DE68907714T2 - Kniegelenksprothese. - Google Patents

Kniegelenksprothese.

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Description

    Technisches Gebiet:
  • Die Erfindung betrifft eine Kniegelenkprothese gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Prothese ist in EP-A-0 183 669 offenbart.
  • Technisches Problem:
  • Auf dem Markt und im klinischen Gebrauch gibt es zur Zeit eine große Anzahl von Kniegelenkprothesen, die für eine permanente Verankerung in dem Knochengewebe vorgesehen sind. Diese Prothesen sind als Materialersatz in Fällen krankhafter Defekte, die sich als ein Resultat aus gelenkzerstörenden Krankheiten, entweder degenerativen Störungen oder Rheuma, entwickelt haben, vorgesehen. Das Material zur Ersetzung des Gelenks, das Teile von oder das gesamte Kniegelenk ersetzen kann, besteht in der Regel aus einer Metall- und einer Polyethylenkomponente, allerdings gibt es auch andere Materialkombinationen, wie beispielsweise ein Keramikgelenk mit Polyethylen. Die Metallkomponenten in künstlichen Gelenken bestehen nahezu ausschließlich aus einer der drei Legierungstypen, den sog. "Superlegierungen". Zu diesen drei Legierungen gehören rostfreier Stahl, der heute im allgemeinen auf Stickstoff mit einem hohen Chromanteil basiert, eine Kobalt-Chrom-Legierung oder die Titanlegierung Ti&sub6;Al&sub4;V. Alle diese Legierungen enthalten Metalle die potentiell toxisch sind. Beispielsweise hat sich Aluminium als neurotoxisch erwiesen. Das in Stahl und in Legierungen, die auf Kobalt basieren, Chrom enthaltene, hält man für karzinogen. Nickel, das ebenfalls in den beiden Legierungen enthalten ist, ist ein starkes Alergen. In Anbetracht des potentiellen Risikos und ungeachtet der Tatsache, daß bestimmte dieser Legierungen für eine Zeitdauer von 30 Jahren oder länger benutzt wurden, gab es erstaunlich wenig Berichte, die überzeugende Anzeichen von Materialkomplikationen zeigten. Allerdings sollte in diesem Zusammenhang hinzugefügt werden, daß das Ersetzen von Gelenken aus dem besagten Material nur in den letzten 20 Jahren im großen Rahmen möglich war.
  • Im allgemeinen kann gesagt werden, daß die heute auf dem Markt verfügbaren Kniegelenkersätze in einer Periode von über 10 Jahren annehmbare Ergebnisse liefert, allerdings sind die Erfahrungen mit diesem Materialtyp weitestgehend auf ältere Patienten mit relativ niedrigem Bewegungsniveau beschränkt. Komplikationen von ziemlich großem Ausmaß wurden berichtet. Es ist kaum zufällig, daß es einen Überschuß an verschiedenen Knieprothesenkonstruktionen aus verschiedenen Materialien und mit verschiedenen biomechanischen Lösungen gibt. Was frühere bekannte Ersetzungen von Kniegelenken betrifft, kann von keiner behauptet werden, daß sie eine endgültige Lösung bezogen auf Verankerung im Knochengewebe, Strapazierfähigkeit, Gelenkstabilisierung oder Materialfestigkeit darstellt. Das zentrale Problem scheint die Stabilität der Verankerung der Prothesenkomponente zu sein.
  • Es ist heutzutage unumstritten, daß eine möglichst genaue Anlageanpassung zwischen den Prothesenkomponenten und dem Knochengewebe hergestellt werden sollte, unabhängig davon, ob der Kontakt durch ein Füllmaterial zustandekommt oder nicht. Füllmaterial in der Form von Polymethylmetacrylat (PMMA) erlaubt eine mehr oder weniger genaue anfängliche Anlageanpassung zwischen dem körperfremden Material und dem Knochengewebe im weiteren Sinn. Knochenzement (PMMA) in einer Form mit niedriger Viskosität kann unter Druck dazu gebracht werden, in das Knochengewebe einzudringen und eine formschlüssige Arretierung auf Mikroebene zu erzeugen. Da PMMA eine gute Adhäsion zu den Komponenten der Prothesen hat, wird auf diese Art eine sehr gute anfängliche Fixierung erhalten. Allerdings besteht der Nachteil von PMMA darin, daß chemische und thermische Einwirkungen auf das Knochengewebe zur Gewebezerstörung und zum Knochenschwund führen, und in dieser Beziehung die genaue Anlageanpassung, die ursprünglich erhalten wurde, komplett oder teilweise verloren geht. Überdies hat der Knochenzement Stabilitätseigenschaften, die auf lange Sicht zu offensichtlichen Risiken von Sprödigkeitsbrüchen mit unzulänglicher Anlageoberfläche bei dem Knochengewebe führt.
  • Unter Berücksichtigung der beobachteten und vermuteten Komplikationen nach Gebrauch von Knochenzement als Füllmaterial, wurden über gut 10 Jahre im Labor Untersuchungen an einer Anzahl von Prothesentypen ausgeführt, die zementfrei verankert wurden. Die Idee war, eine formschlüssige Arretierung dadurch zu erreichen, daß man eine mehr oder weniger genaue Operationstechnik verwendet, um die Konturen der Knochenenden derart anzupassen, daß ein guter Sitz zwischen den Prothesenkomponenten und den Knochenenden erreicht wird. Die zwischen nicht zementierter Prothese und Knochen erwünschte formschlüssige Arretierung ist auf Mikround Makroebene in verschiedenen Prothesenkonstruktionen vorhanden. Ein Beispiel einer formschlüssigen Arretierung auf der Makroebene ist die ICLH-Prothese sowie ihre Nachfolger, bei denen eher die operative Technik als die Konstruktion der Prothese die Bedingungen für eine formschlüssige Arretierung lieferte. Die Operationstechnik bot die Möglichkeiten, die Schneidewerkzeuge in einer Weise zu führen, daß es einerseits möglich war, die Prothese genau in Bezug auf die mechanischen Achsen des Kniegelenks zu positionieren, und daß andererseits eine Kontur des Knochenendes erhalten wurde, die genau in die glatte innere Kontur der Prothese paßt. Bei einer Vielzahl von anderen Prothesensystemen wurde dieses Prinzip zur Makro-Arretierung verwendet, jedoch zusätzlich wurde noch nach einer formschlüssigen Arretierung auf Mikroebene gesucht, indem die Oberfläche der Prothese gegenüber dem porös strukturierten Knochengewebe mit der Möglichkeit, in das Gewebe hineinzuwachsen, angeordnet wurde. Das auftretende hineinwachsende Gewebe wird von den Prothesendesignern und -herstellern wegen der dreidimensionalen formschlüssigen Arretierung, die auf Mikroebene mit idealer Stabilisierung, einschl. Osseointegration, erreicht wird, gegenüber dem Knochengewebe als unterschiedlich angesehen. Diese Ansicht wurde allerdings, nach den histologischen Ergebnissen verschiedener Studien, in denen die Prothesen wieder herausgenommen wurden, nicht bestätigt. Das Hineinwachsen des Knochens wurde demgemäß nur in sehr beschränktem Rahmen beobachtet. Es wurde gefunden, daß Femurprothesen oft Knochenwachstum in das Porensystem aufweisen, während die Tibiaprothesen, deren Komponenten am anfälligsten für Lockerung sind, relativ selten solches Knocheneinwachsen zeigen. Außerdem erzeugt dieses stattfindende Knocheneinwachsen, abgesehen von einigen Punkten, keinen direkten Kontakt mit dem Knochengewebe, und ist von dem Gewebe durch eine dünne Schicht fasrigen Gewebes getrennt.
