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Gebiet der
Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren
zur Vermehrung (Anreicherung) von hämatopoetischen Zellpopulationen,
die angereichert sind an Myeloid- und/oder Lymphoid-Vorläufer (Progenitor)-Zellen
auf der Basis von Zell-spezifischen Markern. Die Verfahren führen auch
zu Zellpopulationen, die angereichert sind an Vorläufern (Progenitoren),
die ein Lymphoid-Differenzierungsvermögen aufweisen. Die Erfindung
betrifft auch Zusammensetzungen, die an diesen Zellen angereichert
sind, sowie die Zellpopulationen, die dabei erhalten werden. Verfahren
zur Verwendung der Zellen liegen ebenfalls innerhalb des Rahmens
der Erfindung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die hämatopoetischen (Blut)-Zellen
von Säugetieren
weisen einen vielfältigen
Bereich von physiologischen Aktivitäten auf. Hämatopoetische Zellen werden
unterteilt in Lymphoid-, Myeloid- und Erythroid-Zelllinien. Die
Lymphoid-Zelllinie, die umfasst B-, T- und natürliche Killer (NK)-Zellen,
sorgt für
die Bildung von Antikörpern,
für die
Regulierung des zellulären
Immunsystems, für
den Nachweis von fremden Agentien im Blut, für den Nachweis von wirtsfremden
Zellen und dgl. Myeloid-Zelllinien, die Monozyten, Granulozyten,
Megakaryozyten sowie andere Zellen umfasst, überwacht die Anwesenheit von
Fremdkörpern,
bietet einen Schutz gegen neoplastische Zellen, entfernt Fremdmaterialien,
bildet Blutplättchen
und dgl. Die Erythroid-Zelllinie ergibt die roten Blutkörperchen
(Blutzellen), die als Sauerstoffträger fungieren.
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Trotz der Vielfältigkeit der Natur, der Morphologie,
der Eigenschaften und der Funktion der hämatopoetischen Zellen wird
derzeit angenommen, dass diese Zellen von einer einzigen Zellpopulation
stammen, den so genannten hämatopoetischen "Stammzellen". Anders als "reife" Blutzellen sind
Stammzellen in der Lage, sich selbst zu regenerieren, sie können sich
aber auch unterteilten in Vorläufer
(Progenitor)-Zellen, die nicht mehr pluripotent sind und ein begrenztes
Selbstregenerationsvermögen
aufweisen. Diese Vorläufer
(Progenitor)-Zellen teilen sich wiederholt unter Bildung von reiferen
Zellen, die gegebenenfalls endgültig
differenziert werden zur Bildung der verschiedenen reifen hämatopoetischen
Zellen. Die große
Anzahl von reifen hämatopoetischen
Zellen leitet sich somit ab von einem kleinen Reservoir von Stammzellen
durch einen Proliferations- und Differenzierungsprozess.
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Vorläufer (Progenitor)-Zellen reifen
zu bipotentiellen Zellen und werden dann auf eine Zelllinie festgelegt,
d. h. sind nicht mehr in der Lage, zu mehr als einer Zelllinie auszureifen.
Die Verwendung der Wörter
Vorläufer
(Progenitor) oder Vorläufer
(Progenitor)-Zellen weist auf Zellpopulationen hin, die nicht mehr
Stammzellen sind, die jedoch noch nicht endgültig differenziert sind. Die
Verwendung des Wortes Lymphoid, Myeloid oder Erythroid in Verbindung
mit dem Wort Vorläufer
(Progenitor) weist auf die potentiellen Zellpopulationen hin, zu
dem der Vorläufer
(Progenitor) ausreifen kann.
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Hochgereinigte Populationen von Stammzellen
werden derzeit für
die Repopulation des gesamten hämatopoetischen
Systems verwendet. Gereinigte Vorläufer-Zellen der einzelnen Zelllinien
können
Verwendung finden bei der Repopulation oder Vermehrung der verschiedenen
Zelllinien. Da Vorläufer,
wie angenommen wird, nicht in großem Umfang selbstregenerierend
sind, ist die Repopulation oder Vermehrung beschränkt.
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Stammzellen und Vorläufer-Zellen
stellen nur einen geringen Prozentsatz der Gesamtanzahl der hämatopoetischen
Zellen dar. Hämatopoetischen
Zellen sind identifizierbar durch die Anwesenheit einer Vielzahl von
Zelloberflächen-Protein-"Markern". Diese Marker können entweder
spezifisch für
eine spezielle Zelllinie sein oder sie können auf mehr als einem Zelltyp
vorhanden sein. Die Marker ändern
sich auch mit den Stufen der Differenzierung. Derzeit ist nicht
bekannt, wie viele der Marker, die mit differenzierten Zellen assoziiert
sind, auch auf Stamm- und
Vorläufer-Zellen
vorhanden sind. Ein Marker, CD34, ist auf Stammzellen und auf einer großen Anzahl
von Vorläufern
Progenitoren zu finden. In dem US Patent Nr. 5 061 620 ist eine
Zusammensetzung beschrieben, die Human-Stammzellen umfasst.
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In der Tabelle 1 sind die wahrscheinlichen
Phänotypen
der Stammzellen in fetalem, adultem und mobilisiertem Peripher-Blut
zusammengefasst. Die hier verwendeten Ausdrücke infra, supra und das Minuszeichen
oder das hochgestellte Minuszeichen in der Tabelle 1 bedeuten, dass
der Gehalt des angegebenen Markers durch die zytometrische Immunstrom-Analyse
nicht nachweisbar ist oberhalb der Ig-Isotypen-Kontrollen und Zellen
mit einer sehr niedrigen Expression des angegebenen Markers umfassen
kann, die unterhalb des Empfindlichkeits-Schwellenwertes des Verfahrens liegen.
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Die genaue Anzahl der Differenzierungsstufen,
die auftritt von den Stammzellen zu der Zelllinien-Festlegung und
zu der endgültigen
Differenzierung ist unbekannt; auch sind die verschiedenen Subpopulationen der
daran beteiligten Zellen bisher nicht gut charakterisiert.
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Lymphozyten sind hoch spezialisierte
hämatopoetische
Zellen. Während
der Entwicklung der B- und T-Lymphoid-Zelllinien
führt die
phänotypische
und molekulare Differenzierung von primitiven Zellen zu reifen Stufen,
in denen eine Umlagerung der Lymphozyten-Antigen-Rezeptoren auftritt,
nämlich
der Immunoglobulin (Ig)- oder
T-Zellen-Rezeptor (TCR)-Ketten (Van Noesel und Lier (1993) "Blood" 82: 363–373; und
Godfrey und Zlotnik (1993) "Immunol.
Today" 14: 547–553). Die
Festlegung auf die B-Zellen-Linie, die Expression des B-Zellen-Rezeptor-Komplexes
und die Ig-Gen-Umlagerungen laufen ab im Knochenmark oder in der
fetalen Leber (Uckun (1990) "Blood" 76: 1908–1923 und
Li et al. (1993) "J.
Exp. Med." 178:
951–960).
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Beim Menschen haben umfangreiche
Analysen von Leukämien,
fetaler Leber und Knochenmark gezeigt, dass die am frühesten erkennbare
Population von Zellen, die auf die B-Zelllinie festgelegt werden,
die Marker CD34, HLA-DR und CD10 exprimieren und eine intranukleare
terminale Deoxynucleotidyltransferase-Aktivität in Verbindung mit Ig-Genen
in der Keimlinien-Konfiguration aufweisen (Uckun (1990)). Der Marker CD19
wird anschließend
exprimiert und bleibt während
der meisten späteren
Stufen der B-Zellen-Differenzierung exprimiert, wobei diese Stufen
durch die Expression einer Anordnung (Reihe) von Markern einschließlich des
Oberflächen
Ig weiter identifiziert werden. Der Marker CD2 ist vorübergehend
zu finden auf den frühen B-Zellen-Vorläufern zum
Zeitpunkt der CD19-Expression, sodass der früheste B-Zellen-Vorläufer durch
die Expression von CD34 und CD10 identifiziert werden kann, jedoch
in Abwesenheit von CD19 und CD2 (Uckun (1990)). CD10 oder CALLA
ist eine neutrale Endopeptidase, die von mehreren hämatopoetischen
und nicht hämatopoetischen
Zellen exprimiert wird (LeBien und McCormack (1989) "Blood" 73: 625).
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Anderes als bei der B-Zellen-Differenzierung
ist es bei der T-Zellen-Entwicklung erforderlich, dass die T-Vorläufer-Zellen
die Thymusdrüse
passieren, um eine wirksame T-Zellen-Rezeptor (TCR)-Umlagerung und eine
größere Histokompatibilitäts-Komplex
(MHC)-Restriktion zu erzielen. In der Thymus-Stufe werden die unreifen
T-Zellen als Thymozyten
bezeichnet. Die Intrathymus-Stufen der T-Zellen-Entwicklung wurden
bei Mäusen
gründlich
studiert und in einem geringeren Umfang auch beim Menschen (Godfrey
und Zlotnik (1993); Galy et al. (1993) "J. Exp. Med." 178: 391–401; Terstappen et al. (1992) "Blood" 79: 666–677; und
Sanchez et al. (1993) "J.
Exp. Med." 178:
1857–1866).
Durch die Anwendung von T-Zellen-Differenzierungs-Assays und die Multiparameter-Durchfluß-Zytometrie
wurde gezeigt, dass CD34 auf den meisten unreifen Thymozyten exprimiert
wird bei einer fehlenden Zell-Oberflächen-Expression von CD1-, CD4-,
CD8- und CD3-Antigenen (Galy et al. (1993); und Terstappen et al.
(1992)). Die CD34-Gehalte nehmen mit zunehmender T-Zellen-Reifung
ab wie im Falle der Reifung zu Myeloid-, Erythroid- und B-Zellen-Linien
(Terstappen et al. (1991) "Blood" 77: 1218–1227).
Bei Tierversuchen unter Verwendung von Mäusen oder Wachtel/Küken-Chimären und
bei Versuchen am Menschen mit Fetalleber-Konstrukten und einer in eine Leihmaus
implantierten Thymusdrüse
wurde ein schwerer kombinierter Immundefizit (SCID)-Zustand bei
Mäusen
festgestellt und gezeigt, dass eine konstante Zufuhr von hämatopoetischen
Zellen erforderlich ist, um die Thymopoese aufrechtzuerhalten (Le
Douarin und Jotereau (1973) "Nature
New Biol." 246:
25–27;
Scollay et al. (1986) "Immunol.
Rev." 91: 129–157, und
McCune et al. (1988) "Science" 241: 1632-1639).
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Die Art des Pro-Thymozyten-Vorläufers ist
jedoch schlecht definiert. Beim Menschen wurden Prä-Thymus-Zellen mit
einem T-Zellen-Differenzierungsvermögen aus verschiedenen hämatopoetischen
Geweben gewonnen. Nach der Injektion von CD34+ Zellen,
die frei von Zelllinien-spezifischen Antigenen (Lin-)
sind, die aus fetaler Leber (FL) isoliert wurden, wurde eine Intrathymus-T-Zellen-Neubildung
(Rekonstitution) erzielt (Galy et al. (1993); und Péault et
al. (1991) "J. Exp.
Med." 174: 1283–1286).
Eine weitere Fraktionierung der CD34+Lin- FL-Zellen hat gezeigt, dass sowohl in den
CD7- als auch in den CD7dull-Untergruppen
ein T-Lymphoidpotential vorhanden ist (Bárcena et al. (1993) "Blood" 82: 3401–3414).
Die T-Zellen-Differenzierung kann initiiert werden mit CD34+Lin- Fetal-Knochenmarks
(FBM)-Zellen und sie ist zu finden sowohl in den CD34+Thy-1+- als auch in den CD34+Thy-1--Abteilen (Baum et al. (1992) "Proc. Natl. Acad.
Sci. USA" 89: 2802–2804).
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Die Differenzierung zu Thymozyten
kann auch mit adulten Geweben erzielt werden. Vor kurzem wurde gezeigt,
dass CD34+Lin- Zellen,
die aus normalem adultem Knochenmark (ABM) oder aus apherisiertem
Cytokinmobilisiertem Peripherblut (MPB) von Krebs-Patienten isoliert
wurden, einer neuen Thymopoese und einer sich daran anschließenden fortschreitenden
vollständigen
Ausreifung zu TCRαβ+ und
TCRγδ+ T-Zellen
unterliegen (Galy et al. (1994) "Blood" 84: 104–110).
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Vor kurzem wurde darüber berichtet,
dass nach einer Uterus-Injektion in Schaf-Fetusse CD34+HLA-DR- Zellen, die
aus Human-ABM isoliert wurden, eine Langzeit (7 Monate)-Multi-Zelllinien-Hämatopoese
ergeben einschließlich
der Bildung von reifen T-Zellen und B-Zellen (Srour et al. (1993) "Blood" 82: 3333–3342).
Diese Berichte vermitteln einen vorläufigen Überblick über die Präthymus-T-Vorläufer Zellenaktivität, die phänotypische
Zusammensetzung des T-Vorläufer-Zellen-Pools
sowie die hierarchische Anordnung seiner Komponenten bleiben jedoch
weitgehend unerforscht.
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Im Gegensatz dazu wurde eine ausführliche
phänotypische
Fraktionierung von ABM CD34+ Zellen durchgeführt, um
die Myelopoese und die Erythropoese zu untersuchen (Terstappen et
al. (1991); Baum et al. (1992); Lansdorp und Dragowska (1992) "J. Exp. Med." 175: 1501–1509; Srour
et al. (1991) "Blood
Cells" 17: 287–295; Craig
et al. (1993) "J.
Exp. Med." 177:
1331–1342
und Udomsakdi et al. (1991) "Exp.
Hematol." 19: 338–342). Insbesondere
CD45-Isoformen haben sich als nützliche
Marker erwiesen zur Unterscheidung von primitiven Zellen von festgelegten
Myeloid-Zellen (Lansdorp et al. (1990) "J. Exp. Med." 172: 363–366 und US-A-5 061 620). CD45
Antigene sind Protein-Tyrosin-Phosphatasen, die in verschiedenen
Isoformen vorliegen, die durch alternatives Spleissen erzeugt werden
(Thomas (1989) "Ann.
Rev. Immunol." 7:
339–369).
Die hochmolekularen Isoformen (p205–p220) werden als CD45RA bezeichnet
und werden auf der Zelloberfläche von
primitiven ABM-Vorläuferzellen
(Progenitoren), die eine Langzeit-Kulturinitiierungs-Zellaktivität (LTCIC) aufweisen,
nicht exprimiert (Lansdorp und Dragowska (1992)). Im Gegensatz dazu
wird CD45RA auf weniger primitiven Knochenmarks-Vorläuferzellen
sowie auf Untergruppen von reifen T-Zellen gefunden, auf denen es, wie
angenommen wird, in Korrelation steht zu spezifischen funktionellen
Eigenschaften (naive T-Zellen) (Sanders et al. (1988) "Immunol. Today" 9: 195–199).
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CD45RA wird auch exprimiert auf einer
Fraktion von Thymozyten, insbesondere auf Zellen in einem sehr frühen Stadium
der Intrathymus-Entwicklung (Deans et al. (1991) "J. Immunol." 147: 4060–4068).
Bei Anwendung der Multiparameter-Durchfluss-Cytometrie wurde bisher
angenommen, dass die direkten aus dem Knochenmark stammenden Präthymus-Vorläuferzellen
CD45RA exprimiereren könnten,
ein funktioneller Nachweis wurde bisher jedoch nicht gefunden (Terstappen
et al. (1992)).
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Der definitive T Zellen-Marker ist
der T Zellen-Antigen-Rezeptor (TCR). Es gibt derzeit zwei definierte TCR-Typen:
TCR-2 ist ein Heterodimer von 2 über
ein Disulfid miteinander verknüpften
Transmembranpolypeptiden (α-
und β-Polypeptide),
TCR-1 ist strukturell ähnlich,
besteht jedoch aus γ-
und δ-Polypeptiden.
Die δ- und β- oder γ- und δ-Polypeptide
bilden ein Heterodimer, das eine Antigen-Erkennungsstelle enthält. Diese Heterodimeren
erkennen ein Antigen in Kombination mit MHC-Molekülen auf
der Oberfläche
von ein Antigen aufweisenden Zellen. Alle diese Proteine enthalten
eine variable Region, die zu der Antigen-Erkennungsstelle beiträgt, sowie
eine konstante Region, die den Großteil des Moleküls bildet
und die Transmembran-Region und den Cytoplasma-Schwanz umfasst. Beide Rezeptoren sind
mit einem Komplex von Polypeptiden assoziiert, die den CD3-Komplex
bildet. Der CD3-Komplex umfasst die γ-, ζ- und ε-Transmembranpolypeptide. Der CD3-Komplex
vermittelt die Signal-Transduktion, wenn T-Zellen durch eine Antigen-Bindung
an den TCR aktiviert werden.
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Etwa 95% der Blut-T-Zellen exprimieren
TCR-2 und bis zu 5% weisen TCR-1 auf. Die TCR-2 tragenden Zellen
können
weiter unterteilt werden in zwei verschiedene, sich nicht überlappende
Populationen: CD4+ T-Zellen, die im Allgemeinen
Antigene in Assoziation mit MHC Klasse II-Molekülen erkennen, und CD8+ T-Zellen, die Antigene in Association mit
MHC Klasse I-Molekülen
erkennen. B-Zellen tragen eine Reihe von Markern, nicht jedoch ruhende
T-Zellen. Die Mehrzahl der B-Zellen trägt MHC Klasse II-Antigene,
die wichtig sind in Kooperation mit T-Zellen. Fc-Rezeptoren für IgG (FcRII,
CDw32) sind ebenfalls vorhanden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren
zur Vermehrung (Anreicherung) von hämatopoetischen Zellpopulationen,
die angereichert sind an Myeloid- und/oder Lymphoid- und dendritischen
Vorläufer
(Progenitor)-Zellen. Die Verfahren ergeben auch Zellpopulationen,
die angereichert sind an Vorläufer
(Progenitor)-Zellen, die eine Myeloid-, Lymphoid- und dendritische
Zell (DC) oder ein Lymphoid- und DC-Differenzierungspotential aufweisen.
Gegenstand der Erfindung sind außerdem Zusammensetzungen, die
angereichert sind an den Zellen, und Populationen von Zellen, die
dabei erhalten werden. Gegenstände
der Erfindung sind ferner Verfahren und Zusammensetzungen für genetisch
modifizierte Zellen sowie auch Zusammensetzungen von genetisch modifizierten
Zellen und Verfahren zur Verwendung der Zellen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
Schematisches Diagramm der Lymphoid-Reifung, wie sie durch die hier
beschriebenen Versuche definiert ist. Zelllinien-spezifische Macker
sind CD2, CD4, CD8, CD56, CD16, CD19, CD20 und Glycophorin A.
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2:
Phänotypische
Analysen von CD34+ ABM Zellen. Die Expression
von CD45RA auf ABM Zellen ist auf der X-Achse aller Diagramm dargestellt.
Auf den Y-Achsen befindet sich CD34 in dem Schaubild A auf den unterteilten
Lin– Zellen,
die Schaubilder B bis D zeigen jeweils die Expression von Thy-1,
CD38 und HLA-DR auf CD34+Lin– Zellen
(Zelllinie– =
Lin–).
Die Zelllinien-Marker waren mindestens CD2, 14, 16, 19, 15 und Glycophorin
A und meisten umfassten sie auch CD4, CD8, CD56 und CD20. Die Schaubilder
E-H zeigen eine erneute Anfärbung
der sortierten CD34+Lin–CD45RA– Zellen
(Schaubilder A und G) und der CD34+Lin–CD45RA+ Zellen (Schaubilder F und H) für CD33 (Schaubilder
E und F) und c-kit-Zellen (Schaubilder G und H).
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3:
Phänotypische
Zusammensetzung von SCID-hu Knochen, die mit CD34+Lin–CD45RA– Zellen versetzt
(rekonstituiert) sind. Das Schaubild A zeigt die HLA-Donor-Zellen,
die mit CD19 gefärbt
sind. Das Schaubild B zeigt HLA-Donor-Zellen, die mit CD33 gefärbt sind.
Das Schaubild C zeigt HLA-Donor-Zellen, die mit CD34 gefärbt sind.
Die Knochen wurden 8 Wochen nach der Injektion von 30 000 CD34+Lin–CD45RA– Zellen gewonnen.
Die Zellen waren mit einem Antikörper
gefärbt,
der spezifisch ist für
eine HLA-Dterminante des CD34+Lin–CD45RA– Donors
in Kombination mit CD19, CD33 und CD34.
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4:
Expression von CD34 und CD10 auf Lin– (Lin
= CD2, CD4, CD8, CD56, CD16, CD19, CD20 und Glycophorin A) ABM Zellen.
Die Zellen in dem oberen rechten Quadranten, der durch die gestrichtelten Linien
abgegrenzt ist, waren 2% CD34+Lin– Zellen.
Der durchschnittliche Prozentsatz der CD10+ Zellen
in den CD34+Lin– ABM
Zellen betrug 5,9±3,7%
(n = 13 ABM-geprüft).
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5:
Phänotypische
Analyse einer AC6·21-Kultur.
Es wurden Kulturen mit 100 Zellen pro Plattenvertiefung aus den
CD34+Lin–CD10+ oder CD34+Lin–CD45RA– Populationen
in Gegenwart von IL-3, IL-6 und LIF geimpft und nach 3 Wochen geerntet.
Die Zellen wurden immungefärbt
durch CL33 und CD19 oder durch CD34 und CD10. Die Schaubilder A
und B zeigen die Expression von CD33/CD19 (A) und CD34/CD10 (B)
auf CD10+ Zellen. Die Schaubilder C und
D zeigen die Expression von CD33/CD19 (C) und D34/CD10 (D) auf RA+CD10– Zellen. Die Schaubilder
E und F zeigen die Expression von CD33/CD19 (E) und CD34/CD10 (F) auf
RA–CD10– Zellen.
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6:
T-Zellen-Rekonstitution in einem SCID-hu-Thymus-Assay. Jeder Punkt
repräsentiert
ein Thymus-Transplantat,
das 7 Wochen nach der Injektion variierender Anzahlen von CD34+Lin–CD45RA+ (leere Kreise)
oder CD34+Lin–CD45RA– (ausgefüllte Rhomben)-Zellen
analysiert wurde.
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7:
Phänotypische
Analyse eines SCID-hu Thymus-Transplantats, das mit CD34+Lin–CD10+ Zellen versetzt
worden ist. Dieses repräsentative
Transplantat wurde 6 Wochen nach der Injektion von 9 000 CD34+Lin– CD10+ Zellen
analysiert. Das Schaubild A zeigt die Expression des HLA-Markers,
der für
Wirtszellen spezifisch ist, in Kombination mit einem pan-HLA-Marker
(W6/32). Es sei darauf hingewiesen, dass die aus dem Wirt stammenden
T-Zellen viele MHC Klasse I-Antigene exprimieren. Die Schaubilder
B und C zeigen die Expression der HLA des Wirts bzw. von CD1a und
CD3. Es sei darauf hingewiesen, dass die von einem Donor stammenden
Thymozyten hohe Gehalte an CD1 und abgestufte Gehalte an CD3 exprimieren.
Das Schaubild D zeigt die Expression von CD4 und CD8 auf Donor-Zellen.
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8:
Qualitative Bewertung der Thymozyten-Rekonstitution in dem SCID-hu-Thymus-Assay
in Abhängigkeit
von der Zeit. 4, 8 und 11 Wochen nach der Injektion von 2 000 CD34+Lin–CD10+ Zellen
(schraffierte Blöcke)
und von 10 000 CD34+Lin–CD10– Zellen
(leere Blöcke)
wurden die Thymozyten durch eine Drei-Farben-Immunoanfärbung analysiert im Hinblick
auf die Gegenwart von Donor-Zellen und auf die Expression von CD1a
und CD3. Die Ergebnisse sind in % Donor-Zellen angegeben, die CD1a
(Schaubild A) oder CD3 (Schaubild B) exprimieren ±SD (n
= 4 für
Transplantate zu jedem Zeitpunkt für jede Gruppe).
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9:
Eine representative phänotypische
Analyse von AC6.21 Kulturen, die durch CD34+Lin–CD45RA+ oder CD34+Lin–CD45RA– Zellen
in Gegenwart von IL-2 initiiert wurden. Das Schaubild A zeigt die
Progenie von RA+10+ Zellen,
die im Hinblick CD56 und CD16 angefärbt sind. Das Schaubild B zeigt die
Progenie von RA–10– Zellen,
die für
CD56 und CD16 gefärbt
sind. Das Schaubild C zeigt die Progenie von RA+ Zellen,
die für
CD3 und CD56 gefärbt
sind. Das Schaubild D zeigt die Progenie von RA– Zellen,
die für CD56
und CD33 gefärbt
sind. Nach 3 Wochen war es möglich,
CD56+CD3–CD16– NK
Zellen in den Kulturen von CD45RA+ zu identifizieren.
Im Gegensatz dazu enthielten die mit CD45RA– Zellen
initiierten Kulturen wenige CD56+ Zellen,
bestanden jedoch meistens aus CD33+ Myeloid-Zellen.
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10:
Die phänotypische
Analyse einer AC6.21 Kultur, die mit CD34+Lin–CD10+ Zellen in Gegenwart von IL-2 in der Woche
4 initiiert worden ist. Das Schaubild A zeigt, ß die Mehrzahl der Zellen (in
diesem Fall >90%)
zu CD56+CD3– NK
Zellen geworden sind. Das Schaubild B zeigt, dass die Kultur-Bedingungen
die Differenzierung zu CD14+ Monozyten oder
CD19+ B Zellen nicht unterstützen.
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11:
Das Schaubild A zeigt eine repräsentative
immunologische Analyse von NK Zellen, die stammen aus ABM CD34+Lin–CD10+ Zellkulturen
auf AC6.21 Stroma + IL-2. Diese NK Zellen exprimieren an der Zelloberfläche CD56,
nicht jedoch CD3. Das Schaubild B zeigt die Ergebnisse von zwei
voneinander unabhängigen 51Cr-Freisetzungs-Assays unter Verwendung
von K562 Target-Zellen, welche die mittlere dosisabhängige Zytotoxizität (±SD) von
NK Zellen zeigt, die aus CD34+Lin–CD10+ ABM Zellkulturen stammen. Als Kontrollen wurden
fetale Thymozyten verwendet, die in Gegenwart von IL-2 und Phytohämagglutinin
kultiviert wurden. In dem Schaubild B repräsentieren die ausgefüllten Quadrate
die ABM CD34+Lin–CD10+ Kulturen und die leeren Kreise repräsentieren
die fetale Lymphozytenkultur. Das Schaubild C zeigt die Ergebnisse
einer Grenzverdünnungs-Analyse von ABM CD10+ und CD10– Untergruppen
auf AC6.21 Zellen + IL-2 für
7 Wochen. Die Plattenvertiefungen wurden immunogefärbt und
bewertet im Hinblick auf die Anwesenheit von nachweisbaren (≥1% oberhalb
des Hintergrundwertes) CD56+CD3– NK
Zellen. In dem Schaubild C repräsentieren
die leeren Kreise CD34+Lin–CD10– Kulturen
und die ausgefüllten
Quadrate repräsentieren
CD34+Lin–CD10– Kulturen.
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12:
Ein repräsentatives
Beispiel für
Durchfluss-Zytometrie- und Immunfärbungs-Analysen von Kulturen,
die mit CD34+Lin–CD10+ ABM Zellen (Schaubilder A, B, C, D) und
mit CD34+Lin–CD10– ABM
Zellen (Schaubilder E, F, G, H) initiiert worden sind. Es wurde
eine Zwei-Farben-Anfärbung
durchgeführt,
um die Expression von CD1a, HLA-DR, CD14 und CD15 auf lebenen Zellen
zu identifizieren unter Ausschluss von Propidiumiodid.
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13:
Mikrofotografie (Objektiv × 100 Öl) von kultivierten
Zellen (Tag 12), die auf Objekträgern
durch Cytospin abgeschieden und mit Wright-Giemsa angefärbt worden
waren.
A: Kultur, initiiert mit CD34+Lin–CD10+ ABM Zellen, welche die Anwesenheit von
DC mit unterschiedlichen Morphologien zeigt;
B: Kultur (Tag
12), die mit CD34+Lin–CD10– Zellen
aus der gleichen ABM-Probe initiiert worden ist, welche die Anwesenheit
einer großen
Vielzahl von hämatopoetischen
Zelllinien zeigt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Es wäre hilfreich, über ein
System zur Untersuchung des Entwicklungsweges der Lymphoid-Zelllinien zu
verfügen.
Eine Voraussetzung wäre
die Identifizierung einer auf Lymphoid-Zellen beschränkten Vorläuferzelle,
die zur Bildung von B, T und NK Zellen führen könnte. Eine der praktischsten
Anwendungen ist das Verständnis
und die Therapie von Immunsuppressions-Erkrankungen, wie z. B. AIDS
oder von anderen Erkrankungen des Lymphoidsystems, wie z. B. Leukämien und
Lymphome. Da es keine bekannten Wachstumsfaktoren oder Transkriptionsfaktoren
gibt, die an der Entwicklung, der Differenzierung und dem Wachstum
von Lymphoid-Vorläuferzellen
beteiligt sind, erlaubt ein solches System die Isolierung und Charakterisierung
dieser Faktoren. Da außerdem
das Verständnis
der Lymphoidgen-Regulierung, insbesondere im Transkriptions-Bereich,
begrenzt ist, erlaubt ein solches System die Analyse und Charakterisierung
dieser Gen-Regulierung. Die Identifizierung dieser frühen Vorläufer-Populationen
und ihres gesamten Myeloid- und Lymphoidpotentials ist extrem wichtig
für die
Erforschung neuer Zytokine, neuer Zytokin-Rezeptoren oder neuer
Transkriptions-Faktoren. Die hier beschriebene Erfindung stellt
einen Mechanismus vor, der diese Probleme löst.
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Um die Stufen zur Festlegung von
pluripotenten Stammzellen in Richtung auf Lymphoidzellen abzugrenzen,
wurde das Thymusrekonstitutions-Potential in Beziehung gesetzt zu
den Myeloid-, Erythroid- und B-Lymphoid-
und NK-Vorläuferzellaktivitäten. Zuerst
wurde CD45RA zur Fraktionierung von adulten (ausgewachsenen) CD34+Lin– Knochenmarks (ABM)-Zellen
verwendet und die Analyse der Lymphoid-Festlegung wurde verfeiniert
durch Überprüfung der
T-Vorläuferzellen-Aktivität der frühesten identifizierbaren
B-Zellen-Vorläuferpopulation.
Dann wurde CD10 verwendet zur weiteren Reinigung der CD45RA+ Population und die resultierenden Zellpopulationen
wurden im Hinblick auf ihren Lymphoid-Vorläufer (-Progenitor) und die DC-Aktivität bewertet.
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Die erhaltenen Ergebnisse zeigen,
dass es eine Lymphoid-, Myeloid-, natürliche Killer- und DC-Vorläufer-Aktivität bei primitiven
und festgelegten Knochenmarks-Untergruppen gibt und dass es eine
kleine Untergruppe gibt, die stark eingeschränkt ist auf die Lymphoid-Entwicklung.
Die Lymphoid-Zelllinien und, ganz wichtig, die DC-Zelllinie können somit
von den primitiveren multipotenten Stammzellen und von den Erythroid- und
Myeloid-Vorläuferzellen
segregiert werden.
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Obgleich die Bedingungen, welche
die Differenzierung von humanen CD34+ Zellen zu DC induzierten, identifiziert
worden sind (Caux et al. (1994) "J.
Exp. Med." 180:
1263), ist der Weg der Entwicklung und der Zelllinienaufteilung
von DC bisher unbekannt geblieben. Tatsächlich sind DC Zellen seit
langem anerkannt als Zell-Typ,
der sich hinsichtlich seiner Funktion von Monozyten/Makrophagen
unterscheidet. Diese Schlussfolgerung basierte auf der Morphology,
der Phänotypie,
der Phagozyten-Aktivität,
der Fähigkeit,
ein Antigen aufzuweisen, auf der Zytokin-Bildung und den Zellumsatzraten
von DC und Monozyten/Makrophagen (Steinman (1991) "Ann. Rev. Immunol." 9: 271; Macatonia
et al. (1993) "Int.
Immunol." 5: 1119,
und Kampinga (1990) "J. Immunol." 145: 1659). Es gibt
einen indireten Nachweis, der DC-Zellen mit Lymphoid-Zellen verbindet,
der basiert auf der Isolierung eines gemeinsamen Intrathymus-Vorläuferzellen-Pools
bei der Maus und auf der Expression von mehreren Zelloberflächen-Antigenen,
die DC- und T-Zellen gemeinsam haben (Ardavin et al. (1993), "Nature" 362: 761, und Winkel
et al. (1994) "Immunol.
