TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines
besonderen Reagenzes zum Nachweisen eines Antikörpers gegen ein
säurefestes bakterielles Antigen.
STAND DER TECHNIK
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Die säurefesten Bakterien sind durch die Anwesenheit von
Mykolsäure, einer äußerst stark hydrophoben, langkettigen Fettsäure
auf der Oberflächenschicht ihrer Zellen gekennzeichnet. Die
Mykolsäure liegt sowohl gebunden an verschiedene Lipide,
Saccharide, Peptide und andere Substanzen als auch an
Arabinogalactan vor.
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Vor allem erregte Trehalosedimykolat (nachfolgend als TDM
abgekürzt), eine an ein Saccharid gebundene Mykolsäure, welches auch
als Cordfaktor bei Tuberkelbazillen bekannt ist, unter dem
Gesichtspunkt seines engen Bezugs zur Pathogenität des Bazillus
auf einmal viel Aufmerksamkeit als toxisches Glykolipidprodukt,
das durch menschliche Tuberkelbazillen produziert wird. In den
letzten Jahren ist gefunden worden, daß TDM in den Zellwänden
einer großen Zahl anderer Bakterienarten der Gattung
Mycobacterium und damit eng verwandter nicht-pathogener Aktinomyzeten,
wie etwa den zur Gattung Nocardia und Rhodococcus gehörigen,
ebenfalls weitverbreitet ist.
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Es ist ferner bekannt, daß die in den Zellwänden säurefester
Bakterien gefundene Mykolsäure nicht nur als TDM, sondern auch
als mykolsäurehaltige Glykolipide (nachstehend als MGL
bezeichnet), wie etwa Glucoseinonomykolat, Glucosedimykolat,
Fructosemonomykolat, Arabinosemonomykolat, Mannosemonomykolat,
Trehalosemonomykolat, Trehalosetrimykolat und Trehalosetetramykolat,
auftritt.
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Diese MGLs haben dadurch viel Aufmerksamkeit erregt, daß sie
eine breite Vielfalt immunopharmakologischer Bioaktivitäten, wie
etwa sowohl Immunadjuvansaktivitäten, eine nicht-spezifische
Schutzimmunität, Granulombildungsvermögen,
Makrophagenaktivierungsvermögen und Antitumoraktivitäten als auch Toxizitäten
besitzen [s. Kekkaku, 63 (3), 41-54 (1988) und die Proceedings of
the 11th Meeting of the Japanese Society for Medical Mass
Spectrometry, 11, 63-72 (1986)].
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Eine besondere Art Mykolsäure ist für Bakterienarten spezifisch,
die als ein wichtiger Faktor zur Bestimmung säurefester
Bakterien dienen. In der Zwischenzeit ist bereits die
Unterklassenzusammensetzung und die molekulare Zusammensetzung von Mykolsäure
für jede Bakterienart aufgeklärt worden [s. Journal of Clinical
Microbiology, 24 (6), 106-1070 (1986) und das Journal of General
Microbiology, 134, 2213-2229 (1988)].
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Es ist deshalb möglich, säurefeste Bakterien und zwar infektiöse
Bakterienarten durch Ermitteln des Antikörpers gegen die aus
jeder Bakterienart stammende Mykolsäure oder ihre Derivate
nachzuweisen.
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Da diese Bakterienarten jedoch hauptsächlich durch Analysieren
der morphologischen und biologischen Merkmale von
Bakterienzellen nachgewiesen wurden, die nach Isolierung der Kultur erhalten
wurden, hat dieses Nachweisverfahren Problem wie etwa den Mangel
an Schnelligkeit und eine unbefriedigende Zuverlässigkeit der
Ergebnisse aufgrund bei einigen Arten erhaltener
widersprüchlicher Ergebnisse der Beurteilung aufgeworfen.
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Es ist eine wohlbekannte Tatsache, daß Infektionen mit dem
Tuberkelbazillus oder eng damit verwandten säurefesten Bakterien
hauptsächlich mit Epitheloidzellengranulomen verlaufen, was auf
verschiedenen immunologischen Reaktionen beruht, und Tuberkel
und Kavitation, die charakteristischste Läsionen, hervorrufen.
Es gibt jedoch kein Verfahren zur schnellen Identifizierung
dieser infektiösen Bakterien. Bei diesem Hintergrund besteht eine
starke Nachfrage nach einem Verfahren zur schnellen Diagnose
dieser Infektionen mit dem Tuberkelbazillus oder damit eng
verwandten säurefesten Bakterien.
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Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Reagenz zur
Bestimmung säurefester Bakterienarten und säurefester
Bakteriengattungen (einschließlich der Gattungen Mycobacterium, Nocardia
und Rhodococcus) bereitzustellen.
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Es ist ein weitere Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Bestimmung säurefester Bakterienarten und säurefester
Bakteriengattungen (einschließlich der Gattungen Mycobacterium,
Nocardia und Rhodococcus) bereitzustellen.
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Es ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur raschen Diagnose von Infektionen mit säurefesten
Bakterien beim Menschen und anderen Tieren bereitzustellen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfinder führten ausgedehnte Untersuchungen an Mykolsäure
und ihren Derivaten, Zellwand-Lipidbestandteilen der Zellen von
Tuberkelbazillen und anderen säurefesten Bakterien durch und
haben gefunden, daß ein als Antwort auf die Verabreichung von aus
diesen Bakterienzellen erhaltenem MGL an lebende Körper
produzierter Antikörper eine Mykolsäure-Struktureinheit (und zwar
Mykolsäure selbst oder ein Derivat derselben) als Antigen erkennt
und ferner strukturelle Unterschiede innerhalb der Mykolsäure-
Unterklassen erkennt. Die Erfinder haben ferner gefunden, daß
ein Antikörper in Patienten mit einer Infektion durch säurefeste
Bakterien eine Mykolsäure, ein Mykolsäuresalz, einen
Mykolsäureester oder einen Ester einer anderen Fettsäure mit einer
Kohlenstoffzahl von 14 oder mehr als Mykolsäure mit einem Mono-
oder Disaccarid als Antigen erkennt, und daß, wenn als Probe
eine Körperflüssigkeit eines mit einem Tuberkelbazillus oder einem
damit nahe verwandten säurefesten Bakterium infizierten
Patienten verwendet wird, der darin enthaltene Antikörper die
vorgenannten Verbindungen als Antigene erkennt. Die Erfinder führten
auf der Grundlage dieser Befunde weitere Untersuchungen durch
und vervollständigten die vorliegende Erfindung.
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Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung einer
Verbindung, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus
Mykolsäuren, Mykolsäuresalzen, Mykolsäureestern und Estern anderer
Fettsäuren mit einer Kohlenstoff zahl von 14 und mehr als
Mykolsäure mit einem Mono- oder Disaccharid ausgewählt ist, in einem
ELISA-Verfahren zum Nachweisen eines Antikörpers gegen ein
säurefestes bakterielles Antigen in einer Serumprobe
(einschließlich der Gattungen Mycobacterium, Nocardia und
Rhodococcus) bereit.
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In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Erfindung ein
Verfahren zur Diagnose säurefester bakterieller Infektionen
bereit, wobei der Unterschied in der Absorption zwischen einer
einem gesunden Menschen entnommenen Probe und einer Probe aus
einem Patienten durch ein Nachweisverfahren für einen Antikörper
gegen ein vorstehend beschriebenes säurefestes bakterielles
Antigen bestimmt wird.
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In der vorliegenden Erfindung sind die säurefesten
Bakteriengattungen hauptsächlich Mycobacterium, Nocardia und Rhodococcus
usw. Beispiele der Gattung Mycobacterium angehörender
säurefester Bakterienarten schließen Tuberkelbazillen wie etwa M.
tuberculosis und M. bovis und damit nahe verwandte säurefeste
Bakterien wie etwa M. kansasii, M. leprae, M. intracellulare-M.
avium-Komplex und atypische Mykobakterien wie etwa N.
scrofulaceum und M. fortuitum ein.
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Im Umfang der vorliegenden Erfindung ist Mykolsäure als
Verbindung mit einer Struktur der folgenden Formel (I) definiert:
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worin R¹ und R² unabhängig eine normale oder verzweigte
aliphatische C&sub1;&sub0;&submin;&sub6;&sub0;-Kette darstellen.
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Hier können R¹ und R² Gruppen mit unterschiedlichen Polaritäten
besitzen, z.B. Cycloalkylgruppen, wie etwa ein Cyclopropanring,
Niederalkylgruppen wie etwa eine Methylgruppe,
Niederalkoxygruppen wie etwa eine Methoxygruppe, Epoxygruppe, Hydroxygruppe,
Carbonylgruppe und Carboxylgruppe, und können eine Doppelbindung
(vorzugsweise 1 bis 7 Doppelbindungen) besitzen.
