-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft einen automatisierten Bearbeitungsprozess zum
Bearbeiten eines verstopften Durchlasses eines Gegenstands gemäß dem Schritt
des unabhängigen
Anspruchs.
-
Allgemeiner Stand der Technik
-
Während der
letzten Jahrzehnte wurde die Leistungsfähigkeit von Gasturbinenkomponenten ständig erhöht. Es wurden
neue, fortschrittliche Materialien eingeführt, um den hohen Brenntemperaturen
moderner Maschinen Rechnung zu tragen. Gleichzeitig hat sich die
Konstruktion der Komponenten von nicht gekühlten, massiven Komponenten
zu hohlen Laufschaufeln und Leitschaufeln mit einer komplexen inneren
Kühlstruktur
gewandelt. Eine der jüngsten
Entwicklungen sind Kühlkanalkonfigurationen
mit einem Diffusorauslass, welcher normalerweise eine fächerförmige Geometrie
aufweist. Bei dieser Konstruktion definiert der Durchmesser des
zylindrischen Abschnitts des Kühlkanals
das Gesamt-Luftstromvolumen, während
das fächerförmige Ende
des Kanals eine vorteilhafte Umverteilung der Kühlluft über die benachbarte Fläche zur
Folge hat. Entsprechend den Kühlanforderungen
kann diese Filmkühlwirkung
durch Konstruktionsänderungen
des Diffusorauslasses angepasst werden.
-
Die
jüngste
Generation dieser Gasturbinenkomponenten muss Heißgastemperaturen
standhalten, welche den Schmelzpunkt von hochlegierten, hochfesten
Materialien übersteigen.
Um einen sicheren und zuverlässigen
Betrieb der Maschine sicherzustellen, muss die projektierte Funktionalität des Kühlsystems
während
der gesamten Lebensdauer der Komponenten des Heißgaspfades sichergestellt werden.
Zu diesem Zweck werden Schutzbeschichtungen auf die äußeren (und
manchmal auch inneren) Flächen
der Teile aufgebracht.
-
Bei
modernen Maschinen kann die Anzahl der Kühlbohrungen pro Komponente
mehrere Hundert betragen. Die Geometrie der Kühldurchlässe hängt von ihrer Position an der
Komponente ab. Es ist nicht ungewöhnlich, dass über 20 verschiedene Typen
von Kühlbohrungen
an einer einzigen Komponente zu finden sind.
-
Eine
typische Fertigungsfolge eines derartigen Teils beginnt mit dem
Gießen.
Nach der anschließenden
Bearbeitung wird eine erste metallische Schutzbeschichtung (gewöhnlich aus
der Familie MCrAlY, wobei M Ni und/oder Co ist) auf die Komponente
gespritzt. Eine zweite, keramische Wärmedämmschicht (Thermal Barrier
Coating, TBC) wird anschließend
auf die erste Beschichtung aufgebracht. Für die meisten Gasturbinenkomponenten liegt
die Dicke beider Beschichtungen jeweils im Bereich von 100 μm bis 600 μm.
-
Kühlbohrungen
werden erst hergestellt, nachdem beide Beschichtungen aufgebracht
worden sind. Für
diesen Zweck ist die Verwendung von Hochleistungs-Impulslasern üblich. In
den meisten Fällen
wird durch Schlagbohren eine Anfangsbohrung hergestellt, gefolgt
von einem Schritt des Hohlbohrens, durch den die präzise Kontur
des Kühldurchlasses
hergestellt wird. Dieser Prozess ist gewöhnlich vollautomatisiert, wobei
teure 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentren
verwendet werden, die mit einem leistungsstarken Nd:YAG-Laser ausgerüstet sind.
-
Probleme
treten auf, wenn eine solche komplexe Komponente nach der Wartung
wieder eingesetzt werden soll. Laufschaufeln und Leitschaufeln von
Gasturbinen sind normalerweise für
eine Gesamtlebensdauer von mehreren 10000 Betriebsstunden ausgelegt.
Die Schutzbeschichtungen werden jedoch früher verbraucht und müssen während dieses
Zeitraums mehrere Male erneuert werden. Dies steht in Widerspruch
zu der Forderung, dass die ursprüngliche
Luftströmung
erhalten bleiben muss. Es sind viele Versuche unternommen worden,
um Kühlbohrungen
zu maskieren und die Ablagerung von Beschichtungspulver in den Kühlkanälen zu vermeiden. Bei
verschiedenen Techniken wird Maskierungsmaterial entweder in der
Form von UV-härtendem
Material (
US-A-5,726,348 ,
US-B1-6,265,022 ), Epoxid, Harz oder
organischem Material (
EP-A2-1 245 691 ,
EP-A1-1 076 106 ,
US-A-5,800,695 )
oder von flüchtigen
Stopfen (
US-A-4,743,462 )
verwendet. Oft muss das Maskierungsmaterial in einem zeitaufwendigen manuellen
Prozess aufgebracht werden, z. B. mit einer Spritze. Mit einer geeigneten Ätz- oder
Wärmebehandlung
kann das Maskierungsmaterial anschließend entfernt werden. Diese
Maskierungsmaterialien halten jedoch normalerweise nicht den hohen
Temperaturen stand, welche während
der Aufbringung der MCrAlY-Schutzschicht durch Plasmabeschichtung
auftreten, bei der die Vorwärmtemperaturen 700°C übersteigen,
gefolgt von einer Wärmebehandlung
zum Diffusionsverbinden, bei der die Temperaturen auf über 1000°C ansteigen.
Dies trifft auch für
die Verfahrensweise mit Verwendung flüchtiger Stopfen zu, die in
US-A-4,743,462 beschrieben
ist, bei welcher der Stopfen aus Kunststoffmaterial hergestellt ist,
welches sich bei einer Temperatur unter der des Beschichtungsprozesses
verflüchtigt.
-
Aufgrund
der beträchtlichen
Anzahl von unterschiedlichen Formen des Auslassfächers und Toleranzen bei der
ursprünglichen
Fertigung ist es auch nicht realisierbar, Abschattungsmasken herzustellen, welche
von der Außenseite
des Teils her angebracht werden könnten. Daher ist es wünschenswert,
ein Verfahren festzulegen, welches keinerlei Maskierung erfordert
und welches ermöglicht,
aufgespritztes Material auf eine präzise und wirtschaftliche Weise
zu entfernen.
-
Das
einfachste Verfahren dieses Ziel zu erreichen, ist ein manuelles
erneutes Aufbohren der teilweise verstopften Kühlborungen. Jedoch ist es gewöhnlich nicht
einfach, die genaue Position der Kühlkanäle im überspritzten Zustand festzustellen,
da ein Teil der Bohrung unter der erneuerten Beschichtung verborgen
sein kann. Außerdem
ist es selbst für einen
geübten
Arbeiter nicht möglich,
die ursprüngliche
Form des Fächers
in einer vertretbaren Zeit wiederherzustellen. Infolgedessen wird
der Arbeitsgang des erneuten Aufbohrens entweder unvertretbar teuer
und zeitaufwendig, oder die ursprüngliche Kühlwirkung des Durchlasses wird
auf eine inakzeptable Weise verändert.
-
US-A-5,702,288 bietet
eine Lösung
für dieses
Problem an. Eine Schleifmittelaufschlämmung wird von der Innenseite
der Komponente aus durch die Kühlbohrungen
gepresst, so dass die Reste der aufgespritzten Beschichtung entfernt
werden. Diese Vorgehensweise verursacht jedoch auch einen Abrieb
der anderen Wände
der Kühlkanäle und beeinträchtigt somit
die Gesamt-Leistungsfähigkeit
des Kühlsystems.
-
Das
Laserbohren stellt eine attraktive Lösung für die Herstellung von Kühlkanälen dar,
und es ist daher naheliegend, dieses Verfahren für den Prozess des erneuten
Aufbohrens anzuwenden. Für
die Laserbearbeitung von Kühlbohrungen
in Gasturbinenkomponenten wurde ein Reihe von Verfahren patentiert,
z. B.
US-B1-6,420,677 ,
WO 02/32614 ,
US-B1-6,359,254 ,
US-B1-6,329,632 oder
US-B1-6,307,175 . Diese Verfahren
liefern jedoch keine geeignete Lösung
für den
Reparaturprozess, wenn sich möglicherweise
Abmessungen der Komponente während
der Wartung geändert
haben. Die Reparatur solcher Teile erfordert es, die neue Position
des Kühlkanals
genau zu bestimmen, welche gewöhnlich
von der ursprünglichen
Position verschieden ist. Außerdem
muss nur der blockierte Teil der Kühlbohrung nachgearbeitet werden,
ohne eine Beschädigung
an den Rück-
oder Seitenwänden
der Kühlkanäle zu verursachen.
