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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ansteuerung einer Gasentladungslampe,
ein Beleuchtungssystem mit einer Gasentladungslampe und einer Ansteuereinrichtung
sowie ein Verfahren zur Ansteuerung einer Gasentladungslampe.
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Bei
Gasentladungslampen wird Licht durch eine Gasentladung erzeugt,
die üblicherweise
in einem Entladungsgefäß zwischen
zwei Elektroden stattfindet. Zum Zünden der Gasentladung wird
eine Zündspannung
angelegt, die zur Ausbildung eines Lichtbogens führt. Nach dem Zünden des
Lichtbogens erwärmen
sich die Elektroden und das sie umgebende Gefäß und die Lampe geht nach einiger
Zeit in ihren stationären
Betriebszustand (Steady-state) über.
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Entladungslampen
werden seit einiger Zeit insbesondere im Automobilbereich häufig eingesetzt. Die
hier eingesetzten Lampen werden im stationären Betrieb üblicherweise
mit Wechselspannung betrieben.
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Der
zeitliche Ablauf nach dem Zünden
einer Entladungslampe ist folgender: Nach dem Zünden des Lichtbogens wird die
Lampe zunächst
für einige Millisekunden, üblicherweise
100 ms oder weniger, in einem Übergangszustand
betrieben. In diesem Übergangszustand
erfolgt der Betrieb der Lampe mit Gleichspannung (DC), wobei aber
beispielsweise einmal die Polarität gewechselt werden kann. Dies dient
zum Aufheizen der Elektroden. Ab dem Ende des Übergangszustands wird die Lampe
mit Wechselspannung, häufig
einer rechteckförmigen
Wechselspannung von 400 Hz, betrieben. Dies umfasst zunächst ein
Anfangsintervall von einigen Sekunden und darauffolgend den stationären Betrieb.
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Insbesondere
für die
Verwendung im Automobilbereich wird üblicherweise ein möglichst schneller
Anstieg des Lampenlichtstroms angestrebt. Zu diesem Zweck ist es
bekannt, die Lampe in einer Anfangsphase mit einem konstanten, sehr
hohen Anlaufstrom zu betreiben, der nahe bei dem für die jeweilige
Lampe unter Berücksichtigung
einer gewünschten
Lebensdauer maximal zulässigen
Strom liegt.
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US-A-5.663.875
beschreibt einen Spannungswandler zum Betrieb einer Entladungslampe. Hierin
beschreibt 1b den Verlauf des Stroms nach
Zündung
der Lampe.
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Im Übergangsbereich
wird dieser Strom zunächst
noch im Gleichstrombetrieb auf einen sehr hohen Wert gesteigert
und dann in den Wechselstrombetrieb umgeschaltet, wobei zunächst ein
sehr hoher Wechselstrom fließt
und der Strom dann langsam bis zum Nominalbetrieb verringert wird.
Im Anfangsintervall wird die Lampe, die eine Nennleistung von 35 Watt
hat, mit bis zu 90 Watt betrieben, um die Elektroden zu erwärmen und
die Bestandteile im Entladungsgefäß zu verdampfen.
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Auch
US-A-5.434.474 beschäftigt
sich mit einer Einrichtung zum Betrieb einer Entladungslampe. Die
Einrichtung umfasst eine Schaltung zur Detektion von Überströmen die
eingesetzt wird, um hohe Anlaufströme zu vermeiden. Im Anfangsintervall
begrenzt die Einrichtung den Strom auf einen Maximalwert. So sollen
nachteilige Folgen für
die Lebensdauer der Lampe vermieden werden.
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US-A-5742132
offenbart ein Verfahren und ein System, das das Verfahren ausführt, das
Anlaufen oder Starten einer Entladungslampe erlaubt, wobei die Elektroden
der Entladungslampen nur schwach belastet sind. Die Lampe wird in
einer ersten oder Zündphase
zuerst mit Zündimpulsen
gestartet und dann in einer zweiten oder Anlaufphase mit einem Anlaufphasenstrom
gespeist, wobei die Signalform des der Lampe zugeführten Anlaufphasenstroms
einen Formfaktor größer als
eins und vorzugsweise mehr als 1,1, beispielsweise 1,3 oder noch
besser 1,45 hat. Der Formfaktor kann mathematisch als Verhältnis des
Effektivwertes des Stroms zum gleichgerichteten Wert des Stroms
ausgedrückt werden.
