DE672300C

DE672300C - Process for the conservation of manure and liquid manure

Info

Publication number: DE672300C
Application number: DEI56508D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Egon Haas; Dr Friedrich Schubert; Dr Friedrich Stauf
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1936-12-03
Filing date: 1936-12-03
Publication date: 1939-03-01

Description

Verfahren'zur Konservierung von Stalldünger und Jauche Durch das Patent 66q.996 ist ein Verfahren zur Konservierung von Stalldünger und Jauche geschützt, das darin besteht, daß man dem zu konservierenden Stoff sehr geringe Mengen (o,ooi bis o,2°/0) eines gegen Harnstoffzersetzer wirksamen Baktericids und einen bekannten Ammoniakbinder zusetzt. Bei der weiteren Durcharbeitung des Konservierufigsverfahrens stellte es sich heraus, daß nur ein Teil der gegen Harnstoffzersetzer wirksamen Baktericide eine weitgehende Konservierung des Stickstoffes gewährleistet, während bei einem anderen Teil eine erhebliche Menge des Stickstoffs als Ammoniak verlorengeht. Wie gefunden wurde, beruht dies darauf, daß zwar alle gegen Harnstoffzersetzer wirksamen Baktericide die Bakterien abtöten und so deren harnstoffzersetzende Tätigkeit unterbinden, daß jedoch nur ein Teil dieser Baktericide auch wirksam ist gegen das durch die Bakterien gebildete ebenfalls harnstoffzersetzende Ferment Urease.Process for the preservation of manure and liquid manure by the patent 66q.996 is a process for the conservation of manure and manure protected, that consists in adding very small amounts (o, ooi to 0.2%) of a bactericide effective against urea decomposers and a known one Ammonia binder adds. When working through the preservation process it turned out that only a part of the active substances against urea decomposers Bactericide ensures an extensive preservation of the nitrogen while another part loses a significant amount of the nitrogen as ammonia. As has been found, this is based on the fact that all of them are effective against urea decomposers Bactericides kill the bacteria and thus prevent their urea-decomposing activity, that only a part of these bactericides is also effective against that caused by the Bacteria also form urea-decomposing ferment urease.

Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, den Stickstoff der Jauche und des Stalldüngers praktisch vollkommen zu konservieren, wenn man den genannten tierischen Abfallstoffen außer einem gegen Harnstoffzersetzer wirksamen Baktericid noch ein Ureasegift und zweckmäßig außerdem einen bekannten Ammoniakbinder zusetzt. Zur vollständigen Konservierung der tierischen Abfallstoffe genügen, wie gefunden wurde, außerordentlich geringe Mengen dieser Zusatzstoffe, etwa o,50/, auf den zu konservierenden Stoff berechnet.It has now been found that it succeeds in the nitrogen of the manure and of the stable manure practically completely conserved if you use the animal Waste materials apart from a bactericide effective against urea decomposers Urease poison and expediently also adds a known ammonia binder. To complete It has been found that preservation of animal waste is extremely sufficient small amounts of these additives, about 0.50 /, on the substance to be preserved calculated.

Aus gegen Harnstoffzersetzer wirksamen Baktericiden, Ureasegiften und Ammoniakbindern bestehen beispielsweise die nachstehenden Mischungen i. 98 Gewichtsteile Eisensulfat, i Gewichtsteil Kupfersulfat, i Gewichtsteil Zinkverbindung des Azofarbstoffs Phenolsulfonsäure-azo-mphenyl-endiamin.For example, the following mixtures i. 98 parts by weight of iron sulfate, 1 part by weight of copper sulfate, 1 part by weight of the zinc compound of the azo dye phenolsulfonic acid-azo-mphenyl-enediamine.

2. 8o Gewichtsteile Schwefelsäure, 18 Ge-, wichtsteile Formaldehyd, 2 Gewichtsteile Kup@,1 fernitrat. ``' 3. 7o Gewichtsteile Natriumbisulfat, io 1s` wichtsteile Mangansulfat, 2o Gewichtste der Kupferverbindung des Azofarbstoffs Phenolsulfonsäure-azo-m-phenylendiamin.2. 8o parts by weight of sulfuric acid, 18 parts by weight of formaldehyde, 2 parts by weight of Kup @, 1 far nitrate. `` '3.70 parts by weight of sodium bisulfate, io 1s' parts by weight of manganese sulfate, 2o parts by weight of the copper compound of the azo dye phenolsulfonic acid azo-m-phenylenediamine.

,4. 6o Gewichtsteile Oxalsäure, 2o Gewichtsteile Phenol, 2o Gewichtsteile Trichloressigsäure., 4. 60 parts by weight of oxalic acid, 20 parts by weight of phenol, 20 parts by weight Trichloroacetic acid.

