DE69301924T2

DE69301924T2 - Äusserst sauberes transportverfahren

Info

Publication number: DE69301924T2
Application number: DE69301924T
Authority: DE
Inventors: Jean-Jacques Hermant; Jean-Pierre Piriou; Herve Roussel
Original assignee: Protial SA; UNIR Ultra Propre Nutrition Industrie Recherche
Current assignee: Protial SA; UNIR Ultra Propre Nutrition Industrie Recherche
Priority date: 1992-10-22
Filing date: 1993-10-21
Publication date: 1996-10-31
Anticipated expiration: 2013-10-22
Also published as: EP0664762B1; ES2086968T3; GR3020414T3; EP0664762A1; US5544736A; DK0664762T3; ATE135657T1; DE69301924D1; FR2697237A1; WO1994008874A1; CA2147512A1; FR2697237B1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum ultrasauberen, fortgesetzten Transport von Produkten von einem Punkt P zu einem Punkt P' im Inneren einer in bakteriologischer Hinsicht kontrollierten Zone mittels eines Fördermittels sowie eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Bestimmte Bereiche der Industrie, beispielsweise insbesondere der Bereich der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie, fordern heutzutage die Einrichtung von Arbeitsplätzen, die in einer mikrogefilterten Atmosphäre angeordnet sind, um jegliche mikrobiologische Kontamination der Produkte zu vermeiden. Diese neuen Anforderungen kommen in Arbeitsplätzen zum Ausdruck, die mit Abstand zueinander angeordnet und miteinander über einen Tunnel oder eine Umfassung mit in bakteriologischer Hinsicht kontrollierter Atmosphäre verbunden sind, um die Bewegung von Produkten oder Behältern von einem Punkt P zu einem Punkt P' ohne jegliche Kontamination mikrobiellen Ursprungs zu ermöglichen. Diese Vorrichtungen weisen jedoch noch eine bestimmte Anzahl von Nachteilen auf, insbesondere aufgrund der Tatsache, daß die Produkte auf einem Fördermittel, beispielsweise einem Transportband oder einem herkömmlichen Förderband, transportiert werden, das, abgesehen von periodischem Reinigen und Desinfizieren, im allgemeinen nicht Gegenstand irgendeiner Dekontamination gewesen ist. Trotz alledem kommt es in bestimmten Fällen vor, daß die Förderbänder im Verlauf ihrer Rückkehrphase zu dem Punkt, an dem die Produkte auf das Förderband abgesetzt werden, gewaschen und anschließend getrocknet werden, um die Förderbänder sauber zu halten, die allerdings nicht steril oder nahezu steril sind. Ein zweites Verfahren zur Vermeidung dieses Nachteiles der Kontamination der Produkte durch das Fördermittel besteht darin, die Produkte mit einer äußeren Umhüllung zu umhüllen, die beispielsweise eine gasundurchlässige Barriere bildet, um das Produkt vor jeglicher Kontamination zu schützen. Es ist offensichtlich, daß dieses Verfahren aufwendig ist und die Handhabung des Produktes einschränkt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht folglich darin, ein Verfahren zum ultrasauberen Transport sowie eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, wobei die Anlage und das Verfahren es ermöglichen, Produkte oder Behälter von einem Punkt P zu einem Punkt P' mittels eines sterilen oder beinahe sterilen Fördermittels zu transportieren.
Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung ein Verfahren zum ultrasauberen, fortgesetzten Transport von Produkten und/oder Behältern von einem Punkt P zu einem Punkt P' im Inneren einer in bakteriologischer Hinsicht kontrollierten Zone mittels eines Fördermittels, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß die Aufnahmefläche des Fördermittels in Transportrichtung vor dem Punkt P fortlaufend mit einer festen Beschichtung überzogen wird, deren für den Kontakt mit den Produkten und/oder den Behältern bestimmte Seite steril oder beinahe steril ist, daß die zu transportierenden Produkte und/oder Behälter an dem Punkt P im Inneren der bakteriologisch kontrollierten Zone auf die Beschichtung abgesetzt werden und daß die transportierten Produkte und/oder Behälter an dem Punkt P im Inneren der Zone wieder abgenommen werden.
