DE69120639T2 - System zur Steuerung der Fortbewegung eines Schreitroboters mit Beinen - Google Patents

System zur Steuerung der Fortbewegung eines Schreitroboters mit Beinen

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DE69120639T2
DE69120639T2 DE69120639T DE69120639T DE69120639T2 DE 69120639 T2 DE69120639 T2 DE 69120639T2 DE 69120639 T DE69120639 T DE 69120639T DE 69120639 T DE69120639 T DE 69120639T DE 69120639 T2 DE69120639 T2 DE 69120639T2
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    • B62D57/00Vehicles characterised by having other propulsion or other ground- engaging means than wheels or endless track, alone or in addition to wheels or endless track
    • B62D57/02Vehicles characterised by having other propulsion or other ground- engaging means than wheels or endless track, alone or in addition to wheels or endless track with ground-engaging propulsion means, e.g. walking members
    • B62D57/032Vehicles characterised by having other propulsion or other ground- engaging means than wheels or endless track, alone or in addition to wheels or endless track with ground-engaging propulsion means, e.g. walking members with alternately or sequentially lifted supporting base and legs; with alternately or sequentially lifted feet or skid

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Description

  • Diese Erfindung bezieht sich auf ein System zum Steuern der Fortbewegung eines Schreitroboters mit Beinen, insbesondere auf ein System zum Steuern der Fortbewegung eines Zweibein- Schreitroboters oder dgl., der die Beingelenke zum Zeitpunkt des Fußsenkens derart nachgebesteuert, daß eine gute Geländeanpassungsfähigkeit erreicht wird.
  • Der beträchtliche Stoß, den ein Schreitroboter vom Untergrund empfängt, wenn sein freier Fuß aufsetzt, ist groß genug, die Fortbewegung des Roboters zu destabilisieren. Zum Dämpfen des Fußsenkstoßes (das Fußsenken ist das Ereignis des Aufsetzens oder Landens eines Fußes) schlug der Anmelder in der früheren japanischen Patentanmeldung Nr. 1- 297199 ein System vor, in dem ein Mittel zum Erfassen des durch den Stoß mit dem Untergrund verursachten Fußgelenkmoments in dem Gelenkmechanismus jedes Beins eingebaut ist und ein zu der Größe des erfaßten Moments proportionales Geschwindigkeitskommando an einem Fußgelenkantriebsmotor angelegt wird, um eine Untergrundnachgebeoperation zu erreichen. Dieses System basiert auf dem Konzept virtueller Nachgebesteuerung, die unter Verwendung von Geschwindigkeitsanalysesteuerung implement ierte Anpassungssteuerung umfaßt. [siehe "Virtual compliance control of multi-degree- of-freedom robots" (Gesammelte Schriften der Measurement and Automatic Control Society, Band 22, Nr. 3, März 1986.)] Obwohl das vorgeschlagene System einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Fortbewegung eines Roboters liefert, indem es ermöglicht, den Stoß beim Fußsenken bis zu einem befriedigenden Grad zu absorbieren, weist es nichts desto trotz den folgenden Nachteil auf.
  • Selbst wenn der beim Landen des Fußes empfangene Stoß groß wird, wie etwa während schnellen Gehens oder wenn der Roboter einen schweren Gegenstand trägt, kann der Stoß im Augenblick des Fußsenkens noch adäquat absorbiert werden, sofern die Nachgebeoperation schnell ist. Da aber die Geschwindigkeit, mit der der Boden des Fußes den Untergrund trifft, unter derartigen Umständen hoch ist, neigt der Fuß dazu, derart zu wirken, als würde er versuchen, den Untergrund abzustoßen, so daß von einem Gesamtgesichtspunkt die Stoßabsorptionswirkung schlechter anstatt besser wird. Eine Verlangsamung der Nachgebeoperation, um dieses Problem zu vermeiden, hilft nicht, da es hierdurch unmöglich wird, die Stoßabsorption im Augenblick des Fußsenkens sanft durchzuführen und somit bewirkt, daß die Absorption des Stoßes nicht ausreichend ist. Insofern wie die Nachgebegeschwindigkeit während des gesamten Fußsenkereignisses konstant gehalten wird, wird deshalb die Stoßabsorption während schnellen Gehens, Gehens, während eine schwere Nutzlast getragen wird, und dergleichen nicht ausreichend sein, unabhängig davon, welche Nachgebegeschwindigkeit gewählt ist.
