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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum überlappenden Verbinden von
zwei oder mehr Aluminiumlegierungsbandmaterialien bzw. -produkten,
wobei die Aluminiumlegierungsbandprodukte in einem Stapel mit einer
dazwischenliegenden Schmelzschicht zusammengehalten werden, zumindest
an der Stelle, wo die Überlappungsverbindung
geformt werden soll, und elektrischer Strom von einem Aluminiumlegierungsbandprodukt über die
Schmelzschicht zum anderen geschickt wird, wobei Wärme im Stapel entsteht,
wodurch die Schmelzschicht zumindest lokal geschmolzen wird.
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Ein
solches Verfahren zum überlappenden Verbinden
von Bandprodukten ist aus dem Stand der Technik, z. B. der
EP 06 54 320 A1 ,
als eine Art des Widerstandsschweißens bekannt.
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Aluminium
ist ein sehr guter elektrischer Leiter, und der hoch schmelzende
Oxidfilm, der sich im Allgemeinen auf der Oberfläche des Aluminiumlegierungsbandprodukts
befindet, behindert den Verbindungsvorgang und führt zu größerer Elektrodenabnutzung.
Wenn der Oxidfilm schließlich
bricht, fällt der
Widerstand plötzlich
und verursacht ein unkontrolliertes Schmelzen eines großen Teils
des verbleibenden Aluminiummaterials. Folg lich ist das Widerstandsschweißen von
Aluminiumlegierungsbandprodukten als im Allgemeinen problematisch
bekannt.
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Dennoch
ist ein Verfahren zum überlappenden
Verbinden von zwei Aluminiumlegierungsbandprodukten bekannt. In
einem Artikel, der in Der Praktiker 5/2001 auf Seite 196 mit dem
Titel „Punktförmiges Widerstandsschweißen" von G. Sitte veröffentlicht
wurde, wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem Bleche aus einer
Aluminium Association AA3xx-Legierung überlappend verbunden werden. Eines
der Bleche ist mit einer Schmelzschicht versehen, wobei es sich
um eine Hartlötplattierschicht
handelt, die durch ein Walzverfahren an das Blech gebunden ist.
Die Hartlötplattierschicht
besteht aus einer AlSi-Legierung und hat eine Dicke von 60 bis 100 μm. Beim überlappenden
Verbinden dieser Bleche werden sie in einem Stapel durch und zwischen
zwei gegenüberliegende
Elektroden einer Punktschweißmaschine,
mit der Hartlötplattierschicht
als Schmelzschicht in der Mitte, zusammengehalten. Die Bleche werden
dann überlappend
verbunden, indem elektrischer Strom durch die Bleche über die
Elektroden geschickt wird.
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Dies
funktioniert wie folgt. Der Schmelzbereich der AlSi-Legierung in
der Hartlötplattierschicht ist
niedriger als der der Aluminiumlegierung in den Blechen. Somit schmilzt
die Hartlötplattierschicht
bevor die Bleche, als Reaktion auf die in dem Stapel durch den elektrischen
Strom verursachte Verlustleistung, schmelzen. Die überlappende
Verbindung entsteht somit dadurch, dass die Hartlötplattierschicht
eine Schweißung
bzw. Schweißstelle
bildet.
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Ein
Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, dass die Schmelzschicht
aus einer anderen Legierung als die Bleche bestehen muss, um einen
niedrigeren Schmelzbereich als den der Bleche zu erzielen.
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Die
Verwendung einer anderen Legierung kann zu chemischen Veränderungen
in der Blechlegierung in und in der Umgebung der überlappenden Verbindung
führen,
was wiederum negative Auswirkungen auf die überlappende Verbindung haben kann,
wie zum Beispiel eine geringere Korrosionsbeständigkeit.
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Die
europäische
Anmeldung
EP 06 54
320 A1 , die als am nächsten
kommender Stand der Technik gesehen wird, offenbart ein Aluminiumschweißteil, das
durch Widerstandsschweißen
von Aluminiumwerkstücken
hergestellt wird und eine Schweißlinse hat, die zwischen den
Aluminiumwerkstücken
gebildet ist, und die mehr Magnesium enthält als das Basismaterial der
Aluminiumwerkstücke.
