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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer aktiven Form einer Kinase, die in einen Insulin-abhängigen Signalweg
involviert ist, und auf die Verwendung der aktiven Kinase bei Screening-Techniken.
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Hintergrund der Erfindung
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Proteinphosphorylierung
und -dephosphorylierung sind fundamentale Prozesse für die Regulierung
zellulärer
Funktionen. Die Proteinphosphorylierung ist überwiegend in die Signaltransduktion
involviert, bei der extrazelluläre
Signale durch eine Kaskade von Proteinphosphorylierung und -dephosphorylierung
verbreitet und verstärkt
werden. In zwei der am besten charakterisierten Signaltransduktionswege
ist die c-AMP-abhängige
Proteinkinase (PKA) und Proteinkinase C (PKC) involviert. Jeder
Weg verwendet ein unterschiedliches Molekül eines sekundären Botenstoffes,
um die Proteinkinase zu aktivieren, die wiederum spezifische Zielmoleküle phosphoryliert.
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Eine
neue Unterfamilie von Serin/Threoninkinasen wurde kürzlich identifiziert
und geklont, hier bezeichnet als die RAC-Kinasen (RAC-PK; Jones
et al. (1991), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 4171–4175; Jones
et al. (1991), Cell Regulation 2, 1001–1009), ist aber auch als PKB
oder Akt. bekannt. RAC-Kinasen wurden als zwei nahe verwandten Isoformen RACα und RACβ identifiziert,
die 90% Homologie an der Gensequenz teilen. Die Maus-RACα (c-akt)
ist das zelluläre
Homolog für
das virale Onkogen v-akt, hergestellt durch Fusion des Gag-Proteins aus dem AKT8-Retrovirus
an den N-Terminus des Murin-c-akt. Es wird gefunden, dass menschliches
RACβ in
annähernd
10% der Ovarkarzinome involviert ist, was auf ein Involviertsein
der RAC-Kinasen in der Zellwachstumsregulation hinweist.
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Andere
Kinasen, die in die Zellwachstumssteuerung verwickelt sind, ist
die S6-Kinase, die als p70S6K bekannt ist.
Die S6-Kinase phosphoryliert das 40S-ribosomale Protein S6, ein
Ereignis, das die Proteinsynthese hochreguliert und von dem geglaubt wird,
dass es für
die Progression durch die G1-Phase des Zellzyklus
erforderlich ist. Die Aktivität
des p70S6K wird durch die zugehörige Serin/Threoninphosphorylierung
reguliert und es ist selbst eine Serin/Threoninkinase. Es wird geglaubt,
dass der p70S6K-Signalweg aus einer Reihe
von Serin/Threoninkinasen besteht, die wiederum einander aktivieren
und zu einer Vielzahl von Effekten führt, die mit der Zellproliferation und
-wachstum im Zusammenhang stehen. Es wird geglaubt, dass RAC-PK
auf demselben Signalweg wie p70S6K liegt,
jedoch stromaufwärts
davon.
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RAC-PK
spielt eine Hauptrolle in der Insulin-abhängigen Signaltransduktion,
die bei einer Anzahl von Funktionen einschließlich der Regulierung des Zeltwachstums
und des Glycogenmetabolismus wichtig ist. Z.B. ist die Glycogensynthasekinase-3 (GSK3),
die für
die Aktivierung der Glycogensynthase verantwortlich ist, ein Ziel
für RAC-PK.
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Wenn
sie aus natürlichen
Quellen isoliert werden, insbesondere aus herkömmlichen Quellen, wie Gewebekulturzellen,
befinden sich RAC-PK und andere Signalkinasen normalerweise im inaktiven Zustand.
Um aktive Kinaseproteine zu isolieren, ist es nötig, Zellen zu stimulieren,
um den Signalweg einzuschalten, um eine aktive Kinase zu erhalten. Außerdem ist
es nötig,
wenn Zellen, die Kinaseenzyme exprimieren, bei Kinaseaktivitätsassays
verwendet werden, Aktivierungsmittel vor dem Ausführen des
Assays einzusetzen. Daher werden Zellen normalerweise mit Mitogenen
und/oder aktivierenden Mitteln stimuliert, wie beispielsweise IL-2,
Platelet-Derived Growth Factor (PDGF), Insulin, Epidermal Growth
Factor (EGF) und basischer Fibroblast Growth Factor (bFGF). Derartige
Mittel sind teuer und, wenn es erwünscht ist, die aktiven Kinasen
oder aktiven Zellen in größeren Mengen
zu erzeugen, ist die Verwendung derartiger Mittel nachteilig.
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Das
Screenen von möglichen
Verbindungen auf eine Aktivität
als Inhibitoren des RAC-PK oder anderer Signalkinasen, um mögliche immunosuppressive
oder antiproliferative Mittel zu identifizieren, erfordert eine
reich liche Versorgung mit Kinaseprotein. Unter Verwenden einer modernen
Technologie ist es möglich,
große
Mengen so gut wie jedes erwünschten
Proteins in Expressionssystemen mit rekombinanter DNA zu erzeugen.
