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Die
vorliegende Erfindung betrifft prothetische Vorrichtungen. Im Besonderen
betrifft die Erfindung Kniegelenkprothesen, die operativ zwischen die
Femurkondyle und das Tibiaplateau des Kniegelenks implantiert werden
können.
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Die
Druckschriften FR-A-2700262 und EP-A-1136045 definieren jeweils
den nächstliegenden
Stand der Technik und bestimmen den Oberbegriff des Anspruches 1.
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Gelenkknorpel
und Meniskusknorpel stellen die mobilen gewichtstragenden Oberflächen des Kniegelenkes
bereit. Eine Beschädigung
dieser Oberflächen
erfolgt im Allgemeinen aufgrund genetischer Vordisposition, Trauma
und/oder Alterung. Das Ergebnis ist gewöhnlich die Entwicklung von
Chondromalazie, Ausdünnung
und Erweichung des Gelenkknorpels und degeneratives Reißen des
Meniskusknorpels. Es sind verschiedene Verfahren verfügbar, um
diese Erkrankungsprozesse zu behandeln. Jede Möglichkeit hat gewöhnlich spezifische
Indikationen und wird von einer Reihe von Vorteilen und Mängeln begleitet,
die mit anderen Möglichkeiten verglichen
werden können.
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Das
gesunde Kniegelenk hat ein ausgeglichenes Ausmaß an Gelenkknorpel über die
vier Oberflächen
seines bikompartmentellen Gelenks hinweg (mediale Femurkondyle,
mediales Tibiaplateau, laterale Femurkondyle und laterales Tibiaplateau). Bei
Patienten mit Osteoarthritis führt
ein degenerativer Prozess typischerweise zu einem unsymmetrischen
Verschleißmuster,
das ein Kompartment mit wesentlich weniger Gelenkknorpel bedeckt
zurücklässt als
die distalen Abschnitte (oder gewichttragenden Bereich) der Tibia
und des Femurs als das andere Kompartment. Üblicherweise ist das mediale
Kompartment des Kniegelenkes häufiger
betroffen, als das laterale Kompartment.
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Wenn
die Erkrankung fortschreitet, nutzen sich große Mengen Gelenkknorpel ab.
Aufgrund der unsymmetrischen Natur der Erosion wird die Ausrichtung
der mechanischen Drehachsen des Femurs relativ zu der Tibia in Richtung
des Kompartments gekippt, das den Hauptteil der Erosion erfährt. Das
Ergebnis ist eine Varusdeformierung (O-Beine) im Fall eines Vorherrschens
einer Erkrankung des medialen Kompartments oder einer Valgusverformung
(X-Beine) in dem Fall eines Vorherrschens einer Erkrankung des lateralen
Kompartments. Faktoren, wie übermäßiges Körpergewicht,
frühere
traumatische Verletzung, Knieinstabilität und Fehlen des Meniskus sowie
genetische Vordisposition beeinflussen alle den Fortschritt der
Erkrankung.
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Die
Erkrankung ist gewöhnlich
mit den Stadien Stufe I bis V definiert, wobei Stufe III einen signifikanten
Gelenkknorpelverlust bedeutet, Stufe IV eine gewisse Eburnifikation
des subchondralen Knochens bedeutet und Stufe V sowohl signifikanten
Gelenkverlust als auch Knochenverlust darstellt.
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Es
ist wichtig zu verstehen, dass sich die Erkrankung selbst als regelmäßiger bis
dauerhafter Schmerz manifestiert, der für den Patienten recht unbequem
sein kann. Was die Ursache dieses Schmerzes betrifft, gibt es viele
Meinungen, aber es ist offensichtlich, dass, wenn das Gelenkkompartment
zusammenfällt,
das Kolateralband auf der Seite der vorherrschenden Erkrankung zunehmend
durchhängend
wird (wie eine Seite eines Paares loser Strumpfhalter) und sich
die Tibia- und Femurachsen beispielsweise von einem Varuszustand
und einem Valguszustand bewe gen. Dies erhöht die Spannung an dem gegenüberliegenden
Kolateralband (und auch genauso an den Kreuzbändern) und verschiebt die Last
tragenden Funktionen dieses bikompartmentellen Gelenkes zunehmend
in Richtung der erkrankten Seite. Diese zunehmende Laxheit des Gelenkes
steht im Verdacht, einiges von dem Schmerz, den man empfindet, hervorzurufen.
Darüber
hinaus spricht der Körper,
wenn die Traglasten verschoben werden, auf die zunehmende Belastungen
an dem erkrankten Kompartment mit einer erhöhten Produktion von knochigen
Oberflächenbereichen
(Osteophyten) in einem Versuch an, die immer mehr zunehmende Belastung
je Flächeneinheit
zu vermindern. Die gesamte Verschiebung der Geometrie der Kniekomponente
bewirkt eine Fehlausrichtung der mechanischen Achse des Gelenkes.
Die Fehlausrichtung bewirkt eine Zunahme der Geschwindigkeit der degenerativen
Veränderung
der erkrankten Gelenkoberflächen,
was einen immer mehr zunehmenden Umfang an Knorpelabrieb hervorruft,
der sich in dem Gelenk aufbaut, was weitere Gelenkentzündung und in
der Folge Schmerzen bewirkt.
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Gegenwärtig gibt
es einen Mangel an Anwendungsmöglichkeiten,
um einen relativen jungen Patienten mit moderater bis schwerer Chondromalazie
zu behandeln, die hauptsächlich
ein Kompartment des Knies betrifft. Die gegenwärtigen Behandlungen umfassen
NSAIDs, Kortisoninjektionen, Injektionen mit Hyaluronsäure (HA)
und arthroskopisches Debridement. Einige Patienten können NSAID
nicht tolerieren oder scheuen das Risiko möglicher Nebenwirkungen von
NSAID. Wiederholte Kortisoninjektionen schwächen nach längerer Zeit in der Tat den
Gelenkknorpel. HA hat viel versprechende Ergebnisse gezeigt, ist
jedoch bezüglich
des Schmerzes nur eine kurzzeitige Lösung. Ein arthroskopisches
Debridement alleine liefert häufig
kleine lang andauernde Entlastung von Symptomen. Leider führt der
Mangel an Langzeiterfolg dieser Behandlungen zu mehr invasiven Behandlungsverfahren.
Osteochondrale Allografien und Mikrofrakturtech niken sind für kleine Knorpeldefekte
angezeigt, die typischerweise das Ergebnis eines Traumas sind. Diese
Verfahren sind nicht dafür
geeignet, große
Bereiche einer Degeneration zu behandeln. Zusätzlich können osteochondrale Allografien
nur dazu verwendet werden, Defekte an der Femurkondyle zu behandeln.
Eine Degeneration der Tibia kann mit dieser Technik nicht behandelt werden.
Hohe Tibia-Osteotomie (HTO) korrigiert die Varusfehlausrichtung
zwischen der Tibia und dem Femur, aber da sie unterhalb der Gelenklinie
durchgeführt
wird, füllt
sie nicht den Knorpelleerraum oder spannt nicht das mediale Kolateralband
(MCL) nach. Das Entfernen von Knochen und Verändern der Gelenklinie verkompliziert
nicht den Übergang
zu einer totalen Kniearthroskopie (TKA). Jedoch lässt eine HTO
eine harte sklerotische Knochenregion zurück, der schwierig zu durchdringen
ist, was einen Übergang
zu einem totelen Knieersatz (TKR) technisch herausfordernd macht.
Unikompartmenteller und bikompartmenteller Knieersatz entfernt signifikante Mengen
an Knochen, und wird, wenn er bei jüngeren Patienten durchgeführt wird,
wahrscheinlich eine Nachoperation erfordern, wenn diese altern.
Eine Nachoperation bei einem totalen Knieersatz ist gewöhnlich umfangreich
und führt
zu einer vorhersehbar verminderten mechanischen Lebenserwartung. Es
ist deshalb das Beste, diese Art von Knochenresektionsoperation
so lange wie möglich
zu verzögern.
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Die
einzige wirkliche Lösung
ist, das fehlerhafte Gelenk durch "Auffüllen" des Gelenkraumes
mit mehr Gelenklagermaterial durch eine vollständige Nachbildung der Oberfläche der
existierenden Femurkondyle und des existierenden Tibiaplateaus wiederaufzubauen.