5. 45 Gewichtsteile Salzsäure, 45 Gewichtsteile Schwefelsäure, 5 Gewichtsteile Quecksilbersulfat, 5 Gewichtsteile Formaldehyd.5. 45 parts by weight of hydrochloric acid, 45 parts by weight of sulfuric acid, 5 parts by weight Mercury sulfate, 5 parts by weight formaldehyde.

Von diesen Mischungen werden beispielsweise Mengen von o,i bis o,50/,, bezogen auf die Menge des Harns; angewendet. Alle Urease zerstörende Fermenticide, insbesondere lösliche Schwermetallverbindungen, können verwendet werden. Besonders geeignet sind solche Verbindungen, die sowohl als Baktericide wie auch als Fermentgifte wirken, z. B. Verbindungen, die ein Schwermetallkomplex gebunden enthalten. Solche Verbindungen, die neben einer ausgesprochenen baktericiden Wirkung auch eine fermenticide Wirkung haben, sind beispielsweise: Zinkverbindung des Azofarbstoffes f Phenolsulfon säure-azo-m-phenylendiamin, Kupferverbindung des Azofarbstoffes Phenolsulfonsäure-azo-mphenylendiamin, komplexe Silberverbindung des 8-Oxychinolins, Kupferkomplex des 8-Oxychinolins, Kupferzinkverbindung des Farbstoffes Phenol-sulfonsäure-azo-m-phenylendiamin, Kupferverbindung des'"Azofarbstoffes aus Dianisidinund i,8-Dioxynaphthalin-3,6-disulfonsäure.Of these mixtures, for example, amounts of o, i to o, 50 / ,, based on the amount of urine; applied. All urease-destroying fermenticides, especially soluble heavy metal compounds can be used. Particularly those compounds which act both as bactericides and as ferment poisons are suitable act, e.g. B. Compounds containing a heavy metal complex bound. Such Compounds which, in addition to a pronounced bactericidal effect, also have a fermenticide Have an effect are, for example: Zinc compound of the azo dye f phenol sulfone acid-azo-m-phenylenediamine, copper compound of the azo dye phenolsulfonic acid-azo-mphenylenediamine, complex silver compound of 8-oxyquinoline, copper complex of 8-oxyquinoline, Copper zinc compound of the dye phenol sulfonic acid azo-m-phenylenediamine, copper compound of the azo dye from dianisidine and 1,8-dioxynaphthalene-3,6-disulfonic acid.

Die Mittel können sowohl als fertige Mischungen oder als Lösungen als auch einzeln und nacheinander der Jauche bzw. dem Stalldünger zugegeben werden.The means can be used both as ready-made mixtures or as solutions as well as being added individually and one after the other to the liquid manure or the manure.

Um eine Harnstoffzersetzung-auf dem Wege vom Tier zur Jauchegrube bzw. zum Düngerhaufen möglichst weitgehend zu vermeiden, ist es vorteilhaft, das Konservierungsmittel ganz oder zum Teil in den Stall, bei Stalldünger pulverförmig in die Streu, bei Jauche in die Abflußrinne einzubringen. Da Lösungen oder pulverförmige Mittel im letzten Falle zu schnell verschwemmt werden, hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, das Konservierungsmittelgemisch stückig, gegebenenfalls geformt, zu verwenden.About urea decomposition on the way from the animal to the cesspool or to avoid the fertilizer heap as much as possible, it is advantageous to use the Preservatives in whole or in part in the barn, in the case of manure in powder form in the litter, in the case of manure in the drainage channel. Because solutions or powder In the latter case, funds are swamped too quickly, it has proven to be expedient highlighted, the preservative mixture in pieces, possibly shaped, to use.

