DE672990C - Vorrichtung zum Zurueckschieben des aufgebrochenen und gegebenenfalls des frisch aufgegebenen Gutes bei Bleiherden, insbesondere mechanisch bedienten - Google Patents

Vorrichtung zum Zurueckschieben des aufgebrochenen und gegebenenfalls des frisch aufgegebenen Gutes bei Bleiherden, insbesondere mechanisch bedienten

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DE672990C
DE672990C DEM139663D DEM0139663D DE672990C DE 672990 C DE672990 C DE 672990C DE M139663 D DEM139663 D DE M139663D DE M0139663 D DEM0139663 D DE M0139663D DE 672990 C DE672990 C DE 672990C
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Ewald Budde
Dipl-Ing Paul Jordan
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GEA Group AG
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Metallgesellschaft AG
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

Zur Gewinnung von Blei aus sulfidischen Erzen dient bekanntlich das Röstreaktionsverfahren, das vorzugsweise auf dem Bleiherd ausgeführt wird. Auf ein im Herd befindliches Bleibad wird die aus dem sulfidi-' sehen Bleierz und gegebenenfalls geringen Mengen Kalk und Kohle bestehende Beschickung derart aufgebracht, daß sie sich von der wassergekühlten Rückwand des Herdes nach der vorn am Herd angebrachten Arbeitsplatte abböscht. Durch Düsen, die in der Rückwand des vorn offenen Herdes derart angeordnet sind, daß sie von der Beschickung gut bedeckt werden können, wird Wind in die Beschickung gebla'sen. Dadurch wird eine teilweise Abröstung des Bleierzes und die Reaktion der durch die Abröstung erzeugten Bleioxyde und Bleisulfate miteinander und mit unzersetzten Bleisulfiden bewirkt, durch die schmelzflüssiges Blei entsteht. Das so gewonnene Blei vereinigt sich mit dem Bleibad, aus dem eine der Erzeugung entsprechende Menge entnommen und z.B. zu Blöcken gegossen wird. Die Beschickung des Herdes wird in kurzen Zeitabständen z. B. mittels Stangen, sog. Stößeln, aufgebrochen, so daß sie sich in dünnerer Schicht auf dem Bad und bis auf die Arbeitsplatte ausbreitet. Aus dieser Schicht werden die noch stark bleihaltigen Schlacken (graue Schlacken), die außer dem metallischen Blei bei der Herdarbeit entstehen, entfernt, um nach anderen Verfahren z. B. im Schachtofen weiterverarbeitet zu werden. Der auf dem Bleibad zurückbleibende Rest wird unter Aufgabe neuer Mengen der zu verarbeitenden Beschickung wieder nach der Rückwand des Herdes zurückgeschoben, worauf das Ver-
fahren in der beschriebenen Weise seinen Fortgang nimmt. Während die älteren Herde von Hand bedient wurden, hat man neuerdings das Aufbrechen mechanisch mittels Stößelmaschinen ausgeführt, die entweder nach N e w η a m fahrbar vor einem langgestreckten Herd angeordnet sind oder nach von Schlippenbach feststehend vor einem ringförmigen umlaufenden Herd arbetten.
Nach dem Aufbrechen durch die Stößelmaschine mußte auch bei diesen bekannten mechanischen Bleiherdöfen die Beschickung nach Auslesen der sog. grauen Schlacken wieder gegen die Rückwand.des Herdes zurückgeworfen werden, so daß sie die Düsen gut bedeckte und einen natürlichen Böschungswinkel von der Rückwand des Herdes nach der Herdplatte zu bildete.
Das Zurückwerfen erfolgte vorzugsweise von Hand mit Hilfe von sog. Krätzern, die im wesentlichen aus einer im stumpfen Winkel zu einer Stange stehenden Platte bestehen. Das Zurückwerfen der Beschickung von Hand ist eine sehr schwere Arbeit und erfordert einen sehr großen Kraftaufwand, da der Schmelzer sehr dicht an den heißen Herd herantreten muß. Es sind auch Maschinen bekannt, welche die Bewegung des von Hand bedienten Krätzers auf maschinellem Wege mittels Hebeln und Trieben nachahmen und einem entsprechend geformten Krätzer eine hin und her gehende Bewegung erteilen. Da die Menge der Beschickung, die sich auf dem Herd befindet, nicht einmal bei demselben Erz immer gleichbleibt, die Böschungshöhe sich also dauernd ändern kann und die Beschickung aus sehr verschieden großen Stücken von Abmessungen zwischen 10 und etwa 250 mm besteht, ist die Anwendung einer solchen Maschine mit Unzulänglichkeiten verbunden, und es treten häufig Betriebsstörungen mechanischer und metallurgischer Art auf. Die Erfindung hat zum Ziel, die von den Stößeln aufgebrochene und zum Teil bis auf die Herdplatte vorgeworfene Beschickung mit solchen maschinellen Mitteln zurückzufordern, die sich den metallurgischen Bedürfnissen des Herdes genau anpassen. Zu diesem Zweck wird die stoßende, bin und hergehende Bewegung des von Hand oder maschinell bewegten Krätzers erfindungsgemäß in eine gleichförmige und fließende umgewandelt, dadurch, daß eine oder mehrere Ketten, die auch mit Rechen versehen sein können, oder ein Kettenschleier in der Weise über die Beschickung geleitet wird, daß die aufgebrochene Beschickung nach dem Entfernen der grauen Schlacken gegebenenfalls zusammen mit frisch aufgegebenem Gut an der Rückwand des Herdes aufgeböscht wird.
