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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf therapeutische Verfahren, die
eine chirurgische oder intravenöse
Einführung
von Bindungspartnern umfassen, welche auf bestimmte Zielzellpopulationen
gerichtet sind, wie Proteine glatter Muskelzellen, Krebszellen und
Effektorzellen des Immunsystems, insbesondere zur Behandlung von
Zuständen
wie Stenose in Folge von Gefäßtrauma
oder -Erkrankung, Krebs und Erkrankungen, die durch Immunsystemeffektorzellen
vermittelt werden
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Hintergrund der Erfindung
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Die
veröffentlichte
Patentanmeldung
US-A 4 867 973 bezieht
sich auf Konjugate aus Antikörper-therapeutischem
Mittel, die kovalent an einen Antikörper oder ein Antikörperfragment
gebunden sind. Als potentielle Ziele der Antikörper offenbart die
US-A 4 867 973 antigene Determinanten
von Tumorzellen, Viren, Bakterien oder Parasiten (siehe Sp. 13,
2. Absatz) oder Mycoplasma-, Histokompatibilitäts-, Differentierungs- und Zellmembranantigene
(s. Sp. 15, 1. Abs.).
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Perkutane
transluminale Koronarangioplastie (PTCA) wird in breitem Maße als primäre Behandlungsmodalität bei vielen
Patienten mit Koronararterienerkrankung verwendet. PCTA kann Myocardischämie in Patienten
mit Koronararterienerkrankung durch Verminderung der Lumenobstruktion
und Verbessern des Koronarflusses lindern. Die Verwendung dieses
chirurgischen Verfahrens ist schnell angestiegen, mit 39.000 Verfahren
die 1983 durchgeführt
wurden, nahezu 150.000 1987, 200.000 1988, 250.000 1989, und über 500.000 PTCAs
pro Jahr werden für
1994 geschätzt
(1,2,3). Stenose in der Folge von PTCA bleibt ein signifikantes
Problem, wobei 25% bis 35% der Patienten innerhalb der Monate 1
bis 3 eine Restenose entwickeln. Restenose führt zu einer signigikanten
Morbidität
und Mortalität
und macht häufig
weitere Eingriffe wie eine wiederholte Angioplastie oder eine Herzbypass-Operation
notwendig. Kein chirurgischer Eingriff bzw. keine postchirurgische
Behandlung hat sich (bis dato) als wirksam in der Verhinderung von
Restenose erwiesen.
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Die
Prozesse, die nach PTCA für
Stenose verantwortlich sind, sind nicht vollständig verstanden, können aber
aus einem komplexen Wechselspiel mehrerer unterschiedlicher biologischer
Mittel und Stoffwechselwege herrühren.
In histologischen Schnitten betrachtet könnten restenotische Läsionen ein Überwachstum glatter
Muskelzellen in den inneren Lagen der Gefäße aufweisen (3). Mehrere mögliche Mechanismen
für Zellproliferation
glatter Muskelzellen nach PTCA wurden vorgeschlagen (1, 2, 4, 5).
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Verbindungen,
von denen berichtet wurde, dass sie in vitro die Proliferation glatter
Muskelzellen supprimieren, können
unerwünschte
pharmakologische Nebenwirkungen aufweisen, wenn sie in vivo verwendet werden.
Heparin ist ein Beispiel für
eine solche Verbindung, von der berichtet wird, dass sie die Proliferation glatter
Muskelzellen in vitro hemmt, die aber, wenn sie in vitro verwendet
wird, das Potential der nachteiligen Nebenwirkung aufweist, dass
die Gerinnung bzw. Koagulation hemmt wird. Heparinpeptide haben,
während sie
eine verminderte Antikoagulans-Wirkung aufweisen, die unerwünschte pharmakologische
Eigenschaft, eine kurze pharmakologische Halbwertzeit zu besitzen.
Es wurden Versuche unternommen, solche Probleme zu lösen, indem
ein Doppelballon-Katheter verwendet wird, d.h. für die regionale Verabreichung
des therapeutischen Mittels am Ort der Angioplastie (z.B. 8;
US-Patent Nr. 4,824,436 ),
und indem bioabbaubare Materialien verwendet wurden, die mit einem
Arzneimittel beschichtet sind, d.h. um Probleme einer kurzen Halbwertszeit zu
kompensieren (z.B. 9;
US-Patent
Nr. 4,929,602 ).
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Verrucarine
und Roridine sind Trichothecen-Arzneimittel, die als sekundäre Metaboliten
von den Bodenpilzen Myrothecium verriucaria und Myrothecium roridium
hergestellt werden. Verrucarin ist ein makrocyclischer Triester.
Roridin ist ein makrocyclischer Diester von Verrucarol (10). Als
Gruppe sind die Trichothecene strukturell verwandt mit Sesquiterpen01d-Mykotoxinen,
die von mehreren Arten von Pilzen hergestellt werden und durch die
12,13-Epoxytrichothec-9-en-Grundstruktur gekennzeichnet sind. Ihre
zytotoxische Aktivität
für eukaryontische
Zellen hängt
mit ihrer Fähigkeit,
an die Zelle zu binden, internalisiert zu werden, und Protein- und
Makromolekülsynthese
in der Zelle zu hemmen, eng zusammen.
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Mindestens
fünf Erwägungen würden, offensichtlich,
den Anschein haben, die Verwendung von hemmenden Arzneimitteln zur
Verhinderung von Stenose, die aus Überwachstum von glatten Muskelzellen
resultiert, ausschließen.
Erstens können
hemmende Mittel eine systemische Toxizität aufweisen, die ein nicht
annehmbares Maß an
Risiko für
Patienten und bei cardiovaskulären
Erkrankungen erzeugen würde.
Zweitens könnten
inhibitorische Mittel die vaskuläre
Wundheilung in Folge des chirurgischen Eingriffs stören und
das könnte
entweder die Heilung verzögern
oder die Struktur oder die Elastizität der neu geheilten Gefäßwand schwächen. Drittens
könnten
hemmende Mittel, die glatte Muskelzellen töten, das umgebende Endothel und/oder
andere mittlere glatte Muskelzellen beschädigen. Tote und sterbende Zellen
schütten
auch mitogene Mittel aus, die zusätzliche Proliferation glatter
Muskelzellen stimulieren und Stenose verschlimmern könnten. Viertens
kann von verschiedenen Standpunkten aus die Verabreichung therapeutisch
wirksamer Spiegel an hemmenden Mitteln problematisch sein: nämlich a)
die Verabreichung einer großen
Anzahl von Molekülen
in die Interzellularräume
zwischen glatten Muskelzellen kann notwendig sein, d.h. um günstige Bedingungen
herzustellen, um es einer therapeutisch wirksamen Dosis von Molekülen zu ermöglichen,
die Zellmembran zu überschreiten;
b) es kann schwierig sein, die Zielrichtung bzw. Gerichtetheit eines
hemmenden Arzneimittels in das geeignete intrazelluläre Komparitiment,
d.h. in dem die Wirkung ausgeübt
wird, zu kontrollieren; und c) die Optimierung die Anlagerung bzw.
Bindung des hemmenden Arzneimittels an das intrazelluläre Ziel,
z.B. ein Ribosom, bei gleichzeitiger Minimierung intrazellulärer Redistribution
des Arzneimittels, z.B. an benachbarte Zellen, kann schwierig sein.
Fünftens
scheint es a priori auf, dass das hemmende Arzneimittel auch über mehrere
Wochen verabreicht werden sollte, vielleicht fortwährend, und
eine vorteilige Wirkung zu zeitigen, weil die Proliferation glatter
Muskelzellen über
mehrere Wochen stattfindet.
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Es
ist aus dem Vorstehenden offensichtlich, dass viele Probleme zu
lösen bleiben
bei der Verwendung hemmender Arzneimittel, einschließlich zytotoxischer
Mittel, um Proliferation glatter Muskelzellen effektiv zu behandeln.
Es wäre
sehr vorteilhaft, neue Verfahren zur Verhinderung von Stenose aufgrund
von Proliferation von glatten Muskelzellen in der Folge von traumatischen
Verletzungen an Gefäßen, wie
sie während
chirurgischen Eingriffen an Gefäßen auftreten,
zu entwickeln. Zusätzlich
wäre die
Verabreichung von Verbindungen, die hemmende Wirkungen von längerer Dauer
auf die vakulären
glatten Muskelzellen ausüben,
vorteilhaft. Die lokale Verabreichung von derartigen Retard-Verbindungen
(Verbindungen mit verzögerter
Ausschüttung
bzw.
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Freisetzung)
wäre auch
nützlich
bei der Behandlung von anderen Zuständen, bei denen die Zielzellpopulation
einer solchen Verabreichung zugänglich
ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Therapeutisches Konjugat umfassend
ein bindendes Protein oder Peptid, verbunden mit einem therapeutischen
Mittel, wobei das bindende Protein oder Peptid spezifisch an Zellmembranen
entweder glatter Gefäßmuskelzellen
oder Perizyten bindet, oder an die interstitielle Matrix der Arterienwand
bindet, und wobei das therapeutische Mittel den zellulären Metabolismus
verändert
oder eine zelluläre
Aktivität
der glatten Gefäßmuskelzellen
oder Perizyten hemmt.
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Die
Erfindung bezieht sich zudem auf eine Verwendung des therapeutischen
Konjugats für
die Herstellung einer therapeutisch wirksamen Dosis eines Medikaments
für die
Verminderung von Stenose nach Angioplastie.
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Gemäß eines
Aspekts der Erfindung werden neue therapeutische Verfahren und therapeutische
Konjugate offenbart zur Hemmung von vaskulären glatten Muskelzellen in
einem Säugerwirt.
Die therapeutischen Konjugate enthalten eine Bindeprotein oder -peptid
für vaskuläre glatte
Muskelzellen oder ein Bindeprotein/-peptid für die interstitielle Matrix,
welches auf spezifische Weise an interstitielle Matrix (z.B. Kollagen)
der Arterienwand bindet, verbunden mit einen therapeutischen Mittel,
das die Aktivität
der Zelle hemmt. In einer Ausführungsform
führt eine
Hemmung bzw. Inhibierung zellulärer
Aktivität
zur Verminderung, Verzögerung, oder
zum Ausmerzen von Stenose nach Angioplastie oder anderen gefäßchirurgischen
Verfahren. Die erfindungsgemäßen therapeutischen
Konjugate erzielen diese vorteilhaften Wirkungen, indem sie an vaskuläre glatte
Muskelzellen und Perizyten, die sich in glatte Muskelzellen umwandeln
könnten,
binden. Die therapeutischen Konjugate können therapeutische Mittel
enthalten, die den zellulären
Metabolismus verändern,
oder Inhibitoren von Proteinsynthese, zellulärer Proliferation, oder Zellmigration
sind, oder Mikrotubuli- und Mikrofilamentinhibitoren, die die Morphologie
beeinflussen, Zellvolumen erhöhen,
und/oder Inhibitoren der Synthese oder Sekretion extrazellulärer Matrix.
In einer repräsentativen
Ausführungsform
umfassen die Konjugate ein zytotoxisches therapeutisches Mittel,
das ein Sesquiterpen-Mykotoxin
ist, wie ein Verrrucarin oder ein Roridin. Andere Ausführungsformen
umfassen zytostatische therapeutische Mittel, die DNA-Synthese und
Proliferation hemmen, und zwar bei Dosen, die eine minimale Wirkung
auf Proteinsynthese haben, wie Proteinkinase-Inhibitoren (z.B. Staurosporin), Suramin,
und Stickoxid-freisetzende Verbindungen (z.B. Nitroglycerin) oder
Analoga oder funktionelle Äquivalente
davon. Andere Aspekte der Erfindung beziehen sich auf Proteine,
die vaskuläre
glatte Muskelzellen binden, die spezifisch an ein Chondr01tinsulfatproteoglukan
(CSPG) binden, das auf den Membranen von vaskulären glatten Muskelzellen exprimiert
werden, und in einer bevorzugten Ausführungsform weist dieses CSPG
ein Molekulargewicht von etwa 250 kD auf. In bevorzugten Ausführungsformen bindet
das Bindeprotein für
vaskuläre
glatte Muskelzellen an ein CSPG-Ziel auf der Zelloberfläche mit
einer Bindungskonstante von mindestens 10-4M.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält das Bindeprotein
für glatte
Muskulatur eine Sequenz von Aminosäuren, die in den Fab-, Fv-,
oder CDR ("complementary determining
regions")- Regionen
des monoklonalen Antikörpers
NR-AN-01 oder dessen Funktionellen Äquivalenten zu finden ist.
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Andere
Aspekte der Erfindung umfassen Verfahren zur Verhinderung der Stenose,
z.B. nach Angioplastie bei einem Säugerwirt, durch Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Dosierung eines erfindungsgemäßen therapeutischen
Konjugats an einen menschlichen oder tierischen Patienten, der einer
solchen Behandlung bedarf. In einer repräsentativen Ausführungsform
kann die Dosierung eines therapeutischen Konjugats mit einem Infusionscatheter
verabreicht werden, um eine Konzentration von 10-3M
bis 10-12M von besagtem therapeutischen
Konjugat an der Stelle der Verabreichung zu erreichen.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
außerdem
therapeutische Verfahren und therapeutische Dosierungsformen vor,
die eine verzögerte
Ausschüttung
von therapeutischem Mittel in einem Blutgefäß umfassen. Bevorzugt sind
die Zielzellen vaskuläre
(d.h. Gefäß-) glatte
Muskelzellen, Krebszellen, und Zellen, die in Krankheiten involviert
sind, die vom Immunsystem vermittelt werden, die durch lokale Verabreichung
der Dosierungsform zugänglich
sind. Dementsprechend sind die Verfahren und Dosierungsformen dieses
Aspekts der vorliegenden Erfindung nützlich für die Hemmung, d.h. Inhibierung,
von vaskulären
glatten Muskelzellen in einem Säugerwirt,
unter Verwendung eines therapeutischen Mittels, das die Aktivität der Zelle
inhibiert, aber die Zelle nicht tötet, und eines Bindeproteins
für vaskuläre glatte
Muskulatur. Die Verfahren und Dosierungsformen dieses Aspekts der
vorliegenden Erfindung sind auch nützlich für das Hemmen der Zielzellproliferation oder
das Töten
von solchen Zielzellen, unter Verwendung eines therapeutischen Mittels,
das Proliferation hemmt oder cytotoxisch für die Zielzellen ist, und eines
Tumorzell-Bindproteins. Zusätzlich
sind die Verfahren und Dosierungsformen dieses Aspekts der vorliegenden
Erfindung nützlich
für die
Verabreichung von zytostatischen, cytotoxischen oder den Metabolismus
modulierenden therapeutischen Mitteln an Zielzellen wie Effektorzellen
des Immunsystems, die mittels lokaler Verabreichung der Dosierungsform
zugänglich
sind, unter Verwendung eines Zielzellbindeproteins. Letzlich sind
Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung nützlich, um eine pathologische
Proliferation von normalem Gewebe zu vermindern oder auszumerzen.
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Die
Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung sind bevorzugt entweder
nichtabbaubare Mikropartikulate oder Nanopartikulate oder bioabbaubare
Mikropartikulate oder Nanopartikulate. Bevorzugter sind die Mikropartikel
oder Nanopartikel aus einem Polymer gebildet, das eine Matrix enthält, die
durch Zufall/Zerfall, nicht-enzymatisch, hydrolytische Spaltung
sich abbauen. Solch eine bevorzugte Struktur ist aus einem Gemisch
thermoplastischer Polyester (z.B. Polymilchsäure- oder Polyglycon-) gebildet,
oder einem Copolymer von Milch- und Glyconsäure, welche beide normale Abbauprodukte
von Säugetieren
sind.
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Bevorzugte
therapeutische Mittel, die innerhalb der Mikropartiukulate oder
Nanopartikulate verteilt bzw. dispergiert sind, sind jene, die eine
Hemmung einer therapeutisch signifikanten Zielzellaktivität aufzeigen, ohne
die Zielzelle zu töten
oder Zielzell-Tötungsaktivität. Zur Behandlung
von Restenose vaskulärer
glatter Muskelzellen hemmen nützliche
therapeutische Mittel Zielzellaktivität (z.B. Proliferation oder
Migration) ohne die Zielzellen zu töten. Bevorzugte therapeutische
Gruppierungen für
diesen Zweck sind Proteinkinaseinhibitoren (z.B. Staurosporin),
Suramin, und Stickoxid-freisetzende Verbindungen wie Nitroglycerin,
oder Analoga oder funktionelle Äquivalente
davon. Bei der Krebstherapie hemmen nützliche therapeutische Mittel
die Proliferation oder sie sind für die Zielzellen zytotoxisch.
Bevorzugte therapeutische Gruppierungen für diesen Zweck sind Roridin
A und Pseudomonas-Exotoxin, oder Analoga oder funktionelle Äquivalente
davon. Zur Behandlung von Immunsystem-modulierten Erkrankungen wie
Arthritis liefern nützliche
therapeutische Mittel zytostatische, zytotoxische oder den Metabolismus
modulierende Mittel an Zielzellen, die durch lokale Verabreichung
der Dosierungsform zugänglich
sind. Bevorzugte therapeutische Gruppierungen für diesen Zweck sind Roridin
A, Pseudomonas-Exotoxin, Suramin und Proteinkinaseinhibitoren (z.B. Staurosporin),
oder Analoga oder funktionelle Äquivalente
davon. Zur Behandlung von pathologisch proliferierenden normalen
Geweben sind anti-proliferative Mittel bevorzugt.
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Die
erfindungsgemäßen Dosierungsformen
sind zielgerichtet auf eine relevante Zielzellpopulation ausgerichtet,
und zwar mittels eines Bindungsproteins bzw. Bindeproteins oder – peptids.
Bevorzugte Bindeproteine/-peptide der vorliegenden Erfindung sind
Bindeproteine für
vakuläre
glatte Muskelzellen, Tumorzellbindeprotein und Immunsystem-Effektorzell-Bindeprotein.
Bevorzugte Bindeproteine für
vaskuläre
glatte Muskelzellen binden spezifisch an ein Chondr01tinsulfatproteoglycan
(CSPG), das auf den Membranen einer vaskulären glatten Muskelzelle exprimiert
wird, und in einer bevorzugten Ausführungsform weist dieses CSPG
ein Molekulargewicht von etwa 250 kD auf. In bevorzugten Ausführungsformen
bindet das Bindeprotein für
vaskuläre
glatte Muskulatur an ein CSPG-Ziel auf der Zelloberfläche mit
einer Bindungskonstante von mindestens 10-4M. In anderen bevorzugten
Ausführungsformen
enthält
das Bindeprotein für
vaskuläre
glatte Muskulatur eine Sequenz von Aminosäuren, die man in den Fac, Fv
oder CDR ("complementary
determining regions")
von dem monoklonalen Antikörper
NR-AN-01 oder dessen
funktionalen Äquivalenten
findet. Andere bevorzugte Bindepeptide, die in dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, umfassen jene, die im interzellulären Stroms und Matrix zwischen
und unter vaskulären
glatten Muskelzellen lokalisiert sind. Bevorzugte Bindepeptide dieser
Art sind spezifisch mit Collagen, Retikulumfasern oder anderen Verbindungen
der interzellulären
Matrix assoziiert. Bevorzugte Tumorzellbindeproteine sind mit Oberflächenmarkern
assoziiert, die von der Zieltumorzellpopulation exprimiert werden,
oder dessen zytoplasmatische Epitope. Bevorzugte Bindeproteine für immunsystem-modulierte
Zielzellen sind mit Zelloberflächenmarkern
der Ziel-Immunsystem-Effektorzellen oder deren cytoplasmatischen
Epitopen assoziiert. Bindungspeptide/-proteine der vorliegenden
Erfindung sind auch zielgerichtet auf pathologische proliferierende
normale Gewebe ausgerichet.
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Beschreibung der Zeichnungen
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1A,
B zeigen eine mikroskopische Aufnahme der vaskulären glatten Muskelzellen in
einer Arterie eines 24-jährigen
männlichen
Patienten mit einem Bindeprotein für vaskuläre glatte Muskulatur, das an
die Zelloberfläche
und Membran gebunden ist. Der Patient erhielt das Bindeprotein für vaskuläre glatte
Muskulatur durch i.v.-Verabreichung 4 Tage bevor das Arteriengewebe
für die
Histologie präpariert
wurde.
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2 stellt
ein erstes Schema für
chemische Kopplung eines therapeutischen Mittels an ein Bindeprotein
für vaskuläre glatte
Muskulatur dar.
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3 stellt
ein zweites Schema für
chemische Kopplung eines therapeutischen Mittels an ein Bindeprotein
für vaskuläre glatte
Muskulatur dar.
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4A stellt
experimentelle Daten grafisch dar, die eine schnelle Bindung von
Bindeprotein für
vaskulären
glatten Muskel an Marker-positive Testzellen in vitro zeigen.
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4B stellt
experimentelle Daten grafisch dar, die eine schnelle Bindung von
Bindeprotein für
vaskuläre
glatte Muskulatur an vaskuläre
glatte Muskelzellen in vitro zeigen.
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5A stellt
grafisch experimentelle Daten dar, die unerwünschte Zytotoxizität von sogar
geringen Spiegeln therapeutischer Konjugate (d.h. RA-NR-AN-01) zeigen,
und das freie RA therapeutische Mittel, wenn vaskuläre glatte
Muskelzellen für
24 Std. in vitro behandelt wurden.
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5B stellt
grafisch experimentelle Daten dar, die die Wirkung von RA-NR-AN-01
therapeutischem Konjugat auf die metabolische Aktivität von Marker-positiven
und Marker-negativen Zellen zeigen. Die Daten zeigen unerwünschte nichtspezifische
Zytotoxizität
des Konjugats für
alle diese Zellen bei einer 24-Stunden-Behandlung in vitro. Die
nicht-spezifischen Ergebnisse sind das Ergebnis von extrazellulärer Hydrolyse des
Kopplungsliganden, welche die getesteten Zellen dem freien Arzneimittel
aussetzt.
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6A stellt
grafisch experimentelle Daten dar, die eine unerwünschte nichtspezifische
Zytotoxizität von
PE-NR-AN-01 therapeutischem Konjugat für Markerpositive und Marker-negative
Testzellen nach 24-Stunden-Behandlung in vitro zeigen, obwohl die
24-Stunden-Behandlung einer Erholungsphase über Nacht vor dem Testen der
metabolischen Aktivität
folgte.
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6B stellt
experimentelle Daten dar, die nichtspezifische Zytotoxizität des freien
PE therapeutischen Mittels auf Marker-positive wie Marker-negative
Zellen nach 24 Stunden Behanlung in vitro zeigt.
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7A stellt
grafisch experimentelle Daten dar, die zeigen, dass eine kurze fünfminütige "Puls"-Behandlung, d.h.
anstelle von 24 Stunden, gefolgt von Aussetzen gegenüber [3H]-Leucin, mit freiem RA therapeutischen
Mittel, nichtspezifisch cytotoxisch ist, d.h. für Marker-negative HT29-Kontrollzellen,
dass aber im Gegensatz dazu das RA-NR-AN-01 therapeutische Konjugat in
dieser Pulsbehandlung nicht zytotoxisch ist.
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7B stellt
grafisch experimentelle Daten dar, die zeigen, dass freies RA therapeutisches
Mittel nichtspezifisch zytotoxisch für Marker-negative HT29-Kontrollzellen ist,
sogar in einer 5'-Pulsbehandlung
gefolgt von einer 24-stündigen
Erholungsphase vor Aussetzen gegenüber [3H]-Leucin,
dass aber im Gegensatz dazu das RA-NR-AN-01 therapeutische Konjugat
für die
Zellen in dieser Pulsbehandlung nicht zytotoxisch ist.
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7C stellt
grafisch Ergebnisse von Experimenten dar, die zeigen, dass eine
Pulsbehandlung von Zellen in vitro mit dem RA-NR-AN-01 therapeutischen
Konjugat die zelluläre
Aktivität
in Marker-positiven A375-Zellen, gemessen an der Proteinsynthese,
hemmt.
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7D zeigt
grafisch experimentelle Daten, die zeigen, dass die Pulsbehandlung
von Zellen in vitro mit dem RA-NR-AN-01 therapeutischen Konjugat
keine langanhaltenden inhibitorischen Wirkungen auf die zelluläre Aktivität von Marker-positiven
Zellen zeigte, da die Proteinsynthese in A375-Zellen nicht inhibiert
war, wenn den Zellen eine Erholungsphase über Nacht vor dem Testen in
vitro zugestanden wurde.
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8A zeigt
grafisch experimentelle Daten, die zeigen, dass das therapeutische
RA-NR-AN-01 Konjugat
keine langanhaltenden inhibitorischen Wirkungen auf die zelluläre Aktivität in vaskulären glatten
Muskelzellen zeitigte, während
eine Pulsbehandlung von Zellen in vitro mit freiem therapeutischen
RA-Mittel nichtspezifisch zytotoxisch war, was mittels metabolischer
Aktivität
in BO54-Zellen nachgewiesen wurde, denen eine 48-stündige
Erholungsphase vor dem Testen zugestanden wurde.
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8B stellt
grafisch experimentelle Daten dar, ähnlich zu jenen, die in 8A oben
gezeigt sind, jedoch unter Verwendung eines zweiten Marker-positiven
Zelltyps, nämlich
A375; die Daten zeigen, dass eine Pulsbehandlung mit dem therapetischen
RA-NR-AN-01 Konjugat
keine langanhaltenden inhibitorischen Wirkungen auf die zelluläre Aktivität zeitigten,
gemessen mittels der metabolischen Aktivität in A375-Zellen, denen eine
48-stündige
Erholungsphase vor dem Testen zugestanden wurde.
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8C stellt
grafisch Ergebnisse ähnlich
zu jenen dar, die in 8A und 8B oben
gezeigt sind, aber unter Verwendung eines Marker-negativen Kontrollzelltyps,
nämlich
HT29. Die Ergebnisse zeigen, dass die Pulsbehandlung mit dem therapeutischen
RA-NR-AN-01 Konjugat keine langanhaltenden inhibitorischen Wirkungen
auf die zelluläre
Aktivität
Marker-negativer Kontrollzellen zeitigte, gemessen mittels der metabolischen
Aktivität
in HT29-Zellen, denen eine 48-stündige
Erholungsphase vor dem Testen zugestanden wurde.
