DE660640C - Verfahren und Vorrichtung zum Zersetzen von Ammoniak - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zersetzen von AmmoniakInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zersetzen
von Ammoniak, um Mischungen von Wasserstoff und Stickstoff zu erzeugen.
Bekanntlich ist Ammoniak leicht und zu einem verhältnismäßig niedrigen Preis herzustellen und läßt sich in wirtschaftlicher Weise durch Zersetzung zur Erzeugung von Wasserstoff und Stickstoff oder Mischungen dieser beiden Gase verwenden, die verschiedentliche Anwendung finden können, insbesondere in der metallurgischen 'Industrie. Durch Überleiten von gasförmigem Ammoniak über geeignete Katalysatoren bei erhöhten Temperaturen zersetzt sich djeses, jedoch haben sich zahlreiche Schwierigkeiten bei der Anwendung der bekannten Apparaturen ergeben.
Bekanntlich ist Ammoniak leicht und zu einem verhältnismäßig niedrigen Preis herzustellen und läßt sich in wirtschaftlicher Weise durch Zersetzung zur Erzeugung von Wasserstoff und Stickstoff oder Mischungen dieser beiden Gase verwenden, die verschiedentliche Anwendung finden können, insbesondere in der metallurgischen 'Industrie. Durch Überleiten von gasförmigem Ammoniak über geeignete Katalysatoren bei erhöhten Temperaturen zersetzt sich djeses, jedoch haben sich zahlreiche Schwierigkeiten bei der Anwendung der bekannten Apparaturen ergeben.
Die Apparatur muß z.B. kräftig ausgeführt sein und einen guten thermischen Wirkungsgrad
besitzen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß durch die auftretenden Temperaturdifferenzen
außerordentlich großeBeanspruchungen in der Apparatur auftreten, die in Verbindung
mit dem Angriff des Ammoniaks und Wasserstoffs auf die für gewöhnlich zur Herstellung
der Apparatur angewandten Metalle, insbesondere bei den auftretenden außerordentlich
hohen Temperaturen, zu mechanischen Schwierigkeiten bei den bisher bekannten Apparaten
führten. Der empfindlichste Teil der Apparatur ist bisher immer die elektrische Heizvorrichtung
gewesen, und zwecks Ersatz bzw. Reparatur dieses Teils war, um diesen entfernen zu können, die Zerlegung der Apparatur in
die einzelnen Mäntel und andere Teile erforderlich. Abgesehen von dem zu diesem Zweck
erforderlichen besonderen Arbeitsaufwand und damit Hand in Hand gehenden Ausfall
der Apparatur kommt noch der wesentliche Nachteil hinzu, daß der in dem Apparat befindliche
Katalysator weniger wirksam wird und einen geringeren Wirkungsgrad aufweist, wenn er der Luft ausgesetzt worden ist.
Es wurde schon vorgeschlagen, die Heizvorrichtung derart anzuordnen, daß, nachdem
das Ammoniak durch eine ringförmige Katalysatorkammer hindurchgegangen ist, dieZersetzungsprodukte
in direkte Berührung mit der Heizvorrichtung gelangen. Diese Einrichtung
hat sich in der Praxis wegen der Schwierigkeit der Temperaturkontrolle in dem Katalysatorbett
jedoch nicht durchgesetzt. Eine gleichmäßigere Temperaturverteilung wird gemäß einem weiteren Vorschlag dadurch
erreicht, daß die Zersetzung in zwei Stufen vor sich geht, wobei sich zwischen den beiden
Katalysatoren eine Heizvorrichtung befindet. Bei dieser Einrichtung ist es jedoch schwierig,
die notwendige Temperatur in der ganzen Katalysatormasse aufrechtzuerhalten, und es
ist weiterhin schwierig, die Heizvorrichtung
so anzuordnen, daß der Apparat zuverlässig
arbeitet. Bei beiden Vorschlägen führt eine Prüfung oder Reparatur an der Heizvorrichtung
infolge Oxydation zu einer Zerr Setzung des Katalysators, indem es nicht
möglich ist, bei diesen Einrichtungen die Luft von dem Katalysator bei einer Reparatur
fernzuhalten.