Die Schweißlinse
enthält
5 bis 17 Gew.-% Magnesium, das eine feste Lösung mit Aluminium bildet.
Die Schweißlinse
oder das separate dünne
Blech hat einen niedrigeren Schmelzpunkt und/oder einen höheren Widerstand
als die zu schweißenden
Aluminiumlegierungsbleche.
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Ein
weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, dass relativ
hoher elektrischer Strom erforderlich ist im Vergleich zum überlappenden
Verbinden von Stahlbandprodukten. Der Fachmann wird erkennen, dass
dies zu einer relativ geringen Lebensdauer der Elektroden führt.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein vielseitiges Verfahren
zum überlappenden
Verbinden von zwei Aluminiumbandprodukten anzugeben.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum überlappenden
Verbinden von zwei Aluminiumbandprodukten anzugeben, das keine Schmelzschicht
mit niedrigerem Schmelzbereich erfordert.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Strom zu verringern,
der zum überlappenden
Verbinden der Aluminiumlegierungsbandprodukte benötigt wird.
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Wieder
eine andere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Lebensdauer
der Schweißelektroden
zu verbessern.
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Eine
oder mehr dieser Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum überlappenden
Verbinden von zwei oder mehr Aluminiumlegierungsbandprodukten gemäß Anspruch
1 erfüllt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet ein relativ hoher elektrischer
Widerstand, dass dieser hoch ist im Vergleich zu dem Widerstand
eines der beiden Aluminiumlegierungsbandprodukte, das überlappend
verbunden werden soll.
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Der
elektrische Strom, der durch den Stapel von einem Aluminiumlegierungsbandprodukt
zum anderen geschickt wird, verliert den größten Teil seiner Leistung in
Bereichen mit relativ hohem elektrischem Widerstand. Da sich erfindungsgemäß zwei dieser
Bereiche in der Umgebung der Schmelzschicht befinden, tritt ein
hoher Anteil an Verlustleistung in der Umgebung der Schmelzschicht
auf. Somit wird die Schmelzschicht schneller erwärmt als die Aluminiumlegierungsbandprodukte,
und infolgedessen kann die tatsächliche
Temperatur in der Schmelzschicht höher sein als die Temperatur
der umgebenden Aluminiumlegierungsbandprodukte.
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Da
das Schmelzmaterial auf beiden Seiten gleichzeitig erwärmt wird,
erwärmt
es sich viel schneller als die Aluminiumlegierungsbandprodukte, die
während
des überlappenden
Verbindens zusammengehalten werden. Somit wird die zur Durchführung einer
Schweißung
benötigte
Leistung reduziert.
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Daraus
folgt, dass die Lebensdauer der Elektroden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
verbessert wird.
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Darüberhinaus
kann selbst eine Schmelzschicht mit einem Schmelzbereich, der mit
dem der umgebenden Aluminiumlegierungsbandprodukten überlappt,
zur Bildung der überlappenden
Verbindung schmelzen, bevor die umgebenden Aluminiumlegierungsbandprodukte
schmelzen. Somit ist es nicht nötig,
eine Schmelzschicht zu wählen,
die einen niedrigeren Schmelzbereich als die umgebenden Aluminiumlegierungsbandprodukte
hat.
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Ferner
wird angeführt,
dass ein zusätzlicher Vorteil
der Erfindung darin liegt, dass der spezifische Widerstand der Schmelzschicht
selbst relativ gering sein kann, weil die Bereiche mit einem relativ
hohen elektrischen Widerstand zwischen der Schmelzschicht und jedem
der Aluminiumlegierungsbandprodukte vorgesehen sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist ein Bereich mit relativ geringer Wärmeleitfähigkeit
zwischen der Schmelzschicht und jedem der Aluminiumlegierungsbandprodukte
vorgesehen. Hiermit wird eine Wärmesperre
zwischen der Schmelzschicht und den Aluminiumlegierungsbandprodukten
geschaffen, kraft derer die in die Schmelzschicht geleitete Wärme daran
gehindert wird, in die Aluminiumlegierungsband produkte zu fließen. Im Rahmen
der vorliegenden Beschreibung bedeutet eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit,
dass diese gering ist im Vergleich zur Wärmeleitfähigkeit eines der beiden Aluminiumlegierungsbandprodukte,
das überlappend
verbunden werden soll.