Im Falle von Kinasen, wie jene, die vorliegend betroffen sind, sind
jedoch derartige Systeme nicht zufrieden stellend, weil die erzeugten
Proteine unphosphoryliert und deshalb inaktiv sein würden. Es
ist deshalb ein Erfordernis, einen kostengünstigen Weg zur Herstellung
phosphorylierter Kinaseproteine zu identifizieren, die bei Screeningprozeduren
eingesetzt werden können.
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Es
wurde gefunden, dass Okadaic Acid, Vanadat und Phenylarsinoxid den
2-Deoxyglukosetransport im Insulin-resistenten menschlichen Skelettmuskel
stimulieren (Carey et al. (1995), Diabetes 44, 682–688).
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Es
ist bekannt (Janö et
al. (1988), Biochemistry 85, 406–410), dass Vanadat p70S6K selbst aktivieren kann. Der Mechanismus
dieser Aktivierung ist jedoch unbekannt. Wir haben nun gefunden,
das Vanadat generell auf Signalkinasen wirkt, sie aktiviert und
die Deaktivierung durch Phosphatasen verhindert. Außerdem haben
wir gefunden, dass Okadaic Acid, eine von Vanadat verschiedene Verbindungsklasse,
die mit unterschiedlichen Proteinen wechselwirkt, für eine ähnliche
Wirkung verwendet werden kann.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren angegeben zum Aktivieren einer Kinase eines
Signalweges, der die Behandlung davon mit einem Phosphataseinhibitor
umfasst. Außerdem
gibt die Erfindung Verfahren an zum Screenen von möglichen
immunosuppressiven und antiproliferativen Mitteln unter Verwenden
derartiger aktivierter Kinasen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Wir
haben beobachtet, dass die Modulation der RAC-PK-Aktivität durch
reversible Phosphorylierung bewirkt zu werden scheint, bei der das
Gleichgewicht der Phosphorylierungs/Dephosphorylierungsreaktion
verschoben wird, um die Gehalte des aktiven RAC-PK in Bezug auf
seine inaktive Form zu ändern.
Der Aufbau der aktiven Form kann deshalb durch Inhibierung der Dephosphorylierungsreaktion gefördert werden,
erreicht durch eine Behandlung mit einem Phosphataseinhibitor.
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Ein überraschender
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, dass Tyrosinphosphataseinhibitoren, wie
Vanadat, fähig
sind, RAC-PK zu aktivieren, ungeachtet der Tatsache, dass, wie hier
offenbart ist, diese Kinase durch Phosphorylierung an Threonin-
und Serinresten aktiviert wird.
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Es
ist bekannt, dass Vanadat p70S6K aktiviert. Die
Erfindung erstreckt sich demgemäß nicht
auf die Verwendung von Vanadat, um p70S6K zu
aktivieren. Jedoch ist die Verwendung von Phosphataseinhibitoren,
wie Okadaic Acid, das durch einen ziemlich unterschiedlichen Mechanismus
wirkt, Teil der vorliegenden Erfindung.
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Wie
hier erwähnt
sind die Signalwege die Aktivierungskaskaden, die die Signaltransduktion schließlich regulieren,
und die Kinasen dieser Wege sind Kinasen, deren in vivo Ziele mindestens
eine Einheit umfassen, die zu einer derartigen Signaltransduktion
beiträgt.
Bevorzugt sind die Signalwege der Erfindung Insulin-abhängige Signalwege,
die für die
Transduktion von Signalen von Insulin und anderer Wachstumsfaktoren
verantwortlich sind. Ohne auf irgendeine Weise irgendeine Beschränkung der
vorliegenden Erfindung auferlegen zu wollen, wird geglaubt, dass
ein derartiger Weg in vivo durch Binden von Wachstumsfaktoren, wie
Insulin und dergleichen, an ihre Rezeptoren getriggert wird, was
inter alia die Phospatidylinositol-3-OH-kinase (PI-3K) stimuliert. PI-3K
phosphoryliert wiederum direkt oder indirekt RAC-PK, was indirekt
zu der schließlichen
Phosphorylierung von p70S6K führt.
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Die
Behandlung von Kinasen gemäß der Erfindung,
um sie zu aktivieren, erfordert, dass die Kinase einem Phosphorylierungsmittel,
wie beispielsweise einer anderen Kinase des Signalweges, und dem
Phosphataseinhibitor ausgesetzt wird. Dies kann ausgeführt werden,
z.B. in vitro durch
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- (a) zusammen Inkubieren einer Kinase eines
Signalweges, eines Mittels, das fähig ist, die Kinase zu phosphorylieren,
um sie zu aktivieren, und eines Phosphataseinhibitors, und
- (b) Reinigen der Kinase aus der Inkubationsmischung.
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Das
Phosphorylierungsmittel sollte wirksam sein, um die Kinase an Resten
zu phosphorylieren, die zu deren Aktivierung führen. Im Falle des RAC-PK zielt
das Phosphorylierungsmittel vorteilhafterweise auf Serin- und Threoninreste
ab.
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Bevorzugt
ist das Phosphorylierungsmittel ein oder mehrere Kinasen des Signalweges,
der in Anwesenheit geeigneter Aktivierungsfaktoren so wirkt, dass
er die Kinase von Interesse phosphoryliert und dadurch aktiviert.
