DE69515467T2

DE69515467T2 - Verwendung einer kombination aus einem terpenalkohol und einem nichtbakteriziden, oberflächenaktiven stoff als bakterizide mischung und daraus resultierende zusammensetzung

Info

Publication number: DE69515467T2
Application number: DE69515467T
Authority: DE
Inventors: Alain Barranx; Michel Barsaco; Ghislain Dufau; Jean-Paul Lauilhe
Original assignee: Action Pin SAS
Current assignee: Action Pin SAS
Priority date: 1994-11-30
Filing date: 1995-11-29
Publication date: 2000-10-26
Anticipated expiration: 2015-11-30
Also published as: ES2145314T3; CA2181941A1; DE69515467D1; FR2727290B1; EP0741519B1; WO1996016549A1; AU4265296A; EP0741519A1; FR2727290A1; ATE190196T1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer Kombination aus einem Terpenalkohol und mindestens einem nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittel in einer desinfizierenden oder antiseptischen Zusammensetzung, die eine bakterizide Wirkung mit breitem Spektrum besitzt, das heißt, die gleichzeitig gegen gram-positive und gram-negative Bakterien wirkt.
Die vorliegende Erfindung interessiert sich für die bakteriziden Wirkungen von Terpenalkoholen, insbesondere jenen, die in essentiellen Ölen oder Pine Oil enthalten sind.
Die Pine Oile bestehen aus Mischungen aus Terpenalkoholen und Terpenkohlenwasserstoffen. In diesen Mischungen können die Anteile an Terpenalkoholen und Terpenkohlenwasserstoffen in einem Verhältnis von 20/80 bis 95 /5, vorzugsweise 50/50 bis 95 /5, vorliegen. Die Terpenalkohole sind im wesentlichen monocyclische Terpenalkoholverbindungen (Terpineole, Terpinen-1-ol-4 ...) und in geringerem Anteil tricyclische Terpenalkohole (Fenchol, Borneol ...).
Pine Oil ist für seine bakteriziden Wirkungen in desinfizierenden Zusammensetzungen bekannt und wird deswegen in reinigenden und desinfizierenden Zusammensetzungen sowie in antiseptischen Zusammensetzungen verwendet. Jedoch ist die bakterizide Wirksamkeit solcher Zusammensetzungen auf gram-negative Bakterien beschränkt.
In der Tat sind die Terpenalkohole, insbesondere jene von Pine Oil, in wäßriger Lösung, Mikroemulsion oder Dispersion gegen gram-positive Mikroorganismen in den bislang verfügbaren Formen nicht wirksam.
Zur Bildung eines Desinfektionsmittels oder antiseptischen Mittels, welches ein breites antibakterielles Wirkungsspektrum aufweist, verwendet man Pine Oil üblicherweise in Kombination mit einer oder mehreren Verbindungen, die eine bakterizide Wirkung gegen gram-positive Mikroorganismen besitzen.
In klassischer Weise werden diese bakteriziden Wirkstoffe aus quaternären Ammoniumverbindungen, Phenolderivaten, Aldehyden etc. ausgewählt. Diese Verbindungen besitzen jedoch den Hauptnachteil, daß sie in bestimmten Konzentrationen gefährlich sind und für den Benutzer nicht ausreichend unschädlich. EP- A-467 618, EP-A-288 689, FR-A-2 397 841, US-A-2 354 241, CA-A-1 120 820, CA- A-1 153 267 und CS-A-269 725 beschreiben desinfizierende Zusammensetzungen, die Pine Oil in Kombination mit oberflächenaktiven Mitteln und anderen Bakteriziden, wie phenolischen Verbindungen, quaternären Ammoniumverbindungen etc. enthalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer desinfizierenden oder antiseptischen Zusammensetzung, die neben Terpenalkoholen, insbesondere jenen, die in Pine Oil enthalten ist, keine andere bakteriziden Wirkstoffe, wie die oben angesprochenen Verbindungen, enthält.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung einer Kombination aus (i) mindestens einem Terpenalkohol und