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Der
Bereich mit einer relativ geringen Wärmeleitfähigkeit kann mit dem Bereich
mit relativ hohem elektrischem Widerstand zusammenfallen, d. h. beide
Bereiche sind in einem Bereich mit sowohl relativ geringer Wärmeleitfähigkeit
als auch relativ hohem elektrischem Widerstand enthalten.
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Es
wird bevorzugt, dass die thermische wirksame Masse je Flächeneinheit
der Schmelzschicht, d. h. ein Produkt aus Flächengewicht und spezifischer
Wärme der
Schmelzschicht, niedriger ist als die jedes der Aluminiumlegierungsbandprodukte. Aufgrund
der geringeren thermisch wirksamen Masse je Flächeneinheit wird die Temperatur
der Schmelzschicht die der Aluminiumlegierungsbandprodukte schneller übersteigen,
selbst wenn der in den Aluminiumlegierungsbandprodukten deponierte Wärmebetrag
gleich dem in der Schmelzschicht deponierten wäre.
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Es
hat sich gezeigt, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Aluminiumlegierungsbandprodukte überlappend
verbunden werden können,
indem eine Schmelzschicht aus einer ähnlichen oder sogar identischen
Legierung verwendet wird wie die zu verbindenden Aluminiumlegierungsbandprodukte,
so dass es zu keiner signifikanten chemischen Veränderung
im Schmelzbereich kommt.
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Eine
vorteilhafte Weise, um zu einem Bereich mit einem relativ hohen
elektrischen Widerstand zwischen der Schmelzschicht und jedem der Aluminiumlegierungsbandprodukte
zu gelangen, besteht darin, eine separate Folie als Schmelzschicht zu
verwenden.
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Da
die separate Folie eine Oberfläche
hat, die von der Oberfläche
der Aluminiumlegierungsbandprodukte getrennt ist, gibt es einen
bestimmten elektrischen Widerstand an der Berührungsstelle zwischen der Folie
und den Bandprodukten, wodurch ein hoher Anteil an Verlustleistung
in der Umgebung der Folie auftritt.
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Da
die separate Fläche
eine Oberfläche
hat, die von der Oberfläche
der Aluminiumlegierungsbandprodukte verschieden ist, befindet sich
darüberhinaus
auch ein Bereich mit relativ niedriger Wärmeleitfähigkeit zwischen der Schmelzschicht
und den Aluminiumlegierungsbandprodukten.
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Darüberhinaus
können
beide Seiten der separaten Folie absichtlich oder von Natur aus
mit einem Oberflächenbereich
versehen sein, der einen relativ hohen elektrischen Widerstand und/oder
eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit
aufweist.
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Viele
metallische Folien können
eine oxidierte Oberfläche
enthalten, zum Beispiel in Form eines nativen Oxids. Ein solches
natives Oxid befindet sich auf einer Aluminiumlegierungsfolie. Ein
solches Oberflächenoxid
schafft einen Bereich mit relativ hohem elektrischem Widerstand,
was dabei hilft, den Verlust an Leistung in der Umgebung der Schmelzschicht
zu lokalisieren.
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Eine
geringere thermisch wirksame Masse je Flächeneinheit kann in geeigneter
Weise dadurch erzielt werden, dass für die Folie im Vergleich zum
Dickenmaß der
Aluminiumlegierungsbandprodukte ein dünnes Dickenmaß gewählt wird.
Der Vorteil bei der Verwen dung einer Folie mit einem relativ dünnen Dickenmaß besteht
darin, dass der Oberflächenschaden
unter den Elektroden begrenzt wird, weil die Entfernung, über die
die Aluminiumlegierungsbandprodukte zueinander versetzt werden können, relativ
gering ist.
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Bevorzugt
hat die separate Folie ein Dickenmaß, das dünner ist als die Hälfte der
dünnsten
der beiden Aluminiumlegierungsbandprodukte, die überlappend verbunden werden
sollen. Dies ist eine geeignete Weise, um eine geringere thermisch
wirksame Masse je Flächeneinheit
zu erzielen.