Gemäß einer Ausführungsform wird die Beschichtung der Aufnahmefläche des Fördermittels in Transportrichtung hinter dem Punkt P' durch mechanische, chemische, thermische oder andere Mittel entfernt, wiedergewonnen oder recycelt.
Die einen Film bildende Beschichtung kann eine mehrschichtige Beschichtung sein, bei der eine der Trennungsflächen zwischen zwei benachbarten Schichten steril oder beinahe steril ist, oder eine Beschichtung, die durch eine filmbildende, sterilisierbare Lösung gebildet ist.
Die Erfindung betrifft ferner eine ultrasaubere Anlage, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aufweist ein Fördermittel für den Transport von Produkten oder Behältern von einem Punkt P zu einem Punkt P', eine Zone mit in bakteriologischer Hinsicht kontrollierter Atmosphäre, die sich wenigstens über den Bereich PP' erstreckt, Mittel zum Aufbringen einer festen, sterilen oder beinahe sterilen Beschichtung, die in Transportrichtung vor dem Punkt P angeordnet sind, fakultativ Mittel zum Wiedergewinnen der Beschichtung, die in Transportrichtung hinter dem Punkt P' angeordnet sind, und Mittel zum Absetzen und Wiederabnehmen von zu transportierenden Produkten und/oder Behältern auf die bzw. von der Beschichtung.
Andere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden beim Lesen der nachfolgenden Beschreibung und der beigefügten Zeichnungen noch verdeutlicht, wobei die Beschreibung und die Zeichnungen vor allem beispielshalber angegeben sind. In den Zeichnungen
zeigt die Figur 1 ein vereinfachtes Schema einer erfindungsgemäßen Anlage, die eine Beschichtung verwendet, die aus einem filmbildenden, sterilisierbaren Material oder einer Lösung besteht, und
zeigt die Figur 2 ein vereinfachtes Schema einer anderen erfindungsgemäßen Anlage, bei der die Beschichtung ein mehrschichtiger Film ist, der unter sterilen oder der Sterilität nahen Bedingungen hergestellt ist.
Gemäß Figur 1 ist zur Durchführung des Verfahrens ein Fördermittel, beispielsweise ein vorzugsweise gekühltes Transportband 1 erforderlich, das eine bakteriologisch kontrollierte Zone 2 durchquert. Diese Zone kann beispielsweise durch eine Umfassung oder einen Tunnel mit laminarem Fluß gebildet sein. Im Inneren dieser Zone ist ein Abschnitt P P' definiert, wobei der Punkt P der Stelle des Absetzens des Produktes (oder des Behälters) auf die Aufnahmefläche des Fördermittels, der Punkt P' der Stelle des Wiederabnehmens des Produktes von der Aufnahmefläche des Förderbandes des Fördermittels entspricht. Die Produkte können von beliebiger Art sein einschließlich Nahrungsmitteln, und sie können frei oder in Behältern aufgenommen sein. Unter "Produkten" sind auch die leeren oder gefüllten Behälter selbst zu verstehen.
In Transportrichtung vor dem Punkt P oder an dem Punkt P ist ein in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 3 versehener Punkt definiert, der den Punkt bezeichnet, an dem das Aufbringen der Beschichtung beginnt. Die Beschichtung kann gemäß Figur 1 durch eine filmbildende Lösung gebildet sein, die unter sterilen oder der Sterilität nahen Bedingungen vorbereitet wird, die sich schnell verfestigt und, gerechnet von dem Moment, an dem sie auf die Aufnahmefläche des Fördermittels aufgebracht wird, nahezu augenblicklich aushärten kann, um einen Film zu bilden. An filmbildenden Materialien oder Lösungen sind beispielsweise das Eis, die mikrokristallinen Wachse, die Methylzellulose und ihre Derivate, die Nährproteine usw. zu nennen. Um dieser Lösung die Form eines Filmes zu geben, ist es möglich, die flüssige Lösung genau am Eingang der bakteriologisch kontrollierten Zone auf das Transportband aufzubringen und unter einer Walze hindurchzuführen, um eine homogene Stärke der Lösung zu erhalten. Das Aufbringen kann mittels einer Pumpe und einer Breitschlitzdüse erfolgen.