  • In dem Steuersystem gemäß der oben erwähnten früheren japanischen Patentanmeldung des Anmelders wird das Umschalten zwischen der Steuerung der Nachgebeoperation zum Aufnehmen und Dämpfen des Fußsenkstoßes und der folgenden Positionssteuerung, bei der keine Nachgebeoperation durchgeführt wird, diskontinuierlich und diese Diskontinuierlichkeit beeinträchtigt das gleichmäßige Gehen. Zum Beispiel bewirkt eine Umschaltung, die auftritt, wenn eine Zehe oder Ferse gerade oberhalb des Untergrunds ist, daß die Zehe oder Ferse gegen den Untergrund tritt, wodurch das System einen Stoß erzeugt, der auf andere Weise nicht auftreten würde.
  • Darüber hinaus wird bei dem Steuersystem gemäß der früheren Patentanmeldung die Stoßabsorptionssteuerung erst nach dem Empfang eines Fußsenksignals gestartet. Somit ist es in Fällen, wie etwa der Fall, daß das Beingliederwerk des freien Beins mit etwas oberhalb des Untergrunds Vorstehendem in Kontakt kommt, nicht möglich, die gewünschte flexible "Weide-im-Wind"-Steuerung des Fußgelenks zu erzielen, da das System zu diesem Zeitpunkt die Positionssteuerung durchführt. Falls das Fußgelenk fähig sein sollte, sich zu derartigen Zeitpunkten gefügig an externe Kräfte anzupassen, so würde der vom Roboter empfangene Stoß beträchtlich gemildert und die Gefahr des Umkippens stark vermindert sein.
  • Ein Schreitroboter mit Beinen, insbesondere ein Zweibein- Schreitroboter, ist in der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 62-97006 offenbart.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein System zum Steuern der Fortbewegung eines Schreitroboters mit zwei Beinen bereitgestellt, der einen Körper und zwei Beingliederwerke aufweist, die jeweils mit dem Körper mittels eines Hüftantriebsgelenks verbunden sind und jeweils aus einem Fußabschnitt und einem Beinabschnitt zusammengesetzt sind, die mittels eines Fußantriebsgelenks verbunden sind, das System umfassend erste Mittel zum Erfassen wenigstens eines tatsächlichen Winkels jedes Antriebsgelenks und Servosteuermittel zum Antreiben jedes Antriebsgelenks derart, daß wenigstens ein Fehler zwischen dem erfaßten tatsächlichen Winkel und einem Zielwinkel abnimmt;
  • wobei:
  • ein zweites Mittel vorgesehen ist zum Erfassen eines Moments oder einer Kraft, die auf ein Beingliederwerk wirken, wenn der Fußabschnitt den Untergrund berührt;
  • ein drittes Mittel vorgesehen ist zum Messen der Zeit nach dem Anheben des Beingliederwerks vom Untergrund;
  • ein viertes Mittel vorgesehen ist zum Bestimmen einer Antriebsgeschwindigkeit des Fußantriebsgelenks des Beingliederwerks durch Multiplizieren des erfaßten Moment- oder Kraftwerts mit einem Verstärkungsfaktor, der bezüglich der Zeit variabel festgesetzt ist; und wobei
  • das Servosteuermittel das Fußantriebsgelenk mit der Antriebsgeschwindigkeit antreibt, um den Fußabschnitt des Beingliederwerks nachgiebig zu machen.
  • Da der Steuerverstärkungsfaktor im Laufe der Zeit verändert wird, kann er somit auf einen relativ großen Anfangswert gesetzt werden, um eine effektive Stoßabsorption über den gesamten Bereich von Schreitgeschwindigkeiten unabhängig von dem Gewicht der Nutzlast, die der Roboter trägt, zu ermöglichen.
  • Mittels der vorliegenden Erfindung, wenigstens in ihren bevorzugten Formen, wird ein System zum Steuern der Fortbewegung eines Schreitroboters mit Beinen bereitgestellt, dessen System zur Steuerung der Nachgebeoperation geeignet ist, eine Steuerung über den gesamten Schreitgeschwindigkeitsbereich von langsam bis schnell bereitzustellen und eine verbesserte Stoßabsorption unabhängig davon, ob der Roboter eine schwere Nutzlast trägt oder nicht, erreichen kann, bei der der übergang von der Stoßabsorptionssteuerung zur Positionssteuerung sanft durchgeführt wird, und das auch dazu fähig ist, das Fußgelenk des freien Beins zu steuern, um mit Situationen fertig zu werden, wie etwa jene gerade oben beschriebene betreffend vorstehende Gegenstände.
