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Hintergrund
der Erfindung
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Technischer
Bereich
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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf das Gebiet der Gentherapie.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden medizinische Ausrüstungen für die kombinierte Verwendung
der lichtaktivierten Gentransduktion (LAGT) geschaffen, die Ultraviolettlicht
und ein rekombinantes adeno-assoziiertes Virus (r-AAV) für die Einführung eines
gewünschten
Gens in das Gewebe eines Patienten nutzt.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Die
Behandlung verletzter Dornfortsätze
umfasst gegenwärtig
häufig
die "Verschmelzung" oder das Anregen
der biologischen Vereinigung von Knochen durch Einführen von
Knochentransplantaten oder -vorrichtungen in die Funktionsspinaleinheiten
(FSU), z. B. zwischen zwei Wirbeln. Außerdem kann die effektive Manipulation
bestimmter osteobiologischer Moleküle über Gentherapie verwendet werden,
um die Knochenverschmelzung in einer Funktionsspinaleinheit (FSU)
anzuregen. Eine FSU besteht aus zwei Wirbeln, einer nahe gelegenen
Nervenwurzel und einer menschlichen Zwischenwirbelscheibe zwischen
den zwei Wirbeln. Diese Scheibe, die den Stoß für den Dornfortsatz dämpft und
der FSU Festheit verleiht, besteht aus Wasser, Kollagen (Typ I und
II) und Glykosaminoglykan (GAG).
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Eine
alternde oder entartete Scheibe ist häufig durch verringertes Wasser,
erhöhtes
Typ-I-Kollagen, verringertes
Typ-II-Kollagen und verringertes GAG charakterisiert. Diese Alterung
oder Entartung, die unvollständig
verstanden ist, führt
allgemein zu verringerter biomechanischer Stoßabsorption, erhöhtem Bewegungsbereich
und Schmerz und/oder Behinderung.
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Die
somatische Zellgentherapie ist eine Form der Behandlung, die auf
den Dornfortsatz sowie auf andere Bereiche, in denen das genetische
Material einer Zielzelle durch die Verabreichung von Nukleinsäure, üblicherweise
in Form von DNA, geändert
wird, anwendbar ist. Bei der Verfolgung effektiver In-vivo-Verabreichungsrouten
nutzen Wissenschaftler die ansonsten potentiell schädliche Fähigkeit
von Viren, in eine Zielzelle einzudringen und die Zelle durch die
Einführung
von Viren-DNA "umzuprogrammieren". Durch Kapseln von
gewünschtem
genetischem Material in einem Virenpartikel oder "-vektor", abzüglich einiger
Viren-DNA, ist die effektive und gezielte Lieferung von genetischem
Material in vivo möglich.
Wie die Gentherapie in spezifischen Behandlungen angewendet wird,
bietet sie die Fähigkeit,
die Ausprägung
gewünschter
Moleküle
einschließlich sowohl
intrazellularer als auch extrazellularer Proteine einzustellen,
um ein gewünschtes
biologisches Ergebnis herbeizuführen.
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Insbesondere
die gewünschten
Qualitäten
adeno-assoziierter Viren (AAV) haben zur weiteren Untersuchung potentieller
Gentherapieverwendungen geführt.
Als ein Mittel für
die Gentherapie bieten rekombinante Formen von AAV oder r-AVV viele
Vorteile einschließlich
der Fähigkeit
des Vektors, sich nicht teilende Zellen (z. B. Knorpelzellen, Zellen
mit Knorpel) zu infizieren, der ununterbrochenen Zielgen-Ausprägung, der
niedrigen Immunreaktion auf den Vektor und der Fähigkeit, eine große Vielfalt
von Geweben zu transduzieren. Das AAV enthält ein einstrangiges DNA-Genom
(ssDNA-Genom). Wegen
der Tatsache, dass das AAV allein die für die Replikation des zweiten
DNA-Strangs erforderlichen Enzyme nicht codiert, ist das AAV unter
normalen Bedingungen in Menschen in replikationsunfähiger Form
vorhanden. Eine erfolgreiche r-AAV-Transduktion
erfordert häufig
die Anwesenheit einer Koinfektion mit einem Adenovirus oder, dass
die Host-Zelle DNA-schädigenden
Mitteln wie etwa γ-Strahlung
ausgesetzt wird. Die Einführung
entweder einer Koinfektion oder der DNA-schädigenden Mittel induziert drastisch
den ratenbegrenzenden Schritt der Synthese des zweiten Strangs,
d. h. des zweiten Strangs der DNA, der anhand des in den ersten
Strang eingeführten
Vektors synthetisiert wird. Allerdings ist die Verwendung dieser
DNA-schädigenden
Mittel unbrauchbar, da die Verabreichung einer Adenovirus-Koinfektion
an einen Patienten weder brauchbar noch erwünscht ist und die standortspezifischen
Probleme und Sicherheitsprobleme, die die Verwendung von γ-Strahlung
betreffen, ebenfalls unerwünscht
sind.
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In
der Vergangenheit sind Versuche unternommen worden, eine r-AAV-Transduktion
in vivo unter Verwendung von UV-Strahlung mit einer Wellenlänge von
254 nm zu induzieren. Siehe z. B. J. Rheumatol., Bd. 27, 2000, 983–9, und
Oncology Reports, National Hellenic Research Foundation, Athen,
GR, Bd. 5, Nr. 4, 1998, 793–797.