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9A zeigt
eine Stenose aufgrund von Zellproliferation von inneren glatten
Muskelzellen in einem histologischen Schnitt einer unbehandelten
Arterie 5 Wochen nach Angioplastie in einem Tiermodell.
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9B zeigt
die Hemmung von Stenose in einem histologischen Schnitt einer Arterie,
die 5 Wochen nach Angioplastie mit therapeutischem Kojugat behandelt
wurde, in einem Tiermodell.
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10A stellt grafisch experimentelle Daten dar,
die Proteinsynthese- und DNA-Synthese-
Hemmungsfähigkeiten
von Suramin im Hinblick auf vaskuläre glatte Muskelzellen vergleichen.
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10B stellt grafisch experimentelle Daten dar,
die Proteinsynthese- und DNA-Synthese-
Hemmungsfähigkeiten
von Staurosporin im Hinblick auf vaskuläre glatte Muskelzellen vergleichen.
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10C stellt grafisch experimentelle Daten dar,
die Proteinsynthese- und DNA-Synthese-
Hemmungsfähigkeiten
von Nitroglycerin im Hinblick auf vaskuläre glatte Muskelzellen vergleichen.
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11 zeigt
einen Tangentialschnitt parallel zur inneren Oberfläche einer
glatten Muskelzelle in vitro, welcher 62.500-fach vergrößert ist
und durch zahlreiche endozytische Vesikel gekennzeichnet ist, von
denen mehrere mit Antikörper
beschichtete Goldkügelchen
enthalten, die sich im Prozess der Internalisierung durch die Zelle
befinden.
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12 zeigt
eine glatte Muskelzelle in vitro, welche 62.500-fach vergrößert ist
und durch eine bemerkenswerte Akumulation von Goldkügelchen
in Lysosomen 24 Stunden nach Aussetzen der Zelle gegenüber den
Goldkügelchen
ist.
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13 zeigt
eine glatte Muskelzelle in vitro, welche 62.500-fach vergrößert ist
und durch Anhäufung von
Goldkügelchen
in den Lysosomen gekennzeichnet ist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
folgenden Begriffe haben, wie sie hier verwendet werden, die Bedeutungen,
wie sie im Folgenden ausgeführt
werden:
"Therapeutisches
Konjugat" meint
ein vaskulären
glatten Muskel bindendes oder interstitielle Matrix bindendes Protein,
gekoppelt an bzw. verbunden mit (z.B. wahlweise über einen Linker) ein therapeutisches
Mittel.
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"Ziel-" bzw. "Ziel-" und "Marker-" werden derart austauschbar
bei der Beschreibung des Konjugataspekts der vorliegenden Erfindung
verwendet, dass sie ein Molekül
meinen, das auf spezifische Weise von dem Matrix- oder vaskulären glatten
Muskel- bindendem Protein erkannt wird, z.B. ein Antigen, Polypeptidantigen oder
Zelloberflächenkohlenhydrat
(z.B. ein Glycolipid, Glycoprotein oder Proteoglycan), das auf den
Zelloberflächenmembranen
einer vaskulären
glatten Muskelzelle oder einer Matrixstruktur exprimiert wird.
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"Epitop" wird so verwendet,
dass es sich auf eine spezifische Stelle innerhalb des "Ziel-" Moleküls bezieht,
die von dem Matrix- oder glatten Muskel- bindenden Protein gebunden
wird, z.B. eine Sequenz von drei oder mehr Aminosäuren oder
Sacchariden.
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"Gekoppelt" bzw. "gebunden" wird so verwendet,
dass es kovalente oder nicht-kovalente chemische Bindung meint (d.h.
hydrophobe wie durch van-der-Waals-Kräfte oder Ladungs-Ladungs-Wechselwirkungen), von
Matrix- oder glatten Muskel-bindendem Protein mit dem therapetischen
Mittel. Aufgrund der Natur des verwendeten therapeutischen Mittels
werden die Bindeproteine normalerweise mittels kovalenter Bindung
mit den therapeutischen MItteln verbunden sein.
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"Linker" meint ein Mittel,
das das Matrix- oder glatten Muskel- bindende Protein mit einem
therapeutischen Mittel verbindet, z.B. eine organische chemische
Verknüpfung.
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"Migration" von glatten Muskelzellen
meint eine Bewegung von diesen Zellen in vivo von den medialen Lagen
eines Blutgefäßes in die
Intima, wie sie auch in vitro untersucht werden kann, indem die
Bewegung einer Zelle von einem Ort zu einem anderen verfolgt wird
(z.B. unter Verwendung von Zeitraffercinematographie oder einem
Videorekorder und manuellem Zählen
von glatter Muskelzellmigration aus einem bestimmten Bereich in
der Gewebekultur über
die Zeit).
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"Proliferation", d.h. von glatten
Muskelzellen oder Krebszellen, meint einen Anstieg in der Zellzahl,
d.h. durch Mitose der Zellen.
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"Exprimiert" meint mRNA-Transkription
und Translation mit darauf folgender Synthese, Glycosylierung und/oder
Sekretion eines Polypeptids durch eine Zelle, z.B. CSPG synthetisiert
von einer vaskulären
glatten Muskelzelle oder einem Perizyten.
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"Makrocyclisches Trichothecen" soll irgendeines
aus der Gruppe strukturell verwandter makrocyclischer Sesquiterpen01d-Mycotoxine
meinen, die von mehreren Arten von Pilzen produziert werden und
die 12,13-Epoxytrichothec-9-en-Grundstruktur gekennzeichnet sind,
z.B. Verrucarine und Roridine, die die Produkte eines Sekundärmetabolismus
in den Bodenpilzen Myrothecium verriucaria und Myrothecium roridium sind.
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"Retard-" bezeichnet eine
Dosierungsform, die gestaltet ist, um ein therapeutisches Mittel
aus dieser über
eine Zeit von etwa 3 bis etwa 21 Tagen freizusetzen. Eine Ausschüttung über eine
längere
Zeitspanne wird ebenso als "Retard-" Dosierungsform der
vorliegenden Erfindung vorgeschlagen.
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"Dosierungsform" meint ein Mikropartikulat-
oder Nanopartikulat- förmiges,
bioabbaubares oder nicht-bioabbaubares polymeres Material, das in
der Lage ist, an ein oder mehrere Bindeproteine oder -peptide zu
binden, um eine therapeutische Gruppierung, die darin dispergiert
ist, an eine Zielzellpopulation zu verabreichen.
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Wie
hier verwendet umfassen glatte Muskelzellen und Perizyten jene Zellen,
die von den medialen Lagen von Gefäßen und Adventitiargefäßen, die
in intimalen hyperplastischen Lagen nach Verletzung proliferieren,
wie das während
PCTA verursacht wird. Charakteristika von glatten Muskelzellen umfassen
histologische Morphologie (unter Lichtmikroskopischer Untersuchung)
einer Spindelform mit einem verlängerten
Nukleus, der zentral in der Zelle liegt, mit vorhandenen Nukleoli
und Myofibrillem im Sarcoplama. Bei Elektronenmikroskopischer Untersuchung
weisen glatte Muskelzellen lange schlanke Mitochondrien im Juxtanucleären Sarcoplasma
auf, einige wenige tubuläre
Elemente eines granulären
endoplasmatischen Retikulums, und zahlreiche Cluster freier Ribosomen.
Ein kleiner Golgi-Komplex kann ebenfalls nahe einem Pol des Kerns
gelegen sein. Die Mehrzahl des Sarcoplasmas wird von dünnen, parallelen
Myofilamenten eingenommen, die größtenteils entlang der Längsachse
der Zelle orientiert sein können.
Diese Aktinenthaltenden Myofibrillen können in Bündeln angeordnet sein, mit
darein eingestreuten Mitochondrien. Verteilt über die kontraktile Substanz
der Zelle können
auch ovale dichte Bereiche vorhanden sein, wobei ähnlich dichte
Bereiche mit Abständen
entlang den Seiten des Plasmalemmas verteilt sind. Charakteristika
von Perizyten umfassen eine histologische Morphologie (bei lichtmikroskopischer
Untersuchung), die durch eine irreguläre Zellform gekennzeichnet
ist. Perizyten findet man innerhalb der Basalmembran, die vaskuläre endotheliale
Zellen umgibt, und ihre Identität
kann durch positive Immunfärbung
mit Antikörpern,
die für
alpha-Actin von glatten Muskelzellen (z.B. anti-alpha-sm1, Biomakor,
Rhovot, Israel), HMW-MAA, und Perizytengangliosidantigene wie MAb
3G5 spezifisch sind, bestätigt
werden; oder durch negative Immunfärbung mit Antikörpern gegen
Zytokeratine (d.h. epitheliale und Fibroblasten- Marker) und von-Willebrand-Faktor
(d.h. einen endothelial-Marker).
-
Die
therapeutischen Konjugate und Dosierungsformen der Erfindung sind
nützlich,
um die Aktivität
von vaskulären
glatten Muskelzellen zu hemmen, z.B. zur Reduktion, Verzögerung oder
zum Ausmerzen der Stenose nach Angioplastie. Wie hier verwendet
meint der Ausdruck "Reduktion" bzw. "Verminderung" das Abnehmen der
intimalen Verdickung, die aus der Stimulation von glatter Muskelzellproliferation
nach Angioplastie resultiert, entweder in einem Tiermodell oder
beim Menschen. "Verzögern" meint die Verzögerung der
Zeit bis zum Beginn einer sichtbaren intimalen Hyperplasie (z.B.
histologisch oder durch angiografische Untersuchung beobachtet),
nach Angioplastie, und kann auch mit "verminderter" Restenose einhergehen. "Ausmerzen" der Restenose nach
Angioplastie vollständiges "Reduzieren" und/oder vollständiges "Verzögern" einer intimalenn Hyperplasie
bei einem Patienten, und zwar zu einem Ausmaß, das es nicht mehr erforderlich
macht, chirurgisch einzugreifen, d.h., um einen geeigneten Blutstrom
durch das Gefäß mittels
wiederholter Angioplastie, Arthrectomie oder eine coronare Arterien-Bypass-Operation
wiederherzustellen. Die Wirkungen bzw. Auswirkungen des Verminderns,
Verzögerns
oder Ausmerzens von Stenose können
mit Verfahren bestimmt werden, die für den Fachmann auf diesem Gebiet
Routine sind, einschließlich,
jedoch ohne eine Schränkung
auf, Angiographie, Ultraschalluntersuchung, Fluoroskopische Sichtbarmachung,
endoskopische Glasfaseroptikuntersuchung oder Biopsie und Histologie.
Die therapeutischen Konjugate der Erfindung erreichen diese vorteilhaften Wirkungen
indem sie spezifisch an die zellulären Membranen von glatten Muskelzellen
und Perizyten binden.
-
Therapeutische
Konjugate der vorliegenden Erfindung erhält man, indem man ein vaskulären glatten Muskel
bindendes Protein an ein therapeutisches Mittel bindet bzw. koppelt.
In dem therapeutischen Konjugat erfüllt das vaskulären glatten
Muskel bindende Protein die Funktion der Zielsteuerung von dem therapeutischen
Konjugat zu zu vaskulären
glatten Muskelzellen oder Perizyten, und das therapeutische Mittel
erfüllt
die Funktion, die zelluläre
Aktivität
der glatten Muskelzelle oder des Perizyten zu hemmen.
-
Therapeutische
Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung zeigen die Fähigkeit,
therapeutisches Mittel über
längere
Zeitspannen an Zielzellen abzugeben. Therapeutische Dosierungsformen
dieses Aspekts der vorliegenden Erfindung können jede Zusammensetzung aufweisen,
die für
diesen Zweck geeignet ist. Bevorzugte therapeutische Dosierungsformen
zeigen eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften:
- – Mikropartikulate
(z.B. von etwa 0,5 Mikrometer bis etwa 100 Mikrometer im Durchmesser,
wobei von etwa 0,5 bis 2 Mikrometer bevorzugt sind) oder Nanopartikulate
(z.B. von etwa 1,0 bis etwa 1000 Nanometer im Durchmesser, wobei
von etwa 50 bis etwa 250 Nanometer bevorzugt sind), freifließende Pulverstruktur;
- – bioabbaubare
Struktur, die so gestaltet ist, dass sie sich über eine Zeitspanne zwischen
etwa 3 und etwa 180 Tagen biologisch abbaut, wobei zwischen etwa
10 und etwa 21 Tagen bevorzugter ist, oder nicht-bioabbaubare Struktur,
welche es erlaubt, dass das eine Diffusion des therapeutischen Mittels über eine
Zeitspanne zwischen etwa 3 und etwa 180 Tagen auftritt, wobei zwischen
etwa 10 und etwa 21 Tagen bevorzugt ist;
- – biokompatibel
mit dem Zielgewebe und der lokalen physiologischen Umgebung, in
welche die Dosierungsform verabreicht wird, einschließlich Bioabbauprodukte;
- – erleichtert
eine stabile und reproduzierbare Disperision von therapeutischem
Mittel darin, bevorzugt unter Bildung einer Matrix aus therapeutischem
Mittel – Polymer,
wobei die Ausschüttung
des aktiven therapeutischen Mittels über eine oder beide der folgenden
Routen auftritt: (1) Diffusion des therapeutischen Mittels durch
die Dosierungsform (wenn das therapeutische Mittel in dem Polymer
oder dem Polymergemisch, das die Dosierungsform bildet, löslich ist);
oder (2) Ausschüttung
des therapeutischen Mittels, während
die Dosierungsform biologisch abgebaut wird; und
- – Fähigkeit,
an ein oder mehrere zelluläre
Epitope und/oder Epitope der interstitiellen Matrix zu binden, wobei
von etwa 1 bis etwa 10000 Bindungen zwischen Bindeprotein/-peptid und Dosierungsform
pro 150 Quadratangstrom Partikeloberfläche bevorzugter ist. Die Gesamtanzahl
an Bindungen hängt
von der verwendeten Partikelgröße ab. Die
Bindungsproteine oder – peptide
sind in der Lage, über
kovalente Liganden-Sandwich- oder
nicht-covalente Modalitäten
an die partikulare therapeutische Dosierungsform zu binden, wie
hierin ausgeführt.
-
Therapeutische
Nanopartikulatdosierungsformen bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
sind bioabbaubar und binden an die vaskulären glatten Muskelzellen und
treten in solche Zellen ein, vornehmlich durch Endozytose. Der Bioabbau
von solchen Nanopartikulaten tritt über die Zeit (z.B. 10 bis 21 Tage)
in prälysosomischen
Vesikeln und Lysosomen auf. Die bevorzugten therapeutischen Mikropartikulat-Dosierungsformen
der vorliegenden Erfindung binden an die Zelloberfläche oder
interstitielle Matrix, abhängig von
dem ausgewählten
Bindungsprotein oder -peptid, und schütten das therapeutische Mittel
zur anschließenden
Aufnahme durch die Zielzelle aus, wobei nur einige wenige der kleineren
Mikropartikel in die Zelle durch Phagozytose eintreten. Eine Fachkraft
auf diesem Gebiet wird anerkennen, dass der genaue Mechanismus, über den
eine Zelle eine Dosierungsform der vorliegenden Erfindung assimiliert
und metabolisiert, von der Morphologie, Physiologie und den metabolischen
Prozessen jener Zellen abhängen
wird.
-
Die
Größe der zielgerichteten
therapeutischen Dosierungsformen ist auch im Hinblick auf die Art
und Weise zellulärer
Assimilierung wichtig. Zum Beispiel können die kleineren Nanopartikel
mit der interstitiellen Flüssigkeit
zwischen den Zellen fließen
und das infundierte Gewebe penetrieren, bis sie an das normale oder neoplastische
Gewebe binden, für
dessen Zielausrichtung das Bindungsprotein/-peptid ausgewählt ist.
Diese Eigenschaft ist wichtig, beispielsweise weil die Nanopartikel
lymphatischen Drainagekanälen
von primären
neoplastischen, infundierten Foci aus folgen können, wobei eine zielgerichtete
Ansteuerung metastatischer Foci entlang des Lymphgangs möglich ist.
Die größeren Mikropartikel
tendieren eher dazu, einfacher im Interstitium im infundierten primären Gewebe
eingeschlossen zu werden.
-
Bevorzugte
Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung sind bioabbaubare Mikropartikulate
oder Nanopartikulate. Bevorzugter sind die bioabbaubaren Mikropartikel
oder Nanopartikel aus einem Polymer gebildet, das eine Matrix enthält, die
durch zufällige,
nichtenzymatische, hydrolytische Spaltung biologisch abgebaut wird,
und zwar unter Ausschüttung
von therapeutischem Mittel, wobei Poren innerhalb der Partikulatstruktur
gebildet werden.
-
Polymere,
die aus einer Kondensation von alpha-Hydroxycarbonsäuren und
verwandten Lactonen abgeleitet sind, sind für die Verwendung in der vorliegenden
Erfindung bevorzugt. Solch eine bevorzugte Gruppierung ist aus einem
Gemisch thermoplastischer Polyester (z.B. Polylactid oder Polyglycolid)
oder einem Copolymer von Lactid- und Glycolid-Komponenten gebildet,
wie poly(Lactid-co-Glycolid). Eine beispielhafte Struktur, ein Zufalls-poly(DL-Lactid-co-glycolid),
is unten gezeigt, wobei die Werte von x und y von einem Fachmann
auf dem Gebiet so eingestellt werden können, dass wünschenwerte
Mikropartikulat- oder Nanopartikulat-Eigenschaften erreicht werden.
-
-
Andere
Mittel, die geeignet sind, die Partikulatdosierungsformen der vorliegenden
Erfindung zu bilden, umfassen Polyorthoester und Polyacetale (Polymer
Letters, 18:293, 1980) und Polyorthocarbonate (
U.S.-Patent Nr. 4,093,709 ) und ähnliche.
-
Bevorzugte
Milchsäure-/Glycolsäurepolymer-
enthaltende Matrixparticulate der vorliegenden Erfindung werden
hergestellt, indem emulsionsbasierte Verfahren verwendet werden,
die modifizierte Lösungsmittelextraktionsprozesse
darstellen, wie jene, die von Cowsar et al., "Poly(lactid-co-glycolide)-Mikrokapseln
zur kontrollierten Ausschüttung
von Ster01den",
Methods Enzymology, 112: 101-116, 1985 (Ster01d-Einschluss in Mikropartikulaten);
Eldridge et al., "Mikrosphären als
Adjuvans für
Staphylokokken Enterotoxin B-Tox01 d, welches den Spiegel an Toxin-neutralisierenden
Antikörpern
erhöht", Infection and Immunity,
59: 2978-2986, 1991 (Tox01deinschluss); Cohen et al., "Kontollierte Verabreichungssysteme
für Proteine
basierend auf Poly(Milch-/Glycolsäure)-Mikrosphären", Pharmaceutical
Research, 8(6): 713-720, 1991 (Enzymeinschluß); und Sanders et al., "Controllierte Ausschüttung eines
Luteinisierenden Hormons-Releasing-Hormon-Analogons aus Poly (D,L-Lactid-co-glycolid)-Mikrosphären", J. Pharmaceutical
Science, 73(9): 1294-1297, 1984 (Peptideinschluss), beschrieben
sind.
-
Im
Allgemeinen umfasst das Verfahren zur Bildung von Partikulatdosierungsformen
der vorliegenden Erfindung das Lösen
des Polymers in einem halognierten Kohlenwasserstofflösungsmittel,
das Dispergieren einer (bevorzugt wässrigen) Lösung eines therapeutischen
Mittels darin, und Zugabe eines zusätzlichen Mittels, das als Lösungsmittel
für das
halogenierte Kohlenwasserstofflösungsmittel,
aber nicht für
das Polymer dient. Das Polymer fällt
aus der Lösung
aus Polymer – halogeniertem
Kohlenwasserstoff in Tropfen der therapeutisches Mittel enthaltenden
Lösung
aus und schließt
das therapeutische Mittel ein. Nach Bildung des Partikulats wird
dieses gewaschen und mit einem organischen Lösungsmittel gehärtet. Es
folgen Waschschritte mit Wasser und wässrigem nicht-ionischen oberflächenaktiven
Mittel, vor dem Trocknen bei Raumtemperatur unter Vakuum.
-
Aus
Biokompatibilitätsgründen werden
Partikulatdosierungsformen, die sich dadurch auszeichnen, dass ein
therapeutisches Mittel darin in Matrixform dispergiert ist, vor
der Verpackung, Lagerung oder Verabreichung sterilisiert. Die Sterilisation
kann auf jede bequeme Weise durchgeführt werden. Zum Beispiel können die
Partikulate mit Gammastrahlung bestrahlt werden, vorausgesetzt,
dass das Aussetzen gegenüber
dieser Strahlung die Struktur oder die Funktion des therapeutischen
Mittels, welches in der Matrix aus therapeutischem Mittel – Polymer
dispergiert ist, oderdas Bindungsprotein/-peptid, das damit verbunden ist, nicht
nachteilig beeinflusst. Wenn das therapeutische Mittel oder das
Bindeprotein/-peptid so nachteilig beeinflusst wird, kann die Partikulatdosierungsform
unter sterilen Bedingungen hergestellt werden.
-
Die
Ausschüttung
bzw. Freisetzung des therapeutischen Mittels aus den Partikulatdosierungsformen der
vorliegenden Erfindung kann als Ergebnis von sowohl Diffusion als
auch Matrixerosion auftreten. Die Bioabbaurate beeinflusst direkt
die Kinetik der Freisetzung von therapeutischem Mittel. Die Bioabbaurate
ist durch Veränderung
der Zusammensetzung oder Struktur der Dosierungsform regulierbar.
Zum Beispiel kann eine Veränderung
des Lactid-/Glycolid-Verhältnisses
in bevorzugten Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung vorgenommen
werden, wie von Tice et al., "Bioabbaubare
Parenteralsysteme mit kontrollierter Freisetzung" Pharmaceutical Technology, Seiten 26-35, 1984, beschrieben,
vorgenommen werden; durch Einschluß von Polymerhydrolyseverändernden
Mitteln wie Zitronensäure
und Natriumcarbonat, wie von Kent et al., "Microencapsulation of Water Soluble
Active Polypeptides",
U.S.-Patent Nr. 4,675, 189 ;
und durch Veränderung
von Partikulatgröße, wie
beschrieben von Beck et al., "Poly(D,L-Lactid-Co-Glycolid/Norethistheron-Mikrokapseln: Ein
injizierbares bioabbaubares Verhütungsmittel" Biol. Reprod., 28:
186-195, 1983; oder ähnlichem.
Alle die vorgenannten Verfahren zur Regulation der Bioabbaurate
beeinflussen die intrinsische Viskosität der Polymer-enthaltenden
Matrix, und verändern
dabei die Hydrierungsrate.
-
Die
bevorzugte Lactid/Glycolid-Struktur ist mit der physiologischen
Säugerumgebung
biokompatibel. Diese bevorzugten Dosierungsformen weisen auch den
Vorteil auf, dass deren Bioabbau Milchsäure und Glycolsäure bildet,
beides normale Stoffwechselprodukte von Säugetieren.
-
Funktionelle
Gruppen, die für
die Bindung von Bindungsprotein/-peptid-Dosierungsformen in der Partikulatstruktur
an die Partikel erforderlich sind, sind wahlweise zusammen mit den
nicht-abbaubaren oder bioabbaubaren Polymereinheiten in der Partikulatstruktur
umfasst. Funktionelle Gruppen, die für diesen Zweck verwendet werden
können,
umfassen jene, die mit Peptiden reagieren, wie Carboxylgruppen,
Amingruppen, Sulfhydrylgruppen und ähnliche. Bevorzugte bindungsverstärkende Gruppierungen
umfassen die terminalen Carboxylgruppen der bevorzugten (Lactid-Glycolid)-Polymer-enthaltenden
Matrix oder ähnliche.
-
Nützliches
vaskulären
glatten Muskel bindendes Protein ist eine Polypeptid-, eine peptidische,
oder eine mimetische Verbindung (wie unten beschrieben), die in
der Lage ist, an ein Ziel oder einen Marker auf der Oberfläche einer
vaskulären
(d.h. Gefäß-) glatten
Muskelzelle auf eine solche Art und Weise zu binden, dass das Bindungsprotein,
wenn es von der Zelle aufgenommen wird, einen Transport in ein intrazelluläres Kompartiment
herbeiführt,
das die Verabreichung des therapeutischen Mittels ermöglicht.
Repräsentative
Beispiele von nützlichen
vaskulären
glatten Muskel bindenden Proteinen umfassen Antikörper (z.B.
monoklonale und polyklonale affinitätsgereinigte Antikörper, F(ab')2,
Fab', Fab und Fv-Fragmente
und/oder Komplementariäts-bestimmende
Regionen (CDR) von Antikörpern
oder deren funktionelle Äquivalente,
(z.B. Bindungspeptide und Ähnliches);
Wachstumsfaktoren, Cytokine, und Polypeptidhormone und Ähnliche;
und Makromoleküle,
die extrazelluläre
Matrixrezeptoren erkennen (z.B. Integrin- und Fibronectin-Rezeptoren
und Ähnliches).
-
Andere
bevorzugte Bindungspeptide, die bei der Zielausrichtung der Ausführungsform
der Dosierungsform der vorliegenden Erfindung nützlich sein können, umfassen
jene, die in das interzelluläre
Stroms und die interzelluläre
Matrix lenken, die zwischen den und um die vaskulären glatten
Muskelzellen herum liegt. Solche Bindungspeptide liefern das therapeutische
Mittel an den interstitiellen Raum zwischen den Zielzellen ab. Das
therapeutische Mittel wird für
die anschließende
Aufnahme durch die vaskulären
glatten Muskelzellen in solche interstitiellen Raume ausgeschüttet. Bevorzugte
Bindungspeptide dieser Art binden an Epitope auf Collagen, extrazelluläre Glycoproteine
wie Tenascin, Reticulum- und elastische Fasern und anderes interzelluläres Matrixmaterial.