Durch Ersetzen des ursprünglichen Knorpels
bis zu seiner Tiefe vor der Erkrankung wird die mechanische Achsausrichtung
des Gelenks wieder zu ihrem ursprünglichen Zustand hergestellt.
Leider gibt es bis jetzt noch nicht diese natürli chen Gelenkmaterialien und
operative Technik, die erforderlich sind, um diese Austauschaufgabe
zu bewerkstelligen.
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Gegenwärtig ist
der Ersatz der existierenden Flächen
mit anderen Materialien als Gelenkknorpel nur mit einem totalen
oder unikondylaren Knieersatz möglich,
und diese Prozeduren erfordern das Entfernen von signifikanten Mengen
der darunter liegenden Knochenstruktur.
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Das
alternative Verfahren ist, den Gelenkraum mit einem Spacer zu füllen, der
die fehlenden Gelenkmaterialien ersetzt. Dieser Spacer sollte auch eine
anatomisch korrekte tragende Oberfläche für sowohl die Tibiafläche als
auch die Femurfläche
bereitstellen (U.S.-Patent 6,206,927).
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Das
Anbringen einer neuen tragenden Oberfläche an der Femurkondyle ist
technisch herausfordernd und wurde zuerst vor über 40 Jahren mit dem MGH(Massachusetts
General Hospital)-Knie mit begrenztem Erfolg versucht. Wie eine
Zahnkrone bedeckte sie beide Femurkondylen mit Vitallium (CoCr) und
lag auf dem existierenden Tibiapateau auf.
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Die
Tibia bedeckende Einrichtungen, wie die Tibiaschale von McKeever,
Macintosh und Townley, erhalten die existierende Femuroberfläche als
die tragende Oberfläche,
aber wie bei dem MGH-Knie erforderten alle eine signifikante Knochenresektion, was
sie ebenfalls nicht zu idealen Lösungen
macht.
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Diese
Vorrichtungen machten auch keinen besonderen Versuch, die spezifische
Femur- oder Tibiageometrie des Patienten in Einklang zu bringen, wodurch
deren Chancen für
einen optimalen Erfolg vermindert wurden. Da diese Vorrichtungen
aus CoCr hergestellt waren, das unterschiedliche Viskoelastizitäts- und
Verschleißeigenschaften
gegenüber den natürlichen
Gelenkmaterialien aufweist, könnte jede
Oberflächengeometrie,
die nicht genau zu der tragenden Oberfläche der Tibia oder des Femur passt,
einen vorzeitigen Verschleiß des
verbleibenden Knorpels aufgrund einer unsymmetrischen Belastung
hervorrufen.
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Neuere
in der Entwicklung befindliche Materialtechnologien umfassen das
Füllen
des Gelenkraums, indem Polyurethan in das Gelenk injiziert wird
(U.S. Patent 5,795,353) und es mit Löchern, die in das Tibiaplateau
gebohrt werden, verankert wird. Andere umfassen eine Reihe von Polymermaterialien
wie etwa PVA-Hydrogele in einem Titannetz, wie es von Chang et al.
beschrieben wird "Historical Comparison
of Tibial Articular Surfaces Against Rigid Materials And Artificial
Articular Cartilage",
Journal of Biomedical Material Research, 37, 51-59, 1997, biologisch
zersetzbare Anhydridpräpolymere,
die durch Bestrahlung mit UV-Licht quervernetzt werden können (U.S.-Patent
5,902,599) und in-vivo gewachsene Gelenkchondrozyten in einer Kollagenfaser
oder einem anderen biokompatiblen Gerüst (U.S.-Patent 5,158,574).
Andere Materialien mit niedriger Oberflächenenergie, wie etwa Low-Temperatur-Isotropic (LTI)
Pyrolytic Carbon sind ebenso als tragende Oberflächen untersucht worden.
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All
diese Techniken sind durch die Fähigkeit von
jemandem begrenzt, zuallererst diese Materialien auf eine anpassungsfähige Weise
derart zu gestalten, dass die existierende Kniegelenkgeometrie nachgebildet
wird, während
gleichzeitig dessen Lage in dem Gelenk aufrechterhalten wird, wobei
sie darüber
hinaus in der Lage sind, die mechanischen Belastungszustände des
Knies zu überstehen.
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Deshalb
wird ein unikompartmenteller interpositioneller Spacer benötigt, der
verschliessenes Gelenkmaterial effektiv ersetzt, die normale Gelenkausrichtung
wiederherstellt, ohne irgendeine Knochenresektion zu benöti gen, und
eine anatomisch korrekte tragende Oberfläche bereitstellt, damit die Femurkondyle
dagegen eine gelenkige Bewegung ausführen kann.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine implantierbare Knieprothese,
wie sie in Anspruch 1 definiert ist, vorgesehen. Die Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zum Herstellen der gleichen Knieprothese.
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In
dieser Prothese kann darüber
hinaus vorgesehen sein, dass eine erste Abmessung D durch das erste
und zweite Ende definiert ist, dass eine zweite Abmessung F durch
die erste und zweite Seite definiert ist, und dass die Abmessung
F ungefähr 0,25
bis ungefähr
1,5 der Abmessung D beträgt.
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Die
Erfindung wird nun im Folgenden ausführlicher anhand der Ausführungsformen
und der Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 ist
eine Draufsicht, die eine Ausführungsform
einer implantierbaren Knieprothese darstellt.
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2 ist
eine Querschnittsansicht, genommen entlang der Linie A-A von 1.
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3 ist
eine Querschnittsansicht, genommen entlang der Linie B-B von 1.
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4-8 stellen
verschiedene Ansichten von Ausführungsformen
der Vorrichtung dar, die mindestens ein Kielelement umfassen.
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9 stellt
die Platzierung der Prothese in einem Kniegelenk dar.
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Die
vorliegende Vorrichtung ist eine implantierbare Knieprothese in
der Form eines unikompartmentellen interpositionellen Spacers, der
verschliessenes Gelenkmaterial effektiv ersetzt, die normale Gelenkausrichtung
wiederherstellt und eine kongruente tragende Oberfläche für die Femurkondyle
bereitstellt, so dass sie sich dagegen gelenkig bewegen kann. Darüber hinaus
beseitigt sie im Wesentlichen eine gelenkige Bewegung gegen die
Tibiaoberfläche, wodurch
eine weitere Zersetzung der Tibiafläche verhindert wird. Die Degeneration
der Femuranatomie wird signifikant vermindert, da die zugehörige Femuroberfläche der
Vorrichtung die komplexe Form der Femurkondyle sowohl bei Streckung
als auch bei Beugung aufnimmt. Das Einsetzen der Vorrichtung wird über eine
mediale Parapatella-Incision mit 3 cm bis 5 cm nach einem arthroskopischen
Debridement des femoralen und tibialen Knorpels und nach einem Entfernen
des medialen Meniskus in Richtung des Randes entlang der anterioren,
medialen und posterioren Abschnitte vorgenommen. Es ist keine Knochenresektion
oder mechanische Fixierung der Vorrichtung erforderlich. Es werden
nur Osteophyten, die die Platzierung der Vorrichtung oder die richtige Ausrichtung
der Kolateralbänder
behindern, entfernt. Die Vorrichtung wird in mehreren Dicken angeboten, um
den Gelenkraum einzunehmen und das Problem der "losen Strumphalter" der Kolateralbänder zu lösen. Indem der Gelenkraum eingenommen
wird und die Kolateralbänder
wieder gespannt werden, verbessert der unikompartmentelle interpositionelle Spacer
die Gelenkstabilität
und stellt eine normalere mechanische Ausrichtung der Gliedmaße wieder
her.
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Eine
implantierbare Knieprothese 100 ist in 1 dargestellt.
Eine anteriore/posteriore (A/P) Querschnittsansicht ist entlang
der Schnittlinie A-A genommen und in 2 dargestellt.
Eine mediale/laterale (M/L) Querschnittsansicht ist entlang der Schnittlinie
B-B genommen und in 3 dargestellt. Ein Ursprung
des Koordinatensystems (CSO) 10 findet sich am Schnittpunkt
der Linien A-A und B-B. Die Prothese 100, 1-3,
umfasst einen Körper 102 mit
einem Umfangsrand 112, einer ersten oder Tibiafläche 104 und
einer zweiten oder Femurfläche 106.