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Die Struktur der aus Bakterienzellen erhaltenen Mykolsäure
schwankt unter den Bakterienarten breit und die
Kohlenstoffgesamtzahl, Doppelbindungszahl und die Kohlenstoff zahl von R¹ und
R² sind taxonomisch signifikant. Was die Kohlenstoffgesamtzahl
betrifft, so schwankt sie breit. Zum Beispiel ist C&sub8;&sub0; oder mehr
oft bei der Gattung Mycobacterium, C&sub5;&sub0; oder derart bei der
Gattung Nocardia und C&sub3;&sub0; oder derart bei der Gattung Corynebacterium
der Fall. Außerdem besitzen R¹ und R² verschiedene Gruppen mit
unterschiedlichen Polaritäten, wie etwa ein Cyclopropanring,
eine Methylgruppe, Methoxygruppe, Epoxygruppe, Hydroxygruppe,
Carbonylgruppe und Carboxylgruppe. Diese Tatsachen sind bereits
bekannt ["Biseibutu no Kagaku Jikkenho", verlegt von Gakkai
Syuppan Center, 131-143 (10. Februar 1985, 3. Auflage); European
Journal of Biochemistry, 139, 173-180 (1984)].
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Es ist jedoch anzumerken, daß der Unterschied im Substituenten
bei der Bestimmung von Bakterienarten in der vorliegenden
Erfindung von Bedeutung ist. Zum Beispiel ist von den folgenden
Unterklassen bekannt, daß sie aus Bakterienzellen erhalten
werden können.
(a) α-Mykolsäure (C&sub7;&sub8; < , M. tuberculosis))
(b) Methoxymykolsäure (C&sub8;&sub5; < , M. tuberculosis)
(c) β-Mykolsäure (oder Ketomykolsäure) (C&sub8;&sub5; < , M. tuberculosis)
(d) Dicarboxymykolsäure (C&sub6;&sub0; < , M. phlei)
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Beispiele schließen auch α'-Mykolsäure (dasselbe wie
α-Mykolsäure mit Ausnahme der Kohlenstoff zahl) und diejenigen mit einer
Epoxygruppe ein.
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Die von der vorliegenden Erfindung umfaßte Mykolsäure ist wie
vorstehend definiert' aber die vorstehend dargestellten
Kohlenstoffzahlen sind Durchschnittswerte und die Mykolsäure kann ein
Gemisch verschiedener Mykolsäuren mit unterschiedlichen
Kohlenstoffzahlen sein.
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In der vorliegenden Erfindung bedeutet das Mykolsäuresalz das
Salz der vorstehend definierten Mykolsäure mit einem Metall wie
etwa Natrium oder Kalium.
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In der vorliegenden Erfindung bedeutet der Mykolsäureester nicht
nur einen Ester mit einem Mono- oder Disaccharid, sondern auch
einen Alkyl-, Alkenyl-, Silyl- oder Arylester. Diese Ester
unterliegen keiner Einschränkung so lange sie die
Antigen-Antikörper-Reaktion nicht beeinträchtigen. Beispiele derartiger
Ester schließen den Methylester, Ethylester, t-Butylester,
Phenylester, Trimethylsilylester und Benzylester ein.
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Die andere Fettsäure mit einer Kohlenstoff zahl von 14 oder mehr
(vorzugsweise 14 bis 80, bevorzugter 14 bis 40) als Mykolsäure
bedeutet eine gesättigte oder ungesättigte aliphatische
Carbonsäure, die einen Substituenten, wie etwa eine Hydroxylgruppe,
C&sub1;&submin;&sub6;-Alkoxygruppe, eine C&sub1;&submin;&sub6;-Alkylgruppe, eine Epoxygruppe, eine
Carbonylgruppe oder eine Carboxylgruppe besitzen kann. Beispiele
einfacher Fettsäuren ohne Substituent schließen gesättigte
Fettsäuren, wie etwa Myristinsäure, Pentadecansäure,
Palmitinsäure, Heptadecansäure, Stearinsäure, Nonadecansäure,
Arachinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure,
Heptacosansäure, Montansäure, Melissinsäure und Vaccensäure, und ungesättigte
Fettsäuren, wie etwa Ölsäure, Elaidinsäure, Cetoleinsäure,
Erucasäure, Brassidinsäure, Linolsäure, Linolensäure,
Arachidonsäure und Stearolsäure, ein.
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In der vorliegenden Erfindung bedeutet das Monosaccharid nicht
nur ein normales, verzweigtes oder cyclisches Monosaccharid, wie
etwa Pentose, Hexose, Heptose, Octose, Nonose oder Decose,
sondern auch ein Substitutionsprodukt, wie etwa ein
Desoxyzukker, Methylzucker, Thiozucker oder Aminozucker.
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Das Disaccharid bedeutet Maltose, Cellobiose, Gentobiose,
Melibiose, Lactose, Turanose, Sophorose, Trehalose, Isotrehalose,
Sucrose oder Isosaccharose.
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In der vorliegenden Erfindung unterliegen das Alkyl, Alkenyl
oder Aryl keiner Einschränkung. Beispiele davon schließen Alkyle
(z.B. normale, verzweigte oder cyclische Alkyle wie etwa Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl,
Butyl, Hexyl, Cyclohexyl), das substituiert sein kann, Alkenyle
(z.B. normale, verzweigte oder cyclische Alkenyle, wie etwa
Allyl, Vinyl, Benzyl und Styryl) und Aryle (z.B. Phenyl und
Naphthyl) ein. Insbesondere bedeutet das C&sub1;&submin;&sub6;-Alkyl in der
vorliegenden Erfindung ein Alkyl mit einer Kohlenstoffzahl von 6
oder weniger, wie etwa Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl, Butyl, n-Amyl, Isoamyl, Hexyl,
Cyclopentyl und Cyclohexyl.
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Die vorgenannten Mykolsäuren oder Mykolsäureester mit einer
anderen Substanz als einem Saccharid werden durch ein an sich
bekanntes Verfahren (z.B. Extraktion und Synthese aus
Bakterienzellen) hergestellt.
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Die Extraktion aus Bakterienzellen wird wie folgt durchgeführt:
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Bakterienzellen werden der direkten Hydrolyse und Extraktion mit
einem organischen Lösungsmittel unterzogen, gefolgt von der
Trennung durch DSC (Dünnschichtchromatographie), oder
Glykolipide werde aus Bakterienzellen mit Chloroform-Methanol oder einem
anderen Lösungsmittel extrahiert und getrennt und der Hydrolyse
unterzogen, gefolgt von der Extraktion der Lipide mit einem
organischen Lösungsmittel und der DSC-Trennung, um die
Mykolsäuren aus unterschiedlichen Unterklassen zu liefern.
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Diese Mykolsäuren können weiter durch herkömmliche Verfahren in
Niederalkylester überführt werden.
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Diese Mykolsäuren oder Mykolsäureester mit einer anderen
Substanz als einem Saccharid (z.B. Mykolsäure-C&sub1;&submin;&sub6;-alkylester)
können auch durch Synthese durch herkömmliche Verfahren wie
folgt erhalten werden:
Verfahren
Niederalkyl R³-CH&sub2;CHO
Hydrolyse (z. B. 10% KOH)
Alkyl
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In diesen Formeln ist R³-CH&sub2; mit R¹ in der vorstehenden Formel
(I) identisch und R² besitzt dieselbe Definition wie vorstehend.
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Wenn eine verzweigte Fettsäure wie α-Alkyl-β-hydroxyfettsäure
(III) [die durch die vorstehende Formel (I) dargestellte
Mykolsaure] hergestellt wird, kann gemäß Verfahren A das gewünschte
Produkt Mykolsäureniederalkylester (II) durch eine Claisen-
Kondensation des Fettsäureesters gefolgt von der Reduktion mit
NaBM&sub4; wie in der Literatur beschrieben [Bull. Soc. Chim. Fr.,
504-510 (1954)]
erhalten werden, wenn R³ und R² dieselbe
Alkylgruppe darstellen.
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Gemäß Verfahren B kann der Mykolsäure-C&sub1;&submin;&sub6;-alkylester (II) durch
Kondensation eines aliphatischen Aldehyds und eines
α-Bromcarbonsäureesters durch Reformatsky-Reaktion erhalten werden, wenn
R³ und R² voneinander verschiedene Alkylgruppen sind. Die
Hydrolyse der durch Verfahren A oder B erhaltenen Verbindung (II)
liefert die gewünschte Produktverbindung (III) [Mykolsäure (I)].