-
Bevorzugte
Tumorzell-bindende Peptide binden an Epitope von myc, ras, bcr/Abl,
erbB und ähnliche Genprodukte
sowie Mucine, Cytokinrezeptoren wie IL-6, EGF, TGF und Ähnliche,
welche sich bei bestimmten Lymphomen (myc), Karzinomen wie Darmkrebs
(Mucine), Brustkrebs und Hepatomen (IL-6-Rezeptor), beziehungsweise
Brustkrebs (TGF und EGF), befinden. Bevorzugte Peptide, die an Immunsystemeffektorzellen
binden, sind anti-TAC, IL-2 und Ähnliche,
welche sich bei aktivierten T-Zellen beziehungsweise Makrophagen
finden. Andere bevorzugte Bindungspeptide/-proteine, die bei der
Durchführung
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, umfassen Gruppierungen, die in der Lage sind, an pathologisch
proliferierende normale Gewebe zu lokalisieren, wie an Perizyten
der intraocularen Muskulatur, die bei degenerativen Augenerkrankungen
eine Rolle spielen.
-
Erfindungsgemäße therapeutische
Mittel werden so ausgewählt,
dass sie eine zelluläre
Aktivität
einer vaskulären
glatten Muskelzelle hemmen, z.B. Proliferation, Migration, Anstieg
des Zellvolumens, Anstieg der Synthese extrazellulärer Matrix
(z.B. Kollagenen, Proteoglycanen, und Ähnlichen) oder Sezernierung
von extrazellulären
Matrixmaterialien durch die Zelle. Bevorzugt wirkt das therapeutische
Mittel entweder: (a) als "cytostatisches
Mittel", um Zellteilung
bei proliferierenden Zellen entweder zu verhindern oder zu verzögern, indem
die Replikation von DNA inhibiert wird (z.B. ein Arzneimittel wie
Adriamycin), oder durch Inhibieren der Spindelfaserbildung (z.B.
ein Arzneimittel wie Colchicin) und Ähnliches; oder (b) als Inhibitor
der Migration von vaskulären
glatten Muskelzellen von der medialen Wand in die Intima, z.B. ein "Anti-Migrationsmittel"; oder (c) als Inhibitor
des intrazellulären
Anstiegs des Zellvolumens (d.h. des Gewebevolumens, das von einer
Zelle eingenommen wird, "cytoskelletaler
Inhibitor" oder "metabolischer Inhibitor"); oder (d) als Inhibitor,
der die zelluläre
Proteinsynthese und/oder Sekretion oder Organisation von extrazellulärer Matrix
blockiert (d.h. ein "Anti-Matrix-Mittel").
-
Repräsentative
Beispiele für "zytostatische Mittel" umfassen z.B. modifizierte
Toxine, Methotrexat, Adriamycin, Radionuclide (z.B. wie in Fritzberg
et al.,
U.S.-Patent Nr. 4,897,255 offenbart),
Proteinkinaseinhibitoren, Inhibitoren von bestimmten Enzymen wie
des nuklearen Enzyms DNA-Top01 somerase II und DNA-Polymerase, RNA-Polymerase,
Adenylguanylcyclase, Superoxiddismutaseinhibitoren, terminale Desoxynucleotidyltransferase,
Reverse Transkriptase, Antisense-Oligonukleotide, die die Proliferation
von glatten Muskelzellen unterdrücken
und Ähnliche,
welche, wenn sie in ein zelluläres
Kompartiment bei geeigneter Dosis verabreicht werden, so wirken,
dass sie die Proliferation einer glatten Muskelzelle oder eines
Perizyten stören,
ohne die Zelle zu töten.
Andere Beispiele cytostatischer Mittel umfassen peptidische oder
mimetische Inhibitoren (d.h. Antagonisten, Agonisten, oder competitive
oder nicht-competitive Inhibitoren) von zellulären Faktoren die (z.B. in Gegenwart
von extrazellulärer
Matrix) die Proliferation von glatten Muskelzellen oder Perizyten
auslösen
könnten:
z.B Cytokine (z.B. Interleukine wie IL-1), Wachstumsfaktoren (z.B.
PDGF, TGFalpha oder beta, Tumornekrosefaktor, von glatten Muskel-
und Endothelzellen abgeleitete Wachstumsfaktoren, d.h. Endothelin, FGF),
Homing-Rezeptoren (z.B. für
Blutplättchen
oder Leukozyten), und Rezeptoren der extrazellulären Matrix. Repräsentative
Beispiele von nützlichen
therapeutischen Mitteln in dieser Kategorie cytostatischer Mittel für die Proliferation
glatter Muskelzellen umfassen: Subfragmente von Heparin, Triazoloprymidin
(Trapidil, ein PDGF-Antagonist), Lovastatin, und Prostaglandine
E1 oder I2.
-
Repräsentative
Beispiele für "Anti-Migrationsmittel" umfassen Inhibitoren
(d.h. Agonisten und Antagonisten, und competitive oder nicht-competitive
Inhibitoren) von chemotaktischen Faktoren und ihren Rezeptoren (z.B.
Komplement-Chemotaxine wie C5a, C5a desarg. oder C4a; extrazelluläre Matrixfaktoren,
z.B. Kollagen-Abbaufragmente) oder intrazelluläre Zytoskelettelemente, und
Phosphatasen und Kinasen, die in [Zell-]-Bewegung involviert sind). Repräsentative
Beispiele für
nützliche
therapeutische Mittel in dieser Kategorie von Antimigrationsmitteln
umfassen: Koffeinsäurederivate
und Nilvadipin (ein Calcium-Antagonist), und Stero1dhormone.
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Repräsentative
Beispiele für "Zytoskelettinhibitoren" umfassen Colchicin,
Vinblastin, und ähnliche,
die auf Mikrotubuli- und Mikrofilament-Netzwerke innerhalb einer
Zelle einwirken.
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Repräsentative
Beispiele für "Metabolische Inhibitoren" umfassen Trichothecene,
und modifizierte Diphterie- und Ricin-Toxine, Pseudomonas-Exotoxin,
und Ähnliche.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das therapeutische Konjugat mit einem Mittel konstruiert, das
ein einfaches Trichothecen oder ein makrocyclisches Trichothecen
ist, z.B. ein Verrucarin oder Roridin. Trichothecene sind Arzneimittel,
die von Bodenpilzen der Klasse Fungi imperfecti hergestellt werden
oder von Baccharus megapotamica isoliert werden (Bamburg, J. R.
Proc. Molec. Subcell. Biol. 8: 41-110, 1983; Jarvis & Mazzola, Acc.
Chem. Res. 15: 338-395, 1982). Sie scheinen die toxischsten Moleküle zu sein,
die nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten (ramm, C.
Fortschr. Chem. Org.
-
Naturst.
31: 61-117, 1974). Von allen wird berichtet, dass sie auf Ebene
des Ribosoms als Inhibitoren der Proteinsynthese in den Initiations-,
Elongations- und Terminationsphasen wirken.
-
Es
gibt zwei breite Klassen von Trichothecenen: Jene, die nur eine
zentrale Sesquiterpen01dstruktur aufweisen, und jene, die einen
zusätzlichen
makrocyclischen Ring aufweisen (einfache bzw. makrocyclische Trichothecene).
Die einfachen Trichothecene können
in drei Gruppen eingeteilt werden (d.h. Gruppe A, B und C), wie
in den
U.S.-Patenten Nr. 4,744,981 und
4, 906,452 beschrieben.
-
Repräsentative
Beispiele von einfachen Trichothecenen der Gruppe A umfassen: Scirpen,
Roridin C, Dihydrotrichothecen, Scirpen-4,8-diol, Verrucarol, Scirpentriol,
T-2-Tetraol, Pentahydroxyscirpen, 5 4-Desacetylneosolaniol, Trichodermin,
Desacetylcalonectrin, Calonectrin, Diacetylverrucarol, 4-Monoacetoxyscirpenol, 4,15-diacetoxyscirpenol,
7-Hydroxydiacetoxyscirpenol,
8-Hydroxydiacetoxyscirpenol (Neosolaniol), 7,8-Dihydroxydiacetoxyscirpenol, 7-Hydroxy-8-acetyldiacetoxyscirpenol,
8-Acetylneosolaniol,
NT-1, NT-2, HT-2, T-2, and Acetyl T-2 toxin.
-
Repräsentative
Beispiele für
einfache Trichothecene der Gruppe B umfassen: Trichothecolon, Trichothecin,
Desoxynivalenol, 3-Acetyldesoxynivalenol, 5-Acetyldesoxynivalenol, 3,15-Diacetyldesoxynivalenol,
Nivalenol, 4-Acetylnivalenol (Fusarenon-X), 4,15-Idacetylnivalenol,
4,7,15-Thriacetylnivalenol und Tetraacetylnivalenol.
-
Repräsentative
Beispiele von einfachen Trichothecenen der Gruppe C umfassen Crotocol
und Crotocin. Repräsentative
makrocyclische Trichothecene umfassen Verrucarin A, Verrucarin B,
Verrucarin J (Satratoxin C), Roridin A, Roridin D, Roridin E (Satratoxin
D), Rorodin H, Satratoxin F, Satratoxin G, Satratoxin H, Vertisporin,
Mytoxin A, Mytoxin C, Mytoxin B, Myrotoxin A, Myrotoxin B, Myrotoxin
C, Myrotoxin D, Roritoxin A, Roritoxin B, und Roritoxin D. Zusätzlich ist
die allgemeine "Trichothecen"-Sesquiterpen01d-Ringstruktur auch bei
Verbindungen vorhanden, die "Baccharine" genannt werden,
die von der höheren
Pflanze Baccharis megapotamica isoliert werden, wie beispielsweise
bei Jarvis et al. (Chemistry of Aleopathy, ACS Smposium Series No.
268: Hrsg. A.C. Thomson, 1984, S. 149-159) offenbart.
-
Repräsentative
Beispiele von "Anti-Matrix-Mitteln" umfassen Inhibitoren
(d.h. Agonisten und Antagonisten und kompetitive und nicht-kompetitive
Inhibitoren) der Matrixsynthese, Sekretion und Assemblierung, organisierende
Kreuzvernetzung (z.B. Transglutaminasen, die Collagen kreuzvernetzen),
Matrix- Umordnung (z.B. nach Wundheilung). Ein repräsentatives
Beispiel für
ein nützliches
therapeutisches Mittel in dieser Kategorie der Anti-Matrix-Mittel
ist Colchicin, ein Inhibitor der Sekretion von Extrazellulärer Matrix.
-
Für die Retard-Dosierungsformen
(d.h. Dosierungsformen mit verzögerter
Ausschüttung
bzw. Freisetzung) sind therapeutische Mittel vorzugsweise die, welche
die Zellaktivität
vaskulärer
glatter Muskelzellen inhibieren, ohne die Zellen zu töten (z.B.
zytostatische therapeutische Mittel). Bevorzugte therapeutische
Mittel für
diesen Zweck zeigen eine oder mehrere der folgenden Fähigkeiten:
Inhibieren der DNA-Synthese vor der Proteinsyntheseinhibierung,
oder Inhibieren der Migration von vaskulären glatten Muskelzellen in
die Intima. Diese therapeutischen Mittel inhibieren die Proteinsynthese
nicht signifikant (d.h. sie töten
die Zielzellen nicht) und erleichtern daher die zelluläre Reparatur
und Matrixproduktion zur Stabilisierung von Läsionen der Gefäßwand, die
durch Angioplastie verursacht werden, indem die Proliferation von
glatten Muskelzellen vermindert wird.
-
Beispielhaft
für ein
solches bevorzugtes therapeutisches Mittel sind Proteinkinaseinhibitoren,
wie Staurosporin (Sigma Chemical, St. Louis, Missouri), und Suramin
(FBA Pharmaceuticals, West Have, Connecticut) sowie Nitroglycerin
(DuPont Pharmaceuticals, Inc., Manuti, Puerto Rico), oder deren
Analoga oder funktionelle Äquivalente.
Diese Verbindungen sind cytostatisch, und es wurde von ihnen gezeigt,
dass sie minimale ProteinsyntheseHemmung und Zytotoxizität zeitigen,
bei Konzentrationen, bei denen signifikante DNA-Synthese-Hemmung
auftritt (siehe Beispiel 8 und 10A-10C). Ein nützliches
Protokoll zur Identifizierung von therapeutischen Mitteln, die in
Retarddosierungsform-Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, ist in Beispiel 8 wiedergegeben. Ein Fachmann auf diesem Gebiet
ist in der Lage, im Wesentlichen äquivalente Protokolle für Experimente
zur Durchführung
solch einer Identifizierung für
unterschiedliche Zielzellpopulationen, wie adhärente einlagige Zielzelltypen
zu gestalten.
-
Andere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen Mittel, die für Krebszellen
zytotoxisch sind. Bevorzugte Mittel für diese Ausführungsformen
sind Roridin A, Pseudomonas Exotoxin und Ähnliche, oder Analoga oder
funktionelle Äquivalente
von diesen. Eine Vielzahl solcher therapeutischer Mittel einschließlich Radi01sotopen
und Ähnlichem
wurde identifiziert und ist im Stand der Technik bekannt. Zusätzlich sind
Protokolle für
die Identifizierung von zytotoxischen Gruppierungen bekannt und
werden routinemäßig in der
Wissenschaft verwendet.
-
Die
Modulierung von Immunsystem-vermittelten Krankheitseffektorzellen
kann ebenso unter Verwendung von Retarddosierungsformen der vorliegenden
Erfindung erreicht werden. Solch eine Modulierung wird bevorzugt
im Hinblick auf Krankheiten durchgeführt, die eine Effektorzellpopulation
aufweisen, die über
Verabreichung durch lokale Dosierungsformen zugänglich ist. Therapeutische
Gruppierungen mit der erforderlichen modulierenden Aktivität, z.B.
zellzerstörend,
zytostatisch, mit einer Stoffwechsel-verändernden oder ähnlichen Aktivität auf lymphorecticulare
Zellen bei der Behandlung von Arthritis (intra-articuläre Verabreichung),
Sprue (d.h. einer Enteropathie), Uveitits und Endophtalmitis (intraoculare
Verabreichung) und Keratitis (subconjunctionale Verabreichung) haben,
können
unter Verwendung von Techniken identifiziert werden, die im Stand
der Technik bekannt sind. Bevorzugte Mittel für diese Ausführungsformen
umfassen Roridin A, Pseudomonas Exotoxin, Suramin, Proteinkinaseinhibitoren
(z.B. Staurosporin) und Ähnliche
oder Analoga oder funktionelle Äquivalente
von diesen.
-
Andere
bevorzugte therapeutische Mittel, die nützlich für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung sind, umfassen Gruppierungen, die in der
Lage sind, eine pathologische Proliferation normaler Gewebe auszumerzen
oder zu vermindern. Beispielhaft für solche therapeutischen Mittel
sind jene, die in der Lage sind, eine pathologische Proliferation
von Perizyten der intraocularen Gefäßmuskulatur zu vermindern oder
auszumerzen, welche bei degenerativen Augenerkrankungen impliziert
ist.
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Vaskulären glatten
Muskel bindende Proteine der Erfindung binden an Ziele auf der Oberfläche von vaskulären glatten
Muskelzellen. Es wird anerkannt werden, dass spezifische Ziele,
z.B. Polypeptide oder Kohlenhydrate, Proteoglycane und Ähnliche,
die mit den Zellmembranen von vaskulären glatten Muskelzellen in Verbindung
stehen, nützlich
für die
geeignete Auswahl (z.B. durch Klonierung) oder Konstruktion (z.B.
durch genetische Manipulation oder chemische Synthese) spezifischer
vaskulären
glatten Muskel bindender Proteine. Besonders nützliche "Ziele" werden durch glatte Muskelzellen internalisiert,
z.B. als Membranbestandteil während
Antigenaustausch bei der Erneuerung auftritt. Die Internalisierung
durch Zellen kann auch mittels Mechanismen auftreten, die Phagolysosomen,
Clathrin-beschichtete Pits, Rezeptor-vermittelte Neuverteilung oder
Endocytose und Ähnliches
einbeziehen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird solch ein "Ziel" beispielhaft dargestellt
durch Chondr01tinsulfatproteoglycane (CSPGs), die von vaskulären glatten
Muskelzellen und Perizyten synthetisiert werden, und ein bestimmter
Teil (hierin "Epitop" genannt) eines CSPG-Moleküls mit einem
apparenten Molekulargewicht von etwa 250 kD ist besonders bevorzugt.
Das 250 kD-Ziel ist ein N-verknüpftes
Glycoprotein, das eine Komponente eines 400 kD Proteoglycan-Komplexes
ist (14). In einer derzeit besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein vaskulären
glatten Muskel bindendes Protein bereitgestellt durch einen monoklonalen
NR-AN-01-Antikörper (eine
Unterkultur von NR-ML-05), die an ein Epitop auf einem CSPG-Zielmolekül von vaskulärem glatten
Muskel bindet. Der als NR-ML-05 bezeichnete monoklonale Antikörper bindet
Berichten zufolge ein 250 kD CSPG, das von Melanomzellen synthetisiert
wird (Morgan et al.,
U.S. Patent
Nr. 4,879,255 ) Glatte Muskelzellen und Perizyten synthetisieren
Berichten zufolge ebenfalls ein 250 kD CSPG sowie andere CSPGs (11).
NR-ML-05, das an glatte Muskelzellen bindet, wurde offenbart (Fritzberg
et al.,
U.S. Patent Nr. 4,879,225 ).
Der monoklonale Antikörper
NR-ML-05 und die Subkultur NR-ML-05 Nr. 85-41-4I-A2, Gefrierschranknummer
#A2106, wurden beide bei der American Type Culture Collection, Rockville,
MD, hinterlegt, und es wurden ihnen die Hinterlegungsnummern HB-5350
beziehungsweise HB-9350 zugeordnet. NR-ML-05 ist der Elterstamm
von, und strukturell und funktionell äquivalent zu dem Subklon NR-AN-01, der hierin offenbart
ist. Es wird anerkannt werden, dass NR-AN-01 nur ein Beispiel für ein Protein,
das vaskulären
glatten Muskel bindet, welches spezifisch an das 400 kD CSPG-Ziel
bindet, ist, und dass andere Bindungsproteine, die an dieses Ziel
und andere Epitope auf diesem Ziel binden, ebenfalls nützlich sind bei
den therapeutischen Konjugaten und Verfahren der Erfindung. In dem
vorliegenden Fall wurden auch sechs andere monoklonale Maus-Antikörper und
zwei humane chimere monoklonale Antikörper ausgewählt, wie hierin beschrieben,
die spezifisch das 250 kD CSPG von vaskulären glatten Muskelzellen ansteuern.
Die Antikörper.
scheinen auch von den glatten Muskelzellen nach dem Binden an die
Zellmembran internalisiert zu werden. Immunreaktivitätsstudien
haben auch die Bindung der Maus-MAbs an das 250 kD-Antigen in 45
normalen humanen Geweben und 30 verschiedenen Neoplasmen gezeigt,
und einige dieser Ergebnisse wurden zuvor veröffentlicht (
U.S.-Patent Nr. 4,879,225 ). Bei dieser
Offenbarung und anderen humanen klinischen Studien lokalisierten
MAbs, die gegen das CSPG 250 kD Antigen gerichtet waren, in vivo
zu vaskulären
glatten Muskelzellen.
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Weiterhin
wird anerkannt werden, dass die Aminosäurereste, die in die kinetische
Mehrpunktbindung des monoklonalen NR-AN-01-Antikörpers mit einem CSPG-Marker-Antigenepitop involviert
sind (d.h. die Aminosäuren,
die die Komplementaritätsbestimmende
Region ausmachen), durch computergestütztes molekulares Modellieren
und durch die Verwendung von Mutanten mit geänderter Antikörperbindungsaffinität. Die Bindungsstellen-Aminosäuren und
ein dreidimensionales Modell der NR-AN-01-Antigenbindungsstelle dienen als molekulares
Modell für
die Konstruktion funktioneller Äquivalente,
d.h. kurze Poypeptide ("Minimalpolypeptide"), die eine Bindungsaffinität für ein CSPG
aufweisen, das von vaskulären
glatten Muskelzellen und Perizyten synthetisiert wird.
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In
einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
zur Behandlung von Stenose nach Gefäßchirurgischen Verfahren, z.B.
PTCA, werden Bindungsproteine ausgewählt, z.B. Antikörper oder
Fragmente, zur Verwendung bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
mit einer Bindungsaffinität
von > 104 Liter/Mol
für das 250
kD-CSPG von vaskulärem
glatten Muskel, und auch die Fähigkeit,
von glatten Muskelzellen oder Perizyten gebunden zu werden und internalisiert
zu werden.
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Dreidimensionales
Modellieren ist auch nützlich,
um andere funktionelle Äquivalente
zu modellieren, die die Bindung von NR-AN-01 an sein antigenisches
Epitop nachahmen (engl. "mimic"), z.B. "mimetische" chemische Verbindungen,
die die dreidimensionalen Aspekte von NR-AN-01-Bindung an sein Epitop
auf einem CSPG-Zielantigen nachahmen. Wie hier verwendet bezieht
sich "Minimalpeptid" auf eine Aminosäuresequenz,
die in der Länge
mindestens sechs Aminosäuren
aufweist. Wie hier verwendet bezieht sich der Ausdruck "mimetisch" auf ein organisch-chemisches
Polymer, das so konstruiert ist, dass die geeignete Abstandsfläche zur
Bindung an die Aminosäuren
eines NR-AN-01-CSPG-Ziels
erreicht wird, welches von vaskulären glatten Muskelzellen oder
Perizyten synthetisiert wird.
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Es
wird anerkannt werden, dass die Erfinder auch die Nützlichkeit
humaner monoklonaler Antikörper oder "humanisierter" Maus-Antikörper als
Bindungsprotein für
vaskuläre
glatte Muskelzellen in den therapeutischen Konjugaten ihrer Erfindung
in Erwägung
ziehen. Zum Beispiel kann monoklonaler Mausantikörper "humanisiert" werden, indem die Nukleotidsequenz,
die für
die Maus-Fv-Region (d.h. enthaltend die Antigenbindungsstellen)
mit der Nukleotidsequenz, die für
eine humane konstante Domänen-Region
und eine FC-Region codiert, rekombiniert werden, z.B. auf eine Weise ähnlich zu
der, die in der
Europäischen Patentanmeldung
Nr. 0,411,893 A2 offenbart ist. Es wird erkannt werden,
dass humanisierte Bindungspartner für vaskuläre glatte Muskelzellen den
Vorteil aufweisen, dass sie die Immunreaktivität des Antikörpers oder Polypeptids im Wirtsempfänger herabsetzen,
was zur Erhöhung
der Halbwertszeit und Verminderung der Möglichkeit nachteiliger Immunreaktionen
nützlich
sein kann.
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Ebenso
werden als nützliche
Bindungspeptide für
Restenosebehandlungs-Dosierungsformen
jene in Erwägung
gezogen, die in das interzelluläre
Stroms und die Matrix, welche zwischen den vaskulären glatten Muskelzellen
und um sie herum liegen, lokalisieren. Solche Bindungspeptide liefern
das therapeutische Mittel in den interstitiellen Raum zwischen den
Zielzellen ab. Das therapeutische Mittel wird in solche interstitiellen Räume zur
anschließenden
Aufnahme durch die vaskulären
glatten Muskelzellen freigesetzt. Bevorzugte Bindungspeptide dieses
Typs sind mit Epitopen auf Collagen, extrazellulären Glycoproteinen wie Tenascin,
Reticulum und elastischen Fasern, Cytokeratin und anderen interzellulären Matrixkomponenten
assoziiert. Minimalpeptide, mimetische organisch-chemische Verbindungen,
humane oder humanisierte monoklonale Antikörper und Ähnliche, die in das intrazelluläre Stroms
und die Matrix lokalisieren, sind auch als Bindungspeptide in dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung nützlich.
Solche Bindungspeptide können
entsprechend bekannter Techniken identifiziert und konstruiert oder
isoliert werden. In bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung bindet das interstitielle Matrix bindende Protein an ein
Zielepitop mit einer Assoziationskonstante von mindestens 10-4M.
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Nützliche
Bindungspeptide für
Krebsbehandlungsausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen jene, die mit Zellmembran- und
cytoplasmischen Epitopen von Krebszellen eine Bindung eingehen und Ähnliche.
Diese Bindungspeptide befinden sich auf der Oberflächenmembran
von intakten Zellen beziehungsweise internen Epitopen von zerstörten Zellen,
und transportieren das therapeutische Mittel zur Assimilation in die
Zielzellen. Minimalpeptide, mimetische organische Verbindungen und
humane oder humanisierte Antikörper,
die sich an den erforderlichen Tumorzelltypen lokalisieren, sind
nützlich
als Bindungspeptide der vorliegenden Erfindung. Solche Peptide können identifiziert
und konstruiert oder isoliert werden entsprechend bekannter Techniken.
Bevorzugte Bindungspeptide dieser Ausführungsforrmen der vorliegenden
Erfindung binden an Zielepitope mit einer Assoziationskonstante
von mindestens etwa 10-6M.
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Bindungspeptide
für Membran-
und cytoplasmische Epitope und Ähnliche,
die zu Effektorzellen von Immunsystem-vermittelten Erkrankungen
lokalisieren, z.B. Zellen des lymphoretikulären Systems, sind auch nützlich,
um Retard-Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung zu verabreichen.
Das therapeutische Mittel wird zu den Zielzellen zur Internalisierung
bzw. Aufnahme mittels solcher Retard-Dosierungsformen der vorliegenden
Erfindung transportiert. Minimalpeptide, mimetische organische Verbindungen
und humane oder humanisierte Antikörper, die zu den erforderlichen
Effektorzelltypen lokalisieren, sind auch nützlich als Bindungspeptide
der vorliegenden Erfindung. Solche Bindungspeptide können entsprechend
bekannter Techniken identifiziert und konstruiert oder isoliert
werden. Bevorzugte Bindungspeptide dieser Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung binden an Zielepitope mit einer Assoziationskonstante
von mindestens etwa 10-6M.