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Die
gegenwärtige
mechanische Struktur ist ein Kompromiss zwischen der Geometrie der
Femurkondyle und der Kinematik des Knies. Spezieller weist die Femurkondyle
zwei Haupt-AP-Radien auf, so dass, bei vollständiger Streckung des Knies,
eine Radiusposition in Kontakt mit dem Tibiaplateau steht, wohingegen
während
einer Beugung ein anderer Abschnitt der Femurkondyle mit dem Tibiaplateau
in Kontakt steht. Darüber
hinaus treten Komplikationen auf, wenn erkannt wird, dass der Femur
in Bezug auf die Tibia während
der Beugung rotiert, wodurch die Orientierung der Femuranatomie
zu dem Tibiaplateau verändert
wird. Es wurden viele Untersuchungen der Bestimmung gewidmet, ob
irgendeine Beziehung in der normalen menschlichen Anatomie vorhanden
ist, die es zulassen würde,
die erforderlichen Abmessungen der Vorrichtung für einen richtigen Sitz und
eine richtige Funktion auf der Basis einer einzigen, leicht festzulegenden,
messbaren anatomischen Landmarke zu definieren. Auf der Basis einer Studie
von über
100 MRI und 75 Röntgenbildern
von Versuchspersonen im Bereich von 15 bis 87 Jahren wurde eine
Beziehung zwischen dem anteroposterioren Radius des am weitesten
distalen Abschnitts der Femurkondyle und den Abmessungen, die die
geometrische Form der Vorrichtung steuern, hergestellt. Die Datenbank
deckte einen Bereich von femoralen anteroposterioren Radien zwischen
32 mm und 48 mm auf. Es ist jedoch bekannt, dass der weltweite Bereich
aufgrund der Unterschiede der menschlichen Anatomie zwischen den
Rassen viel größer ist.
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Ein
bevorzugtes Konstruktionsverfahren richtet den Fortsatz des Femurradius
mit dem CSO 10 aus. 1. Der Fortsatz
der Tibiafläche
wird ebenfalls im Allgemeinen in sowohl der A/P-Richtung als auch
der M/L-Richtung
mit dem CSO 10 ausgerichtet, ist aber vertikal von dem
CSO 10 örtlich
festgelegt, um die Dicke des Teils zu schaffen. Die im Wesentlichen
ovale Form des Umfangsrandes 112 ist dann in Bezug auf
die CSO 10 örtlich
festgelegt. Im Allgemeinen ist der CSO 10 der Vorrichtung
in der Mitte der Ellipse angeordnet, und eine Nebenachse der Ellipse
F steht mit der Hauptachse D durch ein Verhältnis in Beziehung, das im
Bereich F = 0,25D bis 1,5D liegt, wobei ein bevorzugter Wert = 0,64D
ist. Ähnliche
Verhältnisse
können
für alle
steuernden Abmessungen des Teils festgelegt werden, so dass die Form
in der Ebene, d.h. wie von oben oder unten betrachtet, die Femuroberflächengeometrie
und die Tibiaoberflächengeometrie
für eine
normale Tibiaanatomie allgemein durch eine physikalische A/P-Messung
der Tibiaanatomie des Patienten definiert werden können. Die
geeignete Dicke des Implantats kann durch Messen des Ausmaßes an Gelenkraum zwischen
der Femur- und Tibiaoberfläche
bestimmt werden, wenn ein geringes Ausmaß an Valgus (Fersen nach außen, Knie
nach innen) auf das Knie angewandt wird.
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Wieder
mit Bezug auf die 1-3 ist eine
bevorzugte Beziehung zwischen Femurradius RA zu anderen Gelenkabmessungen
(Femurradius ist der treibende Radius für alle anderen Abmessungen)
wie folgt:
- • Medial-Lateral-Radius
RB = 0,25A bis 1,0A
- • Kurve
der anterioren Hälfte
des Femurradius RC = 0,5A bis 2,0A, posteriore Hälfte ist gerade
- • Länge D =
0,6A bis 1,4A
- • Posteriore
Hälfte
E = 0,1A bis 0,75A
- • Breite
F = 0,25A bis 1,5A
- • Breite
von Teilmitte zu medialem Rand G = 0,096A bis 0,48A
- • Radius
Ebene anterior RH = 0,16A bis 0,64A
- • Radius
Ebene posterior RM = 0,16A bis 0,64A
- • Radius
entlang der lateralen Eminentia-Fläche RP = 0,1A bis 2,0A
- • Breite
von Teilmitte zu lateralem Rand Q = –0,32A bis +0,32A
- • Lage
des Übergangs
vom anterioren Radius zum medialen Radius Y = –0,32A bis +0,32A
(Ein
negativer Wert bedeutet, dass sich eine Abmessung bis zu einer gegenüberliegenden
Seite der Schnittlinie A-A erstrecken kann.)
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Nachstehend
sind bevorzugte Radien aufgeführt,
die dazu verwendet werden, die Form der Prothese 100 zu
definieren, ausgedrückt
anhand der Abmessung RA, d.h. dem Femurradius der Prothese 100.
- P = 0,238A
- E = 0,5A
- F = 0,64A
- H = 0,32A
- M = 0,384A
- G = 0,352A
- Q = 0,1056A
- Y = 0,1152A
- B = 0,68A
- D = RA
- RC = RA
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Die
tatsächliche
Form der vorliegenden Erfindung kann auf den Einzelnen zugeschnitten
werden. Personen mit starker Varus- oder Valgusverfor mung aufgrund
von Verschleiß,
Degeneration oder Erkrankung können
eine Vorrichtung benötigen,
die eine beträchtlich
größere Dicke über die
Abschnitte hinweg aufweist, an denen der Verschleiß am Weitesten
fortgeschritten ist. Beispielsweise werden viele Patienten, die
an diesem frühen
Stadium einer degenerativen Arthritis leiden, große Bereiche
von eburniertem Knochen entlang des medialen Rands des Tibiaplateaus
und der Femurkondyle aufweisen, aber noch signifikant verbleibenden
Knorpel entlang der Tibia-Eminentia haben. In diesen Fällen kann
die Tibiaoberfläche
des Implantats entlang des medialen Randes dicker sein, um die Defekte
an dem Tibiaplateau auszugleichen und die Stabilität der Vorrichtung zu
erhöhen.
Ein nach diesen Spezifikationen hergestelltes Implantat wäre stärker keilförmig, wenn
es in einer frontalen Ebene betrachtet wird, wobei die mediale Seite
des Implantats die dickere Seite des Keils wäre. Dieser Keil könnte in
jeder Richtung orientiert sein, um die spezifische Lage eines signifikanten Knorpelverlustes
für einen
gegebenen Patienten auszugleichen.
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Alternativ
kann der Knorpelverlust in dem zentralen Last tragenden Abschnitt
der Femurkondyle konzentriert sein. Dieser Zustand führt zu einer
Femurkondyle, die im Wesentlichen flach ist, wenn das Knie sich
in der Streckungsendlage befindet. Um den abgeflachten Bereich der
Femurkondyle zu überbrücken, kann
die Femuroberfläche
einer spezifischen Implantatgröße verbreitert
werden, während
der geometrische Bereich der Tibiafläche erhalten bleibt. Diese
Abwandlung des Implantats würde
einen Überhang
der Tibiaoberfläche über den
Rand des Tibiaplateaus hinaus verhindern, während sie einen größeren Oberflächenbereich
bereitstellt, um die Kontaktlasten an der Femuroberfläche zu verteilen.
In manchen Fällen
kann es bevorzugt sein, den Femuroberflächenbereich für eine gegebene
Implantatgröße zu verringern.
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Eine
Degeneration in dem medialen Kompartment wird bewirken, dass sich
die Femurkondyle in Richtung des medialen Randes der Tibia verschiebt,
so dass die Mitte des Femurs nicht länger direkt über der
Mitte der Tibia liegt. Bei manchen Patienten kann es erwünscht sein,
die Femurfläche
des Implantats lateral in Bezug auf die Tibiageometrie zu verschieben,
um den Femur in eine normalere Ausrichtung zurückzubringen. Es können andere
degenerative Zustände
vorliegen, die durch Verschieben und/oder Drehen der Femurgeometrie
in einer Vielfalt von Richtungen in Bezug auf die Tibiaoberfläche ausgeglichen
werden könnten.