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Gemäß Verfahren C kann die Verbindung (III) [Mykolsäure (I)]
direkt durch Kondensation eines aliphatischen Aldehyds und einer
Carbonsäure, vorzugsweise in Gegenwart einer starken Base wie
etwa LDA (Lithiumdiisopropylamid) bei einer Konzentration von 2
Mol oder mehr erhalten werden, wenn R³ und R² von einander
verschiedene Alkylgruppen sind.
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Die Synthese liefert selbstverständlich verschiedene Mykolsäuren
mit verschiedenen erwünschten Kohlenstoff zahlen und mit einer
einheitlichen Zusammensetzung.
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Es ist anzumerken, daß ein Mykolsäuresalz leicht zum Beispiel
durch Reaktion einer Mykolsäure mit einer Base hergestellt
werden kann.
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Eine andere Fettsäure mit einer Kohlenstoff zahl von 14 oder mehr
als Mykolsäure wird ebenfalls durch ein an sich bekanntes
Verfahren hergestellt.
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Die auf diese Weise (aus Bakterienzellen oder durch Synthese
erhaltene) erhaltene Mykolsäure, das Mykolsäuresalz oder die
Fettsäure mit einer Kohlenstoff zahl von 14 oder mehr wird mit
einem vorstehend beschriebenen Mono- oder Disaccharid durch ein
bekanntes Verfahren zum Liefern eines Esters mit einem Saccharid
verestert.
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In der vorliegenden Erfindung ist das Disaccharid vorzugsweise
Trehalose. Mit anderen Worten ist der Ester vorzugsweise ein
Ester von Mykolsäure mit Trehalose oder ein anderer Ester einer
Fettsäure mit einer Kohlenstoff zahl von 14 oder mehr als
Mykolsäure mit Trehalose (nachstehend als TFE abgekürzt).
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Beispiele von TFE schließen Trehalosepalmitat,
Trehalosemyristat, Trehalosestearat, Trehaloseoctadecadienoat,
Trehalosecorynomykolat und Trehalosemykolat, genauer 6,6'-Di-O-palmitoyl-α,α-
trehalose, 6,6'-Di-O-mykoloyl-α,α-trehalose und
2,6'-Di-O-oleoyl-α,α-trehalose ein.
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Der TFE schließt bekannte Verbindungen ein und wird durch
Unterziehen von Trehalose und der vorgenannten Mykolsäure (aus
Bakterienzellen oder durch Synthese erhalten), dem Mykolsäuresalz
oder der Fettsäure mit einer Kohlenstoff zahl von 14 oder mehr
einem an sich bekannten Veresterungsverfahren hergestellt. Zum
Beispiel kann ein Disubstitutionsprodukt von Trehalose in 6- und
6'-Stellung durch das in der offengelegten japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 185599/1983 und in Chemistry and Physics of
Lipids, Bd. 27, S. 345-352 (1980), beschriebene Verfahren oder
ein dazu analoges Verfahren hergestellt werden.
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Ferner kann ein asymmetrisches Disubstitutionsprodukt von
Trehalose (z.B. in 2- und 6'-Stellung substituiert) durch Schützen
jeweils der 4- und 6-Stellung und 4'-und 6'-Stellung von
Trehalose mit einer Schutzgruppe wie etwa
Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl, ihr Isomerisieren durch ein bekanntes Verfahren,
erneutes Schützen der 6-Stellung, Diacylieren der 2- und 6'-
Stellung mit einer gewünschten Fettsäure und Entschützen der
anderen geschützten Gruppen als die in 2- und 6'-Stellung
hergestellt werden.
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Der TFE ist vorzugsweise ein Ester, der mit 1 bis 4 Fettsäuren
(einschließlich Mykolsäure) in wahlfreien Stellungen,
vorzugsweise in einer der 2-, 2'-, 3-, 3'-, 6- und 6'-Stellungen
gebundene Trehalose umfaßt, wobei weiter einem Ester der Vorzug
gegeben wird, der mit zwei Fettsäuren (einschließlich
Mykolsäure)
in 6- und 6'-Stellung gebundene Trehalose umfaßt.
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In der vorliegenden Erfindung ist es sogar möglich, infektiöse
Bakterienarten zu ermitteln, wenn ein Mykolsäureester jeder
Unterklasse als Reagenz zum Nachweis des Antikörpers gegen ein
säurefestes bakterielles Antigen verwendet wird; deshalb ist der
Trehalosemykolsäureester (nachstehend als TME abgekürzt) unter
den TFE bevorzugt.
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Beispiele des TME schließen Trehalosemonomykolat,
Trehalosedimykolat, Trehalosetrimykolat und Trehalosetetramykolat ein, wobei
Trehalose-6,6'-dimykolat der Vorzug gegeben wird.
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Spezielle Beispiele des TME schließen 6'-O-Corynomykoloyl-2-O-
pentadecanoyl-α,α-trehalose, 2-O-Icosanoyl-6'-O-(3-hydroxy-2-n-
octadecyltetracosanoyl)-α,α-trehalose, 2-O-(9-Octadecenoyl)-6'-
O-(3-hydroxy-2-tetradecyl-11-icosenoyl)-α,α-trehalose, 2-O-
Pentadecanoyl-3-O-octadecanoyl-6'-O-(3-hydroxy-2-n-tetradecyldocosanoyl)-α,α-trehalose, 2,3-Di-O-eicosanoyl-6'-O-(3-hydroxy-2-
n-octadecyltetracosanoyl)-α,α-trehalose und
2,3-Di-O-(9-octadecenoyl)-6'-O-(3-hydroxy-2-tetradecyl-11-icosenoyl)-α,α-trehalose
ein.
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Der TME schließt bekannte Verbindungen ein und kann aus
säurefesten Bakterien, wie etwa denjenigen der Gattung Mycobacterium,
Nocardia, Rhodococcus und Corynebacterium, durch ein bekanntes
Verfahren wie bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren der
Extraktion von Mykolsäure aus Bakterienzellen extrahiert und
isoliert werden. In diesem Fall ist es möglich, Trehalose-6-
monomykolat, Trehalose-6,6'-dimykolat (Cordfaktor), Trehalose-
2,3,6'-trimykolat, Trehalose-2,6,6'-trimykolat und andere von
verschiedenen Bakterienarten stammende zu erhalten.
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Wie vorstehend angegeben ist es möglich, TME direkt aus
Bakterienzellen auf der Grundlage der Zahl an Trehalose gebundener
Mykolsäuren abzutrennen, aber dies ist nicht möglich auf der
Grundlage der Art (Unterklasse) wie etwa einem unterschiedlichen
Mykolsäuresubstituenten usw. Aus diesem Grund kann, wenn eine
gewünschte, aus Bakterienzellen stammende Mykolsäure, an eine
bestimmte Stellung von Trehalose gebunden ist, TME dadurch
produziert werden, daß Mykolsäure allein aus einem säurefesten
Bakterium durch ein bekanntes Verfahren extrahiert, abgetrennt und
isoliert wird und sie und Trehalose dem an sich bekannten
Veresterungsverfahren, welches vorstehend beschrieben worden ist,
unterworfen werden.
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In der vorliegenden Erfindung ist es wie im Fall von
Disacchariden auch möglich, einen Ester einer Mykolsäure (aus
Bakterienzellen oder durch Synthese hergestellt), ein Mykolsäuresalz oder
eine Fettsäure mit einer Kohlenstoff zahl von 14 oder mehr mit
einem Monosaccharid herzustellen.
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Beim Nachweis des Antikörpers gegen das säurefeste Bakterien-
Antigen, dem Bestimmen der Art der säurefesten Bakterienart, dem
Bestimmen der Gattung der säurefesten Bakterien (einschließlich
Mycobacterium, Nocardia und Rhodococcus) oder der Diagnose der
Infektionen mit säurefesten Bakterien mittels des Reagenzes der
vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, daß die Mykolsäure, das
Mykolsäuresalz, der Mykolsäureester (nachstehend MS abgekürzt)
oder der Ester der anderen Fettsäure mit einer Kohlenstoff zahl
von 14 oder mehr als Mykolsäure mit einem Mono- oder Disaccharid
(nachstehend SFE abgekürzt) verwendet wird, nachdem er auf einer
Platte immobilisiert worden ist. Diese Antigene werden
anschließend mit einer antikörperhaltigen Probe (z.B. Körperflüssigkeit,
insbesondere Blut, Serum, Plasma, Pleuraerguß,
Aszitesflüssigkeit oder Urin des mit dem Tuberkulosebazillus infizierten
Patienten) in Berührung gebracht und durch das ELISA-Verfahren
(enzymverknüpfter Immunsorbenstest), ein an sich bekanntes
Verfahren, analysiert.