(ii) mindestens einem nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittel ausgewählt aus Alkalimetall-alkylsulfaten, Alkalimetall-alkylethersulfaten, Alkalimetall-alkylsulfonaten, sekundären Alkalimetall-alkansulfonaten, Alkalimetall-alkylarylsulfonaten, Alkalimetall-α-olefinsulfonaten, Alkalimetall-alkylethersulfonaten, Alkalimetall-alkylsulfosuccinaten, Alkalimetall-alkylethersulfosuccinaten, Alkalimetallsalzen von α-sulfonierten Fettsäuren, Betainen, Alkylglucosiden, Alkylpolyglucosiden und organischen Estern von alkoxylierten nichtionischen oberflächenaktiven Mitteln,
als bakterizide oder antiseptische Mischung, die zugleich gegenüber gram-negativen als auch gram-positiven Bakterien wirksam ist.
Unter einem "nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittel" versteht man ein oberflächenaktives Mittel, welches keine bakterizide Wirkung in der Dosis entfaltet, auf die es gebracht wird durch Verdünnen der desinfizierenden oder antiseptischen Zusammensetzung auf die wirksame Dosis dieser letzteren.
Die Erfinder haben in der Tat und im Gegensatz zu der üblichen Kenntnis gefunden, daß es möglich ist, ein desinfizierendes oder antiseptisches Produkt, welches gegen gram-negative und gram-positive Mikroorganismen wirksam ist, zu schaffen durch einfache Kombination von Pine Oil oder eines seiner Bestandteile, namentlich einem Terpenalkohol, mit einem oder mehreren oberflächenaktiven Mitteln, die in der oben beschriebenen Dosis frei von bakterizider Wirkung sind.
Als bakterizides Mittel kann man (i) eine Mischung aus Terpenalkoholen verwenden, die insbesondere 30 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 80 bis 95 Gew.-%, monocyclische Terpenalkohole enthält. Insbesondere kann man eine Mischung verwenden, die 70 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 80 bis 90 Gew.-%, Terpineole enthält.
Mit Vorteil kann man (i) eine Mischung verwenden, die mindestens einen Terpenalkohol und mindestens einen Terpenkohlenwasserstoff enthält.
Vorzugsweise liegen die Gewichtsverhältnisse von Terpenalkohol(en) zu Terpenkohlenwasserstoff(en) in einem Verhältnis von 20/80 bis 95/5 und insbesondere 50/50 bis 95/5 vor.
In diesem Fall kann man als Mischung (i) Pine Oil verwenden. Dieses letztere kann natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein, beispielsweise erhalten durch katalytische Hydrierung von α-Pinen.
Vorzugsweise werden die verwendeten oberflächenaktiven Mittel (ii) vom Typ der Alkalimetallsalze aus den Natrium- und Kaliumsalzen ausgewählt.
Besonders bevorzugt sind die Natrium-C&sub8;-C&sub2;&sub2;-alkylsulfate, insbesondere Natriumlaurylsulfat, und die Natrium-C&sub8;-C&sub2;&sub2;-alkylethersulfate, insbesondere Natriumlaurylethersulfat.
In gleicher Weise sind insbesondere die Natrium-C&sub8;-C&sub2;&sub2;-alkylsulfonate, die sekundären Natrium-C&sub1;&sub3;-C&sub1;&sub8;-alkansulfonate oder Natriumparaffinsulfonat, die Natrium-C&sub8;-C&sub2;&sub2;-alkylethersulfonate und die Natrium-(C&sub9;-C&sub1;&sub5;)-alkyl-arylsulfonate, insbesondere Natriumdodecylbenzolsulfonat, und die Natrium-C&sub1;&sub2;-C&sub2;&sub0;- α-olefinsulfonate bevorzugt.
Als Sulfosuccinate bevorzugt man die Natrium-C&sub8;-C&sub2;&sub2;-alkyl- und -dialkylsulfosuccinate, insbesondere die Natriumdioctylsulfosuccinate, bei denen die Octylkette geradkettig oder verzweigt sein kann, sowie die Natrium-C&sub8;-C&sub2;&sub2;-Alkylethersulfosuccinate, insbesondere Natriumlaurylethersulfosuccinat.
Als Alkalimetallsalze von α-sulfonierten Fettsäureestern kann man die Alkalimetallsalze der α-sulfonierten C&sub8;-C&sub2;&sub2;-Fettsäureester, insbesondere die Methylester, erwähnen, insbesondere die Natriumsalze von Alkyl-2-sulfolaurat.
Die verwendbaren Betaine sind vorzugsweise C&sub8;-C&sub2;&sub2;-Alkylamidobetaine, deren Alkylkette mit Vorteil von Kokossäuren abgeleitet ist.
Das oberflächenaktive Mittel kann weiterhin mit Vorteil aus den Alkylglucosiden und Alkylpolyglucosiden ausgewählt werden, welches Produkte sind der Reaktion eines Alkohols mit einer Ose oder Polyose.