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Die
vorliegende Erfindung ist dazu vorgesehen, den Raum zu füllen, der
aus Knorpelverlust an sowohl der Femurkondyle als auch dem Tibiaplateau resultiert.
Die Dicke des Implantats an dem CSO sollte annähernd gleich dem kombinierten
Ausmaß von Knorpelverlust
von den zwei knochigen Oberflächen sein.
Wenn ein Implantat mit richtiger Dicke zwischen Femur und Tibia
eingesetzt ist, wird der Schenkel wieder in seine richtige anatomische
Ausrichtung hergestellt und Bandstrukturen um das Knie herum werden
wieder gespannt.
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Bei
jugendlichen Patienten, bei denen eher ein durch ein Trauma hervorgerufener
Schaden als schwerwiegender Verschleiß oder Degeneration aufgetreten
ist, werden Unterschiede in der Vorrichtungsdicke eher mäßig sein.
Im Allgemeinen ist die Vorrichtung nierenförmig, wenn sie in der Ebene
betrachtet wird, und weist eine negative Meniskusform auf, wenn
sie von der Seite betrachtet wird, d.h. die Dicke entlang des Umfangs
der Vorrichtung ist größer als
die Dicke entlang der Mitte der Vorrichtung. Die Nierenform in der
Ebene kann im Allgemeinen als elliptisch beschrieben werden, wobei
die Form einer verzerrten Ellipse ähnelt.
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Ein
Fachmann kann die allgemeine elliptische Form mit einer Kombination
aus geraden Linien und radialen Übergängen annähern. Deshalb
soll der Ausdruck "im
Wesentlichen elliptisch" alle
Konstruktionsverfahren mit einschließen, die eine planare Form ergeben,
die in einer Richtung länger
als in der Querrichtung ist und gerundete Ecken aufweist.
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Bei
manchen Patienten kann es vorteilhaft sein, die Prothese an dem
Tibiaplateau anzubringen. Beispielsweise ist in einer der Ausführungsformen von 4 eine
implantierbare Knieprothese allgemein mit 400 bezeichnet
und umfasst einen Körper 402 mit
einer im Wesentlichen elliptischen Form in der Ebene und einem Paar
gegenüberliegenden
Flächen.
Eine erste oder Tibiafläche 404 umfasst
eine konvexe Oberfläche 406.
Eine zweite oder Femurfläche 408 umfasst
eine konkave Oberfläche 410.
Genauer sind die erste Fläche 404 und
die zweite Flächee 408 im
Wesentlichen nierenförmig.
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Ein
Umfangsrand 412 mit variabler Dicke erstreckt sich zwischen
der ersten Fläche 404 und
der zweiten Fläche 408.
Der Umfangsrand 412 umfasst eine erste oder mediale Seite
M, eine zweite oder laterale Seite L, gegenüber der ersten Seite M, ein
erstes oder anteriores Ende A und ein zweites oder posteriores Ende
P, gegenüber
dem ersten Ende A.
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Ein
Kielelement 422 erstreckt sich von der ersten Fläche 404.
Das Kielelement 422 ist im Wesentlichen keilförmige und
umfasst einen ersten Rand 424, der an der ersten Fläche 404 angebracht ist,
und einen zweiten Rand 426, der sich von der ersten Fläche 404 erstreckt.
Ein zweiter Rand 426 ist verjüngt und umfasst einen erhöhten Abschnitt 428 an
einem Ende 430, der benachbart zu dem Umfangsrand 412 liegt.
Ein Paar Greiföffnungen 432 kann
in dem Umfangsrand 412 vorgesehen sein, um ein Einsetzwerkzeug
(nicht gezeigt) aufzunehmen. Das Kielelement 422 kann wie
gewünscht
orientiert sein. Beispielsweise ist das Kielelement 422 derart orientiert,
dass es sich zwischen dem anterioren Ende A und dem posterioren
Ende P in 4 erstreckt, und alternativ
umfasst ein Körper 202 ein Kielelement 222, 5,
das derart orientiert ist, dass es sich entlang einer Tibiafläche 204 zwischen
einer medialen Seite M und einer lateralen Seite L erstreckt. Ein
erhöhter
Abschnitt 228 liegt benachbart zu einer Umfangsseite 212.
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In
der Ausführungsform
von 6 umfasst ein Körper 302 ein erstes
Kielelement 322a, das von einem zweiten Kielelement 322b getrennt
ist. Das erste Kielelement 322a ist relativ zu dem zweiten Kielelement 322b unter
einem Winkel angeordnet. Das erste Kielelement 322a umfasst
einen erhöhten Abschnitt 328a benachbart
zu einem Umfangsrand 312, und das zweite Kielelement 322b umfasst
einen erhöhten
Abschnitt 328b benachbart zu dem Umfangsrand 312.
Das erste Kielelement 322a ist derart orientiert, dass
es sich entlang einer Tibiafläche 304 erstreckt,
um sich zwischen einem posterioren Ende P und einer medialen Seite
M auszudehen, wohingegen das zweite Kielelement 322b derart
orientiert ist, dass es sich entlang der Fläche 304 zwischen dem posterioren
Ende P und einer lateralen Seite L erstreckt.
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In
der Ausführungsform
von 7 umfasst ein Körper 602 ein erstes
Kielelement 622a, das von einem zweiten Kielelement 622b getrennt
ist. Das erste Kielelement 622a ist unter einem Winkel
relativ zu dem zweiten Kielelement 622b angeordnet. Das erste
Kielelement 622a umfasst einen erhöhten Abschnitt 628a benachbart
zu einem Umfangsrand 612, und das zweite Kielelement 622b umfasst
einen erhöhten
Abschnitt 628b benachbart zu dem Umfangsrand 612.
Das erste Kielelement 622a ist derart orientiert, dass
es sich entlang einer Tibiafläche 604 zwischen
einer medialen Seite M und einer zentralen Region R des Körpers 602 erstreckt.
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Das
zweite Kielelement 622b ist derart orientiert, dass es
sich entlang der Tibiafläche 604 zwischen
einem posterioren Ende P und der zentralen Region R des Körpers 602 erstreckt.
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In
der Ausführungsform
von 8 umfasst ein Körper 502 ein erstes
Kielelement 522a, das ein zweites Kielelement 522b schneidet.
Das erste Kielelement 522a ist unter einem Winkel relativ
zu dem zweiten Kielelement 522b angeordnet. Das erste Kielelement 522a umfasst
einen erhöhten
Abschnitt 528a benachbart zu einem Umfangsrand 512.
Das erste Kielelement 522a ist derart orientiert, dass
es sich entlang einer Tibiafläche 504 zwischen
einem posterioren Ende P und einem anterioren Ende A erstreckt.
Das zweite Kielelement 522b umfasst einen erhöhten Rand 528b.
Das zweite Kielelement 522b ist derart orientiert, das
es sich entlang der Tibiafläche 504 zwischen
einer medialen Seite M und einer lateralen Seite L erstreckt.
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In
den Ausführungsformen
der 4-8 umfasst die konvexe Oberfläche der
ersten Fläche bevorzugt
einen Konturwinkel (der oben besprochen wurde), der im Wesentlichen
gleich ist wie ein zugehöriger
Konturwinkel eines Tibiaplateaus. Jedoch kann diese Oberfläche mit
einem Kielelement flach oder planar, falls dies erwünscht ist,
statt konvex sein. Die konkave Oberfläche der zweiten Fläche umfasst
einen Konturwinkel (der oben besprochen wurde), der im Wesentlichen
gleich ist wie der einer zugehörigen
Femurkondyle. Als solche sind diese Kielelemente bei dem Aufrechterhalten
der auf dem Tibiaplateau angeordneten Prothese zweckmäßig.