  • Eine Ausführungsform der Erfindung wird nun beispielhaft und mit Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
  • Fig. 1 eine Gesamtskelettansicht eines Zweibein-Schreitroboters gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist;
  • Fig. 2 eine Seitenansicht ist und die konkrete Realisierung des in Fig. 1 schematisch veranschaulichten Roboters vom Knie ab nach unten zeigt;
  • Fig. 3 eine Schnittansicht nach Linie III-III der Fig. 2 ist;
  • Fig. 4 ein detailliertes Blockdiagramm der in Fig. 1 gezeigten Steuereinheit ist;
  • Fig. 5 ein Flußdiagramm ist, das die Funktionsweise der Steuereinheit der Fig. 4 zeigt;
  • Fig. 6 ein Blockdiagramm ist, das den in Prozeduren des Flußdiagramms der Fig. 5 durchgeführten Steueralgorithmus für andere Antriebsgelenke als die Fußgelenke zeigt;
  • Fig. 7 ein zu Fig. 6 ähnliches Blockdiagramm ist, das aber den Steueralgorithmus für die Fußgelenke zeigt;
  • Fig. 8 eine Verstärkung zeigt, die in einer auf Grundlage des Neigungswinkels des Roboters in dem Flußdiagramm der Fig. 5 durchgeführten Rückkoppelungsregelung verwendet wird; und
  • Fig. 9 ein eine Periode zeigendes Timing-Diagramm ist, in der eine virtuelle Nachgebesteuerung gemäß dem Flußdiagramm der Fig. 5 durchgeführt wird, und eine in der Steuerung verwendete Verstärkung veranschaulicht.
  • Eine Ausführungsform wird nun mit Bezugnahme auf einen Zweibein-Schreitroboter als eine spezielle Ausführungsform eines Schreitroboters mit Beinen erklärt. Eine Gesamtskelettansicht des Zweibein-Schreitroboters ist in Fig. 1 gezeigt. Der durch das Bezugszeichen 1 bezeichnete Roboter ist mit sechs Gelenken (Achsen) an jedem seines rechten (R) und linken (L) Beins versehen. Von oben nach unten sind diese Gelenke (Achsen) : Hüftdrehgelenke (Achsen) 10R, 10L, Hüftnickrichtungsgelenke (Achsen) 12R, 12L, Hüftrollrichtungsgelenke (Achsen) 14R, 14L, Knienickrichtungsgelenke (Achsen) 16R, 16L, Fußgelenknickrichtungsgelenke (Achsen) 18R, 18L und Fußgelenkrollrichtungsgelenke (Achsen) 20R, 20L. Die Nickrichtung ist die durch angegebene Richtung, und die Rollrichtung ist die durch angegebene Richtung, wie im rechten unteren Teil der Figur gezeigt. Unterhalb sind Füße 22R, 22L angebracht, und es ist ein Körper (Haupteinheit) 24 an der obersten Stelle angeordnet. Der Körper 24 enthält eine Steuereinheit 26.
  • Bei dieser Anordnung bilden die Gelenke (Achsen) 10R (L), 12R (L) und 14R (L) zusammen ein rechtes (linkes) Hüftgelenk. Die drei Achsen treffen sich an einem einzelnen Punkt. Die Gelenke (Achsen) 18R (L) und 20R (L) bilden zusammen ein rechtes (linkes) Fußgelenk, wobei sich diese beiden Achsen ebenfalls orthogonal schneiden. Die drei Nickrichtungsgelenke (Achsen) 12R (L), 16R (L) und 18R (L) sind zueinander parallel und ihre Positionsbeziehung untereinander bleibt unabhängig von dem Verhalten der anderen Gelenke (Achsen) unverändert. Wie veranschaulicht, weist jedes Bein sechs Freiheitsgrade auf, und jeder Fuß 22R (L) kann an der gewünschten Position in der gewünschten Richtung aufgesetzt werden, unabhängig von der Tatsache, daß er an dem Körper 24 angebracht ist. Genauer: Während des Gehens können die Beine wie gewünscht als Ganzes bewegt werden, indem die 12 (6 x 2) Gelenke (Achsen) zum Ändern ihrer einzelnen Winkel angemessen angetrieben werden, was das gewünschte Gehen im dreidimensionalen Raum ermöglicht. Die Hüftgelenke und die Kniegelenke sind durch Oberschenkel-Gliederwerke 27R, 27L verbunden, und die Kniegelenke und Fußgelenke sind durch Unterschenkel-Gliederwerke 28R, 28L verbunden.
