DE69513755T2 - Asbestfreies Reibungsmaterial - Google Patents

Asbestfreies Reibungsmaterial

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DE69513755T2
DE69513755T2 DE1995613755 DE69513755T DE69513755T2 DE 69513755 T2 DE69513755 T2 DE 69513755T2 DE 1995613755 DE1995613755 DE 1995613755 DE 69513755 T DE69513755 T DE 69513755T DE 69513755 T2 DE69513755 T2 DE 69513755T2
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asbestos
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    • F16DCOUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
    • F16D69/00Friction linings; Attachment thereof; Selection of coacting friction substances or surfaces
    • F16D69/02Composition of linings ; Methods of manufacturing
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    • F16D69/026Compositions based on an organic binder containing fibres

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reibungsmaterial zur Verwendung als Bremsklötze und -Bremsbeläge für Kfz-Scheibenbremsen, insbesondere ein asbestfreies Reibungsmaterial, das während des Bremsens weniger Niederfrequenzgeräusche erzeugt, wobei gleichzeitig dessen geringes Angreifen des Gegenelements und dessen hoher Schwundwiderstand und Reibungskoeffizient aufrechterhalten bleiben.
  • Asbest-Bremsklötze werden zügig durch asbestfreie Bremsklötze ersetzt. Ein Problem bei derartigen asbestfreien Bremsklötzen besteht darin, dass sie dazu neigen, während des Bremsens Niederfrequenzgeräusche zu erzeugen.
  • Eine Möglichkeit zur Verringerung derartiger Geräusche besteht darin, jegliche Ablagerungen auf der Oberfläche des Scheibenrotors, die den Hauptgrund für derartige Geräusche darstellen, abzureiben, indem dem Reibungsmaterial ein Schleifmittel mit einer Mohsschen Härte von nicht weniger als 6 zugefügt wird. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, wie in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung 4-60225 offenbart, dem Reibungsmaterial eine flockige, anorganische Substanz mit selbstscherenden Schmiereigenschaften, wie z. B. Glimmer und Talk, zuzufügen. Durch das Hinzufügen einer derartigen Substanz kann das Gegenelement selbst dann glatt auf dem Reibungselement gleiten, wenn der Oberflächendruck groß ist; dies ist der Zeitpunkt, an dem Niederfrequenz- Geräusche meist entstehen. Somit kann ein Ruckgleiten, das den Hauptgrund für Niederfrequenzgeräusche darstellt, verhindert werden.
  • Eine weitere Lösung, die in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung 5-32956 vorgeschlagen wird, besteht darin, eine nicht-metallische anorganische Substanz mit einer Mohsschen Härte von 3 bis 9 und ein anorganisches Hydrat mit einer Mohsschen Härte von nicht mehr als 5 in vorherbestimmten Mengen zuzufügen und gleichzeitig den Kohlenstoffgehalt zu verringern.
  • Bei dem Verfahren, bei dem Ablagerungen auf der Oberfläche des Rotors entfernt werden, indem dem Reibungselement ein Schleifmittel zugefügt wird, muss das Schleifmittel eine ausreichend große Partikelgröße aufweisen. Je größer jedoch die Partikelgröße des Schleifmittels ist, desto mehr neigt das Reibelement dazu, den Rotor anzugreifen. Dies führt zu einem lokalen Ansteigen des Oberflächendrucks während des Bremsens. Derartige, lokal hohe Oberflächendrücke können zur Bildung von Streifen auf der Oberfläche des Rotors führen, wodurch meist die Bremswirkung destabilisiert wird und während des Bremsens vermehrt Quietschgeräusche (Hochfrequenzgeräusche) auftreten.
  • Bei dem Verfahren, bei dem eine flockige, anorganische Substanz wie Glimmer oder Talk hinzugefügt wird, ist aufgrund der Kristallstruktur der verwendeten anorganischen Substanz der Reibungskoeffizient (nachfolgend als u bezeichnet) meist niedrig, so dass der Schwundwiderstand abnimmt. Außerdem ist bekannt, dass der Schwundwiderstand aus nicht bekannten Gründen deutlich abnimmt, wenn dem Reibungsmaterial ein Schleifmittel mit einer großen Partikelgröße zugefügt wird, um den Wert u zu vergrößern.