Für diesen
Zweck sind die hohen Impulsenergien von herkömmlichen blitzlampengepumpten
Lasern wie denjenigen, die in den Patenten
US-B1-6,420,677 ,
WO 02/32614 ,
US-B1-6,359,254 ,
US-B1-6,329,632 oder
US-B1-6,307,175 genannt
werden, nicht geeignet, da der Energieeintrag pro Impuls zu hoch
und das von dem Laserimpuls beeinflusste Volumen zu groß ist. Andererseits
ermöglichen,
wenn die Impulsenergie durch externe Dämpfung verringert wird, die
niedrigen Wiederholfrequenzen dieser herkömmlichen Bohrlaser keine wirtschaftliche
Bearbeitung mehr.
-
Das Öffnen von
im Wesentlichen blockierten Kühlbohrungen
mit einem im UV-Bereich arbeitenden Excimer-Laser wurde in
US-A-5,216,808 beschrieben.
Der Vorteil dieses Lasertyps ist die hohe Absorption der UV-Wellenlänge in Keramikmaterial wie
etwa TBC, was zu einer effizienten Abtragung von Material führt. Es
wird behauptet, dass aufgrund der kurzen Impulslänge und der höheren Photonenenergie
bei der UV-Wellenlänge
TBC athermisch durch Photoablation abgetragen wird, was einen vernachlässigbaren
Wärmeeintrag
in das Material zur Folge hat. Dieser Vorteil ist jedoch für die metallische MCrAlY-Beschichtung unterhalb
der TBC-Schicht weniger ausgeprägt.
Ferner werden Festkörperlaser wie
etwa jene vom Nd:YAG-Typ aufgrund ihrer bewährten Zuverlässigkeit
und weiten Verbreitung im Allgemeinen von der Industrie für die Materialbearbeitung
bevorzugt.
-
US-B1-6,172,331 und
US-A-6,054,673 geben
ein geeignetes Beispiel eines Festkörperlasers an, welcher in der
Lage ist, sowohl metallisches als auch keramisches Material zu bohren.
Hier wird ein Nd:YAG-Laser im O-Switch-Betrieb verwendet, wobei kurze Impulse
mit einer Dauer von weniger als 500 ns erzeugt werden. Im Q-Switch-Betrieb ist die Spitzenimpulsleistung
ausreichend hoch, um das Material zum größten Teil als Dampf abzutragen,
anstelle eines Schmelzauswurfs, welcher bei einem herkömmlichen
Bohren gewöhnlich
erfolgt. Die Energie pro Laserimpuls ist gering, und es ist daher
möglich,
einen Bohrungsdurchbruch mit einer geeigneten Vorrichtung zu erkennen,
bevor ein erheblicher Schaden an der Wand hinter der Kühlbohrung
eintritt. Obwohl die Ver wendung eines solchen Lasers wünschenswert
ist, wird nicht offenbart, wie das Verfahren vorteilhaft für die Reparatur
von Komponenten angewendet werden kann, bei denen sich Abmessungen
geändert
haben oder bei denen die Kühlbohrung
nur teilweise verstopft ist. Ferner stehen im Mittelpunkt dieser
Patente die Unterbrechung des Bohrprozesses unmittelbar nach der
Erkennung eines Durchbruchs (
US-A-6,054,673 )
und die zusätzliche Verwendung
einer frequenzvervielfachten Komponente von demselben Laser, welche
eine kürzere Wellenlänge und
daher eine höhere
Absorption in metallischem und keramischem Material zur Folge hat
(
US-A-6,172,331 ).
Es ist interessant anzumerken, dass
US-A-6,172,331 die Verwendung der Erzeugung
von zusätzlichen
Harmonischen von der Verwendung nur der ursprünglichen Wellenlänge unterscheidet.
Es wird ein Prozessparameterfenster beansprucht, das Impulsspitzenleistungen
von 10
5 W bis 10
7 W
umfasst. Jedoch ist es unter gewissen Bedingungen auch möglich, eine
Verdampfung von Beschichtungsmaterial mit kurzen Impulsen bei einer kleineren
Spitzenleistung < 10
5 W zu erreichen, was vorteilhaft ist, da
dies die Leistungsanforderungen an die Laserquelle verringert.