Lett." 40: 93).
Die hier angegebenen Daten stellen den ersten direkten Nachweis
dar, dass die DC-Zelllinie aus Vorläuferzellen stammt, die von
hämatopoetischen
Vorläuferzellen
verschieden ist, die Erythrozyten, Monozyten und Granulozyten ergeben.
Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass DC-Zellen entwickelbar sind,
die näher
verwandt sind mit Lymphoid-Zellen als mit Myeloid-Zellen.
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Die Erfindung umfasst Zusammensetzungen,
die angereichert sind an Vorläufer
(Progenitor)-Zellen, die zu Myeloid-Zellen, DC- und allen Klassen
von Lymphoid-Zellen differenziert werden können, und an Vorläufer (Progenitor-Zellen),
die zu DC- und allen Klassen von Lymphoid-Zellen differenziert werden
können.
Diese Vorläufer
(Progenitor)-Zellpopulationen sind durch die folgenden Phänotypen
charakterisiert: CD45RA+CD34+Lin– (nachstehend
als RA+ bezeichnet) und CD45RA+CD10+Lin–CD34+ (nachstehend
als "10+" bezeichnet). Die
10+ Zellen werden auch als "zentrale Lymphoid-Vorläuferzellen" bezeichnet. Andere
Zellpopulationen mit den hier verwendeten Abkürzungen sind CD45RA–CD10–Lin–CD34+ (nachstehend als "RA–10–" bezeichnet); CD45RA+CD10–Lin–CD34+ (nachstehend als "RA+10–" bezeichnet) und
CD45RA+CD34–Lin– (nachstehend
als "RA–" bezeichnet). RA+ Zellen weisen eine Myeloid-, DC- und Lymphoid-Aktivität auf und
können
durch CD10 in RA+10+ und
RA+10– aufgeteilt werden.
Die RA+10+ Population
ist eine kleine Untergruppe mit einem Differenzierungspotential,
das auf alle Klassen von Lymphoid-Zellen und DC-Zellen beschränkt ist.
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Die Erfindung umfasst somit Zusammensetzungen,
die beträchtlich
angereichert sind an verschiedenen Vorläuferzellen. Bei einer Ausführungsform
sind die angereicherten Zellen RA+-, Myeloid-,
DC- und Lymphoid-Vorläuferzellen.
Bei einer anderen Ausführungsform
sind die angereicherten Zellen 10+-, Lymphoid-
und DC-Vorläuferzellen.
Bei einer weiteren Ausführungsform
sind die angereicherten Zellen RA+10– Myeloid-
und Lymphoid-Vorläufer-Zellen.
Die RA+10– Zellen
können
in Situationen nützlich
sein, in denen beispielsweise 10+ Leukämiezellen
vorliegen und anderweitig die RA+ Population
kontaminieren würden.
Hier werden Zusammensetzungen beschrieben, die mehr als 80%, in
der Regel mehr als etwa 95% RA+ oder 10+ Zellen aufweisen. Die beträchtlich
angereicherten Zellen sind somit zu etwa 80% angereichert mit solchen
Zellen, welche den (die) angegebenen Marker exprimieren. Vorzugsweise
sind die Zellen zu etwa 80% angereichert mit dem (den) angegebenen
Marker(n). Ganz besonders bevorzugt sind die Zellen zu etwa 80 bis
90% angereichert mit dem (den) angegebenen Marker(n). Am meisten
bevorzugt sind die Zellen zu 90% angereichert mit dem (den) angegebenen
Marker(n).
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Die hier beschriebenen Vorläufer (Progenitor)-Zellen
können
sich zu Lymphoid/Myeloid/DC-Zellinien und zu Lymphoid/DC-Zellinien
differenzieren. Keine Population ist in der Lage, sich zu der Erythroid-Zelllinien zu
differenzieren. Die 1 zeit
ein Schema der Zelltypen und ihres Zelllinien-Potentials. Lin– Zellen
beziehen sich allgemein auf Zellen, die keine Marker enthalten,
die mit T-Zellen assoziiert sind (wie z. B. CD2, CD3, CD4 und CD8),
mit B-Zellen assoziiert sind (z. B. CD19 und 20), mit Myeloid-Zellen
assoziiert sind (z. B. CD14, 15 und 16), mit NK-Zellen assoziiert
sind (z. B. CD56 und CD16) und mit Erythrozyten assoziiert sind
(wie z. B. Glycophorin A). Vorzugsweise umfasst die Zelllinien-Schautafel
mindestens CD19. Zu geeigneten Zelllinien-Markern für die Verwendung
zusätzlich
zu CD19 gehören
CD2, CD4 und CD15. Andere Zelllinien-Marker können verwendet werden, um die
Entfernung von differenzierteren Zellen zu gewährleisten, ihre Verwendung führt jedoch
nicht zu einer noch höheren
Anreicherung an der erhaltenen Vorläuferzellen-Population.
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Ausführungsformen der Erfindung
betreffen somit Verfahren zur Reinigung oder Anreicherung mit diesen
Vorläuferzellen
und die dabei erhaltenen Zusammensetzungen. Die Herkunft der Zellen
kann irgendeine allgemein bekannte Herkunft sein, wie z. B. das
Knochenmark, der Fetus, ein Neugeborenes oder ein Erwachsener oder
ein anderes hämatopoetisches
Zellenausgangsmaterial, wie z. B. eine fetale Leber, peripheres
Blut oder Blut aus der Nabelschnur.
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Die Selektion dieser Vorläuferzellen
braucht nicht mit einem für
die Zellen spezifischen Marker durchgeführt zu werden. Durch Anwendung
einer Kombination von einer negativen Selektion (Entfernung anderer festgelegter
Zellen) und einer positiven Selektion (Isolierung von Zellen) kann
eine angereicherte Zellpopulation erhalten werden.
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Es können verschiedene Methoden
angewendet werden, um die Zellen abzutrennen durch Entfernung der
festgelegten Zelllinie von Anfang an. Monoklonale Antikörper sind
besonders geeignet zur Identifizierung von Markern, die mit speziellen
Zelllinien und/oder Differenzierungsstufen assoziiert sind. Gewünschtenfalls kann
ein großer
Anteil von terminal differenzierten Zellen entfernt werden, indem
man von Anfang an eine "verhältnismäßig grobe" Trennung anwendet.
Beispielsweise können
am Anfang Magnetperlen-Trennungen angewendet werden, um eine große Anzahl
von Zellen mit festgelegtem Stammbaum zu entfernen. Zweckmäßig werden
mindestens etwa 80%, in der Regel mindestens 70% der Gesamtmenge
der hämatopoetischen
Zellen entfernt.
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Die Trennverfahren können umfassen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, die magnetische Trennung unter Verwendung von mit einem
Antikörper
beschichteten Magnetperlen, die Affinitätschromatographie, cytotoxische
Agentien, die mit einem monoclonalen Antikörper verbunden sind oder in
Konjunktion mit einem monoklonalen Antikörper verwendet werden, die
umfassen, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, Komplemente und Cytotoxine,
und "das Panning", bei dem ein Antikörper an
eine feste Matrix, beispielsweise eine Platte gebunden ist, das
Elutrieren und irgendein anderes geeignetes Verfahren.
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Verfahren, die eine genaue Trennung
ergeben, umfassen, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist,
die Durchflusscytometrie, die verschiedene Grade der technischen
Ausgestaltung aufweisen kann, wie z. B. eine Vielzahl von Farbkanälen, Nachweiskanäle für eine Streuung
unter einem kleinen Winkel und unter einem stumpfen Winkel, Impedanzkanäle und dgl.
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Bei einem Trennverfahren, das in
der Regel startet von etwa 1 × 108–
9, vorzugsweise etwa 5 × 108–9 Zellen,
kann der Antikörper
für CD34
mit einem Fluorochrom assoziiert sein, während die Antikörper für die verschiedenen
festgelegten Zelllinien mit anderen Fluorochromen belichtet werden
können.
Fluorochrome, die bei der Vielfarben-Analyse Verwendung finden,
umfassen Phycobiliproteine, z. B. Phycoerythrin und Allophycocyanine;
Fluorescein und Texas-Rot.
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Obgleich jede der Zelllinien in einer
getrennten Stufe abgetrennt. werden kann, werden die Zelllinien zweckmäßig gleichzeitig
getrennt, wenn eine positiv ausgewählt wird für CD34 und CD45RA und/oder
CD10. Im Allgemeinen führen
die anfänglichen
Massenreinigungsstufen zu etwa 1 × 108 Zellen.
Die Verarmung an Zelllinienspezifischen Zellen aus dieser Population
ergibt etwa 1 bis 3 × 107 Zellen, die etwa 10 bis 20 000 10+ Zellen und 1,5 × 105 10– Zellen
enthält.
In den 10– Zellen
sind etwa 50 000 bis 1 × 105 RA+10– Zellen
und 1 × 105 sind RA–10– Zellen.
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Die Zellen können unter toten Zellen ausgewählt werden
durch Verwendung von Farbstoffen, die mit den toten Zellen assoziiert
sind, (z. B. Propidiumiodid). Vorzugsweise werden die Zellen in
einem Medium gesammelt, das 2% fetales Kalbsserum (FCS) oder 0,2%
Rinderserumalbumin (BSA) umfasst.
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Es können auch andere Verfahren
zur positiven Selektion angewendet werden, welche die genaue Trennung
ermöglichen,
wie z. B. Affinitätskolonnen
und dgl. Das Verfahren sollte die Entfernung bis zu einer Restmenge
von weniger als etwa 20%, vorzugsweise von weniger als etwa 5% der
Nicht-Vorläufer
(Progenitor)-Zellpopulationen ermöglichen.
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Obgleich angenommen wird, dass eine
spezielle Reihenfolge der Trennung für die Erfindung nicht kritisch
ist, ist die angegebene Reihenfolge bevorzugt. Vorzugsweise werden
die Zellen am Anfang aufgetrennt durch eine grobe Trennung, gefolgt
von einer Feintrennung mit einer positiven Selektion eines Markers,
der mit den Target-Zellen
assoziiert ist, und einer negativen Selektion von Markern, die nicht
mit den Target-Zellen assoziiert sind. Es können Zellen selektioniert werden
auf der Basis ihre Lichtstreuungs-Eigenschaften sowie ihrer Expression
verschiedener Zelloberflächen-Antigene.
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Wenn einmal die RA+ und/oder
10+ Zellen isoliert worden sind, können sie
vermehrt werden durch Wachsenlassen in einem konditionierten Medium
aus Stroma-Zellen, beispielsweise Stroma-Zellen, die aus Knochenmark,
fetalem Thymus oder fetaler Leber erhalten werden können und
für die
gezeigt wurde, dass sie eine Sekretion von Wachstumsfaktoren ergeben,
die mit der Aufrechterhaltung der Vorläuferzelle in Verbindung stehen,
oder die gleichzeitige Kultivierung mit solchen Stroma-Zellen, wobei
die Stroma-Zellen autolog, alogen oder xenogen sein können. Vor
der Verwendung in der Cokultur können
die gemischten Stroma-Zellen-Präparate
von hämatopoetischen
Zellen befreit werden unter Verwendung einer Bestrahlung, mit cytotoxischen
Arzneimitteln oder mit geeigneten monoklonalen Antikörpern für die Entfernung
der unerwünschten
Zellen, beispielsweise mit Antikörper-Toxin-Konjugaten,
Antikörper
und Komplement und dgl.. Alternativ können geklonte Stroma-Zelllinien
verwendet werden, in denen die Stroma-Zelllinien allogen oder xenogen
sein können.
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Das für die Kultivierung der Zellen
verwendete Medium ist zweckmäßig ein
definiertes angereichertes Medium, das enthält, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
IMDM (ein durch Iscove modifiziertes Dulbecco-Medium), eine 50 : 50-Mischung von IMDM
und RPMI, das im Allgemeinen besteht aus Salzen, Aminosäuren, Vitaminen,
5 × 10–5 M β-Mercaptoethanol
(β-ME),
Streptomycin/Penicillin und 10% FCS und das von Zeit zu Zeit ausgetauscht
werden kann, im Allgemeinen mindestens etwa ein- bis zweimal pro
Woche.
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Die von RA+ und
10+ Zellen gebildeten Zellen führen bei
den nach den nachstehend beschriebenen in vivo-Assays zu T-Zellen. Die Myeloid- und
B-Zellenproduktion ist in vivo nur aus RA– Zellen
zu erkennen; die Myeloid-Zellenproduktion
ist in vitro aus RA– und RA+ insgesamt
ersichtlich; 10+ Zellen weisen nahezu keine
in vitro Myeloid-Aktivität
auf. Die B Zellen-Produktion in Kurzzeit-in vitro-Assays ist sowohl
aus RA+ als auch aus 10+ zu
ersehen. RA+ und 10+ Zellen
führen
in vitro zu NK- und DC-Zellen. Außerdem ergeben die RA+10– Kulturen eine kleine
Untergruppe von CD34+10+ Zellen.
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Um die Differenzierung zu T-Zellen
zu demonstrieren, wird ein fetaler Thymus isoliert und 4 bis 7 Tage lang
bei etwa 25°C
kultiviert, um so die Lymphoidzellen-Population im Wesentlichen
zu entfernen. Die im Hinblick auf die T-Zellen-Aktivität zu testenden
Vorläufer-Zellen
werden dann durch Mikroinjektion in das Thymusgewebe eingeführt, in
dem die HLA der Population, die injiziert wird, mit der HLA der
Thymus-Zellen nicht zusammenpasst. Das Thymus-Gewebe kann dann in
eine scid/scid-Maus transplantiert werden, wie in dem US-Patent
Nr. 5 147 784 beschrieben, insbesondere durch Transplantation unter
der Nieren-Kapsel.
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Insbesondere kann die aussortierte
Population in fehlangepasste HLA Thymus-Fragmente mikroinjiziert
werden. Nach 6 bis 10 Wochen können
Assays mit den Thymus-Fragmenten durchgeführt werden und es können die
aus dem Donor stammenden T-Zellen bestimmt werden. Die Thymus-Fragmente,
die zusammen mit Zellen injiziert werden, die ein T-Lymphoid-Potential
aufweisen, bilden und unterhalten CD3+,
CD4+ und CD8+ T-Zellen
zusammen mit ihren Vorläufern.
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Eine weitere Demonstration des Differenzierungsvermögens der
verschiedenen Zellpopulationen kann erzielt werden durch den Nachweis
der Myeloid- und NK-Zellenproduktion in den Stromazellenassays, die
in den weiter unten folgenden Beispielen beschrieben werden.
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Die Erfindung betrifft außerdem Verfahren
zur Verwendung der RA+ und/oder 10+ Zellpopulationen. Diese Verfahren umfassen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, die Wiederherstellung oder Vermehrung der Lymphoid- bzw.
Myeloid- oder Lymphoid-Zellpopulationen; das Screening in Bezug
auf die Wachstumsfaktoren, die für
die Lymphoid- und Myeloid-Vorläuferzellen-Reifung
verantwortlich sind, die Identifizierung von Markern für Vorläuferzellen-spezifische
Antikörper
(sowohl polyklonal als auch monoklonal); die Identifizierung von
Lymphoid- oder Myeloid-spezifischen Genen; die Identifizierung von
genetischen Regulations-Sequenzen, die spezifisch für die Lymphoid-Zelllinie
sind, und die Verwendung in der Gentherapie.
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Die Wiederherstellung oder Vermehrung
der Lymphoid- und/oder Myeloid-Zellpopulationen ist nützlich für eine Vielzahl
von medizinischen Ansätzen.
Indikationen, die behandelt werden können, sind z. B. Immundefekte bzw.
-defizite und Stammzellentransplantationen. Die Vorläufer-Zellen
sind insbesondere verwendbar während
der Stammzellentransplantation, um den Zeitverzug zwischen der Transplantation
und der Repopulation der hämatopoetische
Zellen zu verkürzen.
Verfahren zur Gewinnung der Vorläufer-Zellen
werden hier ebenfalls beschrieben und Verfahren zur Verabreichung
von hämatopoetischen
Zellen an Patienten liegen innerhalb des Fachwissens des Fachmannes
auf diesem Gebiet.