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Noch
bevorzugter hat die Folie ein Dickenmaß, das dünner ist als 20% der dünnsten der
beiden Aluminiumlegierungsbandprodukte, die überlappend verbunden werden
sollen. Es hat sich gezeigt, dass bei einem Dickenverhältnis von
weniger als 20% die Differenz bei der thermisch wirksamen Masse
je Flächeneinheit
ausreicht, um eine gute Überlappungsverbindung
zu erzielen, wenn der Schmelzbereich der Folie etwa gleich dem der
umgebenden Aluminiumlegierungsbandprodukte ist.
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Bei
einer Ausführungsform
wurde die separate Folie mit einer Plattierschicht oder Ummantelung versehen.
Gemäß der Erfindung
ist eine solche Plattierschicht oder Ummantelung zum überlappenden Verbinden
nicht länger
erforderlich, bei bestimmten Anwendungen kann es jedoch noch von
Vorteil sein, eine solche Schicht zu haben.
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Desgleichen
beeinträchtigt
die Tatsache, dass einer der Vorteile der Erfindung darin besteht, dass
eine Plattierschicht oder Ummantelung auf den Aluminiumbandprodukten
zum überlappenden
Verbinden nicht mehr nötig
ist, nicht die Wahlmöglich keit,
die Erfindung des überlappenden
Verbindens auf Aluminiumbandprodukte anzuwenden, von denen wenigstens
eines mit einer Plattierschicht oder Ummantelung versehen ist. Hierbei
besteht ein Vorteil der Erfindung darin, dass die Wahl einer optionalen
Plattierschicht oder Ummantelung nicht länger durch deren Eignung zur überlappenden
Verbindung eingeschränkt
wird, weil die optionale Plattierschicht oder Ummantelung für diese
Aufgabe nicht länger
erforderlich ist. Somit besteht die Möglichkeit, eine Plattierschicht
oder Ummantelung zu wählen,
um bestimmte Produkteigenschaften, die das Produkt für bestimmte
Anwendungen wertvoller machen, zu erzielen.
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Bevorzugt
werden die Oberflächen
der Aluminiumlegierungsbandprodukte desoxidiert, zum Beispiel durch
Beizen. Dadurch wird die Verlustleistung noch besser in die Schmelzschicht
geführt,
weil der elektrische Widerstand an den Oberflächen der Aluminiumlegierungsbandprodukte
gesenkt wird.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls Produkte, die Aluminiumblechprodukte
enthalten, welche gemäß einer
oben beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung überlappend
verbunden wurden, und sie betrifft insbesondere Kfz-Verkleidungen
und einen Treibstofftank.
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Die
Erfindung wird nun anhand von einigen Beispielen und Zeichnungen
beschrieben, in denen:
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1 das
Verfahren der Erfindung schematisch darstellt;
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2 ein
Querschnittsgefügebild
von zwei überlappend
verbundenen AA2024-Legierungsbandprodukten zeigt, die eine AA2024-Legierungsfolie
als Schmelzschicht verwenden;
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3 ein
Querschnittsgefügebild
von zwei überlappend
verbundenen AA7050-Legierungsbandprodukten zeigt, die eine AA7050-Legierungsfolie
als Schmelzschicht verwenden;
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4, Teile a und b, Querschnittsgefügebilder
von zwei überlappend
verbundenen AA6016-Legierungsbandprodukten zeigen, die eine AA1050-Legierungsfolie
als Schmelzschicht verwenden; und
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5, Teile a und b, Querschnittsgefügebilder
von zwei überlappend
verbundenen AA6016-Legierungsbandprodukten zeigen, die eine AA4045-Legierungsfolie
als Schmelzschicht verwenden.
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt zweier Aluminiumlegierungsbandprodukte 1, 2,
die in einem Stapel durch zwei Elektroden 3, 4 eines
Punktschweißgeräts zusammengehalten
werden. Eine Metallfolie 5 wird zwischen den beiden Aluminiumlegierungsbandprodukten 1, 2 gehalten.