Bevorzugt wird dies ausgeführt durch
Wiedergewinnen des aktiven Kinaseenzyms von mit Phosphataseinhibitor
behandelten Zellen, die die erforderlichen Signalwegkinasen enthalten.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung bezeichnet in vitro, dass das
Experiment außerhalb
eines lebenden Organismus oder einer Zelle ausgeführt wird.
In vivo schließt
eine Zellkultur ein. Die Behandlung von Zellen in vivo mit Phospataseinhibitoren
ist insbesondere zur Herstellung des aktiven RAC-PK effektiv. Jedoch
führt,
da RAC-PK und andere Signalkinasen, z.B. p70S6K,
sich auf demselben Weg befinden, die Aktivierung des RAC-PK zur
Aktivierung anderer Kinasen auf demselben Signalweg, z.B. p70S6K selbst. Die Erfindung umfasst deshalb
ein Verfahren zum Aktivieren von Kinasen auf Signalwegen im Allgemeinen,
mit Ausnahme von p70S6K, insbesondere wo
sich derartige Kinasen stromabwärts des
RAC-PK im Weg befinden.
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Zellen,
die Kinasen herstellen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
umfassen allgemein jede beliebige Zelllinie eines Säugerursprungs,
insbesondere Fibroblastzelllinien, wie RAT-1, COS oder NIH 3T3.
Swiss-3T3-Zellen sind besonders bevorzugt. Wo menschliche Zelllinien
verwendet werden, sind menschliche embryonische Nieren-293-Zellen
bevorzugt.
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Die
Phospataseinhibitoren sind Mittel, die die Proteindephosphorylierung
inhibieren, durch Inhibieren der Aktivität der Phospataseenzyme. Eine
Phosphatase hat im Wesentlichen die inverse Wirksamkeit einer Kinase
und entfernt Phosphatgruppen.
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Beispiele
von Phospataseinhibitoren sind Vanadat und Okadaic Acid, wobei Vanadat
das wirksamere Mittel im Falle von RAC-PK ist. Jedoch wird geglaubt,
dass die Wirkung von Vanadat indirekt ist, da es ein spezifischer
Tyrosinphosphataseinhibitor ist und RAC-PK nicht durch Tyrosinphosphorylierung stimuliert
zu werden scheint. Okadaic Acid, von dem bekannt ist, dass es direkt
auf Phosphatase PP2A wirkt, scheint andererseits die Dephosphorylierung von
RAC-PK direkt zu inhibieren.
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Es
wird an die Verwendung anderer Phospataseinhibitoren gedacht und
sie ist nur durch die Eignung derartiger Inhibitoren zur Verabreichung
an die spezielle verwendete Zelllinie beschränkt. Es wird geglaubt, dass
Vanadat und Okadaic Acid generell anwendbar sind, aber der Fachmann
wird erkennen, dass andere Phosphataseinhibitoren verfügbar sind und
dass ihre Aktivität
und Eignung leicht durch empirische Routinetests bestimmt werden
können.
Z.B. umfassen Phospataseinhibitoren, die in der vorliegenden Erfindung
geeignet sein können,
Calyculin A, Cantharidic Acid, Cantharidin, DTX-1, Mikrocystin, Nodularin
und Tautomycin. Diese und andere Phospataseinhibitoren sind kommerziell
beispielsweise von Calbiochem erhältlich.
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Der
Phospataseinhibitor wird an Zellen in ihrem normalen Wachstumsmedium,
das serumfrei sein kann, verabreicht. Es wird beobachtet, dass das Serum
selbst die Kinaseaktivität
stimuliert, aber es ist teuer und seine Funktion kann durch einen
Phospataseinhibitor gemäß der vorliegenden
Erfindung ersetzt werden. Geeignete Konzentrationen von Phospataseinhibitoren
umfassen Gehalte von 0,01 mM bis 10 mM, bevorzugt 0,1 mM bis 1 mM.
Die am meisten bevorzugte Konzentration für Vanadat ist 0,1 mM.
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Das
Verfahren der Erfindung kann zusätzliche
Schritte umfassen, mit denen beabsichtigt wird, dass die erwünschte aktive
Kinase von den Zellen, in denen sie hergestellt wird, isoliert wird.
Derartige Schritte sind herkömmliche
Prozeduren, mit denen die Fachleute vertraut sind, und können durch äquivalente
Prozesse innerhalb des Umfangs der Erfindung substituiert werden.
Der bevorzugte Prozess umfasst jedoch die Schritte des Homogenisierens der
Zellen, des Entfernens von Zelltrümmern (z.B. durch Zentrifugieren)
und des Trennens der erwünschten
Kinase durch Affinitätsreinigung.
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Die
Homogenisierung kann in standardisotonischem Lysepuffer ausgeführt werden,
der vorteilhafterweise einen Proteinaseinibitor, wie Phenylmethylsulfonylfluorid
(PMSF), und einen Phospataseinhibitor enthält, um die Deaktivierung der
Kinase während
der Reinigungsprozedur zu inhibieren. Die Zellen werden gespalten,
wodurch deren cytoplasmischen und nuklearen Gehalte in den Lysepuffer
freigesetzt werden.
