,3%-Cholesterin-Diät wurden die Aorten aus diesen
Tieren geerntet, und zwei Verfahren wurden angewandt, um die Schwere
von Diät-induzierter
Atherosklerose in diesen Kaninchen zu quantifizieren. Eine Sudan-IV-Färbung der
Lipidtröpfchen
gestattet die Quantifizierung des Prozentsatzes des Oberflächenbereichs,
welcher Läsionen
entwickelt; J. F. Cornhill et al. (1985) Arteriosclerosis 5: 415.
Die Wahrscheinlichkeits-Karte für
Aorta-Läsionsentwicklung
in den transgenen Kaninchen (1) zeigt
nur zerstreute Foci von Öl-Sudan-IV-Färbematerial,
wohingegen die Kontroll-Aorten eine wesentliche Färbung in
der Mehrzahl der Tiere aufwiesen. Bei der Aorta der Kontrollgruppe
waren 35 ± 7
% der Oberfläche
mit Plaque bedeckt. In ausgesprochenem Gegensatz dazu waren hingegen
nur 5 ± 1
% der Aor taoberfläche
in den LCAT-transgenen Kaninchen von Plaque bedeckt (p < 0,009, 1 und 3, rechts).
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Diese
wesentlichen Unterschiede hinsichtlich der Atherosklerose in Aorten
zwischen diesen zwei Gruppen waren auch mikroskopisch offensichtlich
(2). Die Intima der Kontrollkaninchen zeigte eine Schaumzellenbildung,
zelluläre
Proliferation und eine Erhöhung
im Verhältnis
der Intima/Media auf 0,40 ± 0,11 (3,
links). Es gab praktisch keine Schaumzellenbildung oder zelluläre Proliferation
in den transgenen Kaninchen, welche humanes LCAT exprimierten (2).
Das Intima/Media-Verhältnis
von 0,03 ± 0,01
war signifikant niedriger als die Kontrolle (p < 0,009; 3, links).
Diese Daten belegen, dass die Erhöhung in der LCAT-Aktivität zu einer
85-90%igen Reduktion der Atherosklerose führte.
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Der
Effekt der Überexpression
von humanem LCAT auf die Atherogenese war signifikant mit den Änderungen
hinsichtlich der Plasma-Lipoproteine korreliert. Der Metabolismus
der atherogenen Apolipoprotine B (apoB)-Lipoproteinteilchen steht
mit demjenigen der nicht-apoB-assoziierten
Hochdichte-Lipoproteine in Zusammenhang. Patienten mit sehr hohen
Konzentrationen von entweder Triglycerid-reichen apoB-Teilchen (E. A.
Brinton et al. (1991) J. Clin. Invest. 87: 536) oder mit Cholesterin-angereicherten
LDL-Teilchen (J. R. Schaefer et al. (1992) Arteriosclerosis and
Thrombosis 12: 843) weisen eine verstärkte Entfernung von HDL-Teilchen
auf. Die wechselseitige Beziehung des Metabolismus dieser Teilchen
wird zumindest teilweise von der Veresterung des in HDL vorhandenen
Cholesterins durch LCAT und den anschließenden Transfer des Cholesterinesters
aus HDL zu den apoB enthaltenden Teilchen durch das Cholesterinester-Transferprotein
(CETP) vermittelt; A.R. Tall (1993) J. Lipid Res. 34: 125. Kaninchen
exprimieren nicht nur mehr CETP als Nagetiere und Menschen, sondern
sie erhöhen
des Weiteren die Expression dieses Proteins bei Cholesterin-Fütterung; E.M.
Quinet et al. (1990) J. Clin. Invest. 85: 357. Somit stand die Überexpression
von LCAT in diesen Kaninchen im Zusammenhang mit einer reichlichen
CETP-Aktivität,
welche die Cholesterinkonzentrationen von sowohl HDL- als auch den
Nicht-HDL-Teilchen beeinflusste.