Wird ein elektrischer Strom von der Elektrode 3 zur Elektrode 4 geschickt,
oder umgekehrt, wird Wärme
an allen Schnittstellen erzeugt, wo die Aluminiumlegierungsbandprodukte 1, 2 die
Metallfolie 5 berühren.
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Die
elektrische Verlustleistung ist ein Produkt aus dem Stromquadrat
und dem Widerstand. Insbesondere wenn ein Oberflächenoxid vorliegt, das einen
hohen elektrischen Widerstand zeigt, werden die Schnittstellen von
der Folie und den Aluminiumlegierungsbandprodukten als Widerstände wirken,
so wie es durch die Widerstände 6, 7 in
der Einfügung
in 1 schematisch dargestellt ist, die eine vergrößerte Ansicht
der Schnittstellen zwischen der Folie und den Aluminiumlegierungsbandprodukten
darstellt. Wärme
wird somit vorwiegend in der Umgebung der Folie erzeugt, die dadurch
wärmer
wird als die Aluminiumlegierungsbandprodukte. Da die Schmelzschicht
nicht an die Aluminiumlegierungsbandprodukte geklebt ist, ist darüberhinaus
der Wärmefluss zwischen
der Folie und dem Aluminiumlegierungsbandprodukt durch Wärmeleitung
relativ gering. Dadurch kann die Folie eine höhere Temperatur erreichen als
die umgebenden Aluminiumlegierungsbandprodukte. Selbst wenn die
Folie aus derselben Legierung besteht, wird sie ihren Schmelzzustand vor
den umgebenden Aluminiumlegierungsbandprodukten erreichen, schmelzen
und die Bildung der überlappenden
Verbindung bewirken.
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Beispiel 1
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Ein
Wechselstrompunktschweißgerät mit einem
Elektrodendurchmesser von 6 mm und einer abgerundeten Spitze wurde
zum überlappenden
Verbinden von verschiedenen Arten von Aluminiumlegierungsbandprodukten
verwendet, die ein Dickenmaß von
etwa 1 mm haben. Zwei dieser Aluminiumlegierungsbandprodukte werden
jeweils zwischen zwei Elektroden eines Punktschweißgeräts zusammengehalten,
unter Aufbringung einer Kraft von 100 N. Die Oberflächen der
Bandprodukte verlaufen in etwa parallel zueinander, und zwischen
den beiden Bandprodukten befindet sich eine Folie mit einem Dickenmaß von 100 μm. Die Folie
bestand aus derselben Aluminiumlegierung wie die umgebenden überlappend
zu verbindenden Aluminiumlegierungsbandprodukte.
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Folgende
Aluminium Association (AA) Legierungen wurden getestet: AA2024;
AA5059; AA5182; AA6013; AA6016; AA7050. Insbe sondere AA2xxx- und
AA7xxx-Legierungen gelten als schwierig zu schweißen.
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In
allen Fällen
wurde eine zufrieden stellende Schweißung erzielt, wobei drei Zyklen
mit zwischen 7,5 und 8,5 kA verwendet wurden. Zum Vergleich werden
beim Punktschweißen
ohne eine Folie bei einer AA6016-Legierung etwa 27 kA benötigt, d.
h. es wird eine 60- bis 70-prozentige Stromreduzierung erzielt.
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Die
Ergebnisse der schwierigsten Legierungen werden in 2 und 3 gezeigt. 2 betrifft eine überlappende
Verbindung zweier AA2024-Legierungsbandprodukte mit einer AA2024-Legierungsfolie
als dazwischen liegende Schmelzschicht. 3 betrifft
eine überlappende
Verbindung zweier AA7050-Legierungsbandprodukte mit einer AA7050-Legierungsfolie
als dazwischenliegende Schmelzschicht.
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Beispiel 2
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Dasselbe
Wechselstrompunktschweißgerät wie in
Beispiel 1 wurde verwendet, um die beiden AA6016-Aluminiumlegierungsbleche,
die ein Dickenmaß von
etwa 1 mm haben, überlappend
zu verbinden, wobei Folien unterschiedlicher Aluminiumlegierungen,
die jedes Mal eine Dicke von 100 μm
haben, verwendet wurden. Es wurden jeweils zwei Aluminiumlegierungsbandprodukte
in einem Stapel mit einer dazwischen liegenden Folie, zwischen zwei
Elektroden eines Punktschweißgeräts, das
eine Kraft von 100 N benutzt, zusammengehalten.