  • Die Tatsache, daß beide zementierten Knieprothesen und die Prothesen, die für zementfreie Verankerung vorgesehen sind, keinen direkten Kontakt mit dem Knochenbett bilden, wurde sehr deutlich von Wright und seinen Mitarbeitern aus Lund gezeigt. Unter Verwendung eines stereoskopischen Röntgenverfahrens war es möglich, zu zeigen, daß insbesondere im ersten Jahr nach der Implantation beide, die zementierte und die nicht zementierte Prothese, auseinanderwandern, also sich lockern. Es war auch möglich, eine Instabilität der Prothesenkomponenten zu zeigen. Demgemäß bewegen sich dynamisch belastete Kniegelenke in bezug auf das Knochenbett. Die klinischen Auswirkungen von Wrights Arbeit sind momentan noch unsicher, aber es ist klar, daß sich beide, die zementierte und die nicht zementierte Prothese, im Zellgewebe verankern, d.h., daß sie eine Schicht aus Zellgewebe zwischen den Prothesenkomponenten und dem Knochenfundament aufweisen.
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung, ist es, die Verankerung der Kniegelenkprothesen durch Paßgenauigkeit zwischen Prothese und Knochengewebe, d.h. durch einen direkten Kontakt zwischen Metall und Knochen ohne dazwischenliegende Schichten aus Bindegewebe, zu verbessern. Daß dieser Typ der Verankerung, die Osseointegration, zur Rekonstruktion von Gebissen, wobei man mit Gewinden versehene Titaneinsätze verwendet, praktikabel ist, wurde von Albrektsson, T., Branemark, P.-I., Hansson, H.-A. und Lindström J. 1981, "Osseointegrated titanium plants. Requirements for ensuring a longlasting, direct bone anchorage in man," Acta Orthop Scan 52, 155-170 gezeigt und beschrieben. Demgemäß waren Branemark und Mitarbeiter in der Lage zu zeigen, daß es bei Festhalten an gewissen Grundprinzipien möglich ist, Osseointegration zu erlangen und diese Verankerung auch für eine lange Zeitdauer im menschlichen Kiefer zu erhalten. In diesem Zusammenhang reicht die klinische Erfahrung über 20 Jahre zurück. Die Eckpfeiler, die von Branemark und Mitarbeitern als die Bedingungen zur Erlangung und zur Erhaltung von Oseointegration in Fällen von Skelettimplantationen angesehen wurden, sind der Gebrauch von Prothesenkomponenten, die aus kommerziell reinem Titan gemacht werden, die Schraubenkonstruktion der Ankerelemente, und die Tatsache, daß diese und funktionelle Elemente in zwei verschiedenen Operationen in einem Intervall von drei Monaten eingesetzt werden. Die Idee besteht darin, daß die Einbindung des Implantats durch die Tatsache gefördert wird, daß während der Einbindungsphase die Spannung nicht über den Schnittstellenbereich zwischen Knochen und Metall übertragen wird. Ein zusätzlicher Eckpfeiler in dem Rekonstruktionssystem ist, daß das Implantat mit dem geringstmöglichen Gewebetrauma eingesetzt wird, was eine speziell formulierte Operationstechnik voraussetzt, in der das Gewebe nicht supraliminalen thermischen und mechanischen Reizen ausgesetzt wird und in der außerdem das Gewebe durch Berücksichtigung der vaskulären Weichteile gegen Gewebeischämie geschützt wird.
  • In einer sehr weitreichenden Studie analysierten Albrektsson und Mitarbeiter die Bedinungen, um eine Oseointegration in Bezug auf das Kniegelenk zu erlangen. In dieser experimentellen Arbeit beurteilten sie die Auswirkungen einer Anzahl von verschiedenen Variablen der Integrationsparameter, die mit dem Erhalt der Oseointegration zusammenhängen. Sie konnten begründen, daß der Gebrauch von kommerziell reinem Titan wahrscheinlich bessere Bedingungen für eine Oseointegration schafft als alternative Implantats-Metalle. Sie konnten auch begründen, daß das Zusammenpassen des chirurgischen Defekts mit dem Implantat erforderlich ist. Es wurde auch gezeigt, daß die Vorbedingungen für eine Oseointegration wesentlich günstiger sind, wenn Schraubverbindungen anstelle von alternativen Verbindungen, wie z.B. Nägeln oder perforierten Platten, verwendet werden. Es gelang ihnen auch zu zeigen, und dies ist eine vollständig neue Beobachtung, daß die aus reinem Titan hergestellten Gelenkersätze, dazu gebracht werden können, in einem einstufigen Prozeß zu osseointegrieren. Dies ist natürlich eine sehr wichtige Information, da ein zweistufiger Prozeß, der von Branemark und Mitarbeitern als eine Vorbedingung für Oseointegration angesehen wurde, praktische Schwierigkeiten, speziell in einer Anwendung für Gelenke, nach sich zieht. Es ist deshalb nur mit großem Widerstreben möglich, daß ein operativer Eingriff am Kniegelenk in zwei getrennten Operationen ausgeführt wird, wenn man an das Risiko einer Beeinträchtigung der Gleitflächen und der Verschiebungsschichten in den Weichteilen denkt. Das Risiko der Entwicklung einer Kapselvibrose, mit Verringerung des Volumens der Gelenkhöhle, wächst mit jedem Eingriff in das Gelenk.