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Somit stehen diese beiden Verfahren zum Nachweis zur Verfügung:
das Einschritt-Testverfahren und das Zweischritt-Testverfahren.
Bei dem Einschritt-Testverfahren werden eine durch
Immobilisieren verschiedener Arten MS oder SFE auf Näpfchen hergestellte
feste Phase, eine Probe und ein enzymmarkierter Antikörper zur
selben Zeit umgesetzt. Nach einer vorgegebenen Zeitspanne wird
der unumgesetzte Teil des markierten Antikörpers durch Waschen
entfernt, gefolgt von der Bestimmung der Enzymaktivität der
festen Phase unter Bestimmen des in der Probe enthaltenen
Antikörpers gemäß dem MS oder SFE.
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Bei dem Zweischritt-Testverfahren werden ein immobilisiertes
Antigen und eine Probe umgesetzt. Nach einer vorgegebenen
Zeitspanne wird der unumgesetzte Teil des Antikörpers in der Probe
durch Waschen entfernt, gefolgt von der Reaktion mit einem
enzymmarkierten anti-Antikörper. Nach einer vorgegebenen
Zeitspanne wird der unumgesetzte Teil des markierten Antikörpers
durch Waschen entfernt, gefolgt von der Bestimmung der
Enzymaktivität der festen Phase unter Bestimmen des in der Probe
enthaltenen Antikörpers gemäß dem MS oder SFE. Zur weiteren
Ermittlung in größerer Einzelheit, das heißt dem Ermitteln säurefester
Bakterienarten, wird MS für jede Unterklasse getrennt auf
Näpfchen immobilisiert.
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Das Immobilisierungsverfahren ist keiner Beschränkung
unterworfen, so lange der Gegenstand der vorliegenden Erfindung nicht
beeinträchtigt wird. Zum Beispiel wird MS oder SFE in einem
organischen Lösungsmittel wie etwa Hexan, Isopropanol oder
Ethanol gelöst und die sich daraus ergebende Lösung wird zum
Immobilisieren des MS oder SFE Näpfchens einer Mikroplatte usw.
zugesetzt. Die Immobilisierung wird in etwa 2 bis 48 Stunden
erreicht. Es ist bevorzugt, die Näpfchen mit einem geeigneten
Lösungsmittel zu waschen und nach der Immobilisierung zu
blokkieren.
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Die Reaktion von MS oder SFE in den Näpfchen und dem Antikörper
in der Probe wird unter Bedingungen, bei denen die Reaktion
leicht abläuft (z.B. in einer Feuchtigkeitskammer bei einer
Temperatur von 20 bis 40ºC und einer Feuchtigkeit von 70 bis
100%) etwa 30 Minuten bis 2 Stunden durchgeführt, bis sie sich
selbst beendet. Nach Abschluß der Reaktion wird ein
anti-Antikörper
mit oder ohne Entfernen der unumgesetzten Substanzen in
den Näpfchen zugesetzt und die Reaktion wird bei dem Zustand,
bei dem die Reaktion leicht abläuft (z.B. in einer
Feuchtigkeitskammer bei einer Temperatur von 20 bis 40ºC und einer
Feuchtigkeit von 70 bis 100%) etwa 10 Minuten bis 2 Stunden
durchgeführt, bis sie sich selbst beendet. Der
Reaktionsrückstand wird entfernt und die Näpfchen werden mit einem
organischen Lösungsmittel wie etwa Hexan oder Isopropanol, einem
Phosphatpuffer oder einem anderen Waschmittel gewaschen.
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Der vorgenannte anti-Antikörper ist ein anti-Antikörper gegen
den vorgenannten primären Antikörper und wird mittels eines
Tieres (die Tierart ist keiner Einschränkung unterworfen;
Beispiele verwendbarer Tiere schließen Ziegen, Pferde, Schafe und
Rinder ein) hergestellt. Es ist bevorzugt, einen anti-Antikörper
gegen IgM (IgG kann eingeschlossen sein) zu verwenden, wenn eine
Mykolsäure, ein Mykolsäuresalz oder ein Mykolsäureester jeder
Unterklasse zur Identifizierung der Bakterienart verwendet wird,
und einen anti-Antikörper gegen IgM + IgG zu verwenden, wenn ein
Ester einer anderen Fettsäure mit einer Kohlenstoffzahl von 14
oder mehr als Mykolsäure mit einem Sacccharid (Mono- oder
Disaccharid) zum Bestimmen von Bakteriengattungen verwendet wird.
In der vorliegenden Erfindung wird ein an einen Marker
gekuppelter anti-Antikörper verwendet. Hier kann jede normalerweise zu
einem Immuntest verwendete Substanz als Marker verwendet werden
und Beispiele derartiger Substanzen schließen Enzyme,
radioaktive Substanzen, lumineszierende Substanzen und
fluoreszierende Substanzen ein. Beispiele von Enzymen schließen Peroxidase,
β-D-Galactosidase und alkalische Phosphatase ein. Beispiele
radioaktiver Substanzen schließen Iod und Deuterium ein.
Beispiele lumineszierender Substanzen schließen Acridiumsalze ein.
Beispiele fluoreszierender Substanzen schließen
Fluoreszeinisothiocyanat ein.
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Der Zweck des Herstellens eines an einen Marker gekuppelten
anti-Antikörpers kann durch ein an sich bekanntes Verfahren
vollständig erreicht werden.
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Anschließend wird der an der Reaktion beteiligte anti-Antikörper
wie folgt bestimmt: wenn der anti-Antikörper zum Beispiel an
Peroxidase als Marker gekuppelt ist, wird die Peroxidase mit o-
Phenylendiamin und Wasserstoffperoxid unter Hervorrufen einer
Farbentwicklung umgesetzt, gefolgt von der Bestimmung der
optischen Dichte (OD) bei einer Hauptwellenlänge von 492 nm und
einer Unterwellenlänge von 690 nm.
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Es ist erwünscht, daß die Ergebnisse als Unterschiede bei den
Unterschieden der optischen Dichte (ODD) zwischen der
durchschnittlichen OD eines gesunden Menschen als Kontrolle und der
OD der Probe berechnet werden. Wenn der ODD nicht weniger als
0,100 ist, zeigt er die Anwesenheit eines signifikanten Wertes
für einen durch ein säurefestes Bakterium produzierten
Antikörper an, und somit wird der Patient, aus dem die Probe gesammelt
wurde, (einschließlich nicht-menschlicher Tiere), als mit einem
säurefesten Bakterium (Tuberkelbazillus oder ein damit nahe
verwandtes säurefestes Bakterium) infiziert beurteilt.
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Die Proben sind Körperflüssigkeiten von Tieren einschließlich
Menschen. Beispiele nicht-menschlicher Tiere schließen Säuger,
wie etwa Pferde, Schweine und Hühner, und Vögel ein. Beispiele
verwendbarer Körperflüssigkeiten schließen Serum, Plasma,
Rükkenmarksflüssigkeit, Speichel, Pleuraerguß, Aszitesflüssigkeit
und Urin ein. In der vorliegenden Erfindung kann die Probe gemäß
einem bekannten Verfahren vorbereitet werden. Wenn der
Antikörper in zum Beispiel Serum bestimmt wird, ist es bevorzugt, das
Serum in 40- bis 640-facher, idealerweise 160-facher Verdünnung
zu verwenden.
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Das Reagenz der vorliegenden Erfindung zum Nachweis des
Antikörpers gegen ein säurefestes bakterielles Antigen, das Verfahren
des Nachweises des Antikörpers gegen ein säurefestes
bakterielles Antigen mittels des Reagenzes und das Verfahren der Diagnose
von Infektionen mit einem säurefesten Bakterium, das sich auf
das Nachweisverfahren gründet, sind einfachere Verfahren und
bieten eine viel höhere Spezifität im Vergleich mit
herkömmlichen
Reagenzien und Verfahren.
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Insbesondere das Reagenz der vorliegenden Erfindung erlaubt
einen sehr raschen Antikörpernachweis, Bakteriennachweis und
eine Infektionsdiagnose, da ein Test durch direktes Verwenden
einer Körperflüssigkeit des Patienten mit einer Infektion mit
einem säurefesten Bakterium als Probe auf der Grundlage eines
ELISA-Verfahrens ausgeführt wird.
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Da weiterhin für die vorliegende Erfindung verwendete Reagenzien
(MS und SFE) auch durch Synthese hergestellt werden können,
können sie leicht in großen Mengen in industriellem Maßstab
bereitgestellt werden.