Leider wurde wegen der langen beteiligte Belichtungszeiten bei Verwendung
von 254 nm-UV-Strahlung,
wegen der Schwierigkeiten der Zuführung von 254 nm-UV-Strahlung
zu einer chirurgischen Zielstelle und wegen der Unfähigkeit,
die 254 nm-UV-Lichtquelle so zu positionieren, dass sie ein effektives Durchdringen
einer Zielzelle zulässt,
auf der Grundlage dieser Experimente kein effektives therapeutisches Verfahren
oder keine effektive therapeutische Vorrichtung entwickelt.
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Darstellung
der Erfindung
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung schaffen Strukturen zur Behandlung eines Patienten
unter Verwendung einer lichtaktivierten Gentherapie.
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In Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Ausrüstung zum Einführen eines
gewünschten
Gens in das Gewebe eines Patienten geschaffen. Die Ausrüstung enthält einen mittels
Ultraviolettlicht aktivierbaren Virusvektor und eine Lichtquelle,
die ein Ultraviolettlichtbündel
erzeugen kann. Außerdem
enthält
die Ausrüstung
eine Lichtsonde, die mit der Lichtquelle funktional verbunden ist,
wobei die Lichtsonde Ultraviolettlicht mit einer Wellenlänge von
320 nm bis 400 nm liefern kann.
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In Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Implantationsausrüstung zum
Einführen
eines gewünschten
Gens in das Gewebe eines Patienten geschaffen. Die Ausrüstung enthält ein Implantat,
das so konfiguriert ist, dass es in einem minimal störenden Eingriff
in das Gewebe eines Patienten eingeführt wird, und einen mit dem
Implantat integrierten mittels Ultraviolettlicht aktivierbaren Virusvektor.
Außerdem
enthält
die Ausrüstung
eine Lichtsonde, die so konfiguriert ist, dass sie, wenn sie in
das Gewebe eines Patienten eingeführt ist, Zugang zu dem Implantat
hat, wobei sie dem Vektor lokal langwelliges Ultraviolettlicht verabreichen
kann.
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Ein
Merkmal bestimmter bevorzugter Ausführungsformen dieser Erfindung
ist die Vermeidung der Probleme, die an der Verwendung von UV- und γ-Strahlung
durch die Verwendung lokal verabreichter langwelliger UV-Strahlung
(320–400
nm-UV-Strahlung), um zu induzieren, dass die Zielzelle die Transduktion
eines UV-aktivierten Virusvektors wie etwa eines rekombinanten adeno-assoziierten
Virus (r-AAV) effektiver stimuliert, beteiligt sind.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Ablaufplan eines Verfahrens der Behandlung von Zielzellen im
Gewebe eines Patienten durch Aktivieren der Transduktion eines mittels
UV-Licht aktivierten Virusvektors unter Verwendung einer Lichtsonde
in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2A ist
eine schematische Seitenansicht einer Komponente eines Systems mit
langwelliger UV-Strahlung, das eine Lichtquelle und eine Nutzerschnittstelle
enthält.
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2B ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Komponente des Systems
mit langwelliger UV-Strahlung, das eine Lichtsonde enthält, das
in Verbindung mit der Lichtquelle und mit der Nutzerschnittstelle,
die in 2A gezeigt sind, das In-vivo-UV-Strahlungszufuhrsystem
in Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bildet.
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2C ist
eine perspektivische schematische Darstellung einer externen Lichtsonde,
die in Verbindung mit der Komponente, die die Lichtquelle und die
Nutzerschnittstelle besitzt, die in 2A gezeigt
sind, ein Ex-vivo-UV-Strahlungszufuhrsystem, das für externe
Anwendungen konfiguriert ist, in Übereinstimmung mit einer alternativen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bildet.
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3 ist
eine schematische Darstellung einer Injektionsvorrichtung zum Einführen eines
mittels UV aktivierten Vektors in das Gewebe eines Patienten in
Verbindung mit einem in den 2A und 2B gezeigten
System mit langwelliger UV-Strahlung.
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4 ist
ein Verfahren zur Behandlung von Knorpel eines Patienten unter Verwendung
eines mittels UV aktivierten Virusvektors und eines Systems mit
langwelliger UV-Strahlung
in Übereinstimmung
mit einer abermals weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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5A–5D sind
perspektivische schematische Darstellungen von Implantaten zur Verwendung in
Verbindung mit den hier geschaffenen Systemen und Verfahren mit
langwelliger UV-Strahlung in Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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5E ist
eine schematische Querschnittsdarstellung des gedehnten Implantats
aus 6D, wobei das gedehnte Implantat
zwischen zwei Wirbeln befindlich gezeigt ist.
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6 ist
ein Ablaufplan eines Verfahrens zur Behandlung von Gewebe eines
Patienten unter Verwendung eines mittels UV-Licht aktivierten Virusvektors
und einer festen Plattform in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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7 ist
ein Ablaufplan eines Verfahrens zur Behandlung von Spinalgewebe
eines Patienten unter Verwendung eines mittels UV-Licht aktivieren
Virusvektors und einer UV-Lichtsonde
in Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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8 ist
ein Ablaufplan eines Verfahrens zur Behandlung von Spinalgewebe
eines Patienten mit einem Spinalimplantat in Übereinstimmung mit einer abermals
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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9–11 sind
graphische Darstellungen der Ergebnisse des Beweises des Prinzipexperiments aus
Beispiel 1.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
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Der
Begriff "AAV" bezieht sich auf
adeno-assoziiertes Virus, während
sich der Begriff "r-AVV" auf rekombinantes
adeno-assoziiertes Virus bezieht. Vorzugsweise enthält das r-AAV nur das gewünschte Gen,
das in das Gewebe des Patienten eingeführt werden soll, und die flankierenden
AAV-invertierten terminalen Repetitionen (ITRs), die als die Packungssignale
dienen.