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In 9 ist
die Prothese 100 in einem Kniegelenk 700 zwischen
dem Femur 702, der die Femurkondylen 704 umfasst,
und einer Tibia 706, die das Tibiaplateau 708 umfasst,
angeordnet. Der Femur 702 und die Tibia 706 umfassen
miteinander verbundene Kolateralbänder 710. Die Vorrich tung 100 stellt die
Position des posterioren Endes P, des anterioren Endes A, der medialen
Seite M und der lateralen Seite L dar, wenn die Vorrichtung 100 in
das Kniegelenk 700 eingesetzt ist.
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Die
prothetische Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ist eine unikompartmentelle
Vorrichtung, die für
eine minimal invasive operative Implantation geeignet ist, ohne
eine Knochenresektion zu erfordern. Die Vorrichtung ist in einem
Kompartment, in dem ein Abschnitt des natürlichen Meniskus gewöhnlich angeordnet
ist, positioniert. Der natürliche Meniskus
kann abhängig
von seinem Zustand in Position gehalten werden oder kann vollständig oder teilweise
entfernt werden. Unter gewöhnlichen
Umständen
werden abgerissene Stücke
des natürlichen Meniskus
entfernt und beschädigte
Gebiete wie notwendig zugeschnitten. In etwas selteneren Fällen kann
der gesamte Abschnitt des Meniskus, der in dem Meniskushohlraum
ruht, entfernt werden. Tatsächlich
ist die Form der vorliegenden Vorrichtung, wie es nachstehend beschrieben
wird, nicht gleich wie die des natürlichen Meniskus, und in den
meisten Fällen
wird sie den Meniskus nicht vollständig ersetzen.
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Mit
dem Begriff "unikompartmentell" ist gemeint, dass
jede Vorrichtung für
die Implantation in nur ein einziges Kompartment geeignet ist, das
durch den Raum zwischen einer Femurkondyle und ihrem zugehörigen Tibiaplateau
definiert ist. Mit anderen Worten ist die vorliegende Vorrichtung
keine "bikompartmentelle" Vorrichtung, die,
in einer starren Vorrichtung, in beide Femurkondylen/Tibiaplateau-Kompartments
eingesetzt werden könnte.
In vielen, wenn nicht gar in den meisten Fällen, wird eine Vorrichtung in
nur ein Kompartment, im Allgemeinen das mediale Kompartment, eingesetzt,
da der Meniskus und die zugehörigen
Gelenkoberflächen
in diesen Kompartments (mediale Kompartments des linken Knies und des
rechten Knies) am stärksten
Verschleiß und Schädigung ausge setzt
sind. Es ist jedoch möglich, zwei
separate Vorrichtungen in die medialen und lateralen Kompartments
des gleichen Knies einzusetzen, oder zwei derartige Vorrichtungen
zu verwenden, die mechanisch aber nicht starr verbunden sind.
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Im
Gegensatz zu den meisten Vorrichtungen, die aus weichem, nachgiebigem
Material gebildet sind, das konstruiert ist, um die Funktion des
natürlichen
Meniskus, den sie ersetzen, anzunehmen, ist die vorliegende Vorrichtung
aus relativ hartem Material mit einem relativ hohen Modul gebildet.
Geeignete Materialien sind beispielsweise Stahl, Keramiken und verstärkte oder
nicht verstärkte
warm härtende
oder thermoplastische Polymere. Die Vorrichtung braucht nicht aus
einem einzelnen Material zu bestehen, sondern es können Verbundstrukturen
aus Stahl/Thermoplast, Stahl/Keramik, Keramik/Polymer usw. verwendet
werden. Alternativ können
Verbünde aus
den obigen Materialien mit biologisch aktiven Oberflächen oder
Komponenten verwendet werden. Biologisch aktive Komponenten umfassen
Oberflächen,
die pharmazeutische Mittel enthalten können, um Knorpelwachstum zu
stimulieren oder eine Knorpeldegeneration zu verzögern, welche
auf einmal oder auf eine zeitlich abgestimmte Weise abgegeben werden.
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Im
Allgemeinen können
Abschnitte der Vorrichtung, von denen zu erwarten ist, dass sie
aufgrund entweder einer größeren Bewegung
relativ zu der zugehörigen
Oberfläche
(d.h. relativ zu der Femurkondyle oder dem Tibiaplateau) oder einer
hohen Spannung den größten Verschleiß aufweisen,
aus einem festeren, stärker
abriebbeständigen
Material als der Rest der Vorrichtung hergestellt werden, wenn Verbundstrukturen
verwendet werden. Dieses Verfahren kann ideal zur Verwendung in
Verbindung mit der Implantation von kultivierten Chondrozyten (Knorpelzellen,
die als Kerne) verwendet werden, oder osteochondraler Transplantation
ideal sein. Wenn darüber
hinaus die Stelle einer Schädigung
an dem Gelenkknorpel oder an einem Abschnitt der Knochenstruktur
bekannt ist, wird der relativ konstante Radius der Oberfläche der
vorliegenden Vorrichtung die fehlerhaften Gebiete an diesen Stellen überbrücken, wodurch
die Last auf gesundes Gewebe umverteilt wird und wodurch zugelassen
wird, dass entzündete,
erkrankte oder auf andere Weise geschädigte Gebiete sich regenerieren
können.
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Beispielsweise
kann ein Abschnitt der Femurkondyle, des Tibiaplateaus, des Gelenkknorpels usw.
beschädigt
worden sein oder eine Gewebedegeneration erfahren. Die fortdauernde
Last, die an derartigen Punkten erfahren wird, und der Verschleiß, der erfahren
wird, wenn das Knie gebeugt wird, werden die Regeneration von gesundem
Gewebe wesentlich behindern. Wenn geeignete biologisch aktive Materialien,
Chondrozyten usw. auf die geschädigte
oder degenerierte Oberfläche
aufgebracht werden, um bei der Geweberegeneration zu unterstützen, werden
diese unter gewöhnlichen
Umständen
schnell dissipiert werden. Wenn ein flexibles kissenartiges Material
in das Kniekompartment eingesetzt wird, wird das geschädigte Gebiet
dennoch einen engen Kontakt mit dem geschädigten Gebiet unter statischen
Lasten und auch fortdauernden Verschleiß und Abrieb unter nichtstatischen
Bedingungen erfahren. Unter solchen Umständen werden aktive Substanzen
schnell dissipiert. Was jedoch noch wichtiger ist, ist, dass neu
regenerierter Gelenkknorpel, der nicht die notwendige Dichte oder
Anhaftungsfähigkeit
aufweist, um Verschleiß standzuhalten,
schnell wegerodiert wird.
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Die
vorliegende Vorrichtung kann mit einer konturierten Oberfläche versehen
werden, die die Lasten gleichmäßig über Regionen
gesunden Gelenkknorpels verteilt, während Gebiete, an denen eine
Gelenkknorpeldegeneration oder -schädigung aufgetreten ist, überbrückt werden.
Aktive Substanzen können
auf einmal oder über
eine Freigabe auf zeitlich abgestimmte Weise auf die degenerierte
oder geschädigte
Gelenkknorpeloberfläche
mittels oder in Verbindung der vorliegenden Vorrichtung aufgebracht
werden. Da die Aussparung oder Form der Vorrichtung das geschädigte Gebiet
vor Lasten und Verschleiß schützt, kann
eine Geweberegeneration ohne Störung
erfolgen. Das sich regenerierende Gewebe wird Zeit haben, zu einer
vollständig
entwickelten Matrix auszureifen und zu vernetzen. Darüber hinaus
wird das sich regenerierende Gewebe, wenn die Regeneration fortschreitet,
eine Form annehmen, die durch die Form der Vorrichtung vorgegeben
wird. Ein Wachstum unter diesen Umständen hat das größte Potential
für einen
dichten, geordneten Knorpel, der die ursprüngliche Oberfläche am ehesten nachbildet.