Man kann insbesondere die Produkte der folgenden Formel nennen:
in der x 1 bis 6 und n 4 bis 18 bedeuten.
Die oberflächenaktiven Mittel vom Typ alkoxylierter, nichtionischer oberflächenaktiver organischer Ester können insbesondere die Mono-, Di- oder Triester sein, die von polycarboxylischen Hydroxysäuren vom Typ der Citronensäure oder der Weinsäure abgeleitet sind, insbesondere Cltronensäuredlester und Weinsäuremonoester. Bevorzugt sind jene Produkte, die eine alkoxylierte nichtionische oberflächenaktive Kette des Typs R-O[(CH&sub2;)m-O]n aufweisen, worin R eine C&sub4;- C&sub2;&sub0;-Alkylgruppe darstellt, m 2 oder 3 bedeutet und n zwischen 1 und 20 liegt. Die durch Kondensation einer oder mehrerer alkoxylierter Fettalkoholketten mit einer polycarboxylischen Hydroxysäure erhaltenen Kondensationsprodukte können in Form der Säure oder in neutralisierter Form vorliegen. Man verwendet vorzugsweise oberflächenaktive Mittel, die man durch Kondensation von ethoxyliertem Laurinalkohol mit Citronensäure oder Weinsäure erhalten hat.
Erfindungsgemäß kann man einfach mindestens einen Terpenalkohol, gegebenenfalls in Mischung mit mindestens einem Terpenkohlenwasserstoff und mindestens einem nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittel zur Herstellung einer desinfizierenden und antiseptischen Zusammensetzung mit breitem bakteri zidem Spektrum verwenden. Mit Vorteil liegt die Zusammensetzung in Form einer wäßrigen Dispersion, Mikroemulsion oder Lösung der Terpenverbindungen, des oberflächenaktiven Mittels, welches dazu dient, diese Verbindungen in der wäßrigen Phase, in der sie normalerweise unlöslich sind, zu mikroemulgieren oder löslich zu machen, vor. Sie kann auch in Form eines emulgierbaren oder verdünnbaren Konzentrats vorliegen, welches lediglich die aktiven Terpenmaterialien und oberflächenaktiven Mittel enthält. Eine wäßrige Dispersion, Mikroemulsion oder Lösung kann ausgehend von einem solchen Konzentrat durch Dispersion oder Verdünnung mit Wasser hergestellt werden.
Vorzugsweise enthält die Zusammensetzung (i) 2 bis 90%, insbesondere 5 bis 90 Gew.-% Terpenalkohol(e) allein oder in Mischung mit einem (oder mehreren) Terpenkohlenwasserstoff(en), (ii) 2 bis 50%, insbesondere 5 bis 50 Gew.-% nichtbakterizide(s) oberflächenaktive(s) Mittel, während der Rest gegebenenfalls durch (iii) Wasser im Fall einer Dispersion oder einer wäßrigen Lösung gebildet wird.
Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung umfaßt (i) 5 bis 20 Gew.-% mindestens einer der genannten Terpenverbindungen, insbesondere Pine Oil, (ii) 5 bis 20 Gew.-% nicht-bakterizide(s) oberflächenaktive(s) Mittel und Wasser als Rest.
Mit Vorteil verwendet man zusätzlich ein nicht-bakterizides Co-Lösungsmittel, welches lediglich den Zweck hat, die Dispersion der Terpenverbindungen in Wasser zu vervollständigen. Ein Co-Lösungsmittel der Wahl kann ein Alkohol, insbesondere Isopropanol oder Ethanol, oder ein Glykolether sein.
Vorzugsweise stellt das Co-Lösungsmittel 5 bis 20 Gew.-%, insbesondere etwa 10%, der Zusammensetzung.
Das Co-Lösungsmittel wird im Hinblick auf seine unterstützende Wirkung bei der Lösung, der Mikroemulgierung oder der Emulgierung verwendet, um das Aussehen der Zusammensetzung zu verbessern. Diese kann somit im Falle einer Dispersion in Form einer Mikroemulsion vorliegen. Es handelt sich dabei nicht um einen bakterizid wirksamen Bestandteil in der Dosis, auf den er gebracht wird durch Verdünnen der desinfizierenden oder antiseptischen Zusammensetzung auf die Wirkungsdosis dieser letzteren, und er entfaltet keine besondere Wirkung auf die Wirksamkeit der Endzusammensetzung.