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Die Identifizierung einer 10+ Lymphoid-beschränkten Vorläufer-Zellpopulation erlaubt
auch die Beurteilung dieser Population in bezug auf den Ursprung
der Erkrankung, beispielsweise der Leukämie, und ist daher anwendbar
zum Herausspülen
solcher Zellen aus einem autologen Transplantat. Die Erfindung umfasst außerdem die
Verwendung von RA+ oder 10+ Zellen
als DC-Vorläufer
für die
verschiedensten Verwendungszwecke. DC-Zellen gehören zu den potentesten ein
Antigen aufweisenden Zellen im Körper
und sind in der Lage, eine primäre
Immunanntwort zu induzieren. DC-Zellen kann daher nützlich sein
als Zellen-Transplantat zur Erhöhung
seiner Fähigkeit,
eine Immunantwort zu geben. DC-Zellen oder DC-Vorläufer können bei
einer Impfstrategie verwendet werden, bei der die Zellen mit einem
Antigen beladen werden und injiziert werden, um eine spezifische
Immunantwort zu induzieren. Alternativ können die injizierten Zellen
dazu verwendet werden, eine Toleranz für ein spezifisches Antigen
zu induzieren.
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Die RA+ und
10+ Zellen können verwendet werden für die verschiedensten
Gentherapie-Verfahren, bei denen eine Expression des exogenen Genbildungsvermögens bei
Lymphoid- und/oder Myeloid-Zelllinien erwünscht ist. Die Verwendung der
hier beschriebenen Vorläufer-Zellen
stellt eine Alternative zu der Gentherapie auf Stammzellenbasis
dar. Vorläufer-Zellen
sind in den Fällen
bevorzugt, in denen es erwünscht
ist, eher vorübergehend
als dauerhaft eine Expression des exogenen genetischen Vermögens zu
erzielen. Außerdem
erlaubt es die Verwendung von 10+ Zellen,
die Expression auf Lymphoid-Zellen zu beschränken. Ferner ist auch der Gen-Transfer bei Vorläufer-Zellen
wahrscheinlich wirksamer als bei Stammzellen, weil der Vorläuferzellen-Zyklus
aktiver ist als der Stammzellen-Zyklus und Retroviren-Vektoren sind
bekannt dafür,
dass sie Zellen mit einem aktiven Zyklus erfordern für die wirksame
Integration der rekombinanten DNA.
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Außerdem wäre es vorteilhaft, für die Gentherapie
Lymphoid-Vorläuferzellen
anstelle von ausgereiften Lymphoid-Zellen zu verwenden. Derzeit
erfordert die T-Zellen-Gentherapie die ex vivo-Vermehrung von T-Zellen
mit Zytokinen. Nach der erneuten Infusion docken die modifizierten
T-Zellen häufig
nicht richtig an ihren Targetorganen an und werden in der Lunge,
der Leber oder der Milz eingefangen (und dadurch ausgeschieden).
Dieses unzureichende Andocken kann auf eine Veränderung der Membranen während der
ex vivo-Bearbeitung, auf eine Herunterregulierung der Andock-Rezeptoren
oder dgl. zurückzuführen sein.
Eine ex vivo-Vermehrung von T- Zellen
ist kostspielig, umständlich
und zeitraubend und somit alles andere als ideal für die Behandlung.
Die Verwendung von modifizierten Vorläufer-Zellen würde die
Notwendigkeit der ex vivo-Vermehrung der Effektor-T-Zellen vermeiden
und betrifft somit eine geänderte
Stoffwechselbelastung und Persistenz in vivo. Außerdem erlaubt die Verwendung
von modifizierten Vorläufern
eine Amplifikation der Anzahl der Progenie-Zellen, wodurch die Notwendigkeit
zur ex vivo-Vermehrung und zur Verminderung der Häufigkeit
der Verabreichung reduziert würde.
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Genetische Erkrankungen, die mit
hämatopoetischen
Zellen im Zusammenhang stehen, können
durch genetische Modifikation von autologen oder allogenen Vorläufer-Zellen
behandelt werden, um den genetischen Defekt zu korrigieren. Solche
Erkrankungen umfassen beispielsweise, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, eine
Adenosindeaminase-Defizienz, eine Rekombinase-Defizienz, eine Rekombinase-Regulatorgen-Defizienz,
die korrigiert werden können
durch Einführung
eines Gens vom Wild-Typ in die Zellen entweder durch homologe oder
durch Random-Rekombination. Andere Indikationen für die Genetherapie
sind die Einführung
von Arzneimittelresistenz-Genen, wodurch die normalen Vorläufer-Zellen
einen Vorteil bieten und einem Selektionsdruck unterliegen, beispielsweise
durch das Multiarzneimittel-Resistenz (MDR)-Gen.
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Es können auch andere Erkrankungen
als diejenigen, die im Zusammenhang mit hämatopoetischen Zellen stehen,
behandelt werden, bei denen die Erkrankung im Zusammenhang steht
mit dem Fehlen eines speziellen sekretierten Produkts, wie z. B.,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, Hormone, Enzyme, Interferon,
Faktoren oder dgl. Durch Verwendung einer geeigneten regulatorischen
Initiierungsregion kann eine induzierbare Produktion des Mangel-Proteins
erzielt werden, sodass die Produktion des Proteins parallel zur
natürlichen
Produktion verläuft,
auch wenn die Produktion in einem anderen Zell-Typ abläuft als
dem Zell-Typ, der normalerweise dieses Protein bildet. Es ist auch
möglich,
ein Ribozym, eine Antisense- oder eine andere Message zu inserieren,
um spezielle Genprodukte oder die Anfälligkeit für Erkrankungen zu inhibieren, insbesondere
für hämatolymphotrope
Erkrankungen (wie z. B. HIV).
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Die genetische Modifizierung der
Zellen kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt während ihrer Aufrechterhaltung
durch Transduktion einer im Wesentlichen homogenen Zell-Zusammensetzung
mit einem rekombinanten DNA-Konstrukt erfolgen. Vorzugsweise wird
ein Retrovirus-Vektor für
die Einführung
des DNA-Konstrukts in die Zelle verwendet. Die resultierenden Zellen
können
dann unter Bedingungen gezüchtet
werden, die ähnlich
denjenigen sind für
nicht-modifizierte Zellen, wodurch die modifizierten Zellen vermehrt
und für
die verschiedensten Verwendungszwecke eingesetzt werden können.
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Für
die genetische Modifizierung der Zellen wird in der Regel ein Retrovirus-Vektor
verwendet, es können
aber auch andere geeignete Vektor- oder Zuführungssysteme angewendet werden.
Dazu gehören
beispielsweise das Adenovirus, das Adeno-assoziierte Virus und künstliche
Chromosomen, die aus Hefe stammen. Kombinationen von Retroviren
und einer geeigneten Umhüllungs-Zelllinie
sind ebenfalls geeignet, wobei Capsid-Proteine die Funktion haben,
Humanzellen zu infizieren. Es sind verschiedene amphotrope Virus-bildende
Zelllinien bekannt, wie z. B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist,
PA12 (Miller et al. (1985) "Mol.
Zell. Biol." 5:
431–437);
PA317 (Miller et al. (1986) "Mol.
Zell. Biol." 6:
2895–2902)
und CRIP (Danos et al. (1988) "Proc.
Natl. Acad. Sci. USA" 85:
6460–6464).
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Mögliche
Transduktions-Verfahren umfassen die direkte Cokultur der Zellen
mit Produzenten-Zellen, beispielsweise nach dem Verfahren von Bregni
et al. (1992) "Blood" 80: 1418–1422, oder
die Kultivierung mit einem Virus-Überstand allein mit oder ohne
geeignete Wachstumsfaktoren und Polykationen, beispielsweise nach
dem Verfahren von Xu et al. (1994) "Exp. Hemat." 22: 223–230 und Hughes et al. (1992) "J. Clin. Invest." 89: 1817.
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Beschrieben und bereitgestellt werden
erfindungsgemäß auch rekombinante
T-Zellen-Rezeptor (TCR)-Konstrukte,
die für
die Verwendung bei der Transduktion der Zellen geeignet sind. Geeignete
Konstrukte und deren Verwendungen sind in der Internationalen Patentanmeldung
Nr. US94/10033 beschrieben. Der rekombinante TCR kann unter die
Kontrolle eines T-Zellen-spezifischen Promotors gebracht werden,
sodass er nur in T-Zellen exprimiert wird. Beispielsweise kann der
Promotor Granzym A oder Granzym B sein, das bewirken würde, dass
der rekombinante TCR überwiegend
in NK-Zellen und cytotoxischen T-Lymphozyten (CTLs) exprimiert wird.
Cyto toxische Lymphozyten benötigen
Granzym B für
die schnelle Induktion einer DNA-Fragmentierung und für Apoptosis
in allogenen Target-Zellen (Heusel et al. (1994) "Cell" 76: 977–987). Die
von transduktierten Zellen stammenden T-Zellen sollten in geeigneter
Weise andocken und zirkulieren, da sie in vivo gereift sind und
nicht anschließend
ex vivo direkt manipuliert worden sind. Sie können hinsichtlich ihrer Anzahl
vermehrt werden durch in vivo-Verabreichung von Cytokinen. Da in
erster Linie Antigen-aktivierte Zellen sich durch die Cytokine vermehren,
sollten modifizierte T-Zellen, welche das Target-Antigen erkennen, relativ
amplifiziert werden. Es ist auch möglich, eine stärkere Antwort
von den T-Zellen, die aus den transduzierten Zellen stammen, zu
erhalten. Wenn mehr reife T-Zellen mit dem rekombinanten TCR transduziert
werden, können
sie eine gedämpfte
Antwort geben, wenn sie "Speicherzellen" (d. h. vorher den
Antigenen ausgesetze Zellen) und daher "vorgespannt" sind.
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Ein weiterer Vorteil der genetisch
modifizierten Vorläufer-Zellen
gegenüber
reifen T-Zellen ist die Fähigkeit,
den rekombinanten TCR in mehr als einer hämatopoetischen Zelllinie zu
exprimieren. Da beispielsweise Makrophagen bekannt dafür sind,
dass sie die Fähigkeit
haben, Tumorzellen zu fressen, kann es nützlich sein, den rekombinanten
TCR in Makrophagen zu exptrimieren.
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Die Konstrukte können nach einer großen Vielzahl
von konventionellen Wegen hergestellt werden. Heute stehen zahlreiche
Vektoren zur Verfügung,
welche die gewünschten
Merkmale aufweisen, wie z. B. lange terminale Wiederholungen, Markergene
und Restriktionsstellen (Schnittstellen), die durch allgemein bekannte
Verfahren weiter modifiziert werden können. Die Konstrukte codieren
für eine
Signal-Peptidsequenz zusätzlich
zu der Antigen-spezifischen Region und cytoplasmatischen Signal-Sequenz,
um zu gewährleisten, dass
der rekombinante TCR in geeigneter Weise nach der Translation verarbeitet
und auf der Zelloberfläche exprimiert
wird. Vorzugsweise steht das Konstrukt unter der Kontrolle eines
T-Zellen-spezifischen Promotors. Zu geeigneten T-Zellen-spezifischen
Promotoren gehören,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, Granzym A, Granzym
B und CD8.
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Bei einer Ausführungsform werden die Signal-Transduktions-Region
und die Antigen-spezifische Region beide erhalten aus den TCRs ("klassischer TCR"). Bei einer anderen
Ausführungsform
codieren die Konstrukte für
chimäre
Polypeptide, welche die Signal-Transduktions-Region umfassen, die
aus einem T-Zellen-spezifischen Rezeptor oder aus dem Fcγ-Rezeptor
und einem Antigen-bindenden Abschnitt eines Immunglobulins oder
eines NK-Rezeptors
erhalten worden ist ("chimärer TCR").
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Die rekombinanten klassischen TCRs
sind funktionelle TCR-α-
und -β-
oder -γ-
und -δ-Polypeptide, vorzugsweise
mit voller Länge,
die aus einer T-Zelle mit einer bekannten Antigen-Spezifität stammen.
Zu geeigneten Quellen für
Antigen-spezifische Rezeptoren gehören, ohne dass die Erfindung
darauf beschränkt
ist, cytotoxische T-Lymphozyten, T-Helferzellen und NK-Zellen. Bei
einer anderen Ausführungsform
können
die Polypeptide rekombiniert sein zur Bildung eines Polypeptids
mit einer einzigen Funktion mit den Vα– und Vβ-Regionen, welche die Antigen-bindende
Stelle bilden. Bei einer anderen Ausführungsform können die
Vα- und
Vβ-Regionen
aus verschiedenen TCRs rekombiniert sein, um den TCR mit einer anderen
Spezifität
zu versehen.
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Die T-Zellen-Progenie der Zellen,
welche die rekombinanten klassischen TCR-Polypeptide enthalten, sind "MHC-restricted", d. h. sie erkennen
nur ein Antigen in Gegenwart von MHC. Bei Verwendung diese Zellen zum
Behandeln eines Patienten müssen
die TCRs daher in der Lage sein, den gleichen Haplo-Typ als denjenigen
des Wirts zu erkennen. Es ist dem Fachmann auf diesem Gebiet allgemein
bekannt, festzustellen, ob der Haplo-Typ des Wirts mit einem speziellen
TCR kompatibel ist. Das klassische TCR-Verfahren ist vorteilhaft, wenn
das Antigen als kurzes Peptid auf der Zelloberfläche exprimiert wird durch interne
Verarbeitung und in der Rille eines MHC-Moleküls vorliegt.
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Im Falle des chimären TCR enthält das Chimären-Molekül eine Antigen-Bindungssequenz
aus einem Antikörper
oder einem anderen Rezeptor, eine Transmembran-Sequenz und eine
Sequenz, die ein Signal transduzieren und eine Funktion elizieren
kann. Es wurden die verschiedensten dieser und verwandter Molekül geklont
und in verschieden T-Zelllinien exprimiert (Kuwana et al. (1987) "Biochem. Biophys.
Res. Comm." 149: 960–968; Gross
et al. (1989) "Trans.
Proc." 21: 127–130; Becker
et al. (1989) "Cell" 58: 911–921; Gross
et al. (1989) "Proc.
Natl. Acad. Sci. USA" 86:
10024–10028;
und Goverman et al. (1990) "Cell" 60: 929–939). Es
wurden verschiedene chimäre
TCRs erzeugt und gefunden, dass sie aktiv sind in bezug auf das
Anzielen von T-Zellen, sodass das Antigen erkannt wird durch die
Antikörper-Bindungsstelle
(Eshhar (1993) "Proc.
Natl. Acad. Sci." USA
90: 720–724
und Hwu et al. (1993) "J.
Exp. Med." 178:
361–366).
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Geeignete Signaltransduktions-Regionen
können
aus Rezeptoren erhalten werden, die durch eine spezifische Kette,
wie z. B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, die γ-Kette des
FC-Rezeptors, die CD3 ζ-Kette, die IL-2-Rezeptor-γ-Kette, CD8
oder CD28, ein Aktivierungsvermögen
aufweisen. Alternativ kann die Antigen-Bindungsdomäne mit konstanten TCR-α oder β-Ketten-Regionen
assoziiert sein, die ein Signal transduzieren durch Assoziation
mit der endogenen CD3 ζ-Kette.
Vorzugsweise ist der funktionelle Abschnitt des chimären Moleküls die signalgebende
Region eines Fcγ-
oder ζ-Polypeptids
und die Antigen-bindende Domäne
ist eine variable Region eines Antikörpers. Die variable Region
kann entweder die VH- oder die VL-Region sein oder vorzugsweise eine Einzelketten-Rekombinate
davon sein.
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Verfahren zur Rekombination bei Säugetierzellen
sind zu finden im "Molecular
Cloning, A Laboratory Manual" (1989),
Sambrook, Fritsch und Maniatis, Cold Spring Harbor, NY.
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Die T-Zellen-Prgogenie der die chimären TCR-Moleküle enthaltenden
Zellen können
ein Antigen in Abwesenheit von MHC erkennen, wenn die Antigen-Bindungsstelle
von einem Antikörper
stammt und somit nicht MHC-restricted ist. Diese Moleküle sind
geeignet für
die Verwendung in allen Wirten, unabhängig von dem Haplo-Typ.
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Bei der Wiedereinführung der
genetisch modifizierten Zellen in den Wirt und der anschließenden Differenzierung
werden T Zellen gebildet wird, die spezifisch gegen das spezifische
Antigen gerichtet sind. Im Allgemeinen gehören zu geeigneten Antigenen
solche, die auf Virus-infizierten Zellen und spezifischen Krebszellen
zu finden sind. Zu geeigneten Antigenen gehören insbesondere, ohne dass
die Erfindung darauf beschränkt
ist, Virenhüllen-Proteine
und spezifische Oberflächenproteine
von Krebszellen.
