DE608703C - Elektrischer Oberleitungsomnibus mit Haupt- und Hilfsantriebsmaschine - Google Patents

Description

ikir. Lid. ^ig

AUSGEGEBEN AM 30. JANUAR 1935

Es sind elektrische Oberleitungsfahrzeuge bekannt, die außer einem auf eine der beiden Fahrzeugachsen wirkenden elektrischen Antriebsmotor mit einer Verbrennungskraftmaschine ausgerüstet sind, die auf die andere Achse des Fahrzeuges einwirkt. Diese bekannten Fahrzeuge bringen dadurch, daß beide Antriebsworrichtungen auf verschiedene Achsen einwirken, den Nachteil mit sich, daß für jede Achse besondere Übertragungsorgane vorgesehen sein müssen, durch die das Wagengewicht erhöht und die Nutzlast vermindert wird.

Weiter ist es bekannt, bei gewöhnlichen Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmaschinen als Hauptantriebsquelle, also nicht bei Oberleitungsomnibussen, -zwischen der Verbrennungskraftmaschine und der angetriebenen Achse an Stelle eines Wechselgetriebes einen mit der Verbrennungskraftmaschine gekuppelten elektrischen Generator und einen an diesen angeschlossenen Elektromotor anzuordnen, so daß die Verbrennungsmaschine mit. der anzutreibenden Achse elektrisch gekuppelt ist.

Diese bekannten Fahrzeuge weisen bei der Benutzung den Nachteil auf, daß bei ihnen sowohl die Verbrennungskraftmaschine als auch das elektrische Aggregat gleichzeitig stets in Betrieb sein müssen.

Ferner sind Antriebe für Land- und Wasserfahrzeuge nicht mehr neu, bei denen ein als Hilfsantriebsmaschine wirkender Elektromotor mit der anzutreibenden Fahrzeugachse . bzw. Schiffsschraube lediglich durch eine Kupplung verbunden ist, während die aus einem Verbrennungsmotor bestehende Hauptantriebsmaschine durch ein Getriebe, durch den Elektromotor und auch noch durch die Kupplung mit der Fahrzeugachse bzw. der Schiffcsrl-raube in Verbindung steht.

Endlich ist ein aus einer Wärmekraftmaschine und zwei Elektromotoren bestehender Antrieb bekannt, bei dem die beiden Elektromotoren von einem durch die Wärmekraftmaschine angetriebenen Generator oder von einer Sammelbatterie aus gespeist werden können. Doirch diesen Antrieb werden beim Anfahren zunächst die Fahrzeugräder mittels der Elektromotoren in Umdrehung versetzt, bis deren' minutliche Umlauf zahl mit der der 5« Wärmekraftmaschine übereinstimmt. In diesem Augenblick werden die Fahrzeugräder mit der Wärmekraftmaschine direkt gekuppelt, während die Elektromotoren als Generatoren weiterlaufen und mit zum Aufladen der Batterie dienen. Bei dieser bekannten Vorrichtung sind die als Hilfsmas chinen dienenden Elektromotoren mit den anzutreibenden Fahrzeugrädern lediglich durch. Ketten festgekuppelt, die also die einzige Verbindung zwisehen den Hilfsmotoren und den angetriebenen Fahrzeugrädern sind.

Die Erfindung betrifft demgegenüber einen elektrischen Oberleitungsomnibus mit Haupt- und Hilfsantriebsmaschine, die miteinander kuppelbar sind und die gleiche Fahrzeugachse antreiben, bei dem die elektrische Hauptantriebsmaschine zusammen mit zwei

erforderlichen Kupplungen und einem großen Übersetzungsgetriebe zwischen einer als Hilfsantriebsmaschine dienenden Verbrennungskraftmaschine "und der angetriebenen Fahrzeugachse eingeschaltet ist.

Infolge der Anordnung des Hauptantriebsmotors zwischen der Hilfsmaschine und der anzutreibenden Achse kann die Verbindung zwischen dem Hauptmotor und der Achse sehr ίο kurz sein, so daß die durch den Wirkungsgrad der Antriebsteile bedingten Verluste bei dem in der Regel zur Verwendung kommenden An- *trieb durch den als Hauptmotor dienenden Elektromotor auf das geringste Maß beschränkt sind. Soll mit der bekannten Anordnung die gleiche Antriebskraft erzeugt werden wie mit der neuen Anordnung, so muß der Hauptmotor bei der bekannten Anordnung bedeutend stärker sein als bei der neuen Anao Ordnung. Der Unterschied in der Stärke der Hauptantriebsmotoren wird noch erheblich, größer, wenn die Hauptantriebsmaschine wie bei den bekannten Vorrichtungen auch noch . die als Generator arbeitende Hilfsmaschine antreiben muß.

In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt.

Das Fahrgestell besteht aus einem . an seinem vorderen Ende etwas eingezogenen und durch Querstücke b versteiften Rahmen a, an dem in bekannter Weise eine Vorderachse c und eine Hinterachse ei mit Kardanwelle g· befestigt ist. Zwischen zwei Querstücken & ist ein als ' Antriebsmotor dienender Elektromotor e eingebaut, dessen WeIIeA durch eine Kupplung/ mit der Kardanwelleg verbunden • ist. Auf dem der Kardanwelle g entgegengesetzten Ende der Welle h des Elektromotors e ist eine vom Führersitz des Fahrzeuges aus ein- und ausrückbare Kupplung i und ein großes Zahnrad k angeordnet, das durch die Kupplung/ mit der WeIIeA fest verbunden werden kann. An dem. einen Längsträger des Fahrgestellrahmens ist eine Verbrennungskraftmaschine I angeordnet, auf deren Kurbelwelle eine gleichfalls vom Führersitz .aus zu bedienende Konuskupplung m und ein mit dem großen Zahnrad k in Eingriff stehendes Ritzel« sitzen. Um die Verbrennungskraftmaschine / in Betrieb zu setzen, werden die Kupplungen / und m eingerückt, so daß der Elektromotors über das Zahnradgetriebe k, η die Maschine I anwirft und diese nun ihrerseits über die Kupplungen in und i das Zahnradgetriebe m, k und die Welle h des Elektromotors e die Kardanwelle g antreibt und das Fahrzeug dadurch bewegt.

Um die Verbrennungskraftmaschine/ möglichst klein zu erhalten und dadurch den Be-Schaffungspreis niedrig zu gestalten, wird zweckmäßigerweise eine Maschine mit hoher Umlauf zahl gewählt, die lediglich so viel Kraft besitzt, daß sie den Omnibus mit geringer Geschwindigkeit unabhängig von der elektrisehen Oberleitung bewegen kann.

Ferner kann auch an Platz für die Maschine I dadurch gespart werden, daß man einen luftgekühlten Motor verwendet, wodurch außerdem die umständliche Wasserkühlungsanlage überflussig gemacht und die Betriebsbereitschaft der Maschine/ erhöht wird. Da die Maschine/ immer nur kurze Zeit als Antriebsmaschine zu laufen hat, ist für sie eine Luftkühlung vollkommen ausreichend.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Elektrischer Oberleitungsomnibus mit Haupt- und Hilfsantriebsmaschine, die miteinander Kuppelbar sind und die gleiche Fahrzeugachse antreiben, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Hauptantriebsmaschine (e) zusammen mit zwei erforderlichen Kupplungen (/, m) und einem großen Übersetzungsgetriebe (k, n) zwischen einer als Hilfsantriebsmaschine dienenden Verbrennungskraftmaschine (/) und der angetriebenen Fahrzeugachse (d) eingeschaltet ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen