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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Drucken von Bildern, insbesondere
die Wiedergabe von Bilddaten, um sie zu drucken.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Zum
Erzeugen von Drucksachen wie Büchern,
Zeitungen, Verpackungsmaterial und dergleichen werden die dabei
benutzten Bilddaten in der Regel durch ein Druckvorstufen-Workflowsystem verarbeitet.
Ein solches Druckvorstufen-Workflowsystem wird in der Patentanmeldung
WO 01/25907 offenbart. Einer
der Schritte in einem Druckvorstufenprozess ist der Wiedergabeprozess,
d.h. das Umsetzen der Bilddaten aus Seitenbeschreibungssprachen wie
Postscript oder PDF in Rasterdaten, die auch als Bitmap-Daten bezeichnet
werden. Der Wiedergabeprozess erfolgt über eine Wiedergabevorrichtung,
die ebenfalls als Rasterbildprozessor oder RIP (Raster Image Processor)
bekannt ist. Die Eingabedaten der Wiedergabevorrichtung sind die
Bilddaten, die Ausgabedaten die Bitmap-Daten. Die Ausgabedaten der Wiedergabevorrichtung
werden in eine Vorrichtung, wie einen Filmbelichter oder Plattenbelichter,
die in diesem Text als Hauptausgabevorrichtung bezeichnet wird,
eingespeist. Die an die Hauptausgabevorrichtung übermittelten Ausgabedaten der
Wiedergabevorrichtung werden in diesem Dokument als Hauptausgabedaten
bezeichnet. Die in einen Filmbelichter eingespeisten Bitmap-Daten
steuern die Belichtung eines nachher zur Erzeugung einer Druckplatte
benutzten strahlungsempfindlichen Films im Gelichter. In einem Plattenbelichter
dagegen wird die Druckplatte direkt durch eine durch die Bitmap-Daten gesteuerte
Belichtung einer Druckplattenvorstufe erhalten und sodann, zum Beispiel
in einer Offsetpresse, zum Drucken der Drucksache eingesetzt. Sehr
oft werden die Daten vor ihrer endgültigen Ausgabe mittels eines
Proofgeräts überprüft. Das
Proofgerät
erfordert aber Daten in einem anderen Format, z.B. mit niedriger
Auslösung,
als die Hauptausgabevorrichtung.
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In
US-A 5 625 766 wird ein
softwaregestütztes
Proofverfahren offenbart, das es ermöglicht, einen Proof der Registerhaltung
zwischen der Schöndruckseite
und der Widerdruckseite eines Auflagebogens zu machen und diesen
Register zu messen, indem beide Seiten auf einem Farbmonitor übereinander
gelegt angezeigt werden. Die anzuzeigenden Daten werden aus einem
niedrigauflösenden
Rasterbildprozessor ausgelesen, dessen Arbeitsweise derjenigen eines
die Ausgabe für
die Hauptausgabevorrichtung erstellenden hochauflösenden Rasterbildprozessors
gleich ist.
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In
einer anderen, aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsform
werden die Hauptausgabedaten der Wiedergabevorrichtung zunächst auf Scheibe
abgespeichert. Bei Farbausgabe, was die üblichste Ausgabeform ist, werden
die Farbauszugsdateien Ebene um Ebene abgespeichert. In der Regel
wird zunächst
der Cyanauszug durch die Wiedergabevorrichtung erstellt und auf
einer Scheibe gespeichert, wonach Magenta, Gelb, Schwarz und gegebenenfalls
Schmuckfarben folgen. Wünscht
man einen Proof, werden die Hauptausgabedaten (wie oben erwähnt in der
Regel Daten für
vier Farbebenen und für
eine zusätzliche
Ebene pro Schmuckfarbe) von der Scheibe ausgelesen und die Farbauszüge wieder
zusammengeführt,
wobei die Daten für
das Proof gerät
aus den für
die Hauptausgabevorrichtung erstellten hochauflösenden gerasterten Daten erstellt werden.