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"Ultraviolettstrahlung" und "Ultraviolettlicht", auch als "UV" bekannt, beziehen
sich auf die Abschnitte des elektromagnetischen Spektrums, die kürzere Wellenlängen als
sichtbares Licht haben. Der Bereich von Wellenlängen, die als Ultraviolettstrahlung
betrachtet werden, von etwa 4 Nanometern bis etwa 400 Nanometern,
ist in drei Untergruppen, UVA, UVB und UVC, weiter unterteilt. "UVA" ist der Abschnitt
der Ultraviolettstrahlung, der Wellenlängen von 320 nm bis einschließlich 400
nm enthält. "UVB" ist der Abschnitt
der Ultraviolettstrahlung, der Wellenlängen von 280 nm bis einschließlich 320
nm enthält. "UVC" ist der Abschnitt
der Ultraviolettstrahlung mit einer Wellenlänge kleiner als 280 nm.
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Der
Begriff "langwelliges
UV" bezieht sich
auf Ultraviolettstrahlung oder -licht mit einer Wellenlänge gleich
oder größer als
255 nm, jedoch nicht mehr als 400 nm.
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Ein "Virusvektor" bezieht sich auf
ein Virus oder auf ein Rekombinantes davon, das gewünschtes
genetisches Material kapseln und das gewünschte genetische Material
in eine Zielzelle übertragen
und integrieren kann, womit es die effektive und gezielte Lieferung
von genetischem Material sowohl ex vivo als auch in vivo ermöglicht.
Ein "mittels UV
aktivierter Virusvektor",
ein "mittels UV-Licht
aktivierter Virusvektor" ist
im Kontext der vorliegenden Erfindung ein adeno-assoziierter Virusvektor
oder einstrangiger Virusvektor oder ein Rekombinantes davon, dessen
Replikation durch Ultraviolettlicht reguliert wird. Ein rekombinantes
adeno-assoziiertes Virus (r-AAV) ist in der Gruppe von Vieren enthalten,
die als mittels UV aktivierte Virenvektoren bezeichnet werden. Eine "feste Plattform" ist irgendeine Struktur,
die dafür
ausgelegt ist, in den Körper
eingeführt zu
werden, um in der Nähe,
wo die feste Plattform eingeführt
wird, bei der Behandlung der Zielstelle zu helfen.
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Der
Begriff "LAGT" bezieht sich auf
mittels Licht aktivierte Gentransduktion, während sich "LAGT-Sonde" oder "Lichtsonde" oder "Lichtsonde mit langer UV-Wellenlänge" auf die medizinische
Vorrichtung bezieht, die der Zielstelle langwelliges Ultraviolettlicht
zuführt
und die Transduktion des gewünschten
von dem Vektor getragenen Gens bewirkt.
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Anhand
von 1 ist ein Verfahren zur Behandlung von Gewebe
eines Patienten gezeigt. Eine Lichtsonde wird in der Nähe von Zielzellen
lokalisiert 100. Daraufhin wird durch ein Lichtzufuhrkabel
langwelliges Ultraviolettlicht (UV-Licht) zu der Lichtsonde übertragen 110.
Durch lokales Verabreichen von Ultraviolettlicht an die Zielzellen
unter Verwendung der Lichtsonde wird die Transduktion des Virusvektors
aktiviert 120. Die Wellenlänge des UV-Lichts liegt im
Bereich von 320 nm bis einschließlich 400 nm. Ein mittels UV
aktivierter Virusvektor, der ein gewünschtes Gen enthält, wird
in die Nähe
von Zielzellen im Gewebe eines Patienten geliefert 130.
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Es
wird angemerkt, dass das Verfahren aus 1 in anderen
bevorzugten Ausführungsformen
in einer anderen Reihenfolge als der oben im Text dargelegten ausgeführt werden
kann. Zum Beispiel wird der Vektor in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
vor dem lokalen Verabreichen des Ultraviolettlichts geliefert.
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Die 2A–2C veranschaulichen
getrennte Komponenten eines UV-Strahlungszufuhrsystems, wobei 2A den
UV-Lichtgenerator 10 und das Nutzerschnittstellensystem
zeigt und 2B und 2C In-vivo-
beziehungsweise Ex-vivo-Versionen der Lichtsonde 26, 42 zeigen.
Es wird angemerkt, dass die Lichtsonde 26, 42 durch
das Lichtzufuhrkabel 24 funktional mit dem UV-Lichtgenerator 10 verbunden
ist.
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2A zeigt
ein UV-Strahlungszufuhrsystem, das eine Lichtquelle 12 mit
ausreichend langwelliger UV-Ausgabe enthält. Außerdem überträgt Lichtkanalisierungsoptik
wie etwa ein Optokoppler 14 das Licht von der Lichtquelle 12 zu
einem Lichtzufuhrkabel 24 wie etwa einem Glasfaserkabel
oder -bündel,
das das Licht für
In-vivo-Zwecke über
eine Lichtsonde 26 zu der Zielstelle überträgt (2B). Um
die Länge
der Zeit zu steuern, die der Patient mit dem UV-Licht über die
Lichtsonde 26 (2B) belichtet
wird, befindet sich in dem Weg des Lichtbündels zwischen der Lichtquelle 12 und
dem Optokoppler 14 ein zeitgesteuerter Verschluss 16.
Der zeitgesteuerte Verschluss 16 ist über Verbinder 22 funktional
mit einer Verschlusssteuereinheit 18 und mit einer Verschlusssteuereinheits-Schnittstelle 20 verbunden.
Es wird angemerkt, dass die in 2A offenbarten Komponenten
in alternativen Ausführungsformen,
die für
Ex-vivo-Behandlungen
konfiguriert sind, in Verbindung mit den in 2C gezeigten
Ex-vivo-Lichtsondenkomponenten
verwendet werden.
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2B zeigt
eine Lichtsonde 26 als Teil eines In-vivo-UV-Strahlungszufuhrsystems
zur Verwendung mit der Lichtquelle und mit der Nutzerschnittstelle
wie etwa jenen, die in 2A gezeigt sind. Die Lichtsonde 26 ist
so konfiguriert, dass sie Zielzellen, die von einem mittels UV aktivierten
Virusvektor infiziert sind, lokal mit langwelligem Ultraviolettlicht
(UV-Licht) bestrahlt. Die Lichtsonde 26 ist durch einen
optischen Verbinder 28 mit dem Lichtzufuhrkabel verbunden.
Die Lichtsonde 26 ist so konfiguriert, dass sie mittels
Glasfaser Licht mit einer geeigneten UV-Wellenlänge, das von der Lichtquelle 12 ausgeht,
durch einen Lichtleiter 30 zu einem Lichtleiterterminator 34 wie
etwa zu einer Mikrolinsenspitze oder zu einer Spitze mit zylindrischer
Diffusionslinse überträgt, um die
r-AAV-Transduktion in den Zielzellen "zu aktivieren". Die Lichtsonde 26 ist vorzugsweise sowohl
in Form eines Arthroskops geformt als auch mit alternativen Lichtsonden
mit anderen Konfigurationen austauschbar. Zum Beispiel kann die
Lichtsonde so konfiguriert sein, dass sie verschiedene Formen hat,
um effektiver zu verschiedenen Behandlungsstellen Zugang zu bekommen.
Vorzugsweise ermöglicht
der Optikverbinder 28 außerdem, dass die Lichtsonde 26 auf
Wunsch wahlweise von dem Lichtzufuhrkabel 24 gelöst wird.
Außerdem
ist die Lichtsonde 26 vorzugsweise steril und als Einwegartikel
konfiguriert. In bestimmten alternativen Ausführungsformen enthält das UV-Strahlungszufuhrsystem
außerdem
ein Ziel-Laserbündel
(nicht gezeigt), um die genaue Zufuhr des Lichts zu ermöglichen.
In das offenbarte Verfahren können
außerdem
chirurgische Standardhilfsmittel wie etwa Kanülen und Trokare integriert
werden, wie sie dem Fachmann bekannt sind.
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In
der in 2A gezeigten Ausführungsform
ist die Lichtquelle 12 in einem Gehäuse enthalten, während die
Lichtquelle 12 in bestimmten alternativen Ausführungsformen
funktional mit dem Gehäuse
verbunden ist. Wie für
den Fachmann selbstverständlich
ist, variieren die genaue Form und Größe der in 2A gezeigten
Lichtsonde 26 und insbesondere der Lichtsondenspitze selbstverständlich je
nach der besonderen Anwendung und Zielstelle. Zum Beispiel kann
die Lichtsonde 26 so konfiguriert sein, dass sie zu einer
Zwischenwirbelscheibe im Dornfortsatz eines Patienten oder zum Knorpel
im Gelenk eines Patienten Zugang bekommt. Die bevorzugten Ausführungsformen
enthalten eine Lichtquelle, die einen Laser umfasst, der auf die
geeignete lange UV-Wellenlänge
abgestimmt ist. In bevorzugten Ausführungsformen wird das UV-Strahlungszufuhrsystem,
sei es ein lampen- oder ein lasergestütztes System, auf der Grundlage
von Betrachtungen wie etwa Kosten und technischer Einfachheit optimiert.
Um die genaue Zufuhr des Lichts zu ermöglichen, kann das Lampenzufuhrsystem
zusätzlich
außerdem
ein Ziel-Laserbündel
enthalten. Chirurgische Standardhilfsmittel, z. B. Kanülen und
Trokare, können
ebenfalls verwendet werden.
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Wie
in 2C gezeigt ist, ist in Übereinstimmung mit alternativen
bevorzugten Ausführungsformen eine
Ex-vivo-Lichtsonde 42 zur Verwendung mit der Lichtquelle
und mit der Nutzerschnittstellenkomponente aus 2A vorgesehen,
um ein Ex-vivo-UV-Strahlungssystem
zu bilden. In dieser Ex-vivo-Ausführungsform ist die Lichtsonde 42 für die nicht
chirurgische Verwendung wie etwa für die Bestrahlung der Haut
eines Patienten oder für
die Bestrahlung von Gewebe, das von einem Patienten entnommen wurde,
um es später
in den Patienten zurückzugeben,
ausgelegt. Die ex vivo konfigurierte Lichtsonde 42 besitzt
einen Griff 44, vorzugsweise einen Formanpassungsgriff,
der so konfiguriert ist, dass er die effektive manuelle Manipulation
der Sonde 42 zulässt.
Die für
externe Anwendungen konfigurierte Lichtsonde 42 besitzt
außerdem
ein Schaftgehäuse 46,
das einen Lichtleiter 30 und einen Lichtleiterterminator 34 umgibt.