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In vielen Situationen umfasst die
Zellen-Immuntherapie die Entnahme von Knochenmark oder einer anderen
Quelle für
hämatopoetische
Zellen aus einem Human-Wirt, das Isolieren der Vorläuferzellen
aus der Quelle und gegebenenfalls das Vermehren der isolierten Zellen.
Inzwischen kann der Wirt behandelt werden, um teilweise, in beträchtlichem
Umfang oder vollständig
das native hämatopoetische
Bildungsvermögen
zu zerstören.
Die isolierten Zellen können
während
dieses Zeitraums modifiziert werden, um Zellen mit der gewünschten
genetischen Modifikation zu ergeben. Im Falle der vollständigen hämatopoetischen
Ablatio ist auch eine Stammzellen-Vermehrung erforderlich. Nach
Beendigung der Behandlung des Wirtes können die modifizierten Zellen
dann in den Wirt wieder eingeführt
werden, um ein neues Blutbildungsvermögen zu ergeben. Die Verfahren
zur hämatopoetischen
Zel lenentnahme, die Wirts-Ablatio und die Stammzellen/Vorläuferzellen-Repopulation
sind allgemein bekannt. Erforderlichenfalls kann das Verfahren wiederholt
werden, um eine beträchtliche
Repopulation der modifizierten Zellen zu gewährleisten.
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Die modifizierten Zellen können in
einem physiologisch akzeptablen Vehiculum, normalerweise intravasculär, verabreicht
werden, obgleich sie auch in den Knochen oder in eine andere geeignete
Stelle eingeführt
werden können,
in der die Zellen eine geeignete Stelle für die Regeneration und die
Differenzierung finden können
(z. B. im Thymus). In der Regel werden mindestens 1 × 105 Zellen, vorzugsweise 1 × 106 Zellen oder
mehr, verabreicht. Die Zellen können
durch Injektion, mittels eines Katheters oder dgl. eingeführt werden. Gewünschtenfalls
können
auch Faktoren darin enthalten sein, wie z. B., ohne dass die Erfindung
darauf beschränkt
ist, Interleukine, z. B. IL-2, IL-3, IL-6 und IL-11 sowie andere
Interleukine, die Kolonie stimulierende Faktoren, wie z. B. G-,
M- und GM-CSF, Interferone, z. B. γ-Interferon, Erythropoietin.
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Die folgenden Beispiele sollen die
Erfindung erläutern,
ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
In den nachstehend angegebenen Beispielen wurden die folgenden primären Ergebnisse
erhalten. Zuerst wurde gezeigt, dass Populationen, die an einer
primitiven hämatopoetischen
Stammzellen-Aktivität
angereicheret sind, T-Zellen bilden können, wenn sie in die Thymus-Stelle
eingeführt
werden. Zweitens scheint das T-Zellen-Rekonstruktions(Wiederherstellungs)potential
in verschiedenen Untergruppen von CD34+ ABM-Zellen
allgegenwärtig
vorhanden zu sein, dies kann jedoch erklärt werden beispielsweise durch
das Lymphoidpotential, das in dem CD45RA-Abteil vorliegt. Drittens
können
auch andere Zellen als hämatopoetische
plurtpotente Stammzellen oder andere als Intrathymus-prä-T-Zellen
zu T-Zellen differenzieren. Dass dies gefunden wurde, wurden oben
noch nicht vollständig
erwähnt.
Viertens wurde eine kleiner Untergruppe von Zellen (etwa 5,9±3,7% der CD34+Lin– Zellen) gefunden, die
ein begrenztes Myeloid-Potential, jedoch eine starke T- und B-Lymphoid-Vorläufer-Aktivität (10+ aufweist. Fünftens können die RA+10– und
10+ Zellen zu NK-Zellen differenzieren.
Sechstens können
die RA+10– und
10+ Zellen zu DC-Zellen differenzieren.
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Beispiel 1
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Behandlung
und Anfärbung
einer Probe für
die Sortierung unter Anwendung der Durchfluss-Cytometrie
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Adulte Knochenmarks (ABM)-Aspirate
wurden erhalten aus dem hinteren Darmbeinkamm von gesunden erwachsenen
Freiwilligen mit ihrer Zustimmung. Die durch Gradienten-Zentrifugieren
erhaltenen monoklonalen Zellen (MNC) mit niedriger Dichte (<1,077 g/ml) (Lymphoprep,
Nycomed Pharma) wurden in einem Anfärbungspuffer (SB), bestehend
aus einer phosphatgepufferten Kochsalzlösung und 0,2% Rinderserumalbumin
(BSA, Sigma), zweimal gewaschen und mit 1 mg/ml Hitze-inaktiviertem
Human Gammaglobulin (Gamimune, Miles, Inc.) inkubiert, um die nicht-spezifische
Fc-Rezeptor-Bindungsstelle von Maus-Antikörpern zu blockieren. Es wurden
Granulozyten entnommen entweder durch Inkubation mit magnetischen
Perlen (Dynal M450), die mit monoklonalen Anti-CD15-Antikörpern (MAbs)
beschichtet waren (Medarex) oder durch Einfrieren in flüssigem Stickstoff
in Gegenwart von 10% DMSO (Sigma), 10% fetalem Kalbsserum (FCS)
(Hyclone) und Auftauen. Dann wurden die Zellen mit den folgenden
Zelllinien-spezifischen Phycoerythrin (PE)-konjugierten MAbs inkubiert:
Anti-CD2, -CD4, -CD8, -CD56, -CD16, -CD19, -CD20 (Becton Dickinson)
und Antiglycophorin A (Amac) (PE-Lin). Nach 2-maligem Waschen in SB wurden die Zellen
inkubiert mit Schafs-Anti-Maus-Immunoglobulin-beschichteten Perlen
(Dynal) und nach der Einwirkung eines Magnetfeldes wurden die an
die Perlen gebundenen Zellen verworfen. Anti-CD34 MAbs (Tük-3; Dr. Ziegler, Universität Berlin,
Berlin, Deutschland) oder IgG3 Kontroll-MAbs vom Isotyp wurden in
einer Menge von 0,3 μg
auf 106 Zellen in einem Gesamtvolumen von
0,5 ml SB 20 min lang auf Eis zugegeben. Die Zellen wurden zweimal
in SB gewaschen, dann mit Texas-Rot (TR)-konjugierten Ziegen-Anti-Maus IgG3 (GAMγ3)-Antikörpern (Southern
Biotechnologies Associates) und FITC-markierten-Anti-CD45RA MAbs
(Beeton Dickinson) inkubiert und anschließend 2-mal in SB gewaschen.
Die Zellen wurden auf dem FACStar Plus-Zellensorter (Becton Dickinson),
der mit dualen Argonionlasern ausgestattet war, sortiert, von denen
der primäre
Laser bei 488 nm emittierte und ein Farbstofflaser (Rhodamine 6G)
bei 600 nm emittierte (Coherent Innova 90, Santa Clara, CA). Alle
Zellen, die PE-Lin in Gehalten oberhalb des Wertes für die negative
Kontrolle exprimierten, wurden durch elektronisches Aussortieren
(Abtasten) ausgeschlossen und der Rest wurde auf der Basis von CD34
und CD45RA sortiert.
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Für
die CD38-Sorten wurden die Zellen mit Anti-CD34 (Tük-3) MAbs
angefärbt,
die erkannt werden von TR-Konjugat GAMγ3, FITC-Lin MAbs (Lin = CD2,
CD14, CD15, CD16, CD19 und Glycophorin A) und PE Anti-CD38 MAbs (Becton
Dickinson). Für
die Thy-1-Sorten wurden die Zellen mit Anti-CD34 und Anti-Thy-1 MAbs
(GM201) markiert, das jeweils erkannt werden von den spezifischen
TR-GAMγ3-Antikörpern vom
Isotyp (Southern Biotechnologies Associates) und den PE-Antimaus-IgG1-Antikörpern (Caltag,
South San Francisco, CA), dann wurden nach dem gründlichen
Blockieren mit Maus-IgG1 (Sigma), FITC-Lin MAbs (Lin = CD2, CD14,
CD15, CD16, CD19 und Glycophorin A) zugegeben. Für die HLA-DR-Sorten wurde nur
FITC-CD15 als Lin-Marker
zusammen mit PE-Anti-HLA-DR MAbs verwendet (Becton Dickinson). Für die CD34/CD45RA/Thy-1-Isolationen wurden
zwei aufeinanderfolgende Sortierungen durehgeführt. Die ersten Zellen wurden
mit Anti-CD34, Anti-Thy-1 und FITC-Lin MAbs wie vorstehend beschrieben
markiert. Die mit einer guten Reinheit (>90%) sortierten CD34+Lin– Zellen
wurden erneut mit FITC-CD45RA MAbs angefärbt und es wurde eine zweite
Sortierung auf der Basis der CD45RA- und Thy-1 Expression durchgeführt.
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Für
die CD10-Studie wurden die meisten getesteten ABM-Proben zuerst
einer CD34-Positiv-Selektion unter Verwendung eines biotinylierten
Anti-CD34- und eines Biotin-Konkurrenz-Systems unterworfen, wie
in der Patentanmeldung WO 94/02016 beschrieben. Die positiv selektionierten
CD34+ Zellen wurden mit Anti-CD34 Tük-3 MAbs angefärbt (zur
Erkennung eines Epitops, das von demjenigen verschieden ist, das
zur positiven Selektionierung der Zellen verwendet wurde) und mit
TR Ziegen-Antimaus (GAM)-γ3,
PE-Lin (CD2, CD4, CD8, CD56, CD16, CD19, CD20 und Glycophorin A)
plus CD10-FITC oder relevanten Kontroll-MAbs, wie vorstehend beschrieben.
Zur Gewinnung von CD45RA-Untergruppen, die frei von CD10+ Zellen sind, wurden zwei aufeinanderfolgende
Sortierungen durchgeführt.
Zuerst wurden CD34+CD10+Lin– und CD34+CD10–Lin– Zellen
sortiert. Die zuletzt genannte Population wurde erneut angefärbt entweder
mit FITC-Kontrollen vom Isotyp oder mit Anti-CD45RA FITC MAbs und die CD34+Lin–CD10–CD45RA– und CD34+Lin–CD10–CD45RA– Untergruppen
wurden sortiert. Bei einigen Versuchen wurden die CD34 Mabs (Tük3) direkt
mit Sulforhodamin konjugiert.
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Beispiel 2
-
Phänotypische Analysen von CD34+ Zell-Untergruppen-Zellpulationen
-
Sortierte CD34+Lin– Zellen
wurden mit PE-konjugiertem anti-CD38 und anti-HLA-DR MAbs (Becton
Dickinson) wieder angefärbt.
Sortierte CD34+Lin–CD45RA+ oder CD34+Lin–CD45RA– Zellen
wurden mit PE-konjugiertem
anti-CD33 MAbs (Becton Dickinson) oder mit anti-c-kit MAbs (Amac)
wieder angefärbt,
das von einem PE-konjugierten Ziegen-Anti-Maus IgM-Antikörper (Southern
Biotechnologies Associates) erkannt wird.
-
Außerdem wurden geeignete Isotyp-Kontrollen
verwendet, um die Spezifität
der Anfärbungen
sicherzustellen und den Hintergrund für die Sortierung zu bilden
(weniger als 1% in dem PE-Kanal bei den geprüften Proben).
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1. Phänotypische
Analysen
-
CD45RA-Antigene werden überwiegend
auf den verschiedensten Knochenmarkzellen exprimiert (Lansdorp und
Dragowska (1992) und Schwinzer (1989) in "Leukocyte Typing N. White Cell Differentiation
Antigens" (Knapp
et al. eds.), Oxford University Press, New York, Seiten 628–634). Die
CD34+Lin– ABM
Zellen in dem Lymphoblastoid-Schaubild (gate) sind klar unterteilt
in zwei Populationen auf der Basis der CD45RA-Expression (Schaubild
A der 2). Wie dargestellt,
exprimieren die CD34+Lin–CD45RA+ Zellen einen mittleren Gehalt an CD45RA-Antigen,
der niedriger ist als er bei einigen CD34– Zellen
zu finden ist. CD34+Lin–CD45RA+ Zellen exprimierten negative bis matte
Gehalte an Thy-1 (2,
Schaubild B), hohe Gehalte an CD38 und HLA-DR (2, Schaubilder C und D) und sie enthielten
Zellen mit entweder eindeutig positiven oder negativen Gehalten
an CD33 und c-kit-Antigenen (2,
Schaubilder E-H). Die CD34+Lin–CD45RA– Zellen
exprimierten homogener niedrige Gehalte an c-kit und CD33, sie waren
jedoch heterogen in bezug auf die Expression von Thy-1, CD38 und
HLA-DR. Zellen mit negativen bis matten Gehalten an CD38 und HLA-DR
wurden am meisten in der CD45RA– Population
gefunden. Primitive hämatopoetische
Stammzellen wurden von unabhängigen
Laboratorien charakterisiert als Thy-1+,
CD38low, c-kitlow, CD33low und HLA-DRlow, und die Integration dieser
Parameter zeigte, dass sie in dem CD45RA– Abteil
von CD34+ ABM Zellen gefunden wurden wie weiter
oben angegeben (Terstappen et al. (1991); Baum et al. (1992); Lansdorp
und Dragowska (1992); Srour et al. (1991); Craig et al. (1993);
Gunji et al. (1993) "Blood" 82: 3283–3289, und
Mayani und Lansdorp (1994) "Blood" 83: 2410–2417).
-
Keine nachweisbare Zelle erfüllte alle
phänotypischen
Kriterien für
primitive hämatopoetische
Stammzellen in dem CD34+Lin–CD45RA+ Abteil, das deshalb nur Vorläufer-Zellen
zu enthalten scheint. Der CD45RA+CD10+ Zentral-Lymphoid-Vorläufer wurde ferner charakterisiert
durch Überprüfung der
Färbung
mit einer Reihe von Antikörpern
und er zeigte, dass diese Zellen CD38+HLA-DR+ und Thy1– Zellen
sind, wie aus den in der 2 dargestellten
Ergebnissen ersichtlich.
-
Marker von unreifen T-Zellen, wie
z. B. CD7, CDS und CD25, wurden nicht in signifikantem Umfang auf
CD34+Lin–CD10+ ABM-Zellen exprimiert und der c-kit-Rezeptor
war nicht nachweisbar auf CD34+Lin–CD10+ Zellen (Tabelle 2). Es wurden die verschiedensten
hämatopoetischen
Assays angewendet zur Bestimmung des Differenzierungsvermögens dieser
CD34+Lin–CD10+ Zellenpopulation, die 5,9±3,7% (n
= 13) der CD34+Lin– ABM
Zellen und etwa 0,09% der mononuklearen ABM-Zellen, die bei der
Ficoll-Gradienten-Zentrifugierung isoliert wurden, darstellten.
-
Tabelle
2
Phänotypische
Charakterisierung von CD34
+Lin
–CD10
+ ABM Zellen
-
Um die in der Tabelle 2 angegebenen
Ergebnisse zu erhalten, wurden phänotypische Analysen mit CD34+Lin– Zellen durchgeführt, die
durch Strömungs-Cytometrie
isoliert wurden mit einer Sortenreinheit von >98%. Die aussortierten Zellen wurden mit
Fluorescein oder PE-konjugiertem mAbs Anti-CD45RA, CD38, HLA-DR,
CD7, CDS, CD25 (Becton Dickinson) und mAbs Anti-CD10, konjugiert
mit Fluorescein (Becton Dickinson) oder PE (Amac), gefärbt. Bei
einem indirekten Verfahren mit Isotyp-spezifischen PE-markierten
sekundären
Reagentien und einer geeigneten Blockierung wurden Mabs bis Thy-1
(Klon GM201) und c-kit (Amac) verwendet (Lin = CD2, CD4, CD8, CD16,
CD56, CD19, CD20, CD14 und Glycophorin A). In der Tabelle 2 sind
die Ergebnisse ausgedrückt
in % positive Zellen nach der Subtraktion der Hintergrundfärbung mit
der IgG1 + IgG2a-Kontrolle (für
die direkte Färbung)
und mit IgG1 + IgM (für
die indirekte Färbung) ± Standardabweichung
(SD) und die Anzahl der Versuche ist in Klammern angegeben.