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Die
Zelltrümmer
werden dann vorteilhafterweise aus der lysierten zellulären Präparation
entfernt, bevorzugt durch Zentrifugieren der Mischung, um alle teilchenförmige Materie
zu pelletisieren. Nur die lösliche
Fraktion verbleibt im Überstand.
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Der Überstand
kann dann Standardproteinreinigungstechniken unterzogen werden,
um die Kinase von Interesse, falls erwünscht, zu isolieren. Bevorzugte
Verfahren, insbesondere für
Präparationen eines
relativ geringen Volumens, umfassen eine Affinitätschromatographie. Derartige
Techniken können einen
Antikinaseantikörper
oder -antiserum immobilisiert an einer geeigneten Matrix einsetzen.
Andere immobilisierte Bindungsmittel, wie Substratanaloga, können eingesetzt
werden.
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Antikörper, die
für eine
Immunotrennung aktivierter Kinasen gemäß der Erfindung nützlich sind, können gemäß in der
Technik bekannten Techniken hergestellt werden. Um ein polyklonales
Serum herzustellen, wird z.B. ein Antigenteil der erwünschten Kinase,
die aus einem davon abgeleiteten Peptid, wie einem C-terminalen
Peptid, besteht, oder sogar die ganze Kinase, optional in Anwesenheit
eines Hilfsstoffs oder konjugiert an ein Immunostimulatormittel, wie
Keyhole Limpet Haemocyanin, in einen Säuger, wie eine Maus oder ein
Kaninchen, injiziert und Antikörper
werden durch Affmitätsreinigung
unter Verwenden einer an eine Festphase gebundenen Kinase oder eines
Antigenteils davon wieder gewonnen. Monoklonale Antikörper können gemäß etablierter Prozeduren
erzeugt werden.
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Alternativ
und insbesondere für
Präparationen
im größeren Umfang
können
Trennprozeduren verwendet werden, die keine Affinitätschromatographie
umfassen.
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Z.B.
sind zahlreiche Verfahren in der Technik verfügbar zum Trennen von Polypeptiden
auf der Basis der Größe, wie
Chromatographie und Gelelektrophorese. Bevorzugt sind Verfahren,
die eine Reinigungsfunktion wie auch eine Größentrennungsfunktion ausführen, während sie
keine inakzeptablen Verunreinigungen einbringen. Daher werden Verfahren, wie
Schritt- oder kontinuierliche Gradientenzentrifugation, insbesondere
unter Verwenden von Sucrosegradienten, Dialysetechniken unter Verwenden
von Membranen mit kontrollierten Poren und Membran(Amicon)-Zentrifugation
bevorzugt. Insbesondere bevorzugt ist jedoch die Size Exclusion
Chromatography, typischerweise unter Verwenden von porösen Perlen
als den chromatographischen Träger
ausgeführt.
Size Exclusion Chromatography ist, z.B. durch Stellwagen in Deutscher
(1990), Guide to Protein Purification, Academic Press, Inc., San
Diego, CA, USA, 317–328,
beschrieben.
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Alternative
Reinigungsverfahren, die allgemein in Deutscher (1990) beschrieben
sind, umfassen eine Chromatographie basierend auf der Trennung durch
Ladungsunterschiede, wie Ionenaustauscherchromatographie unter Verwenden
einer Austauschgruppe, wie DEAE oder CM, gebunden auf einem Festphasenpackungsmaterial,
wie Cellulose, Dextran, Agarose oder Polystyrol. Andere Verfahren umfassen
Hydroxyapatitsäulenchromatographie (siehe
z.B. Gorbunoff (1985), Methods in Enzymology, 117, 370–380) und
eine allgemeine Affinitätschromatographie
unter Verwenden von Glasperlen oder reaktiven Farbstoffen als Affmitätsmittel.
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Vorteilhafterweise
kann Kationenaustauschchromatographie eingesetzt werden, sodass
eine Proteinelution maßgeschneidert
werden kann, um den bekannten oder eingeschätzten kleinen pI der in Frage
stehenden Kinase zu berücksichtigen.
Der pI für
eine beliebige Kinase kann experimentell bestimmt werden durch isoelektrische
Focussierung. Auf diese Weise ist es möglich, aus dem Kationenaustauschharz
jene Proteine selektiv zu eluieren, die ein pI auf oder um jenem
der Kinase besitzen, was zu einem hohen Grad der Reinigung führt.
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Die
Erfindung gibt ferner die Verwendung einer aktiven Kinase an, die
gemäß der Erfindung
in einem Verfahren zum Screenen potentieller Modulatoren von Signalwegen
hergestellt ist. Daher kann das beanspruchte Verfahren den zusätzlichen
Schritt des einem potentiellen Modulator Aussetzen der Kinase und
dem nachfolgenden Bewerten der Wirksamkeit der Kinase umfassen,
um die Effektivität
des Modulators zu bestimmen.