  • Die Gelenke sind hauptsächlich durch Motoren und Untersetzungsgetriebemechanismen gebildet. Der Aufbau des Knies wird nun im einzelnen mit Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 beschrieben. Obwohl eine detaillierte Beschreibung der Hüftgelenke nicht gegeben wird, so sollte verstanden werden, daß sie eine ähnliche Struktur wie die Knie aufweisen. Da das linke und das rechte Bein seitensymmetrisch sind, wird im folgenden nur das rechte Bein erklärt.
  • Es wird auf die Fig. 2 und 3 Bezug genommen. Die Leistungsabgabe eines (nicht gezeigten) Motors, der an einem Zwischenabschnitt des Oberschenkel-Gliederwerks 27R angebracht ist, wird über einen Riemen 82 zu der Eingangswelle eines am Kniegelenk (Achse) 16R installierten Sinus-Untersetzungsgetriebes 84 übertragen. Das obere Ende des Unterschenkel-Gliederwerks 28R ist mit einer Ausnehmung 87 ausgebildet, die einen Motor 88 aufnimmt, dessen Leistungsabgabe durch einen Riemen 90 zu einem an dem Fußgelenk vorgesehenen Sinus-Untersetzungsgetriebe 92 eingegeben wird, wodurch das rechte Fußelement 22R um die Achse 18R in der Nickrichtung angetrieben wird. Der Fuß 22R ist ferner dazu eingerichtet, um die die Achse 18R orthogonal schneidende Achse 20R in der Rollrichtung frei zu schwingen. Für diesen Zweck ist ein Sinus-Untersetzungsgetriebe 94 und ein Motor 96 zur direkten Zufuhr von Leistung dorthin vorgesehen. Jeder der Motoren ist mit einem Drehgeber versehen. (Nur der Drehgeber 89 für den Motor 88 ist in den Zeichnungen gezeigt.)
  • Das Fußgelenk ist ferner mit einem sechsdimensionalen Kraft- und Drehmomentsensor 98 zum Messen der , und - Komponenten versehen, die durch den Fuß zum Roboter übertragen werden, und ferner zum getrennten Messen der drei Richtungskomponenten des Moments, um zu erfassen, ob der Fuß aufgesetzt hat oder nicht und zum Erfassen der auf das tragende Bein wirkenden Kraft. Die Unterseite des Fußes ist näherungsweise flach und ist mit elastischen Elementen 220 aus Gummi oder dgl. versehen, um den zum Zeitpunkt des Aufsetzens des Fußes empfangenen Stoß zu absorbieren. Die vier Ecken der Fußunterseite sind ferner mit Bodenkontaktschaltern 99 (in den Fig; 2 und 3 nicht gezeigt) herkömmlichen Aufbaus versehen, um die Berührung zwischen dem Fuß und dem Untergrund zu erfassen. Wie in Fig. 1 gezeigt, ist ferner ein Paar von Neigungswinkelsensoren 100, 102 an einer angemessenen Stelle des Körpers 94 vorgesehen, um (a) die Größe des Winkels und der Winkelgeschwindigkeit der Neigung relativ zur z-Achse in der x-z-Ebene und (b) die Größe des Winkels und der Winkelgeschwindigkeit der Neigung relativ zu der z-Achse in der y-z-Ebene zu erfassen. Die Ausgangsgrößen der Neigungswinkelsensoren 100, 102 werden zu der in dem Körper 24 aufgenommenen Steuereinheit 26 gesendet.
  • Wie im detaillierten Blockdiagramm der Fig. 4 gezeigt, ist die Steuereinheit 26 als ein Mikrocomputer ausgebildet. Die Ausgangsgrößen der Neigungswinkelsensoren 100, 102 usw. werden hier in einem A/D-Wandler 104 in Digitalwerte umgewandelt, dessen Ausgabe über einen Bus 106 zu einem RAM (Direktzugriffsspeicher) 108 weiterbefördert wird. Die Ausgaben der Geber 89 usw. werden durch einen Zähler 110 zu dem RAM 108 gesendet, und die Ausgaben der Bodenkontaktschalter 99 usw. werden durch einen Wellenformschaltkreis 112 gegeben und im RAM 108 gespeichert. Die Steuereinheit weist eine CPU (Zentralprozessoreinheit) 114 auf, die - in einer später zu erklärenden Art und Weise - die gespeicherten Fortbewegungsdaten liest, Geschwindigkeitssteuerkommandos auf der Grundlage der Abweichung zwischen den gespeicherten Fortbewegungsdaten und der von dem Zähler 110 empfangenen gemessenen Werte berechnet, und die berechneten Geschwindigkeitssteuerkommandos durch einen D/A-Wandler 118 zu einem Servoverstärker 120 für den jeweiligen Motor weitergibt. Die Geberausgabe wird ferner durch einen F/V- Wandler 112 zu dem Servoverstärker 120 gesendet, wodurch eine untergeordnete Schleife zur Geschwindigkeitsregelung in jedem Motor etabliert ist. Das Bezugszeichen 128 bezeichnet einen Steuerhebel, das Bezugszeichen 130 einen Nullreferenzschalter zum Bestimmen der (aufrechten) Ursprungshaltung und das Bezugszeichen 132 einen Grenzschalter zur Verhinderung eines Überfahrens.