  • Bei der in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung 5-32956 vorgeschlagenen Technik ist es durch Reduzierung des Kohlenstoffgehalts möglich, die Produktion von Substanzen, die eine Filmablagerung bilden, zu unterdrücken. Außerdem dient das hinzugefügte Hydrat dazu, zu verhindern, dass die Substan zen, die den Film bilden, an der Oberfläche des Rotors haften bleiben. Darüber hinaus entfernt die anorganische Substanz mit einer Mohsschen Härte von 3-9 jegliche Ablagerungen auf der Rotoroberfläche. Da das Hydrat jedoch eine niedrige Mohssche Härte hat, ist der Wert u meist niedrig. Darüber hinaus führt das Hydrat vermutlich zu einer Abnahme der Verschleißfestigkeit des Reibungsmaterials.
  • Außerdem neigt der Rotor zu ungleichmäßigem Verschleiß, wenn die anorganische Substanz mit einer hohen Mohsschen Härte eine zu große Partikelgröße aufweist. Ist letztere zu gering, können Ablagerungen nicht wirksam entfernt werden.
  • In der ungeprüften japanischen Veröffentlichung 62-15281 wurde vom Anmelder der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, 8-12 Volumenprozent Magnesiumoxidpulver mit einem maximalen Partikeldurchmesser von nicht mehr als 250 um hinzuzufügen, um den Wert u zu erhöhen. Da das Magnesiumoxid eine hohe Mohssche Härte hat, wirkt es als Schleifmittel. Wenn seine Partikelgröße jedoch zu groß ist, neigt das Reibungselement dazu, das Gegenelement noch mehr anzugreifen. Ist sie zu gering, so können Ablagerungen nicht wirksam entfernt werden.
  • Kurz gesagt: Keines dieser bekannten Verfahren kann Niederfrequenzgeräusche unterdrücken, ohne eine der anderen Eigenschaften des Reibungsmaterials zu verschlechtern.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein asbestfreies Hochleistungs-Reibungsmaterial zu schaffen, das weniger Niederfrequenzgeräusche erzeugt, wobei gleichzeitig dessen Tendenz, den Rotor anzugreifen, auf einem niedrigen Wert und dessen Schwundwiderstand sowie der Wert u auf einem hohen Wert gehalten werden.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein asbestfreies Reibungsmaterial geschaffen, bestehend aus einer Verstärkungsfaser, die nicht aus Asbest ist, organischen Füllstoffen, Inhaltsstoffen zur Einstellung der Reibung, und einem Duroplast, um die Verstärkungsfaser, die organischen Füllstoffe und die Inhaltsstoffe zur Einstellung der Reibung miteinander zu verbinden, wobei die Inhaltsstoffe zur Einstellung der Reibung Magnesiumoxid in Form von Sekundärpartikeln enthalten, die ein Aggregat von Primärpartikeln sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärpartikel aus Magnesiumoxid ein Aggregat von Primärpartikeln sind, deren Durchmesser 0,5 um nicht überschreitet, und einen Durchmesser von 1 bis 5 um haben.
  • Vorzugsweise sollte der Gehalt an Magnesiumoxid der Sekundärpartikel 3-20 Volumenprozent des gesamten Reibungsmaterials betragen.
  • Die Verstärkungsfasern sind bekannt und können eine oder mehr als eine Art von Fasern sein, die aus der Gruppe aus organischen Fasern, wie z. B. Aramid-, Acryl-, Kohlenstoff- und Phenolfasern, anorganischen Fasern, wie z. B. Glas-, Aluminiumoxid-, Silikat- und Steinwollefasern, Stahlfasern, Fasern aus rostfreiem Stahl, Kupferfasern und Kupferlegierungsfasern, wie z. B. Messingfasern auszuwählen sind.
  • Der organische Füllstoff kann ein oder mehr als ein Stoff sein, der aus der Gruppe aus Kaschustaub, Melaminstaub, Nitrilkautschuk-Pulver und Styren-Butadien- Kautschuk-Pulver auszuwählen ist.
  • Der Inhaltsstoff zur Einstellung der Reibung kann Magnesiumoxid und ein Stoff oder eine Kombination aus Schmierstoffen, auszuwählen aus Molybdändisulfid, Antimontrisulfid und Graphit, Schleifmitteln, wie z. B. Aluminiumoxid, Zirconiumoxid, Zirconiumsilikat, Siliciumdioxid oder Rutil, metallischen Pulvern, wie z. B. Kupfer- Aluminium-, Zink- und Zinnpulver, und anorganischen Substanzen, wie z. B. Bariumsulfat, Calciumcarbonat und Calciumhydroxid, sein.
