DE679118C

DE679118C - Einrichtung zum selbsttaetigen Aufzeichnen des Kammerwechsels bei Gas- und Kokserzeugungsoefen

Info

Publication number: DE679118C
Application number: DEB181652D
Authority: DE
Inventors: Friedrich Wilhelm Bunge
Original assignee: FRIEDRICH WILHELM BUNGE
Current assignee: FRIEDRICH WILHELM BUNGE
Priority date: 1938-01-29
Filing date: 1938-01-29
Publication date: 1939-07-29

Description

Einrichtung zum selbsttätigen Aufzeichnen des Kammerwechsels bei Gas- und Kokserzeugungsöfen Für einen geregelten Betrieb und für die Erzeugung eines Gases von stets gleichmäßiger Zusammensetzung und Beschaffenheit ist es erforderlich, daß der Kammerwechsel der Gas- und Kokserzeugungsöfen in regelmäßigen Zeitabständen erfolgt. Besonders ist die Zusammensetzung des Gases von der Ausstehzeit der einzelnen Kammern abhängig, da die Kammern in den ersten Stunden der Garungszeit ein Gas von anderer Zusammensetzung liefern als in späteren Stunden.
Um festzustellen, ob der Kammerwechsel stets in gleichmäßigen Abständen voneinander erfolgt und auch des Nachts zur bestimmten Zeit der Wechsel vorgenömmen wird, ist es zweckmäßig, die Zeit des Kammerwechsels fortlaufend zu kontrollieren. Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Zeit des Kammerwechsels bei Kokserzeugungsöfen aufzuzeichnen. Die Aufzeichnung erfolgt bei den bekannten Einrichtungen in Verbindung mit der Tätigkeit der Koksausdrückmaschine auf mechanischem Wege. Bei dem muhen Betrieb der Koksausdrückmaschine ist aber niemals die Garantie dafür gegeben, daß eine derartige mechanische Einrichtung, die nur bei peinlichst genauer Einstellung brauchbar ist, ordnungsgemäß arbeitet. Seile und Ketten sind unzuverlässige Übertragungsmittel für das Aufzeichnen der Bewegung von Maschinen. Ein grundsätzlicher Nachteil dieser Einrichtungen ist .die leichte Möglichkeit des Blindverfahrens.
Gemäß der Erfindung wird die während des Kokslöschens entwickelte Kokswärme ermittelt und als Funktion der Zeit auf dem Diagrammstreifen eines Schreibgerätes aufgetragen. Aus diesem Grunde wird in dem Kokslösc'hturm, zweckmäßig in der Dampfsammelhaube oder in dem Schornstein desselben, ein Wärmefühler vorgesehen, der mit einem Schreibgerät außerhalb des Kokslöschturms in Verbindung steht. Als Wärmefühler kann beispielsweise ein Thermoeiement oder ein sonstiges geeignetes Thermometer verwendet werden. Der Wärrriefühler läßt sich auch durch einen Wärmeausdehnungskörper ersetzen, der die infolge der Wärmeentwicklung auftretende Wärmeausdehnung auf ein Druckschreibgerät überträgt. Der Ausdehnungskörper kann gemäß der Erfindung beispielsweise aus einem .allseitig geschlossenen Luft- oder gasgefüllten Hohlraum bestehen, dessen Inneres mit dem Schreibgerät verbunden ist. Auch ,andere Ausdehnungskörper, wie Metall und Flüssigkeiten mit großem Dehnungskoeffizient, können benutzt werden.
Es ist in der Technik ,allgemein üblich, zum Messen von Wärme Wärmefühler zu verwenden, die mit einem Schreibgerät in Verbindung stehen. Bei der vorliegenden Erfindung soll aber nicht die Temperatur oder Wärmemenge festgestellt werden, sondern es wird ein periodisch wiederkehrender Betriebsvorgang nach Zeit und Dauer aufgezeichnet, bei dem eine große Menge von Wasserdampfwärme plötzlich frei wird, die die Aufzeichnung verursacht.
Im nachstehenden wird der Gegenstand der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Abb. r der Zeichnung stellt einen Kokslöschturm mit Registriereinrichtung dar, und Abb. a zeigt das Schreibgerät der Einrichtung in vergrößertem Maßstabe.
Es bedeutet r einen Kokslöschturm, in dessen Dampfsammelhaube a ein luft- oder gasgefüllter Hohlkörper 3 vorgesehen ist. Dieser steht durch die Leitung 4 rriit dem Schreibgerät 5 in Verbindung. Zu dem Schreibgerät 5 gehört die Diagrammtrommel 6 und der Schreibstift 7. Letztere werden durch die Glocke ä überdeckt und dadurch gegen äußere Einwirkungen geschützt. In der Leitung q. befindet sich zweckmäßig ein Druckreduzierventil g, das jedoch überflüssig ist, falls für die Einrichtung ein Hochdruckschreibgerät gewählt wird.
Nach Entleerung der Kokskammer wird der Kokslöschwagen mit dem glühenden Koks unter den Kokslöschturm gefahren und der Koks dort abgelöscht. Die ,aufsteigenden heißen Dämpfe bewirken in dem Hohlkörper 3 eine Erhitzung und Ausdehnung der eingeschlossenen Luft und damit eine Druckerhöhung, die sich durch die Leitung q. auf das Schreibgerät 5 überträgt. Diese Druckerhöhung wird ,auf das Diagramm. des Schreibgerätes 5 mittels des Schreibstiftes 7 übertragen. Bei Beginn des Löschens erfolgt ein plötzliches Ansteigen des Druckes, der während des Löschens nahezu auf gleicher Höhe bleibt und nach beendetem Löschen auf seine ursprüngliche Höhe wieder absinkt. Auf diese Weise wird die infolge der Kokswärme auftretende Druckerhöhung der in dem Hohlkörper 3 eingeschlossenen Luft als Funktion der Zeit auf dem Diagrammstreifen des Schreibgerätes 5 aufgetragen und gibt der Betriebsführung die Möglichkeit einer genauen Kontrolle über die stattgefundenen Kammerwechsel.

Claims

hATENTANSPRl1CJ1: Einrichtung zum selbsttätigen Aufzeichnen des Kammerwechsels bei Gas- und Kokserzeugungsöfen, insbesondere für Gasanstalten, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kokslöschturm, zweckmäßig in der Dampfs.ammelhaube, ein Wärmefüliler vorgesehen ist, der mit einem Schreibgerät in Verbindung steht.