  • Die Funktionsweise des Steuersystems wird nun mit Bezug auf das Flußdiagramm der Fig. 5 erklärt. Die in dieser Figur gezeigte Steuerung setzt ein Offline-Festsetzen der Ziellenkwinkel im voraus und die Verwendung des vorher erwähnten virtuellen Nachgebesteuerverfahrens voraus.
  • Der Ablauf beginnt mit Schritt 5b, in dem die verschiedenen Teile des Systems initialisiert werden, und schreitet dann zu Schritt S12 fort, in dem ein Fortbewegungsmuster iθt ausgelesen wird. Dieses Muster gibt die Gelenkwinkelzielwerte für das Gehen des Roboters über eine ideal flache Oberfläche gleichmäßiger Härte an. Der Präfix "i" gibt die Gelenknummer, und der Suffix "t" gibt den Gelenkwinkel zur Zeit an. Die Gelenke sind vom Boden nach oben als 20R=1, 20L=2, ... numeriert. Diese Zeitreihendaten werden im voraus unter Verwendung eines großen Computers berechnet, wie vorher erwähnt, und in einem ROM 116 des Mikrocomputers gespeichert.
  • Die Prozedur schreitet dann zu Schritt S14 vor, in dem die Parameter kp, kv . .. eingelesen werden. Diese Parameter sind Rückkopplungsverstärkungsfaktoren, die später im Detail beschrieben werden. Im folgenden Schritt S16 werden der Zeitgeberwert , der Zählerwert COUNT und der Gelenknummerwert (Zählerwert) auf null zurückgesetzt, wonach das Gehen in Schritt S18 gestartet wird und der Wert des Zählers zum Zählen der Gelenknummern in Schritt 520 auf 1 gesetzt wird. Der Ablauf schreitet dann zu Schritt S22 fort, in dem die Parameter für den Gelenkwinkel iθt (i=1) usw. entsprechend der gegenwärtig gesetzten Gelenknummer aus dem Speicher ausgelesen werden. Die Notation iθt+1, die im Flußdiagramm erscheint, bezeichnet den Gelenkzielwinkel für die Zeit t+1, die auf die gegenwärtige Zeit folgt, nämlich für die Zeit, bei der der nächste Programmzyklus anfängt. Ein Wert Omega Dt gibt die Zielwinkelgeschwindig keit an (später zu beschreiben). Ferner ist Ft(Omega w) ein Merker, der die Zweibein-Abstützperiode anzeigt, Ft(Omega s) ein Merker, der die Einbein-Abstützperiode anzeigt, und Ft(C) ein Merker, der die Stoßabsorptionssteuerperiode anzeigt. Der Mikrocomputer bestimmt auf der Grundlage der Ausgaben des jeweiligen sechsdimensionalen Kraft- und Drehmomentsensors 98 und dergleichen, wenn die Prozedur in dieser Periode ist, und setzt das Merkerbit zu dieser Zeit auf 1.