  • Darüber hinaus enthält das Reibungsmaterial als Bindemittel einen oder mehr als einen Duroplast, beispielsweise auszuwählen aus Phenol-, Melamin-, Polyimid- und Epoxidharzen.
  • Magnesiumoxid ist in zwei Formen erhältlich; eine wird hergestellt, indem Magnesiumhydroxid getrocknet und kalziniert wird, während die andere hergestellt wird, indem Magnesiumhydroxid elektrisch geschmolzen und pulverisiert wird. Das Magnesiumoxid, das bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird, gehört zur erstgenannten Art. Es sollte vorzugsweise die Art von Magnesiumoxid sein, die durch Kalzinieren bei etwa 1000ºC zu erhalten ist.
  • Magnesiumoxid ist ein hartes Material mit einer Mohsschen Härte von 6. Bei der vorliegenden Erfindung wird Magnesiumoxid in Form von Sekundärpartikeln hinzugefügt. Bei dieser Anordnung ist es möglich, den jeweiligen Durchmesser der Sekundärpartikel auf einen geeigneten Wert zu erhöhen, so dass Ablagerungen auf der Rotoroberfläche wirksam entfernt werden können, während die Erzeugung von Niederfrequenzgeräuschen unterdrückt wird.
  • Sekundärpartikel, d. h. Aggregate von Primärpartikeln, haben eine geringere Festigkeit als Primärpartikel, die nicht in Aggregatform vorliegen. Sie verformen sich leicht unter dem Einfluss eines bestimmten Drucks, was auf das Ablösen von Primärpartikeln, die die Sekundärpartikel bilden, zurückzuführen ist. Somit tritt keine lokale Erhöhung des Oberflächendrucks auf, und ein Auftreten von Reibungsvibrationen, die Quietschgeräusche verursachen, wird weniger wahrscheinlich. Da der Oberflächendruck gleichmäßig verteilt wird, ist es weniger wahrscheinlich, dass der Rotor ungleichmäßigen Verschleiß erfährt, so dass die Bremswirkung stabil bleibt.
  • Da die Sekundärpartikel unter dem Einfluss eines bestimmten Drucks leicht auseinanderfallen, liegt das Magnesiumoxid an der Grenzfläche zum Rotor in Form von Primärpartikeln kleinen Durchmessers vor. Damit wird ein Angreifen des Gegenelements (Rotors) ausreichend gering gehalten. Da das Reibungsmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung keine flockigen anorganischen Substanzen enthält, sind sein Wert u und sein Schwundwiderstand ausreichend hoch. Da die Zugabe von Magnesiumoxid niemals zu einem verstärkten Angreifen des Gegenelements führt, kann der Magnesiumoxidgehalt bis zu einem beträchtlichen Grad gesteigert werden. Auch dies führt zu einem erhöhten Wert u.
  • Dadurch dass das Magnesiumoxid in Form von Sekundärpartikeln, die Aggregate von Primärpartikeln sind, dem Reibungsmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung zugefügt wird, kann es Ablagerungen auf dem Rotor so wirksam entfernen wie ein herkömmliches Schleifmittel mit großem Partikeldurchmesser, während gleichzeitig ein Angreifen des Rotors bis zu einem Minimalwert unterdrückt wird. Kurz gesagt: Durch die Zugabe von Magnesiumoxid steigt der Reibungskoeffizient auf einen ausreichenden Wert und wird stabilisiert, der Schwundwiderstand wird erhöht, ein Angreifen des Gegenelements nimmt ab, und die Erzeugung von Niederfrequenzgeräuschen sowie Quietschgeräuschen wird weniger wahrscheinlich.
  • Wenn die Sekundärpartikel aus Magnesiumoxid einen zu kleinen Durchmesser haben, können sie die Niederfrequenzgeräusche kaum unterdrücken. Bei zu großem Durchmesser neigt die Bremse dazu, zu quietschen. Wenn die Primärpartikel einen zu großen Durchmesser haben, wird das Gegenelement verstärkt angegriffen.