-
Die
Veränderung
und Reparatur von Filmkühlbohrungen
in Gasturbinenkomponenten wird in
US-B1-6,243,948 beschrieben, wobei die Kühlbohrungsauslässe erweitert
werden und jeder Abschnitt, welcher Risse aufweisen könnte, entfernt
wird. Obwohl der Einlass dieser Kühlkanäle nicht verändert wird
und daher die Änderung
des Gesamt-Luftstroms sehr gering ist, verändert die Erweiterung der Auslässe die
Filmkühlwirkung
und somit die Leistungsfähigkeit
der Komponente. Es werden keine Einzelheiten hinsichtlich der Erkennung
von Bohrungen oder des Schrittes der Bearbeitung angegeben, und
wie beides auf eine präzise
und wirtschaftliche Weise ausgeführt
werden kann.
-
Ein
solches automatisiertes Verfahren wird in
US-B1-6,380,512 vorgeschlagen, wo
ein Laserbohrverfahren zum Abtragen von Beschichtungsmaterial von
(teilweise) blockierten Kühldurchlässen offenbart wird.
Bei dem Verfahren kommen ein 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum und
ein CNC-Komponentenprogramm mit vorprogrammierten Positionen der
Kühlbohrungen
zur Anwendung. Der Bohrapparat ist mit einem Bilderkennungssystem
ausgestattet und kann daher Verformungen von Komponenten oder eine
Abweichung von den Entwurfsmaßen
kompensieren. Die Bilderkennungsausrüstung wird verwendet, um die
tatsächliche
Position der Kühlbohrungen
entweder an der beschichteten Komponente oder in einem Zustand,
in dem die Komponente für
das Beschichten vorbereitet wird, zu bestimmen. Der Apparat ist
mit einem blitzlampengepumpten Nd:YAG-Laser ausgestattet, und das
Bilderkennungssystem ist entweder an dem Laser angebracht, so dass
ein Bild durch die Laserlinse hindurch erhalten wird, oder es ist
vom Laser getrennt. Mit diesem Verfahren ist es auch möglich, die
Komponente aus der Spannvorrichtung zu entnehmen, welche für das ursprüngliche
Bohren verwendet wurde, um sie anschließend zu verändern (zu beschichten), gefolgt von
einer genauen erneuten Positionierung und Justierung der Ausrichtung
der Komponente. Dieses Verfahren erkennt jedoch nur die Position
der Bohrung und nicht die Ausrichtung der Kanalachse. Aus diesem
Grund ist mit dem offenbarten Verfahren nur eine teilweise Kompensation
einer Verformung der Komponente und von Fertigungstoleranzen möglich. Außerdem ist
es, da die tatsächliche
Orientierung der Kühlkanäle nicht
erkannt wird, nicht möglich,
den erneut bearbeiteten Diffusorauslass genau bezüglich des
zylindrischen Abschnitts auszurichten, welcher von dem ursprünglichen
Bohrvorgang verblieben ist.
-
Das
Dokument
US 2002/0076097 offenbart ein
Verfahren zum Bestimmen der Position und Ausrichtung von beschichteten
Kühlbohrungen
in einem Teil wie etwa einer Turbinenleitschaufel unter Verwendung
eines Laserfleck- Sensors.
Es ist ein vollständiger
zweidimensionaler Scan der Oberfläche erforderlich, da jeweils
immer nur ein reflektierter Laserfleck erfasst wird. Das Verfahren
ist dementsprechend zeitaufwendig.
-
Kurzdarstellung der Erfindung
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein fortgeschrittenes Verfahren
für ein
weiterentwickeltes und leistungsstarkes automatisiertes, adaptives
Bearbeitungsverfahren bereitzustellen, das es ermöglicht,
Materialreste von verstopften Kühldurchlässen zu
entfernen.
-
Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird in einen ersten Schritt, welcher die Erkennung der
verstopften Durchlässe
beinhaltet, und einen zweiten Schritt, welcher einen Bearbeitungsschritt
zum Entfernen von verstopfendem Material beinhaltet, unterteilt,
welche auf demselben oder auf separaten Bearbeitungszentren ausgeführt werden können.
-
Während des
ersten erfindungsgemäßen Schrittes
wird ein lokales Referenzkoordinatensystem erzeugt, welches charakteristische
Merkmale des Gegenstands wie etwa Ecken oder Nuten verwendet. Es
wird ein automatisiertes Abtastungs-Bilderkennungssystem verwendet,
um reale 3D Informationen über
die Position und Ausrichtungen des Kühldurchlasses zu beschaffen.