Die vorliegende Erfindung schlägt nunmehr 1Q ein Verfahren zur Zersetzung von Ammoniak
vor und eine Apparatur, durch die die Katalysatorkammer, die elektrische Heizvorrichtung
und die Temperaturkontrolle für die Heizvorrichtung leicht zugänglich ist und ein
Ersatz eines dieser Teile ohne Entfernung anderer Teile der Apparatur bzw. eine Zerlegung
desselben möglich ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird gasförmiges Ammoniak dadurch zersetzt, daß
es unter Umständen zunächst durch eine Wärmeaustauschvorrichtung geleitet wird, in
der es Wärme von dem die Apparatur verlassenden Wasserstoff- und Stickstoffgemisch
aufnimmt und dann durch eine Kammer strömt, welche einen ammoniakzersetzenden
Katalysator enthält und wobei die Erwärmung dieser Kammer durch Strahlung von
einer oder mehreren elektrischen Heizvorrichtungen erfolgt, die innerhalb und/oder um
diese Kammer herum angeordnet sind und wobei die Heizvorrichtung bzw. die Heizvorrichtungen an sämtlichen Stellen gegenüber
dem Ammoniak sowohl vor als auch nach dessen Zersetzung isoliert sind und daß die
von der Katalysatorkammer aufzunehmende Wanne nicht mehr als ungefähr 6450 cal pro
m2- pro- Stunde, vorzugsweise nicht mehr als
4850 cal pro m2 pro Stunde, beträgt. Aus diesem· Grund ist es zweckmäßig, die Katalysatorkammer
in Form einer schraubenlinienförmig gewundenen Schlange auszubilden, die
eine verhältnismäßig starke Rohrwandung und einen verhältnismäßig geringen lichten
Durchmesser, beispielsweise der Größenordnung von 25 mm, aufweist, wobei die Heizvorrichtung
innerhalb des von der Katalysatorschlange umschlossenen Raumes angebracht wird. Durch diese Ausbildung wird eine
maximale Oberfläche, der Katalysatorkammer erhalten, und sie hat sich in der Praxis, als
sehr zweckmäßig erwiesen. Unter Umständen kann die Katalysatorkammer auch ein verhältnismäßig
schmaler ringförmiger Kessel von ungefähr 25 mm Weite sein, der die elektrische
Heizvorrichtung umgibt und/oder von ihr umgeben! wird.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die in Form einer schraubenlinienförmigem
Schlange ausgebildete Katalysatorkammer mit einer die Form einer Doppelschlange
aufweisenden Wärmeaustauschvorrichtung in solcher Weise verbunden ist, daß; das innere Rohr der Wärmeaustauschvorrichtung
mit dem Gasaustnttsende der r^Katalysatorschlange in Verbindung steht und
''.das äußere Rohr des Wärmeaustauschers mit
"de«* Gaseinlaßende der Katalysatorschlange,
' wobei diese Doppelschlange in einem verhältnismäßig kalten und leicht zugänglichen Teil
der Apparatur angebracht ist. Vorzugsweise sind die Katalysatorschlange und die Heizvorrichtung
in einem zylindrischen Raum untergebracht, der von einer oder mehreren
Schichten Isoliermaterial umgeben ist, in das die Wärmeaustauschschlange eingebettet ist,
wobei die ganze Apparatur an ihren Enden Isolierungen aufweist. In die eine dieser Isolierungen
sind die Zuleitungen eingebettet und vorzugsweise auch die elektrischen Zuleitungen,
das Thermoelement und die Thermostatleitungen. Die wärmeaufnehmenden Oberflächen
der Kätalysatorkatnmer und die Wärmestrahlflächen der angrenzenden Teile sind so groß wie möglich, um die Temperaturunterschiede
in der Apparatur möglichst klein zu halten.
Durch die Erfindung wird also ein einfacher und leicht zugänglicher Apparat vorgeschlagen,
bei dem sämtliche Teile, welche einer Beobachtung bzw. einer Reparatur bedürfen,
leicht ausgebaut werden können, ohne daß die ganze Apparatur auseinandergenommen
zu werden braucht und ohne daß ein Ersatz des Katalysators erforderlich wäre.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Apparatur weist auch einen hohen thermischen
Wirkungsgrad auf, da die Wärmeübertragung von der Heizvorrichtung und die Wärmeverteilung
über die Katalysatorkammex im wesentlichen vollkommen gleichmäßig ist und keine Temperaturdifferenzen zwischen irgendeinem
Teil der Apparatur auftreten.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Apparatur im Längsschnitt
dargestellt.