  • Von der Anmelderin durchgeführte Experimente bestätigten, dass durch die Verwendung von Magnesiumoxid mit einem Primärpartikeldurchmesser von 0,5 um oder weniger und einem Sekundärpartikeldurchmesser von 1-5 um Niederfrequenzgeräusche ausreichend unterdrückt werden können, wobei gleichzeitig das Angreifen des Gegenelements und die Quietschgeräusche auf ausreichend niedrigen Werten gehalten werden können. Der Durchmesser der Primärpartikel steht in Wechselbeziehung zu der Kalziniertemperatur des Magnesiumhydroxids. Denn je höher die Kalziniertemperatur ist, desto größer ist der Primärpartikeldurchmesser und desto härter ist das zu erhaltende Magnesiumoxid. Die Obergrenze für den Primärpartikeldurchmesser wurde auf 0,5 um festgelegt, was zum Teil darauf beruht, dass Primärpartikel mit einem Durchmesser von mehr als 0,5 um meist zu hart sind. Der eigentliche Grund hierfür hängt jedoch mit der Herstellung von Sekundärpartikeln aus Magnesiumoxid zusammen. Denn Primärpartikel aus Magnesiumoxid können bei Temperaturen, bei welchen Primärpartikel mit Durchmessern von höchstens 5 um entstehen, leicht zu Sekundärpartikeln aggregiert werden, während bei Temperaturen über dem vorgenannten Bereich keine Sekundärpartikel gebildet werden können.
  • Je höher der Anteil der Sekundärpartikel aus Magnesiumoxid im Reibungsmaterial ist, desto effektiver können Niederfrequenzgeräusche reduziert und der Wert u erhöht werden. Je geringer der Anteil jedoch ist, desto weniger wird das Gegenelement angegriffen, und desto höher ist der Schwundwiderstand. Um all diese Eigenschaften in ausgeglichener Weise zu verbessern, wurde festgelegt, dass der Gehalt von Magnesiumoxid 3-20 Volumenprozent betragen sollte.
  • Nachfolgend werden Beispiele für die vorliegende Erfindung beschrieben.
  • Es wurden Klötze für Scheibenbremsen zur Verwendung in Kraftfahrzeugen als Beispiele 1-11 und Vergleichsgegenstände 1-4 vorbereitet, unter Verwendung von Materialien, die die in Tabelle 1 und 2 angegebene Zusammensetzung haben. Für jeden Bremsklotz wurden der Niederfrequenzgeräuschpegel, der Quietschgeräuschpegel, der Reibungskoeffizient (u), der Schwundwiderstand und das Angreifen des Gegenelements gemessen. Die in den Tabellen angegebenen Partikeldurchmesser sind Durchschnittswerte. Die in den Tabellen angegebenen Sekundärpartikel sind allesamt Aggregate von Primärpartikeln mit einem Durchmesser von 0,5 um oder weniger.
  • Die bei allen Beispielen und Vergleichsgegenständen verwendeten Verstärkungsfasern waren eine Kombination von aromatischen Polyamidfasern, Steinwollefasern und Kupferfasern.
  • Außerdem wurden Kaschustaub und NBR-Pulver (Nitrilkautschukpulver) als organischer Füllstoff, ein Phenolharz als Bindemittel, und Graphit, Molybdändisulfid, Bariumsulfat und Calciumhydroxid als Inhaltsstoffe zur Einstellung der Reibung verwendet.
  • Wie in den Tabellen dargestellt, sind die Bestandteile vom aromatischen Polyamid bis hin zum Calciumhydroxid bei allen Beispielen und Vergleichsgegenständen sowohl bezüglich ihrer Art als auch bezüglich ihres Volumenprozentsatzes identisch, und nur die Art und der Anteil des Magnesiumoxids unterscheiden sich voneinander. Das Beispiel 7 und der Vergleichsgegenstand 3 enthalten außerdem Glimmer. Der Unterschied im Gesamtvolumen der Probestücke, der sich aus den unterschiedlichen Volumenprozentsätzen dieser Bestandteile ergibt, wurde jeweils durch die Zugabe unterschiedlicher Mengen von Bariumsulfat ausgeglichen.
  • Die Bremsklotz-Proben wurden mit einer bekannten Formgebungstechnik hergestellt. Im Besonderen wurden die Pulvermaterialien, die in den in Tabelle 1 und 2 angegebenen Verhältnissen gemischt wurden, mit einem Druck von 300 kg/cm² bei normaler Temperatur vorgeformt und dann mit 400 kg/cm² in einer auf 160ºC erwärmten Form unter Druck gesetzt und gleichzeitig entgast. Die so geformten Gegenstände wurden fünf Stunden lang bei 230ºC erwärmt, um das Phenolharz nachzuhärten, und dann auf eine vorherbestimmte Dicke geschliffen, um die Bremsklotzproben zu erhalten.