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Es
wurde jeweils ein Wechselstrom von etwa 8 kA entweder in 3 Zyklen
oder in 7 Zyklen angelegt.
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4a und 4b zeigen
die sich ergebenden AA6016-Aluminiumlegierungsbleche nach dem Punktschweißen mit
einer separaten AA1050-Aluminiumlegierungsfolie. 4a bezieht
sich auf das Schweißergebnis
nach 7 Zyklen und 4b auf das Ergebnis
nach 3 Zyklen.
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5a und 5b zeigen
die sich ergebenden AA6016-Aluminiumlegierungsbleche nach dem Punktschweißen mit
einer separaten AA4045-Aluminiumlegierungsfolie. 5a bezieht
sich auf das Schweißergebnis
nach 7 Zyklen und 5b auf das Ergebnis
nach 3 Zyklen.
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Es
zeigt sich, dass selbst bei den verwendeten niedrigen Strömen Schweißstellen
erzielt werden können,
wenn man die Folien verwendet, die eine fremde Legierungszusammensetzung
im Vergleich zu den Aluminiumlegierungsbandprodukten haben, die überlappend
zu verbindenden sind.
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Der
Schweißbereich
ist insbesondere bei 3 Zyklen von akzeptabler Qualität. In 4a und 5b ist
zu sehen, dass bei 7 Zyklen Risse im Schweißbereich auftreten. Wenn der
elektrische Strom von einem Aluminiumlegierungsbandprodukt zum anderen über die
Schmelzschicht in 4 oder weniger Zyklen geschickt wird, ist die
Schweißqualität besser
als wenn zu viele Zyklen durchlaufen wurden, weil in diesem Fall
Risse im Schweißbereich
auftreten können.
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Obwohl
dieses Prinzip hier in Bezug auf ein spezifisches Beispiel dargestellt
wird, ist es nicht auf dieses eine Beispiel beschränkt, sondern
gilt wenigstens auch für
die in dieser Beschreibung der Erfindung angeführten anderen Beispiele.
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Es
ist zu beachten, dass in den obigen Beispielen die aufgewandte Kraft
so gering wie 100 N gehalten wurde. Dank dieser geringen Kraft,
zumindest unter 250 N, wird das geschmolzene Material in der Schmelzschicht
nicht aus dem Bereich heraus gequetscht, wo die Verbindung gebildet
werden soll. Diese Tatsache fördert
auch den niedrigen Strom, der zur Erlangung einer akzeptablen Schweißstelle
nötig ist.
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Beispiel 3
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Zwei
AA6016-Aluminiumbleche, jeweils mit einer Dicke von 1 mm, wurden
mit einer linearen Verbindungsstelle unter Verwendung einer Rollnahtschweißvorrichtung überlappend
verbunden. Die beiden Aluminiumbleche wurden mittels einer Rollenelektrode
mit einer Kraft von 400 N zusammengehalten, mit einer 200 μm dicken
AA4047-Aluminiumfolie zwischen ihnen. Es wurde ein Schweißstrom von
8.7 kA angelegt und eine Schweißgeschwindigkeit
von 5 Metern pro Minute aufrechterhalten. Dies führte zu einer kontinuierlich
geschlossenen Liniennaht mit einer Breite von 3 mm.
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Vergleichsweise
wurden zwei identische Aluminiumlegierungsbleche wie oben unter
denselben Bedingungen wie oben rollnahtgeschweißt, jedoch ohne eine Aluminiumfolie
zwischen ihnen. Auf diese Weise wurde keine Verbindung gebildet.
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Die
Erfindung wird anhand von Wechselstrom-Punktschweißen dargestellt.
Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung von Wechselstrom beschränkt, da
ein Gleichstrom auch Leistung in den Bereichen mit relativ hohem
elektrischem Widerstand verlieren wird. Die Erfindung kann auch
dann ausgeführt
werden, wenn eine Rollnahtschweißvorrichtung zur Herstellung
von linearen Verbindungsstellen verwendet wird.