verfahren zur Konservierung von Stalldünger oder Jaucbe. Der im Naturdünger bezw. in der Jauche enthaltene Stickstoff wird beim Aufbewah ren durch die Jauchegärung in Ammoniak übergeführt, und dieses geht durch Verflüch tigung in die Atmosphäre beider Aufbewah rung der Jauche und besonders beim Ver giessen nahezu vollständig verloren. Zur Ver meidung dieses Stiekstoffverlustes hat man seit langer Zeit bereits vorgeschlagen, den Stalldünger und die Jauche mit solchen Stof fen zu versetzen, die das Ammoniak ehe misch binden. Als Ammoniakbinder hat man Superphosphat, saure Salze, Säuren und Formaldehyd zugesetzt. Bei der versuchs weisen Durchführung haben sich diese Stoffe auch bewährt.
In die Praxis haben .sich diese weder eine Wirtschaftlichkeit des auf der Ammoniakbindung beruhenden Ver fahren vielfaoh nicht einführen können, da im allgemeinen so grosse Mengen der Ammo- niakbinder zur Neutralisierung des Düngers und der Jauche benötigt wurden, dass ent- rieht zu erzielen war, oder dass sich technische Schwierigkeiten einstellten. Bei der bekannten Konservierung mit Formalde hyd in den zur Ammoniakbildung benötigten Mengen kommt noch hinzu, dass der damit konservierte Dünger den Pflanzenwuchs schädigt.
Anderseits ist auch bekannt geworden, dass es im Laboratoriumsversuch .gelingt, die,die Harnstoffgärung verursachenden Bakterien abzutöten, indem man geringe Mengen von Bakteriziden, wie zum Beispiel Kupfer- und Zinksalzen, oder organischen Stoffen, wie Formaldehyd, !dem Dünger oder der Jauche zusetzt.
Beim Versuch unter praktischen Be dingungen zeigte sich jedoch, dass auf diese Weise keine dauernde Konservierung des -Stickstoffes zu erzielen war, da trotz des Zu- satzesder Bakterizide nach verhältnismässig kurzer Zeit die Harnstoffgärung wieder auf trat und zum Verlust .der grössten Menge des Stickstoffes führte. Es wurde nun befunden, dass man Jauche oder Stalldünger dadurch konservieren kann, dass man dem zu konservierenden Stoff ein geben Harnstoffzersetzer wirksames Bakteri zid und ein Ureasegift zusetzt.
Zur vollstän digen Konservierung genügen kleine Mengen dieser Zusatzstoffe. Das Bakterizid kann in Mengen von 0,001 bis 0,5% zugesetzt werden. Es dient naturgemäss zur Abtötung der harnstoff zersetzenden Bakterien, wie z. B. Bacillus mycoidis, Proteus vulgaris, Bacillus mesen- tericus vulgaris, Sarcina lutea, Bacillus sub- tilis. Es ist zweckmässig, ausserdem einen Ammoniakbinder zuzusetzen, der zur Bin dung der trotz der Anwesenheit des Bak terizides noch abspaltenden Mengen Ammo niak dient. Als Bakterizide werden zweck mässig die bekannten Bakterizide verwendet. z.
B. die Benzoesäure und Salicylsäure und ihre Ester und sonstigen Abkömmlinge, Farbstoffe mit bakteriziden Eigenschaften, wie Methylviolett.
Alle LUrease zerstörenden Fermentizidie insbesondere lösliche Schwermetallverbin dungen, können verwendet werden. Beson ders geeignet sind solche Verbindungen, die sowohl als Bakterizide, wie auch als Fer mentgifte wirken, z. B. Verbindungen, die ein Schwermetall komplex gebunden enthalten.
Solche Verbindungen, die neben einer aus gesprochenen bakteriziden Wirkung auch eine fermentizide Wirkung haben, sind bei spielsweise: Zinkverbindung des Azofarb- stoffes Phenolsulfonsäure-azo-m-phenylen- diamin, Kupferverbindung des Azofarb- stoffes Phenol-sulfonsäure-azo-m-phenylen diamin, komplexe Silberverbindung des 8-Oxyehinolins, Kupferkomplex des 8-Oxy- chinolins, Kupferzinkverbindung des Farb stoffes Phenolsulfonsäure-azo-m-phenylen diamin,
Kupferverbindung des Azofarb- stoffes aus Dianisidin und 1,8-Dioxynaph- thalin-3. 6-disulfonsäure. Als Ammoniakbinder kann man freie Säuren oder, um deren nicht einfache Hand- habunb überflüssig zu machen, an grossober <B>en</B> flächige Stoffe adsorbierte Säuren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salzsäure, oder auch saure Salze, wie Bisulfat, oder Säurebildner und auch andere Ammoniak binder, wie Ferrosulfat, verwenden, vor zugsweise in Mengen, die geeignet sind. das gebildete Ammoniak chemniseh zu binden.