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Weitere
Information über
Proofing, Wiedergabe, Ausschießen
und andere wichtige Begriffe finden sich in der schon oben erwähnten Patentanmeldung
US-A 5 625 766 .
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Es
besteht somit nach wie vor ein Bedarf an einem verbesserten Verfahren,
um auf Basis von Eingabedaten Ausgabedaten in zwei unterschiedlichen Formaten
wiederzugeben. Die Lehren der
US-A
5 946 451 werden im Oberbegriff des Anspruchs 1 bestätigt.
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KURZE DARSTELLUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen von Ausgabedaten
in zwei unterschiedlichen Ausgabeformaten, wie im unabhängigen Anspruch
1 beansprucht. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein System
und ein Computerprogramm zum Ausführen dieses Verfahrens. Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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In
einem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die zwei Ausgabeformate nahezu gleichzeitig erstellt. Die
Hauptausgabedaten werden in einem in der Regel für hochauflösende, monochrome, binäre Markierungseinheiten,
wie Filmbelichter und Plattenbelichter, vorgesehenen Format erstellt.
Dieser Wert beträgt
in der Regel 2.400 dpi (Dots per Inch, d.h. Punkte pro Zoll) für eine gerasterte
Ausgabe mit Farbtrennung. Das Format der erstellten Hilfsausgabedaten
ist in der Regel für
Proofgeräte
gedacht und kann 720 dpi (Halbton, mit Farbmanagement, kombiniert)
betragen. Beide Formate werden gleichzeitig erstellt.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet den Vorteil, dass die Leistung
des Systems in erheblichem Maße
verbessert ist. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil Belichterformate
immer größer werden.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht
es, auf Standard-Hardware
akzeptable Durchsatzleistungen zu erhalten und die Durchsatzleistung
auf schnellerer Hardware zu steigern.
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Darüber hinaus
wird nur eine Wiedergabevorrichtung benötigt, während beim in der obengenannten
US-A 5 625 766 beschriebenen
Verfahren zwei unterschiedliche Wiedergabevorrichtungen, d.h. eine
niedrigauflösende
und eine hochauflösende Wiedergabevorrichtung,
erfordert werden.
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Bevorzugt
werden die Daten für
das Proofgerät
aus den für
die Hauptausgabevorrichtung erstellten hochauflösenden gerasterten Daten erstellt
und zwar durch Verarbeitung dieser gerasterten Daten. Mögliche Schritte
bei solcher Verarbeitung sind Entrastern, Zoomen und Farboptimierung
der gerasterten Daten. Der Vorteil dabei ist, dass die Proofgerätdaten den
Hauptausgabedaten völlig
treu sind.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung
und der nachstehenden Figur ersichtlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die
vorliegende Erfindung wird mit Verweis auf die eine erfindungsgemäße Ausführungsform darstellende 1 beschrieben.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Ausgabedaten der Wiedergabevorrichtung
in mehrere Bänder
unterteilt, wie in 1 veranschaulicht wird. 1 zeigt Ausgabeseitendaten 21-28 achter
Seiten, die durch Offsetdruck auf einem einzelnen Bogen zu drucken sind.
Beim Drucken eines Prospekts zum Beispiel ist es üblich, mehrere
Seiten des Prospekts auf einem einzelnen großformatigen Bogen zu drucken
und durch Ausschießen
so anzuordnen, dass die gedruckten, gefalzten und wahlweise beschnittenen Seiten
im Endprodukt in richtiger Reihenfolge hintereinander liegen. Der
große
Einzelbogen wird in der Ausschießterminologie Montage genannt.
Die Ausgabedaten 10, die die Montage verkörpern, können sehr
groß sein,
insbesondere nach dem Rasterschritt. In der in 1 dargestellten
Ausführungsform bilden
mehrere Bänder 11-14 gemeinsam
solcherweise die Ausgabedaten 10, dass jedes Band 11-14 Ausgabeseitendaten 21-28 zweier
angrenzender Seiten umfasst, z.B. Band 11 enthält die Seitendaten 21 und 22.