Dieser Detektionsprozess ist vollständig automatisiert und erfordert keine
Unterstützung
durch eine Bedienperson. Die Position und Ausrichtung des Kühldurchlasses
werden in Bezug auf ein lokales Referenzkoordinatensystem festgestellt,
welches zu einem späteren
Zeitpunkt exakt wiederhergestellt werden kann. Auf diese Weise ist
es möglich,
nach zwischenzeitlichen Bearbeitungsschritten wie etwa einem erneuten
Beschichten gespeicherte Daten der Position und Ausrichtung von
Bohrungen zu verwenden. Als ein spezielles Beispiel der vorliegenden
Erfindung werden die Daten der Position und Ausrichtung von Bohrungen
in einer Datei gespeichert, welche eine eindeutige Kennung für den Gegenstand
enthält.
-
In
einem zweiten Prozessschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die in
dieser Datei enthaltenen Daten für
einen Präzisions-Bearbeitungsvorgang
verwendet, bei dem Materialreste von einem Arbeitsgang des erneuten
Beschichtens von den Kühlbohrungen
entfernt werden. Auf diese Weise können eine gewünschte Kühlstrom-Durchflussmenge
und eine günstige
Filmverteilung des Kühlmediums
wiederhergestellt werden. Unerwünschtes
Material könnte
eine durch Überspritzen
erzeugte Beschichtung, sonstiges Material, das die Kühldurchlässe verstopft,
umgeschmolzenes Material vom ursprünglichen Bohrvorgang oder Grundmaterial,
falls beabsichtigt ist, einen Diffusor-Endabschnitt des Kühldurchlasses
zu erweitern, sein. Dies gilt für
einen Kühldurchlass
einer Turbinenkomponente, welche einen Teil mit zylindrischem Querschnitt
aufweist, der in einer Diffusoröffnung
endet. Dann definiert der Teil mit dem zylindrischen Abschnitt die
Gesamtmenge an Kühlfluid,
welche durch den Durchlass geleitet werden kann.
-
Die
Position jedes Durchlasses ist ein Referenzpunkt, welcher aus dem
Schnitt der Kanalachse mit einer lokalen tangentialen Oberflächenebene
erhalten wird. Die lokale Tangentialebene kann mit einem beliebigen
geeigneten Messgerät
ermittelt werden, z. B. Berührungssonden,
Wirbelstromsensoren, optischen Triangulationssensoren, konoskopischen Sensoren,
Interferometern.
-
Der
Präzisions-Bearbeitungsvorgang
wird entweder auf einem speziell dafür vorgesehenen Bearbeitungszentrum
(CNC- oder Robotersystem) ausgeführt,
oder auf demselben Bearbeitungszentrum, welches ursprünglich verwendet
wurde, um die Daten der Position und Ausrichtung der Bohrungen zu erfassen.
Vorteilhafterweise wird ein hochleistungsfähiger Q-Switch- oder Präzisionsbohr-Festkörperlaser
oder Wasserstrahlbohren für
den Präzi sions-Bearbeitungsvorgang
angewendet, z. B. für
das Entfernen des unerwünschten
Materials, welches den gewünschten
Fluss des Kühlmediums
verhindert.
-
Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt, wobei
-
1 eine
Gasturbinen-Laufschaufel als ein Beispiel eines Gegenstands darstellt,
-
2a–c
eine überspritzte
Fläche
des Gegenstands und Querschnitte der Kühlbohrung vor ( 2b) und nach (2c)
dem erneuten Bohren zeigen,
-
3 eine
Reihe von 3 Kühlbohrungen zeigt,
wie sie von dem Bilderkennungssystem gesehen werden, und
-
4a,
b das Entfernen der TBC-Überspritzung
mit einem hochleistungsfähigen Q-Switch-Nd:YAG-Laser darstellt.
-
Die
Zeichnungen zeigen nur die für
die Erfindung wichtigen Teile. Gleiche Elemente sind in verschiedenen
Zeichnungen auf dieselbe Weise nummeriert.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Als
Beispiel zeigt
1 einen Gegenstand
1 wie
etwa Laufschaufeln oder Leitschaufeln von Gasturbinen, wobei die
Gasturbinen-Laufschaufel einen Schaufelfußabschnitt
2, eine
Fußplatte
3 und
eine Schaufel
4 und Kühlbohrungen
5 aufweist.
Auf die Außenfläche
7 ist
eine MCrAlY-Beschichtung und/oder
eine Wärmedämmschicht
6 aufgebracht. Die
Komponente kann aus einer Superlegierung auf Nickelbasis hergestellt
sein, die nach dem Stand der Technik bekannt ist, z. B. aus den
Dokumenten
US-A-5,888,451 ,
US-A-5,759,301 oder
aus
US-A-4,643,782 ,
und die als "CMSX-4" bekannt ist.