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Andere
bevorzugte Bindungsproteine oder -peptide, die bei der Umsetzung
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, umfassen Gruppierungen, die in der Lage sind, zu pathologisch-proliferierenden
normalen Geweben zu lokalisieren, wie Perizyten der intraokularen
Gefäßmuskulatur,
welche bei degenerativen Augenerkrankungen eine Rolle spielen. Das
therapeutische Mittel wird zur Aufnahme mittels solcher Retarddosierungsformen
zu den Zielzellen geliefert. Minimalpeptide, mimetische organische
Verbindungen und humane oder humanisierte Antikörper, die zu den erforderlichen
Effektorzelltypen lokalisieren, sind ebenfalls als Bindungspeptide
der vorliegenden Erfindung nützlich.
Solche Bindungspeptide können
entsprechend bekannter Techniken identifiziert und konstruiert oder
isoliert werden. Bevorzugte Bindungspeptide dieser Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung binden an ein Zielepitop mit einer Assoziationskonstante
von mindestens etwa 10-6M.
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Repräsentative "Kopplungs-" oder "Verbindungs-" Verfahren zur Verknüpfung oder
Verbindung des therapeutischen Mittels mit dem vaskulären glatten
Muskel bindenden Protein über
kovalente oder nicht-kovalente Bindungen umfassen chemische Kreuzvernetzungen
und heterobifunktionale Quervernetzungsverbindungen (d.h. "Linker"), welche unter Bildung
einer Bindung zwischen reaktiven Gruppen wie Hydroxyl-, Amino-, Amido-
oder Sulfhydrylgruppen auf einem therapeutischen Mittel und anderen
reaktiven Gruppen (ähnlicher Natur)
auf dem vaskulären
glatten Muskel bindenden Protein reagieren. Diese Bindung kann zum
Beispiel eine Peptidbindung, eine Disulfidbrücke, eine Thioesterbindung,
eine Amidbindung, eine Thioetherbindung, und Ähnliches sein. In einem veranschaulichenden
Beispiel wurden Konjugate von monoklonalen Antikörpern mit Arzneimitteln zusammengefasst
von Morgan und Foon (Monoclonal Antibody Therapy to Cancer: Preclinical Models
and Investigations, Basic and Clinical Tumor Immunology, Vol. 2,
Kluwer Academic Publishers, Hingham, MA), und von Uhr J. of Immunol.
133, i-vii, 1948). In einem anderen veranschaulichenden Beispiel,
in dem das Konjugat ein cytostatisches Radionucleid-Mittel umfasst,
ist das
U.S. Patent Nr. 4,897,255 ,
Fritzberg et al., sehr instruktiv für Kopplungsverfahren, die nützlich sein
können.
In einer derzeit bevorzugten Ausführungsform enthält das therapeutische
Konjugat ein vaskulären
glatten Muskel bindendes Protein kovalent gekoppelt an ein Trichothecen-Arzneimittel.
In diesem Fall kann die kovalente Bindung der Verknüpfung zwischen
einer oder mehrerer Amino-, Sulfhydryl- oder Carboxylgruppen des
vaskulären
glatten Muskel bindenden Proteins und a) Trichothecen selbst, b)
einer Trichothecenhemisuccinatcarboxysäure; c) einem Trichothecenhemisuccinat
(HS)-N-hydroxysuccinimidatester;
oder d) Trichothecen-Komplexen mit Poly-L-Lysin oder einem anderen
polymeren Trägerstoff,
gebildet sein. Repräsentative
Beispiele für
Kopplungsverfahren zur Herstellung von therapeutischen Konjugaten,
die ein therapeutisches Trichothecenmittel enthalten, sind beschreiben
in den
U.S. Patenten Nr. 4,906,452 und
4,744,981 . Andere Beispiele,
die ein Hydrazid zur Bildung einer Verbindung über eine Schiffsche Base zwischen
Bindungsprotein und Trichothecenen verwenden, sind in der anhängigen
U.S. Patentanmeldung Nr. 07/415,154 beschrieben,
auf die hiermit expressis verbis Bezug genommen wird.
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Die
Auswahl des Kopplungsverfahrens wird beeinflusst durch die Wahl
des vaskulären
glatten Muskel bindenden Proteins oder Peptids, des interstitielle
Matrix bindenden Proteins oder Peptids, und des therapeutischen
Mittels, und auch durch solche physikalischen Eigenschaften wie
z.B. Lagerstabilität
und/oder solche biologischen Eigenschaften wie z.B. Halbwertszeit
in Zellen und Blut, innerzellulärer
Kompartimentierungsweg, und Ähnliches.
Zum Beispiel weisen in einem derzeit bevorzugten therapeutischen
Konjugat Hemisuccinatkonjugate des therapeutischen Roridin A-Mittels
eine längere
Serumhalbwertszeit auf als jene von Verrucarin A, und diese erhöhte Stabilität führt zu einer
signifikant erhöhten
biologischen Aktivität.
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Die
Retarddosierungsform der vorliegenden Erfindung umfasst ein therapeutisches
Mittel, das innerhalb einer nicht-bioabbaubaren oder bioabbaubaren
polmeren Struktur dispergiert ist. Solch eine Dispersion wird entsprechend
des Verfahrens durchgeführt,
das von Cowsar et al., "Poly(Lactide-Co-Glycolide)
Microcapsules for controlled Release of Ster01ds, Methods Enzymology,
112:101-116, 1985; Eldridge et al., "Biodegradable and Biocampatible Poly(DL-Lactide-Co-Glycolide)
Microspheres as an Adjuvant for Staphylococcal Enterotoxin B Tox01d
Which Enhances the Level of Toxin-Neutralizing Antibodies," Infection and Immunity, 59:2978-2986,
1991; Cohen et al., "Controlled
Delivery Systems for Proteins Based an Poly(Lactic/Glycolic Acid)
Microspheres", Pharmaceutical
Research, 8(6):713-720, 1991; and Sanders et al., "Controlled Release of
a Luteinizing Hormone-Releasing Hormone Analogue from Poly(D,L-Lactide-Co-Glycolide) Microspheres" J. Pharmaceutical
Science, 73(9):1294-1297, 1984.
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Die
physikalischen und chemischen Eigenschaften der Retarddosierungsform
der vorliegenden Erfindung sind offen für mehrere alternative Arten
einer Anbringung an Bindungsproteine oder -peptide. Dosierungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in der Lage, zum Beispiel über kovalente
Verbindungen, intermediäre
Liganden-Sandwich-Verbindung,
nicht-kovalente Adsorption oder partiellen Einschluss an Bindungsproteine/-peptide zu binden.
Wenn die bevorzugten Poly-Milchsäure-/Glycolsäure-Partikulate
mit dem therapeutischen Mittel darin dispergiert gebildet werden,
ist das ungeladene Polymerrückgrat
sowohl nach innen (mit dem quasi lipophilen Mittel darin enthalten)
als auch mit einer Mehrzahl der Carboxygruppen nach außen orientiert.
Diese Oberflächencarboxygruppen
können
als kovalente Andockstellen dienen, wenn sie zum Beispiel mittels
eines Carbodiimids aktiviert werden, für nukleophile Gurppen des Bindungsproteins/-peptids.
Solche nukleophilen Gurppen umfassen Lysin-epsilon-Aminogruppen
(Amidverknüpfung),
Serinhydroxylgruppen (Esterbindung) oder Cystein-Mercaptangruppen (Thioesterbindung).
Reaktionen mit bestimmten Gruppen hängen vom pH-Wert und dem Reduktionsstatus
der Reaktionsbedingugen ab.
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Zum
Beispiel reagieren Poly-Milch-/Glycolsäurepartikulate mit terminalen
Carboxygruppen mit N-Hydroxybenztriazol in Gegenwart von Wasserlöslichem
Carbodiimid der Formel R-N=C=N-R' (wobei
R eine 3-Dimethylaminopropylgruppe oder Ähnliches und R' eine Ethylgruppe
oder Ähnliches
ist). Die Benztriazol-derivatisierten Partikulate (d.h. aktivierte
Imidat-tragende Gruppierungen) werden dann mit einer nukleophilen
Gruppierung eines Proteins/Peptids wie einer verfügbaren Epsilon-Aminogruppierung
zur Reaktion gebracht. Alternativ dazu sind p-Nitrophenol, Tetrafluorphenol,
N-Hydoxysuccinimid oder ähnliche
Moleküle
nützlich
zur Bildung eines aktiven Esters mit terminalen Carboxygruppen von
Polymilch-/-glycol-säure-Partikulaten
in Gegenwart von Carbodiimid. Andere nukleophile Gruppierungen von
Bindungsproteinen/-peptiden umfassen Hydroxylgruppen von Serin,
endogene freie Thiole von Cystein, Thiolgruppen, die aus der Reduktion
von Disulfidgruppen von Bindungsprotein/-peptid resultieren, und
zwar unter Verwendung von Reduktionsmitteln, die allgemein für diesen
Zweck verwendet werden (z.B. Cystein, Dithiothreitol, Mercaptoethanol
und Ähnliche),
und Ähnliche.
Zusätzlich
sind die terminalen Carboxygruppen der Po lymilch-/-glycolsäure-Partikulate
aktivierbar durch Reaktion mit Thionylchlorid, unter Bildung einer
Acylchloridderivatisierten Gruppierung. Die derivatisierten Partikulate
werden dann mit nukleophilen Gruppen von Bindungspeptid/-protein
unter Bildung von zielgerichteten Dosierungsformen der vorliegenden
Erfindung zur Reaktion gebracht.
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Direkte
Verbindung von Dosierungsform und Bindeprotein oder -peptid könnte die
Zielzellerkennung durch das Bindungsprotein/-peptid zerstören. Liganden-Sandwich-Anbindungstechniken
sind nützliche
Alternativen, um eine Anbindung von Dosierungsform und Bindungsprotein/-peptid
zu erreichen. Solche Techniken umfassen die Bildung einer primären Peptidhülle unter
Verwendung eines Proteins, das nicht an die Zielzellpopulation bindet.
Das Bindungsprotein/-peptid wird dann an die primäre Peptidhülle gebunden,
um dem daraus resultierenden Partikulat ein funktionelles Bindungsprotein/-peptid
bereitzustellen. Ein beispielhafter Liganden-Sandwich-Ansatz umfasst
die kovalente Anbindung von Avidin oder Streptavidin an das Particulat über funktionelle
Gruppen wie oben beschrieben im Hinblick auf den "direkten" Bindungsansatz.
Das Bindungsprotein oder -peptid wird derivatisiert, bevorzugt minimal,
mit funktionalisiertem Biotin (z.B. über aktive Ester, Hydrazid,
Iodacetal, Maleimidyl- oder ähnliche
funktionale Gruppen). Die Ligandenanbindung (d.h. Bindungspeptid/-funktionalisiertes
Biotin) an die verfügbaren
Biotinbindungsstellen auf der primären Avidin/Strepdavidin-Proteinhülle geschieht über die
Verwendung einer gesättigten
Menge biotiylierten Proteins/Peptids.
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Zum
Beispiel werden Polymilch-/Glycolsäurepartikulate mit terminalen
Carbonsäuregruppen
mit Carbodiimid activiert und anschließend mit Avidin oder Streptavidin
zur Reaktion gebracht. Das Bindungsprotein oder -peptid wird mit
Biotinamidocaproat-N-hydroxysuccinimidester
bei 1-3-molarem Anbieten von Biotin-enthaltender Verbindung gegenüber dem
Bindungspeptid/-protein zur Reaktion gebracht, unter Bildung eines
biotinylierten Bindungsproteins/-peptids. Einmolarer Überschuss
des biotinylierten Bindungsproteins/-peptids wird mit den Avidin-derivatisierten
Partikulaten inkubiert, unter Bildung einer zielgerichteten Dosierungsform der
vorliegenden Erfindung.
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Alternativ
dazu werden die Partikulatcarboxygruppen biotinyliert (z.B. durch
Carbodiimidaktivierung der Carboxygruppen und anschließende Reaktion
mit Aminoalkylbiotinamid). Die biotinylierten Partikulate werden
dann mit einer gesättigten
Konzentration (d.h. einem molaren Überschuss) von Avidin oder
Strepdavidin inkubiert, unter Bildung von Protein-beschichteten
Partikulaten mit freien Biotin-Bindungsstellen. Solche beschichteten
Partikulate sind dann zur Reaktion mit einem molaren Überschuss
an biotinyliertem Bindungsprotein, das wie oben beschrieben gebildet
wurde, in der Lage. Eine andere Möglichkeit umfasst Avidin- oder Strepdavidin-gebundene
Bindungspeptidbindung an Biotinylierte Partikulate.
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Zusätzlich dazu
kann eine Bindungsprotein/-peptid – Partikulat – Anbindung
durch Adsorption des Bindungspeptids an dem Partikulat erreicht
werden, welche aus dem nichtionischen Charakter des teilweise exponierten
Polymerrückgrats
des Partikulats resultiert. Under Bedingungen hoher ionischer Stärke (z.B.
1,0 molar NaCl) werden Wasserstoff- und hydrophobe Bindungen zwischen
Partikulat und Bindungsprotein/-peptid favorisiert.
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Ferner
kann das Bindungsprotein/-peptid teilweise in die Partikulat-Polymermatrix
nach deren Bildung eingeschlossen sein. Unter diesen Umständen stellt
solch ein eingeschlossenes Bindungsprotein/-peptid dem Partikulat
einen übrig
bleibenden selektiven Bindungscharakter zur Verfügung. Milde Partikulatbildungsbedingungen,
wie jene die von Cohen et al., Pharmaceutical Research 8: 713-729
(1991) verwendet werden, sind für
diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Solch eingeschlossenes Bindungsprotein
ist auch bei der Wiederanbindung eines teilweise degradierten Partikulats,
das Exocytose durchgemacht hat, nützlich.
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Andere
polymere Partikulatdosierungsformen (z.B. nichtbioabbaubare Dosierungsformen)
mit unterschiedlichen exponierten funktionellen Gruppen können an
Bindungsproteine oder -peptide entsprechend den oben diskutierten
Prinzipien gebunden werden.
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Beispielhafte
nicht-bioabbaubare Polymere, die in der Durchführung der vorliegenden Erfindung
nützlich
sind, sind Polystyrole, Polypropylene, Styrol-Acryl-Copolymere und Ähnliche.
Solche nicht-bioabbaubaren Polymere umfassen, oder können so
derivatisiert werden, dass sie umfassen, funktionelle Gruppen zur
Anbindung von Bindungsprotein/-peptid,
einschließlich
Carbonsäuregruppen,
aliphatische primäre
Aminogruppen, aromatische Aminogruppen und Hydroxylgruppen.
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Funktionelle
Carbonsäuregruppen
werden an das Bindungsprotein oder -peptid zum Beispiel unter Verwendung
des Reaktionsmechanismus' gekoppelt,
der oben für
bioabbaubare Polymilch-/-glycolsäure-Polymerpartikulatdosierungsformen
ausgeführt
ist. Funktionelle primäre
Aminogruppen werden zum Beispiel über deren Reaktion mit Succinatanhydrid
verbunden, unter Bildung einer terminalen Carboxygruppierung, die wie
oben beschrieben an ein Bindungsprotein/-peptid gebunden werden
kann. Zusätzlich
können
primäre
Aminogruppen mit Cyanogenbromid aktiviert werden und Guanidinverbindungen
mit Bindungsprotein/-peptid – primären Aminogruppen
bilden. Funktionelle Aromatische Aminogruppen werden mit salpetriger
Säure diazotisiert,
unter Bildung von Diazoniumgruppierungen, welche mit Tyrosinen von
Bindungsprotein/-peptid reagieren und dabei eine Diazoverbindung
zwischen nicht-bioabbaubarem Partikulat und dem Bindungsprotein/-peptid erzeugen.
Funktionelle Hydroxylgruppen werden zum Beispiel mit primären Aminogruppen
vom Bindungsprotein/-peptid verbunden, indem die Hydroxylgruppierung
in eine terminale funktionelle Carbonsäuregruppe umgewandelt wird.
Solch eine Umwandlung kann über
eine Reaktion mit Chloressigsäure,
gefolgt von einer Reaktion mit Carbodiimid erreicht werden. Sandwich-,
Adsorptions- und Einschlusstechniken, die oben im Hinblick auf bioabbaubare
Partikulate diskutiert wurden, sind analog anwendbar auf nicht-bioabbaubare
Partikulat-Bindungsprotein/-peptid-Anbindung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zielsteuerung (das "Targeting") spezifisch für potentiell proliferierende
Zellen, die zu einem verstärkten
glatten Muskel in der Intimalregion der traumatisierten Gefäßstelle
führt,
z.B. nach Angioplastie, z.B. Pericyten und vaskuläre glatte
Muskelzellen. Aspekte der Erfindung beziehen sich auf therapeutische
Modalitäten,
bei welchen das therapeutische Konjugat der Erfindung verwendet
wird, um Proliferation glatter Muskelzellen nach Angioplastie, z.B.
PTCA, Atherectomie und perkutane transluminale Rotationscoronaratheroblation,
zu verzögern,
zu vermindern oder auszumerzen.
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Die
Zielausrichtung ("Targeting") kann auch spezifisch
für primäre oder
metastasierende Tumorfoci sein, die der lokalen Verabreichung zugänglich sind,
z.B. Tumoren, die für
eine Infiltration durch Laparotomie zugänglich sind oder die sichtbar
sind für
Fluoroscopische oder Computer-Tomographie-Leitung und Infusionsnadelverabreichung
an interne Tumorfoci oder Tumoren, die auf einen kleinen Bereich
oder einen Hohlraum innerhalb des Säugers beschränkt sind,
z.B. Eierstockkrebs, der im Abdomen liegt. Aspekte dieses Ansatzes umfassen
therapeutische Modalitäten,
wobei das therapeutische Mittel cytotoxisch für die Zielzellen ist oder metabolisch
die Zellen moduliert, ihre Sensitivität gegenüber Chemotherapie und/oder
Strahlungstherapie erhöht.
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Das
Targeting kann auch spezifisch für
eine für
lokale Verabreichung zugängliche
Effektorzellpopulation sein, die in Immunsystem-vermittelte Erkrankungen
verwickelt sind, z.B. Arthritis, intraoculare Immunsystem-vermittelte
Erkrankungen oder Sprue. Aspekte dieses Ansatzes umfassen therapeutische
Modalitäten,
bei denen das therapeutische Mittel zytotoxisch ist oder die biologische
Antwort der Zielzellen modifizerit, um ein therapeutisches Ziel
zu beeinflussen.
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Das
Targeting kann auch spezifisch für
eine für
lokale Verabreichung zugängliche
pathologisch proliferierende normale Zellpopulation sein, die z.B.
in degenerative Augenerkrankungen verwickelt ist. Aspekte dieses
Ansatzes umfassen therapeutische Modalitäten, bei denen das therapeutische
Mittel die Proliferation der Zielzellpopulation vermindert oder
ausmerzt.
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Zur
Behandlung einer traumatisierten oder erkrankten Gefäßstelle
können
die therapeutischen Konjugate oder Dosierungsformen der Erfindung
an den Wirt unter Verwendung eines Infusionscatheters verabreicht werden,
wie er von C. R. Bard Inc., Billenca, MA, hergestellt wird, oder
dem von Wolinsky (7;
U.S.-Patent
Nr. 4,824,436 ) oder von Seears (
U.S.-Patent Nr. 4,512,762 ) offenbarten.
In diesem Fall wird eine therapeutisch wirksame Dosis des therapeutsichen
Konjugats typischerweise erreicht, wenn die Konzentration an Konjugat im
Flüssigkeitsraum
zwischen den Ballons des Katheters im Bereich von etwa 10
-3 bis 10
-12 M liegt.
Es wird aus den Beispielen, die hier bereitgestellt werden, anerkannt
werden, dass die therapeutischen Konjugate entsprechend der Erfindung
nur in einer therapeutischen Dosis verabreicht werden müssen, die
ausreicht, um die proximalen (6 bis 9) Zelllagen der Intimazellen,
die das Lumen auskleiden, dem therapeutischen Konjugat auszusetzen,
und das ferner diese Dosierung empirisch bestimmt werden kann, z.B.
a) indem ein Gefäß von einem geeigneten
Tiermodellsystem infundiert wird und immunhistochemische Methoden
angewandt werden, um das Konjugat und seine Wirkungen zu detektieren
(z.B. wie beispielhaft in den BEISPIELEN unten dargestellt); und
b) durch Durchführen
geeigneter in vitro Studien, wie sie beispielhaft in den Beispielen
3, 4 und 5 unten dargestellt sind. In einem repräsentativen Beispiel wird diese
therapeutisch wirksame Dosis erreicht, indem 10 ml einer 200 μg/ml Lösung aus
therapeutischem Konjugat hergestellt wird, wobei das vaskulären glatten
Muskel bindende Protein NR-AN-01 und das therapeutische Mittel Roridin
A ist, ein Trichothecen-Arzneimittel. Zur Behandlung von vaskulärem Trauma,
z.B. als Ergebnis eines chirurgischen Eingriffs oder einer Erkrankung (z.B.
s. unten), werden 10 ml, wenn das therapeutische Konjugat mit einem
Infusionscatheter verabreicht wird, im Allgemeinen ein ausreichendes
Volumen sein, um den Catheter zu füllen und 1 bis 1,5 ml in eine
bis drei traumatische Läsionsstellen
in der Gefäßwand zu
infundieren. Es wird von Fachleuten anerkannt werden, dass wünschenswerte
therapeutisch wirksame Dosierungen eines therapeutischen Konjugats
entsprechend der Erfindung von mehreren Faktoren abhängig sein
werden, einschließlich
z.B.:: a) Bindungsaffinität
des vaskulären glatten
Muskel bindenden Proteins im therapeutischen Konjugat; b) dem atmosphärischen
Druck, der während der
Infusion angewandt wird; c) der Zeit, über die das verabreichte therapeutische
Konjugat am Gefäßort verweilt;
d) der Natur des verwendeten therapeutischen Konjugats; und/oder
e) der Natur des vaskulären
Traumas und der gewünschten
Therapie. Jene erfahrenen Fachleute, die darin geübt sind,
Arzneimittel bei therapeutisch wirksamen Dosen zu verabreichen (z.B.
durch Überwachen
von Arzneimittelspiegeln und Beobachten von klinischen Wirkungen
bei Patienten), werden die optimale Dosierung für einen individuellen Patienten basierend
auf Erfahrung und professionellem Urteilsvermögen bestimmen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist ein Druck von 0,3 atm (d.h. 300 mm Hg) bis etwa 3 atm, der über 15 Sekunden
bis zu 3 Minuten direkt auf die Gefäßwand aufgebracht wird, angemessen,
um eine Infiltration eines therapeutischen Konjugats, welches das
NR-AN-01-Bindeprotein enthält,
in die glatten Muskelzelllagen einer Säuger-Arterienwand zu erreichen.
Jene Fachleute werden anerkennen, dass die Infiltration des therapeutischen
Konjugats in die intimalen Lagen einer erkrankten humanen Gefäßwand wahrscheinlich
unterschiedlich sein wird und auf einer individuellen Basis bestimmt
werden muss.
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Retard-Dosierungsformen
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden wohl nur in einer therapeutischen
Dosis verabreicht werden müssen,
um sicherzustellen, dass die proximalen (6 bis 9) Zelllagen der
Tunica media – glatten
Muskelzellen, die das Lumen auskleiden, der Dosierungsform auszusetzen. Diese
Dosierung kann empirisch bestimmt werden, z.B. durch Infundieren
von Gefäßen eines
geeigneten Tiermodellsystems und Verwendung von immunhistochemischen,
Fluoreszenz- oder Elektronenmikroskopischen Verfahren, um die Dosierungsform
und seine Wirkungen zu detektieren; und b) Durchführen geeigneter
in vitro Studien. In einem repräsentativen
Beispiel wird diese therapeutisch wirksame Dosis erreicht, indem
in einer Gewebekultur aus glatten Muskelzellen die preicelluläre Dosierung
des Mittels bestimmt wird, welche bei kontinuierlichem Aussetzen
zu einer therapeutischen Wirkung zwischen den toxischen und minimalen
wirksamen Dosen führt.
Dieser therapeutische Spiegel wird in vivo erreicht, indem die Größe, Anzahl
und die Konzentration eines therapeutischen Mittels sowie dessen
Ausschüttungsrate,
welche für
Partikulate erforderlich ist, die zwischen die glatten Muskelzellen
der Arterienwand infundiert wurden, bestimmt werden, und zwar so,
dass diese perizelluläre
therapeutische Dosis aufrechterhalten bleibt. Diese Dosierungsform
sollte das therapeutische Mittel mit einer Rate ausschütten, die
für die
nachstehenden beispielhaften therapeutischen Mittel die perizelluläre Dosis
in etwa erreicht: von etwa 0,1 bis etwa 0,01 Mikrogramm/ml Nitroglycerin,
von etwa 1,0 bis etwa 1000 Mikrogramm/ml Suramin, und von etwa 0,1
bis etwa 105 Nanogramm Staurosporin.
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Es
wird von Fachleuten anerkannt werden, dass wünschenswerte therapeutische
Dosierungen der erfindungsgemäßen Dosierungsformen
von mehreren Faktoren abhängen
werden, einschließelich
z.B.: a) Bindungsaffinität
des Bindungsproteins, dass an die Dosierungsform gebunden ist; b)
atmosphärischer
Druck und Dauer der Infusion; c) der Zeit, über die die verabreichte Dosierungsform
an der Zielstelle verweilt; d) Der Rate der Ausschüttung von
therapeutischem Mittel aus der Partikulatdosierungsform; e) der
Natur des verwendeten therapeutischen Mittels; f) der Natur des
Traumas und/oder der gewünschten
Therapie; und/oder g) des interzellulären und/oder intrazellulären Orts
bzw. der Lage der Partikulatdosierungsform. Jene erfahrenen Fachleute,
die darin trainiert sind, Arzneimittel bei therapeutisch wirksamen
Dosierungen zu verabreichen (z.B. durch Überwachen von Spiegeln von
therapeutischem Mittel und Beobachten klinischer Wirkungen in Patienten), sind
in der Lage, die optimale Dosierung für einen individuellen Patienten
auf der Basis von Erfahrung und professionellem Urteilsvermögen zu bestimmen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind 0,3 atm (d.h. 300 mm Hg) bis etwa 3 atm Druck, aufgebracht
auf die Arterienwand über
15 Sekunden bis 3 Minuten, angemessen, um eine Infiltration einer
Dosierungsform, die an das NR-AN-01-Bindeprotein gebunden ist, in die glatten
Muskelzelllagen einer Säuger-Arterienwand
zu erreichen. Wilensky et al., "Direct
Intraarterial Wall Injection of Microparticles Via a Catheter: A
Potential Drug Delivery Strategy Following Angioplasty" Am. Heart Jour.,
122 (4): 1136-1140, 1991. Jene Fachleute werden anerkennen, dass
die Infiltration einer Retarddosierungsform in eine Zellpopulation
wahrscheinlich unterschiedlich sein wird und auf einer individuellen
Basis bestimmt werden muss.