Ein optischer Verbinder 28 leitet das Licht von dem Lichtzufuhrkabel 24 und
ermöglicht
vorzugsweise, dass die Lichtsonde 42 auf Wunsch wahlweise
von dem Lichtzufuhrkabel 24 gelöst wird.
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Alternative
Ausführungsformen
nutzen als eine Lichtquelle eine Lampe wie etwa eine Argonlampe
hoher Intensität.
In diesen alternativen Ausführungsformen
enthält
das UV-Strahlungszufuhrsystem
ferner eine Wellenlängenauswahlvorrichtung
wie etwa einen dichroitischen Spiegel und/oder ein optisches Filter,
die so eingestellt sind, dass sie langwelliges UV durchlassen und
unerwünschte
Lichtwellenlängen
zurückweisen.
In dieser Ausführungsform
sind die Wellenlängenauswahlvorrichtung
und der dichroitische Spiegel vorzugsweise in demselben Gehäuse wie
die Lichtquelle enthalten.
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Wie
in 3 gezeigt ist, wird in Verbindung mit dem UV-Strahlungszufuhrsystem
der 2 und 2B vorzugsweise
eine Injektionsvorrichtung 36 mit einem Gehäuse 38 und
mit einem Tauchkolbenmechanismus 40 genutzt. Vorzugsweise
ist die Injektionsvorrichtung 36 zum Liefern eines mittels
UV aktivierten Virusvektors wie etwa eines r-AAV zu der Zielstelle
unter Verwendung minimal invasiver Operationstechniken konfiguriert.
In alternativen bevorzugten Ausführungsformen
kann die Injektionsvorrichtung zum Injizieren eines Implantats oder
einer festen Plattform an eine Zielstelle in einem Patienten (6 und 8)
konfiguriert sein.
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Andere
chirurgische Hilfsmittel als die in 3 gezeigte
Injektionsvorrichtung 36, die in bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
beteiligt sein können,
enthalten eine Kanüle,
einen Trokar und einen perkutanen Motorscheibenausschneider (alle
nicht gezeigt), der den Raum innerhalb eines Scheibenraums vergrößert. Es
wird angemerkt, dass die Größe und die
Konstruktion dieser Hilfsmittel variieren, um sie sowohl an das
Behandlungsziel als auch an die Zielstelle anzupassen. Alternative
Spinalausführungsformen
dieser Hilfsmittel sind so konstruiert, dass sie auf Hals-, Brust-,
und Lendenscheibenräume
sowie auf die Zwischenwirbelgelenke Zugriff erhalten. Weitere Hilfsmittel,
die der Fachmann als vorteilhaft erkennt, können in Verbindung mit den
hier gegebenen Ausführungsformen
ebenfalls verwendet werden.
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Anhand
von 4 wird ein Verfahren für die Behandlung des Risses
eines beschädigten
Knorpels geschaffen. In die Nähe
einer Knorpelzielstelle wird eine UV-Sonde eingeführt 200.
Vorzugsweise wird der gerissene Knorpel auf Wunsch über eine
Standardarthroskopie entfernt. Über
ein Glasfaserkabel der UV-Sonde wird langwelliges Ultraviolettlicht
(320–400
nm) zu den Zielzellen übertragen 210,
wobei die Zielzellen mit dem langwelligen Ultraviolettlicht bestrahlt
werden 220, um die Erneuerung der Zielknorpelstelle zu
bewirken. Ein mittels UV aktivierter Virusvektor wie etwa ein r-AAV
wird vorzugsweise durch Injektion in die Nähe der Zielstelle geliefert 230.
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Es
wird angemerkt, dass das Verfahren aus 4 in anderen
bevorzugten Ausführungsformen
in einer anderen Reihenfolge als der oben im Text umrissenen ausgeführt werden
kann. Zum Beispiel wird der Vektor in einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
vor dem lokalen Verabreichen des Ultraviolettlichts geliefert.
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Anhand
der 5A–5E schaffen
alternative bevorzugte Ausführungsformen
ein Implantationssystem und ein Verfahren zu dessen Verwendung,
die die Verwendung von Implantaten enthalten, die an der Zielstelle
als feste Plattformen (z. B. zum Erzeugen einer vorübergehenden
mechanischen Starrheit zwischen Wirbeln) dienen, während die
Zielzellen auf die Einführung
des gewünschten
Gens in das Gewebe des Patienten reagieren. Vorzugsweise können diese
sorgfältig
entwickelten Implantate dehnbar sein, um die Einführung durch
einen minimalen Einschnitt zu ermöglichen. Außerdem können diese Implantate in einer
Anzahl von Formen, einschließlich
(aber nicht beschränkt
auf) einer sich entfaltenden geodosischen Kuppel 52 oder
eines sich entfaltenden Tetraeders (nicht gezeigt), eines Regenschirms/einer
Kuppel (nicht gezeigt), eines sich dehnenden Zylinders 54 und
von Federn, die sich strecken, um den Durchmesser zu erhöhen, gebildet
sein. Der sich dehnende Zylinder 54 ist in 5C in
einer gepressten Form und in 5D (siehe
auch 5E) in einem gedehnten Zustand gezeigt, während die
sich entfaltende geodosische Kuppel 52 in 5A in
einer gepressten Form und in 5B in
einem gedehnten Zustand gezeigt ist. Vorzugsweise werden diese Implantate
mit einem integrierten mittels UV aktivierten Implantat-Virusvektor
hergestellt. Zum Beispiel kann das r-AAV mit dem Implantat durch
Verbinden oder Beschichten des r-AAV mit dem Implantat, Absorbieren
des r-AAV in das Implantat und/oder Austrocknen des r-AAV auf der
Implantatoberfläche
integriert werden. In alternativen bevorzugten Ausführungsformen
wird das Implantat getrennt von dem mittels UV-aktivierten Virusvektor
an eine Zielstelle geliefert.