Man kann gleichzeitig mehrere nicht-bakterizide oberflächenaktive Mittel verwenden. Insbesondere beobachtet man einen sehr vorteilhaften synergistischen Effekt bei der gleichzeitigen Verwendung von Alkalimetallparaffinsulfonat und Alkalimetalllaurylethersulfat, wobei das Alkalimetall vorzugsweise Natrium ist.
In der Tat ermöglicht eine Mischung dieser oberflächenaktiven Mittel einer Zusammensetzung auf der Grundlage von Terpenalkohol oder einer Mischung von Terpenalkohol und Terpenkohlenwasserstoff, eine Wirksamkeit zu verleihen, die größer ist als die einer Zusammensetzung, die nur eines der oberflächenaktiven Mittel in gleich großer Menge wie die Gesamtmenge der in der Mischung vorhandenen oberflächenaktiven Mittel enthält.
Dieser synergistische Effekt manifestiert sich sowohl bezüglich der Wirkung gegen gram-negative Mikroorganismen als auch gegen gram-positive Mikroorganismen.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Zusammensetzungen, die durch die Verwendung einer Kombination der genannten Terpenverbindungen und mindestens eines nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittels, wie sie oben beschrieben worden sind, ergibt und das eine weitere bakterizide Verbindung enthält.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine desinfizierende oder antiseptische Zusammensetzung, die eine bakterizide Wirkung sowohl gegen gram-negative als auch gram-positive Bakterien ausübt und die keine Phenolderivate enthält noch quaternäre Ammoniumverbindungen und die
(i) 2 bis 90 Gew.-% mindestens eines Terpenalkohols, gegebenenfalls in Mischung mit mindestens einem Terpenkohlenwasserstoff,
(ii) 2 bis 50 Gew.-% eines nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittels oder einer Mischung von nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mitteln ausgewählt aus Alkalimetall-alkylsulfaten, Alkalimetall-alkylethersulfaten, Alkalimetall-alkylsulfonaten, sekundären Alkalimetall-alkansulfonaten, Alkalimetall-alkylarylsulfonaten, Alkalimetall-α-olefinsulfonaten, Alkalimetall-alkylethersulfonaten, Alkalimetall-alkylsulfosuccinaten, Alkalimetall-alkylethersulfosuccinaten, Alkalimetallsalze von α-sulfonierten Fettsäuren, Betainen, Alkylglucosiden, Alkylpolyglucosiden und organischen Estern von alkoxylierten, nichtionischen oberflächenaktiven Mitteln,
wobei der Rest im Fall einer wäßrigen Dispersion, Mikroemulsion oder Lösung aus Wasser gebildet wird, umfaßt.
Eine vorteilhafte Zusammensetzung umfaßt (1) Pine Oil und (ii) eine Mischung aus Alkalimetallparaffinsulfonat und Alkalimetalllaurylethersulfat, wobei das Alkalimetall vorzugsweise Natrium ist.
Die kombinierte Verwendung der genannten Terpenverbindungen und des (der) nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittel(s) gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht die Verringerung der in der desinfizierenden oder antiseptischen Zusammensetzung vorhandenen Menge der bakteriziden Wirkstoffe. In der Tat sind die einzigen Bestandteile, die eine eigene bakterizide Wirkung in einer solchen Zusammensetzung besitzen, die Terpenalkohole, gegebenenfalls in Mischung mit Terpenkohlenwasserstoffen, deren Wirkungsspektrum jedoch verbreitert ist. Im Fall von desinfizierenden Reinigungsprodukten kann man in vorteilhafter Weise den bei der Verwendung der Zusammensetzung anfallenden Abfall verringern.
In Abhängigkeit von ihren Gehalten an Terpenalkohol und nicht-bakterizidem oberflächenaktivem Mittel sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in reinem Zustand oder relativ geringen Anwendungskonzentrationen, die einer Verdünnung der Zusammensetzung in Wasser auf weniger als 5% entspricht, wirksam. Wenn es sich um desinfizierende Reinigungszusammensetzungen handelt, ist diese Anwendungsdosis im Hinblick auf das Reinigungsvermögen vollständig zufriedenstellend.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.