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Es
wird auch anerkannt werden, dass die Auswahl eines therapeutischen
Mittels, welches seine Wirkungen intrazellulär ausübt, z.B.. auf Ribosomen oder
DNA-Metabolismus, die Dosierung und die Zeit, welche erforderlich
sind, um eine therapeutisch wirksame Dosis zu erreichen, beeinflussen
wird, und dass dieser Prozess in vitro und in Tierstudien nachgestellt
werden kann, wie in solchen, die in den Beispielen unten bereitgestellt
werden, um den Bereich von Konzentrationen zu finden, über welche
das therapeutische Konjugat oder die Dosierungsform verabreicht
werden sollte, um seine Wirkungen des Verzögerns, Verminderns oder Verhinderns
der Restenose nach Angioplastie zu entfalten. Zum Beispiel sind
therapeutische Konjugate, die mit Alpha-, Beta- oder Gammastrahlern
mit bekannten spezifischen Aktivitäten radioaktiv markiert sind
(z.B. Millicurie pro Millimol oder Milligramm pro Protein), nützlich zur
Bestimmung effektiver Dosierungen, indem sie in Tierstudien und
menschlichen Versuchsreihen mit quantitativen Bildverfahren oder
Autoradiographie histologischer Gewebeschnitte verwendet werden,
um die Konzentration an therapeutischem Konjugat zu bestimmen, welche
für das
therapeutische Protokoll erforderlich ist. Eine therapeutisch wirksame
Dosis des therapeutischen Konjugats oder der Dosierungsform wird
erreicht, wenn mindestens drei Bedingungen erfüllt sind, nämlich: (1) das therapeutische
Konjugat oder die Dosierungsform wird in die intimalen Lagen des
traumatisch verletzten Gefäßes verabreicht;
(2) das therapeutische Kojugat oder die Dosierungsform wird innerhalb
der gewünschten
intrazellulären
Kompartimente der glatten Muskelzellen verteilt, d.h. dieses Kompartiment
ist für
die Wirkung des therapeutischen Mittels erforderlich, oder das therapeutische
Mittel wird von der Dosierungsform extrazellulär ausgeschüttet und wird innerhalb des
relevanten intrazellulären
Kompartiments verteilt; und (3) das therapeutische Mittel inhibiert
die gewünschte
zelluläre
Aktivität
der vaskulären
glatten Muskelzelle, z.B. Proliferation, Migration, Erhöhung des
Zellvolumens, Matrixsynthese und Ähnliche, wie oben beschrieben.
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Es
wird anerkannt werden, dass die therapeutische Dosierung, die erforderlich
ist, um die gewünschte inhibitorische
Aktivität
für eintherapeutisches
Konjugat oder eine Dosierungsform zu erreichen, wenn das therapeutische
Konjugat oder die Dosierungsform mit einem Infusionscatheter verabreicht
wird, auch über
die Verwendung von in vitro Studien vorhergesehen werden kann. In
einem bevorzugten Aspekt kann der Infusionskatheter bequem ein Doppelballon-
oder Vierfachballoncatheter mit einer permeablen Membran sein. In
einer repräsentativen
Ausführungsform
ist eine therapeutisch wirksame Dosis eines therapeutischen Konjugats oder
einer solchen Dosierungsform nützlich
bei der Gehhandlung eines vaskulären
Traumas, das aus einer Erkrankung (z.B. Atherosklerose, Aneurisma,
oder Ähnliches)
oder einem gefäßchirurgischen
Verfahren wie Angioplastie, Arthrectomie, Setzen eines Stents (z.B.
in ein Gefäß), Thrombectomie,
und Transplantation, herrührt.
Arthrectomie (auch: Arthrectomia) kann zum Beispiel durchgeführt werden
durch chirurgischen Schnitt, Ultraschall- oder Laserbehandlung,
oder durch Hochdruckflüssigkeitsfluß. Transplantation
kann zum Beispiel durch vaskuläre
Transplantation unter Verwendung von natürlichen oder synthetischen
Materialien oder die chirurgische Anastomose von Gefäßen z.B.
während
Gefäßtransplantation
durchgeführt
werden. Fachleute werden erkennen, dass die geeignete therapeutische
Dosierung bei einem gegebenen chirurgischen Verfahren (s. oben)
in in vitro und in vivo Tiermodellstudien bestimmt werden kann und
in präklinischen
humanen Versuchsreihen. In den unten bereitgestellten Beispielen
erreichte ein therapeutisches Konjugat, das Roridin A und NR-AN-01
enthielt, eine therapeutisch wirksame Dosis in vivo bei einer Konzentration
welche in Testzellen in vitro zelluläre Proteinsynthese inhibierte,
und zwar um mindestens 5 bis 50 Prozent, wie aus dem Einbau radioaktiv
markierter Aminosäuren
geschlossen.
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Im
Falle therapeutischer Mittel von Konjugaten oder Dosierungsformen,
die antimigratorische oder anti-Matrix Mittel enthalten, kann die
Zellmigration und Zelladhärenz
jeweils in in vitro Assays zur Bestimmung der Konzentration verwendet
werden, bei welcher eine therapeutisch wirksame Dosierung in dem
Flüssigkeitsraum
erreicht würde,
welcher durch den Infusionscatheter in der Gefäßwand erzeugt wird.
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Während eine
repräsentative
Ausführungsform
sich auf therapeutische Verfahren, die einen Infusionscatheter verwenden,
bezieht, wird anerkannt werden, dass andere Verfahren zur Verabreichung
von Arzneimitteln oder andere Wege der Verabreichung auch nützlich sein
können,
z.B. Injektion über
den intravenösen, intralymphatischen,
intrathecalen, oder andere Wege. Zur intravenösen Verabreichung werden nanopartikuläre Dosierungsformen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Die intravenöse Verabreichung
von Nanopartikulaten ist zum Beispiel nützlich, wenn die vasculäre Permeabilität in Tumoren
zum Hindurchlecken erhöht
ist, insbesondere in nekrotischen Bereichen von Tumoren mit beschädigten Gefäßen, welche
das Hindurchlecken von Partikeln in die interstitielle Flüssigkeit
erlauben, und wo Arterienwände
blossgelegt und traumatisiert wurden, was den Partikeln Eintritt
gewährt
in die interstitiellen Bereiche der Tunica media.
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Vorteilhafterweise
wird nicht-gekoppeltes vaskulären
glatten Muskel bindendes Protein (z.B. freier NR-AN-01-Antikörper) vor
der Verabreichung des therapeutischen Mittel-Konjugats oder der Dosierungsform verabreicht,
um einen Blocker für
nichtspezifische Bindung an kreuzreaktive Stellen bereitzustellen.
Das Blockierung solcher Stellen ist wichtig, weil vaskulären glatten
Muskel bindende Proteine im allgemeinen zu einem geringen Grad eine
Kreuzreaktivität
mit Zellen in Geweben aufweisen werden, die nicht die gewünschten
glatten Muskelzellen sind. Solch ein Blockieren kann die lokale
Beschränkung
des therapeutischen Konjugats oder der Dosierungsform auf die spezifische
Gefäßstelle
verbessern, z.B. indem mehr therapeutisches Konjugat den Zellen
zur Verfügung
gestellt wird. Als Beispiel wird nicht-gekoppeltes vaskulären glatten
Muskel bindendes Protein etwa 5 Minuten bis 48 Stunden, insbesondere
bevorzugt 5 Minuten bis 30 Minuten, vor der Verabreichung des therapeutischen
Konjugats oder der Dosierungsform verabreicht. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist der nichtmarkierte spezifische "Blocker" eine monovalente
oder bivalente Form eines Antikörpers
(z.B. ein ganzer Antikörper
oder ein F(ab)'2-, Fab, Fab', oder Fv-Fragment eines Antikörpers). Die
monovalente Form des Antikörpers
hat den Vorteil, dass eine Fehllokalisierung des therapeutischen
Kojugats oder der Dosierungsform verhindert wird, während das
Blockieren der nichtspezifischen kreuzreaktiven Stellen maximiert
wird. Das nicht-gekoppelte vaskulären glatten Muskel bindende
Protein wird in einer Menge verabreicht, die wirksam ist, die Bindung
an mindestens einem Teil der nichtspezifischen kreuzreaktiven Stellen
in einem Patienten zu blockieren. Die Menge kann abhängig von
solchen Faktoren wie Patientengewicht und der Natur des Bindeproteins
variieren. Im Allgemeinen werden etwa 0,06 mg bsi 0,20 mg pro kg
Körpergewicht
oder mehr des unmarkierten spezifischen Blockers an einen Menschen
verabreicht.
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Zusätzlich kann
wahlweise ein zweites irrelevantes vaskuläre glatte Muskelzellen bindendes
Protein vor der Verabreichung des therapeutischen Konjugats oder
der Dosierungsform an einen Patienten verabreicht werden, um nichtspezifische
Bindung des therapeutischen Konjugats oder der Dosierungsform an
Gewebe zu vermindern. In einer bevorzugten Ausführungsform kann das irrelevante
Bindeprotein ein Antikörper
sein, welcher nicht an Stellen in dem Patienten über Antigen-spezifische Bindung,
aber stattdessen auf eine nichtspezifische Weise bindet, z.B. über die
Bindung von Fe-Rezeptor-bindenden
Reticuloendothelialen Zellen, Asialo-Rezeptor-Bindung, und durch
Bindung an Ubiquitin-exprimierende Zellen. Der irrelevante "Blocker" vermindert die nicht-spezifische
Bindung des therapeutischen Konjugats oder der Dosierungsform und
vermindert so Nebenwirkungen, z.B. Gewebetoxizität, die mit der Verwendung des
therapeutischen Konjugats oder der Dosierungsform einhergeht. Der
irrelevante Blocker wird vorteilhafterweise 5 Minuten bis 48 Stunden,
insbesondere 15 Minuten bis eine Stunde vor der Verabreichung des
therapeutischen Konjugats oder der Dosierungsform verabreicht, obwohl
die Zeitspanne abhängig
von dem therapeutischen Konjugat und dem Weg oder dem Verfahren
der Verabreichung unterschiedlich sein kann. Repräsentative
Beispiele irrelevanter "Blocker" umfassen Antikörper, die
mit keinem humanen Gewebe und keinen Rezeptoren oder zellulären oder
Serumproteinen, die von tierischen Quellen hervorgebracht werden
reaktiv sind, die bei einer Testung nicht auf spezifische Weise
(z.B. mit einem Ka < 103M-1) an humane Zellmembranziele
binden.
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Es
wird anerkannt werden, dass die Konjugate und Dosierungsformen der
vorliegenden Erfindung nicht auf ihre Verwendung für Therapie
nach Angioplastie eingeschränkt
sind; vielmehr wird die Nützlichkeit der
therapeutischen Konjugate und Dosierungsformen durch ihre Fähigkeit
vorgeschrieben, zelluläre
Aktivitäten
von glatten Muskelzellen und Perizyten in der Gefäßwand zu
inhibieren. Daher umfassen andere Aspekte der Erfindung therapeutische
Konjugate und Dosierungsformen und Protokolle, die bei frühen therapeutischen Interventionen
zur Verminderung, Verzögerung
oder zum Ausmerzen (und sogar Umkehren) von atherosklerotischen
Plaques und Bereichen von Gefäßwandhypertrophie
und/oder Hyperplasie nützlich
sind. Therapeutische Kojugate und Dosierungsformen der Erfindung
finden auch eine Anwendung bei der frühen Intervention bei präatherosklerotischen
Zuständen,
z.B. sind sie nützlich
bei Patienten mit einem hohen Risiko, Atherosklerose zu entwickeln,
oder bei Anzeichen von Bluthochdruck als Ergebnis atherosklerotischer
Veränderungen
in Gefäßen oder
bei Gefaßstenose
aufgrund von Hypertrophie der Gefäßwand.
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Die
therapeutischen Konjugate und Dosierungsformen der Erfindung können auch
bei therapeutischen Modalitäten
zum Verstärken
des Wiederwachstums von Endothelzellen bei verletzten Gefäßgeweben und
bei vielen Arten von Wundstellen, einschließlich Epithelwunden, verwendet
werden. Bei diesen therapeutischen Modalitäten finden die therapeutischen
Konjugate und Dosierungsformen der Erfindung eine Anwendung bei
der Hemmung der Migration und/oder Proliferation von glatten Muskelzellen
oder Perizyten. Glatte Muskelzellen und Perizyten wurden in vitro
mit der Herstellung von Faktoren in Verbindung gebracht, die endotheliale
Zellproliferation inhibieren, und ihre Proliferation kann auch aus
einer physischen Barriere resultieren, um ein kontinuierliches Endothel
zu etablieren. Daher finden die therapeutischen Konjugaate und Dosierungsformen
der Erfindung eine Anwendung bei der Förderung der Neoangiogenese,
z.B. während
der Wundheilung, bei Gefäßtransplantationen
und nach gefäßchirurgischen
Eingriffen.
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Noch
weitere Aspekte der Erfindung beziehen sich auf therapeutische Modalitäten zur
Verbesserung der Wundheilung an einer Gefäßstelle und Verbessern der
strukturellen und elastischen Eigenschaften von geheilten Gefäßgeweben.
Bei diesen therapeutischen Modalitäten verbessert das Verwenden
des therapeutischen Kojugats oder der Dosierungsform der Erfindung,
d.h. das Hemmen der Migration und Proliferation von glatten Muskelzellen
oder Perizyten in einer Gefäßwand, die
Stärke
und die Qualität
der Heilung der Gefäßwand. Glatte
Muskelzellen an der Stelle der Gefäßwunde tagen zum normalen Prozess
der Kontraktion der Wundstelle bei, was die Wundheilung fördert. Es
besteht derzeit die Annahme, dass die Migration und Proliferation
glatter Muskelzellen von diesem normalen Prozess wegleiten und die
strukturellen und elastischen Langzeiteigenschaften des geheilten
Gefäßes stören könnte. Daher
sorgen andere Aspekte der Erfindung für therapeutische Konjugate
und Dosierungsformen, die die Migration und Proliferation von glatten
Muskelzellen und Perizyten inhibieren und die Qualität der geheilten
Gefäßmuskulatur
verbessern.
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Verfahren
zur Behanldung von Krebs und Immunsystem-vermittelten Erkrankungen über lokale
Verabreichung von zielausgerichteten ("targeted") Partikulatdosierungsformen können ebenfalls
von den hierin beschriebenen Konzepten profitieren. Die Partikulatdosierungsform
wird zum Beispiel lokal in primäre
oder metastatische Foci von Krebszielzellen verabreicht. Die lokale
Verabreichung wird bevorzugt unter Verwendung einer Infusionsnadel
oder über
den intraluminalen Weg durchgeführt,
wodurch die Partikulatdosierungsform in die interzelluläre Region
des Tumorgewebes oder in eine Lumenflüssigkeit, die die Tumorzellen
umgibt, infundiert wird.
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Die
Einführung
in primäre
Foci wird bevorzugt im Hinblick auf Zielzellen durchgeführt, die
im Allgemeinen auf bestimmte abgeschlossene Bereiche innerhalb eines
Säugers beschränkt sind,
z.B. Eierstockcarcinome, die in der Abdomenhöhle liegen. Die Dosierungsform
der vorliegenden Erfindung bindet an die Zielzellpopulation und
wird wahlweise von diesen aufgenommen, zur Ausschüttung des
therapeutischen Mittels über eine
Zeit[spanne]. Die lokale Verabreichung von Dosierungsformen der
vorliegenden Erfindung an solchen primären Foci führt zu einer lokalisierten
Wirkung auf solche Zielzellen mit eingeschränktem Aussetzen des therapeutischen
Mittels gegenüber
anderen sensitiven Organen, z.B. dem Knochenmark und den Nieren.
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Wenn
metastatische Foci die Zielzellpopulation darstellen werden die
verabreichten Mikropartikel und größere Nanopartikel primär an die
Zielzellen gebunden, die nahe der Infusionsstelle liegen, und sie
werden wahlweise zur Ausschüttung
des therapeutischen Mittels von diesen aufgenommen, wodurch ein
markierter und lokalisierter Effekt auf die Zielzellen erzeugt wird,
welche direkt die Infusionsstelle umgeben. Zusätzlich folgen kleinere Nanopartikel
interstitiellem Flüssigkeitsstrom
oder lymphatischen Drainagekanälen
und binden an Zielzellen, die weiter entfernt von der Infusionsstelle
sind und lymphatisches Metastasieren durchmachen.
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Die
zielausgerichteten Dosierungsformen können in Kombination mit allgemeiner
verwendeter Immunkonjugattherapie verwendet werden. Auf diese Weise
erzielt das Immunkonjugat eine systemische Wirkung innerhalb der
Grenzen der systemischen Toxizität,
während
die Dosierungsform der vorliegenden Erfindung eine konzentrierte
und dauerhafte Dosis therapeutisches Mittel an die primären und
metastatischen Foci liefert, welche häufig eine unzureichende therapeutische
Dosis bei einer solchen "systemischen" Immunkonjugatverabreichung
alleine erhalten, und vermeidet oder minimiert so systemische toxische
Effekte.
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Wo
die Zielzellpopulation über
lokale Verabreichung erreicht werden kann werden die Dosierungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet, um Immunsystem-vermittelte
Krankheiten zu kontrollieren. Beispielhaft für solche Erkrankungen sind
Arthritis, Sprue, Uveitis, Endophthalmitis, Keratitis und Ähnliche.
Die Zielzellpopulationen, die in diese Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung verwickelt sind, sind auf eine Körperhöhlung oder einen Körperraum
beschränkt,
wie Gelenkkapseln, Pleura- und Abdomenhöhle, Auge und subconjunktivaler
Raum. Eine lokale Verabreichung wird bevorzugt unter Verwendung
der Infusionsnadel für einen
intrapleuralen, intraperitonealen, intraocularen oder sub-conjunktivischen
Verabreichungsweg durchgeführt.
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Diese
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt eine intensivere, lokalisierte
Modulation der Immunsystemzellen bereit, mit minimalen Wirkungen
auf die systemischen Immunsystemzellen. Wahlweise werden die systemischen
Zellen des Immunsystems simultan behandelt mit einem chemotherapeutischen
Mittel, das mit einem Bindungsprotein oder -peptid verbunden ist.
Solch ein Konjugat penetriert bevorzugt aus dem vaskulären Lumen
heraus die Zielimmunsystemzellen.
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Die
lokale Verabreichung der Dosierungsform kann auch lokal auf normales
Gewebe gerichtet sein, das zur Proliferation stimuliert wurde, und
vermindert eine solche pathologische Proliferation dabei oder merzt sie
aus. Ein Beispiel für
diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die intraokulare Verabreichung
einer Partikulatdosierungsform, die mit einem Bindeprotein oder
-peptid beschichtet ist, welches auf Perizyten von neovaskularisierendem
Gewebe ausgerichet ist. Die Proliferation dieser Perizyten verursacht
degenerative Augenerkrankung. Bevorzugte Dosierungsformen der vorliegenden
Erfindung setzen Verbindungen frei, die in der Lage sind, die pathologische
Proliferation der Zielzellpopulation zu unterdrücken.
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Die
Erfindung wird durch Bezugnahme auf die nachfolgenden spezifischen
Beispiele besser verstanden werden.
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BEISPIEL 1
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Bindung an vaskuläre glatte
Muskelzellen in der Blutgefäßwand in
vivo
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1A und
B veranschaulichen die Bindung von NR-AN-01 (einem Maus-IgG2b-MAb ["MAb" = "monoclonal Antibody" = monoklonaler Antikörper] an
die glatten Muskelzellen in der Gefäßwand einer Arterienwand bei
einem normalen 24-jährigen
männlichen
Patienten, vier Tage nach der i.v. Verabreichung von NR-AN-01; 1A ist
unmarkiert, 1B ist mit den Identifiern #1
und #2 markiert, wie unten beschrieben. 1 ist
eine mikroskopische Aufnahme eines histologischen Schnittes durch
die mediale Region einer Arterienwand des Patienten nach NR-AN01-Verabreichung,
wobei der Schnitt ex vivo mit HRP-gebundenem Ziege-anti-Maus-IgG
zur Reaktion gebracht wurde. Die Reaktion des HRP-Kojugates mit
NR-ML-05-MAb wurde durch Zugabe von 4-Chlor-1-naphtol als Peroxidasesubstrat
sichtbar gemacht. Das Reaktionsprodukt des Substrats bildet einen
unlöslichen
tiefvioletten Niederschlag an der Reaktionsstelle (gezeigt bei #1, 1). Eine Gegenfärbung wurde verwendet, um kollagenöses extrazelluläres Matrixmaterial
sichtbar zu machen (gezeigt bei #2, 1).
Glatte Muskelzellen werden bei der mikroskopischen Untersuchung
als tiefviolett-gefärbte Zellen
sichtbar. Diese mikroskopische Aufnahme zeigt die Fähigkeit
des MAb, spezifisch an humane vaskuläre glatte Muskelzellen in vivo
zu binden, und von den Zellen aufgenommen zu werden und über längere Zeitspannen
in den Zellen verbleiben zu können.
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BEISPIEL 2
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Therapeutische Konjugate mit
therapeutischen Trichothecen- Mitteln
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Konjugate
aus NR-AN-01 und Roridin A wurden konstruiert, indem ein Hemisuccinatderivat
des Trichothecencytotoxins (wie untern beschrieben) an einen monoklonalen
Antikörper,
der als NR-AN-01 bezeichnet wird, gekoppelt wurde. Zwei Konjugate
wurden hergestellt, eines gekoppelt an die Roridin A2'-Position, und eines
an die 13'-Position.
Es wurden zwei Schemata bei dieser Synthese verwendet, wie in 2 und 3 dargestellt.
Das Konjugat wurde dann von nichtreagiertem Roridin A über eine
PD-10 SEPHAROSE-Säule (Pharmacia;
Piscatawy, N.J.) gereinigt, durch Größenexklusionshochdruckflüssigchromatografie
untersucht, und die Säulenfraktionen
wurden mittels SDS-PAGE und isoelektrische Fokussierung (IEF), wie
unten beschrieben, charakterisiert.
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2 zeigt
diagrammartig das erste Reaktionsschema zur Synthese von Roridin
A-Hemisuccinylsuccinimidat
(RA-HS-NHS) über
einen zweistufigen Prozess mit den Reagenzien: Succinatanhydrid,
Triethylamin (NEt3) und Dimethylaminopyridin
(DMAP), die bei Raumtemperatur (RT) in Dichlormethan (CH2Cl2) vorlagen; und
N-hydroxysuccinimid
(NHS) und di-Cyclohexylcarbodiimid (DCC), ebenfalls in CH2CL2 bei RT.
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3 zeigt
diagrammartig das zweite Reaktionsschema zur Synthese von Roridin
A-Hemisuccinylsuccinimidat
(RA-IS-NHS) über
einen fünfstufigen
Prozess mit den Reagentien: t-Butyldimethylsilylchlorid (TBMS-Cl)
und Imidazol in Dimethylformamid (DMF) bei Raumtemperatur (RT);
Essigsäureanhydrid,
Triethylamin (TEA), und Diethylaminopyridin in Dichlormethan (CH2Cl2) bei RT; Succinatanhydrid,
Triethylamin (TEA) und Dimethylaminopyridin (DMAP) in (CH2Cl2) bei RT; und
N-Hydroxysuccinimid (NI-IS) und Dicyclohexylcarbodiimid (DCC).
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Synthese von 2'-Roridin-A-Hemisuccinat (2):
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Zu
0,5g (0,94 mmol) RoridinA werden 15 ml Dichlormethan gegeben. Zu
dieser Lösung
wurden unter Rühren
0,104 g (1,04 mmol) Succinatanhydrid gegeben. Zu dem Reaktionsgemisch
wurden 0,2 ml Triethylamin in 5 ml Dichlormethan gegeben. Zu dem
homogenen Reaktionsgemisch wurde eine katalytische Menge Dimethylaminopyridin
gegeben und es wurde bei RT für
15 Stunden gerührt.
Der Vollendung der Reaktion wurde mittels Dünnschichtchromatografie gefolgt
(CH2Cl2:CH3OH = 9,7:0,3 mit einigen wenigen Tropfen
Essigsäure).
Am Reaktionsende wurden 0,3 ml Eisessig hinzugegeben und das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abgezogen. Der getrocknete rohe Rest wurde
zwischen Wasser und Methylenchlorid getrennt. Die vereinigten Methylenchloridextrakte
(3 × 50
ml) wurden über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, das Lösungsmittel unter Vakkum abgezogen
und es wurde bis zu einem Ertrag von 0,575 g (96%) eines rohen Gemisches
aus drei Verbindungen getrocknet. Präparative C18-HPLC-Trennung des rohen
Gemisches in 50% Acetonitrid-Wasser mit 2% Essigsäure führte zu
einem Ertrag von 0,36 g (60%) von 2 als weißer Feststoff.
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Synthese von Succinimidyl-2'-Roridin A-Hemisuccinat
(3):
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Zu
0,3 g (0,476 mmol) 2'-Roridin
A-Hemisuccinat in 30 ml Dichlormethan wurden 0,055 g (0,478 mmol) N-Hydoxysuccinimid
gegeben. Zu dem klaren Reaktionsgemisch wurden 0,108 g (0,524 mmol)
Dicyclohexylcarbodiimid hinzugegeben. Das Reaktiongemisch wurde
bei Raumtemperatur 6 Stunden gerührt.