Wie sich aus der Zeichnung ergibt, befindet sich etwa in "der Mittelachse der Apparatur
eine elektrische Heizvorrichtung 1, bestehend aus einem Widerstandsdraht, der um ein aus
einer feuerfesten Masse bestehendes Formstück herumgewickelt ist. Diese Heizvorrichtung
wird durch die in einem geringen Abstand von ihr befindliche Katalysatorkammer 2
umgeben, welche in Form einer aufrecht stehenden Schraubenlinie ausgebildet ist und
die zweckmäßigerweise aus einer an sich bekannten Stahllegierung besteht, die ungefähr
°/0 Chrom, 8 0/„. Nickel, o, 5 bis 1 °/o Wolfram
und o,4 bis 0,8 % Titan erhält. Diese Katalysatorschlange
ist von einer Doppelhülle 3 umgeben, die als Form zur Einfüllung einer
Isolierschicht 4 beispielsweise aus Sillimanit-
zement besteht. Zwischen der Äußenwandung der Hülle 3 und der Äußenwandung 6 der
Apparatur befindet sich eine wärmeisolierende Masse 5, beispielsweise aus Schlackenwolle.
In diese Schlackenwolle ist eine Doppelschlange 7, 8 eingebettet, welche als Wärmeaustauschvorrichtung
zwischen dem einzuführenden Ammoniakgas und dem aus der Apparatur austretenden zersetzten Gas dient.
In die Hülle 3 ist noch ein weiteres Blech eingeführt, das auf der Zeichnung nicht besonders
dargestellt ist und das einen etwas geringeren Durchmesser aufweist als die
Hülle selbst. Die Stärke dieses Bleches ist derart bemessen, daß die auf seiner Oberfläche
auftretende Temperaturdifferenz infolge der Wärmeleitfähigkeit gering ist. Die Wärmestrahlung
von diesem Blech zur Katalysatorkammer wird dadurch gleichmäßiger, so daß also die Temperatur der verschiedenen Windungen
der Katalysatorkammer eine hohe Gleichmäßigkeit aufweist. Dieses Metallblech besteht zweckmäßigerweise aus zwei halbzylinderförmigen
Hälften, um die Einführung in die Apparatur und die Entfernung aus derselben
zu erleichtern.
Der Thermostat 9 ist von der bekannten, durch Ausdehnung arbeitenden Art und wird
durch die Katalysatorkammer 2 und die innere Metallwandung der Hülle 3 eingeführt.
In dieser Lage wird das Instrument Temperaturen ausgesetzt, die denjenigen der Katalysatorkammer 2 weitgehend nahekommen.
Da keine besonderen Schutzvorrichtungen an diesem Instrument erforderlich sind, spricht es auf Temperaturänderungen
sehr schnell an, und durch Regelung des elektrischen Stromes, die in bekannter Weise erfolgen
kann, wird die Temperatur in der Katalysatorkammer reguliert.
Um eine Oxydation der Außen wandungen der Katalysatorkammer zu verhindern, sind
mehrere Kohlenstäbchen 10 zwischen die Schlange 2 und die Hülle 3 eingeführt, so daß'
die die Katalysatorkammer, die Heizvorrichtung, den Thermostaten und die Wandung der
Hülle umgebende Atmosphäre einen hohen Prozentsatz an Kohlendioxyd aufweist.
Es kann ein beliebiger bekannter Katalysator angewandt werden, der die Zersetzung des Ammoniaks herbeiführt, so· beispielsweise geschmolzenes granuliertes Eisenoxyd, das mit geringen Mengen an die Katalyse unterstützenden Stoffen vermischt ist, wie beispielsweise Aluminiumoxyd und Magnesiumoxyd. Solche. Katalysatoren haben die Eigenschaft, daß sie bei höheren Arbeitstemperaturen leicht zerbröckeln oder zu Pulver zerfallen, und bei noch höheren Arbeitstemperatüren, die infolge der verhältnismäßig geringen Wärmeleitfähigkeit der Katalysatoren leicht örtlich auftreten können, sintern sie sogar. Es ist daher vorteilhaft, die Verteilung der Wärme durch den Katalysator durch Einführung eines metallischen Füllmaterials zu vergrößern, beispielsweise durch Drehspäne, Schrot, Nägel, Drahtgewebe o. dgl., entweder in Form von Schichten zwischen, aufeinanderfolgenden Lagen des Katalysators oder mehr oder weniger gleichmäßig durch die gesamte Masse des Katalysators verteilt.