Eine Rechteckwelle hat einen Formfaktor von 1,000 und eine Sinuswelle
hat einen Formfaktor von 1,111. Die Abweichung vom Wert 1 kann als
Abweichung von einer Rechteckwellenform betrachtet werden.
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US-A5821696
offenbart eine Lösung,
mit der der Nachteil beim Starten und Betreiben von Entladungslampen
wie z.B. Zerstäubung
von Elektrodenmaterial oder Schwärzung
des Kolbens überwunden wird,
indem die Transferphase für
die Entwicklung der Bogenentladung durch Starten einer Hochfrequenzspannung
UHF von 150 kHz zum Beginnzeitpunkt t0, um das Gas zu ionisieren und die Elektroden vorzuheizen,
verkürzt
wird. Nach einem Zeitintervall wird ebenso die Betriebsspannung
UB von 50 HZ eingeschaltet, um die Transferphase
zu beginnen. Daher entwickelt sich bald eine Bogenentladung zwischen
den Elektroden.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Ansteuerung einer Gasentladungslampe sowie ein Beleuchtungssystem
mit einer Gasentladungslampe und entsprechender Ansteuereinrichtung
zu schaffen, bei der die Lampe so angesteuert wird, dass ihre Lebensdauer – ungeachtet
der angelegten Stromwellenform – nicht
unnötig verkürzt wird,
die Lampe aber trotzdem den Anforderungen bezüglich des Anlaufverhaltens
genügt.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Einrichtung nach Anspruch 1, ein Beleuchtungssystem nach
Anspruch 9 und ein Verfahren nach Anspruch 11. Abhängige Ansprüche beziehen
sich auf vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
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Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass der Betrieb mit hohem
Strom gerade im kalten Zustand der Lampe nach der Zündung für die Lebensdauer
der Lampe aufgrund der auftretenden thermischen Ausdehnung extrem
nachteilig ist. Die Anforderungen an den Anlauf (Run-Up) der Lampe werden
beispielsweise durch Vorgabewerte für den Lampenlichtstrom zu verschiedenen
Zeitpunkten definiert. So muss eine Lampe beim Anlauf um diesen Spezifikationen
zu genügen,
beispielsweise nach 1 s mindestens einen ersten Schwellenwert für den Lampenlichtstrom
erreichen und beispielsweise nach 4 s mindestens einen zweiten,
höheren
Schwellenwert.
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Erfindungsgemäß wird die
Lampe in einer Anlaufphase von einer Stromversorgungseinrichtung mit
einem Wechselstrom von im Wesentlichen ansteigender Amplitude angesteuert.
Anstatt also, wie aus dem Stand der Technik bekannt, die Lampe von Anfang
an bei maximal zulässigem
Strom zu betreiben, wird mindestens in dem Zeitintervall zwischen
1 und 3 s nach dem Zünden
der Lampe ein Zeitraum von im Wesentlichen ansteigender Amplitude
des durch die Lampe fließenden
Wechselstroms vorgegeben. Unter "im
Wesentlichen" ansteigend
soll hier verstanden werden, dass der Wert zu Beginn der Anlaufphase
geringer ist als zum Ende der Anlaufphase. Gemäß einer Weiterbildung wird
vorgeschlagen, dass der Zeitverlauf des Stroms in der Anlaufphase im
zeitlichen Mittel monoton steigend ist, d. h. ansteigt oder in manchen
Zeitabschnitten auch konstant bleibt, jedoch nicht abfällt. Angesichts
der Welligkeit des Stroms ist hierfür ein angemessen geglättetes zeitliches
Mittel vorzusehen.
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Der
Begriff "Anlaufphase" wird hier für jedes Zeitintervall
verwendet, in dem die Lampe mit Wechselstrom betrieben wird, wobei
das Intervall mindestens den Zeitraum von 1 s bis 3 s nach dem Zünden der
Lampe umfasst. Die Anlaufphase kann dann direkt nach einer (Gleichstrom-)Übergangsphase
beginnen. Der Beginn der Anlaufphase kann auch in einen Zeitraum
fallen, in dem die Lampe bereits mit Wechselstrom betrieben wird.