Beispiel 1

Man bereitet eine erfindungsgemäße Reinigungszusammensetzung ausgehend von Pine Oil und Natriumdodecylbenzolsulfonat.
Das verwendete Pine Oil ist im Handel unter der Marke DERTOL® 90 von der Société Les Dérives Résiniques et Terpéniques erhältlich und umfaßt eine Mischung aus Terpenalkoholen und Terpenkohlenwasserstoffen, deren Terpenalkoholgehalt zwischen 88 und 93 Gew.-% liegt.
Das verwendete Natriumdodecylbenzolsulfonat ist ein Markenprodukt NANSA® SS 50-F, das von der Firma ALBRIGHT & WILSON vertrieben wird.
Die Bestandteile der Zusammensetzung sind die folgenden (wobei die Prozentsätze als Gewichts-% des aktiven Materials angegeben sind):
Pine Oil 20%
Natriumdodecylsulfonsulfonat 20%
Isopropanol 10%
Wasser 50%
Man bestimmt die bakterizide Wirkung der Zusammensetzung nach der Norm AF- NOR NFT 72-151.
Man wählt zwei Bakterienstämme aus den AFNOR-Stämmen aus, die repräsentativ sind für gram-positive Bakterien und gram-negative Bakterien, die normalerweise gegenüber Desinfektionsmittel resistent sind.
Als gram-negative Bakterien verwendete man Pseudomonas aeruginosa, welches bezüglich seiner Resistenz gegenüber Desinfektionsmitteln bekannt ist (Stamm CIP A22 - Institut Pasteur).
Als gram-positive Bakterien verwendet man aus den gleichen Gründen Enterococcus hirae (Stamm CIP 5855 - Institut Pasteur).
Bei den Versuchen erhält man die Stämme entsprechend der Norm AFNOR NFT 72-140.
Zur Bestimmung der bakteriziden Wirkung setzt man die Bakterienstämme in Gegenwart der Zusammensetzung bei verschiedenen Verdünnungen in destilliertem Wasser aus.
Im Hinblick auf ihre Endverwendung als Reinigungsmittel wurde die Zusammensetzung des Beispiels 1 in Verdünnungen von 2% und 4% eingesetzt, welche für eine übliche Anwendung annehmbare Konzentrationen darstellen.
Die Zusammensetzung ist bei einer Verdünnung von 4% und auch noch bei einer Verdünnung von 2% gegen gram-negative und gram-positive Bakterien wirksam.
Die Tabelle 1 verdeutlicht die Wirksamkeit dieser Verbindung ausgedrückt als Wirkung bei den untersuchten Dosierungen. TABELLE 1