Es kann ein beliebiger bekannter Katalysator angewandt werden, der die Zersetzung des Ammoniaks herbeiführt, so· beispielsweise geschmolzenes granuliertes Eisenoxyd, das mit geringen Mengen an die Katalyse unterstützenden Stoffen vermischt ist, wie beispielsweise Aluminiumoxyd und Magnesiumoxyd. Solche. Katalysatoren haben die Eigenschaft, daß sie bei höheren Arbeitstemperaturen leicht zerbröckeln oder zu Pulver zerfallen, und bei noch höheren Arbeitstemperatüren, die infolge der verhältnismäßig geringen Wärmeleitfähigkeit der Katalysatoren leicht örtlich auftreten können, sintern sie sogar. Es ist daher vorteilhaft, die Verteilung der Wärme durch den Katalysator durch Einführung eines metallischen Füllmaterials zu vergrößern, beispielsweise durch Drehspäne, Schrot, Nägel, Drahtgewebe o. dgl., entweder in Form von Schichten zwischen, aufeinanderfolgenden Lagen des Katalysators oder mehr oder weniger gleichmäßig durch die gesamte Masse des Katalysators verteilt.
Die Anordnung wird vorzugsweise derart getroffen, daß kein Teil des Katalysators mehr
als ungefähr 12 mm von einem guten Leiter entfernt ist, der entweder aus dem erwähnten
metallischen Füllmaterial oder aus den Metaltwandungen
der Schlange oder aus geeigneten Füllstoffen, die den Katalysator enthalten,
besteht. In dem Fall, wo verhältnismäßig enge Katalysatorbetten vorhanden sind, kann
das metallische Füllmaterial fortfallen.
' Die in der. Katalysatorkammer zweckmäßigerweise aufrechterhaltene Temperatur
richtet sich nach dem jeweils angewandten Katalysator, und mit dem gewöhnlich gebrauchten
Eisenoxydkatalysator liegt die beste Arbeitstemperatur zwischen 540 bis 5700.
Unterhalb dieser Temperatur wird zu viel Ammoniak zusammen mit den Zersetzungsprodukten die Apparatur verlassen, wenn
nicht sehr geringe Gasgeschwindigkeiten angewandt werden. Oberhalb dieser Arbeitstemperatur wird der Katalysator nur eine
verhältnismäßig kurze Lebensdauer haben, indem er zerfällt und/oder sintert.
Wenn die Apparatur mit einer frischen Katalysatorfüllung angelassen wird, ist es
notwendig, den Katalysator zu reduzieren, bevor er zur Zersetzung des Ammoniaks vollkommen
aktiv ist. Die Reduktion kann dadurch erfolgen, daß die Heizvorrichtung eingeschaltet
wird und Wasserstoff schwefelfreies Leuchtgas o. dgl. durch die Apparatur
hindurchgeschickt wird; für diesen Zweck ist auch Ammoniak selbst brauchbar. Es ist notwendig,,
daß das für die Reduktion notwendige Gas frei von Katalytgiften ist. Das während der Reduktion gebildete Wasser
läuft aus dem Rohr 13 ab.
Um soweit wie möglich eine Nitrierung der Innenwandungen der Katalysatorkammer zu
vermeiden, sind Vorkehrungen zu treffen, durch die der Katalysator nach Möglichkeit
von den Oberflächen der Katalysatorkammer ferngehalten wird. Diese Oberflächen v/erden
nämlich viel schneller durch Ammoniak angegriffen, wenn kein Katalysator zugegen ist,
als wenn ein Katalysator vorhanden ist. Aus diesem Grund wird ein Pfropfen von Stahldrehspänen
in jede Windung der Schlange eingeführt, und zwar geschieht dies in Form eines Balles, der fest mit Fäden umwickelt
ist, die naturgemäß schnell verbrennen, wenn die Apparatur in Betrieb gesetzt wird. Infolge
der Federwirkung und der Nitrierung des Stahles werden die Stahldrehspäne nicht
nur untereinander verbunden, sondern legen sich auch in gewissem Ausmaß an die Innenwandungen
der Schlange an. Diese Pfropfen dienen dazu, den Katalysator in möglichst
viele Teile aufzuteilen, so daß ein Zusatnmenhaufen
oder Festsetzen des Katalysators an einer Stelle nicht möglich ist. Das gasförmige
Ammoniak wird zunächst erst in kalte Teile der Schlange eingeführt, so daß die wärmeren
Teile der Wandungen nicht mit Gasen in Berührung kommen, die einen hohen Ammoniakgehalt
aufweisen. Dadurch, daß die Temperatur der Schlange am unteren Ende unterhalb der Arbeitstemperatur des Hauptteils der
Schlange liegt, wird auch die Gefahr der Nitrierung verringert.
