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Verfahren zur Herstellung eines Mischfutters für Küken Die bisher
,gebrauchten Arten von Kükenfutter haben meistens gewisse Mängel. Sie lassen oft
in bezug auf Geschmack, Nährwert und Vitamingehalt zu wünschen übrig.
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Nach langjährigen Versuchen wurde gefunden, daß man in ider nachstehend
beschriebenen Weise ein in der Hauptsache aus luftgetrockneten rohen Heringen, Getreide;
z. B. Mais, und Getreidemittelmehlen und gegebenenfalls weiteren Zusätzen bestehendes
Kükenfutter von hohem Nährwert, hohem Vitamingehalt und großem Wohlgeschmack gewinnen
kann. Nährwert und Vitamingehalt werden hierbei insbesondere durch die rohen, ohne
- Fettverlust getrockneten Heringe in günstiger Weise beeinflußt. Getrocknete, fettreiche
frische Heringe können für sich allein ahne Fettverlust nicht in streufähige Form
gebracht werden. Erfindungsgemäß, werden die Heringe ohne Dampfbehandlung, und ohne
ihnen das Fett vorher teilweise zu entziehen, an der Luft getrocknet, zerschnitten
und mit einer geeigneten Menge von geschrotetem Getreide, insbesondere Mais, vermischt;
das Gemisch wird gemahlen oder gequetscht. Hierbei saugt der Mais den Fettüberschuß
der Heringe auf, so @daß ein nicht klumpendes, ,gut streubares Futter entsteht.
Zweckmäßig mischt man 3o bis 6o Teile geschrotetes Getreide, vorzugsweise Mais,
5 bis 25 Teile getrocknete rohe Heringe und to bis 2o Teile Mittelmehl von Weizen,
Gerste oder Hafer. Dem Gemisch kann man bis 30% seines Gewichtes an Kleie und außerdem
Rübsamenkuchen, gemahlenes Kelp, pulverisierte Austernschalen und pulverisierte
Holzkohle zusetzen.
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Für die Küken verschiedener Wachstumsstufen stellen beispielsweise
folgende Zusammensetzungen vorzügliche Futtermittel dar:
Mais ... ......... 55% 40% 6o0/0 |
getrocknete Heringe ..... 170/, 10% 2-0% |
Weizenmittelmehl ....... 15 % ro 0/0 2o"/, |
Kleie . . . . . . . . . . . . . . 5;% 23;°/o - |
Rübsamenkuchen _. . . . . . . . 3 % 10'/o - |
gepulvertes Kelp ........ 2% 3% - |
pulverisierteAusternschalen 2% 3% - |
pulverisierte Holzkohle ... 10/0 10/() - |
Man hat schon vielfach andere Fischarten oder Fischabfälle als Zusatz zum Hühnerfutter
verwandt, aber die getrockneten rohen
Heringe zeichnen sich vor
allen anderen fischhaltigen Futtern durch hohen Gehalt an Fett und an A-, D- und
E-Vitaminen aus. Demgemäß sind auch die Eier der jungen, mit erfindungsgemäß hergestelltem
Futter aufgezogenen Hühner besonders reich an den genannten Vitaminen. Bei den sonst
gebrauchten Abfällen von Sardinen und anderen Fischen wird die verhältnismäßig große
Armut an den Vitaminen insbesondere dadurch veranlaßt, daß durch die übliche Dampfbehandlung
ein großer Teil des die Vitamine gelöst enthaltenden Fettes verlorengegangen ist.
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Zahlreiche Zuchtversuche haben ergeben, daß .die Entwicklung der Küken
um 2o %
besser vor sich .geht, wenn sie mit dem erfindungsgemäß hergestellten
Futter aufgezogen werden, als bei Anwendung irgendeines der bisher gebrauchten Kükenfutter.
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An Stelle des getrockneten Heringsfleisches kann man auch den nach
Abschneiden des Fleisches zurückbleibenden Abfall verwenden, da auch dieser reich
an Fett und Vitaminen ist.
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Das heringshaltige Futter hat einen angenehmen Geruch und Geschmack
und wirkt daher auf die Tiere appetitanregend. Die sonst oft auftretende Erweichung
der Beine der jungen Tiere wird vermieden, die Getreidezusätze können in fein gepulvertem
Zustand gemacht werden. Kleie gibt man vorteilhaft in faseriger Form zu, um die
Darmbewegungen zu fördern. -Der gegebenenfalls ,gebrauchte Zusatz von Kelp liefert
zu dem Jodgehalt der Heringe zusätzliche geringe Mengen des für den normalen Körperaufbau
nötigen Jods, die Austernschalen enthalten Kalk, und die Holzkohle adsorbiert im
Darm störende Gase. Rübsamen ist eiweißreich und verbessert noch den Geschmack des
Futters. Frühlingsküken .gedeihen bei dem erfindungsgemäßen Futter selbst in Räumen,
in die keine Sonnenstrahlen eindringen, ohne Fütterung mit frischen .Pflanzenteilen
sehr gut und sind den Angriffen durch Insekten gegenüber sehr widerstandsfähig.
DasFleisch der so gefütterten Küken ist auch sehr wohlschmeckend.
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Fische, auch Heringe, Mais und Mittelmehl sind bekannt als Hühnerfutter.
Es handelt sich aber hier um die Verwendung von Heringen besonderer Zubereitungsart.
Während ,sonst das sogenannte Heringsmehl aus teilweise entfetteten Heringen hergestellt
wird, deren Mehl sich ohne Schwierigkeiten mit Getreideschrot oder -mehl mischen
läßt, werden erfindungsgemäß ohne jeden Fettverlust an der Luft getrocknete Heringe
verwendet, deren überschüssiges Fett durch geschroteten Mais aufgesaugt wird, so
daß sich das vollwertige Futtermittel :zu einem leicht streubaren Erzeugnis zerkleinern
läßt. Überdies werden bei der Teilentfettung der zu Heringspulver zu verarbeitenden
Heringe die wertvollen Vitamine durch die notwendigen groben Eingriffe, insbesondere
durch Erhitzen, zum großenTeil wirkungslos .gemacht. Man hat auch schon, allerdings
auf recht umständliche Weise, Fischmischfutter aus frischen Fischen hergestellt,
indem man die Fische mit frischem Grünfutter zu Brei zermahlt und den Brei in an
sich *bekannter Weise der Zerstäubungstrocknung unterwirft. Man muß dann das Erzeugnis
noch so lange mit heißer Luft behandeln, bis es völlig trokken ist. Dieses lange
Erhitzen zerstört aber den größten Teil der Vitamine.