-
Beispiel 3
-
Myelo-Erythroid-Vorläuferzellen-Gehalt,
Vermehrungspotential und in vivo-Knochenmarksreponulationsvermögen von
CD34+ Zell-Untergruppen
-
1. Methylcellulose-Koloniebildungs-Assay
-
Die Zellen wurden miteinander gemischt
in einer Konzentration von 500 CD34+ Zellen
pro ml Iscove-Methylcellulose
(Teny Fox Laboratory), ergänzt
durch gereinigte rekombinante Human-Cytokine, c-kit-Ligand (KL)
(10 ng/ml) (R & D
Systems), GM-CSF und G-CSF (jeweils 25 ng/ml) (Amgen), IL-3 (10
ng/ml) (Sandoz Pharma) und Erythropoietin (1,2 U/ml) (R & D Systems). Wenn
kultivierte Zellen getestet wurden, wurde die Anzahl der ausgestrichenen
Zellen eingestellt auf 500 CD34+ Zellen
pro ml, wie durch Immunfärbung
mit PE-Anti-CD34
(HPCA-2, Becton Dickinson) errechnet. Für jeden getesteten Zell-Typ
wurden Doppel- oder häufiger
Quadrupel-Platten 2 Wochen lang in einer angefeuchteten Atmosphäre mit 5%
CO2 bei 37°C inkubiert. Burst-bildende
Einheiten – Erythroid
(BFU-E), Kolonien-bildende Einheiten (CFU), bestehend nur aus Monozyten
(CFU-M) oder aus Monozyten und Ganulozyten CFU-GM) oder solche,
die alle Klassen von Granulozyten- und Monozyten-Vorläufern
enthielten (CFU-C), und Kolonien, die Granulozyten, Monozyten und Erythroid-Zellen
umfassten (CFU-mix), wurden unter Verwendung eines umgekehrten Mikroskops
(Nikon, Tokyo, Japan) bewertet.
-
2. In vitro Co-Kultur
auf AC6.21 Zellen für
die Myeloid- und B-Zellen-Differenzierung
-
AC6.21 Stromazellen-Monoschichten
wurden eine Woche vor dem Versuch durch Ausstreichen von 1 × 104 AC6.21 Zellen pro Vertiefung auf einer
Tüpfelplatte
mit 96 Vertiefungen und ebenem Boden in einem 100 μl-Medium, bestehend
aus 50% IMDM (JRH Biosciences), 50% RPMI mit 10% FCS (Hyclone),
4 × 10–5 M (2-Mercaptoethanol,
10 mM HEPES, Penicillin (100 U/ml), Streptomycin (100 μg/ml) (P/S)
und 4 mM Glutamin (JRH Biosciences), hergestellt. Die sortierten
Zellen wurden in einer Menge von 100 Zellen pro Vertiefung auf der
vorher hergestellten AC6.21 Zellen-Monoschicht in einem Medium verteilt,
das IL-3 (10 ng/ml), IL-6 (10 ng/ml) und den Leukämie-Inhibierungs-Faktor
(LIF) (50 ng/ml) (Sandoz Pharma) enthielt. Die Hälfte des Cytokin enthaltenden
Mediums wurde wöchentlich
ersetzt. Am Ende der dreiwöchigen-Kultivierung
wurden die Zellen durch Pipettieren geerntet, ausgezählt, und
in die nachfolgenden Assays überführt.
-
3. SCID-hu
Knochen-Assay
-
Für
die Herstellung von SCID-hu-Knochen-Mäusen nach dem von Kyoizumi
et al. (1992) in "Blood" 79: 1704–1711 beschriebenen
Verfahren wurden 6 bis 8 Wochen alte C.B-17 scid/scid (SCID) Mäuse, die
in den eigenen Labors gezüchtet
wurden, verwendet. Kurz zusammengefasst wurden gespaltene fetale
lange Knochen subcutan in Säugetier-Fettpolster
von SCID-Mäusen
unter Anästhesie
subcutan implantiert. Die HLA Immunophänotypisierung des empfangenen
fetalen Knochens und der Donor-ABM-Zellen wurde durchgeführt mit
FITC-konjugierten MA2.1, BB7.2, GAP-A3 und W6/32 MAbs, abgeleitet
von Hybridoma, die von der American Type Kulture Kollection (ATCC)
erhalten wurden. Als Empfänger
für HLA-fehlangepasste
aussortierte Zellpopulationen wurden SCID-hu Knochenmäuse im Alter
von 8 Wochen nach der Implantation verwendet und konditioniert durch
Verabreichung einer einzigen Gesamtkörper-Bestrahlungsdosis (400
cGy aus einer 137Cs Quelle, Gamma-Zelle
40, J. L. Shepherd & Associates).
Die aussortierten Zellen (3 × 104 in 10 μl)
wurden dann direkt in den transplantierten Knochen unter Verwendung
einer Hamilton-Spritze injiziert. Nach 8 Wochen wurden die Mäuse getötet und
die Human-Knochen wurden entnommen. Die gespülten Knochenzellen wurden in
einer roten Blutzellen-Lysier-Lösung
wieder suspendiert, dann zweimal in SB gewaschen und ausgezählt, bevor
sie gefärbt
wurden für
eine Zwei-Farben-Inununofluoreszenz
mit FITC-markierten MAbs gegenüber
dem spezifischen Donor HLA-Allotyp in Kombination mit PE Anti-CD19,
-CD33 und -CD34. Als Negativkontrolle wurden FITC- und PE-konjugierte
irrelevante Maus-Immunglobuline
verwendet. Die Zellen wurden auf einem FAC-Abtast-Fluoreszenz-Zellenanalysator
(Becton Dickinson) analysiert.
-
4. Myeloid- und Erythroid-Potential
von CD45RA-Untergruppen
-
In früheren Berichten ist angegeben,
dass Erythroid-Vorläuferzellen
und LTCIC-Aktivitäten
angereichert sind an CD34+CD45RAlow ABM
Zellen (Lansdorp und Dragowska (1992)). Weil hier eine Gruppe von Zelllinien-Markern verwendet
wurde, war es erforderlich, die Myeloid-Vorläuferzellen-Aktivitäten der
Populationen der Studie zu bestimmen. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der Tabelle 3 angegeben, in der die Ergebnisse als mittlere
Anzahl der Kolonien auf eine Gesamtmenge von 1 000 ausgestrichenen
Zellen angegeben sind.
-
Tabelle
3
Methylcellulose-Koloniebildungs-Assay
-
Das Klon-bildende Potential in dem
Methylcellulose-Assay zeigte, dass CFU-mix und BFU-E signifikant
angereichert waren an RA– Zellen, was frühere Erkenntnisse
bestätigte
(Lansdorp und Dragowska (1992)).
-
Die Co-Kultivierung von ABM-Untergruppen
auf der Maus-Knochenmarks-Stroma-Zelllinie AC6.21 wurde in Gegenwart
von IL-3, IL-6 und LIF durchgeführt.
Die Zugabe von Cytokinen zu der Co-Kultur war erforderlich, um ein
optimales Wachstum der adulten Zellen zu erreichen. Nach drei Wochen
vermehrten sich sowohl die RA– als auch die RA+ Zellen gut (jeweils auf das 100- bis 500-fache
und das 70- bis 200-fache der eingesetzten Anzahl der Zellen in
drei Versuchen) und beide Untergruppen bildeten sichtbar differenzierte
Zellen; die Kulturen von RA– Zellen wiesen jedoch
mehr Kluster von kleinen Anhäufungen
auf, die Kopfsteinpflaster-Flächen ähnelten.
-
Um die Vorbelastung durch die Zugabe
von Cytokinen und durch den gewählten
verhältnismäßig frühen Zeitpunkt
der Analyse zu umgehen, wurden Kulturen immunophänotypisiert in bezug auf die
Anwesenheit von CD34+Lin– Zellen
und ihre sekundäre
CFU-Aktivität
wurde bestimmt. RA– Kulturen enthielten
eindeutig und stets mehr CD34+Lin– Zellen
bei einer besseren Aufrechterhaltung eines sekundären Klonbildungspotentials als
die RA+ Kulturen. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der Tabelle 4 und in der Tabelle 3 nach der AC6.21 Kultivierung
angegeben. In der Tabelle 4 waren die in den Versuchen 4 und 5 verwendeten
Zellen ebenfalls CD10– Zellen. Außerdem wurde
in den RA– Kulturen
ständig
ein Mengenanteil von CD34+CD45RA– Zellen
aufrechterhalten während
der Differenzierung zu CD34+CD45RA– Zellen.
In den RA– Kulturen
exprimierten alle CD34+ Progenie-Zellen
CD45RA.
-
-
Die Hierarchie in Bezug auf die Primitivität dieser
Untergruppen kann aus der Analyse abgeleitet werden, wonach die
meisten RA– Zellen
unreif sein und direkt zu einer RA+ Progenie
differenzieren können.
-
Schließlich wurde das hämatopoetische
Langzeit-Rekonstituitionspotential der CD45RA-Untergruppen in dem
in vivo SCID-hu-Knochen-Assay geprüft, der die Langzeit-multi-Zellinien-Hämatopoese
unterstützte
(DiGiusto et al. (1994)). Dann wurden aussortierte Zellen in Fragmente
von Humanknochen injiziert, die vorher in SCID-Leihmäuse implantiert
worden waren. Nach 8 Wochen hatten sich die RA– Zellen
aufgepfropft, was die Anwesenheit von aus dem Donor stammenden CD19+ B-Zellen, von CD33+ Myeloid-Zellen
und CD34+ Vorläufer-Zellen (3)
ergab. Es wurde keine Progenie aus der RA+ Untergruppe
erhaltenen, obgleich die getestete Zellendosis bekannt dafür ist, dass
sie eine stetige Aufpfropfung auf CD34+Lin– Zellen
erlaubt. Deshalb fehlen dieser Population die primitiveren Stammzellen,
die für
die Aufpfropfung in den SCID-hu-Knochen-Assay erforderlich sind,
obgleich RA+ Zellen eine Myeloid- und B-Lymphoid-Vorläufer-Aktivität aufweisen,
bestimmt durch eine in vitro-Co-Kultur und die Methylcellulose-Assays.
-
Zusammengenommen bestätigen diese
Daten frühere
Beobachtungen, die zeigen, dass die primitivste hämatopoetische
Aktivität
unter den Myeloid-, Erythroid- und B-Lymphoid-Zellinien in der RA– Population
zu finden ist. Gleichzeitig ist klar, dass die RA+ Zellen
frei von Stammzellen und Erythroid-Vorläufer-Zellen sind, jedoch Myeloid-Vorläufer-Zellen
enthalten.
-
5. Fraktionierung der
RA+ Untergruppe
-
Um das Verständnis für die stromabwärts gelegenen
Stufen der hämatopoetischen
Stammzellen-Differenzierung
zu verfeinern, wurden frühe
B-Zellen-Vorläufer
auf ihr T-Zellen-Wiederherstellungspotential untersucht. Es wurde
berichtet, dass der früheste
B-Zellen-Vorläufer
durch Membranexpression von CD34 und von CD10 identifizierbar ist,
jedoch CD19 und CD2 nicht enthält
(Uckun (1990)). Die hier präsentierten
Daten bestätigen,
dass eine kleine Untergruppe von CD34+Lin– Zellen
(Lin umfasst unter anderen die Marker CD19 und CD2) CD10 exprimieren
(4). Diese CD34+Lin–CD10+ Zellen
(nachstehend als 10+ bezeichnet) liegen in
der RA+ Population vor, weil die Sortierung
für die
CD10+ Zellen eine Verarmung des RA+-Abteils etwa um die Hälfte anzeigt, während die
RA– Population
nur um 10% vermindert ist. Das Klonbildungspotential von 10+ Zellen in dem Methylcellulose-Assay war
nahezu nicht vorhanden, da keine Erythroid-Kolonien und nahezu keine
Myeloid-Kolonien
gebildet wurden mit Ausnahme von sehr wenigen CFU-C-Kolonien, die
nur aus Makrophagen bestanden (Table 5). Eine Co-Kultivierung von
10+ Zellen auf AC6.21 Stroma in Gegenwart
von IL-3, IL-6 und LIF für
3 Wochen zeigte nur ein bescheidenes Wachstum, jedoch eine starke
Differenzierung zu CD19+ B-Zellen (Tabelle
5).
-
Tabelle
5
Differenzierungspotential von CD34
+Lin
–CD10
+ Zellen
-
Ein Versuch zeigte die Anwesenheit
von mehr als 60% CD19+ B-Zellen nach einer
3-wöchigen
Massenkultur mit Cytokinen. In bemerkenswerter Weise enthielten
diese Kulturen auch CD33+ Zellen, obgleich
in einem viel niedrigeren Mengenanteil als in den Kulturen, die
mit RA+ Zellen initiiert worden waren (vgl.
Tabelle 4).
-
Myeloid- und Erythroid-Vorläufer-Zellen
sind in der CD34+Lin–CD10+ Zellpopulation praktisch nicht vorhanden
(Tabelle 6). Es wurden Methylcellulose-Kulturen hergestellt in Gegenwart
von rekombinantem Human-IL-3
(10 ng/ml) (Sandoz Pharma, Basel, Schweiz), des Granulozyten-Monozyten-Kolonie-Stimulierungsfaktors
(GM-CSF) (25 ng/ml), des Granulozyten-CSF (G-CSF) (25 ng/ml), von
Erythropoietin (EPO) (1,2 U/ml) und eines c-kit-Liganden (KL) (10
ng/ml) (R & D
Systems, Minneapolis, MN). Die Kulturen wurden in einer angefeuchteten
Atmosphäre
aus 5% CO2 und 95% Luft 2 Wochen lang bei
37°C inkubiert.
Die Knochenmarks-Co-Kulturen wurden auf einem vorgebildeten AC6.21
Maus-Knochenmark-Stroma in Gegenwart von IL-3 (10 ng/ml), IL-6 (10
ng/ml) und LIF (50 ng/ml) erstellt. 3 Wochen nach der Kultivierung
wurden alle Zellen geerntet und ausgezählt, um die gesamte Zellenvermehrung
zu errechnen. Die Zellen wurden mit Fluoreszein und mit PE-konjugiertem
mAbs angefärbt
und auf einem Fluoreszenz-aktivierten Zellscanner (Becton Dickinson)
analysiert. Die spezifische Zellenfärbung wurde in dem lebenden
Zell-Bereich anhand der Größe, der
Granularität
und des Propidiumiodid-Ausschlusses
bestimmt. Die Ergebnisse sind in % positive Zellen nach der Subtraktion
des Hintergrundwertes (Anfärbung
mit irrelevanten Maus IgG1- und IgG2a-Antikörpern) ausgedrückt.
-
Es wurden gelegentlich Myeloid-Koloniebildungs-Einheiten
(CFU), bestehend aus großen
mononuklearen Zellen, beobachtet (2 auf 1000 Zellen). Die Anwesenheit
dieser seltenen Kolonien als Folge einer Sortierungs-Kontamination der
CD34+Lin–CD10– Zellen
scheint unwahrscheinlich zu sein, da Erythroid-Kolonien niemals
nachgewiesen wurden. Hochgereinigte CD34+Lin–CD10+ Zellen, die nach zwei Runden der Sortierung im
Durchfluss-Zytometer
erhaltenen wurden, zeigten keine derartige Koloniebildung, auch
nicht nach längeren Kultivierungszeiten
(3 und 4 Wochen). Wie erwartet, ergab die parallel getestete CD34+Lin–CD10– Population eine
große
Anzahl von Kolonien von entweder Myeloid-, Erythroid- oder gemischten
(Erythroid- und Myeloid)-Zellinien (Tabelle 6).
-
CD34+Lin–CD10+ Zellen wurden außerdem in auf Stroma-Zellen
aufgebrachten Knochenmarkskulturen bewertet. Aussortierte Zellen
wurden auf Maus-AC6.21 Stroma-Zellen cokultiviert in Gegenwart von
IL-3, IL-6 und des Leukämie-Inhibierungsfaktors
(LIF), einer Zytokin-Kombination, die bekannt dafür ist, dass
sie das Wachstum von adulten hämatopoetischen
Zellen unterstützt,
wie von Murray et (1994) beschrieben. Nach 3 Wochen hatten sich
die CD34+Lin–CD10– Zellen
beträchtlich
vermehrt (gesamte Zellenvermehrung auf das 174- bis 500-fache) und
es waren noch 3 bis 18% CD34+ Zellen in
der Kultur vorhanden, was eine gewisse Retention von primitiven
hämatopoetischen
Zellen anzeigt. Es wurden morphologisch heterogenene Populationen
von Myeloid-Zellen
festgestellt. Die große
Mehrheit der kultivierten Zellen (86–97%) exprimierte das Myeloid-Antigen
CD33, jedoch keine nachweisbaren CD19+ Lymphoid-Zellen.