Die Vollendung der Reaktion wurde mittels Dünnschichtchromatografie (TLC)
gefolgt (CH2Cl2:CH3OH = 9,7:0,3 mit ein paar Tropfen Essigsäure als
Entwickler). Einige wenige Tropfen Eisessig wurden zum Reaktionsgemisch
hinzugegeben und das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck abgezogen. Zu dem getrockneten Rest wurde
Dichlormethan gegeben und das gefällte DCU wurde filtriert. Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck aus dem Niederschlag abgezogen, was
zu einem Ertrag eines weißen
Feststoffes führte.
Aus dem Rohprodukt wurden durch präparative HPLC in 50% Acetonitid
mit 2% Essigsäure
als mobiler Phase 0,208 g (60%) von 3 gereinigt.
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Synthese von 13'-t-Butyldimethylsilyl-Roridin A (4):
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Zu
72,3 mg (0,136 mmol) Roridin A in 0,5 ml Dimethylformamidlösung wurden
0,055 g (0,367 mmol) t-Butydimethylsilylchloridlösung, 0,055 g (0,367 mmol)
Imidazol gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur
15 Stunden gerührt.
Die Vollendung der Reaktion wurde auf Silicageldünnschichtchromatografie unter
Verwendung von 1% MeOH-CHCl3 als Entwickler
verfolgt. Lösungsmittel
aus dem Reaktionsgemisch wurde wurde unter Vakuum abgezogen und
es wurde getrocknet. Das Rohprodukt wurde durch Blitzchromatografie
unter Verwendung von EtOAc:Hexan (1:3) als Elutionsmittel gereinigt.
Lösungsmittel
aus den Eluaten wurde unter vermindertem Druck abgezogen, unter
Erhalt von 0,66 g (75%) von 4 als Feststoff.
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Synthese von 13'-t-Butyldimethylsilyl-2'-acetyl-Roridin A
(5):
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Zu
0,1 g (0,155 mmol) 13'-t-butyldimethylsilylroridin
A in 10 ml Dichlormethan wurden 0,3 ml Essigsäureanhydrid, 0,2 ml Triethylamin
und einige wenige Kristalle Dimethylaminopyridn gegeben und bei
Raumtemperatur für
2 Stunden gelagert. Die Vollendung der Reaktion wurde mittels TLC
in 1% Methanol-Methylenchlorid als Entwickler verfolgt. Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck abgezogen und es wurde über eine
Silicagelsäule
unter Verwendung von 1% Methanol-Chloroform als Elutionsmittel gereinigt.
Lösungsmittel aus
den Eluaten wurde unter Vakuum abgezogen, unter Erhalt von 0,085
g (80%) von 5 als Feststoff.
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Synthese von 2'-Acetyl-Roridin A (6):
-
Zu
0,05 g (0,073 mmol) 2'-Acetyl-13'-t-butyldimethylsilyl-Roridin-A
in 5 ml Tetrahydrofüran
wurden 0,3 ml einer 1 M Tetrabutyl-ammoniumfluorid-Lösung in
THF gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur 2 Stunden
gerührt.
Die Vollendung der Reaktion wurde mittels Silicageldünnschichtchromatografie verfolt,
unter Verwendung von 1% MeOH-CHCl3 als Entwickler.
Lösungsmittel
aus dem Reaktionsgemisch wurde unter vermindertem Druck abgezogen
und es wurde getrocknet. Das Rohprodukt wurde auf einer Silicagelsäule unter
Verwendung von 1% CH3OH-CHCl3 als
Elutionsmittel gereinigt. Lösungsmittel
aus den vereinigten Eluaten urden unter Vakuum abgezogen, unter
Erhalt von 0,020 g (48%) von 6 als Feststoff.
-
Synthese von 2'-Acetyl-13'-hemisuccinyl-Roridin-A (7):
-
Zu
0,05 g (0,087 mmol) 2'-Acetyl-Roridin-A
in 1 ml Dichlormethan wurden 0,025 g (0,25 mmol) Succinatanhydrid
und 35 ml Triethylamin gegeben. Einige wenige Kristalle Dimethylaminopyridin
wurden als Katalysator hinzugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
bei Raumtemperatur 24 Stunden getrocknet. Die Vollendung der Reaktion
wurde mittels Dünnschichtchromatografie
unter Verwendung von 5% MeOH-CH2Cl2 als Entwickler verfolgt. Am Ende der Reaktion
wurden 30 ml Eisessig hinzugegeben. Lösungsmittel aus dem Reaktionsgemisch
wurde unter vermindertem Druck abgezogen und es wurde getrocknet.
Das Rohprodukt wurde zwischen Wasser und Ethylacetat getrennt. Lösungsmittel
aus den vereinigten Ethylacetatfraktionen wurde unter vermindertem
Druck abgezogen. Rohprodukt wurde gereinigt, indem es über eine
Silicagelsäule
geleitet wurde, unter Erhalt von 0,039 g (66%) von 7 als weißer Feststoff.
-
Synthese von Succinimidyl-2'-acetyl-13'-Roridin A-Hemisuccinat
(8):
-
Zu
0,036 g (0,0050 mmol) 2'-Acetyl-13'-Roridin A-Hemisuccinat
in 2 ml Dichlormethan wurden 0,009 g (0,09 mmol) N-Hydroxysuccinimid
gegeben. Zu einer gerührten
Lösung
wurden 0,012 g (0,059 mmol) Dicyclohexylcarbondiimid gegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur 8 Stunden gerührt. Die Vollendung
der Reaktion wurden mittels Silicageldünnschichtchromatografie verfolgt,
unter Verwendung von 5% MeOH-CH2Cl2 als Entwickler.
Einige wenige Tropfen Eisessig wurden zum Reaktionsgemisch hinzugegeben.
Lösungsmittel
aus dem Reaktionsgemisch wurde unter vermindertem Druck abgezogen
und es wurde getrocknet. Das Rohprodukt wurde auf einer Silicagelsäule unter
Verwendung von 5% MeOH-CH2Cl2 als
Entwickler gereinigt. Lösungsmittel
aus den vereinigten Eluaten wurde unter Vakuum abgezogen, unter
Erhalt von 0,025 g (61%) von 8 als weißer Feststoff.
-
Konjugation (Bindung) von Succinimidyl-2'-Roridin A-Hemisuccinat
(3) und Succinimidyl-2'-Acetyl-13'-Roridin A-Hemisuccinat
(8) mit vollständigem
NR-AN-01-Antikörper (MAb):
-
Die
Konjugation wurde bei pH 8,0 in Boratpuffer in Anwesenheit von 25%
Dimethylsulfoxid (DMSO)- Lösungsmittel
bei Raumtemperatur und unter sanftem Mischen über 45 Minuten vor der Reinigung
durch Gelpermeationschromatografie durchgeführt. Das molare Verhältnis Arzneimittelvorläufer zu
Antikörper
betrug 25:1 und 40:1 für
die 2'- bzw. 13'-Roridin A- Analoga
(3 bzw. 8). Die Antikörperkonzentration
betrug während der
Konjugationsreaktion 0,9 bis 1,0 mg/ml.
-
Eine typische 2'-Analogon (3) – Reaktion mit 25 mg Antikörper was
die folgende:
-
Zu
4,7 ml 5,3 mg Ab/ml in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung, d.h.
PBS; 150 mM NaCl, 6,7 mM Phosphat, pH 7,3) wurden 10 ml PBS und
5 ml Boratpuffer (0,5M, pH 8,0) gegeben. Unter sanftem Rühren wurden
dann 6,3 ml DMSO enthaltend 1,73 mg Succinimidy-2'-Roridin-A-hemisuccinat
(3) gegeben, und zwar tropfenweise über eine Zeitspanne von 15
Sekunden.
-
Reinigung:
-
Zur
Reinigung wurden ml – Reaktionsaliquots
auf Pharmacia PD-10-Sepharose-Säulen
aufgebracht, die in PBS äquilibriert
waren. Das eluierte Konjugat wurde in 2,4 bis 4,8 ml Fraktionen
aufgefangen. DIe PD-10-gereinigten Konjugataliquots wurden dann
vereinigt und auf einem Amicon PM-10 DiAflo-Konzentrierer auf 1,5
bis 2,0 mg Ab/ml aufkonzentriert, über eine 0,2 μ Gelman Acrodisc
sterilfiltriert und in sterile Glassgefäße mit 5 ml Volumen gefüllt. Das
2'-Konjugat wurden
schockgefroren in flüssigem
Stickstoff und dann bis zur Verwendung bei -70°C gelagert. Das 13'-Roridin-A-NR-AN-01-Konjugat
wurde gefroren oder gekühlt
(d.h. 5-10°C)
gelagert.
-
Charakterisierung der Konjugate:
-
Die
Proteinkonzentration wurde mittels eines BCA-Assays unter Verwendung
der Kupferreagenzmethode bestimmt (Pierce Chemical Corp.).
-
Die
Untersuchung des Ausmaßes
bzw. Grades der Antikörperdrivatisierung
wurde durchgeführt,
indem zuerst ein Aliquot Konjugat in 0,2 M Carbonat pH 10,3 für 4 Stunden
hydrolysiert wurde (bei RT für
das 2'-Konjugat
und bei 37°C
für das
13' Konjugat), gefolgt
von einer Filtration durch eine PM-30-Membran. Das Filtrat wurde
dann auf Roridin A in untersucht, und zwar auf einer C18-Umkehrphasen-HPLC
unter Verwendung einer mobilen Phase aus 50:48:2 CH3CN:H2O:HOAc. Ein 1,32-facher Korrekturfakto wurde verwendet, um
im Hinblick auf die parallelen Abbau von makrozyklischen Ringen
zu korrigieren, die polare Produkte während der Hdrolyse des 13'-Konjugats gleichzeitig
ergibt.
-
Eine
Größenexklusionschromatografie
auf einer DuPont Zorbax HPLC und eine isoelektrische Fokussierung
unter Verwendung von Serva Gelplatten (pH 3 bis 10) wurde ebenfalls
durchgeführt.
Es wurde kein Anzeichen einer Aggregation bei der HPLC beobachtet.
-
Immunoassays
der Roridin-A-Antikörperkonjugate
wurden entweder mittels kompetitiven ELISA-Assays unter Verwendung
von biotinylierten Ab mit Streptavidin/Peroxidasedetektion, oder
unter Verwendung eines kompetitiven Zellbindungsassays unter Verwendung
von 125-markiertem Antikörper,
durchgeführt.
Alternative Immunreaktivität
wurde unter Bedingungen einer Antigensättigung in einem Zellbindungsassay
gemessen, wobei der Antikörper
zuerst zur Verfolgung mit I-125 mittels des Chloramin-T-Verfahrens
markiert und anschließend
mit den 2'- und
13'-Roridin A-Vorläufern derivatisiert
wurde.
-
BEISPIEL 3
-
Kinetik der Bindung an glatte
Muskelzellen
-
Zur
Verabreichung mittels eines i.v. Katheters ist es wünschenswert,
dass das therapeutische Konjugat der Erfindung in weniger als 3
bis 5 Minuten verabreicht ist, so dass der Blutfluss im Patienten
wiederhergestellt werden kann. Daher wurden Studien durchgeführt, um
die Bindungskinetik von vaskulären
Muskel bindenden Proteins zu bestimmen, mit einem Ka von 109 Liter/Mol. Daher wurden Studien durchgeführt. Weil
humane vaskuläre
glatte Muskelzellen in Kultur langsam wachsen und man herausgefunden
hat, dass glatte Muskelzellen von Pavianen den humanen CSPG Zelloberflächenmarker
exprimieren, wurden BO54-Pavian-Arterienglattemuskelzellen und humane
A375 M/M (Melanom; ATCC # CRL1619)-Zellen, die den CSPG-Oberflächenmarker
tragen, bei vielen der Studien, die in den Beispielen unten beschrieben
sind, verwendet.
-
Für die kinetischen
Bindungsstudien wurden A375 M/M und BO54-Zellen in sterile Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen mit 2500 Zellen/Vertiefung gesät. Platten
wurden in Aluminiumfolie eingewickelt und bei 37°C über Nacht in befeuchteter Atmosphäre mit 5%
CO2/95% Luft inkubiert. Nach etwa 18 Stunden
Inkubation wurden die Platten herausgenommen und die Zellen wurden
mit 0,05% Glutaraldehyd für
5 Minuten fixiert, um Membranaustausch zu verhindern. Nach der Fixierung
wurden die Platten ausgiebig mit PBS enthaltend 0,5% Tween-20 gewaschen.
Serielle zweifache Verdünnungen
eines NR-AN-01 therapeutischen Konjugats enhaltend Roridin A wurden
mit Proteinkonzentrationen von 10 mg/ml bi 20 ng/ml erstellt, und
jede Verdünnung
wurde in zwei Vertiefungen aliquotiert. Die Platten wurden über Nacht
bei 4°C
mit dem NR-AN-01 für
5, 15, 30 und 60 Minuten inkubiert, wonach das ungebundene Protein
durch Absaugen entfernt wurde und 100 ml CS-Puffer (5% Hühnerserun/0,5%
Tween 20 in PBS) zu jeder Vertiefung hinzugegeben wurden. CS-Puffer
wurde entfernt und das therapeutische NR-AN-01-Konjugat, das an die Zellen gebunden
war, wurde durch Zugabe von 100 ml HRP-konjugiertem Ziege-anti-Maus-IgG (Sigma
Chemical CO., St. Louis, MO.) zu jeder Vertiefung; Inkubieren bei
4°C für 1 Std.;
Waschen mit PBS/0,05% Tween zum Entfernen von ungebundenem Ziege-IgG;
und Zugabe von ABTS chromogenem Substrat (d.h. für HRP) sichtbar gemacht. Nach
Inkubation für
30 Minuten wurde die Menge an NR-AN-01, das an die Zellen gebunden
war, durch Messen der Absorption bei 415 nm und 490 nm unter Verwendung
eines ELISA-Plattenlesers, der zur Datenaufnahme mit einem Compaq-Computer ausgerüstet war,
quantifiziert.
-
4A stellt
grafisch die Ergebnisse von in vitro Studien dar, bei denen A375
m/m Marker-positive Zellen bei 4°C
gehalten wurden (d.h. um Membranaustausch zu verhindern) und für 5 Minuten
(geschlossene Quadrate, 4A), 15
Minuten (geschlossene Diamanten, 4A), 30
Minute (geschlossene Quadrate, 4A) oder
60 Minuten (geschlossene Diamanten, 4A) mit
unterschiedlichen Konzentrationen von NR-AN-01 (NRAN01 μg/ml). Die
Bindung von NR-AN-01-MAb an die A375-Zellen wurde durch Waschen
zum Entfernen von ungebundenem Antikörper, Zugabe von HRP-konjugierten Ziege-anti-Maus-IgG
zur Reaktion mit zellgebundenem MAb, Waschen zum Entfernen von ungebundenem
sekundären
Ziegenantikörper,
und Zugabe von 2,2'-Azino-bis(3-Ethylbenzthiazolin-6-sulfonsäure (ABTS)-Substrat
für Peroxidase
quantifiziert. Die Farbenwicklung wurde nach 30 Minuten von sowohl
415nm als auch 490 mit (A415, 490) gemessen.
-
4B stellt
grafisch die Ergebnisse von in vitro Studien dar, und zwar auf eine
Art und Weise ähnlich zu
der oben im Hinblick auf 4A beschrieben,
aber unter verwendung an Marker-positiven glatten Muskelzellen des
Typs BO54, d.h. anstelle der A375 m/m Zellen.
-
Die
Ergebnisse, die in 4A und 4B dargestellt
sind, zeigen signifikante Bindung von NR-AN-01 an A375 und BO54-Zellen
innerhalb von 5 Minuten bei 4°C,
sogar bei der niedrigsten Dosis von 20 ng/ml.
-
BEISPIEL 4
-
Wirkungen von Roridin A und RA-NR-AN-01-Konjugaten
-
Die
Wirkungen von Roridin A (RA) unr RA-NR-AN-01-Konjugaten auf die
zelluläre
Proteinsynthese, d.h. mittels 3H-Leucin-Einbau,
und die metabolische Aktivität
(d.h. mittels mitochondrialem MTT-Assay) wurden in den Experimenten
getestet, die in den Beispielen 5 und 6 unten detailliert dargestellt
sind. Die Studien in Beispiel 4 umfassen Experimente, um die Wirkungen
der Langzeit-Behandlung (d.h. 24 Stunden) mit den Mitteln zu bestimmen.
Die Studien in Beispiel 5 umfassen Experimente, um die Wirkungen
von "Puls"-Behandlungen (d.h.
5 Minuten) zu bestimmen. In beiden Studien wurde die zelluläre Spezifität der Wirkungen
ermittelt, indem "Ziel"-Zellen (d.h. Zellen,
die denn SCPG-"Marker" trugen) und Nicht-Ziel-Zellen
eingeschlossen wurden. Für
Vergleichszwecke wurde auch freies RA (d.h. ungekoppelt) in die
Studien aufgenommen. Die Wirkungen auf die zelluläre Proteinsynthese
oder die metabolische Aktivität
wurden entweder unmittelbar nach der Behandlung untersucht, oder
es wurde eine "Erholungsphase" gewährt (d.h.
eine Inkubation der Zellen über Nacht
war eingeschlossen), um die Langzeitwirkungen der Mittel auf die
Zellpopulationen zu bestimmen.
-
Metabolische Wirkungen nach Aussetzen über 24 Stunden:
-
Während es
bekannt ist, dass Konjugate aus monoklonalem Antikörper und
Arzneimittel einen Grad an Spezifität für Zellen, die Markerantigene
tragen, aufweisen, wenn sie in vivo verwendet werden, hat es sich bei
vielen Systemen als schwieriger herausgestellt, in vitro eine Spezifität der Wirkung
zu zeigen, insbesondere mit Verbindungen, die lipophil sind. Daher
wurden die vorliegenden Experimente durchgeführt, bei denen die inhibitorischen
Wirkungen des NR-AN-01-Roridin A-Konjugats an Ziel- und Nicht-Ziel- Zellen über 24 Stunden getestet
wurden. Die Ergebnisse mit RN-NR-AN-01-RA wurden mit der Wirkung
von freiem Roridin A über
dieselbe 24-Stunden-Spanne verglichen. Ein modifizierter Methyltetrazoliumblau
(MTT)-Assay wurde verwendet, mit [3-(4,5-Dimethythriazol-2-yl)-2,2-diphenyltetrazoliumbromid],
um die zelluläre
metabolische Aktivität
zu bestimmen. Man glaubt, dass dieser Assay die mitochondriale Dehydrogenaseaktivität misst.
Für einige
dieser Studien wurden M14 (Melanom) und BO54 (glatte Muskelzellen)
Linien als Marker-positive Zielzellen und HT29-Zellen (Coloncarcinom;
ATCC #HTb38) als nicht-Ziel-Spezifitätskontrolle verwendet. In anderen
Studien wurden A375-Zellen als Marker-positive Zellen verwendet.
Die HT29- und M14-Zellen
wurden in Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen mit einer Konzentration
von 5,0 × 103 Zellen/Vertiefung, und die BO54-Zellen
mit 2,5 × 103 Zeilen/Vertiefung ausgesät. Serielle
zweifache Verdünnungen
von freiem Roridin A und 2'RA-HS-NR-AN-01
(d.h. Roridin A über
ein Hemisuccinat (HS)-Verbindungsmittel an die 2'-Position an NR-AN-01 gekoppelt) wurden
in DMEM über
einen Bereich von Proteinkonzentrationen von 20 mg/ml bis 40 pg/ml
erstellt. Testagentien wurden hinzugegeben (in doppelter Ausführung) zu
den Mikrotitervertiefungen, und die Platten wurden in Aluminiumfolie
gewickelt und bei 37°C
in einer befeuchteten Atmosphäre
bestehend aus 5% CO2/95% Luft über 24 Stunden
inkubiert. Nach 24 Stunden wurde das Medium abgenommen (durch Absaugen),
frisches DMEM wurde hinzugegeben (100 ml/Vertiefung), und die Zellen
wurden zurückgestellt,
um für
eine weitere Nacht (d.h. 16-18 Stunden), eine "Erholungsphase", zu inkubieren. Am Ende der "Erhohlungsphase" wurde die zelluläre metabolische
Aktivität
durch Zugabe von 20 ml einer 5 mg/ml MTT-Lösung pro Vertiefung bestimmt.
Die Platten wurden wieder abgedeckt und bei 37°C für 4 Stunden inkubiert, und
dann wurde die Reaktion durch Zugabe von 100 ml/Vertiefung von 10%SDS/0,1N
HCl enwickelt. Das dunkelblaue solubilisierte Formazan-Reaktionsprodukt
wurde bei Raumtemperatur nach 16 bis 18 Stunden entwickelt und unter Verwendung
eines ELISA-Mikrotiterplattenlesers bei einer Absorbtion von 570
nm quantifiziert.
-
5A stellt
grafisch die Ergebnisse von in vitro Studien dar, bei welchen Markerpositive
BO54 glatte Muskelzellen mit unterschiedlichen Konzentrationen an
RA-NR-AN-01 (NRAN01-RA;
geschlossene Quadrate, 5A) oder freies Roridin A (Freies
RA; geschlossenen Diamanten, 5A) über eine
Zeitspann von 24 Stunden gewaschen und dann für eine zusätzliche Erhohlungsphase von
16 bis 18 Stunden über
Nacht (o/n) vor dem Testen auf metabolische Aktivität in einem
MTT-Assay inkubiert wurden. Die Konzentrationen Freien RAs und von
RA-NR-AN-01 sind als die errechnete Konzentrationen von Roridin
A (in mg/ml, aufgetragen auf einer logarithmischen Skala) in dem
Assay ausgedrückt,
s dass direkte Vergleiche gemacht werden konnten. Die metabolische
Aktivität
der Zellen in dem MTT-Assay wird als prozentualer Anteil der metabolischen
Aktivität
gemessen in einer Kontrolle unbehandelter Kultur von Zellen (d.h.
% Kontrolle) dargestellt. 5B stellt grafisch
die Ergebnisse von in vitro Studien dar, die auf ähnliche
Weise zu jener oben bezogen auf 5A beschriebenen
durchgeführt
wurden, aber die Wirkungen von nur RA-NR-AN-β1 (NRAN01-RA) auf drei unterschiedliche
Zelltypen verglichen, nämlich:
BO54 Marker-positive glatte Muskelzellen (BO54-NRAN01-RA; geschlossene
Quadrate, 5B); HT29 Markernegative Kontrollzellen
(HT29-NRAN01-RA; geschlossene Diamanten, 5B); und
M14 Marker-positiven Zellen (M14-NRAN01-RA; geschlossenen Quadrate, 5B). Wie
oben im Hinblick auf 5A beschrieben werden die Konzentrationen
in dem vorliegenden Experiment in g/ml Roridin A angegeben. Metabolische
Aktivität
der Zellen ist auf ähnliche
Weise zu der in 5A ausgedrückt, d.h. als prozentualer
Anteil an gemessener Aktivität
in einer unbehandelten Kontrollkultur von Zellen (% Kontolle).
-
Die
Ergebnisse, die in 5A und 5B dargestellt
sind, zeigen, dass die metabolische Aktivität, gemessen im MTT-Assay, in
allen Zielpopulationen der Testzellen sogar 16 bis 18 Stunden nach
einer 24-stündigen
Inkubation in allen Testzellen mit entweder freiem Roridin A, oder
den 2'- oder 13'- Konjugaten, signifikant
herabgesetzt war. Die Wirkungen der RA-NR-AN-01 Konjugate schienen
nichtspezifisch inhibitorisch für beide
Ziel- (BO54 und M14) als auch nicht-Ziel-Zellen (HT29) zu sein (5A und 5B).
Die inhibitorischen Wirkungen wurden bei einer Konzentration an
freiem Roridin A oder RA-Konjugat bei einer Konzentration an freiem
Roridin A oder RA-Konjugat > 10
ng/ml beobachtet.
-
Für Vergleichszwecke
wurde eine zweite Studie durchgeführt, in welcher die Wirkungen
von Pseudomonas-Exotoxin-Konjugaten auf Zellen in einem ähnlichen
Protokoll untersucht wurden. Für
diese Studien wurden Ziel- und Nichtziel-Zellen mit PE oder PE-NR-AN-01 für 24 Stunden
behandelt und dann wurde ihnen eine Erhohlungsphase (wie oben) gewährt, bevor
die metabolische Aktivität
in einem MTT-Assay getestet wurde.
-
6A stellt
grafisch die Ergebnisse von in vitro Studien dar, die auf ähnliche
Weise wie jene oben zu 5A beschriebenen durchgeführt wurden,
aber so gestaltet waren, um die metabolischen Wirkungen von PR-RA-AN-01
(NRAN01-PE) zu studieren, d.h. statt RA-NR-AN-01. Drei unterschiedliche
Zelltypen wurden verwendet, nämlich:
Markerpositive glatte BO54-Muskelzellen (8054; leere Quadrate, 6A),
Marker-negative HT29-Kontrollzellen (HT29; geschlossene Diamanten, 6A)
und Marker-positive M14-Zellen(MT14, geschlossene Quadrate, 6A).
Bei dieser Untersuchung ist die Konjugat-Konzentration in mg/ml NR-AN-01-Protein
ausgedrückt
(aufgetragen auf eine logarithmische Skala) und die Stoffwechselaktivität ist als
Prozentsatz der in einer unbehandelten Kontrollkultur gemessenen
MTT-Aktivität
(% Kontrolle) ausgedrückt.
-
6B stellt
die Ergebnisse von in vitro Studien grafisch dar, die auf ähnliche
Art und Weise zu der bezogen auf 6A oben
diskutierten durchgeführt
wurden, wobei jedoch die Wirkungen verglichen werden sollten, die
mit freiem PE (PE) erhalten wurden, anstelle der oben, d.h. in 6A,
mit PE-NR-AN-01 erhaltenen. Die Zellen, Kulturbedingungen, Berechnungen
und Darstellung der Ergebnisse sind die gleichen wie in 6A oben.
Die in 6A und 6B dargestellten
Ergebnisse zeigen, dass eine Exposition von PE-NR-AN-01 oder freiem PE
von 24 Stunden nicht-spezifisch hemmend für Zellen bei Konzentrationen
von > 100 ng/ml war.