-
Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird in einen ersten Schritt, welcher die Erkennung der
Kühldurchlässe 5 beinhaltet,
und einen zweiten Schritt, welcher einen Bearbeitungsschritt beinhaltet,
unterteilt, welche auf demselben oder auf separaten Bearbeitungszentren
ausgeführt
werden können.
-
Nach
Anbringung der Komponente in einer Spannvorrichtung in dem für die Erkennung/Betrachtung
bestimmten Bearbeitungszentrum wird ein lokales Referenzkoordinatensystem
erzeugt. Es ist wichtig anzumerken, dass charakteristische Merkmale der
Komponente selbst verwendet werden, um dieses Referenzkoordinatensystem
zu erzeugen. Die charakteristischen Merkmale werden derart gewählt, dass
die anschließenden
Bearbeitungsschritte sie nicht beeinflussen. Beispiele von Merkmalen
sind bearbeitete Seitenflächen,
Ecken und Kanten oder Dichtnuten. Indem solche festen Merkmale für die Bestimmung
des lokalen Koordinatensystems verwendet werden, kann die Komponente
später
in ein anderes Bearbeitungszentrum eingesetzt werden, wo es möglich ist,
dasselbe Koordinatensystem wiederherzustellen. Alle Positionen von
Bohrungen und Ausrichtungen von Bohrungen werden bezüglich dieses
lokalen Referenzkoordinatensystems gespeichert. Dies ist ein wichtiger
Vorteil, da die lokalen Bohrungskoordinaten jederzeit ohne mühsames Ausrichten
des Teils wiederverwendet werden können. Zum Beispiel können die
lokalen Koordinaten für das
erneute Öffnen
von Kühlbohrungen 5 nach
der Aufbringung von neuen Schutzbeschichtungen 6 mit einem
thermischen Spritzverfahren verwendet werden. Es sind keine ausgeklügelten Spannvorrichtungen
erforderlich, da eine Abweichung beim Aufspannen keinen Einfluss
auf das lokale Koordinatensystem und auf die lokalen Bohrungskoordinaten
hat.
-
Das
Bearbeitungszentrum für
die Erkennung von Kühlbohrungen 5 beruht
auf einem Roboter, der mit einem Bilderkennungssystem und einem
optischen Sensor ausgestattet ist. Um die Leistungsfähigkeit
des Roboters zu erhöhen,
können
vor der Verwendung dieses Systems Eichverfahren für die Absolutgenauigkeit
angewendet werden. Die Eichung der Absolutgenauigkeit des Roboters
ermöglicht,
ein besseres kinematisches Modell der Roboterachsen zu erstellen,
und führt
zu einer verbesserten Genauigkeit. Diese verbesserte Leistungsfähigkeit
ist ein entscheidender Faktor, wenn flexible 6-Arm-Roboter für die Erkennung von Bohrungen
und/oder Präzisionsbearbeitung
eingesetzt werden sollen. Die folgenden Verfahren werden für diesen
Zweck angewendet:
- i) Es wird eine so genannte "Absoluteichung" implementiert. Diese
Eichung führt
zu einem präziseren
kinematischen Modell des Roboters und zu einer erhöhten Genauigkeit.
- ii) Es wird eine Error-Mapping-Tabelle (Fehlerkartierungs-Tabelle)
erstellt und verwendet, um Restabweichungen zwischen Positionsdaten,
die von dem Roboter angezeigt werden, und der tatsächlichen
Absolutposition zu kompensieren. Die Error-Mapping-Tabelle kann
mit Hilfe einer Referenzkomponente (Masterkomponente) erhalten werden,
welche mit Merkmalen hergestellt wurde, die genau gemessen werden
können.
Zum Beispiel ist es möglich,
mechanisch gebohrte Messingabschnitte an der Oberfläche der
Komponente zu befestigen. Die Bohrungen in diesen Messingabschnitten
können
genau mit Stiften versehen und auf einer CMM (Co-ordinate measurement
machine, Koordinatenmessmaschine) gemessen werden, was bei den ursprünglichen,
lasergebohrten Bohrungen nicht möglich
ist. Auf diese Weise kann eine Fehlerkarte erstellt werden, indem
an Positionen, die von Interesse sind, Referenzpositionsdaten von
der CMM mit Daten von dem zur Bohrungserkennung verwendeten Bearbeitungszentrum
verglichen werden. Mit der Fehlerkarte ist es dann möglich, für die angegebenen
Positionen und Ausrichtungen positionsabhängige Korrekturen vorzunehmen.