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5E zeigt
eine feste Plattform 54, mit der vorzugsweise ein mittels
UV aktivierter Virusvektor integriert ist und die zwischen zwei
Wirbeln 50 platziert ist, um den Neubau oder die Reparatur
der Zwischenwirbelscheibe 48 zu ermöglichen. Vorzugsweise sind
diese festen Plattformen als chirurgische Implantate konstruiert.
Beispiele fester Plattformen, die den allgemeinen Erfindungsgedanken
nicht einschränken,
mit denen mittels UV aktivierte Virusvektoren integriert werden
könnten,
enthalten Spinalabstandshalter, wie sie in 5E gezeigt
sind, und außerdem
Gesamtgelenkersätze
wie etwa Hüftimplantate,
Herzkranzarterienstents und andere chirurgische Implantate. Diese
Beispiele werden nur für
Veranschaulichungszwecke gegeben und sollten in keiner Weise als
Einschränkung
der vorliegenden Erfindung betrachtet werden. Bestimmte bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthalten einen mittels UV aktivierten
Virusvektor, der mit einer festen Plattform integriert ist, die
so ausgelegt ist, dass sie die Infektion von Zellen in der Nähe der Zielstelle,
bei der die feste Plattform eingeführt wird, erleichtert. In einer
alternativen Ausführungsform
wird der Vektor in einem von der Einführung des Implantats getrennten
Schritt an die Zielstelle geliefert.
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Selbstverständlich sind
Strukturunterstützungsimplantate,
die solche herkömmlichen
Strukturen wie z. B., aber nicht beschränkt auf, Platten, Stäbe, Drähte, Kabel,
Haken, Schrauben enthalten, mit den hier geschaffenen Ausrüstungen
und bevorzugten Ausführungsformen
ebenfalls vorteilhaft nutzbar. Die Stützstruktur kann aus einem Material
wie etwa, aber nicht beschränkt
auf, Metall, Kohlenstofffaser, Kunststoff und/oder einem resorbierbaren
Material gebildet sein.
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6 bietet
ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten unter Verwendung eines
mittels UV aktivierten Virusvektors in Verbindung mit einer festen
Plattform. Ein mittels UV aktivierter Virusvektor, der ein gewünschtes
Gen enthält,
wird mit einer festen Plattform integriert 300. Vorzugsweise
wird der Vektor durch Verbinden, Austrocknen, Beschichten und/oder
Absorbieren mit der festen Plattform integriert. Daraufhin wird
die feste Plattform in die Nähe
der Zielzellen im Gewebe eines Patienten in einen Patienten eingeführt 310.
In der Nähe
der Zielzellen wird eine Lichtsonde lokalisiert 320 und
durch ein Lichtzufuhrkabel wie etwa ein Glasfaserkabel oder -bündel wird
langwelliges Ultraviolettlicht mit einer Wellenlänge von 320 nm bis 400 nm zu
der Lichtsonde übertragen 330.
Durch Bestrahlen der Zielzellen unter Verwendung der Lichtsonde
wird die Transduktion des Virusvektors aktiviert 340.
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7 zeigt
ein Verfahren der Behandlung von Spinalgewebe eines Patienten. Eine
Lichtsonde wird in der Nähe
der Zielzellen im Spinalgewebe eines Patienten lokalisiert 400.
Die Transduktion eines mittels ultraviolett aktivierten Virusvektors
wird durch lokales Verabreichen von Ultraviolettlicht an die Zielzellen
unter Verwendung der Lichtsonde aktiviert 410. Der mittels
Ultraviolett (UV) aktivierte Virusvektor, der ein gewünschtes Gen
enthält,
wird in die Nähe
der Zielzellen geliefert 420.
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In
einer in 8 gezeigten weiteren bevorzugten
Ausführungsform
wird ein Implantat, vorzugsweise unter Verwendung einer minimal
invasiven Route wie etwa eines Sticheinschnitts, bei einer Spinalzielstelle
eingeführt 500.
Die Zielzellen werden, vorzugsweise durch Befestigen des Vektors
an dem Implantat vor der Einführung,
mit einem mittels UV aktivierten Virusvektor wie etwa einem r-AAV,
das ein gewünschtes
Gen enthält, infiziert 510.
Zum Beispiel kann das r-AAV mit dem Implantat durch Beschichten
oder Verbinden des r-AAV mit dem Implantat, Absorbieren des r-AAV
in das Implantat und/oder Austrocknen des r-AAV auf der Implantatoberfläche integriert
werden. In der Nähe
der Zielzellen wird eine Lichtsonde platziert oder lokalisiert 520.
Die Lichtsonde aktiviert 530 die mittels UV aktivierte
Virusvektortransduktion der infizierten Zielzelle. In einer alternativen
bevorzugten Ausführungsform
wird ein Strukturunterstützungsimplantat
an Knochen befestigt, um Raum erzeugen zu helfen und die Geometrie
der Spinalzielstelle zu erhalten. In einer alternativen Ausführungsform
wird der Vektor in einem von der Einführung des Implantats getrennten
Schritt an die Zielstelle geliefert.