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Die
Härte der
vorliegenden Vorrichtung ist vorzugsweise größer als Shore 60 D. Die Shore-Härte kann
im Bereich von derjenigen liegen, die für Kunststoffe in Konstruktionsqualität bis zu
gehärtetem
Stahl und Titan liegt, und vorzugsweise an dem Abschnitt der Rockwelle-Härteskala,
typischerweise von Stählen,
Hartkunststoffen und keramischen Materialien. Wegen dieser hohen
Härte,
die für
die Vorrichtung erwünscht
ist, ist leicht ersichtlich, dass die Vorrichtung auf eine gegenüber dem
Stand der Technik vollständig
unterschiedliche Weise funktioniert. Der Zweck der Vorrichtung der
vorliegenden Erfindung ist es, eine überspannende Wirkung zu erzielen,
um die fehlerhaften Gebiete zu überbrücken. Jedoch
kann in einer Verbundvariante irgendeine einzelne Komponente (wie
eine bioaktive Materialkomponente) weicher sein als das tragende
Material. Anstatt sich zu verformen, um eine Last relativ gleichmäßig auf
die zugehörigen
Oberflächen
zu verteilen, funktioniert die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
als ein starres, sich im Wesentlichen nicht verformendes, selbst
zentrierendes Lager, das nicht notwendigerweise die Last gleichmäßig ausbreitet,
sondern vielmehr die Last auf gewünschte Punkte konzentriert,
wobei mangelhafte Gebiete überspannt werden.
Wenn ein weiches und/oder niedermoduliges Elastomer oder Thermoplast
für die
gesamte Vorrichtung verwendet wird, wird nicht nur die Last nicht
auf das gesunde Gewebe konzentriert, sondern beschädigte Gebiete
werden auch einer Belastung unterzogen, wodurch die Möglichkeit
vermindert wird, dass die natürliche
regenerative Fähigkeit
des Körpers
funktionieren kann.
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Der
hohe Modul der vorliegenden Erfindung erlaubt somit die Bereitstellung
von ausgesparten oder nicht kontaktierenden Gebieten der Vorrichtung, um
eine Regeneration von Gelenkknorpel zu fördern. Bei weicheren Materialien
mit niedrigem Modul werden die natürlich auftretenden Lasten,
die in bestimmten Fällen
6,89 N/mm2 (1000 lbs/in2) übersteigen
können,
bewirken, dass sich die weicheren Vorrichtungen verformen und zulassen,
dass gewöhnlich nicht
kontaktierende Gebiete Knochen oder Knorpel, bei dem ein Kontakt
nicht erwünscht
ist, berühren. Ein
Biegeelastizitätsmodul
für Last
tragende Abschnitte der vorliegenden Vorrichtung solle deshalb bevorzugt
größer als
1,37 kN/mm2 (2 × 105 psi),
und stärker
bevorzugt größer als
20,6 kN/mm2 (3 × 106 psi)
sein. Abschnitte der Vorrichtung, die nicht den höchsten Lasten
ausgesetzt sind, können
aus Materialien mit niedrigem Modul hergestellt sein, die auch weicher
sein können
(z.B. in einem nicht einschränkenden
Sinn Nylon, Polyurethan, Polypropylen, Polyester und dergleichen,
wahlweise faserverstärkt).
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Wie
es zuvor angedeutet wurde, kann die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung derart hergestellt werden, dass sie ein biologisch oder
pharmazeutisch aktives Material im Wesentlichen enthält oder
ein solches darauf abgeschieden ist. Dies ist besonders zweckmäßig, wenn
die Vorrichtung ein fehlerhaftes Gebiet von Knochen oder Gelenkknorpel überbrückt. In solchen
Fällen
kann die Vorrichtung mit einer Beschichtung versehen sein, die biologisch oder
pharmazeutisch aktives Material enthält, beispielsweise eines, das
ein Nachwachsen von Gewebe fördert,
oder eines, das Entzündung
vermindert. Derartige Materialien können in einem Abschnitt der Meniskusvorrichtung
enthalten sein und sind dies auch stärker bevorzugt. Der Abschnitt
kann mit einer Medikation gefüllt
sein oder er kann mit einem Gel, einer Paste oder einem weichen
Polymermaterial gefüllt
sein, das die Medikation über
einen Zeitraum freisetzt. Dieser medizinisch aktive Abschnitt berührt vorzugsweise
das geschädigte
Gewebe nicht wirklich oder minimal. Diese Kontaktfreiheit wird durch
die umgebenden tragenden Oberflächen
möglich
gemacht. Beschichtungen können
auch ein Gel, eine Paste oder ein Polymer sein, das zeitlich freigegebene
Medikamente enthält.
Biologisch und pharmazeutisch aktive Materialien werden nachstehend
hierin als "aktive
Materialien" bezeichnet.
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Die
Ränder
der Vorrichtung sind vielmehr abgerundet, als dass sie die scharfen
Ecken der Vorrichtungen von U.S.-Patent 5,158,574 aufweisen. Dieser
gerundete Umfang ist aufgrund der Tatsache notwendig, dass der Vorrichtung
erlaubt werden wird, sich in dem Hohlraum zu bewegen. Eine Bewegung einer
Vorrichtung, die einen Umfang mit scharfen Ecken aufweist, würde das
Potential einer schwerwiegenden Beschädigung des umgebenden Gewebes
und der umgebenden Gelenkoberflächen
haben, zusätzlich
dazu, dass Schmerzen hervorgerufen werden. Eine "Vertiefung" in der elliptischen Form des Teils
der Vorrichtung, der sich in der Nähe der Tibia-Eminentia befinden
wird, wird von Patient zu Patient variieren. Es ist aufgrund des
großen
Bereichs an Variabilität
der menschlichen Anatomie möglich, dass
diese Vertiefung für
einige Patienten in der Vorrichtung fehlen wird. Jedoch ist die
Gesamtform in der Ebene dessen ungeachtet im Wesentlichen elliptisch.
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Die
Drehachse der Tibia auf dem Femur beträgt 90 Grad zu dem Weg des Tibiaplateaus
gegen die Femurkondyle. Die beiden Tibiaplateaus (medial und lateral)
liegen nicht in der gleichen Ebene zueinander sondern wirken in
einem relativ konstanten Radius zu ihrer jeweiligen Femurkondyle.
Mit anderen Worten, obwohl die Symmetrie der Femurseite der Vorrichtung
zu der Femurkondyle passen kann, während der Unterschenkel vollständig gestreckt
ist, erfolgt die Rotation des Tibiaplateaus gegen die Femurkondyle
entlang einer konstanten Drehachse (90 Grad zur Drehachse), wodurch
die Winkligkeit der Symmetrieachse der Femurkondyle relativ zur
Symmetrieachse des Tibiaplateaus nicht parallel ist sondern unter
einem gewissen spitzen Winkel steht. Auch liegt die Symmetrieachse
des Tibiaplateaus nicht parallel zur Drehstrecke der Tibia relativ
zu dem Femur, sondern auch unter einem gewissen schwach spitzen
Winkel. Somit beträgt
die wahre Orientierung der Vorrichtung, ungeachtet der relativen
Orientierungen der Symmetrie der Tibiaseite zu der Femurseite, 90
Grad zu der wahren Drehachse, wie es in Hollister et al. "The Axes of Rotation
of the Knee", Clin.
Orthopaedics and Rel. Res., 290 S. 259-268, J.B. Lippincott Co.,
1993 beschrieben ist. Jegliche örtliche
Positionen von höheren
Lasten sind aufgrund der Fähigkeit
der Vorrichtung, sich sowohl rotatorisch als auch lateral umzusetzen,
selbst begrenzend, was die wahre Bewegung des natürlichen
Meniskus, wie sie von Hollister beschrieben wurde, nachahmt.
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Während des
Last tragenden Abschnitts des Gangzyklus oder der Haltungsphase, übersteigt
die Beugung an dem Knie typischerweise 35° nicht. Somit treten die höchsten Drucklasten
in dem Knie auf, wenn das Knie im Wesentlichen gestreckt ist. Die
Außenkonturen
der Vorrichtung sind deshalb derart konstruiert, dass bei vollständiger Streckung
des Knies sie im Wesentlichen zu den entsprechenden Tibia- und Femuroberflächen passen
und somit die höchsten
Drucklasten über
große
Ober flächengebiete
verteilt werden können.
Die Kontaktgebiete zwischen der Femurkondyle und der Femuroberfläche der
Vorrichtung und des Tibiaplateaus und der Tibiaoberfläche der
Vorrichtung sind während
der Streckung im Wesentlichen äquivalent.
Da jedoch die Kontur der Femuroberfläche stärker konkav ist, bestimmt die
Femurkondyle bei Streckung die Position der Vorrichtung an der Oberfläche des
Tibiaplateaus.