An die Apparatur kann eine Temperaturalarmvorrichtung
angeschlossen sein, die beispielsweise durch ein Thermoelement 14 gesteuert
wird.
Die Inbetriebsetzung des Apparates geschieht in der Weise, daß zunächst die Temperatur
durch die Heizvorrichtung 1 erhölht und bei einer bestimmten Höhe aufrechterhalten
wird, worauf dann das gasförmige Ammoniak durch ein Einlaßrohr 11 in den
Ringraum 7 der Wärmeaustauschvorrichtung eingeführt wird, wo es durch die den inneren
Raum 8 durchströmenden austretenden Gase auf eine Temperatur gebracht wird, die sich
der Reaktionsternperatur nähert. Das gasförmige Ammoniak strömt dann durch das
Rohr 12 nach unten und tritt in die Katalysatorkammer 2 ein, wo es durch Überströmen
über den Katalysator zersetzt wird. Wenn die Gase das obere Ende der Katalysatorkammer
verlassen, bestehen sie aus einer Mischung von Wasserstoff und Stickstoff und
treten in das innere Rohr 8 der Wärmeaustauschvorrichtung ein, durchströmen diese
und verlassen die Apparatur durch das Rohr 13.
Die beschriebene und auf der Zeichnung dargestellte Vorrichtung liefert innerhalb
ι Stunde 2,5 cbm eines Gemisches anWasserstoff
und Stickstoff und erfordert eine 2,5 kW
verbrauchende Heizvorrichtung, die ungefähr zwei Drittel der Zeit wirksam war, in der
der Apparat in Betrieb war. Die Strahloberfläche der Heizvorrichtung· beträgt ungefähr
1680 qcm, und die Raumgeschwindigkeit des Ammoniaks in der Katalysatorschlange beträgt
ungefähr 500 Reziprokstunden. Die Oberfläche der Katalysatorschlange beträgt ungefähr 4650 qcm.
Bei der Herstellung von handelsüblichen
Apparaten, welche verhältnismäßig geringe Gasgeschwindigkeiten liefern, beispielsweise
Gasgeschwindigkeiten von 1 bis 10 cbm pro
Stunde, und insbesondere in den Fällen, wo sich die Gasgeschwindigkeiten und die Aufnähme
der Gase ändern, sind möglichst wenig gasdichte, hohe Temperaturen anschaltende
Verbindungen Z1 und J2 bei der Temperatur
vorhanden, die möglichst klein ausgeführt sind.