  • Deshalb kann zusammenfassend gesagt werden, daß das Ziel der Erfindung die Entwicklung einer oseointegrierenden Kniegelenkprothese war, die einige, aber nicht alle, der Bedingungen erfüllt, die als Vorbedingungen für Oseointegration von Kieferimplantaten angesehen werden. Es ist wünschenswert, einen zweistufigen Prozeß zur Implantation des künstlichen Gelenkersatzmaterials zu umgehen, wenigstens am Ende des Femur, wo es sehr schwierig ist, einen zweistufigen Prozeß, ohne das Gelenk zweimal zu öffnen, durchzuführen, und wo außerdem experimentelle Studien zeigen, daß die gleichzeitige Implantation der Verankerung und der Funktionselemente gleichbedeutend mit einer oseointegrierten Verankerung ist. Bis zu dem Grad, daß zwei getrennte Operationen als notwendig erachtet wurden, um Oseointegration an dem Ende der Tibia zu erhalten, wurde nach einer Technik gesucht, den ersten Eingriff extra-artikulär, also ohne in das Kniegelenk einzudringen, auszuführen. Bei der erforderlichen chirurgischen Arbeit für das Einpflanzen einer Kniegelenkprothese gemäß der vorliegenden Anmeldung sollte einerseits eine erste Operation, bei der Verankerungsschrauben extra-artikulär in das Tibiaende eingesetzt werden, und andererseits eine zweite Operation ungefähr drei Monate später vorgesehen sein, bei der das Verankerungselement und das Gelenkelement in das Femurende eingepflanzt werden und das Gelenkelement mit dem am Tibiaende oseointegrierten Verankerungselement verbunden wird.
  • Das Prinzip, hinsichtlich dessen ein Patent beantragt wird, unterscheidet sich von anderen, nicht zementierten Prothesenkonstruktionen für das Kniegelenk. Das Prinzip basiert teilweise auf früheren bekannten Prinzipien, wie z.B. SE 450 336 oder EP O 183 669 allerdings, wie sich im weiteren Text zeigen wird, haben wir nicht nur die bekannte Konstruktionslösung, die einige wichtige Nachteile hat, verbessert, sondern auch radikal geändert. Der allerwichtigste Einwand ist, daß keine Informationen bezüglich der Verfahren gegeben wurden, zum Schneiden des Knochengewebes in einer Weise, die eine genaue anfängliche Anlageanpassung durch atraumatische Techniken erlaubt; auch war es nicht möglich, irgendwelche Lösungen zum Positionierungsproblem anzubieten, welches fundamental ist, um eine erhaltbare und oseointegrierte Biomechanik erlaubende Verankerung zu erlangen. Ohne geeignete Schneidetechniken und Positionierungstechniken darf gesagt werden, daß die früher patentierten Konstruktionen, oder die für die ein Patent angemeldet ist, nicht mehr als ein Produkt des Zeichenbretts sind. Außerdem wurde in den zitierten Konstruktionslösungen unzureichende Überlegungen zum Abnützungsproblem im Zusammenhang mit dem Gebrauch von kommerziell reinem Titan in Gleitflächen gegenüber Polyethylen gegeben. Es ist wahr, daß es als möglich in Erwägung gezogen wurde, die Verschleißfestigkeit von reinem Titan mittels der Oberflächenmodifikation der Titangelenkfläche zu erhöhen. In ausgiebigen Labortests, die 1987 ausgeführt wurden, fand man, daß die Oberflächenmodifikation von reinem Titan, von der früher angenommen wurde, daß eine annehmbare Verschleißfestigkeit möglich ist, eine solche Widerstandsfähigkeit nicht liefert. Anstelle dessen zeigt die gesamte experimentelle Erfahrung, daß die Teile des künstlichen Gelenks, die gegen Plastik oder andere Materialien drücken, nicht aus kommerziell reinem Titan bestehen dürfen, das insgesamt zu weich ist, unabhängig davon, ob seine Oberfläche gehärtet wurde oder nicht. Die ausgeführten Tests zeigen, daß eine Vorbedingung, um eine hinreichende Verschleißfestigkeit zu erzielen, ein Artikularkopf der Prothese ist, der aus einer oberflächenmodifizierten Titanlegierung gemacht wurde. Theoretisch gesehen, vom Standpunkt der Abnützung, sollte es auch möglich sein, den Artikularkopf aus auf Kobalt basierenden Legierungen herzustellen, allerdings besteht dann ein offensichtliches Risiko von galvanischer Korrosion.
  • Außerdem kann hinzugefügt werden, daß diese früher bekannten Knieprothesenkonstruktionen zusätzlich zu den oben genannten Nachteilen eine Anzahl unzulänglich zu Ende gedachter Lösungen einbeziehen, besonders die Risiken, die mechanische Verbindungen mit sich bringen, einer ungenügenden Prothesenfunktionsweise betreffend, ungeachtet, ob das Implantat oseointegriert wurde oder nicht. Soweit es die patentierten Konstruktionslösungen betrifft, ist es somit zweifelhaft ob die Bedingungen einer Oseointegration überhaupt vorhanden sind, wenn man im Gedächtnis behält, daß die Verankerungselemente nicht aus Schrauben des Typs gemacht sind, für den man Erfahrungen aus dem Bereich der Kieferrekonstruktionsmaterialien hat, sondern vielmehr gefurchte Zapfen in der Form einer konischen Doppeltrommel sind, wobei die Zapfen mit einer Platte verbunden werden. Carlsson und Mitarbeiter (1986) zeigten für diesen Implantatkonstruktionstyp, daß er schlechte Bedingungen für Oseointegration liefert, und deshalb gesagt werden kann, daß die gesamte Konstruktionslösung, die in bekannten Konstruktionslösungen angeboten wird, in Frage gestellt werden kann. Es ist wenigstens klar, daß es ungeachtet ob ein zweistufiger Prozeß verwendet wird oder nicht keine experimentelle Grundlage für die Annahme gibt, daß Oseointegration mit dieser Konstruktion außer in Ausnahmefällen erzielt werden kann.