Je nach Anwendung kann die Anlaufphase in die eine und/oder andere zeitliche
Richtung ausgedehnt werden und beispielsweise bereits bei 0,5 s,
0,3 s oder noch früher
nach der Zündung
beginnen und beispielsweise nach 4, 5 oder sogar 8 s nach der Zündung enden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Strom in der
Anlaufphase um mindestens 30 % ansteigt, bezogen auf den Wert zu Beginn
der Phase. Vorzugsweise wird aber ein Anstieg von über 50 %,
in einigen Fällen
sogar über
100 % gewählt.
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Gemäß einer
Weiterbildung erreicht der Strom in der Anlaufphase oder in der
vorzugsweise darauf folgenden Übergangsphase
einen Maximalwert. Dieser Maximalwert wird bevorzugt für den jeweiligen
Lampentyp so bestimmt, dass Mindestanforderungen an die Lebensdauer
der Lampe erfüllt
werden. Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung beträgt
die Amplitude des Stroms zu Beginn der Anlaufphase maximal 75 %
des Maximalstroms, bevorzugt weniger als 60 %.
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Der
vorgegebene Verlauf kann beispielsweise linear in Form einer Rampe
sein, aber auch jede andere ansteigende Kurvenform aufweisen, beispielsweise
treppenförmig
sein usw. Der Zeitverlauf in einem konkreten Anwendungsfall wird
bevorzugt anhand von Erkenntnissen über den jeweiligen verwendeten
Lampentyp festgelegt. Hier kann anhand von Tests leicht überprüft werden,
welcher Anstieg des Stromverlaufs ausreicht, um die vorgegebenen Mindestwerte
für den
Lampenlichtstrom zu vorgegebenen Zeitpunkten zu erfüllen. Es
reicht dabei im Allgemeinen aus, wenn die Vorgaben gerade eingehalten
werden, gegebenenfalls mit einem gewissen Sicherheitsbereich. Ein
deutliches Übertreffen
der Vorgaben kann sich negativ auf die Lampenlebensdauer auswirken.
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Auf
die Anlaufphase folgt bevorzugt eine Übergangsphase von beispielsweise
einigen Sekunden, in der die Amplitude des Stroms beispielsweise eine
Zeit konstant bleibt und schließlich
auf den Wert absinkt, den sie im stationären Betrieb hat. Der Anstieg
des Stroms kann sich aber auch zunächst in der Übergangsphase
noch Fortsetzen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform umfasst
die Ansteuereinrichtung einen Mikrocontroller oder Mikroprozessor,
der einer steuerbaren Stromversorgungseinrichtung einen vorher gespeicherten
programmierten Zeitverlauf des Anlaufstroms vorgibt. Hierbei ist
der vorher bestimmte Zeitverlauf beispielsweise in Form einer Tabelle
im Mikrocontroller gespeichert. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung überwacht
der Mikrocontroller auch den Betriebszustand der Lampe, d. h. er
kann bei Zündung
der Lampe entscheiden, ob es sich um eine Kaltzündung oder um eine Wiederentzündung einer noch
heißen
Lampe handelt. Im letzteren Fall kann der Mikrocontroller die Lampe
so ansteuern, dass sie in der Anlaufphase mit einem deutlich geringeren Strom
betrieben wird, da das sonst notwendige Aufheizen der Lampe weitgehend
entfällt.
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Das
erfindungsgemäße Beleuchtungssystem
umfasst eine Gasentladungslampe mit einer geeigneten Ansteuereinrichtung.
In der Ansteuereinrichtung sind bevorzugt die Werte für den Verlauf
des Stroms in der Anlaufphase gespeichert, die für die zugehörige Lampe zur Einhaltung der
Anforderungen notwendig sind.
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Wie
Tests gezeigt haben, hat das zunächst "schonende" Hochfahren des Stroms
in der Anlaufphase eine positive Wirkung auf die Lampenlebensdauer.
Durch den programmierten Verlauf des Stroms in der Anlaufphase ist
zugleich sichergestellt, dass die Spezifikationen hinsichtlich des
Anlaufverhaltens in jedem Fall eingehalten werden. Insbesondere
bei Lampen, die mit hohen Strömen
betrieben werden, zeigt sich eine deutliche Verlängerung der Lebensdauer. Beispielsweise
Entladungslampen bei denen die Füllung
des Entladungsgefäßes Hg-frei
ist und die wegen der dadurch geringeren Brennspannung, insbesondere
beim Anlauf, mit höheren
Strömen
betrieben werden, profitieren daher von der Erfindung.