  • Als nächstes werden in Schritt S24 die Ausgaben der Neigungssensoren usw. eingelesen. Hier gibt ein Wert iθR den tatsächlichen Winkel des i-ten Gelenks an, gibt ein Wert Omega R die tatsächliche Neigungswinkelgeschwindigkeit an, und gibt ein Wert M das tatsächliche auf den Fuß wirkende Moment an. Der Ablauf schreitet dann zu Schritt S26 fort, in dem der Positionsregelungswert iV1 berechnet wird und schreitet zu Schritt S28 fort, in dem der Geschwindigkeitsregelungswert (Vorwärtsregelungswert) iV2 berechnet wird. Wie in Fig. 6 gezeigt, wird in anderen Worten in dem Steuersystem gemäß dieser Ausführungsform ein Geschwindigkeitssteuerwert zu dem betroffenen Servoverstärker 120 ausgegeben, welcher Geschwindigkeitssteuerwert gleich der Summe eines Rückkopplungswerts, der durch Multiplizieren der Abweichung Delta θ zwischen dem Gelenkwinkelführungswert iθt und dem tatsächlichen Gelenkwinkel iθR mit einem Proportionalitätsverstärkungsfaktor kp erhalten ist, und eines Rückkopplungswerts, der durch Multiplizieren der Abweichung zwischen dem Gelenkwinkelführungswert iθt zur Zeit t und des Gelenkwinkelführungswerts iθt+1 zur Zeit t+1 mit einem Verstärkungsfaktor kv erhalten ist. Es sollte allerdings vermerkt werden, daß das Blockdiagramm der Fig. 6 sich auf andere Gelenke als die Fußgelenke bezieht und daß, wie in dem Blockdiagramm der Fig. 7 gezeigt, in dem Falle der Fußgelenke auch Regelungswerte auf Grundlage der Nachgebesteuerung und dergleichen vorliegen. Dies wird in genaueren Einzelheiten später beschrieben.
  • Der Prozeß schreitet dann zu Schritt S30 fort, in dem eine Unterscheidung gemacht wird, ob die Gelenknummer 1 gleich 5 oder größer geworden ist oder nicht, d.h. ob der Steuerwert eines anderen Gelenks als der Fußgelenke gerade berechnet wird oder nicht, und da das Ergebnis natürlich negativ ist, schreitet die Prozedur weiter zu Schritt S32 und zu den nachfolgenden Schritten, in denen, als erstes, die Neigungswinkelgeschwindigkeitsrückkopplung und dergleichen durchgeführt werden. Speziell wird in den Schritten S32 bis S34 unterschieden, ob der Merker Ft(Omega w) oder der Merker Ft(Omega s) an ist (ob der Roboter in einem Zweibein-Abstützzustand oder einem Einbein-Abstützzustand ist) und - auf Grundlage des Ergebnisses dieser Entscheidung - schreitet die Prozedur zu Schritt S36 oder S38 fort, in dem ein dritter Geschwindigkeitsregelungswert iV3 berechnet wird, wie in Fig. 7 gezeigt, in dem die Abweichung Delta Omega zwischen der Zielneigungswinkelgeschwindigkeit Omega Dt und der tatsächlichen Neigungswinkelgeschwindigkeit Omega R mit dem Verstärkungsfaktor k Omega multipliziert wird.
  • Dies bedeutet, einfach ausgesagt, daß zusätzlich zur Durchführung der Nachgebesteuerung das Steuersystem auch eine Stabilitätssteuerung bezüglich des Fußgelenks des abstützenden Beins verwirklicht, um zu verhindern, daß der Roboter umkippt, wenn entschieden worden ist, daß die Neigungswinkelgeschwindigkeit von dem Zielwert abweicht oder daß ein externes Moment auf das Fußgelenk wirkt. Speziell steuert das Steuersystem bei derartigen Gelegenheiten das Fußgelenk des stützenden Beins gemäß dem Abweichungsgrad an, um eine Reaktionskraft bezüglich des Untergrunds zu erzeugen und somit die Haltung des Roboters derart zu korrigieren, wie es erforderlich ist, um zu verhindern, daß der Roboter umfällt. Der Verstärkungsfaktor k Omega ist während der Zweibein-Abstützperiode und während der Einbein-Abstützperiode wie in Fig. 8 gezeigt definiert. Fig. 8 zeigt auf ihrer linken Seite ein Beispiel der Richtung der Neigungswinkelgeschwindigkeitsabweichung Delta Omega, die auf den Roboter wirkt, wenn der Roboter von vorne betrachtet wird. In diesem Fall ist die Richtung der Verstärkung für das Fußgelenk 20L, das aufgrund der Wirkung der Neigungswinkelgeschwindigkeitsabweichung Delta Omega belastet ist, wie in der Figur angedeutet. Fig. 8 zeigt auf ihrer rechten Seite den Zustand des Roboters während des Abstützens mit einem Bein, wie von vorne gesehen. In diesem Fall ist das Vorzeichen des Verstärkungsfaktors K Omega derart definiert, daß das Fußgelenk 20L des abstützenden Beins in der angezeigten Richtung angetrieben wird. In der Prozedur gemäß dem Flußdiagramm der Fig. 5 ist der Steuerwert im Schritt S40 null, wenn gefunden wird, daß der Roboter weder im Zweibein-Abstützzustand noch im Einbein- Abstützzustand ist.
