DE62781C - Anhauvorrichtung für Angelruthen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der Angelfischerei erfordert das sogen. »Anhauen«, d. h. Anziehen im Augenblick, wo der Fisch an den Köder anbeifst, die gröfste Geschicklichkeit, weil der ganze Erfolg davon abhängt. Um der Geschicklichkeit des Fischers beizustehen, -um das Anhauen zu sichern, ist die nachfolgend beschriebene Angelruthe erfunden worden, bei der als Ersatz des biegsamen Endes des Stockes eine Anhauvorrichtung angewendet ist, welche durch den Fisch selbst beim Anbeifsen ausgelöst wird.

In der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 die Vorrichtung in gespannter Stellung in Ansicht dar. Fig. 2 ist ein Grundrifs derselben. Fig. 3 zeigt dieselbe ausgelöst. Fig. 4 stellt eine Abänderung in Ansicht dar. Fig. 5 ist ein Grundrifs davon. Fig. 6 zeigt dieselbe in ausgelöster Stellung. Fig. 7 zeigt die Anwendung des Apparates.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist der Apparat auf einem rohrförmigen Träger α befestigt, den man auf das Ende der Angelruthe aufsteckt, welches nicht mehr so biegsam, wie bis jetzt, zu sein braucht., Die Vorrichtung besteht aus einem Schenkel b, der an dem einen Ende durch eine Feder c auf dem Rohr a befestigt ist und an dem anderen Ende eine Verlängerung e mit einem Ring f trägt, in dem die Leine g eingefädelt ist. Die Fortsetzung d des Schenkels b dient als Haken für die Sperrvorrichtung. Das vordere Ende des Rohres α erhält einen Sperrwinkel h aus Metalldraht, der um das Rohr herumgewunden ist und in welchen das Ende d des Hebels b behufs Sperrung eingelegt werden kann. Der andere Arm des genannten Sperrwinkels endigt in einem Ring i, durch welchen gleichfalls die Leine geht. Durch einen Knoten oder eine Perle j wird die Leine an dem Ring i aufgehalten, wie in der Zeichnung ersichtlich.

Sobald also der Fisch den Köder fafst, wird auf die Leine ein leichter Zug ausgeübt und durch die Perle oder den Knoten der Winkel h zurückgedreht. Dadurch wird der Schenkel b frei, und indem er vermöge der Federkraft zurückschnellt (s. Fig. 3), hakt die Angel ein.

Bei dieser eben beschriebenen Vorrichtung wirkt die Leine direct auf die Auslösung ein; bei der in den Fig. 4, 5 und 6 dargestellten Abänderung wird kein Winkelbügel mehr verwendet; die Sperre wird von einem Haken k gebildet, der sich seitlich in einer im Rohr a angebrachten Nuth m unter Einwirkung einer Spiralfeder / verstellt. Die Anordnung des federnden Drahtes b kann dieselbe sein wie in den Fig. 1 bis 3.

Die Leine geht durch einen Ring η, der am Ende der Röhre befestigt ist, und von da durch einen anderen Ring f am Ende des federnden Drahtes b.

Der Haken k wird über den Hebel b gelegt und hält diesen fest; sobald aber der Fisch am Köder anbeifst, bringt er auf den Hebel einen leichten Zug hervor, wodurch der Hebel b etwas tiefer herabgeht und sich so vom Haken löst, der sich unter Einwirkung seiner Spiralfeder seitlich verstellt. Der federnde Arm b wird dann plötzlich emporgeschleudert und zieht die Leine an.

Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, kann die Auslösung des federnden Hebels b vom Bügel h oder von dem Haken k auch durch eine Schnur bewirkt werden, die an diesen Theilen befestigt ist und . bis zur Hand des Fischers reicht.

Ebenso könnte auch mit dem Apparat ein optischer oder akustischer Signalgeber in Verbindung gebracht werden, der anzeigt, wenn der Fisch angebissen hat.

Statt Federn können auch Gegengewichte angewendet werden, wie überhaupt die Einzelheiten mannigfach verändert werden können.

Claims (1)

1. Pate nt-Anspruch:

   Eine Anhauvorrichtung für Angelruthen, gekennzeichnet durch eine am Ende der letzteren angebrachte Röhre a, auf welcher eine Stange (b) mit ihrem zu einer Spiralfeder gewundenen Ende (c) befestigt ist, deren zweites die Angelschnur tragendes Ende in niedergedrückter Stellung durch einen Haken (k) gehalten wird, welcher durch Anziehen der Leine ausgelöst und infolge der Feder / seitlich bewegt wird, so dafs zum Zweck des plötzlichen Anziehens der Leine die federnde Stange b freigegeben wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.