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Die
Erfindung gibt demgemäß ein Verfahren zum
Screenen möglicher
Modulatoren von Signalwegen an mit:
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- (a) zusammen Inkubieren einer Kinase eines
Signalwegs und eines Phospataseinhibitors,
- (b) Zugeben eines möglichen
Modulators des Signalweges, und
- (c) Bestimmen der Aktivität
der Signale.
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Das
dem Modulator Aussetzen kann bei der aktivierten oder inaktivierten
Kinase entweder in einer zellfreien Umgebung, optional nach der
Reinigung der Kinase aus der rohen zellulären Präparation, oder in situ in den
Zellen, die die Kinase herstellen, nach der Phospataseinhibitoraktivierung
ausgeführt
werden. Die Schritte (a) und (b) können daher umgekehrt oder gleichzeitig
ausgeführt
werden.
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Im
Schritt (a), insbesondere falls der Assay in vitro ausgeführt werden
soll, kann ein Mittel zu der Inkubationsmischung gegeben werden,
das fähig
ist die Kinase zu phosphorylieren. Phospataseinhibitoren aktivieren
Kinasen durch Verhindern der Dephosphorylierung, sodass ein Phosphorylierungsmittel
erforderlich sein wird. Vorteilhafterweise ist das Phosphorylierungsmittel
eine Kinase eines Insulin-abhängigen
Signalweges oder eines Analogons davon. Außerdem können Faktoren erforderlich
sein, um die Signaltransduktion im Signalweg zu initiieren oder
zu unterstützen.
Z.B. wird FKBP, falls die getestete Verbindung ein Rapamycinanalogon
ist, das FKBP bindet, in der Inkubationsmischung erforderlich sein.
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Bevorzugt
wird die Prozedur jedoch in vivo in Zellen ausgeführt, die
Kinasen des Signalweges enthalten. In einem derartigen Assay ersetzt
der Phospataseinhibitor das Serum oder andere zuvor eingesetzte
Mittel als externe Stimulierungsmittel, um die Kinasen des Signalweges
zu aktivieren.
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Die
Aktivität
der Kinase kann mittels eines Kinaseaktivitätsassays bewertet werden, unter
Einsatz eines Substrats für
die Kinase. Z.B. kann ein Myelin Basic Protein verwendet werden,
gemäß etablierter Assayprozedurchen.
Physiologische Substrate, wie die 40S-ribosomale Untereinheit oder
S6, können auch
verwendet werden. Alternativ kann die Kinaseaktivität durch
Bestimmen des Grads der Phoshorylierung der Kinase bewertet werden.
Vorteilhafterweise wird die Phosphorylierung an Resten, die normalerweise
in die Kinaseaktivierung verwickelt sind, bewertet. Die Identifizierung
derartiger Reste, die Teil der Erfindung ist, wird unten dargelegt.
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Der
Assay der Erfindung kann verwendet werden, um die direkte Wirkung
der möglichen
Verbindung auf die mit dem Assay untersuchte Kinase zu messen, oder
er kann verwendet werden, um die Wirkung der Verbindung auf eine
Kinase zu bestimmen, die stromaufwärts davon im Signalweg wirkt.
In der letzteren Situation wirkt die mit dem Assay untersuchte Kinase
als ein Substrat für
die Stromaufwärtskinase
und die Aktivität
der Stromaufwärtskinase wird
durch Bestimmen des Phosphorylierungszustands oder der Aktivität der mit
dem Assay untersuchten Kinase bewertet.
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Um
ein bedeutsames Ergebnis zu erhalten, sollte die Aktivität der mit
dem Assay untersuchten Kinase, die dem möglichen Modulator des Signalweges
ausgesetzt wird, mit der Aktivität
der nicht dem Mittel ausgesetzten Kinase verglichen werden, wobei eine
Inhibierung der Kinaseaktivität
auf ein Potential als ein immunosuppressives oder antiproliferatives Mittel
hinweist.
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Verbindungen,
die gehobene Niveaus der Kinaseinhibierung zeigen, können dann
weiter durch Bestimmen der immunosuppressiven oder antiproliferativen
Eigenschaften davon direkt, besipielsweise mittels eines Zellproliferationsinhibitionsassays
bewertet werden. Ein derartiger Assay umfasst bevorzugt eine physikalische
Bestimmung der T-Zellenproliferation in Zellen, die einer Kinaseaktivierung
durch einen Phospataseinhibitor unterzogen, dem möglichen
Kinaseinhibitor ausgesetzt und optional nachfolgend mit einem Mitogen,
wie beispielsweise einen Wachstumsfaktor, IL-2 oder PMA, stimuliert
wurden. Einfacher kann der Assay das dem möglichen Inhibitor Aussetzen
von unstimulierten Zellen umfassen, gefolgt von einer Stimulation
mit einem Phosphataseinhibitor.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts der Erfindung waren wir in der Lage zu Bestimmen,
welche Stellen für
die Phosphorylierung von Kinasen, insbesondere jene der p70S6K/RAC-PK-Familie wichtig sind. Übenaschenderweise
scheint die aktivierende Phosphorylierung überwiegend an Serin- und Threoninresten
stattzufinden.