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Außerdem erlauben das Reagenz und das Verfahren der vorliegenden
Erfindung einen hochempfindlichen Test, der die Bestimmung einer
Spurenmenge im Serum vorliegenden Antikörpers ermöglicht.
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Somit kann ein einfacher und rascher Nachweis des Antikörpers
gegen ein säurefestes bakterielles Antigen mittels des Reagenzes
durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung ausgeführt
werden, und die Bestimmung säurefester Bakteriengattungen
(einschließlich der Gattungen Mycobacterium, Nocardia und
Rhodococcus) kann wiederum ausgeführt werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Diagnose zum Bestimmen des infizierenden
säurefesten Bakteriums auf der Grundlage einer Bestimmung
säurefester Bakterienarten mittels einer Mykolsäure, eines
Mykolsäuresalzes oder eines Mykolsäureesters (MS) jeder Unterklasse als
einem Reagenz zum Nachweis eines Antikörpers gegen ein
säurefestes bakterielles Antigen durchgeführt, wodurch sich der
besondere Effekt ergibt, daß eine rasche Auswahl eines
therapeutischen Wirkstoffs für die Krankheit möglich ist.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist eine graphische Darstellung, welche den Nachweis der
Antikörper gegen Trehalosedimykolat (TDM), Glucosemonomykolat
(GM) und Mannosemonomykolat (MM), welche alle aus Nocardia rubra
(Nr-) stammen, durch das ELISA-Verfahren zeigt. Fig. 2 ist eine
graphische Darstellung, welche den Nachweis des Antikörpers
gegen Nr-TDM durch das ELISA-Verfahren zeigt. Fig. 3 ist eine
graphische Darstellung, welche durch das
Maus-Immunisierungsverfahren bestimmte Unterschiede beim Antikörpergehalt gegen
Nr-TDM zeigt. Fig. 4 ist eine graphische Darstellung, welche die
Reaktionen unter Verwenden von Nr-Bakterienzellen als Antigene
mit oder ohne das Entfernen von Mykolsäure zeigt. Fig. 5 ist
eine graphische Darstellung, welche die Antigenitäten von
Mykolsäuremethylestern zeigt. Fig. 6 ist eine graphische Darstellung,
welche die Reaktivitäten zeigt, die unter Verwenden
verschiedener TDM und Mykolsäuremethylester als Antigen erhalten wurden.
Fig. 7 ist eine graphische Darstellung, welche den
Antikörpernachweis eines durch das ELISA-Verfahren mit Trehalose-6,6'-
dipalmitat (TDP) als Antigen zeigt.
BESTE AUSFÜHRUNGSWEISE DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend mittels der folgenden
Beispiele in größerer Einzelheit beschrieben, aber die Erfindung
wird durch sie keinesfalls begrenzt.
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Es ist anzumerken, daß in Beispiel 1 bis 10 Bestimmungen durch
das nachstehend beschriebene ELISA-Verfahren mit
Serumverdünnungsraten von 5-, 10-, 20-, 40- und 80-fach in Beispiel 1 bis
6 durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden in den jeweiligen
Abbildungen dargestellt.
[Test durch ELISA]
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Eine Ethanol- oder Isopropanollösung des Antigens wird auf eine
96-Näpfchen-Mikroplatte zu 50 ul/Näpfchen verteilt. Diese
Mikroplatte wird anschließend unter Verdampfen der Lösung zur
Trockene zum Adsorbieren des Antigens über Nacht stehen lassen.
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Dieser Mikroplatte werden 100 ul/Näpfchen einer mit 0,5% Tween
20 ergänzten phosphatgepufferten Kochsalzlösung (pH 7,4)
(nachstehend als PBS-T abgekürzt) zugesetzt und die Mikroplatte wird
10 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen. Auf der anderen
Seite werden 100 ul/Näpfchen mit 5% Rinderserumalbumin ergänztes
PBS-T zugesetzt und die Mikroplatte wird 2 Stunden bei
Raumtemperatur stehen lassen.
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Nachdem das PBS-T oder das mit 5% Rinderserumalbumin ergänzte
PBS-T durch Saugen entfernt wurde, werden 50 ul/Näpfchen
Antikörper (serielle Serumverdünnung) verteilt und die Mikroplatte
wird 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen lassen.
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Nach 3 mal Waschen mit PBS-T wurden 50 ul/Näpfchen
peroxidasemarkiertes Antimaus-Ig(G+M) zugesetzt und die Mikroplatte
wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen lassen.
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Nach 3 mal Waschen mit PBS-T wurden 50 ul/Näpfchen sowohl mit
o-Phenylendiamin als auch wäßrigen Wasserstoffperoxid (pH 4,9)
ergänztem Citratpuffer (pH 4,9) verteilt, gefolgt von der Zugabe
von 50 ul/Näpfchen 6N HCl und Bestimmung der optischen Dichte
bei 492 nm mittels eines Mikroplatten-Lesegeräts.
Beispiel 1
Nachweis von Antikörpern gegen Nr-TDM, GM und MM durch das
ELISA-Verfahren
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Antigene: Trehalosedimykolat (nachstehend als TDM abgekürzt),
Glucosemonomykolat (nachstehend als GM abgekürzt) und
Mannosemonomykolat (nachstehend als MM abgekürzt), die alle aus
Nocardia rubra (nachstehend als Nr abgekürzt) stammten, wurden
jeweils als Ethanollösung mit 200 ug/ml hergestellt. Jede Lösung
wurde auf eine 96-Näpfchen-Mikroplatte zu 10 ug/50 ul/Näpfchen
verteilt und man ließ die Mikroplatte zur Antigenadsorption
unter Verdampfen der Lösung zur Trockene über Nacht stehen. Die
Ergebnisse für diese Antigene werden in Fig. 1 durch TDM, GM
beziehungsweise MM dargestellt.
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Antikörper: ICR-Mäusen wurde aus Nr- stammendes (Nr-) TDM, GM
oder MM in Form einer Emulsion vom Wasser-in-Öl-in-Wasser-Typ
(nachs-tehend als w/o/w-Emulsion abgekürzt), die 3,2% Freundsches
inkomplettes Adjuvans enthielt, in einer Dosis von 30 ug/Maus
durch intravenöse Injektion über die Schwanzvene (nachstehend
als i.v. abgekürzt) 10 Mal jeden zweiten Tag zudosiert. Zwei
Tage nach der letzten Verabreichung wurde Blut abgenommen. Das
auf diese Weise erhaltene Serum wurde mit PBS-T 5-fach verdünnt,
wonach es zum Inaktivieren der Komplemente im Serum 30 Minuten
bei 56ºC unter Liefern einer Ausgangslösung thermisch behandelt
wurde (nachfolgend als Inaktivierung bezeichnet), welche
anschließend in seriellen Verdünnungen mit PBS-T verwendet wurde.
Die Ergebnisse für diese Antikörper werden in Fig. 1 durch TDM,
GM beziehungsweise MM dargestellt.
(Ergebnisse)
-
Wie in Fig. 1 dargestellt wurden die folgenden Ergebnisse
erhalten:
-
1. Ein Antikörper, der MGL als Antigen erkennt, wurde im Serum
von Mäusen nachgewiesen, denen 10 mal 30 ug MGL (mykolsäurehal
tiges Glykolipid) i.v. zudosiert wurde.
-
2. Das Serum von Mäusen, denen TDM verabreicht wurde, zeigte
einen hohen Antikörpergehalt gegen TDM, GM und MM.
Beispiel 2
(Absichten)
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1. Zum Untersuchen der nicht-spezifischen Adsorption von
Mausserumglobulin durch das an eine Platte adsorbierte Antigen Nr-
TDM, wurde ein Serum aus der w/o/w-Kontrollgruppe (später
beschrieben) als Antikörper verwendet.
-
2. Zum Bestimmen, ob die Reaktion des Antigen-Glykolipids mit
Mausserumimmunoglobulin gegen ein nicht-spezifisches Lipid
erfolgt oder nicht, wurde Eiweiß-Phosphatidylcholin (PC) als
Antigen verwendet.
-
3. Die Wirkungen des Blockierungsverfahrens mittels 5%
Rinderserumalbumin (BSA) auf die antigenadsorbierte Platten wurden
untersucht.
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Antigene: Nr-TDM oder PC wurde als Ethanollösung mit 200 ug/ml
hergestellt. Jede Lösung wurde zu 10 ug/50 ul/Näpfchen auf eine
96-Näpfchen Mikroplatte verteilt. Diese Mikroplatte ließ man zum
Verdampfen der Lösung zur Trockene für die Antigenadsorption
über Nacht stehen.