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Nachfolgend
wird eine Ausführungsform
der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer Gasentladungslampe;
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2 ein
schematisches Schaltbild eines Beleuchtungssystems mit Ansteuereinrichtung
und Gasentladungslampe;
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3 ein
Zeitdiagramm, in dem der Verlauf der Spannung über eine Lampe und des Stroms durch
eine Lampe entsprechend dem Stand der Technik dargestellt ist;
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4 ein
Zeitdiagramm, in dem der Verlauf des Stroms durch die Lampe gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist;
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5 ein
Zeitdiagramm, in dem der Verlauf von Lampenstrom und Lampenlichtstrom
in der Anlaufphase gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung gezeigt wird.
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In 1 ist
eine typische Gasentladungslampe 10 gezeigt, wie sie im
Automobilbereich verwendet wird. Die Lampe 10 ist hier
nur beispielhaft dargestellt. Dem Fachmann sind die Details des
Aufbaus und der Funktion derartiger Lampen bekannt. Daher wird hier
nicht weiter auf die Details eingegangen, sondern es werden lediglich
die wichtigsten Teile der Lampe 10 genannt.
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In
einem Sockel 12 ist ein Brenner mit einem Entladungsgefäß 14 gehalten.
In das Innere des durch eine Quarzwandung abgeschlossenen Entladungsgefäßes 14 ragen
Elektroden 16 hinein. Im Betrieb der Lampe 10 wird
zwischen den Elektroden 16 eine Gasentladung erzeugt.
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Im
dargestellten Beispiel enthält
das Entladungsgefäß 14 eine
Hg-freie Füllung.
Die Lampe 10 wird im stationären Betrieb bei einer Leistung
von 35 Watt mit einem Strom von etwa 830 mA und einer Spannung von
42 Volt betrieben.
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In 2 ist
ein Schaltbild eines eine Ansteuerschaltung 22 und die
Lampe 10 umfassenden Beleuchtungssystems 20 dargestellt.
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Die
Ansteuerschaltung 22 umfasst eine regelbare Stromversorgung 24,
die durch einen Mikrocontroller μC
gesteuert wird. Ein Stromsensor 26 und eine Spannungsmesseinrichtung 28 messen
den Strom durch und die Spannung über die Lampe 10 und
führen
die Ergebnisse dem Mikrocontroller μC zu.
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In 3 ist
der Zeitverlauf des Spannungsabfalls U über eine Entladungslampe und
des durch eine Entladungslampe fließenden Stroms IL dargestellt,
wie es dem Stand der Technik entspricht. Die Darstellung in 3 ist
hierbei rein schematisch und dient nur zur Erläuterung der prinzipiellen zeitlichen Abfolge
bei der Zündung
der Lampe:
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Zum
Zünden
der Lampe wird die Spannung U solange erhöht, bis zum Zeitpunkt t = 0
ein Lichtbogen gezündet
wird. Auf die Zündung
des Lichtbogens folgt die Übergangsphase
A, in der die Lampe mit Gleichstrom (Gleichspannung) betrieben wird.
Die beispielhaft gezeigte Übergangsphase
A dauert einige Millisekunden, maximal bis zu 100 ms. Während dieser
Dauer wird die Polarität
im gezeigten Beispiel einmal gewechselt.
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Auf
die Übergangsphase
A folgt eine Anfangsphase B, in der die Lampe mit Wechselstrom (Wechselspannung)
betrieben wird. Die Anfangsphase B dauert einige Sekunden und dient
zum "Hochfahren" der Lampe. Im Stand
der Technik, wie dargestellt in 3., wird
die Lampe in der Anfangsphase B direkt mit dem maximal zulässigen Strom
betrieben, der dann nach erfolgreichem Hochlaufen allmählich zur
stationären
Phase C hin abgesenkt wird.
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Sowohl
in der Anfangsphase 8 als auch in der stationären Phase
C erfolgt der Lampenbetrieb mittels einer rechteckförmigen Wechselspannung
mit einer Frequenz von 400 Hz. Es sei noch einmal darauf hingewiesen,
dass der in 3 gezeigte Verlauf nur symbolisch
angedeutet ist und deshalb beispielsweise die Anzahl der dargestellten
Polaritätswechsel im
Intervall B keine Rückschlüsse auf
die Dauer dieses Intervalls zulässt.