  • Der Ablauf schreitet dann zu Schritt S42 fort, in dem der virtuelle Nachgebesteuerwert bestimmt wird. Wie in Fig. 9 gezeigt, ist speziell eine vorgegebene Periode TCOMP zwischen dem Fußanheben (das Ereignis des Anhebens eines Fußes) und des Fußsenkens des freien Beins des Roboters als die Stoßabsorptionssteuerperiode definiert, und wenn in Schritt S42 entschieden wird, daß der Ablauf in diese Periode eingetreten ist, schreitet die Prozedur zu Schritt S44 fort, in dem der Verstärkungsfaktor kc berechnet wird als kc = KCOMP f(COUNT), zu Schritt S46, in dem ein vierter Geschwindigkeitsrückkopplungswert iV4 berechnet wird, indem kc mit dem erfaßten Moment M multipliziert wird (wie in Fig. 7 gezeigt) und dann, nach dem Erfassen eines Fußsenkens in Schritt S48, zu Schritt 50, in dem der Zählerwert erhöht wird. Mit anderen Worten wird der Stoßabsorptionsgewinnfaktor als eine Funktion des Zählwerts COUNT ermittelt und wird, wie in Fig. 9 gezeigt, dieser Gewinnfaktor vom Zeitpunkt des Fußsenkens über den Zeitverlauf progressiv auf null vermindert. Wenn in Schritt S42 gefunden wird, daß der Ablauf nicht in der Stoßabsorptionsperiode ist, geht die Prozedur zu Schritt S52, in dem der Steuerwert iv4 auf null gesetzt wird, und dann zu Schritt S54, in dem der Zählerwert auf null zurückgesetzt wird.
  • Als nächstes werden in Schritt S56 alle berechneten Steuerwerte zusammenaddiert, um eine Summe iVCOMM zu erhalten, die zu dem Servoverstärker 120 für den betreffenden Motor ausgegeben wird, wonach der Gelenknummernzähler in Schritt S58 erhöht wird, in Schritt S60 eine Unterscheidung durchgeführt wird, ob dies das letzte Gelenk ist und - falls dies so ist - wird in Schritt S62 der Zählerwert erhöht, um den nächsten Zielgelenkwinkel auszulesen, und solange in Schritt 64 nicht gefunden wird, daß das Gehen unterbrochen werden muß, werden Steuerwerte für die jeweiligen Gelenke kontinuierlich bestimmt.
  • Wie man aus der gerade beschriebenen Ausführungsform versteht, wird in der virtuellen Nachgebesteuerung der Verstärkungsfaktor kc simultan mit der Erfassung des Fußhebens bestimmt und wird der Verstärkungsfaktor kc mit dem Zeitablauf nach der Erfassung des Fußsenkens verringert. In der früheren japanischen Anmeldung des Anmelders wurde der Gewinnfaktor (auf den mit kp1 Bezug genommen wurde) auf einen konstanten Wert gesetzt, wie durch die Phantomlinie in Fig. 9 angezeigt, und die Steuerperiode war auf eine vom Fußsenken an gerechnete vorgegebenen Periode To' beschränkt. Im Gegensatz hierzu wird bei der vorliegenden Ausführungsform der Verstärkungsfaktor kc mit dem Zeitablauf progressiv vermindert und kann dieser deshalb auf einen großen Anfangswert gesetzt werden, wodurch es möglich wird, über den gesamten Bereich von Gehgeschwindigkeiten und unabhängig von dem Gewicht der Nutzlast, die der Roboter trägt, den Stoß beim Fußsenken effektiv zu absorbieren.
  • Da der Verstärkungsfaktor kc simultan mit dem Fußheben (d.h. mit dem Beginn der Nachgebesteuerung) festgesetzt wird und da der zu dieser Zeit festgesetzte relativ große Wert bis zum Fußsenken nicht reduziert wird, kann darüber hinaus jeder unerwartete Stoß, der aufgrund einer Berührung des Gliederwerks des freien Beins mit einem Hindernis auftreten mag, zu einem beträchtlichen Grad absorbiert werden.
  • Da der Gewinnfaktor im Moment des Fußsenkens noch hoch ist, kann ferner der Stoß beim Fußsenken effektiv absorbiert werden, und da der Gewinnfaktor danach scharf vermindert wird, kann ein voll ausreichender Absorptionseffekt realisiert werden, ohne Regelschwingungen oder dergleichen auszulösen.
  • Da der Verstärkungsfaktor kc am Ende der Stoßabsorptionssteuerperiode im wesentlichen null ist, kann ferner der Übergang zu der folgenden Positionssteuerung sanft ausgeführt werden.