  • Dann wurden verschiedene Eigenschaften der so erzielten Bremsklötze auf die nachfolgend beschriebene Weise gemessen.
  • 1) Messung von Niederfrequenzgeräuschen und Quietschgeräuschen
  • Jede Bremsklotz-Probe wurde an einem Fahrzeug (Personenkraftwagen mit Automatikgetriebe und 2000cc-Motor) befestigt, und der Wagen wurde unter den in der Geräuschnachweis-Matrix in Tabelle 3 angegebenen Bedingungen gestartet und abgebremst, während der Fahrer prüfte, ob er beim Anfahren und Bremsen des Wagens Niederfrequenzgeräusche und/oder Quietschgeräusche hört. Die entsprechenden Zahlen in Tabelle 1 und 2 stehen jeweils für die Prozentsätze dessen, wie oft der Fahrer Niederfrequenzgeräusche und Quietschgeräusche gehört hat.
  • 2) Messung des Reibungskoeffizienten und des Schwundminimums u
  • Diese Eigenschaften wurden unter Verwendung eines Bremsdynamometers mit dem Testcode JASO C406-82 und unter folgenden Bedingungen gemessen: Bremssattel: Schwimmsattel (Zylinderfläche 20,4 cm²), Trägheit: 5 kg.m.s², Reifenradius: 0,280 m, effektiver Bremsradius: 0,094 m, Scheibenrotordurchmesser: 0,238 m, Scheibenrotordicke: 18 mm (ventiliert).
  • 3) Messung des Angreifens des Gegenelements
  • Dieser Test wurde unter Verwendung eines Bremsdynamometers unter folgenden Bedingungen durchgeführt: Rotortemperatur vor dem Bremsen: 50ºC, Anfangsgeschwindigkeit: 50 km/h, Geschwindigkeitsabnahme: 0,3 g, Anzahl der Bremsbetätigungen: 1000. Nach dem Test wurde die Größe des Verschleißes des Rotors gemessen. Die anderen Testbedingungen entsprachen denen des Tests 2).
  • Die Ergebnisse dieses Tests sind in Tabelle 1 und 2 dargestellt. Wie aus den Ergebnissen für die Beispiele 1-6 in Tabelle 1 ersichtlich, ist die Wahrscheinlichkeit einer Erzeugung von Niederfrequenzgeräuschen umso geringer, je höher der Anteil der Sekundärpartikel aus Magnesiumoxid ist. Aus dem Ergebnis für Beispiel 7 ist ersichtlich, dass die Zugabe von Glimmer den Geräuschunterdrückungseffekt noch verstärkt.
  • Auch der Wert u neigt dazu, mit dem Anteil von Magnesiumoxid anzusteigen. Im Gegensatz dazu neigt das Schwundminimum u dazu, mit steigendem Magnesiumoxidgehalt abzunehmen. Es wird angenommen, dass auch der Rotor mit steigendem Magnesiumoxidgehalt mehr angegriffen wird. Doch bei der vorliegenden Erfindung wurde durch die Verwendung der Sekundärpartikel aus Magnesiumoxid das Angreifen des Rotors nur geringfügig verstärkt, selbst wenn der Magnesiumoxidgehalt angehoben wurde. So besteht beispielsweise in Bezug auf den Angriffswert des Gegenelements ein großer Unterschied zwischen den Beispielen 1 und 3 einerseits und den Vergleichsgegenständen 1 und 2 andererseits, obwohl der Gehalt und der Partikeldurchmesser des hinzugegebenen Magnesiumoxids gleich sind.