-
Die Ergebnisse für diese Antigene werden in Fig. 2 durch TDM
beziehungsweise PC dargestellt.
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Antikörper: 1) 5-fache Verdünnung eines aus ICR-Mäusen
erhaltenen Serums, denen 10 x 30 ug Nr-TDM (dasselbe wie in Beispiel 1)
zudosiert wurde.
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2) Inaktivierte 5-fache Verdünnung mit PBS-T eines Serums, das
durch Blutentnahme aus ICR-Mäusen erhalten wurde, denen 10 mal
jeden zweiten Tag 0,2 ml/Maus einer w/o/w-Emulsion zudosiert
wurden, die kein Glykolipid enthielt. Die Ergebnisse für diese
Antikörper werden in Fig. 2 durch TDM beziehungsweise
w/o/w-Kontrolle dargestellt.
(Ergebnisse)
-
Wie in Fig. 2 dargestellt, wurden die folgenden Ergebnisse
erhalten:
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1. Fast keine Reaktion fand zwischen dem Antigen (TDM oder PC)
und dem Serum der w/o/w-Kontrollgruppe statt; es wurde
bestätigt, daß die Adsorption nicht-spezifisch war.
-
2. Keine Reaktion fand zwischen dem Antigen PC und dem
Antikörper der TDM-Gruppe statt; es wurde bestätigt, daß die
Reaktion keine Reaktion mit einem nicht-spezifischen Lipid war.
-
3. Das Blockierverfahren mit 5% BSA hatte keine besondere
Wirkung.
Beispiel 3
Untersuchung von Unterschieden beim Antikörpergehalt gegen Nr
TDM durch das Maus-Immunisierungsverfahren
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Antigen: Nr-TDM wurde in einer Ethanollösung mit 200 ug/ml
hergestellt Diese Lösung wurde zu 10 ug/50 ul/Näpfchen auf eine
96-Näpfchen-Mikroplatte verteilt, gefolgt von der
Antigenadsorption.
-
Antikörper: 1) 5-fache Verdünnung eines von ICR-Mäusen
erhaltenen Serums, denen 10 mal 30 ug Nr-TDM (dasselbe wie in
Beispiel 1) zudosiert wurden.
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2) 5-fache Verdünnungen von Seren, die durch Blutentnahme aus
Mäusen nach 1, 4, 7 und 14 Tagen auf die Verabreichung von 1 mal
300 ug Nr-TDM folgend erhalten wurden.
-
3) 5-fache Verdünnung eines aus ICR-Mäusen erhaltenen Serums
1 Tag nach der Verabreichung von 0,2 ml/i.v. einer kein
Glykolipid enthaltenden w/o/w-Emulsion.
(Ergebnisse)
-
Wie in Fig. 3 dargestellt, wurden die folgenden Ergebnisse
erhalten:
-
1. Die selbe Absorption bei 492 nm wie bei der
w/o/w-Kontrollgruppe wurde nach 1 bis 14 Tagen auf die Verabreichung von 1 mal
300 ug Nr-TDM folgend erhalten; es wurde kein Antikörper
nachgewiesen.
-
2. In den Näpfchen, die nicht mit Mausserum ergänzt wurden,
trat fast keine Fluoreszenzfärbung auf; es wurde bestätigt, daß
Nr-TDM keine nicht-spezifische Adsorption des sekundären
Antikörpers zeigte [peroxidasemarkiertes Antimaus-Ig(G+M)].
Beispiel 4
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Untersuchung von Reaktionen, wenn als Antigene
Nr-Bakterienzellen mit und ohne Entfernen von Mykolsäure verwendet wurden.
-
Antigene: 1) Nr-Bakterienzellen
-
2) Nr-Bakterienzellen wurden mit einem 2:1-Gemisch (Vol./Vol)
von Chloroform und Methanol gemischt, gefolgt von der
Ultrabeschallung zum Entfernen des extrahierbaren Lipids und
anschließend Säurehydrolyse (sie Anmerkung 1) unter Entfernen des
gebundenen Lipids (BL).
-
Diese Antigene 1) und 2) wurden jeweils in Boratpuffer
suspendiert, so daß die Absorption bei 525 nm zu 0,43 wurde. Jede auf
diese Weise erhaltene Ausgangssuspension wurde in 1/1-, 1/5- und
1/25-fachen Verdünnungsraten verdünnt. Jede auf diese Weise
erhaltene Verdünnung wurde zu 50 ul/Näpfchen auf eine Platte
verteilt. Man ließ die Platte zur Antigenadsorption über Nacht
stehen, gefolgt vom Entfernen des Überstands durch Saugen.
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Antikörper: 1) Aus ICR-Mäusen gesammeltes Serum, denen 10 mal
30 ug Nr-TDM (dasselbe wie in Beispiel 2) zudosiert wurden.
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2) Aus ICR-Mäusen gesammeltes Serum, denen 10 mal 0,2 ml
w/o/w-Kontrolle (dasselbe wie in Beispiel 2) zudosiert wurden.
(Ergebnisse)
-
Wie in Fig. 4 dargestellt, wurden die folgenden Ergebnisse
erhalten:
-
1. Die Nr-Bakterienzellen reagierten mit dem Antikörper.
-
2. Die Reaktivität gegenüber dem Antikörper nahm als Antwort
auf das Entfernen des Lipids (Mykolsäure) aus den
Nr-Bakterienzellen ab.
-
(Anmerkung 1:) Säurehydrolyse: nach der Zugabe von 6N HCl in
einer Menge von etwa einem Drittel der Zellsuspension, wurde die
Zellsuspension über Nacht auf 90 ºC erhitzt, gefolgt von der
Lipidextraktion mit n-Hexan. Die sich daraus ergebende
Wasserschicht wurde als Antigen verwendet.
Beispiel 5
Untersuchung der Antigenität des Mykolsäureniederalkylesters
-
Antigene: 1) Nr-TDM.
-
2) Durch Hydrolyse und Methylierung von Nr-TDM erhaltener
Mykolsäuremethylester.
-
Diese Antigene 1) und 2) wurden jeweils in einer Ethanollösung
zu 200 ug/ml hergestellt. Jede Lösung wurde zu 10 ug/50
ul/Näpfchen auf eine 96-Näpfchen-Mikroplatte verteilt, gefolgt von der
Antigenadsorption.
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Antikörper: 1) Serum von ICR-Mäusen, denen 10 mal 30 ug Nr-
TDM (dasselbe wie in Beispiel 1) zudosiert wurden.
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2) Serum von ICR-Mäusen, denen 10 mal 0,2 ml w/o/w-Kontrolle
(dasselbe wie in Beispiel 2) zudosiert wurden.
(Ergebnisse)
-
Wie in Fig. 5 dargestellt, wurden die folgenden Ergebnisse
erhalten:
-
Der Mykolsäureniederalkylester zeigte eine zu derjenigen von TDM
äquivalente Antigenität.
Beispiel 6
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Antigene: 1) Nr-TDM.
-
2) M. intraceliuiare-TDM [nachstehend als M. int. bezeichnet].
-
3) M. kansaii-TDM [nachstehend als M. kan. bezeichnet).
-
4) Aus Nr stammender Mykolsäuremethylester.
-
5) Aus M. int. stammender α-Mykolsäuremethylester (M&sub1;).
-
6) Aus M. int. stammender Ketomykolsäuremethylester (M&sub2;).
-
7) AusM. int. stammender Dicarboxymykolsäuremethylester (M&sub3;).
-
Jedes Antigen wurde in einer Ethanollösung mit 200 ug/ml
hergestellt. Jede Lösung wurde zu 10 ug/50 ul/Näpfchen auf eine 96-
Näpfchen-Mikroplatte verteilt. Man ließ die Mikroplatte unter
Verdampfen der Lösung zur Trockene zur Antigenadsorption stehen.
-
Die Ergebnisse für diese Antigene werden in Fig. 6 jeweils durch
1) bis 7) dargestellt.
-
Antikörper: 1) Serum von ICR-Mäusen, denen 10 mal 30 ug Nr-TDM
(dasselbe wie in Beispiel 1) zudosiert wurden.
(Referenz)
-
1. Alle von Nr stammenden Mykolsäuren sind α-Mykolsäuren mit
einer Gesamtlänge der Kohlenstoffkette von C&sub3;&sub6;&submin;&sub4;&sub8; (Durchschnitt
44) und einer verhältnismäßig kurzen Seitenkette von C&sub1;&sub0;&submin;&sub1;&sub4; in der
α-Stellung.