Beispielsweise werden mehrere in sich geschlossene, nebeneinanderliegende Kettenstränge vorgesehen, die über zwei Walzen geführt sind. Die beiden Walzen, von denen z. B. nur die eine angetrieben wird, sind so über dem Herd angebracht, daß der eine der Beschickung zugekehrte durchhängende Strang jeder Kette auf der durch das Aufbrechen nach vorn geworfenen Beschickung aufliegt und diese durch seine aufwärts führende Bewegung an der Rückwand des Herdes wieder aufhäuft.
Bei mechanisch bedienten Bleiherden mit fahrbaren Stößelmaschinen wird die Vorrichtung gemäß Erfindung zweckmäßig an der vor dem feststehenden Herd hin und her fahrenden Stößel- oder Rührmaschine angebracht. Bei ihrer Anwendung bei sich drehenden Herden, wie den sog. Schlippenbach-Herden, wird die Vorrichtung gemäß der Erfindung vorteilhaft feststehend angeordnet, zweckmäßig an der Stelle des Herdes, an der das Herauslesen der grauen Schlacken beendet ist.
Die Achsen der Rollen oder Walzen, über die die Ketten geleitet werden, können dabei waagerecht oder geneigt^ parallel oder schräg zum Herd angeordnet sein und sind, da auf dem Herd meist verschiedenartige Erze verarbeitet werden, zweckmäßig sowohl in der senkrechten als auch in der waagerechten Ebene verschiebbar. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, daß man den durchhängend arbeitenden Strang der Kette oder der Ketten •jeweils dem erforderlichen Böschungswinkel des Erzes besser anpassen kann.
In Abb. ι bis 3 und 9 und 10 sind einige Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise dargestellt. Abb. 4 bis 8 zeigen Einzeltieiten dieser Vorrichtung.
20 ist der Bleiherd, 21 die Rückwand des Bleiherdes, 22 die Herdplatte. Im Herd befindet sich das Bleibad 23 und über diesem die Beschickung 24, in die durch die Düse 25 Wind eingeblasen wird.
In Abb. i, die einen Schnitt nach Linie^-2? der Abb. 4 darstellt, laufen die Ketten 1 in der Richtung des Pfeiles 26 über Rollen oder Walzen 2 und 3. Die Rolle 2 wird durch einen Antrieb 27 in Drehung versetzt und nimmt dabei die Ketten 1 mit, wobei gleichzeitig das obere Trumm der Ketten zwischen den Rollen 2 und 3 mehr oder weniger gespannt wird, während das untere Trumm bis auf die Beschickung des Herdes 20 durchhängt. Durch diese Bewegung der Ketten ivird die Beschickung, die nach dem Auf- brechen zum Teil bis vorn zur Herdplatte 22 vorgerollt ist und auch noch einen großen Teil der Herdplatte bedeckt, etwa in der in den Abbildungen angegebenen Form vor der
Rückwand des Herdes wieder aufgehäuft. Werden mehrere Ketten zu einem System vereinigt, so ist es in manchen Fällen zweckmäßig, die einzelnen Ketten miteinander zu verbinden. Z. B. können in gewissen Abständen auf die Kettenlänge verteilt Ringe 6 vorgesehen sein, die die Glieder zweier oder mehrerer benachbarter Ketten aneinandererhalten. Die Ringe können in der Längsto richtung der Ketten versetzt zueinander angeordnet sein (Abb. 5). Man kann aber auch Stäbe 4 in geeigneten Abständen voneinander durch die Kettenglieder stecken. In Abb. 6 ist beispielsweise eine Verschweißung dargestellt, bei der z. B. gegeneinander versetzt und in bestimmter Reihenfolge abwechselnd zwei nebeneinanderliegende Kettenglieder durch Schweißstellen 7 verbunden sind. Die Verbindung der einzelnen Ketten miteinander hat ao den Vorteil, daß das Zurückwerfen der Beschickung gleichmäßiger wird. Ferner wird dadurch ein Ausweichen gegenüber größeren Stücken der Beschickung vermieden, das sonst insbesondere bei leichteren Ketten in manchen Fällen noch vorkommen könnte.
An den beschriebenen oder ähnlichen Kettensystemen können auch noch Rechen oder ähnliche die Förderung des Gutes verbessernde Einrichtungen 9 angeordnet werden, die z. B. auch dazu benutzt werden können, die einzelnen Ketten miteinander zu verbinden. Oder es wird, wenn Rechen 0. dgl. vorgesehen sind, eine besondere Kettenanordnung gewählt. So zeigen die Abb. 7 und 8 beispielsweise eine Vorrichtung, bei der die Rechen 9 etwa an einer Ewarts-Kette . oder ähnlichen Spezialketten 8 an seitlichen Bolzen 10 und 11 befestigt sind. Die Form der Rechen und die Befestigung an den Ketten können auch anders gewählt werden.