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In 4 ist
der zeitliche Verlauf des durch die Lampe fließenden Stroms IL gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. Wiederum handelt es sich um eine rein
symbolische Darstellung, um den Unterschied zum Stand der Technik
gemäß 3 zu
verdeutlichen.
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Auch
im Zeitdiagramm von 4 folgt auf die Zündung zum
Zeitpunkt t = 0 eine Übergangsphase
A von einigen Millisekunden, in der die Lampe mit Gleichstrom (Gleichspannung)
betrieben wird. Darauf folgt eine Anlaufphase B1, in der die Lampe
mit Wechselstrom betrieben wird. Die Anlaufphase B1 hat eine Dauer
von einigen Sekunden. In dieser Anlaufphase erfolgt eine Erhöhung der
Amplitude des Stroms IL, so dass der Wert
zum Ende der Phase höher
ist als zu Beginn der Phase.
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Auf
die Anlaufphase B1 folgt die Übergangsphase
B2, in der in diesem Beispiel der in der Anlaufphase B1 erhöhte Strom
eine Zeitlang beibehalten wird und schließlich auf den Wert absinkt,
den er in der Phase C des stationären Betriebs annimmt. Die Phase
B2 umfasst eine Zeitdauer von einigen Sekunden.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik wird der hohe Anlaufstrom nicht
plötzlich
zugeschaltet, sondern es erfolgt eine Erhöhung der Amplitude des Stroms.
So wird die Lampe im einige Sekunden dauernden Zeitraum B1 erheblich
geringer belastet, was sich positiv auf die Lampenlebensdauer auswirkt. Das
Stromintegral in der Phase B1 hat einen deutlich geringeren Wert
als das in der entsprechenden Phase im Stand der Technik.
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In 5 ist
für die
Lampe 10 ein Beispiel des Verlaufs des Stroms IL in der Anlaufphase dargestellt. Auf der
Zeitachse sind die Anzahl Sekunden seit Zündung der Lampe zum Zeitpunkt
t = 0 s aufgetragen. Die Kurve IL zeigt
den Verlauf des Stroms durch die Lampe 10. Die Kurve L
zeigt den Verlauf des Lampenlichtstroms. Die treppenförmige Kurve
ID zeigt den für diesen Fall vorgegebenen
minimalen Lichtstrom an. Beispielsweise sieht die europäische Norm
ECE R 99 vor, dass 1 s nach Zündung
der Lampe 25 % des Nominal-Lichtstroms und 4 s nach Start 80 % des
Lichtstroms erreicht sind.
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Im
gezeigten Beispiel beginnt bei ungefähr t = 0,1 s die Phase, in
der die Lampe mit einer rechteckförmigen Wechselspannung von
400 Hz betrieben wird.
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In
der Anlaufphase B wird im Stand der Technik (3) die Amplitude
des Stroms IL zunächst auf den für den jeweiligen
Lampentyp zulässigen
Maximalwert eingestellt, um ein möglichst schnelles Hochlaufen
der Lampe und ein möglichst
schnelles Ansteigen des Lampenlichtstroms zu erreichen. Der Wert
des Stroms IL wird anschließend kontinuierlich bis
auf das Niveau der Phase C gesenkt, in der die Lampe stationär betrieben
wurde.
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Im
Gegensatz hierzu zeigt 5 einen ansteigenden, im Beispiel
im Wesentlichen stetigen Zeitverlauf des Stroms IL.
Wie aus 5 ersichtlich, verläuft die
Kurve für
den Strom IL hierbei allerdings nicht glatt,
sondern weist eine starke, unregelmäßige Oszillation um einen zeitlichen
Mittelwert auf. Die Ausführungen
zum Verlauf des Stroms IL beziehen sich
auf ein angemessen geglättetes,
gleitendes zeitliches Mittel. Im Intervall von 1 s bis 3 s nach
der Zündung
steigt der Strom von ungefähr
2,25 A auf ungefähr
3,5 A an, also um etwa 55 %. Der Verlauf ist im zeitlich geglätteten Mittel
monoton steigend, wobei er in gewissen Bereichen (beispielsweise
von ungefähr 1
s bis ungefähr
1,5 s) auch konstant bleibt. Im Intervall von t = 0,5 s bis t =
4 s steigt IL von etwa 1,75 A auf etwa 3,75
A an, also um mehr als 100 %. Die beiden genannten Intervalle sind
Beispiele für
die "Anlaufphase" B1.