-
2. M. int. besitzt drei Arten Mykolsäure, die jeweils die
folgende durchschnittliche Kohlenstoffkettenlänge besitzen:
-
M&sub2;: α-Mykolsäure C&sub8;&sub0;
-
M&sub2;: Ketomykolsäure C&sub8;&sub5;
-
M&sub3;: Dicarboxymykolsäure C&sub6;&sub9;
-
3. M. kan. besitzt drei Arten Mykolsäure, mit einer
Vorherrschaft von α-Mykolsäure. Die durchschnittliche
Kohlenstoffkettenlänge ist wie folgt
-
α-Mykolsäure C&sub8;&sub0;
-
Methoxymykolsäure C&sub7;&sub8;
-
Ketomykolsäure C&sub8;&sub3;
(Ergebnisse)
-
Wie in Fig. 6 dargestellt, wurden die folgenden Ergebnisse
erhalten:
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1. Der Antikörper gegen Nr-TDM reagierte mit dem Nr-TDM, dem
von Nr stammenden Mykolsäuremethylester (α-Mykolsäure), M. kan.-
TDM (der größte Prozentsatz der Mykolsäure ist α-Mykolsäure) und
dem von N. int stammenden α-Mykolsäuremethylester (M&sub1;), reagierte
aber nicht mit dem von M. int. stammenden
Ketomykolsäuremethylester (M&sub2;) oder dem von M. int. stammenden
Dicarboxymykolsäuremethylester (M&sub3;)
-
2. Von M. kan. und M. int. stammende Mykolsäuremethylester
waren in der Kohlenstoffkettenlänge einander fast äquivalent,
waren aber in der Unterklassenzusammensetzung voneinander
verschieden.
-
3. Auf der Grundlage dieser Befunde wird das Antiserum von
Mäusen, die mit Nr-TDM immunisiert wurden, als gegen von Nr
stammende α-Mykolsäureester hochspezifisch erachtet.
Beispiel 7
-
Nr-TDM wurde der Säurehydrolyse gemäß den Verfahren von Beispiel
4 und 5 unter Liefern eines Vinylesters und Phenylesters
derselben unterzogen, welche als Antigene verwendet wurden.
-
Antigene: 1) Von Nr stammender Nykolsäurevinylester.
-
2) Von Nr stammender Mykolsäurephenylester.
-
3) α-Mykolsäure (Syntheseprodukt).
-
4) α-Mykolsäuremethylester (Syntheseprodukt).
-
Jedes Antigen wurde in Ethanollösung zu 200 ug/ml hergestellt.
Jede Lösung wurde zu 10 ug/50 ul/Näpfchen auf eine 96-Näpfchen-
Mikroplatte verteilt. Diese Mikroplatte ließ man unter
Verdampfen der Lösung zur Trockene zur Antigenadsorption über Nacht
stehen.
-
Antikörper: Serum von Mäusen, denen 10 mal 30 ug Nr-TDM
(dasselbe wie in Beispiel 1) zudosiert wurde.
(Ergebnisse)
-
1. Der Antikörper gegen Nr-TDM reagierte mit dem aus Nr
stammenden Mykolsäurevinylester (α-Mykolsäure) und -phenylester und
ebenso mit der durch organische Synthese hergestellten
α-Mykolsäure und ihrem Methylester.
-
2. Wie vorstehend angegeben wird das von Mäusen, die mit Nr
TDM immunisiert wurden, gesammelte Antiserum als nicht nur gegen
von Nr stammende sondern auch gegenüber synthetisierte
α-Mykolsäure und ihre Ester hochspezifisch erachtet.
Beispiel 8
-
Von M. int. stammender TDM wurde der Säurehydrolyse gemäß dem
Verfahren von Beispiel 4 unterzogen, gefolgt von der Isolierung
und Reinigung von M&sub2; und M&sub3;. Ein Glucoseester von M&sub2; und ein
Arabinoseester von M&sub3; wurden jeweils hergestellt und als Antigene
verwendet.
-
Antigene: 1) Von M. int. stammender Ketomykolsäureglucoseester
(M&sub2;).
-
2) Von M. int. stammender Dicarboxymykolsäurearabinoseester
(M&sub3;).
-
3) Nr-TDM.
-
4) M. kan.-TDM.
-
Jedes Antigen wurde in Ethanollösung zu 200 ug/ml hergestellt.
Jede Lösung wurde zu 10 ug/50 ul/Näpfchen auf eine 96-Näpfchen-
Mikroplatte verteilt. Diese Mikroplatte ließ man unter
Verdampfen
der Lösung zur Trockene zur Antigenadsorption über Nacht
stehen.
-
Antikörper: Serum von Mäusen, denen 10 mal 30 ug M. int.-TDM
(hergestellt in derselben Weise wie Beispiel 1) zudosiert
wurden.
(Ergebnisse)
-
1. Der Antikörper gegen M. int.-TDM reagierte mit dem
M&sub2;-Glucoseester und M&sub3;-Arabinoseester, zeigte aber mit Nr-TDM und M.
kan.-TDM einer niedrige Aktivität.
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2. Auf der Grundlage dieser Befunde wird angenommen, daß das
Antiserum von Mäusen, die mit M. int.-TDM immunisiert wurden,
eine hohe Spezifität gegen Ketomykolsäureester und
Dicarboxylmykolsäureester zeigt und seine Reaktionsantwort nicht von den
Sacchariden sondern von den Fettsäuren (Keto- und
Dicarboxymykolsäuren) abhängt.
Beispiel 9
-
Antigene: 1) Trehalose-6,6'-dipalmitat (nachstehend als TDP
abgekürzt).
-
2) Hexan (Kontrolle).
-
3) Methylstearat (Vergleich).
-
Jedes Antigen wurde in Ethanollösung zu 200 ug/ml hergestellt.
Jede Lösung wurde zu 10 ug/50 ul/Näpfchen auf eine 96 Näpfchen-
Mikroplatte verteilt. Diese Mikroplatte ließ man unter
Verdampfen der Lösung zur Trockene über Nacht zur Antigenadsorption
stehen. Die von diesen Antigenen erhaltenen Ergebnisse des
Nachweises werden in Fig. 7 durch TDP, Kontrolle beziehungsweise
Stearat dargestellt.
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Antikörper: Ein Serum, das durch Blutentnahme aus mit dem
Tuberkelbazillus infizierten Patienten erhalten wurde, die beim
Bakteriennachweis als positiv getestet wurden, wurde mit PBS-T
5-fach verdünnt und unter Liefern einer Ausgangsslösung
inaktiviert (30 Minuten bei 56ºC hitzebehandelt), welche anschließend
in seriellen Verdünnungen mit PBS-T verwendet wurde.
(Ergebnisse)
-
Wie in Fig. 7 dargestellt, wurden die folgenden Ergebnisse
erhalten:
-
1. Das Serum von Patienten, die mit dem Tuberkelbazillus
infiziert waren, erkannte TFE spezifisch als Antigen.
-
2. Das Serum von Patienten, die mit dem Tuberkelbazillus
infiziert waren, zeigte ebenfalls einen hohen Antikörpergehalt
gegen TFE.
-
Es ist anzumerken, daß wenn ein Serum, das durch Blutentnahme
aus einem gesunden Menschen erhalten wurde, durch das ELISA-
Verfahren in derselben Weise wie vorstehend getestet wurde,
keine Farbentwicklung auftrat.
Beispiel 10
-
Dem Verfahren von Beispiel 9 wurde gefolgt, außer daß TDP in die
nachstehend dargestellten Verbindungen geändert wurde.
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1) Von M. tubercuiosis stammendes GM und MM (α-, Methoxy- oder
Ketomykolsäuren).
-
2) Von M. int. stammende α-Mykolsäure- (M&sub1;) oder
Ketomykolsäure(M&sub2;)-methyl, -vinyl- oder -phenylester.
-
3) Von M. kan. stammendes TDM, GM und MM (α-, Methoxy- oder
Ketomykolsäuren).
-
4) 6-O-Palmitoylglycose (synthetischer Monoester).
-
5) 6-O-Palmitoylmannose (synthetischer Monoester).
-
6) 6,6'-Di-O-corynomykoloyl-α,α-trehalose [synthetischer TFE
(Diester)].
-
7) 6,6'-Di-O-palmitoyl-α,α-trehalose [synthetischer TFE
(Diester)].
-
8) 6,6'-Di-O-mykoloyl-α,α-trehalose [synthetischer TFE
(Diester)].
-
9) 2,6'-Di-O-oleoyl-α,α-trehalose [synthetischer TFE
(Diester)].
-
10) 6'-O-Corynomykoloyl-2-O-pentadecanoyl-α,α-trehalose [syn
thetischer TFE (Diester)].
-
11) 2-O-Icosanoyl-6'-O-(3-hydroxy-2-n-octadecyltetracosanoyl)-
α,α-trehalose [synthetischer TFE (Diester)].