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Wenn
das Knie gebeugt ist, wird die Übereinstimmung
entlang der Tibiaoberfläche
im Wesentlichen beibehalten. Jedoch können die konturierten zusammengehörenden Oberflächen der
Femurkondyle und die Femuroberflächen
der vorliegenden Vorrichtung zunehmend unähnlich werden, wenn sich das
Knie auslenkt. Wenn sich das Knie beugt, gibt es eine relative externe
Rotation und posteriore Translation des Femurs in Bezug auf die
Tibia. Somit wird der Konturwinkel des Femurs bei Beugung stärker in einer
Linie mit dem Konturwinkel der Tibia. Dies kann eine relative laterale
oder rotatorische Bewegung in der Tibiaebene zwischen der Femurkondyle
und der Femuroberfläche
der Vorrichtung hervorrufen. Die Kräfte, die durch die zunehmend
unterschiedliche Geometrie erzeugt werden, schaffen eine rotatorische
Bewegung in der Tibiaebene, der entlang der zugehörigen Tibiaoberflächen Widerstand
entgegengebracht wird und die auch zu einer Rückstellkraft führt, die
dazu neigt, die Vorrichtung entlang der Femurkondyle richtig anzuordnen.
Somit ist die Vorrichtung zur Femurkondyle zum Teil infolge der Übereinstimmung
zwischen der Femurkondyle und der Femuroberfläche der Vorrichtung selbst
zentrierend.
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Durch
Verändern
der Femuroberfläche
des Implantats ist es möglich,
die rotatorische Bewegung, die während
der Beugung durch die Fehlanpassung zwischen der Femuroberfläche des
Implantats und der Femurkondyle eingeleitet wird, zu vermindern. Ein
bevorzugtes Verfahren, diese Bewe gung auszugleichen, ist es, eine
weniger spitze Ausrichtung zwischen den Femur- und Tibiasymmetrieachsen
posterior zu der A/P-Mittellinie zu besitzen, wodurch die Fehlanpassung
zwischen den beiden Achsen bei Beugung verringert wird. Dieser Winkel
beträgt
vorzugsweise 0° und
kann im Bereich von +/– 10° liegen. Anterior
zu der Mittellinie ist die Femurkontur um einen Radius RC gebogen,
der tangential zum posterioren Abschnitt der Schwenkebene an dem
distalsten Punkt des Femur-A/P-Radius
RA liegt. Diese Femuroberflächengeometrie
ist im Wesentlichen ein Kompromiss zwischen den unterschiedlichen
Streckungs- und Beugungsausrichtungen der Femur- und Tibiasymmetrieachsen.
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Da
die Vorrichtung kein physikalisches Anbringungsverfahren aufweist,
dient die Kombination der geringfügig konkaven Tibiaoberfläche und
der konvexen Femuroberfläche
dazu, die Vorrichtung durch alle Bewegungsbereiche hindurch örtlich festzulegen,
vorausgesetzt, dass die Kolateralbänder unter richtiger Zugspannung
stehen. Wenn sie zu dünn
ist, könnte
die Vorrichtung aus dem Kniekompartment ausgestoßen werden. Durch die besondere Natur
der Fähigkeit,
den Verlust von Gelenkmaterial durch die Dicke der Vorrichtung auszugleichen,
beseitigt die Dickeneinstellung im Wesentlichen die Notwendigkeit
für einen
funktionellen Meniskus als tragende Oberfläche bei einem stark degenerierten Knie
(Stufe III oder IV). In diesen Fällen
liegt die Femuroberfläche
der Vorrichtung signifikant über
dem Meniskusrand, und der Meniskus ist vollständig entlastet.
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Die
Vorrichtung erhöht
auch die translatorische Stabilität des Knies. Die sich anschmiegende Form
der Femuroberfläche
begrenzt eine übermäßige Translation
des Femurs von anterior zu posterior. Infolgedessen beseitigt diese
Vorrichtung möglicherweise
die Notwendigkeit für
eine ACL-Rekonstruktion in dem älteren
Patienten.
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Allgemein
gesagt weist jedes Knie eine unterschiedliche Geometrie der jeweiligen
Femurkondylen und Tibiaplateaus auf. Selbst in Bezug auf das rechte
und linke Knie eines einzelnen Individuums, obwohl eine bilaterale
Symmetrie vorschreibt, dass die linken und rechten Kniekomponenten
Spiegelbilder sein sollten, ist dies oft nur eine Annäherung.
Somit muss die Form der betroffenen Femurkondyle und des betroffenen
Tibiaplateaus (obgleich hierin im Singular gesprochen wird, können mehr
als ein Paar Kondyle(n)/Plateau(s) betroffen sein) sichergestellt werden,
um die korrekte Geometrie der Vorrichtung für einen gegebenen Patienten
zu bestimmen.
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Um
eine Vorrichtung zu implantieren, die die von der vorliegenden Erfindung
geforderten Eigenschaften besitzt, kann das Kniegelenk des Patienten durch
ein nicht invasives Bildgebungsverfahren untersucht werden, das
in der Lage ist, hinreichend Informationen zu erzeugen, so dass
eine annähernd ausgemessene
und geformte Vorrichtung ausgewählt
werden kann. Obgleich eine Vielfalt von nicht invasiven Bildgebungsvorrichtungen
geeignet sein kann, beispielsweise Röntgenvorrichtungen und dergleichen,
ist es bevorzugt, dass Informationen hinsichtlich der Größe und Form
der Vorrichtung durch Magnet-Resonanz-Imaging (MRI) bereitgestellt
werden.
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Es
sind zwei Verfahren einer nicht invasiven Bildgebung zur Auswahl
einer geeigneten Prothese bevorzugt. Bei einem ersten Verfahren
können
MRI- oder andere nicht invasive Bildgebungs-Scans, optional mit äußeren Messungen
der Abmessungen der relevanten Tibia- und Femurabschnitte einschließlich der
Oberfläche
des besonderen Knorpels der Tibia und des Femur gekoppelt, verwendet
werden, um eine Bibliothek von Prothesen zu erstellen, deren Größe und Geometrie
sich je nach Alter und Größe des Patienten,
der genetischen Beschaffenheit des Patienten und dergleichen unterscheiden.
Eine begrenzte Anzahl von "Standard"-Vorrichtungen wird dann
hergestellt, um die Anforderungen einer generischen Population von
Patienten zu erfüllen.
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Bei
diesem ersten Verfahren wird ein nicht invasiver Bildgebungs-Scan,
wie etwa Röntgen
oder MRI, zusammen mit der Kenntnis über die genetische Beschaffenheit
des Patienten, den allgemeinen Körpertyp,
das Ausmaß der
Erkrankung, Degeneration oder Trauma und dergleichen, es dem Chirurgen ermöglichen,
eine Vorrichtung mit der richtigen Größe und Form aus der Bibliothek
für den
Patienten auszuwählen.
Die Vorrichtung wird dann durch arthroskopisch unterstütze Implantation
eingeführt,
die im Allgemeinen auf extensives Säubern von vorhandenem beschädigtem Gewebe
begrenzt ist, z.B. abgerissener oder partikulärer natürlicher Meniskusschaden. Sie
kann auch in Verbindung mit Tibiaosteotomie oder Gelenkoberflächenbehandlungsverfahren,
wie etwa Knorpeltransplantationen oder Abrasionsanthroplastie verwendet
werden. Im Anschluss an das Einsetzen der Vorrichtung kann Röntgen, Fluoroskopie
oder MRI dazu verwendet werden, die korrekte Positionierung der
Vorrichtung sowohl intraoperativ als auch postoperativ zu bewerten.
Da die verwendeten operativen Verfahren nicht schwer und auch nicht
irreversibel sind, kann eine ungeeignete Vorrichtung leicht entfernt
und ausgetauscht werden, entweder durch eine andere Vorrichtung
aus der Vorrichtungsbibliothek oder durch eine spezifisch an den Patienten
angepasste Vorrichtung.
