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Anordnung der Nadeln und der Nadelplatte oder -leiste zum Schlitzen
oder Spalten von Roßhaaren, Pflanzenfasern u. dgl. Das dem Patent 63 1924 zugrunde
liegende Verfahren besteht darin, auf einem kreisenden Zylinder vorgesehene spitze
Nadeln in die einzelnen Haare u. dgl. einzustechen und diese dann der Länge nach
mit den Nadeln aufzureißen. Das zu bearbeitende Gut wird mittels einer besonderen
Zange in runde, aufgestoßene Bündel gefaßt und gegen die auf dem kreisenden Zylinder
oder einer Scheibe vorgesehenen Nadeln gehalten. Durch Drehen der Zange soll dann
das gesamte Bündel gründlich durchgearbeitet werden. Hierbei hat sich nun ein Nachteil
herausgestellt, welcher durch -eine besondere Bauart der Nadelplatte oder -leiste
behoben werden kann. Die durch die Zange zusammengefaßten Haarbündel o. dgl. spreizen
sich nämlich an ihren Rändern nach außen, so daß also die Haare o. dgl. am Rande
weniger dicht zusammenliegen als in der Mitte. Auch können die in der Mitte liegenden
Haare, da sie gewissermaßen fester eingespannt sind, den Nadeln nicht so leicht
ausweichen als die äußeren Haare. Um daher eine möglichst stetige Durcharbeitutlg
des Haarbündels zu erreichen, wird nach der Erfindung an denjenigen Stellen, an
welchen die Haare lockerer zusammenliegen und leicht .ausweichen können, die Anzahl
der Reißnadeln erhöht, so daß also die Ränder des Bündels während der Bearbeitung
dem Einfluß einer größeren Anzahl von Nadeln ausgesetzt sind als der Mittelteil
des Bündels. Dies wird durch eine Nadelplatte oder -leiste erreicht, welche an ihren
Enden einen im Verhältnis zu ihrer Mitte verdichteten Nadelbesatz trägt. Hierbei
ist es gleichgültig,
ob die Nadelplatten oder -leisten auf der Zylinderfläche
des kreisenden Zylinders oder an dessen Stirnseite angeordnet sind.
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Das zu schlitzende Haar- oder Faserbündel wird in an sich bekannter
Weise vor dem Schlitzvorgang eingeweicht, und zwar vorteilhaft in Seifenlauge. Hierbei
saugt sich das Bündel mit Flüssigkeit voll und spreizt sich an dem zu schlitzenden
Ende nach außen. Dieses Ende des Borstenbündels wird daher, wie das auch beim fertigen
Pinsel z. B. zu erkennen ist, eine ballige Form zeigen; d. h. die mittleren Haare
stehen höher als die unter dem Flüssigkeitsdruck und der eigenen Spannung nach außen
abgebogenen, weiter außen liegenden Fasern. Die Erfindung nimmt auf diese Verhältnisse
Rücksicht, indem sie die Nadelplatte oder -leiste in einer Wölbung ausführt, welche
sich der balligen Form des zu schlitzenden Bündelendes anpaßt.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in drei Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Fig. r zeigt eine ,gemäß der Erfindung aufgebaute Nadelplatte oder
-leiste.
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Fig. z ist eine erfindungsgemäße Nadelplatte oder -leiste, bei welcher
die Nadelanordnung in anderer Weise gewählt ist, und Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäß
gewölbte Nadelplatte oder -leiste.
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Um auch die Ränder des Bündels möglichst wirksam bearbeiten zu können,
wird erfindungsgemäß die Nadelanzahl an den Endende der Nadelleiste erhöht, so daß
also dort eine stärkereNadelbesetzung vorhandenist. Fig. z zeigt eine solche Nadelanordnung
bei einer Nadelplatte. Der Abstand der einzelnen Nadelreihen wächst allmählich bis
zur Mitte und nimmt dann wieder im gleichen Maße gegen das andere Ende der Leiste
ab. Die Nadelreihen selbst liegen in bezug auf die Längsachse der Nadelplatte schräg,
so daß das Nadelfeld in seiner Bewegungsrichtung, d. h. in Richtung der Querachse
der Nadelplatte möglichst dicht ist. Diese Dichte wächst durch die erfindungsgemäße
Anordnung der Nadeln gegen die Enden dl der Nadelplatten oder -leisten, so daß an
den beiden Enden des Nadelfeldes die größte Menge Nadeln stehen.
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Es wird nun in einzelnen Fällen nicht erforderlich sein, das Anwachsen
der Nadelreihenabstände gegen die Mitte der Nadelplatte zu stetig zu gestalten.
Sehr gute Erfolge können auch dann erreicht werden, wenn man einzelne Nadelgruppen
auf der Nadelplatte verteilt, die sich in ihrer Dichte voneinander unterscheiden,
derart, daß wiederum die Nadelbesetzung an den Enden d1 der Nadelleisten oder -platten
am stärksten ist.
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In Fig.2 ist eine derartige Gruppenzusammenfassung dargestellt. Die
drei mittleren Nadelreihen/ schließen zwei gleiche Abstände miteinander ein, die
folgenden Reihen in schließen sich mit wiederum gleichen, jedoch geringeren Abständen
an die Mittelgruppe an, während das gleiche von den restlichen Endreihen o in bezug
auf die Reihen m zu sagen ist.
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Fig.3 zeigt schließlich eine erfindungsgemäß gewölbte Nadelplatte
oder -leiste d mit an ihren Enden dl- verdichtetem Nadelbesatz. Diese Nadelplatte
ist nunmehr allen beim Schlitzvorgang zu stellenden Anforderungen gewachsen. Sie
paßt sich insbesondere der balligen Form des eingeweichten Bündelendes an, so daß
alle Haare oder Fasern in gleichem Maße, d. h. über die gleichen Längen der Haare
oder Fasern durch den Schlitzvorgang erfaßt werden. Es bietet keine Schwierigkeiten,
solche Nadelleisten nach Fig. 3 entweder auf den Umfang eines kreisenden Zylinders.
oder .auf dessen Stirnseite bzw. auf einer kreisenden Scheibe anzuordnen.
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Es ist selbstverständlich, daß, wie auch im Hauptpatent dargelegt,
die Nadeln nicht auf besonderen Leisten ,angeordnet zu sein brauchen. Sie können
vielmehr unmittelbar von einem Zylinder getragen sein, und zwar entweder an dessen
Zylinderfläche oder an einer seiner Stirnseiten. Auch hierbei würde dann die erfindungsgemäße
Nadelverteilung durchführbar sein, und zwar würde bei einer Lagerung der Nadeln
an der Zylinderfläche die dichtere Besetzung an den Enden des Zylinders vorzunehmen
sein. Werden aber die Nadeln an der Stirnseite des Zylinders getragen, so wird eine
kreisartige Mittelzone des Zylinders eine dichte Nadelbesetzung aufweisen, welche
allmählich nach außen fortschreitend sich lichtet und gegen den äußeren Durchmesser
der Kreisfläche wiederum verdichtet.' Die in Fig.3 dargestellte Wölbung des Nadelbesatzes
läßt sich gleichfalls dann anwenden, wenn der Besatz unmittelbar von einem Zylinder
oder einer Scheibe getragen wird.
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Es wird schließlich in jedem Falle vorteilhaft sein, das Nadelfeld
in der Mitte der Nadelscheibe gegenüber dem äußersten Durchmesser nochmals verstärkt
zu verdichten, mit Rücksicht auf die Tatsache, daß die Nadelgeschwindigkeit gegen
die Scheibenmitte hin abnimmt.