Die bisherigen Vorschläge, Dünger und Jauche zu konservieren, haben zu keinem praktisch verwendbaren Ergebnis geführt. So ist vorgeschlagen worden, zur Konservierung Schwefelsäure, N atriumbisulfat oder Formalin zu verwenden. Diese Stoffe wurden zugesetzt, um den als Ammoncarbonat vorliegenden Stick-Stoff chemisch zu binden; sie mußten dementsprechend in so großen Mengen zugesetzt werden, daß eine Wirtschaftlichkeit des Verfahrens nicht zu erzielen war. Bei der Verwendung des Formalins ergab sich der weitere Nachteil, daß 6T Formaldehyd schädigend auf die Bodenra und das Pflanzenwachstum einwirkte. Meiter hat man vorgeschlagen, den Dünger mit Fluorverbindungen zu desinfizieren. Abgesehen von den Bedenken in gewerbehygienischer Beziehung, die wegen der großen Giftigkeit gegen Fluorverbindungen gemacht werden, müßten zur Konservierung der tierischen Abfallstoffe so große Mengen zugesetzt werden, daß das Verfahren unwirtschaftlich würde. Bei der ebenfalls vorgeschlagenen Verwendung von Kupfersulfat zur -Konservierung würde der Stickstoff als Kupfertetraminsulfat gebunden vorliegen; da dieses durch die Atmosphärilien zersetzt wird, ist mit Kupfersulfat keine Konservierung unter den in der Landwirtschaft vorliegenden Bedingungen möglich. Weiterhin müßten so große Mengen (0,3 bis i °/,) Kupfersulfat verwendet werden, daß das Verfahren unwirtschaftlich würde. Auch Mischungen von Eisensulfat, Karbolsäure, Nitrobenzol und gegebenenfalls noch Rohchloroform hat man als Zusatz zur DesinfizierungvonFäkalienvörgeschlagen. Auch dieses Verfahren hat sich in die Praxis nicht einführen können, weil zur Desinfektion des Düngers sehr große Mengen der Zusatzstoffe benötigt würden, und vor allem deshalb, weil die Lirease nicht zerstört wird, also eine vollständige Konservierung des Düngers nicht erfolgt.The previous proposals to preserve manure and liquid manure have did not lead to a practically usable result. So it has been suggested Use sulfuric acid, sodium bisulphate or formalin for preservation. These Substances were added to chemically convert the nitrogen present as ammonium carbonate to tie; accordingly, they had to be added in such large amounts that an economic viability of the process could not be achieved. When using the formalin had the further disadvantage that 6T was harmful to formaldehyde affected the soil and plant growth. Another suggestion was made Disinfect fertilizers with fluorine compounds. Apart from the concerns in industrial hygiene Relationship made because of the great toxicity to fluorine compounds, so large amounts would have to be added to preserve animal waste, that the process would be uneconomical. With the also proposed use of copper sulfate for preservation, the nitrogen would be called copper tetramine sulfate present bound; as this is decomposed by the atmosphere, it is with copper sulfate no preservation possible under the conditions prevailing in agriculture. Furthermore, large quantities (0.3 to 1/4) of copper sulphate would have to be used that the process would be uneconomical. Mixtures of iron sulfate, carbolic acid, Nitrobenzene and possibly also crude chloroform have been proposed as additives for disinfecting faeces. This process has also not been able to be implemented in practice because it is used for disinfection the fertilizer would require very large quantities of the additives, and above all therefore, because the lirease is not destroyed, so a complete preservation of the fertilizer not happened.

Alle diese bisherigen Vorschläge waren eben deshalb zum Scheitern verurteilt, weil ihre Durchführung unwirtschaftlich ist und insbesondere weil nicht erkannt war, daß es wesentlich für die Konservierung ist, daß nicht nur die Bakterien, sondern auch die Urease zerstört wird. Beispiel In eine Jauchegrube gelangten aus einem Großviehstall 4,7 cbm Harn mit einem Durchschnittsgehalt von 0,79°/o Stickstoff. Während des Versuchs wurde hinter jedes Tier täglich ein Formling von 40 g Gewicht in die Jaucherinne gegeben, der folgende Zusammensetzung besaß 98 °; o Eisensulfat, i0,/, der Kupferverbindung des Azofarbstoffs Phenolsulfonsäure-azo-mphenylendiamin und 10/, Kupfersulfat. Während der Versuchsdauer gelangten in die Jauchegrube aus Harn 37,4 kg Stickstoff. Nach Beendigung des Versuchs wurden in der Grabe 37,0 kg Stickstoff gefunden. Die Konservierung war also zu 99 °/o gelungen. Im gleichzeitig laufenden Parallelversuch ohne Zusatzmittel wurden unter den gleichen Bedingungen nach Beendigung des Versuchs nur 20,q.0/, des Stickstoffs wiedergefunden.All these previous proposals were doomed to failure precisely because their implementation is uneconomical and in particular because it was not recognized that it is essential for conservation that not only the bacteria but also the urease be destroyed. Example 4.7 cbm urine with an average content of 0.79% nitrogen entered a cesspool from a cattle shed. During the experiment, behind each animal, a molding weighing 40 g was placed in the cesspool every day, the following composition had 98 °; Iron sulfate, i0, /, the copper compound of the azo dye phenolsulfonic acid azo-mphenylenediamine and 10 /, copper sulfate. During the duration of the experiment, 37.4 kg of nitrogen got into the cesspool from urine. At the end of the experiment, 37.0 kg of nitrogen were found in the trench. The conservation was therefore 99% successful. In the parallel experiment running at the same time without additives, only 20, q.0 /, of the nitrogen were found under the same conditions after the end of the experiment.

Claims

PATENT CLAIMS: e.g. Preservation of manure and liquid manure, further development of the process protected by patent 66 [996], characterized in that a urease poison, in particular copper, zinc, manganese or mercury sulphate, is added to the substance to be preserved in addition to the bactericide effective against urea decomposers in addition, a known ammonia binder, in quantities of up to about 0.5% , calculated on the substance to be preserved. -a. Process according to claim z, characterized in that mixtures containing organic heavy metal complex compounds as urease poisons are added to the manure and the liquid manure.