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Z.B.
ist ein wichtiger Aktivierungsrest T308, der in der so genannten
T-Loop zwischen den Subdomänen
7 und 8 der Kinase vorhanden ist. Ein allgemeines Handbuch zur Kinasestruktur
ist in Woodgett (1994), Protein Kinases, IRL Press, UK, gegeben. Ein
anderer wichtiger Aktivierungsrest ist S473. Die Phosphorylierung
dieses Rests ist für
die volle Aktivierung des RAC-PK in vivo erforderlich.
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Die
Erfindung wird weiter nur für
die Zwecke der Veranschaulichung in den folgenden Beispielen beschrieben.
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Beispiel 1
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Mitogene Stimulierung und
Phosphorylierung von RAC-PK.
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Die
Swiss-3T3-Zelllinie (M. Šuša & G. Thomas (1990),
Proc, Natl. Acad. Sci. USA 87, 7040–7044) wird genutzt, um die
mögliche
Involvierung von RAC-PK in die Wachstumsfaktorsignalübertragung
zu untersuchen. Untätige
Swiss-3T3-Zellen werden 24 h lang Serum-mangelernährt, gefolgt
von einer Stimulierung mit 10% FCS.
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(a)
Die Kinaseaktivität
wird durch Immunopräzipitieren
von RAC-PK und einem Assay-Unterziehen der Kinase unter Verwenden
von Myelin Basic Protein als ein Substrat bewertet. Kurz erläutert werden
die zellfreien Extrakte durch Kratzen von präkonfluenten Zellen in eiskaltes
TBS, Lysieren der Zellen in einem Puffer, der 50 mM Tris-HCl, pH 7,5, ein
mM EDTA, 1,0% Triton X-100, 2 mM EGTA, 1 mM PMSF, 20 μM Leupeptin,
20 μM Aprotenin
und 10 μM
Molybdat enthalten. Die Lysate werden 15 min lang bei 12.000 × g bei
4°C zentrifugiert.
RAC-PKα wird
aus Pasorbin-gereinigten Extrakten immunopräzipitiert unter Verwenden eines
polyklonalen Kaninchenantikörpers,
der für
den konservierten C-Terminus (Anti-RAC469–480 Jones
et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 4171–4175) spezifisch
ist und durch subkutanes Injizieren des Peptids FPQFSYSASSTA, das an
Keyhole Limpet Haemocyanin gekoppelt ist, in Kaninchen gezogen wurde,
und durch Präzipitation
unter Verwendung von 50% (NH4)2SO4, gefolgt von einer Affinitätschromatographie
auf einer RAC-PK-gekoppelten Affigel®-10-Säule (Bio-Rad) gereinigt wurde.
Diese Antisera erkennen auch die b/AKT2-Isoform, weil deren C-Terminus
von demjenigen des RAC-PKα in
den letzten drei Aminosäuren
verschieden ist. Die RAC-PK-Aktivität wird, wie zuvor beschrieben,
unter Verwenden von Myelin Basic Protein als Substrat einem Assay
unterzogen (Jones et al. (1991), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88,
4171–4175). Die
Extrakte werden 2 h lang bei 4°C
mit dem Antiserum (2 μg/100 μl Extrakt)
inkubiert, die Immunipräzipitate
werden unter Verwenden von Protein-A-Sepharose gesammelt und mit
einem Ly sepuffer gewaschen. Die Proteinsepharoseperlen werden in
100 μl von
10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 1 mM DTT, 10 μm Molybdat resuspendiert und
35 μl werden
für den
Kinaseassay wie folgt verwendet:
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Reaktionsmischungen
mit einem Endvolumen von 50 μl
enthalten 50 mM Tris-HCl, pH 7,5, 10 mM MgCl2,
1 mM DTT, 1 mM Proteinkinaseinhibitor, PKI-Peptid, 25 μg Myelin
Basic Protein (MBP-Sigma), 50 μM
(γ-32P) ATP (3500 cpm/pmol und 35 μl eines Immunopräzipitats
aus zellfreien Extrakten oder gereinigte Fraktionen von RAC-Proteinkinase.
Nach der Inkubation bei 30°C
für 10,
30 oder 60 min werden die Proben durch 12% SDS/PAGE analysiert,
gefolgt von Autoradiographie, und durch Scintillationszählen der
phosphorylierten MBP-Bänder quantifiziert.
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Es
wird gefunden, dass die Aktivität
des immunopräzipitierten
RAC-PK zwei bis viermal höher
in Serumstimulierten Zellen gegenüber untätigen Zellen ist. Die Aktivierung
tritt innerhalb von 5 min auf und die Kinaseaktivität bleibt
mindestens 120 min lang angehoben.
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(b)
Die Aktivierung fällt
mit der verringerten Mobilität
des RAC-PK auf SDS-PAGE zusammen. Um zu bestimmen, welche Formen
auf SDS-PAGE-Gelen vorhanden sind, wird ein Immunoblotten unter
Verwenden von Anti-RAC-PK-Antisera, die wie oben hergestellt sind,
ausgeführt.
Zellextrakte und Immunopräzipitate
werden mit 7,5% SDS-PAGE aufgelöst,
in Immobilon-P-Membrane (Millipore) transferiert und mit dem Anti-RAC469–490– Antikörper inkubiert.