Beispiele 2 bis 12

Man stellt analoge Zusammensetzungen zu der von Beispiel 1 her, wobei man Natriumdodecylbenzolsulfonat durch verschiedene nicht-bakterizide oberflächenaktive Mittel ersetzt.
Die Bestandteile der Zusammensetzung sind die folgenden (wobei die Prozentsätze als Gewichts-% des aktiven Materials angegeben sind):
Pine Oil 20%
Oberflächenaktives Mittel 20%
Isopropanol 10%
Wasser 50%
Man bestimmt die bakterizide Wirkung der Zusammensetzung nach der Methode AFNOR NFT 72-151 wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2 angegeben, welche für jedes Beispiel das verwendete oberflächenaktive Mittel und die Wirkung der Zusammensetzungen in den angegebenen Verdünnungen auf gram-positive und gram-negative Mikroorganismen angibt.
Man stellt in jedem Fall sicher, daß eine Kontrollzusammensetzung, die das oberflächenaktive Mittel, jedoch kein Pine Oil enthält, bei den gleichen Verdünnungen gegen die in Rede stehenden Mikroorganismen inaktiv ist.
Die Bestandteile dieser Zusammensetzung sind die folgenden:
Oberflächenaktives Mittel 20%
Isopropanol 10%
Wasser 70% TABELLE 2
In der obigen Tabelle steht das Zeichen - dafür, daß die Zusammensetzung gegen die in Rede stehenden Bakterien inaktiv sind, während das Symbol + bedeutet, daß die Zusammensetzung gegen die in Rede stehenden Bakterien aktiv ist.
Die Zusammensetzungen der Beispiele 1 bis 12 besitzen sämtlich Wirkungen gegen gram-negative und gram-positive Bakterien bei einer Verdünnung von 2 bis 6%, die im Hinblick auf das Reinigungsvermögen verträglich ist mit einer wirksamen Anwendung.

Beispiele 13 bis 15

Diese Beispiele verdeutlichen die synergistische Wirkung, die sich dann ergibt, durch gleichzeitige Verwendung von Natriumparaffinsulfonat und Natriumlaurylethersulfat in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
Die Bestandteile der Zusammensetzungen der Beispiele 13 bis 15 sind in der nachfolgenden Tabelle 3 angegeben (wobei die Prozentsätze als Gewichts-% des aktiven Materials angegeben sind): TABELLE 3
Die Zusammensetzungen der Beispiele 2, 3, 13, 14 und 15 werden einer Untersuchung zur Bestimmung der bakteriziden Wirkung gemäß der Norm AFNOR NFT 72-151 bei unterschiedlichen Verdünnungen unterworfen. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 4 angegeben.
In dieser Tabelle steht das Symbol - dafür, daß die Zusammensetzung gegen die in Rede stehenden Bakterien inaktiv ist, während das Symbol + bedeutet, daß die Zusammensetzung gegen die in Rede stehenden Bakterien aktiv ist. TABELLE 4
Diese Ergebnisse verdeutlichen, daß man die wirksame Verdünnung der Zusammensetzung, die eine Mischung aus zwei oberflächenaktiven Mitteln enthält, auf 2% absenken kann, um eine Wirkung gegen gram-positive und gram-negative Bakterien zu erzielen, während die Zusammensetzungen der Beispiele 2 und 3, die die gleiche Menge des aktiven Materials enthalten, bei dieser Verdünnung nicht wirksam sind (was sie jedoch bei einer Verdünnung von 4% sind).