-
Während man
diesen Typ nichtspezifischer Hemmung als potentiell wertvoll für biologische
Arthrectomie eingeschätzt
wird, halt man ihn nicht für
wünschenswert
bei der Behandlung von Restenose, die einer Angioplastie folgt und
wobei tote und sterbende Zellen Faktoren freisetzen können, die
eine Proliferation glatter Muskelzellen stimulieren.
-
BEISPIEL 5
-
Wirkungen der Puls-Behandlung
auf die Zellaktivität
-
Man
führte
zusätzliche
Studien durch, um die Wirkungen eines kurzzeitigen Aussetzens, d.h.
5 Minuten, eines therapeutischen Roridin A-enthaltenden Konjugats
auf Zellen zu untersuchen. Bei diesen Untersuchungen wurden sowohl
die Stoffwechselaktivität
(gemessen in MTT-Assays) als auch die Zellprotein-Synthese (gemessen
mittels 3H-Leucin-Einbau) untersucht.
-
Wirkungen nach fünf Minuten Exposition: Proteinsyntheses
-
Die
Wirkungen einer Exposition gegenüber
freiem Roridin A (RA) oder einem therapeutischen Konjugat von 5
Minuten wurden untersucht. Man verwendete Roridin A-NR-AN-01, das mittels
eines Hemisuccinyls (HS) entweder an die 2'-Position (2' RA-HS-NR-AN-01) oder an die 13'-Position (13' RA-HS-NR-AN-01)
gekoppelt war. (Im Fall von 13' RA-HS-NR-AN-01
war die 2'-Position
von Roridin A zudem acetyliert.) Man verdünnte die RA- 2'- oder 13'-RA-NR-AN-01-Konjugate
zweifach in sterilem DMEM zu Konzentrationen im Bereich von 400
ng/ml bis 780 pg/ml Roridin A. (Die Testproben waren alle gegen
Roridin A normalisiert, so dass direkte Vergleiche der Wirkungen
bei vergleichbaren Dosierungen gezogen werden konnten.) Man füllte Aliquots
der Proben in doppelter Ausführung
zu 100 ml/Vertiefung in Doppel-Mikrotiter-Platten und inkubierte
5 Minuten bei Raumtemperatur.
-
Man
bestimmte sowohl Kurzzeit- als auch Langzeit-Wirkungen der Testproben
auf Marker-positive A375- und Marker-negative HT29-Zellen. Für die Untersuchung
der Kurzzeit-Wirkung gab man unmittelbar nach der 5 Minuten Behandlung
mit Konjugat (oder RA) [3H]-Leucin (0,5
mCi/ml; 100 ml/Vertiefung) zu und wertete die Proteinsynthese über einen
Zeitraum von vier Stunden aus. Zur Bestimmung der Langzeit-Wirkung behandelte
man die Zellen 5 Minuten, wusch und gab die Zellen erneut für 24 Stunden "Erholungsphase" in Kultur in DMEM-Medium,
das entweder 5% NBS/5% Serum Plus (d.h. für A375- oder HT29-Zellen) oder
10% FBS (d.h. für
BO54-Zellen) enthielt. Am Ende der "Erholungsphase" entfernte man das Inkubationsmedium (durch
Absaugen) und gab 3H-Leucin zu (wie oben).
In beiden Fallen (gleich ob kurz- oder langfristig) wertete man
die Zellproteinsynthese nach 4 Stunden Inkubieren der Zellen mit 3H-Leucin bei 37°C in einer luftbefeuchteten
Kammer (wie oben) aus, und berechnete alle Ergebnisse durch Vergleich
mit unbehandelten Zellen (d.h. 100% Kontrolle). Nach 4 Stunden entfernte
man das 3H-Leucin und man entfernte die
Zellen durch Trypsin-Behandlung
vom Boden, Absaugen (unter Vetwendung eines PHD-Zell-Erntens) und
sammelte sie durch Filtration durch Glasfaserfilter. Man trocknete
die Glasfaserfilter und quantifizierte die Radioaktivität mittels
Flüssigkeitsszintillations-Spektroskopie
in einem Beckman-Flüssigkeitsszintillationszähler.
-
7A stellt
die Ergebnisse der durchgeführten
in vitro-Untersuchungen zur Untersuchung der Wirkungen verschiedener
Konzentrationen von Roridin A (freies RA; leere Quadrate, 7A)
oder von 2'RA-NR-AN-01-(2'RA-NRAN01; geschlossene
Quadrate, 7A) oder 13'RA-NR-AN-01-Konjugaten (13'RA-NRAN01, geschlossene
Dreiecke,
-
7A)
bei einer Exposition von 5 Minuten auf Marker-negative NT29-Kontroll-Zellen
grafisch dar. Die Konzentrationen von freiem RA, 2'RA-NR-AN-01 oder
13'NR-AN-01 sind
als die berechnete Konzentration von Roridin A im Assay (in mg/ml
aufgetragen auf einer auf einer logarithmischen Skala) ausgedrückt, d.h.
statt der Gesamt- mg/ml an NR-AN-01-Protein,
so dass direkte Vergleiche aus den Ergebnissen gezogen werden können. Für diese
Untersuchungen behandelte man die Zellen 5 Minuten, wusch und gab
sie dann wieder 4 Stunden in Kultur, wobei man in dieser Zeit die
Zellproteinsynthese durch Zugabe von 0,5 mCi/ml 3H-Leucin
zum Kulturmedium auswertete. Am Ende der vierstündigen Zeitspanne sammelte
man die Zellproteine und bestimmte die Radioaktivität. Die Ergebnisse
sind ausgedrückt
als prozentualer Anteil der Radioaktivität, die in einer (unbehandelten)
HT29-Kontroll-Zellkultur (d.h.% Kontrolle) gemessen wurde.
-
7B stellt
die Ergebnisse der durchgeführten
in vitro-Untersuchungen zur Untersuchung der Wirkungen verschiedener
Konzentrationen von freiem RA (leere Quadrate, 78)
oder von 2'RA-NRAN01
(geschlossene Quadrate, 7B) oder
13' RA-NRAN01 (geschlossene
Dreiecke, 78) bei einer Exposition von
5 Minuten auf Marker-negative HT29-Kontroll-Zellen, wie oben bezogen
auf 7A beschrieben, grafisch dar, wobei man die Zellen
bei den vorliegenden Experimenten für eine Erholungsphase von 16-18
Stunden (d.h. über
Nacht) inkubierte, bevor man die Proteinsynthese in einem vierstündigen 3H-Leucin-Proteinsynthese-Assay testete.
Die Ergebnisse sind in ähnlicher
Weise wie die oben in 7A angegebenen dargestellt.
-
Die
in 7A und 7B dargestellten
Ergebnisse zeigen die Kurzzeit – bzw.
Langzeit-Wirkungen von
RA, 2'RA-HS-NR-AN-01
und 13'RA-HS-NR-AN-01
auf die Proteinsynthese von HT29-Kontroll-Zellen. Die Ergebnisse
zeigen eine Dosis-Wirkungs-Hemmung
der Zellproteinsynthese durch freies Roridin A, jedoch nicht durch
RA-NR-AN-01, in
HT29-Zellen. Die durch das RA ausgeloste Hemmung während der
5 Minuten Inkubation blieb auch nach der Erholungsphase von 16 bis
18 Stunden bestehen (7B). Jedoch führte die Behandlung
von Nicht-Ziel-NT29-Zellen mit 2'RA-HS-NR-AN-01
oder 13'RA-HS-NR-AN-01
zu keiner erkennbaren Hemmung der Proteinsynthese. Deshalb lassen
diese Ergebnisse (im Gegensatz zu den oben über 24 Stunden erhaltenen)
auf einen überraschenden
Spezifitätsgrad
der in vitro-Wirkung der NR-AN-01-Konjugate schließen, wenn
die Behandlung in einem 5-Minuten-"Puls" ausgeführt wurde.
Es war jedoch auch möglich, dass
das NR-AN-01-Konjugat inaktiv war, und deshalb führte man zusätzliche
Experimente durch, um die Wirkung der Konjugate auf Ziel-Zellen
zu untersuchen.
-
7C stellt
die Ergebnisse von in vitro-Untersuchungen zur Untersuchung der
Wirkungen verschiedener Konzentrationen von freiem RA (leere Quadrate, 7C)
oder von 2'RA-NR-AN-01
(geschlossene Quadrate, 7C) oder
13'RA-NR-AN-01 (geschlossene
Dreiecke, 7C) bei einer Exposition von
5 Minuten auf Marker-positive A375 m/m Zellen, wie oben zu 7A beschrieben,
grafisch dar. Bei den vorliegenden Untersuchungen inkubierte man
die A375-Zellen 5 Minuten in dem Testmittel, wusch und testete sie
zudem weitere 4 Stunden durch Zugabe von 0,5 mCi/ml 3H-Leucin
zum Kulturmedium auf Proteinsynthese. Die Ergebnisse der Experimente
sind auf ähnliche
Art und Weise wie die oben bezogen auf 7A beschriebenen
aufgetragen.
-
7D stellt
die Ergebnisse der durchgeführten
in vitro-Untersuchungen zur Untersuchung der Wirkungen verschiedener
Konzentrationen von freiem RA (leere Quadrate, 7D)
oder von 2'RA-NRAN01
(geschlossene Quadrate, 7D) oder
13'RA-NRAN01 (geschlossene
Dreiecke, 7D) bei einer Exposition von
5 Minuten auf Marker-positive A375 m/m -Zellen, wie oben bezogen
auf 7B beschrieben, grafisch dar. Bei den vorliegenden
Experimenten inkubierte man die A375-Zellen 5 Minuten, wusch und
gab sie danach erneut für
eine Erholungsphase von 16-18 Stunden (d.h. über Nacht) in Kultur, wonach
man die Proteinsynthese in einem vierstündigen 3H-Leucin-Proteinsyntheseassay
testete. Die Ergebnisse der Experimente sind auf ähnliche
Art und Weise wie die oben bezogen auf 7A beschriebenen
aufgetragen.
-
Die
in 7C und 7D dargestellten
Ergebnisse zeigen die Kurzzeit- bzw. Langzeit-Wirkungen von RA, 2'RA-HS-NR-AN-01 und 13'RA-HS-NR-AN-01 auf
die Proteinsynthese durch A375-Ziel-Zellen. Die Behandlung der Ziel-Zellen
sowohl mit therapeutischem 2'-
oder 13'-RA-NR-AN-01-Konjugat
führte
zu einer kurzzeitigen Hemmung der Proteinsynthese, d.h. beobachtet
unmittelbar nach der 5-Minuten-Puls-Behandlung (7C). In
Kombination mit den Ergebnissen aus 7A und 7B oben
lassen diese Ergebnisse darauf schließen, dass die RA-NR-AN-01 -Konjugate
aktiv waren und dass sie spezifisch hemmend für Ziel-Zellen waren, jedoch
nicht für
Nicht-Ziel-Zellen.
interessanterweise beobachtete man keine langfristigen hemmenden Wirkungen,
wenn die "Puls-behandelten
Ziel-Zellen erneut in Kultur gegeben wurden (7D). Die
in 7C und 7D dargestellten
Ergebnisse zeigen zudem, dass Roridin A unspezifisch hemmend für Testzellen
ist (d.h. ähnlich
wie oben in 7A und 7B) und
dass seine Wirkungen auf Zellen sogar nach einer Erholungsphase
von 16-18 Stunden bestehen bleiben. Die spezifischen Wirkungen der
RA-NR-AN-01-Konjugate auf Ziel-Zellen während einer "Puls-Behandlung scheinen
daher eine Eigenschaft des NR-AN-01 – Bindungsproteins zu sein.
-
Die
mit glatten BO54-Arterienmuskelzellen erhaltenen Ergebnisse waren ähnlich der
oben mit den A375-Zellen erhaltenen, d.h. freies Roridin A zeigte
kurzfristig eine Dosis-Wirkungs-Inhibierung
der Proteinsynthese, die 60%, 66% und 90% der Kontrolle bei 200
ng/ml, 100 ng/ml bzw. 50 ng/ml entsprach; und langfristig entsprachen
die Wirkungen auf die Proteinsynthese 27%, 46% und 98% der Kontrolle
bei gleichen Dosierungen. Dagegen zeigten die 2'- und 13'-RA-NR-AN-01-Konjugate nur 10-20% Hemmung
für die
Kurz- und Langzeitwirkungen auf die Proteinsynthese (d.h. > 80% der Kontrolle).
-
Somit
zeigen die Ergebnisse eine reversible spezifische Kurzzeitwirkung
des Roridin A-konjugierten NR-RA-01
auf Ziel-Zellen bei "Puls"-Behandlung. Da bei
diesen Experimenten jedoch nur die Proteinsynthese ausgewertet wurde,
war es möglich,
dass die Zellstoffwechselaktivität
in den Zellen aufgrund der "Puls"-Behandlung beeinflusst
war. Deshalb führte
man zusätzliche
Untersuchungen durch, in denen die auf eine "Puls"-Behandlung folgende
Zellstoffwechselaktivität
ausgewertet wurde.
-
Wirkungen nach 5 Minuten Exposition: Stoffwechselaktivität
-
Man
führte
48 Stunden nach 5 Minuten Exposition von RA oder RA-NR-AN-01-Konjugaten auf Ziel- und
Nicht-Ziel-Zellen MTT-Assays durch. Die Ziel-Zellen in diesen Untersuchungen
umfassten BO54- und A375-Zellen, die Nicht-Ziel-Zellen umfassten
HT29-Zellen. Sterile Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen wurden mit
2500 Zellen/Vertiefung besät,
diese wurden in Aluminiumfolie eingewickelt und es wurde 16-18 Stunden
in einer 5% CO2/95% Luftenthaltenden befeuchteten
Kammer inkubiert. Man stellte Serien zweifacher Verdünnungen
von Roridin A, 2'RA-HS-NR-AN-01
und 13'RA-HS-NR-AN-01 im Bereich
von 400 ng/ml bis 780 pg/ml her und gab 100 ml-Aliquots der Verdünnungen
in doppelter Ausfertigung in die Vertiefungen. Nach fünfminutiger
Exposition der Testproben wusch man die Zellen, um die Testproben
zu entfernen, und gab frisches Medium zu. Man ließ sich die
Zellen 48 Stunden erholen, bevor man sie testete, d.h. man inkubierte
die Platten 48 Stunden und bestimmte danach die Zellstoffwechselaktivität durch
Zugabe von 20 ml/Vertiefung einer 5 mg/ml-MTT-Lösung. Man deckte die Platten
ab und entwickelte wie oben beschrieben (Beispiel 4). Das dunkelblaue
solubilisierte Formazan-Reaktionsprodukt entwickelte sich bei Raumtemperatur
nach 16-18 Stunden Inkubation. Man quantifizierte die Proben mittels
ELISA-Mikrotiterleser bei einer Absorption von 570 nm.
-
8A stellt
die Ergebnisse von in vitro-Untersuchungen zur Erforschung der Wirkungen
einer 5 Minuten Exposition verschiedener Konzentrationen von Roridin
A (leere Quadrate, 8A), 2'RA-NR-AN-01 (NRAN01-2'RA; geschlossene
Diamanten, 8A) oder 13'RA-NR-AN-01 (NRAN01-13'RA; geschlossene Quadrate, 8A)
auf glatte Markerpositive BO54-Muskelzellen grafisch dar. Man führte die
Experimente auf ähnliche
Art und Weise wie oben bezogen auf 7B beschrieben
durch, wobei jedoch anstelle der Proteinsynthese wie in 7B die
Stoffwechselaktivität
mittels MTT-Assay untersucht wurde und man den Zellen 48 Stunden
Erholung (anstelle der 24 Stunden wie in 7B) gab.
Die Ergebnisse der Experimente sind auf ähnliche Art und Weise wie die
oben bezogen auf 7A beschriebenen aufgetragen.
-
8B stellt
die Ergebnisse der in vitro-Untersuchungen zur Untersuchung der
Wirkungen einer 5 Minuten Exposition verschiedener Konzentrationen
von Roridin A (leere Quadrate, 8B), 2'RA-NR-AN-01 (NRAN01-2'RA; geschlossene
Diamanten, 8B) oder 13'RA-NR-AN-01 (NRAN01-13'RA; geschlossene Quadrate, 8B)
auf Markerpositive A375 m/m-Zellen grafisch dar. Man führte die
Experimente auf ähnliche Art
und Weise wie oben bezogen auf 8A beschrieben
durch (und trug auch die Ergebnisse auf ähnliche Art und Weise auf).
-
8C stellt
die Ergebnisse der in vitro-Untersuchungen zur Untersuchung der
Wirkungen einer 5 Minuten Exposition verschiedener Konzentrationen
von Roridin A (leere Quadrate, 8C), 2'RA-NR-AN-01 (NRAN01-2'RA; geschlossene
Diamanten, 8C) oder 13'RA-NR-AN-01 (NRAN01-13'RA; geschlossene Quadrate, 8C)
auf Marker-negative HT29-Zellen grafisch dar. Man führte die
Experimente auf ähnliche
Art und Weise wie oben bezogen auf 8A beschrieben
durch (und trug auch die Ergebnisse auf ähnliche Art und Weise auf).
-
Die
in den 8A bis 8C dargestellten
Ergebnisse zeigen leichte Unterschiede zwischen den verschiedenen
RA-NR-AN-01-Konjugaten bei den höchsten
Dosierungen, aber bei den niedrigeren Dosierungen hemmten die 2'- und 13'-RA-NR-AN-01-Konjugate
langfristig (d.h. 48 Stunden) nicht signifikant die Stoffwechselaktivität der Ziel-Zellen
(d.h. BO54 und A375) oder Nicht-Ziel-Zellen (d.h. HT29). Daher lassen
die Ergebnisse darauf schließen,
dass die Kurzzeit-lnhibierung der Ziel-Zellen-Proteinsynthese (7C und 7D, oben)
nicht zu mittels MTT-Assay messbaren Langzeit-Stoffwechselwirkungen
auf die Zellen führen.
Dass diese Assays Stoffwechselveränderungen in Zellen detektieren
können,
die aus einer 5 Minuten Exposition herrühren, beweisen die mit freiem
Roridin A erhaltenen Ergebnisse. In diesem Fall war freies Roridin
A nichtspezifisch hemmend für
Ziel- und Nicht-Ziel-Zelltypen, auch wenn man den Wirkstoff nur
5 Minuten auf die Zellen einwirken ließ und sie danach erneut für eine Erholungsphase
von 48 Stunden in Kultur gab (8A bis 8C).
-
Daher
deuten die Ergebnisse mit freiem Roridin A daraufhin, dass der MTT-Assay
in der Lage war, durch fünfminutige
Exposition induzierte Stoffwechselveränderungen zu detektieren. Insgesamt
lassen diese Ergebnisse darauf schließen, dass RA-NR-AN-01-Konjugate die Ziel-Zell-Aktivität (d.h.
die Proteinsynthese spezifisch hemmen können, wenn sie in einer "Puls"-Behandlung verabreicht
werden, und dass diese Wirkungen reversibel sind, ohne signifikante
Langzeitwirkungen weder auf Proteinsynthese noch Zellstoffwechselaktivität (gemessen
in einem MTT-Assay). Man beurteilte diese in vitro-Eigenschaften der
RA-NR-AN-01 -Konjugate als äußerst nützlich für die Hemmung
der glatten Muskelzellen-Aktivität
in vivo. Deshalb führte
man danach Tiermodell-Untersuchungen
durch, um die Wirkungen dieser therapeutischen Konjugate in vivo
auszuwerten.
-
BEISPIEL 6
-
Bestimmung der Infusionsbedingungen
in einem Tiermodell
-
Die
therapeutischen Konjugate entsprechend der vorliegenden Erfindung
sind zur Hemmung von Stenosen als Folge von Gefäßtrauma oder -erkrankung geeignet.
In einem veranschaulichenden Beispiel behandelt man ein Gefäßtrauma,
das während
einer Angioplastie verursacht wurde, während des chirurgischen Verfahrens
durch Entfernen des zur Durchführung
der Angioplastie verwendeten Katheters und führt einen Ballon-Infusionskatheter
in das Blutgefäß ein. Man
positioniert den Infusionskatheter mit der Instillationsöffnung (oder
alternativ dazu eine permeable Membranregion) in der traumatisierten
Zone des Gefäßes und übt dann Druck
aus, um das therapeutische Konjugat einzuführen. Beispielsweise kann ein
Infusionskatheter mit zwei Ballons verwendet werden, und sobald
ein Ballon auf irgendeiner Seite der Traumastelle aufgeblasen wird, entsteht
ein Raum für
Flüssigkeit,
der dann mit einer geeigneten Infusionsflüssigkeit, die das therapeutische Konjugat
enthält,
gefüllt
werden kann.
-
Es
wurde bereits berichtet, dass die Infusion eines Marker-Enzyms der
Meerrettich-Peroxidase
(HRP) bei einem Druck von 300 mm Hg über 45 Sekunden in die Koronararterien
von Hund oder Mensch zu einer Penetration der HRP in die Gefäßwand führte (6).
Bei HRP handelt es sich jedoch um ein kleineres Molekül als NR-AN-01,
und die Koronar-Arterien von Hund und Mensch sind ebenfalls deutlich
kleiner als die Karotis- oder
Femoralarterien, die im vorliegenden Hausschwein-Modellsystem verwendet
wurden. Es wurden deshalb in einem Hausschwein-Modellsystem Experimente
durchgeführt,
um die für
die Abgabe eines therapeutischen Konjugats an die glatten Gefäßmuskelzellen
in Karotis- und Femoral-Arterien geeigneten Infusionsbedingungen
zu bestimmen. Man bewachte die Abgabebedingungen mittels der Untersuchung
der Penetration der Gefäßwand durch
das therapeutische Konjugat und der spezifischen Bindung des therapeutischen
Konjugats an die glatten Gefäßmuskelzellen
in der Gefäßwand.
-
Man
infundierte die Koronar- und Fernoral-Arterien von Hausschweinen
oder nichtmenschlichen Primaten unter Verwendung eines Infusionskatheters
mit NR-AN-01 für
45 Sekunden bis 3 Minuten bei unterschiedlichen Drücken im
Bereich von 0,4 atm (300 mm Hg) bis 3 atm. Nach der Infusion spülte man
die Gefäße mit steriler
Kochsalzlösung
und bereitete sie unter Verwendung von HRP-konjugiertem Ziegen-Antimaus-lgG für die Immunohistochemie
vor, um den NR-AN-01-Maus-lgG in der Gefäßwand zu detektieren. Man stellte fest,
dass eine vollständige
Penetration des NR-AN-01
in diese Gefäßwände bei
einem Druck von 3 atm nach 3 Minuten erreicht wurde.
-
Man
verwendete auch Immunohistologie, um zu bestimmen, welche Tiermodellsysteme
das Ziel-Antigen für
NR-AN-01 exprimierten. Man exponierte NR-AN-01 auf Gewebeschnitte
von Gefäßen bereits
vorliegender experimenteller Tierarten, wusch und brachte sie mit
HRP-konjugiertem Ziegen-Antimaus-lgG zur Reaktion. Man fand heraus,
dass lediglich nichtmenschliche Primaten und Schweine das 250 kD-NR-AN-01-Ziel-Antigen mit dem Menschen
teilen.
-
Um
zu bestimmen, ob NR-AN-01 in spezifischer Weise in vivo an sein
Ziel-Antigen bindet, infundierte man die Koronar- und Femoral-Arterien
von Hausschweinen unter Verwendung eines Infusionskatheters mit therapeutischen
Konjugaten, spülte
die Infusionsstellen mit steriler Kochsalzlösung, verschloss danach die Operationsstellen
und ließ die
Tiere noch 3 bis 5 Tage am Leben. Am Ende dieser Zeitspanne schnitt
man die Gefäßinfusionsstellen
heraus und bereitete sie für
die Immunohistologie vor, wobei man nochmals Ziegen-Antimaus-lgG
verwendete, um NR-AN-01 zu identifizieren. Man identifizierte NR-AN-01
in der Gefäßwand von Koronar-
und Femoral-Arterien von Schweinen 3 bis 5 Tage nach dem chirurgischen
Eingriff, und NR-AN-01 schien nur an glatte Gefäßmuskelzellen gebunden zu sein.
Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass NR-AN-01 dazu in
der Lage ist, in vivo an sein Ziel-Antigen spezifisch zu binden.
-
BEISPIEL 7
-
Inhibierung von glatten Gefäßmuskelzellen
in vivo
-
Die
Ballonkatheter-induzierten Traumata folgende intimale Proliferation
glatter Muskelzellen ist ein gutes Modell zur Bewertung der Wirksamkeit
therapeutischer Konjugate zur Inhibierung glatter Muskelzellaktivität in vivo
als Antwort auf Gefäßtraumata,
einschließlich
Angioplastie folgende Restenose. Man verwendete Hausschweine, um
die Wirkungen von NR-AN-01 (in diesen Untersuchungen als glatte
Gefäßmuskel-
bindendes Protein oder kurz VSMPB bezeichnet; therapeutische Konjugate
mit Roridin A sind als VSMPB-RA bezeichnet) zu untersuchen. Die
Ereignisse, die normalerweise bei einer Ballonkatheterangioplastie
in Arterien von Schweinen auftreten, sind bereits beschrieben worden
(12). In diesen Untersuchungen führte
eine Erweiterung der Karotisarterie unter Verwendung eines übergroßen Ballons
(Verhältnis
Ballon: Arterie etwa 1,5:1) zu einer vollständigen Abtragung des Endothels über ein
Gebiet von 1,5 bis 2 cm Länge.
Obwohl man diese Länge
einer traumatischen Verletzung wählte,
um eine Thrombose zu minimieren, lag dennoch eine erwähnenswerte
Blutplättchenablagerung
und Thrombusbildung vor. Das Verfahren führte ebenfalls zu einem Schnitt durch
die internen elastischen Lamellen in das arterielle Medium und zu
Nekrose der glatten medialen Muskelzellen. Verdickung der Intima
auf Grund glatter Muskelzellen-Proliferation trat 7 Tage nach der
Verletzung ein und erreichte nach 14 Tagen eine mittlere maximale
Dicke von 85 mm. Das histologische Auftreten dieser Neointima ähnelt dem
proliferativen neointimalen Gewebe der menschlichen Restenose sehr
(13).