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In
bestimmten Ausführungsformen,
die Spinalimplantate nutzen, können
die Abstandshalterimplantate verwendet werden, um die Scheibenhöhe wiederherzustellen
und die FSU-Geometrie zu erhalten, während die Verschmelzung des
umgebenden Knochens fortschreitet. In diesen Ausführungsformen
enthält
der mittels UV aktivierte Virusvektor knochenbildende Gene. Die
Lichtsonde würde
dann die Zielzellen direkt aktivieren, um den Virusvektor zu transduzieren.
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In
weiteren Ausführungsformen,
die Spinalimplantate nutzen, können
die Abstandshalterimplantate verwendet werden, um die Scheibenhöhe wiederherzustellen
und die FSU-Geometrie zu erhalten, während sich die Zwischenwirbelscheibe
neu bildet, um eine reparierte oder verjüngte Zwischenwirbelscheibe
zu bilden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können Strukturunterstützungsimplantate
verwendet werden, um die Scheibenhöhe wiederherzustellen und die
FSU-Geometrie zu erhalten, während
sich die Zwischenwirbelscheibe neu bildet, um eine reparierte oder
verjüngte
Zwischenwirbelscheibe zu bilden. In diesen Ausführungsformen enthält der mittels
UV aktivierte Virusvektor Scheibenneubildungsgene. Die Lichtsonde
würde dann
die Zielzellen direkt aktivieren, um den Virusvektor zu transduzieren.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthalten sowohl In-vivo- als auch Ex-vivo-Anwendungen.
In der Ex-vivo-Anwendung wird die Dosis langwelligen UV-Lichts auf Zellen
oder biologisches Material außerhalb
des Patienten angewendet und daraufhin, vorzugsweise durch Injektion,
an die gewünschte
Behandlungsstelle geliefert. In der In-vivo-Anwendung werden die LAGT-Sonde
und der mittels UV aktivierte Virusvektor vorzugsweise unter Verwendung
minimal invasiver Operationstechniken wie etwa von Sticheinschnitten
zu der Behandlungsstelle eingeführt.
Alternative In-vivo-Ausführungsformen
nutzen chirurgische Direktvisualisierungstechniken.
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Ein
mittels UV aktivierter Virusvektor ist im Kontext der vorliegenden
Erfindung ein einstrangiger Virusvektor, wobei das Virus eine therapeutisch
wesentliche Zunahme der Virustransduktion ermöglichen kann, wenn eine mit
dem Virus infizierte Zielzelle mit einer therapeutischen Dosis Ultraviolettstrahlung
belichtet wird. Bevorzugtere Ausführungsformen enthalten mittels
UV aktivierte Virusvektoren, die sich nicht teilende Zellen infizieren
können,
eine anhaltende Zielgen-Ausprägung
bewirken können,
eine niedrige Immunreaktion auf den Vektor auslösen können und die Fähigkeit
besitzen, eine große
Vielfalt von Geweben zu transduzieren.
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Das
LAGT-System der vorliegenden Erfindung führt langwellige Ultraviolettstrahlung
in dem Bereich von 320 nm bis 400 nm zu.
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Spezieller
ist die Wellenlänge
des Ultraviolettlichts, das zum Aktivieren der mittels UV aktivierten
Virusvektortransduktion einschließlich der r-AAV-Transduktion
in den Zielzellen erzeugt wird, 335, 345, 355, 365, 375, 385, 395
oder 400 Nanometer oder 322, 325, 327, 332, 337, 342, 347, 352,
357, 362, 367, 372, 377, 382, 387, 392, 393, 394, 395, 396, 397,
398 oder 399 Nanometer. Insbesondere ist die Wellenlänge des
Ultraviolettlichts 325 Nanometer.
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Die
Tabellen 1–3
sind Tabellen beispielhafter Wachstumsfaktoren, Signalisierungsmoleküle und/oder Transkriptionsfaktoren,
die die in einen mittels UV aktivierten Virusvektor eingeführten gewünschten
Gene, die anhand der gewünschten
Verwendung (z. B. integriertes Implantat gegenüber in Lösung) und des Ergebnisses (z.
B. Knochenintegration, Spinalverschmelzung, perioprothetische Knochenauflösung und/oder
Knorpelreparatur/-neubildung) ausgewählt wurden, codieren könnten. Die
in den Tabellen 1–3
enthaltenen Listen werden für
Veranschaulichungszwecke gegeben und sollten in keiner Weise als
Beschränkung
der Ausführungsformen
der Erfindung verstanden werden.
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TABELLE
1 Knochenintegration
und/oder Dornfortsatzverschmelzung
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TABELLE
2 Perioprothetische
Knochenauflösung
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TABELLE
3 LAGT
für Knorpel:
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Beispiel
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I. Verfahren
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A. Abtrennung menschlicher
Mesenchym-Stammzellen
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Aus
Patientenblutproben, die von einem Beckenbeinkamm geerntet wurden,
wurden menschliche Mesenchym-Stammzellen (hMSC) abgetrennt. Die
Blutproben wurden in einem gleichen Volumen steriler phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS) verdünnt.
Daraufhin wurde die verdünnte
Probe über
10 ml Lymphoprep (Media Prep) in einem 50 ml-Falcon-Röhrchen (Corning)
sanft geschichtet. Daraufhin wurden die Proben 30 Minuten bei 1800
min–1 zentrifugiert.
Das Abtrennungsprotokoll ist eine Standardlabortechnik, wobei der
resultierende Gradient, der sich bildete, die Abtrennung der hMSCs
aus der Schicht unmittelbar über
dem Lymphoprep ermöglichte.