Aus Bakteriziden, Ureasegiften und Ammoniakbindern bestehen beispielsweise die nachstehenden Mischungen: 1. 98 Gewichltstelle Eisensulfat, 1 Ge- wiclhtsteil Kupfersulfat, 1 Gewichtsteil Zink verbindung des Azofarbstoffes Phenolsulfon säure-azo-m-phenylendiamin.
2. 80 Gewichtsteile Schwefelsäure, 18 Ge wichtsteile Formaldehyd, 2 Gewichtsteile Kupfernitrat.
3. 70 Gewichtsteile Natriumbisulfat, 10 Gewichtsteile Mangansulfat, 20 Gewichtsteile der Kupferverbindung des Azofarbstoffes Phenolsulfonsäure-azo-m-phenylendiamin.
4. 60 Gewichtsteile Oxalsättre, 20 Ge wichtsteile Phenol, 20 Gewichtsteile Tri- chloressigsäure.
5. 45 Gewichtsteile Salzsäure, 45 Ge- wiehtsteile Schwefelsäure, 5 Gewichtsteile Quecksilberstulfat, 5 Gewichtsteile Form aldehyd.
Von diesen Mischungen werden beispiels- wveise Mengen von 0,1 bis 0,5%, bezogen auf die Menge des Harns, angewandt.
Die Mittel können als fertige Mischungen oder als Lösungen sowohl einzeln, wie auch naebeinander der Jauche bezw. dem Dünger zugegeben werden.
Um eine Harnstoffzersetzung auf dem Webe vom Tier zur Jauchegrube bezw. zum 1)üngerliaufen möglichst weitgehend zu ver meiden, ist es vorteilhaft, das Konservie- rungsmittel ganz oder zum Teil in den Stall. bei. Dünger pulverförmig in die Streu, hei Jauche in die Abflussrinne einzubringen.
Da TA.sungen oder pulverförmige Mittel im letz ten Falle zu schnell verschwemmt werden. bat es sich als zweckmässig herausgestellt, das Konservierungsmittel stückig, gegebenen falls geformt, zu verwenden. Beispiel: In eine Jauchegrube gelangten aus einem Grossviehstall 4,7 m3 Harn mit einem Durch schnittsgehalt von 0,79 % Stickstoff. Wäh rend des Versuches wurde hinter jedes Tier täglich ein Formling von 40 g Gewicht in die Jaucherinne gegeben, der folgende Zu sammensetzung besass: 98% Eisensulfat, 1 % der Kupferverbindung des Azofarbstoffes Phenolsulfonsäure-azo-m-phenylendiamin und 1 % Kupfersulfat.
Während der Versuche dauer gelangten in die Jauchegrube aus Harn 37,4 kg Stickstoff. Nach Beendigung des Versuches wurden in der Grube 87,0 kg Stickstoff gefunden. Die Konservierung war also zu 99 % gelungen. Im gleichzeitig lau fenden Parallelversuch ohne Zusatzmittel wurden unter den gleichen Bedingungen nach Beendigung des Versuches nur 20,4% des Stickstoffes wiedergefunden.
process for the preservation of manure or Jaucbe. The in natural fertilizer respectively. Nitrogen contained in the liquid manure is converted into ammonia during storage through the liquid manure fermentation, and this is almost completely lost through volatilization in the atmosphere when the liquid manure is stored and especially when it is poured. To avoid this loss of nitrogen, it has been proposed for a long time that the manure and liquid manure be mixed with substances that bind the ammonia ehe mix. Superphosphate, acidic salts, acids and formaldehyde have been added as ammonia binders. These substances have also proven themselves in the experimental implementation.
In practice, they have often not been able to introduce an economic viability of the process based on ammonia binding, since in general such large amounts of ammonia binders were required to neutralize the fertilizer and the liquid manure that it was possible to achieve or that technical difficulties arose. In the case of the known preservation with formaldehyde in the quantities required for ammonia formation, there is also the fact that the fertilizer preserved with it damages the vegetation.