Wenn die Beschichtung den Punkt P' hinter sich gelassen hat, wird sie im allgemeinen an einem Ort wiedergewonnen, der in dem Figuren 1 und 2 mit dem Bezugszeichen 9 versehen ist. Entsprechend der Art der verwendeten Beschichtung sind die Mittel zum Entfernen und zum Wiedergewinnen der Beschichtung unterschiedlich. Im Falle eines filmbildenden, sterilisierbaren Materiales oder einer Lösung wird der Film vorzugsweise gemäß Figur 1 wiedergewonnen durch Abziehen, Abschaben oder einfaches Trennen von der Produktaufnahmefläche des Fördermittels, dann in einer in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 8 versehenen Vorrichtung zerschnitten oder zerkleinert, bevor er in einem in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 7 versehenen Behältnis erneut verflüssigt oder geschmolzen wird, dann entsprechend dem Schritt 6 in Figur 1 gefiltert wird, bevor er entsprechend dem Schritt 5 in Figur 1 sterilisiert wird, um von Neuem eine filmbildende, sterilisierbare Lösung zu bilden, die in einem letzten Schritt wieder auf die Aufnahmefläche des Fördermittels aufgebracht wird. In diesem Fall ist eine Funktion in einem geschlossenen Kreislauf und ein fortgesetztes Aufbringen der Beschichtung möglich, ohne daß es erforderlich ist, eine große Materialmenge zu verwenden.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 hat die Beschichtung am Ursprung die Form einer festen Beschichtung, beispielsweise eines mehrschichtigen Filmes, bei dem wenigstens eine der Trennungsflächen zwischen zwei benachbarten Schichten steril oder beinahe steril ist. Auf diese Weise wird bei einem Film mit zwei Schichten, wie er in Figur 2 dargestellt ist, dann, wenn der Film an dem Punkt 3 von einem Wickelkörper 11 aufgebracht wird, die oberhalb der sterilen oder nahezu sterilen Trennungsfläche angeordnete Schicht entfernt und auf dem Wickelkörper 13 aufgenommen, während die andere Schicht in einer Position auf der Produktaufnahmefläche des Fördermittels zurückbleibt und bei 9 durch Aufnehmen des Filmes auf den Wickelkörper 12 entfernt wird, der seinerseits zu einer Wiederaufarbeitungsstruktur förderbar ist, um die Gesamtheit des Materiales wiederzugewinnen.
Man kann bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung den Schritt der Wiedergewinnung eines Teiles des Filmes auf der Rolle 12 an dem mit 9 bezeichneten Punkt weglassen. Dies setzt einen mehrschichtigen Film voraus, der mehrere sterile oder nahezu sterile Trennungsflächen aufweist, derart, daß in Transportrichtung vor dem Punkt P an dem in Figur 2 mit 3 bezeichneten Punkt der Teil der Beschichtung entfernt wird, der zwischen der sterilen Trennungsfläche und der Trennungsfläche angeordnet ist, die zu einem Zeitpunkt t steril gewesen und schon bei einem vorangegangenen Durchlauf durch den Abschnitt P P' verwendet worden ist.
Auch ist ein komplettes Entfernen nach mehreren Umläufen des Transportbandes möglich.
Die aseptische oder in bakteriologischer Hinsicht kontrollierte Zone kann durch eine Umfassung oder einen Tunnel gebildet werden, deren bzw. dessen Atmosphäre kontrolliert oder mikrogefiltert ist. Diese Art von Umfassung oder Tunnel ist dem Fachmann bestens bekannt. Das Fördermittel 1 kann durch ein gekühltes oder ungekühltes Transportband, wie dies in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist, oder durch jedes andere Mittel zum fortgesetzten Transport gebildet sein. Durch dieses Verfahren und die Anlage zur Durchführung des Verfahrens ist jegliche Kontamination im Verlaufe des Transportes von Gütern oder Produkten oder ihren Behältern von einem Punkt P zu einem Punkt P' vermieden.