Der Nachweis wird unter Verwenden eines alkalischen Phospatase-konjugierten
Anti-Kaninchenantikörper ausgeführt.
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Mindestens
drei verschiedene Formen können
mit Immunoblotanalysen nachgewiesen werden, genannt a, b und c.
Die Kinase von untätigen
Zellen. wandert als ein Dublett der a- und b-Formen, und während der
Stimulierung taucht eine langsamer wandernde Form c auf, gefolgt
von einem Verschwinden der Form a. Diese Ergebnisse weisen darauf
hin, dass die RAC-PK-Aktivität
durch reversible Phosphorylierung moduliert wird.
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(c)
Um diese Möglichkeit
zu testen, werden die in vivo-Wirkungen der Phospataseinhibitoren Okadaic
Acid und Vanadat auf RAC-PK von Swiss-3T3-Zellen untersucht. Die
Zellen werden 24 h lang Serum-mangelernährt, gefolgt von einer Stimulierung
mit 1 μM
Okadaic Acid oder 0,1 mM Vanadat hergestellt mit 0,1 mM H2O2 (Posner et al.
(1994), J. Biol. Chem. 269, 4596–4604) optional zusammen mit 10%
FCS. Die Behandlung von Zellen mit Ocadaic Acid, einem spezifischen
Inhibitor von PP2A und PP1 induziert einen dreifachen Anstieg in
der RAC-PK-Aktivität und verringert
die elektrophoretische Mobilität.
Die gleichzeitige Behandlung mit 1 μM Okadaic Acid und 10% Serum
verursacht eine fünffache
Aktivierung und eine größere Änderung
der elektrophoretischen Mobilität.
Eine elffache Aktivierung wird nach der Behandlung mit 0,1 mM Vanadat
beobachtet, was den Hauptteil des Proteins in die am langsamsten
wandernde Form c umwandelt.
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Um
zu bestätigen,
dass Formen mehrfacher elektrophoretischer Mobilität verschiedene
Phosphorylierungszustände
der Kinase wiedergeben, wird RAC-PK aus 32P-markierten
untätigen
und Vanadat-stimulierten Swiss-373-Zellen immunopräzipitiert. Swiss-373-Zellen
werden in phosphatfreiem DMEM/FCS wie beschrieben arretiert (M. Šuša & G. Thomas (1990),
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 7040–7044) und 16 h lang vor dem
6 bis 10 h langen Markieren mit [32P]Orthophosphat
(2 mCi pro 15 cm Schale) Serum-mangelernährt. Die Stimulation wird mit
0,1 mM Vanadat ausgeführt.
Die Quantifizierung der Phosphorylierung wird unter Verwenden der
ImageQuant-Software
ausgeführt.
Die Vanadatbehandlung führt
zu einem drei- bis vierfachen Anstieg in der Phosphorylierung, was
zeigt, dass die Mobilitätsformen
b und c phosphoryliertes RAC-PK repräsentieren.
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(d)
Um zu bestimmen, welche Reste im aktivierten RAC-PK phosphoryliert
werden, wird eine Phosphoaminosäureanalyse
mit Zellen ausgeführt, die
wie oben gemäß Boyle
et al. (1991), Methods Enzymol. 201, 110–149, markiert sind. Die Kinase
von arretierten Zellen scheint hauptsächlich an Serinresten und in
einem geringen Ausmaß an
Threonin mit einem Verhältnis
von 12:1 phosphoryliert zu sein. Die Vanadatstimulierung führt zu einem
Anstieg im Phosposerin- und insbesondere im Phosphothreoningehalt,
was das Verhältnis
auf 4:1 verringert. Phosphotyrosin wird nach der Vanadatstimulierung
weder durch Phosphoaminosäureanalyse
noch durch Immunoblotanalyse unter Verwenden eines Anti-Phosphotyrosinantikörpers nachgewiesen.
Diese Ergebnisse zeigen, dass RAC-PK durch einen Phosphorylierungsmechanismus
aktiviert wird. Außerdem schließen wir
daraus, dass die RAC-PK-Aktivierung, die
durch Vanadat vermittelt wird, wahrscheinlich indirekt ist, da Vanadat
dafür bekannt
ist, ein Inhibitor von Tyrosinphosphatasen zu sein.
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Beispiel 2
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Inaktivierung von RAC-PK
durch Proteinphosphatase 2A in vitro.
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Um
zu bestätigen,
dass RAC-PK durch Phosphorylierung reguliert wird, werden die Wirkungen
der Proteinphosphatase-2A-(PP2A)-Behandlung auf die Kinase, die
von untätigen
und Vanadat-stimulierten Swiss-3T3-Zellen immunopräzipitiert sind, untersucht.
Da die Behandlung von Zellen mit 1mM Okadaic Acid 2 h lang bevorzugt
PP2A vor PP1 inaktiviert, wird RAC-PK entweder mit der gereinigten
katalytischen PP2A-Untereinheit (PP2Ac) oder mit einem PP2A-Dimer
bestehend aus der katalytischen und der regulatorischen PR65-Untereinheit
(PP2A2) inkubiert.