-
Man
führte
ein Testprotokoll mit Einzeldosierung von NR-AN-01 – Roridin
A – Konjugaten
in Hausschweinen durch. Eine lokale Verabreichung der Testkonjugate,
d.h. durch einen Katheter in eine Region eines durch zeitweilige
Gleitligaturen begrenzten traumatisierten Gefäßes, um die systemische Toxizität zu verringern,
wurde so gestaltet, dass gleichzeitig ein hochgradiges Einwirken
für die
glatten Ziel-Muskelzellen zur Verfügung gestellt wurde. Dieser
intraarterielle Verabreichungsweg in Tiermodell-Untersuchungen ahmt den vorgeschlagenen
Weg in menschlichen Koronar-Arterien nach.
-
Dieses
Testprotokoll wurde als initiales In-vivo- Screening für intraarterielles,
ortsspezifisches, Katheter-verabreichtes glatte Gefäßmuskelzellenbindendes
Protein (VSMBP) gestaltet. Man untersuchte ebenfalls die Toxizität des freien
Medikaments, d.h. auf pathobiologische Wirkungen auf arterielle
glatte Muskelzellen. Die therapeutisch wirksame Dosierung des Roridin
A-NR-AN-01-Konjugats bestimmte man mittels in vitro-Untersuchungen und
am genauen intraarteriellen Verabreichungsdruck bestimmte man durch
Verabreichen freier MAb und MAb-Konjugate an Tiere, wie oben in
Beispiel 7 beschrieben.
-
In
dem Experiment verwendete man sechs Hausschweine aus einer Kreuzung
(Duroc X), entwöhnte Schweine
mit etwa 30 Pfund Körpergewicht.
Man wies die Tiere zufallig dem nachfolgenden Behandlungsplan zu,
wobei jedes Schwein vier Behandlungen, aufgeteilt zwischen der rechten
und linken Karotis- und Femoral- Arterie, unterzogen wurde, wovon
es sich bei einer um eine PBS-Kontrolle handelte (Tabellen 1-3 unten). Tabelle 1:
Gruppe
Nr. | Behandlungsgruppe | Materialbeschreibung |
1 | Kontrolle,
VSMBP | VSMPB
200 mg/ml in PBS, pH 6,5 |
2 | Kontrolle,
PBS | PBS,
pH 6,5 in sterilem Injektionswasser |
3 | Kontrolle,
Arzneimittel | Roridin
A, 2,5 mg/ml in PBS, pH 6,5 |
4 | Test,
Konjugat | VSMPB-RA2' (200 mg/ml VSMPB & 2,5 mg/ml RA) |
5 | Test,
Konjugat | VSMPB-RA13' (200 mg/ml VSMPB & 3,1 mg/ml RA) |
6 | Test,
CONJ + RA | VSMPB-RA2' (200 μg/ml VSMPB & 2,5 mg/ml RA)
PLUS 2,5 mg/ml freies Roridin A |
7 | Test,
CONJ + RA | VSMPB-RA13' (200 mg VSMPB + 3,1 μg/ml RA)
PLUS 2,5 mg/ml Roridin A) |
-
Chirurgisches Verfahren:
-
Testkonjugate
und Kontrollverbindungen wurden als einzelne intraarterielle Infusionen
an der Stelle des Abtrags des Endothels und Traumas verabreicht,
das durch einen Ballon-Katheter
induziert war. Sowohl in der Karotis- als auch in der Fernoral-Arterie
wurden 1 bis 2 cm des Endothels durch intraluminale Passage eines
23 cm Nummer 3 (Fernoral) und Nummer 4 (Karotis) Cutters, Uresil,
Vascu-Flo, Silikonverschluß-Ballonkatheter
abgetragen, der ausreichend mit Kochsalzlösung gedehnt war, um einen
leichten Widerstand hervorzurufen. Diese Technik ruft eine leichte
Dehnung der Arterie hervor. Im Anschluss an diese Behandlung wurden sowohl
proximal als auch distal Gleitligaturen, Seide Größe 3-0,
in der Nahe der Enden der abgetragenen Bereiche gelegt und man führte einen
französischen
Ernährungskleinkindkatheter
für Kinder
(Cutter-Resiflex) ein, der an eine Pumpe angeschlossen war. Eine
Vordruckspritze wurde benutzt, um die Testkonjugate und Kontrollverbindungen
direkt dem abgetragenen Bereich bei einem Druck von drei Atmospharen
drei Minuten zu verabreichen. Die Gleitligaturen wurden nach 3 Minuten
Expositionszeitspanne entfernt und der arterielle Blutfluss wurde
wiederhergestellt. In diesen Untersuchungen wurden einige Äste der
Femoral- und Karotisarterien mit einer 00 Seidennaht so abgebunden,
wie es zum Erreichen einer Druckinfusion in der behandelten Region erforderlich
ist. Der größte distale
Ast der Femoral-Arterie wurde eingeschnitten und als Eingangsstelle
für die Katheter
verwendet, welcher dann in die Haupt-Femoral-Arterie eingeführt wurden.
Im Anschluß an
diese Katheterisierung in der Haupt-Femoral-Arterie wurde der zweite
Zweig abgebunden. In diesen Fallen dient die Ligation oder Incision
dazu, dass Einführen
des Katheters zu ermöglichen,
und die Öffnungen
wurden dann mit drei bis vier Nahten von 5-0 Monosilamenpolybutylester
(Novafil, D & G
Monfil Inc., Monati, P. R. 00701.) verschlossen.
-
Nachfolgende Verfahren:
-
Nach
der Operation wurden die Schweine während der Quarantäne und der
Erholungszeitspannen nach Eingriff in 3 × 5-Fuß großen Innenlaufställen mit
Zementboden gehalten. Sie wurden dann für den Rest der fünf Wochen
dauernden Heilungszeit vor dem Entnehmen der Gewebe für histologische
Untersuchungen in innen- und
außenliegende
Umzäunungen
gebracht.
-
Die
Tiere erholten sich von dem Eingriff normal ohne Anzeichen von Blutungen
oder Entzündungen
an den Stellen des Eingriffs. Alle sechs Tiere wurden fünf bis sechs
Tage nach Behandlung mit einem Doppler-Stetoskop untersucht, und
alle Arterien bei jedem dieser Tiere waren durchgängig. Nach
Behandlung waren bei allen Tieren Appetit, Aktivität und Gewichtszunahme
normal.
-
Pathologie und histologische Untersuchung:
-
Fünf Wochen
nach der Traumatisierung und Behandlung der Arterien wurden die
Tiere mit Telazol (Tileaminhydrochlorid) über intramuskulare Injektion
sediert, heparinisiert (i.v. 2 ml Natriumheparin 1000 Einheiten/ml)
und mittels i.v. Pentobarbital getötet. Sowohl die rechten als
auch die linken Karotis- und Femoral-Arterien wurden entfernt, einschließlich der
normalen Gefäße, die
sowohl distal als auch proximal zum behandelten Bereich vorhanden
waren. Diese Arterien wurden vermessen und der Ort der Ligaturen
sowie grobe Abnormalitaten notiert. Die Arterien wurden in 2 mm
Abschnitten durchtrennt und in der Folge in Kühlgefäßen mit OCT (Tissue Tek, Miles
Laborstories Inc., Elkhart, IN.46515.) angeordnet und in flüssigem Stickstoff
eingefroren. Die Blöcke
wurden mit einer Dicke von 5 Mikrometern geschnitten und mit H & E, Massons Trichrome
und Movats Pentachrome für
morphologische Studien angefärbt.
Die Schnitte wurden auch für
das immunohistologische Färben
der glatten Gefäßmuskel
verwendet.
-
Eine
histologische Untersuchung der Stufenschnitte der Arterien zeigte
eine bemerkenswerte Inhibierung der intimalen glatten Muskelproliferation
in den traumatisierten und mit RA-NR-AN-01-Konjugaten behandelten
Bereichen (Tabelle 2). Diese Inhibierung war sogar bei einer mehr
als groben Untersuchung der Gefäße ersichtlich.
Die Hemmung der intimalen glatten Muskelzellproliferation wurde
bei minimalem oder keinem Beweis für Zelltod von glatter Muskulatur
in der Arterienwand erreicht. Ein Querschnitt einer so traumatisierten Arterie
wird in den
9A und
9B gezeigt. Tabelle 2 Intimale Proliferation von glattem Muskel
in traumatisierten und behandelten Schweinearterien
Behandlung | Anzahl
untersuchter Arterien | Intimale
SMC-Hypertrophie* Durchschnitt
(Bereich) |
Kontrolle,
MAb | 4 | 3,75
(3-4) |
Kontrolle,
PBS | 4 | 4
(4) |
Kontrolle,
RA | 2 | 4
(4) |
Test,
2'RA (Hoher Druck) | 1 | 1
(1) |
(Geringer
Druck) | 1 | 3
(3) |
Test
13' RA (Hoher Druck) | 1 | 1
(1) |
(Geringer
Druck) | 1 | 1
(1) |
- *Intimale SMC-Hypertrophie, intimale Hypertrophie
glatter Muskelzellen, bewertet auf einer Skala von 1+ (minimal)
bi 4+ (maximal)
-
Die
in 9A dargestellten Ergebnisse zeigen (bei 160 × Vergrößerung)
einen Querschnitt einer unbehandelten Arterie fünf Wochen nach Angioplastie.
Dominante histologische Eigenschaften der Arterie umfassen eine
Verlagerung des Endothels (siehe #1 in 9A) weg
von der internen elastischen Lamina (siehe #2 in 9A),
anscheinend als Folge einer Proliferation der glatten Muskulatur
der Intima (siehe #3, 9A).
-
Die
in 9B dargestellten Ergebnisse zeigen (bei 160 × Vergrößerung)
einen Querschnitt einer behandelten Arterie fünf Wochen nach Angioplastie
und Infusion mit RA-NR-AN-01-therapeutischem Konjugat. Das Gefäß dieses
Abschnitts war größerem mechanischen
Stress unterworfen als das in 9A gezeigte
Gefäß mit mehreren Stellen,
an denen die externe elastische Membran gerissen war, und die mit
einer Proliferation glatter Muskelzellen in die äußeren Schichten der Media (d.h.
siehe #4 in 9B) verbunden waren. Die Behandlung
mit dem therapeutischen Konjugat hemmte die Hypertrophie der Intima,
was aus dem Fehlen einer Verlagerung des Endothels (siehe #1, 9B)
aus der internen elastischen Lamina (siehe #2, 9B) hervorgeht. Überraschenderweise
war dieser hemmende Effekt auf die glatten Muskelzellen der Intima
nicht von einer Hemmung der Hypertrophie der medialen glatten Muskelzellen
in den Bereichen, an denen die externe elastische Membran gerissen
war (siehe #4, 9B), begleitet.
-
Dies
ist ein sehr vorteilhaftes Ergebnis, weil die Wundheilung in den
behandelten Gefäßen ohne
die nachteiligen Konsequenzen einer Intima-Hyperplasie und Stenose
oder Nekrose glatter Muskelzellen in der Media fortschreitet.
-
In
diesen histologischen Untersuchungen wurden auch Vergleiche zwischen
der Wirksamkeit von sowohl 2'-
als auch 13'-Roridin-A-Konjugat
durchgeführt
mit dem Ergebnis, dass das 13'-Konjugat
(d.h. 13'RA-HS-NR-AN-01)
in Bezug auf die Hemmung der Hyperplasie glatter Muskelzellen der
Intima aktiver erscheint als das 2'-Konjugat (d.h. 2'RA-HS-NR-AN-01). In diesen Untersuchungen
scheint eine Infusion des 13'-Konjugats
bei niedrigem Druck die Proliferation effektiver zu hemmen als bei
hohem Druck und das 13'-Konjugat
scheint auch aktiver zu sein als das 2'-Konjugat.
-
In 9B führt das
nach Angioplastie verabreichte therapeutische Konjugat zu einer
etwa 95%igen Hemmung der Hypertrophy glatter Muskeln, welche das
Lumen in dem unbehandelten Gefäß (9A)
einengt. Das therapeutische Konjugat verursacht diesen Effekt in
signifikanter Weise auf die glatten Muskelzellen aus, welche von
den medialen Schichten der glatten Muskulatur in die Intima wandern,
ohne das Endothelium zu beeinflussen oder Anzeichen von Nekrose
(d.h. Zelltod) in den glatten Muskelzellen der medialen Schichten der
Arterienwand hervorzurufen. Die Untersuchungen zeigten auch keine
histologischen Anzeichen einer mononuklearen Infiltration oder Fibrose,
die aus toxischen Effekten auf die Gefäßwand resultieren können. Auch wurden
sichtbare Anzeichen einer Heilung in den Lagen der Intima der behandelten
Gefäße beobachtet
und es wurde ein Neuwachstum von Endothel beobachtet, d.h. Endothelzellen
wachsen auf der dünnen
Schicht glatter Muskelzellen in der Intima, welche zwischen dem
Endothel und der internen elastischen Lamina liegt (d.h. #I und
#2, 9B). Diese gemeinsamen histologischen Befunde
legen nahe, dass die höchst
wünschenswerten
Eigenschaften einer Wundheilung, Neuwachstum des Endothels und verbesserte
Festigkeit die Folge einer Behandlung mit einem therapeutischen
Konjugat sind, welches die Hyperplasie glatter Muskelzellen in den
Lagen der Intima des Gefäßes hemmen.
-
BEISPIEL 8
-
Es
wurde die Fähigkeit
verschiedener therapeutischer Mittel untersucht, der die DNA-Synthese und Protein-Synthese
in glatten Gefäßmuskelzellen
zu hemmen. 3H-Leucin und 3H-Thymidin-
Aufnahme und Zytotoxizitäts-Assays
wurden entsprechend der folgenden Protokolle durchgeführt.
-
3H-Leucin-Aufname:
-
Vasculäre glatte
Muskelzellen wurden mit 40.000 Zellen/ml in Sterilen Platten mit
24 Vertiefungen mit 1 ml/Vertiefung gesät. Die Platten wurden über Nacht
bei 37°C,
5% CO, 95% Luft in einer feuchten Atmosphäre (Sättigung) inkubiert. Logarithmische
Verdünnungen
des jeweils interessierenden therapeutischen Mittels wurden mit
den glatten Gefäßmuskelzellen
5 Minuten oder 24 Stunden inkubiert. Proben der therapeutischen
Mittel wurden in DMEM: F-12-Medium (Whittaker Bioproducts, Walkersville,
Maryland) mit 5% fötalem
Kälberserum
(GBS, Gibco) und 5% Serum Plus (JRH Biologicals) verdünnt. Nach
der Inkubation des therapeutischen Mittels wurde die Lösung abgesaugt
und 1 ml/Vertiefung 3H-Leucin in Leucin-freiem
DMEM (Dulbecco's
Modified Eagle's
Medium) mit 5% Serum Plus und 0,5 Mikrocurie/ml wurden hinzugegeben.
Die Platten wurden erneut über
Nacht bei 37°C
5% CO, in feuchter Atmosphäre
inkubiert. Die Zellen wurden unter Verwendung eines inversen Mikroskops
nach einer Bewertungsskala zur Bestimmung der Lebensfähigkeit
und Zellzahl bewertet. Die Bewertung von 1 bis 3 basiert auf dem
prozentualen Anteil der Zell-Lebensfähigkeit und der Anzahl im Vergleich
zu den Kontroll-Vertiefungen, wobei 3 = 100%, 2 = 70% – 100% und
1 = 0% – 70%
bedeutet. Eine Aufnahme dieser Bewertung hilft bei der Bestimmung
zytotoxischer Effekte durch die therapeutischen Mittel. Das Medium
wurde dann abgesaugt und die Zellen wurden dann zwei Mal mit kaltem
5%igem TCA gewaschen. 400 Mikroliter einer 0,2 M NaOH-Lösung gab
man pro Vertiefung zu und inkubierte die Platten zwei Stunden bei
Raumtemperatur auf einer rotierenden Plattform. 200 Mikroliter pro
Vertiefung der Zell-Lösung transferierte
man in Plastik-Scintillationsgefäße (Bio-Rad
Laborstories) und gab 4 ml flüssige
Scintillationflüssigkeit BioSafe
II vor den Vortexen zu. Die Gefäße wurden
auf einem Reckmann LS2800-Flüssigscintillationszähler ausgezählt, der
mit einem Interface für
die Reckmann "Data
Capture Software zur Umwandlung in ein Lotus 1-2-3 File und Analyse
unter Lotus 1-2-3 ausgerüstet
war.
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3H-Thymidin-Aufnahme:
-
Glatte
Gefäßmuskelzellen
wurden in einem Vollmedium mit 5% FBS (Gibco) in einer feuchten
Umgebung mit 5% CO2, in sterilen Platten
mit 24 Vertiefungen inkubiert. Man saugte das Medium von den Platten ab
und ergänzte
serumfreies Medium mit Wachstumsfaktoren (DMEM: F-12 Basismedium,
ergänzt
mit Wachstumsfaktor- Mischung Katalog Nr. 11884, das Insulin (5
Mikrogramm/ml), Transferrin (5 Mikrogramm/ml) und Natriumselenit
(5 Nanogramm/ml) enthielt, erhältlich
von Sigma Chemical, St. Louis, Missouri. Die Zellen wurden in diesem
Medium 24 Stunden inkubiert. Für
5 Minuten Exposition mit dem therapeutischen Mittel wurden logarithmischen
Verdünnungen
des therapeutischen Mittels mit den Zellen in Vollmedium inkubiert.
Nach 5 Minuten und Absaugen des Mediums gab man 1 ml/Vertiefung
in Vollmedium dispergierten 1,0 Mikrocurie/ml zu. Bei der 24-stündigen Exposition
wurden die Zellen mit 1 ml/Vertiefung in Vollmedium dispergiertem 3H-Thymidin mit 1,0 Mikrocurie/ml und logarithmischen
Verdünnungen
des getesteten therapeutischen Mittels inkubiert. In beiden Expositionsversuchen
wurden die Zellen dann über
Nacht bei 37°C
in einer feuchten Umgebung mit 5% CO2, inkubiert.
Die Zellen wurden visuell bezüglich
Lebensfähigkeit
und Zellanzahl bewertet. Die Zellen wurden gewaschen und für die Überführung in
Plastikscintillationsröhrchen,
wie für
das 3H-Leucin Protokoll beschrieben, vorbereitet.
Die Röhrchen
wurden auf einem Reckmann LS2800-Flüssigscintillationszähler ausgezählt, der
ein Interface mit der Reckmann "Data
Capture-Software
zur Umwandlung in ein Lotus 1-2-3 File und Auswertung unter Verwendung
von Lotus 1-2-3 ausgerüstet
war.
-
Diese
Protokolle sind auch geeignet, für
die Verwendung mit anderen Zielzellpopulationen angepasst zu werden,
insbesondere adhärente
Monolayer-Zelltypen.
-
Morphologische zytotoxische Untersuchung:
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Glatte
Gefäßmuskelzellen
wurden mit 4,0 × 104 Zellen/ml Medium/Vertiefung auf kommerziell
hergesellten 4-Vertiefungs-Platten (Nunc, Inc., Naperville) ausgesät. Es wurden
genügend
Platten eingesät,
um sie an je zwei Expositionsdauern (5 Minuten und 24 Stunden) sowie
an zuvor festgelegten Evaluierungspunkten (24 Stunden bis 128 Stunden)
zu untersuchen. Alle Platten wurden in doppelter Ausführung durchgeführt, um etwaige
Assay-Anomalien zu erkennen. Das therapeutische Mittel wurde in
den gleichen Medien, wie sie für die 3H-Leucin und 3H-Thymidin-Assays verwendet
wurden, verdünnt.
Auf jeder der vier Vertiefungsplatten wurden Konzentrationen aufgebracht,
die eine logarithmische Konzentration oberhalb (Vertiefung "B") und eine logarithmische Konzentration
unterhalb (Vertiefung "D") der minimalen Wirkkonzentration
(Vertiefung "C") war. Als Kontrolle
für die
normale Morphologie ließ man
eine Vertiefung (Vertiefung "A") unbehandelt (nur
Medium). Die Inkubation wurde bei 37°C in einem befeuchteten Inkubator
mit 5% CO2, durchgeführt. Nach jedem der beiden
Expositionspunkte (5 Minuten und 24 Stunden) wurde das Medium mit
dem therapeutischen Mittel aus jeder Vertiefung abgesaugt, einschließlich der
unbehandelten Vertiefung. 1 ml frisches Medium wurde zugegeben,
um das abgesaugte Medium zu ersetzen. Anschließend wurde erneut inkubiert,
bis jeweils die vorbestimmten Evaluierungspunkte erreicht waren.
Zu diesem Zeitpunkt wurde das Medium abgesaugt und anschließend durch
1 ml 10%iges, neutral gepuffertes Formalin eine Stunde ersetzt,
um eine sachgerechte Fixierung zu erreichen. Die fixierten Platten
wurden durch Hematoxylin (Zellkern) und Eosin (Cytoplasma) für die morphologische
Evaluierung und Bewertung gefärbt.
Die Ergebnisse des 24 Stunden 3H-Leucin-Protein-Hemmungsassays
und des 24 Stunden 3H-Thymidin-DNA-Synthesehemmungsassays
werden in den 10A-10C für Suramin,
Staurosporin und Nitroglycerin gezeigt. Jede der getesteten Verbindungen
besaß einen
zugänglichen
therapeutischen Bereich (der Bereich unter der Kurve des 3H-Leucin-Assays ist größer als der aus dern 3H-Thymidin-Assay resultierende), was die
Brauchbarkeit der erfindungsgemäßen Ausführungsformen
mit verzögerter
Dosierungsform in der Praxis belegt. Insbesondere hemmen die Verbindungen die
Fähigkeit,
DNA-Synthese in Gegenwart von 5% FBS durchzuführen, in einem größeren Ausmaß, als sie die
Protein-Synthese glatter Gefäßmuskelzellen
hemmen.
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BEISPIEL 9
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Die
Fähigkeit
glatter Gefäßmuskelzellpartikel,
welche mit dem bindenden Protein oder Peptid beschichtet sind, zu
binden und aufzunehmen, wurde sowohl in vivo als auch in vitro anhand
von Goldteilchen nachgewiesen, die mit monoklonalem Antikörper (NR-AN-01) beschichtet waren.
Die glatten Gefäßmuskelzell- Gewebekulturen
(BO54), eine Antigen-positive Kontrollzelllinie (A375) und eine
Antigen-negative Kontrollzelllinie (HT29) wurden mit 10 Nanometer
Gold-Teilchen inkubiert, wobei eine Gruppe mit NR- AN-01 beschichtet war
und eine zweite Kontrollgruppe unbeschichtet war. Die Zellen wurden
den Teilchen als Monolager ausgesetzt und Zellsuspensionskulturen
wurden an sechs Zeitpunkten (d.h. 1 Minute, 5 Minuten, 15 Minuten,
30 Minuten, 60 Minuten und 24 Stunden) hinsichtlich Bindung und
Aufnahme (bzw. Internalisierung) mittels Elektronenmikroskopie untersucht.
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Tabelle
3 zeigt die Ergebnisse der Untersuchungen, welche zeigen, dass das
Binden an die Zelloberfläche
spezifisch ist. Wenn Partikelaggregate auf der Monolayer-Oberfläche sowohl
der glatten Gefäßmuskelzellen
als auch der Kontrollzellen abgelagert wurden, wurden diese Teilchen
nicht spezifisch durch Makro- Mikrophagozytose internalisiert. Bei
der nicht spezifischen Haftung von Goldplättchen ohne NR-AN-01 auf der Oberflache
wurde von den NT29-Zellen produziertes Mucin beobachtet, was zu
einer moderaten, nicht spezifischen Internalisierung führte. Die
Aufnahme der mit NR-AN-01 versehenen Goldteilchen durch glatte Gefäßmuskelzellen
war in Zellsuspensionkulturen hochspezifisch.
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11 zeigt
einen tangentialen Schnitt parallel zur inneren Fläche einer
glatten Muskelzelle, die durch zahlreiche endozytische Vesikel charakterisiert
ist, von denen einige Antikörperbeschichtete
Goldpartikel enthalten, welche gerade von der Zelle aufgenommen
werden. Diese endozytischen Vesikel mit an der Zelloberfläche gebundenen
Antigenen wurden stimuliert, so dass sie mit Lysosomen in einem
höheren
Ausmaß fusionieren,
als dies bei einem normalen Zellrecycling von Oberflächenmembranen
der Fall ist. Die resultierende deutliche Anreicherung an internalisierten
Partikeln wurde am 24 Stunden-Zeitpunkt festgestellt und ist in 12 dargestellt.
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Die
auf die Bindung an die Oberfläche
glatter Gefäßmuskelzellen,
Internalisierung und Lysosomanreicherung ausgerichteten Goldpartikel
wurden ebenfalls in vivo untersucht. NR-AN-01 beschichtete Goldpartikel wurden
bei einem Druck von 3 atm innerhalb von 3 Minuten in die Oberschenkelarteriewand
eines Schweins unmittelbar im Anschluss an ein durch einen Ballon
hervorgerufenes Trauma mit einem intravascularen Katheter eingeführt, der
zur behandelten Fläche,
die proximal und distal mit gleitender Ligatur verschlossen ist,
offen ist. Die Internalisierungsrate der Partikel variierte mit
dem Grad der Schädigung,
welche die glatte Gefäßmuskelzelle
durch das durch einen Ballon hervorgerufene Trauma erlitten hatte.
Zellen mit geringer oder ohne Schädigung internalisierten die
Partikel durch Endozytose oder Phagozytose rasch, wobei sich die
internalisierten Partikel in Lysosomen anreicherten. Durch das Trauma
zerstörte
Zellen zeigten eine Bindung an die Oberfläche der Partikel. Zellen, die
durch das Trauma beschädigt
wurden aber noch am Leben waren, wurden durch Bindung an die Oberflache
der Partikel mit verzögerter
Internalisierung und Lysosomanreicherung gekennzeichnet.
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13 zeigt
die spezifische Anreicherung in den Lysosomen in vivo eine Woche
nach der Verabreichung der Partikel.
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-
Während die
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung illustriert und beschrieben worden ist, wird anerkannt
werden, daß etliche Änderungen
daran vorgenommen werden können,
ohne Geist und Umfang der Erfindung zu verlassen.