  • Die in Tabelle 2 dargestellten Vergleichsgegenstände 1-3 enthalten Magnesiumoxid, das durch elektrisches Schmelzen erzielt wurde und nicht in Form von Sekundärpartikeln vorliegt. Das heißt, das Magnesiumoxid besteht aus einzelnen Primärpartikeln. Bei einem Partikeldurchmesser von etwa 2 um können sie Niederfrequenzgeräusche überhaupt nicht unterdrücken. Andererseits können die Beispiele gemäß der vorliegenden Erfindung Niederfrequenzgeräusche deutlich reduzieren, selbst wenn deren Primärpartikeldurchmesser klein ist. Je kleiner der Primärpartikeldurchmesser ist, desto kleiner sind die Sekundärpartikeldurchmesser, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Bremse quietscht, und desto weniger wird der Rotor angegriffen. Obwohl mit Magnesiumoxid, das durch elektrisches Schmelzen erzielt wurde, der Wert u wirksamer angehoben werden kann, ist es offensichtlich, dass Magnesiumoxid in Form von Sekundärpartikeln den Schwundwiderstand wirksamer steigern, Quietschgeräusche unterdrücken und das Angreifen des Rotors verringern kann. Was den Schwundwiderstand betrifft, so ist der Unterschied zwischen den Materialien, die Glimmer enthalten (Beispiel 7 und Vergleichsgegenstand 3) besonders groß. Daher ist es vorteilhafter, Magnesiumoxid in Form von Sekundärpartikeln zu verwenden als Magnesiumoxid, das durch elektrisches Schmelzen erzielt wurde, wenn Glimmer hinzugefügt wird, um Niederfrequenzgeräusche zu reduzieren.
  • Die Beispiele 8-11 wurden vorbereitet, um festzustellen, welchen Einfluss der Durchmesser der Sekundärpartikel aus Magnesiumoxid auf verschiedene Eigenschaften des Reibungsmaterials hat. Solange die Durchmesser der Sekundärparti kel aus Magnesiumoxid innerhalb des Bereichs von 1-5 um sind, ist kein wesentlicher Unterschied in der Leistung zu erkennen. Das Beispiel 10, dessen Sekundärpartikeldurchmesser 0,7 um beträgt, erzeugte jedoch einen relativ hohen Niederfrequenzgeräuschpegel. Das Beispiel 11 mit einem Sekundärpartikeldurchmesser von 7 um erzeugte etwas lautere Quietschgeräusche.
  • Ähnliche Phänomene wurden beobachtet, wenn der Anteil von Sekundärpartikeln aus Magnesiumoxid unter 3 Volumenprozent (Beispiel 1) oder über 20 Volumenprozent (Beispiel 6) liegt.
  • Die bevorzugten Bereiche für den Durchmesser und den Anteil der Sekundärpartikel aus Magnesiumoxid wurden unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse festgelegt.
  • Die Kombinationen von Bestandteilen, die bei den Beispielen genannt wurden, sind nur als Beispiele gedacht. Die vorgenannten verschiedenen Vorteile der vorliegenden Erfindung können auch mit anderen Kombinationen der Bestandteile, die in Tabelle 3 aufgelistet sind, und/oder durch die Zugabe von Sekundärpartikeln aus Magnesiumoxid in anderer Menge erreicht werden.
  • Wie bereits beschrieben, enthält das Reibungselement gemäß der vorliegenden Erfindung Magnesiumoxid, eine Substanz, die in der Lage ist, Ablagerungen auf der Rotoroberfläche wirksam zu entfernen und den Wert u zu erhöhen, und zwar in Form von Sekundärpartikeln oder Aggregaten von Primärpartikeln. Daher ist es möglich, Niederfrequenzgeräusche zu verringern, ohne andere Eigenschaften zu verschlechtern. Somit wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein asbestfreies Hochleistungs-Reibungsmaterial geschaffen, das das Gegenelement nur geringfügig angreift, das einen hohen Schwundwiderstand hat und weniger dazu neigt, einen ungleichmäßigen Verschleiß des Rotors, Quietschgeräusche und Niederfrequenzgeräusche zu verursachen. (Tabelle 1) [EMI-TB] (Tabelle 2) (Tabelle 3)

Claims (1)

1. Asbestfreies Reibungsmaterial, bestehend aus einer Verstärkungsfaser, die nicht aus Asbest ist, organischen Füllstoffen, Inhaltsstoffen zur Einstellung der Reibung, und einem Duroplast, um die Verstärkungsfaser, die organischen Füllstoffe und die Inhaltsstoffe zur Einstellung der Reibung miteinander zu verbinden, wobei die Inhaltsstoffe zur Einstellung der Reibung Magnesiumoxid in Form von Sekundärpartikeln enthalten, die ein Aggregat von Primärpartikeln sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärpartikel aus Magnesiumoxid einen Durchmesser von 1 bis 5 um haben und ein Aggregat von Primärpartikeln sind, deren Durchmesser 0,5 um nicht überschreitet.
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