Die in Abb. 7 und 8 dargestellte Ketten- und Rechenanordnung oder ein anderes Kettensystem wird z. B., wie Abb. 2 und 3 zeigen, über Rollen 12, 13, 14 geführt, von denen beispielsweise die Rolle 12 angetrieben wird. Die Rolle 13 kann durch zwei Schienen o. dgl. 15 mit der Rolle 12· verbunden werden, so daß die Rolle 13 um die Achse der Rolle 12 drehbar ist. Dadurch kommt das Ketten-So system mit einem geregelten Druck zur Auflage auf die Beschickung des Herdes, und es wird gleichzeitig eine Führung des Kettensystems während seines Weges über die Beschickung bewirkt, so daß ein besonders gleichmäßiges Arbeiten der Vorrichtung gemäß der Erfindung gewährleistet ist. Gleichzeitig kann die Rolle 13 und das entsprechende Stück der Kette mit den Rechen immer leicht nach oben ausweichen, so daß unerwünschte hohe Beanspruchungen der Vorrichtung vermieden werden.
Man kann in dem Weg des Kettensystems auch noch eine weitere Rolle 16 vorsehen, die in einiger Entfernung vom Herd liegt und statt der Rolle 12 angetrieben wird (Abb.3). Dadurch wird der Antrieb des Kettensystems weiter vom Herd entfernt und aus dem Bereich der vom Herd abstrahlenden Wärme gebracht. Gleichzeitig wird auch die Kette besser gekühlt, da sie einen großen Teil ihres Weges nicht mehr in unmittelbarer Nähe des Herdes zurücklegt.
Es ist nicht notwendig, daß die Rolle 13 um die Achse der Rolle 12 drehbar ist; auch andere Drehachsen können von Vorteil sein. So läßt sich beispielsweise auch die Rolle 13 drehbar mit der. Rolle 14 verbinden, oder es kann eine Rolle 28 an einem Führungsarm 18 befestigt werden, der an einer besonderen Einrichtung 19 drehbar und dessen Länge durch Einstellvorrichtungen veränderlich ist (Abb. 10). Vorteilhaft können der Arm 18 oder auch zwei seitlich der Rolle 28 angebrachte Arme 18 durch Zwischenschaltung von Federhülsen o. dgl. nachgiebig gestaltet werden, um ein Ausweichen der Rolle 28 gegenüber größeren Stücken der Beschickung zu ermöglichen.
Zweckmäßig ist es, mindestens eine der Rollen, über die das Kettensystem läuft, verspannbar auszubilden, so daß durch Vor- oder Zurückstellen der Rolle der Durchhang des Kettensystems den jeweiligen besonderen Betriebsverhältnissen bestens angepaßt werden kann. Für diesen Zweck ist z. B. eine an sich bekannte Verspannvorrichtung 17 vorgesehen. Damit auch die Arbeitsplatte 22 von den Ketten o. dgl. bestrichen wird, kann, wie in der Abb. 9 dargestellt, außer den Rollen 12, 13, 14, 16 (z. B. Abb. 3), eine weitere Rolle 30 angeordnet werden, die in diesem Falle eine feste Achse erhält, während die Rolle 12 durch ein Schienenpaar 31 mit der Rolle 30 verbunden wird und um deren Drehpunkt schwenkbar ist. Die Rolle 13 wird z.B. in der gleichen Weise wie gemäß Abb. 3 mit der Rolle 12 verbunden.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann bei den verschiedensten Bleiherdbauarten, sowohl· wenn das Aufbrechen von Hand oder mechanisch erfolgt, angewendet werden.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    i. Vorrichtung zum Zurückschieben des aufgebrochenen und gegebenenfalls des frisch aufgegebenen Gutes bei Bleiherden, insbesondere mechanisch bedienten, gekennzeichnet durch eine über Walzen o. dgl. geführte endlose Kette (oder ein Kettensystem) und Mittel zum Bewegen der auf die Beschickung des Herdes
    durchhängenden Kette oder des Kettensystems von der Herdplatte zur Rückwand des Herdes.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kette oder dem Kettensystem Rechen angeordnet sind.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kette oder das Kettensystem in der Längsrichtung verspannbar und in seitlicher Richtung verstellbar ausgebildet sind.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der Einwirkung der Kette oder des Kettensystems auf die Beschickung an schwenkbaren Armen angeordnete Rollen (13) oder verstellbare Druckrollen (28) dienen.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, ■ dadurch gekennzeichnet, daß bei Kettensystemen die einzelnen endlosen Ketten
    z. B, durch Ringe oder stellenweise Verschweißung oder gegebenenfalls durch die Rechen miteinander verbunden sind.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen
DEM139663D 1937-10-30 1937-10-30 Vorrichtung zum Zurueckschieben des aufgebrochenen und gegebenenfalls des frisch aufgegebenen Gutes bei Bleiherden, insbesondere mechanisch bedienten Expired DE672990C (de)

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