In der Regel darf ein Band Seitenränder überschreiten. Üblicherweise
aber ist ein Band viel kleiner als eine Seite und kann die Größe eines Bands
je nach vorhandenem Speicherraum in der Wiedergabevorrichtung bestimmt
werden. Im Allgemeinen umfasst ein Band 11-14 jeweils
einen Untersatz der Ausgabedaten 10, d.h. alle Ausgabedaten 10 sind über die
verschiedenen Bänder 11-14 verteilt und
die Daten aller Bänder 11-14 bilden
gemeinsam die Ausgabedaten 10. Das Prinzip der Aufteilung
der Ausgabedaten in mehrere Bänder
ist auch nutzbar für
Druckaufträge
ohne Seiten, wie bei Verpackungsanwendungen, wo die Ausgabedaten
Grunddaten, die über
einen sogenannten Repetierkopiervorgang reproduziert werden, umfassen.
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Bevorzugt
wird die vorliegende Erfindung durch einen besonderen Banderstellungsmodus
in der Wiedergabevorrichtung ausgeführt. Beispielhaft kann die
Wiedergabevorrichtung CPSI von Adobe so konfiguriert werden, dass
sie nicht, wie üblicherweise,
Farbe nach Farbe einen ganzen Farbauszug erstellt, sondern die Ausgabedaten
in einem ersten Band für
alle verschiedenen Farben, dann in einem zweiten Band für alle verschiedenen
Farben usw. erstellt werden. Auch die Bandgröße kann konfiguriert werden.
Eine besondere erfindungsgemäße Ausführungsform
für Farbausgabe
wird im Folgenden beschrieben. Zunächst wird ein erstes Cyanband
erstellt, danach ein erstes Magentaband, ein erstes Gelbband, ein
erstes Schwarzband und gegebenenfalls erste Bänder für jede separate Schmuckfarbe. Sind
einmal alle Farbauszüge
für das
erste Band erstellt und im Speicher abgelegt, fängt die Proofingverarbeitung
(Zusammenführung,
Entrastern usw.) beim ersten Band an und können die verarbeiteten Proofdaten
entweder auf Scheibe gespeichert oder aber sofort an das Proofgerät übergeben
werden. Danach wird der Vorgang zum Erstellen eines zweiten Bandes
und der weiteren Bänder
wiederholt, bis alle Daten erstellt worden sind.
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Vorzugsweise
werden die durch die Wiedergabevorrichtung für die aufeinander folgenden
Binder erstellten Ausgabedaten für
jede Farbe aneinander angehängt
und werden sodann die gekoppelten Daten an die Hauptausgabevorrichtung übergeben. Die
Hauptausgabevorrichtung wird also für jede Farbe mit einem gesonderten
Satz gekoppelter Daten beaufschlagt.
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Die
Daten im zweiten, für
ein Proofgerät
vorgesehenen Ausgabeformat werden Band nach Band aus den Daten im
ersten, für
die Hauptausgabevorrichtung erzeugten Ausgabeformat erstellt. Dieser Vorgang
kann verschiedenartig gestaltet werden. In einer ersten Ausführungsform
umfasst das Erstellen der Daten im zweiten Ausgabeformat den Resampling
(d.h. die Erhöhung
der Pixelanzahl im Bild) der im ersten Ausgabeformat erstellten
Daten, wie beschrieben in z.B.
EP-A
1 139 654 . In diesem Dokument wird eine Technik beschrieben,
um einen Satz N binärer gerasterter
Farbauszüge,
von denen ein Proof herzustellen ist, pixelweise in ein Halbtonbild
mit M Farbkomponenten, die jeweils M Tinten eines Proofgeräts entsprechen,
umzusetzen. Das Verfahren basiert auf dem Fachleuten bekannten Neugebauer-Farbmischmodell.