  • Wenn auch die Erfindung bezüglich eines Beispiels beschrieben wurde, das eine Neigungswinkelgeschwindigkeitsregelung umfaßt, versteht es sich, daß das Steuersystem der Erfindung auf einem fundamental unabhängigen Konzept basiert und als solches unabhängig von einer derartigen Steuerung realisiert werden kann, obwohl der Effekt der Erfindung durch die bessere Gehstabilität verstärkt ist, die man erhält, wenn die Erfindung zusammen mit einer derartigen Steuerung realisiert wird.
  • Wenn auch die Erfindung bezüglich eines Beispiels beschrieben wurde, in dem die Zielgelenkwinkel (und Zielwinkelgeschwindigkeit) offline berechnet werden, ist die Erfindung nicht auf eine derartige Anordnung beschränkt, sondern umfaßt darüber hinaus konzeptuell den Fall, in dem die Zielgehdaten in Echtzeit berechnet werden.
  • Zusätzlich ist die Erfindung, obwohl sie bezüglich eines Zweibein-Schreitroboters beschrieben wurde, nicht nur bei derartigen Robotern anwendbar, sondern auch bei Robotern, die drei oder mehr Beine aufweisen.
  • Die Erfindung wurde somit mit Bezugnahme auf spezielle Ausführungsformen gezeigt und beschrieben. Allerdings sollte vermerkt werden, daß die vorliegende Erfindung keinesfalls auf die Details der beschriebenen Anordnungen beschränkt ist, sondern daß Änderungen und Modifikationen durchgeführt werden können, ohne den Bereich der anhängenden Ansprüche zu verlassen.

Claims (3)

1. System zum Steuern der Fortbewegung eines Schreitroboters (1) mit zwei Beinen, der einen Körper (24) und zwei Beingliederwerke aufweist, die jeweils mit dem Körper (24) mittels eines Hüftantriebsgelenks (10, 12, 14R, L) verbunden sind und jeweils aus einem Fußabschnitt (22R, L) und einem Beinabschnitt (27, 28R, L) zusammengesetzt sind, die mittels eines Fußantriebsgelenks (18, 20R, L) verbunden sind, das System umfassend erste Mittel (89, ..) zum Erfassen wenigstens eines tatsächlichen Winkels (iθR) jedes Antriebsgelenks (10, 12, 14, 18, 20R, L) und Servosteuermittel (120) zum Antreiben jedes Antriebsgelenks derart, daß wenigstens ein Fehler zwischen dem erfaßten tatsächlichen Winkel (iθR) und einem Zielwinkel (iθt) abnimmt;
dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweites Mittel (98) vorgesehen ist zum Erfassen eines Moments oder einer Kraft (M), die auf ein Beingliederwerk wirken, wenn der Fußabschnitt den Untergrund berührt;
ein drittes Mittel (114) vorgesehen ist zum Messen der Zeit nach dem Anheben des Beingliederwerks vom Untergrund;
ein viertes Mittel (114; 546) vorgesehen ist zum Bestimmen einer Antriebsgeschwindigkeit (iV4) des Fußantriebsgelenks (18, 20R, L) des Beingliederwerks durch Multiplizieren des erfaßten Moment- oder Kraftwerts (M) mit einem Verstärkungsfaktor (kc), der bezüglich der Zeit variabel festgesetzt ist; und daß das Servosteuermittel (120) das Fußantriebsgelenk (18, 20R, L) mit der Antriebsgeschwindigkeit (iV4) antreibt, um den Fußabschnitt des Beingliederwerks nachgiebig zu machen.
2. System nach Anspruch 1, bei dem der Verstärkungsfaktor (kc) nach dem Anheben des Fußabschnitts vom Untergrund auf einen vorbestimmten Wert gesetzt ist, bis der Fußabschnitt des Beingliederwerks den Untergrund berührt, und innerhalb einer vorbestimmten Periode (To') vermindert wird, nachdem der Fußabschnitt den Untergrund berührt hat.
3. System nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 oder 2, bei dem der Verstärkungsfaktor (kc) auf null vermindert wird, wenn die vorgegebene Periode (To') abgelaufen ist.
DE69120639T 1990-11-30 1991-11-27 System zur Steuerung der Fortbewegung eines Schreitroboters mit Beinen Expired - Lifetime DE69120639T2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP2336418A JP2997036B2 (ja) 1990-11-30 1990-11-30 脚式移動ロボットの歩行制御装置

Publications (2)

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DE69120639D1 DE69120639D1 (de) 1996-08-08
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