Claims (12)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zur Zersetzung von Ammoniak durch Anwendung von Wärme, einer Katalysatorkammer, durch die Ammoniak und die Zersetzungsgase geführt werden und wobei außerdem eine oder mehrere elektrische Heizvorrichtungen die Katalysatorkammer durch Wärmestrahlung erhitzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasweg von der Heizvorrichtung vollkommen abgeschlossen ist und daß die Heizvorrichtung im Verhältnis zu der Katalysatorkammer so bemessen ist, daß die letztere nicht mehr als ungefähr 6450 cal pro m2 pro Stunde aufnimmt.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Katalysatorkammer aufnehmbare Wärmemenge nicht mehr als 4850 cal pro m2 pro Stunde beträgt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator in solcher Form, beispielsweise in einem oder mehreren engen Betten, angewandt wird, daß kein Teil des Katalysators mehr als 20 mm von einem guten Leiter entfernt ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß metallische Füllmassen, wie beispielsweise Drehspäne, Schrot, Nägel, Drahtgewebe o. dgl., in den Katalysatorraum eingeführt sind, entweder in Form von Schichten, die mit Schichten des Katalysators abwechseln, oder mehr oder weniger gleichmäßig durch die ganze Masse des Katalysators verteilt.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatormasse in einzelne Teile unterteilt ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatorkammer die Form eines verhältnismäßig dickwandigen Rohres mit verhältnismäßig· geringer lichter Weite, beispiels- weise 20 mm, aufweist, wobei das Rohr in Schraubenwindung aufgewickelt ist und innerhalb des durch die Schraubenwindungen umschlossenen Raumes die elektrische Heizvorrichtung vorgesehen ist.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kataly-satorkammer die Form eines verhältnismäßig engen ringförmigen Kessels mit beispielsweise 20 mm Weite aufweist, wo-, bei die elektrischen Heizvorrichtungen, außerhalb der Kammer angebracht sind und sowohl innerhalb als auch außerhalb dieser Ringe.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatorschlänge mit einer in Form einer Doppelschlange ausgebildeten Wärmeaustauschvorrichtung in der Weise verbunden ist, daß das innere Rohr des Wärmeaustauschers mit dem Gasaustrittsende der Katalysatorschlange verbunden ist und das äußere Rohr des Wärmeaustauschers mit dem Gaseinlaßende der Katalysatorschlange und wobei die Wärmeaustauschvorrichtung in einem verhältnismäßig kalten und leicht zugänglichen Teil der Apparatur angebracht ist.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatorschlange und die Heizvorrichtung in einem zylindrischen Raum vorgesehen sind, der von einer oder mehreren Schichten Isoliermaterial umgeben ist, in das die Wärmeaustauschvorrichtung eingebettet ist, wobei die Vorrichtung außerdem End-Isolierungen aufweist, von denen die eine die erwähnten Verbindungen zwischen der Katalysatorkammer und der AVärmeaustauschvorrichtung eingebettet trägt und außerdem vorzugsweise auch die elektrischen Leitungen, das Thermoelement und die Thermostatleitungen.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 6, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum, der die Katalysatorschlange und die Heizvorrichtung enthält, auch noch freien Kohlenstoff enthält, so daß eine kohlendioxydreine Atmosphäre um die Katalysatorkammer herum gebildet wird.
- 11. Verfahren zum Zersetzen von Ammoniak, wobei das Ammoniak über einen Katalysator geleitet wird, der mit Hilfe einer elektrischen Heizvorrichtung auf erhöhter Temperatur gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniak und seineZersetzungsprodukte vollkommen außer Berührung mit der elektrischen Heizvorrichtung gehalten werden.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Ammoniak zunächst durch die kühleren Teile der Katalysatorkarnmer strömt, so daß die heißeren Teile der Wandungen derselben nicht mit Gasen in Berührung kommen, die einen hohen Ammoniakgehalt aufweisen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE660640C true DE660640C (de) | 1938-05-30 |
Family
ID=10177924
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2161746A (de) |
BE (1) | BE416893A (de) |
DE (1) | DE660640C (de) |
FR (1) | FR810912A (de) |
GB (1) | GB462531A (de) |
NL (1) | NL46846C (de) |
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---|---|---|---|---|
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US3021196A (en) * | 1955-09-23 | 1962-02-13 | Siemens Ag | Method for producing multi-component substances comprising a component of high volatility |
US4455152A (en) * | 1983-02-22 | 1984-06-19 | Hansen Jens R | Hydrogen generator |
DE10123402A1 (de) * | 2001-05-14 | 2002-11-28 | Fraunhofer Ges Forschung | Verfahren zum Behandeln von ammoniakhaltigen Rauchgasen |
GB0802100D0 (en) * | 2008-02-05 | 2008-03-12 | Diverse Energy Ltd | Conversion of ammonia into nitrogen and hydrogen |
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- BE BE416893D patent/BE416893A/xx unknown
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-
1936
- 1936-02-08 DE DEI54278D patent/DE660640C/de not_active Expired
- 1936-07-23 US US92207A patent/US2161746A/en not_active Expired - Lifetime
- 1936-08-07 FR FR810912D patent/FR810912A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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GB462531A (en) | 1937-03-08 |
FR810912A (fr) | 1937-04-02 |
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