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Wie
die Kurve L in 5 zeigt, fuhrt der gewählte Verlauf
des Anstiegs von IL in der Anlaufphase dazu,
dass der Lampenlichtstrom (L) einen solchen Verlauf hat, dass die
der Vorgabe LD entsprechenden Mindestwerte
bei t = 1 s und t = 4 s erreicht werden, ohne dass eine unnötig hohe Übererfüllung der
Anforderungen erfolgt.
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Der
Fachmann kann für
jede Lampe bzw. für jeden
Lampentyp den notwendigen Verlauf für IL so bestimmen,
dass der Lampenlichtstrom L die jeweils vorgegebenen Bedingungen
erfüllt.
Dies kann auf einfache Weise experimentell geschehen.
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Bei
dem in 5 dargestellten Verlauf für IL beträgt der maximale
Strom IL etwa 3,75 A. Dies entspricht dem
maximal für
die Lampe zulässigen
Strom unter Berücksichtigung
einer geforderten Mindestlebensdauer. Dieser Maximalstrom wird aber,
im Gegensatz zum Stand der Technik, erst ab etwa 3,25 s nach dem
Zünden
der Lampe erreicht. In der davor liegenden Anlaufphase wird die
Lampe zunächst "schonend" hochgefahren, was,
wie Tests ergeben haben, zu einer deutlichen Verlängerung
der Lebensdauer führt.
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Der
in 5 gezeigte Verlauf des Stroms IL wird
mit dem Beleuchtungssystem 20 von 2 wie folgt
erreicht:
Erhält
der Mikroprozessor μC
ein Startsignal S zum Starten der Lampe, so wird die steuerbare
Stromversorgung 24 zunächst
so angesteuert, dass die Lampe 10 gezündet wird. Hierfür können auch
dem Fachmann bekannte zusätzliche
Schaltungen zur Erzeugung der Zündspannung
(nicht dargestellt) eingesetzt werden.
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Nach
Zündung
der Lampe und nach der Übergangsphase
A steuert der Mikrocontroller μC
die Stromversorgung 24 so an, dass ein Wechselstrom entsprechend
dem in 5 dargestellten Verlauf vorgegeben wird. Der Verlauf
von IL, der notwendig ist, um die Spezifikationen
ID einzuhalten, wurde im Voraus berechnet.
Im Mikrocontroller μC
ist der hierfür notwendige
zeitliche Verlauf von IL in Form einer Tabelle
mit den jeweiligen Werten von IL zu verschiedenen
Zeitpunkten abgespeichert. Der Mikrocontroller μC steuert die Stromversorgung 24 entsprechend dieser
abgespeicherten Werte so an, dass IL den
aus 5 ersichtlichen Verlauf erhält.
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Die
Erfindung lässt
sich dahingehend zusammenfassen, dass eine Einrichtung und ein Verfahren
zur Ansteuerung einer Gasentladungslampe offenbart werden. Um trotz
der beim Hochlaufen der Lampe zu erfüllenden Anforderungen an den
Lampenlichtstrom die Lebensdauer möglichst nicht zu beeinträchtigen,
wird die Lampe in einer Anlaufphase, die mindestens das Intervall
von 1 s bis 3 s nach Zündung
der Lampe umfasst, mit einem Wechselstrom betrieben, dessen Amplitude
in der Anlaufphase ansteigt. Nach dem Anstieg in der Anlaufphase
kann der Strom in einer bevorzugt darauf folgenden Übergangsphase
zunächst
weiter ansteigen oder konstant bleiben und wird er danach abgesenkt,
bis die Lampe in den stationären
Betrieb übergeht.
Der Zeitverlauf des Stroms ist hierbei bevorzugt so gewählt, dass
zu vorgegebenen Zeitpunkten Minimalwerte für den Lampenlichtstrom erreicht
werden. Besondere Vorteile ergeben sich z. B. für Hg-freie Lampen, die, insbesondere
beim Anlauf, mit hohen Strömen
betrieben werden.
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Text in der
Zeichnung
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3
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- prior art – Stand
der Technik