-
Wie
aus 3 ersichtlich ist, ist die 3D-Position jedes Kühlkanals
ein Referenzpunkt, welcher aus dem Schnitt der Kanalachse mit einer
lokalen tangentialen Oberflächenebene
erhalten wird. Die lokale Tangentialebene kann mit einem beliebigen
geeigneten Messgerät
ermittelt werden, z. B. Berührungssonden,
Wirbelstromsensoren, optischen Triangulationssensoren, konoskopischen
Sensoren, Interferometern. Bei einer bevorzugten Lösung wird
ein optischer Abstandssensor verwendet. Nach einer Eichung des Werkzeugmittelpunktes
(Tool Centre Point, TCP) des Sensors sammelt dieser 3D-Positionsinformationen
von der tangentialen Fläche,
welche die untersuchte Kühlbohrung
umgibt. Anschließend
wird durch eine geeignete Anzahl von Messpunkten (z. B. 5 Messpunkte,
wie in 3 dargestellt) eine Ebene angepasst. Unter Verwendung
von Informationen von der ursprünglichen
Fertigung (CAD-Daten) wird das Bilderkennungssystem in einer Startposition
positioniert, welche nahe bei der tatsächlichen Position der Kühlbohrung
liegt. Es werden unter verschiedenen Winkeln Bilder aufgenommen, und
die optimale Ausrichtung bezüglich
der Kühlkanäle wird
aus einer automatisierten Bildverarbeitung unter Anwendung hochentwickelter
Bildanalysewerkzeuge abgeleitet. Nach der Ausrichtung bestimmt das
Bilderkennungssystem automatisch den Schwerpunkt des Kühldurchlasses
und positioniert den Roboter dementsprechend. Die 3D-Referenzposition des
Kühldurchlasses 5 wird
aus dem Schnitt der lokalen Tangentialebene mit der Symmetrieachse
des ausgerichteten Bilderkennungssystems erhalten.
-
In
einem zweiten Prozessschritt werden die in dieser Datei enthaltenen
Daten für
einen Präzisions-Bearbeitungsvorgang
verwendet, bei dem Materialreste von einem Arbeitsgang des erneuten
Beschichtens von den Kühlbohrungen 5 entfernt
werden. Auf diese Weise können
eine gewünschte
Kühlstrom-Durchflussmenge
und eine günstige
Filmverteilung des Kühlmediums
wiederhergestellt werden. Unerwünschtes
Material könnte
eine durch Überspritzen
erzeugte Beschichtung 6, sonstiges Material, das die Kühldurchlässe verstopft,
umgeschmolzenes Material vom ursprünglichen Bohrvorgang oder Grundmaterial,
falls beabsichtigt ist, einen Diffusor-Endabschnitt des Kühldurchlasses 5 zu
erweitern, sein. Ein Beispiel ist die Bearbeitung eines Kühldurchlasses 5,
welcher einen Teil mit zylindrischem Querschnitt aufweist, der in
einer Diffusoröffnung
endet. Dann definiert der Teil mit dem zylindrischen Querschnitt
die Gesamtmenge an Kühlfluid,
welche durch den Durchlass 5 geleitet werden kann.
-
Infolge
der Anwendung von adaptiven Bearbeitungstechniken und der Verwendung
von Online-Bilderkennungsgeräten
kompensiert das Verfahren Verformungen von Komponenten, welche möglicherweise
während
des vorhergehenden Betriebs am Einsatzort aufgetreten sind. Gleichzeitig
berücksichtigt
es in vollem Maße
Toleranzen der ursprünglichen
Fertigung und Abweichungen von der Geometrie der ursprünglichen
Konstruktion.
-
Der
Präzisions-Bearbeitungsvorgang
wird entweder auf einem speziell dafür vorgesehenen Bearbeitungszentrum
(CNC- oder Robotersystem) ausgeführt,
oder auf demselben Bearbeitungszentrum, welches ursprünglich verwendet
wurde, um die Daten der Position und Ausrichtung der Bohrungen zu erfassen.
Vorteilhafterweise wird ein hochleistungsfähiger Q-Switch- oder Präzisionsbohr-Festkörperlaser
oder Wasserstrahlbohren für
den Präzisions-Bearbeitungsvorgang
angewendet, z. B. für
das Entfernen des unerwünschten
Materials, welches den gewünschten
Fluss des Kühlmediums
verhindert.