  • Was die Prothesenkonstruktion gemäß des EP O 183 669 betrifft, kann festgestellt werden, daß auch diese eine Anzahl von Nachteilen hat, wenn sie auch nicht so offensichtlich sind wie in der Version gemäß SE 450 336. Die Prothesenkonstruktion, wie in SE 450 336 beschrieben, weist verschiedene mangelhafte mechanische Verbindungen auf. Außerdem erzeugt das empfohlene Rekonstruktionsverfahren eine unerwünschte biomechanische Situation mit einem notwendigen Hebelarm, welcher droht, die Oseointegration, die wahrscheinlich anfänglich erhalten wurde, zu vereiteln. In der Version gemäß EP O 183 669 wurde ein Versuch unternommen, dies auszugleichen durch den Einbau eines oberflächlichen, kreuzweise flachen Verbindungsarms zwischen den beiden gefurchten Verankerungselementen in jedem Tibia-Kondylus. Dies entlastet sicherlich etwas von der Spannung, die durch den zwischen den Verankerungselementen und der Plateaugrenze der Tibia gebildeten Hebelarm aufgebaut wurde. Wenn es eine übermäßige Belastung entlang der Mitte der Tibiaprothese gibt, dann reduziert der transversale Arm das Torsionsmoment gegen das mittlere Verankerungselement, besonders am vorderen Ende, wo sich der Arm befindet, und zur selben Zeit erhält man einen zum Schädel gerichteten Kraftvektor auf das kontralaterale Verankerungselement, welcher es riskiert, daß die Oseointegration auf der Seite losgerissen wird. Deshalb ist die Spannungsverteilung in der körpernahen Tibia auf keinen Fall gleichmäßig, noch kann zuverlässig eine übermäßige Belastung vermieden werden, die schwerwiegende Konsequenzen für die Oseointegrationsverbindung hat. Zusätzlich bedeuten beide, der Verbindungsarm und die a-p-Richtung der Verankerungselemente, daß es nicht möglich ist, nach außen gerichtetes lmplantatsmaterial davon abzuhalten, in nahem Kontakt zur Haut zu liegen, mit dem Risiko einer Perforation aufgrund einer direkten Krafteinwirkung, und dann auch mit dem Risiko einer Verunreinigung und einer sekundären Infektion.
  • Was die mechanischen Verbindungen zwischen den Verankerungselementen und dem Gelenkelement gemäß EP 0 183 669 betrifft, kann gesagt werden, daß es einige unzuverlässige Punkte gibt, die im besonderen die Verbindung zwischen dem Gelenkteil der Femurprothese und dem Zwischenelement betrifft, welches auf der einen Seite durch Führungsstifte und Nadeln mit Federwirkung produktionstechnologische Schwierigkeiten verursacht, und auf der anderen Seite eine unzureichende formschlüssige Arretierung liefert, mit dem Risiko, daß die Prothese in die laterale Richtung kippt, bevor nicht gesichert ist, daß die Knochenwände im Knochenbett des Gelenkelements eine hinreichende schlüssige Arretierung bieten.
  • Das Zwischenelement, das in der früheren Version L-förmig ist und deshalb Schwierigkeiten sowohl in der Produktionstechnologie als auch in den chirurgischen Techniken bereitet, hat folglich keine Kraftübertragungssicherung des Typs, welche in der Prothesenkonstruktionslösung gemäß der Erfindung eingeschlossen ist. In der früheren Version wurde auf eine Nadel mit Federwirkung vertraut, um die Scherspannungen in die a-p-Richtung zu kompensieren. Es ist zweifelhaft, ob eine Nadel mit Federwirkung die Verankerungsstabilität anbieten kann, die zwischen dem Gelenkelement und dem Zwischenelement erforderlich ist, und es ist auch zweifelhaft ob das Federprinzip überhaupt funktioniert. Falls im Zusammenhang mit dem Aufdrücken des Gelenkelements Gewebefragmente in das Loch der Federnadel dringen, besteht ein Risiko, daß die Nadel überhaupt nicht mehr oder nur teilweise ins Loch gehen wird, mit dem Ergebnis einer unzulänglichen Stabilität der Verankerung. Ein anderer Nachteil einer Nadel mit Federwirkung des in EP 0 183 669 erwähnten Typs, ist die Schwierigkeit, die eine Entfernung des Gelenkelements in dem Femur, sobald es in einer sehr stabilen Weise positioniert wurde, mit sich bringt. Eine Vorbedingung zur Entfernung des Element ist deshalb, ein Loch durch die Gelenkfläche der Prothese zu bohren.
  • Ein weiterer wichtiger Nachteil der Femurprothese in den früher bekannten Prothesenversionen ist die Schwierigkeit, welche die Anpassung des Knochenbetts an die bedeckenden Teile der Kontaktfläche des Gelenkelements gegenüber den Polyethylenkomponenten, mit sich bringt. Im Querschnitt hat das Gelenkelement eine Pilzform, und es wird angenommen, daß es möglich sein wird, die Unterseite des Pilzhuts an die Knochenauflage anzupassen, wie jedoch ein solcher Kontakt erreicht werden soll ist nicht ausgeführt, und es gibt offensichtliche Schwierigkeiten in der chirurgischen Praxis dieses Schneideproblem zu lösen.
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kniegelenkprothese zu schaffen, die eine stabile und widerstandsfähige Verankerung sowohl im Femur als auch in der Tibia mittels einer formschlüssigen Arretierung und durch Herstellen eines direkten Kontakts zwischen der Prothese und dem Knochengewebe ergibt.
  • Lösung:
  • Das besagte Ziel wird mittels einer Kniegelenkprothese gemäß der vorliegenden Erfindung erreicht, die außerdme die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 besitzt.
  • Die Erfindung wird weiter unten ausführlicher auf der Basis einer exemplarischen Ausführungsform und unter Bezugnahme auf die dazugehörigen Zeichnungen beschrieben, in denen Fig. 1 und 2 die Verankerungselemente zeigen, die in den Femurteil der Kniegelenkprothese gemäß der Erfindung eingebaut werden und am Femur des menschlichen Körpers befestigt werden, die Figuren 3, 4 und 5 verschiedene Ansichten der Befestigungsschiene zeigen, die in den Femurabschnitt der Kniegelenkprothese eingebaut ist, während die Figuren 6,7 und 8 verschiedene Ansichten des Gelenkelements, welches in den Femurabschnitt der Kniegelenkprothese eingebaut wird, zeigen. Die Figuren 9 und 10 zeigen zwei verschiedene Ansichten des beweglichen Tibiaplateaus, das in den Tibiaabschnitts der Kniegelenkprothese eingebaut ist, Fig. 11 und 12 zeigen zwei verschiedene Ansichten des festen Tibiaplateaus, das in den Tibiaabschnitt der Kniegelenkprothese eingebaut ist, Fig. 13 zeigt einen Längsschnitt durch das Verankerungselement, das in den Tibiaabschnitt eingebaut ist, während Fig. 14 eine perspektivische Ansicht des oberen Teils der Tibia und eine Darstellung in auseinandergezogener Anordnung der erwarteten Stellungen der Verankerungselemente zeigt und Fig. 15 eine perspektivische Darstellung des Kniegelenks, in der die Kniegelenkprothese montiert ist, zeigt.