-
Um
die Beziehungen zwischen den für
Lipoproteine und Atherogenese relevanten Variablen weiter zu erforschen,
wurde eine Serie von bivariaten Pearson-Korrelationen ausgefürt. Die
zwei Atherosklerose-Endpunkte, welche in dieser Untersuchung verwendet
wurden, waren in hohem Maße
korreliert sowohl für
die Kontrollkaninchen als auch für
die gesamte Untersuchungsgruppe (4,
Tafeln A und E). Die Schwere der Atherosklerose sowohl in der Kontrollgruppe
(r = –0,64,
p < 0,006; 2,
Tafel B) als auch der gesamten Untersuchungsgruppe (r = –0,55, p
= 0,019; 4, Tafel F) war zu der Basislinien-LCAT-Aktivität invers
korreliert. Diese inversen Korrelationen mit LCAT-Aktivität wurden
durch die signifikanten direkten Korrelationen von sowohl dem Nicht-HDL-
(4, Tafeln C und G) als auch dem Gesamt-Cholesterin/HDL-Cholesterin-Verhältnis (4, Tafeln D und H) komplementiert. Diese
Dosis- Antwort-Beziehungen
untermauern die Assoziation zwischen Atherogenese und dem Spiegel
der LCAT-Expression in der Kontrolle sowie in den LCAT-transgenen Kaninchen.
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Es
gibt mehrere Ursachen für
erhöhte
Konzentrationen von HDL-Cholesterin (Hyperalphalipoproteinämie) und
gesenkte Konzentrationen von HDL-Cholesterin (Hypoalphalipoproteinämie). Die
zugrunde liegende Ätiologie,
welche zu diesen verschiedenen Phänotypen führt, kann unterschiedliche
Effekte auf Atherogenese aufweisen. Obwohl HDL-Cholesterin-Konzentrationen hauptsächlich durch
die Clearance von HDL aus dem Kreislauf bestimmt werden (E.A. Brinton
et al. (1994) Arterioscler. Thromb. 14: 707; D.J. Radar et al.,
in High Density Lipoproteins: Physiopathology and Clinical Relevance,
A.L. Catapano, F. Bemini und A. Corsini, Hrsg. (Raven Press., Ltd.,
New York, 1993), S. 43), kann die Überproduktion von apoA-I zu
Hyperalphalipoproteinämie
führen
(D.J. Rader et al. (1993) Metabolism 42: 1429) und gegen die Entwicklung
von Atherosklerose schützen
(E.M. Rubin et al. (1991) Nature 353: 265). Darüber hinaus repräsentieren
HDLs eine Anordnung bzw. Gruppierung heterogener Teilchen. Es ist
vorgeschlagen worden, dass in Menschen das HDL enthaltende apoA-I
(LpA-I) effektiver beim reversen Cholesterintransport ist als Teilchen,
welche sowohl apoA-I als auch apoA-II enthalten; R. Barbaras et
al. (1988) Adv. Exp. Med. Biol., 243: 271; J.C. Fruchart und G.
Ailhaud (1992) Clinical Chemistry 38: 793; H.B. Brewer, Jr. et al.,
in Disorders of HDL, L.A. Carlson, Hrsg. (Smith-Gordon, 1990), S.
51. ApoA-I ist ein potenter Cofaktor, welcher LCAT-Aktivität verstärkt, und
die Modulation von LpA-I-Größe ist empfindlich
gegenüber
dem Vorhandensein von apoB enthaltenden Teilchen und LCAT-Aktivität; M.C.
Cheung und A.C. Wolf (1989) J. Lipid Res. 30: 499. Kaninchen exprimieren
kein apoA-II (A.L. Borresen (1976) J. Immunogenet. 3: 73; A.L. Borresen
(1976) J. Immunogenet. 3: 83; A.L. Borresen (1976) J. Immunogenet.
3: 91), und diese transgenen Kaninchen besitzen nur LpA-I-Teilchen.
Eine Überexpression
von LCAT in diesen Tieren kann zur Erzeugung einer anti-atherogenen
HDL-Subspezies geführt
haben.
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Transgene Mäuse, welches
humanes LCAT exprimieren
-
Anders
als das Kaninchen, ist die Maus kein ideales Modellsystem für humane
Atherosklerose. Ein Grund hierfür
besteht darin, dass der Lipoprotein-Metabolismus in der Maus signifikant
unterschiedlich von demjenigen von Kaninchen, Menschen und anderen
nicht-humanen Primaten ist. Ein metabolischer Kernunterschied zwischen
Kaninchen und Mäusen
ist das Vorhandensein von Cholesterylester-Transferprotein ("CETP") in Kaninchen, aber
nicht in Mäusen.
CETP vermittelt den Transfer von Cholesterylestern aus HDL zu apo-B
enthaltenden Lipoproteinen in Kaninchen, aber nicht in Mäusen. CETP
vermittelt den Transfer von Cholesterylestern aus HDL zu apo-B enthaltenden
Proteinen, was die Abgabe von Cholesterin an die Leber erleichtert.