Claims

1. Verwendung einer Kombination aus

(i) mindestens einem Terpenalkohol und

(ii) mindestens einem nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittel ausgewählt aus Alkalimetall-alkylsulfaten, Alkalimetall-alkylethersulfaten, Alkalimetall-alkylsulfonaten, sekundären Alkalimetall-alkansulfonaten, Alkalimetall-alkylarylsulfonaten, Alkalimetall-α-olefinsulfonaten, Alkalimetall-alkylethersulfonaten, Alkalimetall-alkylsulfosuccinaten, Alkalimetall-alkylethersulfosuccinaten, Alkalimetallsalzen von α-sulfonierten Fettsäuren, Betainen, Alkylglucosiden, Alkylpolyglucosiden und organischen Estern von alkoxylierten nichtionischen oberflächenaktiven Mitteln,

als bakterizide Mischung, die zugleich gegenüber gram-negativen als auch grampositiven Bakterien wirksam ist, mit der Maßgabe, daß die Mischung frei ist von in alkalischem Medium chelatbildenden Mitteln, quaternären Ammoniumverbindungen, germiziden Phenolverbindungen und öllöslichen organischen Säuren.

2. Verwendung nach Anspruch 1 einer Kombination aus

(i) mindestens einem Terpenalkohol und

(ii) mindestens einem nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittel ausgewählt aus Alkalimetall-alkylsulfaten, Alkalimetall-alkylethersulfaten, Alkalimetall-alkylsulfonaten, sekundären Alkalimetall-alkansulfonaten, Alkalimetall-alkylethersulfonaten, Alkalimetall-alkylarylsulfonaten, Alkylglucosiden und Alkylpolyglucosiden,

3. Verwendung einer Kombination nach einem der Ansprüche 1 oder 2 enthaltend (i) eine Mischung aus Terpenalkoholen, die 30 bis 100 Gew.-% monocyclischer Terpenalkohole enthält.

4. Verwendung einer Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 3 enthaltend (i) eine Mischung aus mindestens einem Terpenalkohol und mindestens einem Terpenkohlenwasserstoff.

5. Verwendung nach Anspruch 4, worin die Gewichtsverhältnisse von Terpenalkohol(en) zu Terpenkohlenwasserstoff(en) einem Verhältnis von 20/80 bis 95/5 entsprechen.

6. Verwendung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, worin die Mischung (1) Pine Oil ist.

7. Verwendung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche einer Kombination aus (i) Pine Oil und (ii) mindestens einem oberflächenaktiven Mittel ausgewählt aus Natriumlaurylethersulfaten, Natriumparaffinsulfonaten, Natriumdodecylbenzolsulfonat, Decylpolyglucosid, Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurylethersulfosuccinat, Natriumsalzen von Alkyl-2-sulfolaurat, Natrium-α-olefinsulfonaten, Natriumalkylethersulfonaten, Natriumdialkylsulfosuccinaten, Citronensäure- oder Weinsäureester von ethoxylierter Laurinsäure und Alkylamidobetainen.

8. Verwendung nach Anspruch 7 einer Kombination aus (1) Pine Oil und (ii) einer Mischung aus Natriumparaffinsulfonat und Natriumlaurylethersulfat.

9. Verwendung nach Anspruch 1, worin die desinfizierende oder antiseptische Zusammensetzung (1) 2 bis 90 Gew.-% mindestens eines Terpenalkohols, gegebenenfalls in Mischung mit mindestens einem Terpenkohlenwasserstoff, und (ii) 2 bis 50 Gew.-% eines nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittels umfaßt, wobei der Rest gegebenenfalls durch (iii) Wasser gebildet wird.