  • Wie in den Figuren 1 und 2 gesehen werden kann, wurde der Femurabschnitt 1 eines menschlichen Kniegelenks durch Schneiden mit einem chirurgischen Instrument mit einer im wesentlichen L-förmigen Ausnehmung 2 in der Absicht ausgestattet, den Femurabschnitt der Kniegelenkprothese mit großer Präzision anzupassen. Der Femurabschnitt des menschlichen Kniegelenks besteht aus zwei Gelenkoberflächen 3,4. In bestimmten Fällen müssen beide Gelenkflächen mit dem Femurabschnitt der Kniegelenkprothese ersetzt werden, aber in der Mehrzahl aller Fälle muß nur eine Gelenkfläche ersetzt werden. Aus Gründen der Einfachheit beschäftigt sich die folgende Beschreibung nur mit einem Femurabschnitt der Kniegelenkprothese. Gemäß der Erfindung besteht der Femurpart der Kniegelenkprothese aus drei Hauptteilen, nämlich den Verankerungselementen 5 und 6, der Befestigungsschiene 7 und dem Gelenkelement 8.
  • Wie am besten in Fig. 2 gezeigt, sind in dem gezeigten Beispiel zwei Verankerungselemente 5 und 6 als gefurchte Bolzen mit beispielsweise ringförmigen sich periphär erstreckenden Furchen gestaltet. Die Verankerungselemente, die im wesentlichen zylinderförmig sind, werden in im voraus durch Bohrungen hergestellte und gerade von der Vorderseite in das Knochengewebe des Femurabschnitts des Kniegelenks gerichtete zylindrischen Kanäle eingeführt. Die Verankerungselemente werden mit sorgfältig definierten gegenseitigem Abstand und Stellung in Bezug auf die Ausnehmung 2, die ins Knochengewebe gemacht wurde, positioniert. Außerdem werden die äußeren Enden 9 der Verankerungselemente 5 und 6 mit Gewindeausnehmungen 10 ausgestattet, von denen jede eine Befestigungsschraube 11 beispielsweise in Form einer hexagonalen Schraube aufnehmen soll.
  • Die Befestigungsschiene 7 hat einen C-förmigen Querschnitt und schließt auf diese Art und Weise einen Kanal 12 mit zwei aufeinander zu gerichteten Flanschen ein, siehe Fig. 5. Die Flansche 13 haben zwei voreinander mittig gelegene Ausnehmungen 14, siehe Fig. 3. Die Befestigungsschiene 7 besitzt auch zwei kreisförmige Öffnungen 15 mit Versenkungen zur Aufnahme der Köpfe der Befestigungsschrauben 11. Es ist wichtig, daß die Köpfe der Versenkungsschrauben nicht über den Boden des Kanals herausschauen.
  • Das Gelenkelement 8 besteht aus einem Winkelelement, das im wesentlichen L-förmig ist, mit zwei sich im rechten Winkel zueinander ausdehnenden Teilen 16, 17 und mit Begrenzungsflächen die im Kontakt mit der Oberfläche der Ausnehmung 2 im Knochengewebe stehen sollen, wobei die Befestigungsschiene zwischen dem Boden 18 der Ausnehmung und der Innenseite 19 des Teils 16 liegt. An der Außenseite haben die beiden Teile 16 und 17 eine gemeinsame konvex gekrümmte Gelenkfläche 20 mit einer der Gelenkfläche 21 des Kniegelenks entsprechenden Form, um dadurch den Verschleiß der Teile zu kompensieren. Die übrigen Grenzflächen des Gelenkelements 8 bestehen im wesentlichen aus zwei Ebenen, parallelen Seitenflächen 22, die vorteilhafterweise gefurcht oder mit einer anderen groben Oberflächenstruktur ausgestattet sind, um dadurch eine Verankerung im Knochengewebe in Form einer Oseointegration zu fördern. Die zwei Teile 16 und 17 haben auch ebene Endflächen 24 und 25, die zweckmäßigerweise im rechten Winkel zu den Innenseiten der Teile stehen.
  • Wie aus den Figuren 7 und 8 hervorgeht, besitzt die Innenseite 19 des Gelenkelements 8 ein Befestigungselement 26, welches sich über diese Innenseite erstreckt und im wesentlichen einen T- förmigen Querschnitt mit zwei seitwärts gerichteten längsförmigen Flanschen 27 hat. Dieses Befestigungselement 26 ist so dimensioniert, daß es in den Kanal 12 der Befestigungsschiene 7 paßt. Wie am besten aus Fig. 6 hervorgeht, hat das Befestigungselement 26 zwei einander gegenüberliegende Ausnehmungen 28, die so dimensioniert sind, daß sie bei Befestigung der Prothese, wie weiter unten noch im Detail beschrieben wird, die unteren einander gegenüberliegenden Teile der Flansche 13 der Befestigungsschiene fassen, und in diesem Zusammenhang die zwei Flansche 27 des Befestigungselements 26 mit ihren oberen einander gegenüberliegenden Teilen in die zwei Ausnehmungen 14 der Befestigungsschiene eingeführt werden. Außerdem sind die Flansche 13 in der Befestigungsschiene 7 zumindest an einem Ende oder an zwei Enden der Ausnehmung 14 leicht nach innen gebogen, um Arretierungsteile in der Form von Arretierungsschultern 29, mittels derer das Befestigungselement des Gelenkelements in der Befestigungsschiene arretiert werden kann, zu bilden. Die horizontale Innenseite 30 des Gelenkelements hat keine seitwärts zeigenden Flansche, sondern nur abgeschrägte und sonst ebene Oberflächen.