-
Das
Verfahren bietet eine wirtschaftliche Möglichkeit der (Wieder-)Herstellung
einer gewünschten
Luftdurchflussmenge und Kühlluftverteilung.
Es ist vollautomatisiert und kombiniert eine Bohrungserkennung und
einen anschließenden Schritt
der Präzisionsbearbeitung
auf zwei dafür
vorgesehenen Bearbeitungszentren.
-
2a–c
zeigen eine typische Überspritzungssituation
für eine
Kühlbohrung 5 des
Gegenstands 1 mit einem Diffusorauslass, welcher unter
einem Winkel von 30° zur
Oberfläche
gebohrt worden ist. Die durch Überspritzen
erzeugte Beschichtung 6 wurde in einem lokalen Bereich 8 auf
den Diffusorauslass der Bohrung 5 aufgebracht. Das Bild
unten zeigt die Situation für
dieselbe Bohrung 5 vor (2b)
und nach (2c) dem Entfernen der durch Überspritzen
erzeugten Beschichtung 6.
-
Positionsinformationen
für alle
Bohrungen werden in einer komponentenspezifischen Datei mit einer
eindeutigen Kennung gespeichert. Nach der Identifizierung der Positionen
der Kühlbohrungen kann
die Komponente für
weitere Bearbeitungsschritte wie etwa eine erneute Beschichtung
aus der Spannvorrichtung entnommen werden. Das Entfernen der Überspritzung
kann auf demselben Bearbeitungszentrum vorgenommen werden, welches
für die Erkennung
der Bohrungen verwendet wurde. Stattdessen kann für die Präzisionsbearbeitung
auch ein separates Bearbeitungszentrum verwendet werden, das speziell
für diesen
Zweck vorgesehen ist. In beiden Fällen wird das lokale Koordinatensystem
unter Verwendung derselben unveränderten
charakteristischen Merkmale der Komponente wiederhergestellt, die
für die
vorhergehende Bestimmung des lokalen Koordinatensystems verwendet
wurden. Danach wird ein CNC- oder Roboterprogramm aktiviert, um die
Komponente und den Laserstrahl relativ zueinander zu positionieren
und zu bewegen. Diese Bewegung wird auf eine solche Weise ausgeführt, dass
die ursprüngliche
Geometrie durch Präzisionsbearbeitung
wiederhergestellt werden kann und eventuelle Beschichtungsreste
aus dem Kühldurchlass
entfernt werden.
-
Um
das bearbeitete Volumen zu bestimmen, können die Informationen von
einer konoskopischen Sonde verwendet werden, ohne die Ausrichtung
des Bearbeitungskopfes zu verändern.
Die Informationen von der konoskopischen Sonde können ebenso verwendet werden,
um die Strategie der Materialabtragung anzupassen.
-
Vorteilhafterweise
wird die Beschichtung durch lokale Verdampfung unter Verwendung
eines Q-Switch-Nd:YAG-Lasers
abgetragen. Der Laserstrahl wird so geführt, dass er die Oberfläche der Kühlbohrung
abtastet, und die Überspritzung
wird Schicht für
Schicht entfernt. Für
einen wirtschaftlichen Betrieb muss der gepulste Laser in der Lage sein,
Intensitäten
im Bereich von 2·107 W/cm2 bis 5·108 W/cm2 bei typischen
Abständen
von 150 mm–300
mm und bei hohen Wiederholfrequenzen, die 10 kHz übersteigen,
zu erzeugen.
-
5 zeigt ein Beispiel für die Abtragung einer durch Überspritzen
erzeugten keramischen TBC-Beschichtung 6 von einer aus
einer Superlegierung hergestellten Testplatte. Unter Verwendung
von Laserimpulsen von 15 kHz wurde eine TBC-Beschichtung 6 mit
einer Dicke von ca. 450 μm
in weniger als 10 s abgetragen. Eine schnelle und genaue Bewegung
des Laserstrahls wurde mit Hilfe eines Galvanoscannerkopfes erzielt.
Es trat keine Beschädigung
am Grundmaterial auf, und die Dicke der umgeschmolzenen Schicht 8 konnte
unter 50 μm
gehalten werden.
-
- 1
- Gegenstand
- 2
- Schaufelfußabschnitt
- 3
- Fußplatte
- 4
- Schaufel
- 5
- Kühlbohrung,
Kühldurchlass
- 6
- Beschichtung
- 7
- Außenfläche des
Gegenstands 1
- 8
- Bereich
- 9
- Umgeschmolzene
Schicht