10. Verwendung nach Anspruch 9, worin die Zusammensetzung (i) 5 bis 20 Gew.-% Pine Oil, (ii) 5 bis 20 Gew.-% nicht-bakterizide(s) oberflächenaktive(s) Mittel und Wasser als Rest umfaßt.

11. Verwendung nach Anspruch 1, worin die Zusammensetzung zusätzlich (iv) ein nicht-bakterizides Co-Lösungsmittel enthält.

12. Verwendung nach Anspruch 11, worin das Co-Lösungsmittel ein Alkohol, insbesondere Isopropanol oder Ethanol, oder ein Glykolether ist.

13. Verwendung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, worin das Co-Lösungsmittel 5 bis 20 Gew.-% der Zusammensetzung bildet.

14. Desinfizierende oder antiseptische Zusammensetzung mit bakterizider Wirkung gleichzeitig gegenüber gram-negativen als auch gram-positiven Bakterien, enthaltend weder Phenolderivate noch quaternäre Ammoniumverbindungen und enthaltend als wirksames Bakterizid eine Mischung aus

(i) 2 bis 90 Gew.-% mindestens eines Terpenalkohols, gegebenenfalls in Mischung mit mindestens einem Terpenkohlenwasserstoff, und

(ii) 2 bis 50 Gew.-% mindestens eines nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittels ausgewählt aus Alkalimetall-alkylsulfaten, Alkalimetall-alkylethersulfaten, Alkalimetall-alkylsulfonaten, sekundären Alkalimetall-alkansulfonaten, Alkalimetall-alkylarylsulfonaten, Alkalimetall-α-olefinsulfonaten, Alkalimetall-alkylethersulfonaten, Alkalimetall-alkylsulfosuccinaten, Alkalimetall-alkylethersulfosuccinaten, Alkalimetallsalzen von α-sulfonierten Fettsäuren, Betainen, Alkylglucosiden, Alkylpolyglucosiden und organischen Estern von alkoxylierten nichtionischen oberflächenaktiven Mitteln,

wobei der Rest gegebenenfalls durch (iii) Wasser gebildet wird, welche Zusammensetzung frei ist von in alkalischem Medium chelatbildenden Mitteln, quaternären Ammoniumverbindungen, germiziden Phenolverbindungen, öllöslichen organischen Säuren und Propylenglykol.

15. Zusammensetzung nach Anspruch 14, enthaltend als bakteriziden Wirkstoff eine Mischung aus

(i) 5 bis 90 Gew.-% mindestens eines Terpenalkohols, gegebenenfalls in Mischung mit mindestens einem Terpenkohlenwasserstoff, und

(ii) 5 bis 50 Gew.-% mindestens eines nicht-bakteriziden oberflächenaktiven Mittels ausgewählt aus Alkalimetall-alkylsulfaten, Alkalimetall-alkylethersulfaten, Alkalimetall-alkylsulfonaten, sekundären Alkalimetall-alkansulfonaten, Alkalimetall-alkylethersulfonaten, Alkalimetall-alkylarylsulfonaten, Alkylglucosiden und Alkylpolyglucosiden, wobei der Rest gegebenenfalls durch

(iii) Wasser gebildet wird.

16. Zusammensetzung nach Anspruch 15, enthaltend (1) Pine Oil und (ii) mindestens ein oberflächenaktives Mittel ausgewählt aus Natriumlaurylethersulfaten, Natriumparaffinsulfonaten, Natriumdodecylbenzolsulfonat, Decylpolyglucosid, Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurylethersulfosuccinat, Natriumsalzen von Alkyl-2-sulflaurat, Natrium-α-olefinsulfonaten, Natriumalkylethersulfonaten. Natriumdialkylsulfosuccinaten, Citronensäure- oder Weinsäureester von ethoxylierter Laurinsäure und Alkylamidobetainen.

17. Zusammensetzung nach Anspruch 15 oder 16, enthaltend zusätzlich (iv) 5 bis 20% eines nicht-bakteriziden Co-Lösungsmittels.