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Immunopräzipitiertes
RAC-PK wird mit 0,3 U/ml eines Schweinemuskel-PP2Ac oder 1,7 U/ml
eines Kaninchenmuskel-PP2A2 in 30 ml Puffer,
der 50 mM Tris-HCl 7,5, 1% b-Mercaptoethanol, 1 mM MuCl2,
1 mM Bezamidin und 0,5 mM Phenylmethylsulfonylfluorid bei 30°C 60 min
lang inkubiert (eine Einheit (U) ist definiert als ein nmol von
Pi freigesetzt aus Phosphorylase a pro min definiert). Die Reaktionen
werden durch Zugabe von 50 nmol Calyculin A gestoppt. Die gebildeten
Immunkomplexe werden mit 50 mM Tris-HCl, pH 7,5, 1 mM Benzamidin,
0,5 mM Phenylmethylsulfonylfluorid und 50 nM Calyculin A gewaschen
und RAC-PK wird, wie oben beschrieben, einem Assay unterzogen.
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Die
Dephosphorylierung des aktivierten RAC-PK in vitro durch PP2Ac führt zu einer
84%igen Verringerung der Kinaseaktivität und einer gleichzeitigen Änderung
der elektrophoretischen Mobilität, was
es von der Form c zu b umwandelt. Die PP2A2-Behandlung
führt zu
einer 92%igen Verringerung der Aktivität und stellt die Proteinmobilität auf SDS-PAGE
zu dem a/b-Doublett wieder her. Diese Ergebnisse bestätigen, dass
die beobachteten Aktivitätsänderungen
durch einen reversiblen Phosphorylierungsmechanismus erreicht werden.
Außerdem wird
auf PP2A als einen potentiellen Regulator der RAC-PK-Aktivität in vivo
hingewiesen.
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Beispiel 3
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RAC-PKa stimuliert die p70s6k-Aktivität
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In
Swiss-3T3-Zellen wird RAC-PK durch Insulin (4,5-fach) aktiviert,
vergleichbar zu Niveaus, die für
p70s6k nachgewiesen wurden. Im Gegensatz
dazu hat Insulin einen geringen oder keinen Effekt auf p42mapk und p44mapk in
diesen Zellen, was daran denken lässt, das RAC-PK und p70s6k sich auf demselben Signalweg befinden
können,
was ein von dem MAPK-Weg unterschiedlicher Weg ist.
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Um
diese Möglichkeit
zu untersuchen, werden die Wirkungen von Wortmannin und Rapamycin auf
die Serum-induzierte Aktivierung der zwei Kinasen untersucht. Wortmannin,
ein Inhibitor der Phosphoinositid-(PI)-3-Kinase und immunosuppressives Rapamycin
blockieren die Aktivierung von p70s6k durch
Beeinflussen desselben Satzes von Phosphorylierungsstellen.
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Die
Stimulierung untätiger
Swiss-3T3-Fibroblasten führt
zu einer ∼4fachen
Induktion der RAC-PK-Aktivität, wohingegen
die Wortmanninbehandlung, die der Serumstimulation vorangeht, die Aktivierung
fast vollständig
blockiert. Andererseits übt
die Rapamycin-Vorbehandlung keinen signifikanten Effekt auf die
RAC-PK- Aktivierung
aus. Wortmannin blockiert auch das Auftreten der RAC-PK-Form mit
der niedrigsten Mobilität,
die nach der Serumbehandlung beobachtet wird, während Rapamycin die RAC-PK-Mobilität nicht
beeinflusst. In demselben Experiment schaltet die Wortmannin- und
Rapamycin-Vorbehandlung die p70s6k-Aktivierung
aus.
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Diese
Ergebnisse weisen darauf hin, dass RAC-PK stromaufwärts des
p70S6K auf dem p70S6K-Signalweg
liegen kann, welches stromaufwärts
von RAC-PK durch Wortmannin und stromabwärts davon durch Rapamycin inhibiert
wird. Um diese Möglichkeit
zu untersuchen, wird die Regulierung von p70s6k in
einem transienten Cotransfektionsassay unter Verwenden menschlicher
293-Zellen untersucht. RAC-PKα-Konstrukte
werden durch Ligieren der RAC-PKa-c-DNA (Jones et al. (1991), Proc.
Natl. Acad. Sci USA 88, 4171–4175)
inframe des Initiators Methionin im Säuger-Expressionsvektor pECE
hergestellt. Das Konstrukt wird auch in einen CMV-Promoter-getriebenen
Expressionsvektor subkloniert. Das Konstrukt wird durch Restriktionsanalyse
und Sequenzieren bestätigt.
Konstrukte, die Myc-markiertes p70s6k exprimieren,
werden von Dr. G. Thomas (Friederich Miescher Institut, Basel, Schweiz)
erhalten. Die Konstrukte werden in COS-Zellen unter Verwenden von
Standardprozeduren transfiziert. Die Coexpression von RAC-PKa mit
p70s6k-Myc führt zu einem 3,5- und 3fachen
Anstieg der basalen bzw. Insulinstimulierten p70s6k-Myc-Aktivität.