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Der
Effekt der Expression von humanem LCAT auf Mäuse, welche mit einer Hochcholesterin-Diät gefüttert wurden,
wurde getestet. Die LCAT-Expression wurde durch Herstellen von trans genen
Mäusen
bewirkt. Transgene Mäuse
wurden hergestellt durch Mikroinjektion eines 6,2 kb großen genomischen
Fragments des gesamten humanen LCAT-Gens in befruchtete Eier; siehe
Vaisman et al. (1995) J. Biol. Chem. 270: 12269.
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Transgene
Mäuse,
welche mit einer Diät
von hohem Cholesterinanteil gefüttert
wurden, zeigten erhöhte
Konzentrationen im Plasma von Gesamtcholesterin, Cholesterylester
und apo-B enthaltendem Nicht-HDL-Lipoprotein,
wie es bei Kontrolltieren der Fall war. Im Vergleich zu Kontrollen
reflektierten erhöhte Plasma-Gesamtcholesterin-
und -Cholesterylester-Spiegel in LCAT-transgenen Mäusen allerdings
hauptsächlich
höhere
Plasma-HDL-Konzentrationen, da sich die pro-atherogenen Plasma-Nicht-HDL-Lipoproteine
zwischen den zwei Gruppen nicht bedeutend unterschieden.
-
Trotz
des relativ normalen Ausflusses von membran-zellulärem Cholesterin,
sowie dem Anhalten höherer
HDL-Plasmakonzentrationen in Antwort auf die atherogene Nahrung,
wiesen Mäuse,
welche humanes LCAT überexprimieren,
eine verstärkte
Atherosklerose mit Zuwächsen
in der mittleren Aorta-Läsionsgröße im Vergleich
zu Kontrollen, und im Gegensatz zu transgenen Kaninchen, einem Modellsystem
für humane
Atherosklerose, auf.
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Erhöhte HDL-Spiegel
in Menschen sind mit einem verringerten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankung assoziiert.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der Mechanismus, durch welchen HDL
erhöht
wird, die anti-atherogenen Eigenschaften des Lipoproteins bestimmt.
Deshalb ist das Erhöhen
von LCAT-Aktivität
wahrscheinlich in Säugetieren,
welche einen ähnlichen
Lipoprotein-Metabolismus
wie Menschen aufweisen (z. B. Kaninchen und nicht-humane Primaten),
und in Menschen, deren Lipoprotein-Metabolismus (neben LCAT-Defizienz)
relativ normal ist (z. B. ohne Aufweisen von CETP-Defizienz), am
effektivsten.
-
Tabelle
1 M2-
und M16-Kulturmedien für
Präimplantations-Embryonen
(aus Landel, siehe oben)
-
TABELLE
2: KONTROLL- UND LCAT-AKTIVITÄTEN
UND PLASMA-LIPOPROTEINE
VOR UND NACH CHOLESTERIN-FÜTTERUNG
-
Den
Kaninchen wurde 5-7 ml Blut nach einem 12-stündigen Fasten vor (Basislinie)
und nach Füttern mit
einer Nahrung mit 0,3 % Cholesterin-Futter (Cholesterin-gefüttert) entnommen. α-LCAT-Aktivität wurde
bestimmt unter Verwendung von 10 μl
Plasma in einem Proteoliposom-Assay
{{46885}}. EDTA-Plasma wurde hinsichtlich Gesamt-Cholesterin- und
-Triglyzerid-Konzentrationen
(Sigma, St. Louis, MO) auf einem Hitachi 911 Autoanalyzer (Boehringer-Mannheim, Indianapolis,
IN) analysiert. Die HDL-Cholesterin-Konzentration wurde an Plasma
bestimmt, welches mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung 1:1
(v/v) verdünnt
und dann mit Dextransulfat präzipitiert
worden war {{15590}}. Die Gesamt-Plasma-Cholesterin-Konzentration und
die Nicht-HDL-Cholesterin-Konzentration wurde durch Subtrahieren
der HDL-Cholesterin-Konzentration von der Gesamt-Cholesterin-Konzentration
ermittelt.
- * Unterscheidet sich von der Basislinie, p < 0,05; ** Unterscheidet
sich von Kontrollwerten, p < 0,05