-
Im Gegensatz dazu zeigten unter identischen
Versuchs-Bedingungen CD34+Lin–CD10+ Zellen ein begrenztes Vermehrungspotential
(Gesamtmenge der Zellenvermehrung auf das 3- bis 42-fache). In der
Kultur wurden nur wenige CD34+ Zellen (0,7
bis 3%) aufrechterhalten und die Zellen zeigten ein starkes Potential
zur Differenzierung zu CD19+ Lymphoid-Zellen.
-
Ein Vorversuch zeigte, dass CD34+Lin–CD10+ Zellen
keine hämatopoetische
Langzeit (8 Wochen)-Rekonstitution
von Human Knochen-Fragmenten, die in SCID-Mäuse implantiert worden waren,
ergab. Außerdem
verhinderte die Verarmung der CD34+Lin– Population
an CD10 Zellen nicht eine hämatopoetische
Repopulation von SCID-hu-Knochen. Somit waren die CD34+Lin–CD10+ Zellen von den Stammzellen funktionell
und phänotypisch
verschieden.
-
Die erhaltenen Ergebnisse sind in
der Tabelle 6 dargestellt, in der N. T. für "nicht getestet" steht; die Ergebnisse der Methylcellulose-Kulturen
sind ausgedrückt
durch die Anzahl der Myeloid (CFU-G, M und GM)/Erythroid (BFU-E
und CFU-E)/multipotenten (CFU-mix) Vorläufer-Zellen auf 1000 ausgestrichene
Zellen. In den Versuchen 2 und 3 sind die CD10– Zellen
auch CD45RA– Zellen,
was ihren höheren
CFU-mix-Gehalt erklärt.
In den Versuchen 4 und 5 wurden die CD10+ Zellen
nach zwei aufeinanderfolgenden Runden der Sortierung durch Durchfluss-Cytometrie
hoch gereinigt. Die erneute Analyse der Sortenreinheit nach der
ersten Runde betrug 91 und 98% für
die Versuch 4 bzw. 5.
-
-
Beispiel 4
-
B-Lymphoidpotential von
CD34+CD45RA-Untergruppen
-
Das Differenzierungspotential zu
B-Zellen wurde nach der Co-Kultur von AC6.21-Maus-Knochenmarks-Stroma-Zellen, die
bekannt dafür
sind, dass sie die Human B-Zellen-Differenzierung von fetalen und adulten
Knochenmarks CD34+Lin– Zellen
unterstützen,
analysiert (Baum et al. (1992); und DiGiusto et al. (1994)). Wie
vorstehend beschrieben, wuchsen RA+ und
RA– Zellen
auf AC6.21 Zellen in Gegenwart von IL-3, IL-6 und LIF. Von RA+ und RA– Zellen
abgeleitete Kulturen bestanden nahezu ausschließlich aus CD33+ Myeloid-Zellen
(Tabelle 4).
-
Ein geringer, jedoch signifikanter
Anteil der CD19+ Zellen (1 bis 2%) wurde
häufig
in den RA+ Kulturen beobachtet, nicht jedoch
in der RA– Kultur.
Die Vorwärts-
und Seitwärts-Streuungs-Eigenschaften
der CD19+ Zellen waren in Einklang mit ihrer
B-Zellen-Natur und die RA+ Kulturen enthielten
ebenfalls CD10+ Zellen. Unter diesen Vesuchsbedingungen
wurde eine B-Zellenbildung in den RA– Kulturen
auch nach dem Weglassen von IL-3 zur Verringerung der Vermehrung
von Myeloid-Zellen nicht nachgewiesen. Das Fehlen einer CD19+ B-Zellenbildung
in RA– Kulturen
kann auf eine langsame Differenzskinetik zurückzuführen sein. Tatsächlich gibt
es einen frühen
B-Zellen-Vorläufer
in der RA– Untergruppe,
weil diese Untergruppe, wie weiter oben angegeben, zu einer Aufpfropfung
in SCID-hu-Knochen mit anhaltender Bildung von aus dem Donor stammenden
B-Zellen (3) fähig war.
Im Gegensatz dazu scheinen RA+ Zellen einen
späteren
B-Zellen-Vorläufer
zu enthalten, der leicht differenzierte und in vitro sich vermehrte,
jedoch nicht in der Lage war zu einer Langzeit-Repopulation von
Knochenmark.
-
Eine beträchtliche B-Lymphoid-Differenzierung
wurde in mit IL-3, IL-6 und LIF stimulierten Knochenmarks-Kulturen
festgestellt, die mit CD34+Lin–CD10+ Zellen initiiert worden waren (Tabelle
6). Nach 3 Wochen enthielten diese Kulturen 8 bis 76% CD19+ B-Zellen, die im übrigen kein CD34 enthielten,
CD10 exprimierten und die Eigenschaften (Größe und Granularität) von Lymphoid-Zellen
aufwiesen (Tabelle 6 und 5).
Diese Daten bestätigen,
dass CD34+Lin–CD10+ ABM-Zellen als B-Zellen-Vorläufer dienen
können
und sie zeigen an, dass ihr B-Zellen-Vorläufer-Potential
ausgeprägter
ist als dasjenige ihres CD10– Gegentücks.
-
Beispiel 5
-
T-Lymphoidpotential von
CD45RA-Untergruppen
-
1. SCID-hu Thymus-Assay
-
Eine HLA-Immunophänotypisierung des Empfänger-Thymus
und der Donor ABM-Zellen wurde wie vorstehend beschrieben durchgeführt. Fragmente
von fetalen Thymi wurden auf Nitrocellulose-Filter (0,8 μm, Costar
Corp., Cambridge, MA) auf die Oberseite von Gelatine-Platten (Gelfoam,
Upjohn) gelegt nach den von Galy et al. (1993) beschriebenen Verfahren.
Nach 7- bis 13-tägiger
Inkubation bei 25°C
und mit 5% CO2 wurden die Thymus-Fragmente
mit 250 cGy aus einer 137Cs Quelle bestrahlt
(J. L. Shepherd & Associates),
gewaschen und sofort mit den HLA-fehlangepassten aussortierten Zellen
in einem 1 μl-Volumen
mikroinjiziert unter Verwendung eines mit Öl gefüllten Mikroinjektors (Narishige)
und unter Verwendung von Glas-Mikropipetten mit einem Durchmesser
von 1 mm (World Precision Instruments). Fragmente wurden zurück auf die
Filter gelegt und über
Nacht bei 37°C,
5% CO2 inkubiert und dann unter die Nierenkapsel
von anästhesierten
6 bis 8 Wochen alten, in den Anlagen der Erfinder gezüchteten
SCID-Mäusen
inseriert. Die Mäuse
wurden 6 bis 7 Wochen nach der Transplantation getötet und
die Thymus-Transplantate wurden entnommen, zerkleinert zur Bildung
einer Einzelzellen-Suspension
und einer Drei-Farben-Immunofluoreszenz-Analyse auf dem FACScan unterzogen.
Es wurden die fol genden MAbs verwendet: FITC anti-HLA-Antikörper, -CD2
oder inelevante Maus-IgG1-Kontrolle, PE W6/32, Anti-CD1a (Coulter),
Anti-CD4 oder Maus-IgG1-Kontrolle (Becton Dickinson) und Dreifarben
(TC)-konjugierte Anti-CD45, -CD8, -CD3 oder inelevante Maus-IgG1
Kontrolle (Caltag).
-
Das T-Vorläufer-Zellenpotential wurde
in dem SCID-hu Thymus-Assay getestet, von dem gezeigt wurde, dass
er die intrathymale T-Zellen-Differenzierung von CD34+Lin– Zellen
unterstützt,
die aus fetalem und adultem Knochenmark sowie aus adultem mobilisiertem
peripherem Blut isoliert worden waren (DiGiusto et al. (1994) und
Galy et al. (1994)). Abnehmende Anzahlen von Zellen von entweder
RA+ oder RA– Untergruppen wurden
in Thymus-Transplantate injiziert, die gewonnen und 6 bis 7 Wochen
nach der Transplantation in SCID-Mäuse analysiert wurden. In beiden
Untergruppen wurden T-Zellen aufgepfropft und gebildet; es war jedoch
klar, dass die RA+ Untergruppe erfolgreicher
kontinuierlich aufgepfropft wurde, insbesondere bei niedrigen Zellenzahlen
(2 bis 3000 Zellen pro Transplantat) (6).
Die Qualität
der aus dem Donor stammenden Thymopoese wurde in jedem Transplantat
durch 3-Farben-Inununofärbung
geprüft.
Beide RA+ und RA– Untergruppen
ergaben Donor-Thymozyten,
die zum größten Teil
hohe Gehalte an CD1 exprimierten, CD4 und CD8 gleichzeitig exprimierten
und eine abgestufte Expression für
CD3 aufwiesen. Reife T-Zellen, die den αβ- oder γδ-TCR trugen, konnten aus Thymus-Transplantaten,
die mit RA+ Zellen wie beschrieben rekonstituiert
worden waren, vermehrt werden (Galy et al. (1994)).
-
Die Thymus-Reifung steht im Zusammenhang
mit einem Anstieg von CD3, einem Verlust von CD1 und der gemeinsamen
Expression von CD4- und CD8-Antigenen (Galy et al. (1993) und Terstappen
et al. (1992)). Eine sorgfältige
Prüfung
dieser Parameter zeigt keine signifikante Differenz in bezug auf
den Phänotypus
der aus RA+ oder RA– Untergruppen
gebildeten Thymozyten. Deshalb erlaubte der SCID-hu Thymus-Assay,
wie er derzeit konzipiert ist, keine Unterscheidung zwischen frühen und
späten
T-Vorläufer-Zellen
innerhalb des geprüften
Zeitrahmens (6 bis 7 Wochen nach der Injektion).
-
Zusammengenommen zeigen diese Daten,
dass RA+ Zellen späte Vorläufer für die Myeloid- und B-Zellinien enthalten
und eine starke T-Vorläufer-Zellen-Aktivität aufweisen.
Die RA– Untergruppe
weist ein primitives Potential für
die Erythroid-, Myeloid- und B-Zellen-Linien auf und enthält ebenfalls
eine 7-Vorläufer-Zellen-Aktivität, wenn
auch in einer geringen Häufigkeit,
im Vergleich zu RA+ Zellen.
-
2. Expression von Thy-1,
CD38 oder HLA-DR und T-Vorläufer-Zellen-Aktivität
-
Eine praktische Konsequenz dieser
Ergebnisse besteht darin, dass das Vorliegen einer T-Vorläufer-Zellen-Aktivität aus der
in der 2 dargestellten
Phänotypen-Analyse
abgeleitet werden kann. Da RA+ Zellen eine
T-Vorläufer-Zellen-Aktivität aufweisen
und gleichzeitig nahezu vollständig
positive CD38 und HLA-DR sind, kann daraus logisch abgeleitet werden,
dass die Aktivität
in den CD38+- oder HLA-DR+-Abteilen liegen
sollte. Die Ergebnisse, die dies bestätigen, sind in der Tabelle
7 dargestellt. In der Tabelle 7 ist der Aufpfropfungs-Erfolg ausgedrückt als
das Verhältnis
zwischen den Transplantaten, die positiv für Donor-Zellen sind (>1%), und der Anzahl
der analysierten Transplantate.
-
-
Thy-1 ist ein Marker, der auf sehr
primitiven hämatopoetischen
Zellen in fetalem und adultem Knochenmark und im Nabelschnurblut
exprimiert wird (Baum et al. (1992); Craig et al. (1994) und Mayani
and Lansdorp (1994)) Sowohl CD34+Lin–Thy-1+- als auch CD34+Lin–Thy-1– ABM-Zellen
können
T-Zellen bilden. Das phänotyische
Profil, das in der 2 dargestellt
ist, zeigt, dass das T-Zellen-Rekonstitutionspotential von Thy-1– Zellen
möglicherweise
zurückzuführen ist
auf die Anwesenheit von RA+ Zellen. Um diese
Hypothese zu testen, wurden aussortierte CD34+Lin–CD45RA+Thy-1– Zellen in dem SCID-hu-Thymussystem
untersucht und sie zeigten ein gutes T-Zellen-Rekonstitutionspotential,
selbst wenn eine geringe Anzahl von Zellen verwendet wurde (Tabelle
7). Die T-Zellen-Rekonstitutionsaktivität der kleinen Untergruppe von
Zellen, die CD45RA und Thy-1 tragen, wurde nicht getestet. Andererseits
weisen CD34+Lin–CD45RA–Thy-1+ Zellen ein gutes T-Zellen-Rekonstitutionspotential
auf. Diese Zellen sind auch sehr stark angereichert an primitiver
hämatopoetischer
Aktivität,
wie gezeigt durch die Aufrechterhaltung von CD34+Lin– und
CD34+CD45RA– Zellen
in einer Kultur mit einem sekundären
Klon-bildenden Potential CFU-mix und BFU-E (Tabelle 3). Bei allen
getesteten Untergruppen (Thy-1+, Thy-1–,
CD38+, HLA-DR+)
war die Thymopoese qualitativ äquivalent
zu derjenigen, die von RA+ Zellen gebildet
wurde im Hinblick auf die CD1-, CD3-, CD4- und CD8-Expression nach
6 Wochen.
-
Wenn 10+ Zellen
in Thymus-Fragmente injiziert wurden, wurde eine T-Zellen-Rekonstitution
auch dann festgestellt, wenn eine geringe Anzahl von Zellen getestet
wurde (2 000 Zellen). Nach 6 Wochen trat bei von einem Donor stammenden
Thymozyten eine Coexpression von CD4 und CD8 mit einer hohen CD1a-
und abgestuften Expression von CD3 auf, wie bei den Thymozyten ersichtlich,
die von anderen Untergruppen stammten (7). Diese 10+ Population
scheint daher am stärksten
auf die Lymphoid-Zellinien festgelegt zu sein.
-
In dem SCID-hu-Thymus-Assay wurde
das T-Zellenpotential in den RA–,
RA+ und 10+ Untergruppen gefunden.
Wie oben angegeben, konnte die hierarchische Beziehung zwischen
RA–,
RA+ und 10+ Zellen
nicht abgeleitet werden von den qualitativen Unterschieden in bezug
die T-Zellen-Progenie, weil nach 6 Wochen die rekonstituierten Thymus-Transplantate
vergleichbare Anteile von CD1-, CD3- und doppelt positiven CD4/CD8 Zellen
in dem von Donor stammenden Abteil aufwiesen.
-
Es wurden Kinetik-Untersuchungen
durchgeführt,
um das T-Zellen-Rekonstitutionspotential von 10+ Zellen
und CD34+Lin–CD10– (10–)
Zellen zu überprüfen. Es
wurde gefunden, dass sowohl 10+ als auch
10– Zellen
Thymus-Transplantate repopulieren konnten und unreife Thymozyten
bilden konnten (Expression hoher Gehalte an CD1a) bis zu 8 Wochen
nach der Zellinjektion. Es scheint jedoch, dass bei der Rekonstitution
zwischen 8 und 11 Wochen die Transplantate mit injizierten 10+ Zellen aufhörten, unreife T Zellen zu bilden
und nur phänotypisch
reife Thymozyten enthielten (CD1–,
CD4+ oder CD8+ und
CD3hell)(8).
-
Zusammengenommen zeigen diese Daten
eindeutig, dass 10+ Zellen die reifsten
Zellen sind und stark festgelegt sind auf die Lymphoid-Differenzierung.
-
Beispiel 6
-
NK-Vorläuferzellen-Potential
von CD45RA-Untergruppen
-
Es wurde vor kurzem gezeigt, dass
NK-Zellen aus Knochenmarkszellen mit IL-2 und Stroma differenziert
werden können
(Miller et al. (1992) "Blood" 80: 2182–2187, und
Lotzová et
al. (1993) "J. Immunol." 150: 5263-5269). Die Fähigkeit
der Maus-Stroma-Zelllinie AC6.21, die NK Zellen-Differenzierung
zu unterstützen, wurde
geprüft.
Zellen, die wie in Beispiel 1 beschrieben zu CD34+Lin– Untergruppen
sortiert worden waren, wurden wie nachstehend angegeben in bezug
auf die NK Zellen-Differenzierung untersucht.