Die abgetrennte Fraktion wurde zusammen mit zusätzlichen 20 ml steriler PBS
in einem neuen 50 ml-Falcon-Röhrchen
platziert. Die Probe wurde 8 Minuten bei 1400 min–1 zentrifugiert.
Die überstehende Flüssigkeit
wurde entfernt, das Zellenpellet wurde in 20 ml frischer PBS erneut
aufgeschwemmt und wieder 8 Minuten bei 1400 min–1 zentrifugiert.
Danach wurde die überstehende
Flüssigkeit
entfernt und das Zellenpellet in 10 ml Dulbecco's modifiziertem Eagle-Medium (DMEM)
mit 10% Fetalknochenserum (FBS) und 1% Penicillin/Streptomycin (P/S)
(Invitrogen) erneut aufgeschwemmt. Die hMSCs wurden gezüchtet und
nach Bedarf in einen 37°/5%-CO2-Wassermantelinkubator
(Forma Scientific) übergeben.
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B. 325 nm-UV-Behandlung
menschlicher Mesenchym-Stammzellen
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Vor
der Bestrahlung wurden die hMSCs mit einer Dichte von 5·104 Zellen/Wanne in 12-Wannen-Platten plattiert. Über Nacht
wurden die Zellen absetzen gelassen. Am nächsten Morgen wurden die Medien
unmittelbar vor der Bestrahlung entfernt. Die Zellen wurden unter
Verwendung eines Helium-Cadmium-Lasersystems (Melles Griot) mit
verschiedenen Dosen (500 J/m2, 1000 J/m2, 3000 J/m2, 6000
J/m2 oder 10.000 J/m2) von
325 nm-UV-Licht bestrahlt. Nach der Bestrahlung wurden frische Medien,
entweder mit oder ohne rekombinantes adeno-assoziiertes Virus, in
die Wannen zugegeben.
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C. Infektion menschlicher
Mesenchym-Stammzellen mit rekombinantem adeno-assoziiertem Virus
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Die
Infektionen wurden in 12-Wannen-Schalen ausgeführt. Die Zellen wurden unter
Verwendung eines rekombinanten adeno-assoziierten Virus, das das
bakterielle β-Galaktosidase-Reportergen
trägt (rAAV-LacZ über die
Gentherapie-Vektorkerneinrichtung
der UNC Chapel Hill), in verschiedenen Infektionsmultiplizitäten (MOIs
= 10, 100 und 1000) infiziert. Nachdem sie bestrahlt wurden, wurden
die Zellen in einem Gesamtvolumen von 500 μl DMEM/10% FBS/1% P/S mit der
vorgegebenen Menge Viren infiziert. Zwei Stunden nach der Anfangsinfektion
wurden zusätzlich
1 ml der Medien zu den Kulturen zugegeben. Daraufhin wurden die
Kulturen achtundvierzig Stunden im Inkubator (37°/5% CO2)
gelassen, bevor sie für
die Analyse geerntet wurden.
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D. Quantifizierung der
rekombinanten Genausprägung
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Achtundvierzig
Stunden nach der Infektion wurden die Zellen geerntet; unter Verwendung
eines kommerziell verfügbaren
Strahlungs-β-Gal-Reportersystems
wurden Zellenlysate hergestellt und analysiert. (BD Biosciences).
Kurz gesagt, wurden aus der 12-Wannen-Schale unter Verwendung von
0,25% Trypsin-EDTA experimentelle Zellproben entnommen. Die Zellensuspension
wurde in ein 1,5 ml-Falcon-Röhrchen übertragen
und die Zellen wurden über
eine 15-Sekunden-Zentrifugierung bei 13.000 min–1 pelletiert.
Das Zellenpellet wurde unter Verwendung zweier aufeinanderfolgender
Runden erneuter Suspension in eiskalter PBS gewaschen und 15 Sekunden
bei 13.000 min–1 pelletiert. Das Endpellet
wurde in 75 μl
Lysise-Puffer (100 mM K2HPO4,
100 mM KH2PO4, 1
M DTT) erneut aufgeschwemmt und in einem Isopropanol-Trockeneisbad
sowie in einem 37°-Wasserbad
drei Runden Frieren/Tauen ausgesetzt. Die Lysate wurden ein letztes
Mal 5 Minuten bei 13.000 min–1 zentrifugiert. Proben
(15 μl)
der resultierenden überstehenden
Flüssigkeit
wurden für
eine Stunde mit der bereitgestellten Substrat/Puffer-Lösung in
einen Inkubator getan und daraufhin unter Verwendung eines Standardrohr-Luminometers
analysiert. Die Ablesung dieser Analyse ist im Ergebnisabschnitt
in relativen Lichteinheiten (RLU) ausgedrückt.
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II. Ergebnisse
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A. Belichtung mit 325
nm UV erhöhte
den Pegel der Reportergen-Ausprägung
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Belichtung
mit 325 nm UV vor Infektion mit rAAV-LacZ hatte bei jeder der verwendeten
MOIs eine dosisabhängige
Zunahme der LacZ-Reportergen-Ausprägung. Die Steuerungen für jedes
Experiment waren wie folgt: Attrappe (Zellen allein, keine Behandlung)
und Zellen, die mit jeder der verschiedenen UV-Dosen (500 J/m2, 1000 J/m2, 3000
J/m2, 6000 J/m2)
behandelt wurden, die RLU-Niveaus hatten, die mit den Attrappenkulturen
verträglich
sind (Daten nicht gezeigt). Unter Verwendung des Student-T-Tests
wurde die statistische Signifikanz berechnet. Die Ergebnisse sind
im Folgenden in den 9–11 gezeigt.