Claims

1. Verfahren zum ultrasauberen, fortgesetzten Transport von Produkten und/oder Behältern von einem Punkt P zu einem Punkt P' im Inneren einer in bakteriologischer Hinsicht kontrollierten Zone mittels eines Fördermittels, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmefläche des Fördermittels in Transportrichtung vor dem Punkt P fortlaufend mit einer festen Beschichtung überzogen wird, deren für den Kontakt mit den Produkten und/oder den Behältern bestimmte Seite steril oder beinahe steril ist, daß die zu transportierenden Produkte und/oder Behälter an dem Punkt P im Inneren der bakteriologisch kontrollierten Zone auf die Beschichtung abgesetzt werden und daß die transportierten Produkte und/oder Behälter an dem Punkt P' im Inneren der Zone wieder abgenommen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung der Aufnahmefläche des Fördermittels in Transportrichtung hinter dem Punkt P' durch mechanische, chemische, thermische oder andere Mittel entfernt, wiedergewonnen oder recycelt wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmefläche des Fördermittels mit einer mehrschichtigen Beschichtung überzogen wird, bei der wenigstens eine der Trennungsflächen zwischen zwei benachbarten Schichten steril oder beinahe steril ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Produktaufnahmefläche des Fördermittels mit einer Beschichtung überzogen wird, die einen Film bildet, der durch Verfestigung eines filmbildenden Materials oder einer filmbildenden Lösung erhalten wird, das bzw. die unter sterilen oder der Sterilität nahen Bedingungen vorbereitet und aufgetragen wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in Transportrichtung hinter dem Punkt P' entfernte Beschichtung behandelt wird, um sie in Transportrichtung vor dem Punkt P wieder aufzubringen.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung Verfahrensschritte des Schneidens oder Zerkleinerns, des Schmelzens oder der Fluidisation, der Filterung und der Sterilisation umfaßt, um den Übergang der Beschichtung vom festen Zustand in den flüssigen Zustand und ihre Dekontaminierung zu ermöglichen.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil der Beschichtung, der oben auf der sterilen oder beinahe sterilen Trennungsfläche der mehrschichtigen Beschichtung angeordnet ist, in Transportrichtung vor dem Punkt P wiedergewonnen wird.

8. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage aufweist ein Fördermittel (1) für den Transport von Produkten und/oder Behältern von einem Punkt P zu einem Punkt P', eine Zone (2) mit bakteriologisch kontrollierter Atmosphäre, die sich wenigstens über den Abschnitt PP' erstreckt, Mittel (11) zum Aufbringen einer Beschichtung, die in Transportrichtung vor dem Punkt P angeordnet sind, fakultativ Mittel (13) zum Wiedergewinnen der Beschichtung, die in Transportrichtung hinter dem Punkt P' angeordnet sind, und Mittel zum Absetzen und Wiederabnehmen von zu transportierenden Produkten und/- oder Behältern auf die bzw. von der Beschichtung.

9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung eine filmbildende, sterilisierbare Lösung ist und daß die Mittel zum Aufbringen durch eine Pumpe und eine Breitschlitzdüse gebildet sind.

10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Wiedergewinnen in Transportrichtung hinter dem Punkt P' durch Mittel zum Schälen, zum Schaben oder zum Trennen gebildet sind.

11. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Wiedergewinnen der Beschichtung, die durch einen mehrschichtigen Film mit einer sterilen oder beinahe sterilen Trennungsfläche gebildet ist, aufweisen eine Walze (13), die in Transportrichtung vor dem Punkt P angeordnet ist und den Teil der Beschichtung wiedergewinnt, der oben auf der sterilen oder beinahe sterilen Trennungsfläche angeordnet ist, und eventuell eine Walze (12), die in Transportrichtung hinter dem Punkt P' angeordnet ist und den Teil der Beschichtung wiedergewinnt, der zwischen der sterilen oder beinahe sterilen Trennungsfläche und der Aufnahmeseite des Fördermittels (1) angeordnet ist.