-
12)
2-O-(9-Octadecenoyl)-6'-O-(3-hydroxy-2-tetradecyl-11-icosenoyl)-α,α-trehalose [synthetischer TFE (Diester)).
-
13) 2-O-Pentadecanoyl-3-O-octadecanoyl-6'-O-(3-hydroxy-2-n-
tetradecyldocosanoyl)-α,α-trehalose [synthetischer TFE
(Triester)].
-
14)
2,3-Di-O-eicosanoyl-6'-O-(3-hydroxy-2-n-octadecyltetracosanoyl)-α,α-trehalose [synthetischer TFE (Triester)).
-
15) 2,3-Di-O-(9-octadecenoyl)-6'-O-(3-hydroxy-2-tetradecyl-11-
icosenoyl)-α,α-trehalose [synthetischer TFE (Triester)].
(Ergebnisse)
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Das Serum von mit dem Tuberkelbazillus infizierten Patienten
erkennt nicht nur spezifisch TFE, sondern auch Ester anderer
Fettsäuren als Mykolsäure mit einem Mono- oder Disaccharid und
Mykolsäureestern.
Beispiel 11
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Verfahren zum Bestimmen der Gattung Mycobacterium und Verfahren
zur Diagnose von Infektionen mit säurefesten Bakterien unter
Verwenden von Proben, die aus mit säurefesten Bakterien
infizierten Patienten und gesunden Menschen gesammelt wurden.
(Glykolipidherstellung aus Bakterienzellen)
-
Der Stamm M. tuberculosis H37Rv. wurde als Ausgangsmaterial für
das Cordfaktorantigen verwendet.
(Isolierung und Reinigung des Cordfaktorantigens)
-
Bakterienzellen wurden in einem Gemisch von Chloroform und
Methanol (2:1, Vol./Vol.) suspendiert, gefolgt vom
Zellaufbrechen durch Ultrabeschallung. Der Extrakt aus der
Chloroformschicht wurde zur Trockene eingedampft und in einer geringen
Menge eines Gemisches von Chloroform und Methanol (2:1, Vol./-
Vol.) gelöst. Diese Extrakte wurden der Kieselgel-DSC mittels
Chloroform-Methanol-Aceton-Essigsäure (90:10:6:1, Vol./Vol.) als
Entwicklungslösungsmittel unterzogen. Es traten mehrere Banden
auf, aus denen Trehalose-6,6'-dimykolat (TDM) mittels eines
Gemisches von Chloroform und Methanol (2:1, Vol./Vol.)
abgetrennt und isoliert wurde.
(Proben)
-
Seren, die aus 50 Patienten, die mit einem säurefesten Bakterium
infiziert waren, und aus 55 gesunden Menschen gesammelt wurden,
wurden als Proben verwendet.
-
Gesunde Menschen: alle außer einem waren bei der
Tuberkulinhautreaktion positiv.
-
Patienten: alle Patienten wurden in einem Test auf säurefeste
Bakterien sowohl durch Abstrichuntersuchung als auch Kultur
bakteriologisch als positiv bestätigt. Ein Niacintest
offenbarte, daß von den 50 Patienten 45 Patienten mit einer M.
tuberculosis (Tuberkulose) infizierte Patienten waren und die anderen
5 Patienten mit einer atypischen mykobakteriellen Infektion
waren. Alle Patienten besaßen eine Lungenerkrankung, von denen
1 eine Pleuritis hat und 7 eine Diabetes mellitus-Komplikation
hatten. Die Patienten waren im Bereich von 20 bis 80 alt. Die
Blutproben wurden nach einer speziellen Chemotherapie bei 46
Patienten und vor der Behandlung bei 4 Patienten gesammelt.
-
Ferner wurden getrennt Seren von Patienten getestet, die nicht
mit einem säurefesten Bakterium infiziert waren und Krebs
(Adenocarcinom) in einer Lunge hatten.
(Test durch das ELISA-Verfahren)
-
Ein ELISA-Test wurde auf einer Polystyrol-Mikrotiterplatte
(Falcon 3915, hergestellt von Becton Dickinson Co.) ausgeführt. Das
gereinigte Cordfaktorantigen (TDM) wurde in n-Hexan gelöst, um
eine Konzentration von 0,1 mg/ml zu erreichen. Eine 50
ul-Portion dieser Probe wurde jedem Näpfchen zugesetzt (TDM 5
ug/Näpfchen).
-
Nach dem Trocknen der Platte bei Raumtemperatur wurden jedem
Näpfchen 150 ul einer PBS-T enthaltenden
Immunisierungsblockierlösung zugesetzt und man ließ die Platte in einem Inkubator 1
Stunde bei Raumtemperatur stehen, gefolgt vom Entfernen durch
Saugen. Anschließend wurden 50 ug/Näpfchen einer 160-fachen
Serumverdünnung zugesetzt und man ließ die Platte 1 Stunde stehen.
Peroxidasemarkiertes Ziege-anti-Human-IgG (500-fache Verdünnung
mit PBS-T) wurde als sekundärer Antikörper (anti-Antikörper)
verwendet. Nachdem man die Platte 1 weitere Stunde in einem
Inkubator stehen ließ, wurde eine Substratlösung zugesetzt, die so
verdünnt war, daß 1 mg/ml o-Phenylendiamin in einer Lösung
enthalten waren, die 0,1 M Zitronensäure, 0,2 M Na&sub2;HPO&sub4;:12H&sub2;O und
0,04% wäßriges Wasserstoffperoxid enthielt.
-
Die Reaktion wurde durch Zusatz von 6N HCl beendet und die
Absorptionen bei 492-630 nm wurden mittels eines Mikroplatten-
Lesegeräts bestimmt. Jeder Inkubator wurde bei Raumtemperatur
gehalten und die Platte wurde während jeder Reaktion dreimal mit
PBS-T gewaschen.
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Die experimentellen Ergebnisse wurden durch ODD ausgewertet.
(Ergebnisse)
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Gesunde Menschen: Die durchschnittliche OD betrug 0,099, auf
deren Grundlage die ODD berechnet wurde. Die OD reichte bei
gesunden Menschen von 0,096 bis 0,102 und keiner von ihnen wurde
als positiv beurteilt.
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Patienten: Von den 50 Patienten mit einer Infektion durch
säurefeste Bakterien wurden 48 (43 der 45 Patienten mit einer
Tuberkelbazillusinfektion und alle 5 Patienten mit der atypischen
Mykobakterieninfektion) als positiv beurteilt (0,100
überschreitende ODD) (96% Empfindlichkeit)
-
Es ist anzumerken, daß die durchschnittliche ODD bei den
Tuberkulosepatienten 1,273 betrug und die durchschnittliche ODD bei
den Patienten mit der atypischen Mykobakterieninfektion, die im
Niacintest negativ waren, 1,356 betrug. Die ODD der Patienten,
die nicht mit säurefesten Bakterien infiziert waren, mit Krebs
in einer Lunge betrug 0,009 und sie wurden als negativ
beurteilt.
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Keiner der 55 gesunden Menschen wurde als positiv beurteilt
(0,100 überschreitende ODD).
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Diese Befunde zeigen, daß der Antikörper, der mit dem aus M.
tuberculosis stammenden Cordfakor (TDM) reagiert, in Seren von
Patienten auftrat, die bei Tests zum Nachweis säurefester
Bakterien positiv waren, und in gesunden Menschen nicht nachgewiesen
wurde (100% Spezifität)
Beispiel 12
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Unter Verwenden von Seren von 29 Tuberkulosepatienten, die in
Beispiel 11 als positiv beurteilt wurden, wurde dem Verfahren
von Beispiel 11 gefolgt, außer daß der in Beispiel 11 verwendete
Cordfaktor (TDM) durch aus M. kan., M int. oder Nr oder
Trehalose-6,6'-dicorynomykolat (Syntheseprodukt) stammenden
Cordfaktor ersetzt wurde. Alle diese Patienten wurden auf alle 4
Antigene positiv beurteilt.
Beispiel 13
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Dem Verfahren von Beispiel 12 wurde gefolgt, indem aus den in
Beispiel 12 beschriebenen Bakterienzellen erhaltene Trehalose-6-
monomykolate verwendet wurden. Alle Proben wurden als positiv
beurteilt.
Beispiel 14
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Dem Verfahren von Beispiel 12 wurde gefolgt, außer daß die
Verdünnungsrate der Seren von 29 in Beispiel 11 als positiv
beurteilten Tuberkulosepatienten auf 1280-fach geändert wurde.
Alle Proben wurden als positiv beurteilt.