  • Die Befestigungsschiene 7 ist somit mittels der Verankerungselemente 5 und 6 verankert, wobei ihr Kanal 12 nach außen gerichtet ist und die ebene Innenseite 31 gegen die Unterseite der Aussparung 18 im Knochengewebe abgestützt ist. Die Befestigungsschiene wird sicher auf den Verankerungselementen mittels der Befestigungsschrauben gehalten, welche durch die Löcher 15 in der Befestigungsschiene eingeführt werden und in das Verankerungselement geschraubt sind. Das Gelenkelement 8 wird mittels eines Befestigungselements 26 angepaßt, welches in Pfeilrichtung 32 zur Befestigungsschiene so gebracht wird, daß der untere Teil der Flansch 27 in die Ausnehmungen 14 der Befestigungsschiene eingeführt werden kann, um gegen den Boden der Schiene abgestützt zu werden, so daß die Flansche 26 und 27 des Befestigungselements in die Flansche 13 der Befestigungsschiene gebracht werden können, indem man das Gelenkelement leicht aufwärts bewegt, bis die Innenseite 30 des Teils 17 gegen die Oberfläche 33 der Ausnehmung 2 in dem Knochengewebe drückt. Auf diese Weise stützen sich die Arretierungsschultern 29 elastisch gegen den Boden des Kanals 12 ab und werden so geneigt, daß sie eine formschlüssige Arretierung für das Gelenkelement zusammen mit dem Befestigungselement 26 in der Befestigungsschiene bilden. Die formschlüssige Arretierung ist so ausgebildet, daß das Gelenkelement 8 in die Befestigungsschiene 7 eingeführt werden kann, aber eine Verrückungsbewegung in entgegensetzter Richtung in der Befestigungsschiene verhindert wird. Diese Verankerung des Gelenkelements 8 liefert eine besonders gute Verankerung und erlaubt eine Kraftübertragung in verschiedene Richtungen, ohne sich auf die Seitenwände des Knochenbetts zu verlassen.
  • Der Tibiaabschnitt der Kniegelenkprothese ist ebenfalls aus drei Hauptelementen zusammengesetzt, nämlich dem beweglichen Tibiaplateau 35, dem befestigten Tibiaplateau 36 und den Verankerungselementen 37. Das bewegliche Tibiaplateau, das den Meniskus ersetzt, besitzt eine konkave Gelenkfläche 38, die mit der Gelenkfläche 20 des Gelenkelements 8 im Femurabschnitt zusammenwirken soll. Das bewegliche Tibiaplateau besitzt außerdem eine flache, der konkaven Gelenkfläche gegenüberliegende Gleitfläche 39 und eine Ausnehmung, die sich entlang einer Seite des beweglichen Tibiaplateaus erstreckt. Ferner sind zwei Ausnehmungen 41 in der Gleitfläche 39 für Führungsbolzen 42, die in dem befestigten Tibiaplateau 36 verankert werden, angebracht. Die Ausnehmungen 41 sind größer als die Bolzen 42, um die Beweglichkeit des beweglichen Tibiaplateaus 35 gegenüber dem befestigten Tibiaplateaus 36 mittels Gleitkontakt zwischen der Gleitfläche 39 und der entsprechenden, flachen, nach oben gerichteten Gleitfläche 43 des befestigten Tibiaplateaus zu ermöglichen.
  • Das befestigte Tibiaplateau 36 ist im wesentlichen als plattenförmiges Element mit der besagten flachen Gleitfläche 43 und der nach oben gerichteten Stützflansch 44 ausgebildet, welche zur Aufnahme in der Ausnehmung 40 in dem beweglichen Tibiaplateau zur Seitensteuerung ausgebildet ist. Der Stützflansch 44 hat zur Eliminierung nach außen zeigender Ecken an beiden Seiten Schrägungen 45. Das plattenförmige Element hat auf seiner Unterseite eine im wesentlichen flache Lagerfläche 46, die sich parallel zur Gleitfläche 43 erstreckt, und zwei mit einem Zwischenraum parallel zueinander angeordnete Arretierungssockel 47, welche zur Verankerung des befestigten Tibiaplateaus 36 an der Tibia 48 (Schienbein) mit den Verankerungselementen 37 zusammenwirken sollen. Die Arretierungssockel 47 erstrecken sich im wesentlichen rechtwinklig bezüglich der Längsrichtung der Flansch 44 und sind als zwei längliche Flansche oder Streifen mit einem im wesentlichen T-förmigen Querschnitt und einem Basisabschnitt ausgebildet, der zwei seitlich ausgerichtete Längsflanschabschnitte 49 und einen senkrechten Flanschabschnitt 50 besitzt. An seinen Enden hat der Flanschabschnitt 50 flache Endflächen 51, die im wesentlichen senkrecht zur Befestigungsfläche 46 stehen, aber mit geneigten Schrägungen 52, die zwei gegenüberliegende Fortsätze 53 bilden, verschmelzen. Der Führungsbolzen 42 ist zweckmäßigerweise in dem befestigten Tibiaplateau, beispielsweise durch Befestigung in den Bohrungen 54 in der Gleitfläche 43, sicher befestigt.
  • In dem gezeigten Beispiel gibt es zwei Verankerungselemente 37, die im wesentlichen aus zylinderförmigen Stabelementen mit Längsfurchen und mit einem ununterbrochenen, sich axial erstrekkenden, durchgezogenen Kanal 55 bestehen, in welchen zwei aus gegenüberliegenden Richtungen eingesetzte Einstell-Arretierungsschrauben 57 eingeführt werden. Die Verankerungselemente 37 haben auch mindestens eine Ausnehmung 58 in ihren genuteten Mantelflächen 59. Die Ausnehmung 58 ist von solcher Form und solcher Länge, daß die Arretierungssockel 47 in die Ausnehmungen eingeführt werden können und ihre Flansche 50 sich innerhalb des Kanals 55 erstrecken können, wie in Fig. 13 mit einer strichpunktierten Linie gezeigt. Die Verankerungselemente 37 haben auch einen Schutzpfropfen 60 für jede Ausnehmung 58, welche den Kanal und die Ausnehmung 58 während des Einsetzens der Verankerungselemente in die Tibia 48 von Knochengewebe und ähnlichem freihält.
  • Wie aus Fig. 14 hervorgeht, sollen sich die Verankerungselemente 37 parallel zueinander und seitwärts in die Tibia erstrecken, jedes in seinen jeweiligen, seitlich ausgerichteten Kanal 61, der in dem vorderen Tibiaabschnitt ausgenommen wurde.
  • Zusätzlich zu diesen zwei zylindrischen Ausnehmungen 61 ist auch eine stufenförmige Ausnehmung 62 mit zwei im wesentlichen ebenen, zweckmäßigerweise rechtwinklig zueinander liegenden Grenzflächen 63 und 64 in der Tibia 48 angeordnet. Die zylindrischen Kanäle 61 erstrecken sich durch die Tibia unter der einen Grenzfläche 63 der Ausnehmung 62 in einer Entfernung, die im wesentlichen der Höhe der seitlich ausgerichteten Flanschabschnitte 49 der Arretierungssockel 47 entsprechen. In montiertem Zustand sind in der Tibia genau vor den Ausnehmungen 58 der Verankerungselemente 37 Öffnungen 65 in der Grenzfläche 63 der Tibia 48 mit einer Ausdehnung, die im wesentlichen der Ausdehnung der Ausnehmungen 58 entspricht, angeordnet.