On the other hand, it has also become known that laboratory tests succeed in killing the bacteria that cause urea fermentation by adding small amounts of bactericides, such as copper and zinc salts, or organic substances such as formaldehyde, to fertilizers or manure .
However, the experiment under practical conditions showed that no permanent preservation of the nitrogen could be achieved in this way, since, despite the addition of bactericides, urea fermentation reappeared after a relatively short time and led to the loss of most of the nitrogen . It has now been found that manure or manure can be preserved by adding a urea decomposer, an effective bacteri cide and a urease poison to the substance to be preserved.
Small amounts of these additives are sufficient for complete preservation. The bactericide can be added in amounts from 0.001 to 0.5%. It naturally serves to kill the urea-decomposing bacteria, such as. B. Bacillus mycoidis, Proteus vulgaris, Bacillus mesen- tericus vulgaris, Sarcina lutea, Bacillus subtilis. It is also advisable to add an ammonia binder, which serves to bind the amounts of ammonia that are still split off despite the presence of the bactericide. The known bactericides are expediently used as bactericides. z.
B. benzoic acid and salicylic acid and their esters and other derivatives, dyes with bactericidal properties, such as methyl violet.
All LUrease-destroying fermenticides, especially soluble heavy metal compounds, can be used. Particularly suitable are those compounds that act both as bactericides and as Fermental toxins, eg. B. Compounds containing a heavy metal bound in a complex.
Such compounds, which in addition to a pronounced bactericidal effect also have a fermenticidal effect, are, for example: zinc compound of the azo dye phenolsulfonic acid-azo-m-phenylenediamine, copper compound of the azo dye phenol-sulfonic acid-azo-m-phenylenediamine , complex silver compound of 8-oxyehinoline, copper complex of 8-oxyquinoline, copper-zinc compound of the dye phenolsulfonic acid azo-m-phenylenediamine,
Copper compound of the azo dye from dianisidine and 1,8-dioxynaphthalene-3. 6-disulfonic acid. Ammonia binders can be free acids or, in order to make their difficult handling superfluous, acids such as sulfuric acid, phosphoric acid, hydrochloric acid or acid salts such as bisulphate or Acid formers and other ammonia binders, such as ferrous sulfate, use, preferably in amounts that are suitable. to chemically bind the ammonia formed.
The following mixtures, for example, consist of bactericides, urease poisons and ammonia binders: 1. 98 weight point iron sulfate, 1 weight part copper sulfate, 1 weight part zinc compound of the azo dye phenolsulfonic acid-azo-m-phenylenediamine.
2. 80 parts by weight of sulfuric acid, 18 parts by weight of formaldehyde, 2 parts by weight of copper nitrate.
3. 70 parts by weight of sodium bisulfate, 10 parts by weight of manganese sulfate, 20 parts by weight of the copper compound of the azo dye phenolsulfonic acid-azo-m-phenylenediamine.
4. 60 parts by weight of oxalic acid, 20 parts by weight of phenol, 20 parts by weight of trichloroacetic acid.
5. 45 parts by weight of hydrochloric acid, 45 parts by weight of sulfuric acid, 5 parts by weight of mercury sulfate, 5 parts by weight of formaldehyde.
Of these mixtures, amounts of 0.1 to 0.5%, based on the amount of urine, are used, for example.
The funds can be as ready-made mixtures or as solutions both individually and next to each other of the liquid manure. added to the fertilizer.
To bezw a urea decomposition on the weave from the animal to the cesspool. To 1) avoid excessive use as much as possible, it is advantageous to put all or part of the preservative in the stable. at. Powdered fertilizer in the litter, hot liquid manure to be introduced into the drainage channel.
Since TA solutions or powdered agents are washed away too quickly in the latter case. asked it turned out to be useful to use the preservative in pieces, if necessary shaped. Example: 4.7 m3 urine with an average content of 0.79% nitrogen entered a cesspool from a cattle shed. During the experiment, behind each animal, a daily 40 g of weight was placed in the manure gutter, which had the following composition: 98% iron sulfate, 1% of the copper compound of the azo dye phenolsulfonic acid-azo-m-phenylenediamine and 1% copper sulfate.
During the tests, 37.4 kg of nitrogen entered the cesspool from urine. After the end of the experiment, 87.0 kg of nitrogen were found in the pit. The conservation was therefore 99% successful. In the parallel experiment running at the same time without additives, only 20.4% of the nitrogen was recovered under the same conditions after the end of the experiment.