Eine Kombination aus N binären
Farbwerten, die einem Pixel im zu prüfenden Satz von Farbauszügen entspricht,
wird in einen Satz von M Halbtonfarbwerten, die die gleiche Farbe
für das
Pixel ergeben, umgesetzt. In der Praxis erfolgt dies mittels einer Nachschlagetabelle
mit 2
N Eingaben, die Kombinationen aus 0%
und 100% Tinte des ersten Satzes von Farben entsprechen. Für jede Eingabe
enthält
die Tabelle Werte zwischen 0% und 100%, die Mengen des zweiten Satzes
von Farben darstellen, die mit der durch die Kombination des ersten
Satzes binärer
Farben erzeugten Farbe übereinstimmen.
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In
einer zweiten Ausführungsform
umfasst das Erstellen der Daten im zweiten Ausgabeformat das Entrastern
der im ersten Ausgabeformat erstellten Daten, d.h. die binären, gerasterten
Daten im ersten Ausgabeformat werden in einen Halbtonwert umgesetzt.
Dies kann durch folgendes, ganz einfaches Beispiel, in dem die Daten
im ersten Ausgabeformat eine Auflösung von 2.400 dpi und die
Daten im zweiten Ausgabeformat eine Auflösung von 600 dpi aufweisen,
erläutert
werden. Die binären
2.400 dpi-Daten sind in Quadrate von 16 Bits, d.h. 4×4 Bits,
aufgeteilt. Setzen wir ein Quadrat von 4×4 Bits mit 4 Bits, die 1 betragen,
und 12 Bits, die 0 bedeuten. Der Halbtonwert für dieses Quadrat beträgt dann 256·4/16 =
64 = (40)HEX im Hexadezimalsystem. Diese
Berechnung wird dann für
das nächste
Quadrat von 4×4
Bits wiederholt.
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Möglicherweise
ist im Randbereich zwischen einem ersten Band und einem zweiten,
an das erste Band grenzenden Band ein zusätzlicher Eingriff notwendig,
um einen korrekten Übergang
zwischen beiden Bändern
für die
Daten im zweiten Ausgabeformat zu sichern. Die Daten im ersten Ausgabeformat für den Randbereich
können
dann gespeichert werden, vorzugsweise in einem Speicher, und sodann zur
Berechnung der Daten im zweiten Ausgabeformat für den Randbereich verwendet
werden. Fällt
im sehr einfachen oben erörterten
Beispiel der Rand zwischen dem ersten Band und dem zweiten Band nicht
mit Seiten der 4×4-Quadrate
zusammen (teilt diese Quadrate dagegen z.B. in zwei Hälften auf),
so können
beim Verarbeiten des ersten Bandes die Daten im ersten Ausgabeformat
für den
Rand dieser Quadrate zeitweilig gespeichert und nachträglich zur Berechnung
der Daten im zweiten Ausgabeformat für das zweite Band verwendet
werden.
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Die
Daten im zweiten Ausgabeformat können
direkt an das Proofgerät
gesendet werden, z.B. Band nach Band, oder aber gespeichert werden,
z.B. auf Scheibe.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die obenbeschriebenen Ausführungsformen
beschränkt. Bei
Farbausgabe können
andere Farben verwendet werden und die Reihenfolge der Farben kann
willkürlich
sein. Die vorliegende Erfindung kann ebenfalls auf Schwarzweißausgabe
angewandt werden. Die vorliegende Erfindung kann ebenfalls auf andere
Geräte
als eine Hauptausgabevorrichtung und ein Proofgerät angewandt
werden.
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Nach
der detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung dürfte
es den Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass hier innerhalb
des in den nachstehenden Ansprüchen
definierten Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung zahlreiche
Modifikationen möglich
sind.
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- 10
- Ausgabedaten
- 11
- Band
- 12
- Band
- 13
- Band
- 14
- Band
- 21
- Seitendaten
- 22
- Seitendaten
- 23
- Seitendaten
- 24
- Seitendaten
- 25
- Seitendaten
- 26
- Seitendaten
- 27
- Seitendaten
- 28
- Seitendaten