-
In vitro Co-Kultur von
AC6.21 Zellen für
die NK-Zellen-Differenzierung
-
Zur Durchführung von NK Zellen-Assays
wurden sortierte Zellen auf vorher gebildeten AC6.21 Monoschichten
in IMDM mit 10% FCS, 40 μg/ml
Transferrin (Boehringer Mannheim), 5 μg/ml Insulin (Sigma), ergänzt durch
50 ng/ml rekombinantem Human IL-2 (Sandoz Pharma, Basel, Schweiz)
ausgestrichen. Nach 1 Woche wurde die Hälfte des Mediums durch ein
Medium ersetzt, das rhIL-2 (50 ng/ml) enthielt. Anschließend wurde
das IL-2 enthaltende Medium zweimal pro Woche mindestens zwei Wochen
lang ausgetauscht, um das Verschwinden der Stroma-Zellen zu ergänzen. Die
Zellen wurden durch Pipettieren geerntet, ausgezählt und immun gefärbt mit
PE-konjugiertem
Anti-CD56 und FITC-konjugiertem Anti-CD3 MABs oder ihren geeigneten Negativ-Kontrollen
(Becton Dickinson). Die Zellen wurden analysiert auf einem FACScan
Fluoreszenz-Zellenanalysator (Becton Dickinson).
-
Unter diesen Bedingungen entwickelten
sich innerhalb von 2 bis 3 Wochen die RA+ Zellen
zu Lymphoblasten, die CD56, nicht jedoch CD3 exprimierten (9 und 10). Eine positive Expression für CD56 und
ein Mangel an nachweisbarer Oberflächen-Expression von CD3 ist
typisch für
NK-Zellen (Lanier et al. (1992) "Immunology
Today" 13: 392–395). RA+ Kulturen zerstörten im Allgemeinen ihre unterstützende Stromaschicht
innerhalb der ersten zwei Wochen, wie von Miller et al. (1992) beschrieben.
Außerdem
kann die 10+ Untergruppe, die nahezu kein
Myeloid-Potential, jedoch eine T- und B-Zellen-Vorläufer-Aktivität aufweist,
wie in Beispiel 2 beschrieben, NK-Zellen bilden (11). Die in der Kultur gebildeten CD56+CD3– NK-Zellen zerstörten ebenfalls
das Stroma.
-
Die RA– Untergruppe
führte
jedoch nicht zu einer sehr wirksamen Entstehung von NK-Zellen innerhalb der
geprüften
Zeitspanne (bis zu 7 Wochen). Nach 3 Wochen enthielten die Kulturen
einen großen
Mengenanteil (>90%)
an CD33+ Myeloid-Zellen, die sich in den
letzten 6 Wochen nicht sehr gut vermehrt hatten. Einige wenige NK-Zellen waren gelegentlich
in der RA– Kultur
zu erkennen, ihr Mengenanteil war jedoch stets sehr niedrig im Vergleich
zu den RA+10– und
10+ Kulturen.
-
Es wurden Grenzverdünnungsversuche
durchgeführt,
um die Häufigkeit
von Zellen, die in diesem Assay ansprechen, zu bestimmen. Wachstums-Plattenvertiefungen
wurden visuell in der Woche 6 im Hinblick auf das Vorliegen von
lymphoblastischen Zellen bewertet und die Bewertung wurde durch
Immunfärbung
der Zellen bestätigt,
die CD56 exprimierten, nicht jedoch CD3 (Tabelle 8).
-
Tabelle
8
6 Woche alte NK Kultur
-
In drei voneinander unabhängigen Versuchen
wurde gezeigt, dass RA+ (10+ und
10–)-Zellen
NK-Zellen bilden, während
RA– Zellen
dies sehr viel weniger wirksam taten. Die Differenzierung von NK-Zellen
in diesem System wurde bestätigt,
da die Ausgangs-RA+ Population CD56 nicht
exprimierte. Außerdem
schien die hohe Häufigkeit
der NK-Vorläufer
in der RA+ Population nicht mit der Vermehrung
von reifen Zellen kompatibel zu sein angesichts der Reinheit der
Sorten nach der erneuten Analyse (>90%).
Außerdem
wurden die RA+10– Zellen
zwei Sortierungsdurchgängen
unterzogen gegen positive Zelllinien-Zellen, die frei von reifen
CD56+ NK-Zellen waren. Die geringere Häufigkeit
der NK-Vorläufer
in der RA– Untergruppe
ist wahrscheinlcih zurückzuführen auf
ihre Unreife sowie auf die Maskierung durch den hohen Anteil von
Zellen, die nicht auf die Lymphoid-Zelllinie festgelegt waren. Um
diese Hypothese zu bestätigen,
wurden 3 Wochen alte AC6.21 Co-Kulturen, die mit RA– Zellen
initiiert worden waren, immun gefärbt mit Anti-CD34 plus Anti-CD45RA
Antikörpern
und die kultivierten Zellen wurden zu CD34+Lin–CD45RA– und
CD34+Lin–CD45RA+ Untergruppen sortiert. Die Anreicherung
an BFU-E und CFU-mix-Aktivitäten
waren begrenzt auf die sortierten CD34+CD45RA– Zellen
und wiederum wurden überwiegend
NK-Zellen von der sortieren CD34+CD45RA– Progenie
gebildet.
-
Diese Ergebnisse zeigen eine gute
Korrelation zwischen der Aufrechterhaltung des Phänotypus
und der Funktion. Dies unterstützt
das Faktum, das RA– Zellen unreifer und
die unmittelbaren Vorläufer
oder RA– Zellen-Untergruppen sind.
-
Bei allen durchgeführten Versuchen
(n = 6) wurde innerhalb einer 1- bis 2-wöchigen Kultivierung auf der
Maus-Knochenmarks-Stroma-Zelllinie AC6.21 in Gegenwart von IL-2
eine Differenzierung von ABM CD34+Lin– CD10+ Zellen zu CD34–CD56+CD3– NK Zellen erzielt.
Das NK-Differenzierungspotential von CD34+Lin–CD10+ Zellen bestätigt durch hochgereinigte Zellen,
die nach zwei aufeinanderfolgenden Sortierungsdurchgängen unter
Anwendung der Durchfluss-Zytometrie erhalten wurden.
-
In den CD34+Lin–CD10+ Kulturen wurden keine monozytischen/Myeloid-Zellen
festgestellt, obgleich diese Kultivierungs-Bedingungen die Bildung
von monozytischen/Myeloid-Zellen in Kulturen von CD34+Lin–CD10– Zellen
unterstützen.
Die CD56+CD3– NK-Zellen,
die von CD34+Lin–CD10+ Zellen abstammten (11, Schaubild A) waren funktionell, was
durch die dosenabhängige
Abtötung
von NK-empfindlichen K562 Target-Zellen nach dem Verfahren, wie
von Sanchez et al. (1994) in "J.
Exp. Med." 180:
569 beschrieben, demonstriert wurde (11,
Schaubild B). Durch eine Grenzverdünnungs-Analyse nach dem Verfahren
von Taswell (1981), beschrieben in "J. Immunol." 126: 1614, einer ABM-Probe wurde eine
höhere
Häufigkeit
von NK-Vorläufern
mit CD34+Lin–CD10+ Zellen erhalten (1/75), verglichen mit
CD34+Lin–CD10– Zellen
(1/325) (11, Schaubild
C). Kinetische Untersuchungen zeigen, dass CD56+CD3– NK-Zellen
in Kulturen früher
auftraten, die mit CD34+Lin–CD10+ Zellen entionisiert wurden (phänotypisch
nachweisbar in der Kultur am Tag 9) als in Kulturen von CD34+Lin–CD10– Zellen
(nicht phänotypisch
nachweisbar in der Kultur vor dem Tag 16). CD34+Lin–CD10+ Zellen haben somit eine größere Fähigkeit,
NK-Zellen zu bilden als der Rest der CD34+Lin–ABM
Zellen.
-
Zusammenfassend wurden zwei neue
Erkenntnisse im Hinblick auf NK-Zellen vorgestellt. Ersten wird gezeigt,
dass eine AC6.21 Maus-Zellinie die Differenzierung von NK-Zellen
aus adultem Human-Knochenmark in Gegenwart von IL-2 unterstützen kann.
Zweitens weist die kleine Population von CD34+Lin–CD10+ Zellen ein NK-Differenzierungspotential zusätzlich zu
einer B- and T-Zellen-Vorläufer-Aktivität auf, ist
aber praktisch frei von einer Myeloid-Aktivität. Dies stimmt damit über ein,
dass die Population ein Präthymus-Lymphoid-Vorläufer ist.
-
Beispiel 7
-
Hierarchie
des Lymphoid-Vorläuferpotentials
-
Die hier angegebenen Ergebnisse zeigen
eindeutig, dass RA– Zellen unreifer sind
als RA+ Zellen in den B-, Myeloid- und Erythroid-Zelllinien
und dass RA+ Zellen direkt von RA– Zellen
abstammen. Die Beziehung zwischen den 10+ und
RA+ Untergruppen wurde dann untersucht,
um ein hierarchisches Modell der Lymphoid-Entwicklung davon abzuleiten.
Nach zwei aufeinanderfolgenden Sortierungen wurden drei Untergruppen
CD34+Lin–CD10+, CD34+Lin–CD10– CD45RA+ und CD34+Lin–CD10–CD45RA– erhalten
und in den B- und 7-Zellen-Differenzierungs-Assays getestet. Wie erwartet, bildeten
die RA–CD10– Zellen
keine nachweisbaren CD19+ B-Zellen nach
dreiwöchiger
Kultivierung mit AC6.21 Zellen und IL-3, IL-6 und LIF.
-
Andererseits differenzierten sowohl
CD10+ Zellen als auch RA+CD10
– Zellen
zu CD19+ und CD10+ B-Zellen (5). Außerdem wurde festgestellt,
dass die RA+CD10– Kulturen
eine kleine Untergruppe von CD34+CD10+ Zellen bilden, wodurch die direkte Beziehung
zwischen diesen beiden Untergruppen gezeigt wurde.
-
Beispiel 8
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Bestimmung
der Anwesenheit von dendritischen Zellvorläufern
-
In den vorhergehenden Beispielen
wurden stets größere Zellen,
die CD33 exprimieren, beobachtet, selbst in den Knochenmarks-Kulturen,
die mit hochgereinigten CD34+Lin–CD10+ Zellen initiiert wurden, die vollständig frei
von Klon-bildenden Vorläuferzellen
waren (Tabelle 9). In allen Versuchen war jedoch der Anteil an CD33+ Zellen beträchtlich geringer als in den
Kulturen von CD34+Lin–CD10– Zellen.
Um das Differenzierungspotential von CD34+Lin–CD10+ Zellen vollständig zu erforschen, wurden
flüssige
Kulturen mit 9 Cytokinen (IL-1, IL-3, IL-6, IL7, KL, GM-CSF, Tumor-Nekrose-Faktor
(TNF), FLT3/FLK2-Ligand (FL) und EPO) initiiert, um die Entwick lung
eines breites Spektrums von hämatopoetischen
Zellen zu unterstützen.
ABM CD34+Lin–CD10 (CD10+ und CD10–)
Zellen-Untergruppen wurden bei 2 000 Zellen pro Vertiefung in Platten
mit 96 Vertiefungen mit rundem Boden in einem IMDM-Medium inkubiert,
das ergänzt
wurde durch rekombinantes Human-IL-3, IL-6, GM-CSF (jeweils in einer
Menge von 25 ng/ml) (Sandoz Pharma), IL-7 (10 ng/ml) (Genzyme, Cambridge, MA),
IL-1 (5 ng/ml), TNF (25 ng/ml) (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN), EPO (2 U/ml), KL (10 ng/ml) (R & D Systems), FL (10 ng/ml) (gereinigt
nach der Expression in Pichia pastoris von Sequenzen, publiziert
in Hannum et al. (1994) "Nature" 368: 643). Die Kulturen
wurden bei 37°C,
5% CO2/95% Luft inkubiert und das Medium
wurde zweimal pro Woche zur Hälfte
entnommen. Die Kulturen wurden initiiert mit CD34+Lin–CD10 Untergruppen
(CD10+ und CD10–)
und nach 12 bis 20 Tagen wurden die kultivierten Zellen in einem
direkten Zwei-Farben-Verfahren unter Verwendung von Fluorescein
oder PE-konjugiertem mAbs angefärbt,
wie in 12 dargestellt.
Die Ergebnisse in der Tabelle 9 sind ausgedrückt als Prozentsatz der für den Marker
positiven Zellen (nach der Subtraktion der Hintergrundfärbung mit
einer irrelevanten IgG1 + IgG2a Kontrolle) und der mittleren Fluoreszenz-Intensität (mfi)
der positiven Zellpopulation. Die Analyse wurde durchgeführt durch Anwendung
eines identischen lebenden (Propidiumiodid negativ) oder Vorwärts/Streuungs-Gitters
auf Kulturen von CD10+ und CD10– Zellen
aus dem gleichen Versuch. In der Tabelle 9 steht N/A für nicht
anwendbar und N. T. steht für
nicht getestet.
-
-
In diesen Kulturen wuchsen CD34+Lin–CD10+ Zellen
bescheiden (die gesamte Zellenvermehrung war um das 5- bis 10-fache
geringer als bei den Kulturen, die mit CD34+Lin–CD10– Zellen
initiiert worden waren) und in allen Fällen differenzierten sie ausschließlich zu
Zellen mit den morphologischen (13A)
und immunphänotyischen
Merkmalen (Figur 12-A-B-C-D und Tabelle 9), die mit dendritischen
Zellen (DC) verbunden sind (Steinman (1991) "Ann. Rev. Immunol." 9: 271). In 10+ Kulturen,
die Zellen mit sehr hohen Vorwärts-
und Seitwärts-Streuungseigenschaften
enthielten (12A) exprimierten
40 bis 63% der Zellen sehr hohe Gehalte an HLA-DR, 23 bis 42% der
Zellen wiesen eine helle Expression von CD1a auf, 18 bis 26% der
Zellen ergaben niedrige Gehalt an CD15, während keine Expression des
Monozyten-Antigens CD14 auftrat. Die Variabilität in bezug auf Größe und CD1a-Expression
stand in Übereinstimmung
mit der Mikroheterogenität
innerhalb der DC-Populationen
(Steinman (1991)).
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Unter identischen Versuchsbedingungen
wuchsen CD34+Lin–CD10– Zellen
stark (Zellenvermehrung auf das 60- bis 95-fache innerhalb von 12
bis 15 Tagen) und differenzierten zu einer morphologisch heterogenen
Mischung von Myelozyten, Granulozyten, Monozyten, Makrophagen, Erythroblasten,
DC- und Mastzellen (13B) mit
verschiedenen Streuungseigenschaften (12E).
Diese Beobachtungen bestätigen,
dass die Kultivierungs-Bedingungen die Differenzierung zu einer
breiten Gruppe von Zellen, die zu multiplen hämatopoetischen Zelllinien gehören, unterstützten. Eine
immunphänotypische
Analyse von CD34+Lin–CD10– Kulturen
zeigte, dass 19 bis 24% der Zellen hohe Gehalte von CD14 exprimierten,
20 bis 30% der Zellen CD15 aufwiesen, 27 bis 51% der Zellen HLA-DR
exprimierten, wenn auch in niedrigeren Gehalten als auf den Zellen
in Kulturen von CD34+Lin– CD10+ Zellen und dass sehr wenige (0 bis 2%)
Zellen CD1a exprimierten.
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Beispiel 9
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Die Differenzierung von Zellpopulationen
in der megakaryozytischen Zelllinie wurde bewertet durch Ansetzen
einer flüssigen
Kultur, ergänzt
durch Mpl-Liganden/Thrombopoietin und IL-3, beides starke Induktionsmittel
für die
Megakaryozyten-Entwicklung (Kaushansky et al. (1994) "Nature" 369: 568). ABM CD34+Lin–CD10 (CD10+ und
CD10–)
Zell-Untergruppen wurden 7 Tage lang in Gegenwart von gereinigtem
rekombinantem Human-IL3
(10 ng/ml) und 10% Überstandsflüssigkeit
von Cos-7-Zellen, die mit Mpl-Liganden cDNA-Sequenzen transfektiert
waren, die von Bartley et al. (1994) in "Cell" 77:
1117, erhalten wurden, in IMDM mit 5% Humanplasma kultiviert. Das
Medium wurde innerhalb von 7 Tagen zweimal ausgetauscht. Unter diesen
Kultivierungs-Bedingungenen überlebten
die meisten CD34+Lin–CD10+ Zellen nicht (Lebensfähigkeit 16% mit Trypan-Blau-Ausschluss), während die
CD10– Gegenstücke (Lebensfähigkeit
98%) sich zu Megakaryoblasten differenzierten.
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Zusammenfassend zeigen die Daten,
dass CD34+Lin–CD10+ Zellen nicht in der Lage sind, Erythroid-, monocytische,
granulozytische und megakaryozytische Zellen zu bilden, dass sie
jedoch sich zu DC- und allen Klassen von Lymphoid-Zellen differenzieren
können.