  • Der Tibiaabschnitt der Gelenkprothese wird auf folgende Art zusammengehalten. Mit den Verankerungselementen 37, die in die ihnen zugehörigen kanalförmigen Ausnehmungen 61 in die Tibia eingeführt sind, und mit den durch die Öffnungen 65 entfernten Schutzpropfen 60, wird das befestigte Tibiaplateau 36 mittels der Arretierungssockel 47, die durch die Öffnungen 65 und die Vertiefungen 58 in die Verankerungselemente 37 vorstehen, gesichert. Diese Lage geht am klarsten aus der Fig. 13 hervor, die einen Teil des befestigten Tibiaplateaus in strichpunktierten Linien zeigt. Die Arretierungssockel 47 werden in die Kanäle 55 der Verankerungselemente projiziert, bezüglich derer die Einstellarretierungsschrauben 56 und 57 in anfänglicher Lage in der Rückhaltelage angebracht sind, in welcher sie nicht in die Ausnehmungen 58 hineinragen. Eingeführt in die Ausnehmungen 58 werden die Arretierungssockel 47 in den Verankerungselementen 37 arretiert, indem die Arretierungsschrauben nach vorne in Richtung der Ausnehmung 58 derart angezogen und eingestellt werden, daß ihre vorderen und leicht konischen Enden gegen die Endflächen 51 der Arretierungssockel, bezüglich derer eine Arretierung dadurch ausgeführt wird, daß die Vorsprünge 52 unter die konischen Enden der Schrauben 56 und 57 geschoben werden, drücken. Der durchgezogene Kanal 55 ist vor der Vertiefung vorteilhafterweise leicht aufgeweitet und hat dort kein Gewinde. Die Länge der Ausnehmungen 58 in axialer Richtung der Verankerungselemente wird in Beziehung zur Länge der Arretierungssockel in solcher Weise angepaßt, daß in der Ausnehmung ein Raum zur Einstellung ist, mittels dessen das befestigte Tibiaplateau 36, bezüglich seiner Entfernung zur Grenzfläche 64 der Ausnehmung 62 der Tibia fein eingestellt werden kann. Aufgrund dieser Einstellmöglichkeit ist es daher möglich, das befestigte Plateau befriedigend mittels der Schrauben 56 und 57 in den Verankerungselementen 37 gegen die Grenzfläche 64, und auch, indem das befestigte Tibiaplateau 36 gegen die Fläche 63 gepreßt wird, beim Anziehen der Schrauben 56 und 57 gegen die Grenzfläche 63 abzustützen. Mit guter Anpassung der Lage der Kanäle 61 bezüglich der Fläche 63, erlauben die geschrägte Flächen 52 in Zusammenwirkung mit den konischen Enden der Schrauben 56 und 57 ein Anziehen und ein Vorspannen der unteren Befestigungsfläche 46 des befestigten Tibiaplateaus gegen die vertiefte Grenzfläche in der Tibia aufgrund der Tatsache, daß das befestigte Tibiaplateau wegen des Festziehens der Schrauben dazu neigt, sich in Richtung der Verankerungselemente zu bewegen.
  • Auch für den Tibiaabschnitt der Kniegelenkprothese wurde das Ersetzen von einer Gelenkfläche oben beschrieben, wohingegen, wie aus Fig. 14 hervorgeht, die verbleibende Gelenkfläche 66 unberührt bleibt. Das Ersetzen der zweiten Gelenkfläche 66 erfordert somit auch eine zusätzliche Ausnehmung 62 mit Öffnungen 65 für die Kanäle 61 der Verankerungselemente 37, die somit gemeinsam in der doppelten Kniegelenkprothese verwendet werden. Zu diesem Zweck werden zwei symmetrisch liegende Ausnehmungen 58 in jedem Verankerungselement 37 angeordnet.
  • Fig. 15 zeigt ein Kniegelenk, dessen eine Seite durch eine Kniegelenkprothese gemäß der Erfindung ersetzt ist, bezüglich welcher hervorgeht, wie der Femurabschnitt der Kniegelenkprothese relativ zum Tibiaabschnitt positioniert wird. Die konvexe Gelenkfläche 20 des Gelenkelements 8 des Femurabschnitts, dessen Gelenkfläche 20 den belastungsabsorbierenden Teil der Kniegelenk-Kugel bildet, stützt sich gegen die konkave Gelenkfläche 38 des beweglichen Tibiaplateaus ab. Es bestehen somit keine mechanischen Verbindungen zwischen dem Femurabschnitt und dem Tibiaabschnitt der Kniegelenkprothese, sondern sie werden vielmehr mittels natürlicher Bänder des Kniegelenks zusammengehalten, welche so zu einem hohen Grad ein freies und natürliches Bewegen des Kniegelenks mit der Kniegelenkprothese erlauben. Das bewegliche Tibiaplateau kann sich während der Bewegung des Gelenks wegen des Gleitkontakts zwischen den flachen Lagerflächen 39 und 43, ebenso wie zwischen den quer verlaufenden Lagerflächen 40 und 67 bewegen, was wegen der Bewegung der Führungsbolzen 42 in der vergrößerten Ausnehmung 41 möglich ist. Eine bestimmte Bewegung ist in alle zu den Ebenen der Lagerflächen 39 und 43 parallelen Richtungen erlaubt. Es ist somit auch in bestimmten Stellungen für die Lagerflächen 40 und 67 möglich, einen gemeinsamen Zwischenraum zu haben.
  • Die Tatsache, daß die Verankerungselemente 37 seitlich ausgerichtet sind, macht es möglich, sie anzupassen, ohne das Kniegelenk zur selben Zeit zu öffnen, was vom Standpunkt des Patienten aus sehr wichtig ist. Dies vermeidet ein Eindringen in die Tibia von vorne, dort wo der Knochen die Form eines Schneepflugs mit dem damit verbundenen Risiko hat, daß vorspringende, scharfkantige Implantatsteile mit der Haut in Konflikt kommen. Die Tatsache, daß die Verankerungselemente in die Seite der Tibia eingeführt werden, liefert auch wegen der ovalen Form des Tibiaquerschnitts eine größere Kontaktfläche zwischen Verankerungselementen und dem Knochengewebe. Zusätzlich werden Hebelarme vermieden, welche eine Konsequenz eines Einführens der Verankerungselemente von vorne sind. Außerdem wird eine extrem stabile mechanische Verbindung zwischen den Verankerungselementen und dem befestigten Tibiaplateau erreicht, welche eine sichere Positionierung des befestigten Tibiaplateaus in der Tibia ergibt.
  • Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebene und in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform beschränkt, sondern kann im Umfang der nachfolgenden Patentansprüche variiert werden. Beispielsweise ist es denkbar, daß die Befestigungsschiene 7 in dem Femurabschnitt des Prothesenelements und in dem Befestigungsteil 26 des Gelenkelements 8 umgekehrte Erscheinungsformen haben, so daß das Befestigungselement dafür einen T-förmigen Querschnitt hat, während das Befestigungsteil 26 einen C- förmigen Querschnitt hat. Es ist auch denkbar, daß die Ausnehmungen 14 und 28 weggelassen werden, selbst wenn dies das Einführen des Gelenkelements, da dies dann vom Ende der Befestigungsschiene aus durchgeführt werden muß, schwieriger macht. In diesem Zusammenhang müssen die Arretierungsteile auf andere Art ausgebildet werden. Außerdem ist für den Tibiaabschnitt der Kniegelenkprothese eine andere Konstruktion als die beschriebene und gezeigte denkbar. Somit ist prinzipiell für das Gelenkelement für die Tibia denkbar, es nicht in ein befestigtes und in ein bewegliches Teil zu trennen. Die Mantelfläche der Verankerungselemente kann eine andere Struktur haben, beispielsweise schraubenförmige Furchen, so daß die Verankerungselemente in das Knochengewebe geschraubt werden können.

Claims (6)

1. Kniegelenkprothese zur permanenten Verankerung in dem Knochengewebe eines Kniegelenks am menschlichen Körper, bestehend einerseits aus einem Femurabschnitt (7, 8), der ein Gelenkelement (8) für den Femur mit einer konvexen Anschlußfläche (20) besitzt, wobei der Femurabschnitt (7, 8) weiterhin ein langgestrecktes Zwischenelement (7) mit einer ersten Seite, die zur Anlage gegen eine Fläche des Knochengewebes vorgesehen ist und einer zweiten gegenüberliegenden Seite aufweist, welche zur Anlage gegen eine innere Fläche des Gelenkelements (8) für den Femurabschnitt vorgesehen ist, wobei das Gelenkelement fest an dem Zwischenelement mittels eines formschlüssigen Verschlusses (29) und wenigstens einem Verankerungselement (5, 6) angeordnet ist, das in einen künstlich eingearbeiteten Kanal in dem Knochengewebe eingeführt und darin zur Verankerung des Zwischenelements und demgemäß auch des Gelenkelements in den Femur (1) befestigt werden soll, und bestehend andererseits aus einem Tibiaabschnitt (35, 36, 37) mit einem weiteren Gelenkelement (36), das eine konkave Gelenkfläche (38) für das Zusammenwirken mit der konvexen Gelenkfläche des Femurabschnitts (7, 8) und wenigstens ein Verankerungselement (37) aufweist, das für die Einführung in einen künstlich gearbeiteten Kanal (61) in dem Knochengewebe zur Verankerung des Tibiaabschnitts (35, 36, 37) in der Tibia (48) vorgesehen ist, wobei das Gelenkelement (36) für die Tibia eine oder mehrere Arretierungsgrundteile (47) in Form von Flanschen aufweist, die von einer Lagerfläche (46) des Gelenkelements (36) für die Tibia vorstehen, wobei die Lagerfläche (46) von der konkaven Gelenkfläche weggerichtet ist, wobei die Lagerfläche zur Lagerung gegen eine Fläche des Knochengewebes in der Tibia vorgesehen ist, wobei jedes Arretierungsgrundteil (47) derart gestaltet ist, daß es im montierten Zustand der Gelenkprothese auf dem Verankerungselement arretierbar ist, wobei wenigstens ein Verankerungselement (37) derart gestaltet ist, daß es in dem ausgearbeiteten Kanal (61) in dem Knochengewebe mit einem Zwischenraum zu der Lagerfläche (46) des Gelenkelements und im wesentlichen parallel zu dieser sowie im montierten Zustand quer zu der Längsrichtung der Tibia verankerbar ist, wobei wenigstens ein Verankerungselement aus einem im wesentlichen zylindrischen Stabelement mit wenigstens einer Ausnehmung (58) besteht, die in dem Stabelement angeordnet und für die Aufnahme des Arretierungsgrundteils (47) und dessen feste Arretierung in dem Verankerungselement (37) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verankerungselement (37) einen kontinuierlichen zentralen Kanal (559 besitzt, in den zwei Einstell- und Arretierschrauben (57), die von entgegengesetzten Richtungen eingesetzt sind, eingeschraubt und für das Schrauben gegen das Arretiergrundteil (47) vorgesehen sind.
2. Kniegelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verankerungselement (37) in seiner Umfangsfläche (59) Nuten aufweist.
3. Kniegelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (58) in den Verankerungselementen (37) eine geringfügig größere Ausdehnung in Längsrichtung besitzt als die Länge des Arretiergrundteils, damit das Arretiergrundteil relativ zu der Ausnehmung (58) durch Einstellen der Position der Einstell- und Arretierungsschrauben (57) justierbar ist.
4. Kniegelenkprothese nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Arretiergrundteil mit voneinander weggerichteten Endflächen (51) gebildet ist, welche Anformungen (52) zum Vorsehen einer formschlüssigen Arretierung des Gelenkelements im Zusammenwirken mit den Schrauben aufweist.
5. Kniegelenkprothese nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anformungen (52) geneigte Flächen aufweisen, welche beim Anziehen der Schrauben für das Ausüben eines Zuges auf das Gelenkelement (36) für die Tibia in Richtung der Verankerungselemente (37) in der Weise vorgesehen sind, daß eine Vorspannung zwischen dem Gelenk (36) für die Tibia und dein darunter liegenden Knochenbett herstellbar ist.
6. Kniegelenkprothese nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verankerungselement (37) zwei Ausnehmungen (58) zur jeweiligen Aufnahme eines Arretierungsgrundteils (47) besitzt, wobei ein Arretierungsteil zu den Gelenkelementen (36) für die Tibia und das zweite Arretierungsteil zu einem weiteren Gelenkelement für die Tibia gehört.
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