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In
einem zweiten Verfahren erhält
jeder Patient eine oder mehrere Vorrichtungen, die spezifisch auf
den Einzelnen zugeschnitten sind, indem ein Konturausdruck der Femur-
und Tibiapassflächen und
der Größe des Meniskushohlraums
hergestellt wird. Ein derartiger Konturausdruck kann aus Bildgebungsdaten,
d.h. MRI-Daten, durch ein geeignetes Computerprogramm aufgebaut
werden. Aus dem Konturausdruck wird die richtige Oberflächengeometrie
der Vorrichtung aus der Form des jeweili gen Tibiaplateaus bzw. der
jeweiligen Femurkondyle und der Orientierung zwischen den beiden
Oberflächen
bei Streckung bestimmt. Im Allgemeinen umfassen die gerade erwähnten Formen
auch den Gelenkknorpel, der im Allgemeinen im Wesentlichen intakt
gehalten wird.
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Erfindungsgemäß ist entdeckt
worden, dass das Ausmaß an
Varusdeformation das primäre,
nicht invasive Verfahren zum Bestimmen der notwendigen Vorrichtungsdicke
ist, die für
die richtige Funktionsweise der Vorrichtung erforderlich ist. Anhand
einer Betrachtung eines antereoposteriores Röntgenbildes bei Belastung wird
ein "Ausschneiden" und "Einfügen" vorgenommen, indem
eine Linie durch die Femurkondylen gezogen und derart umpositioniert
wird, dass sie wieder parallel zu dem Tibiaplateau liegt, um so
ein Maß für die ungefähre Vorrichtungsdicke
zu erhalten.
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Ein
weiteres Verständnis
kann anhand des folgenden spezifischen Beispiels erlangt werden,
das hierin allein zu Darstellungszwecken angegeben ist und nicht
einschränkend
sein soll, es sei denn, es ist anders angegeben.
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Beispiel:
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Ein
44 jähriger
Mann hatte eine Flexionskontraktur mit 18 Grad in seinem rechten
Knie. Die rechte Gliedmaße
stand unter 5 Grad Varusausrichtung, und der Patient litt an beträchtlichen,
kräftezehrenden
Schmerzen. Röntgenbilder
der beeinträchtigten Gliedmaße zeigten
einen signifikanten Zusammenbruch des medialen Gelenkraums sowie
eine signifikante Osteophytenbildung entlang des medialen Grenze
der Femurkondyle. Ein Vermessen des Röntgenbildes vor der Operation
zeigte, dass die rechte mediale Kondyle einen Radius von annähernd 46 mm
aufwies. Es wurde eine Bibliothek von Implantaten für diesen
Patienten auf der Basis der voroperativen Radiusmessung hergestellt,
wobei die Abmessungsbeziehungen aus der Röntgenbild- und MRI-Datenbank
abgeleitet wurden. Die Bibliothek umfasste Implantate mit einem
Femurradius, der 42 mm, 46 mm und 50 mm maß. Implantate von 2 mm, 3 mm
und 4 mm Dicke wurden in jeder Größenkategorie hergestellt. Der
Patient wurde dann zur Operation gelistet.
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Eine
arthroskopische Beurteilung des Gelenks am Operationstag deckte
eine Chondromalazie der medialen Femurkondyle und des Tibiaplateaus verallgemeinert
vom Grade III mit kleinen Bereichen von Veränderungen des Grades IV auf.
Patello-femorale und laterale Gelenkkompartmentveränderungen waren
schwach. Ein arthroskopisches Debridement des Gelenks wurde abgeschlossen,
und der degenerierte Rand des Meniskus wurde resektiert. Ein kleiner
Maßstab
wurde durch das anteriore arthroskopische Portal eingeführt, und
der Abstand von der posterioren Kante zu der anterioren Kante des
verbleibenden Meniskus wurde als 42 mm aufgezeichnet. Es wurde eine
kurze mediane parapatellare Incision vorgenommen, um das mediale
Kompartment des Knies freizulegen. Ein Osteotom und eine Knochenzange
wurden dazu verwendet, die Osteophyten entlang der medialen Grenze
der Femurkondyle zu beseitigen. Kunststofflehren, die die unterschiedlichen Implantatdicken
darstellen, wurden dann zwischen Femur und Tibia eingesetzt, um
das in dem medialen Kompartment vorhandene Ausmaß an Gelenkraum zu messen.
Diese Messungen zeigten, dass ein 4 mm dickes Teil erforderlich
war, um den Gelenkraum einzunehmen und die Zugspannung an dem medialen
Kompartment wiederherzustellen. Es wurden mehrere Probeimplantate
in den Gelenkraum eingesetzt, und es wurde ein Fluoroskop dazu verwendet, den
Sitz und die Positionierung jedes Probestücks zu überprüfen. Die abschließende Probestückreduktion bestätigte, dass
das geeignete Teil ein 42 mm langes und 4 mm dickes Implantat war.
Das Implantat wurde in das Gelenk eingesetzt. Es wurde eine abschließende Überprüfung der
Stabilität
und des Sitzes des Implantats durchgeführt. Der Bewertung der Implantatdicke
wurde große
Aufmerksamkeit zuteil, da ein ungeeignet dickes Implantat verhindern
würde,
dass der Patient eine vollständige
Streckung erreichen kann. Nachdem alle interoperativen Überprüfungen abgeschlossen
waren, wurde die Incision verschlossen. Postoperative Röntgenbilder
deckten eine 7-Grad-Korrektur der Gliedmaßenausrichtung auf. Das Implantat
stabilisierte auch das Knie. 10 Monate danach ist der Patient schmerzfrei
und kann eine volle Kniestreckung erreichen. Der Patient kann auch annähernd 120
Grad Beugung erreichen.
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Ein
bevorzugtes operatives Verfahren, das verwendet werden kann, um
diese Vorrichtung zu implantieren, kann durch die folgenden Schritte
beschrieben werden:
- 1. Überprüfen präoperative Indikationen:
a.
Varusbestimmung von < 5
Grad mit Röntgenbild
bei AP im aufgerichteten Zustand;
b. Nur mediale Kompartmenterkrankung.
Einige laterale Sporne können
vorhanden sein; und
c. Präoperative
Größenbestimmung über M/L-Vermessung
des A/P-Röntgenbildes
mittels Schablone.
- 2. Standardarthroskopie, operative Vorbereitung:
a. Infiltrieren
des Knies mit Lidocain/Marcain und Epinephin.
- 3. Arthroskopie:
a. Untersuchen der lateralen patello-femoralen Kompartmente
auf Unversehrtheit, etwas schwache Arthrose ist akzeptabel;
b.
Entfernen des medialen Meniskus in Richtung der Kante entlang der
anterioren, medialen und posterioren Abschnitte;
c. Anfängliche
arthroskopische Osteophytenentfernung über 1/8'' Osteotom
und Fräser,
um eine Valguspositionierung des Knies zu ermöglichen;
d. Abschluß des Entfernens
des posterioren und posteriorlateralen Meniskus (bis zur Kante);
und
e. Bestätigen
der Größenbestimmung
der Vorrichtung durch Messen des Abstandes von dem resektierten
posterioren Meniskus zu dem verbleibenden anterioren Meniskus.
- 4. Mediale parapatellare Arthrotomie (Linie Mitte Patella bis
Tibiagelenk).
- 5. Vollständige
Entfernung von sichtbaren Osteophyten entlang der medialen Femurkondyle.
- 6. Einsetzen von Dickenlehre und Ausmessen der Implantatdicke.
- 7. Einsetzen von Probenkomponente:
a. Beugung des Knies
bis annähernd
50+ Grad, um den distalen Abschnitt der Femurkondyle vollständig freizulegen;
b.
Einsetzen der Probenkomponente; und
c. Während des Aufbringens des Einsetzdrucks Aufbringen
einer Valgusspannung auf die Tibia und "Streck-Ausdehnung" der Tibia über die Probenkomponente.
- 8. Prüfen
auf richtige Größenbestimmung
mit "echten lateralen" und A/P-Fluoroskopbildern
des Knies, während
Streckung vorliegt:
a. Idealerweise sollte die Vorrichtung
innerhalb von 1 mm der A/P-Begrenzungen des Tibiaplateaus und über der
medialen Begrenzung liegen.
- 9. Entfernen der Probenkomponente und Spülen des Gelenks mit Kochsalz.
- 10. Einsetzen des geeigneten Implantats.
- 11. Bestätigen
der richtigen Platzierung und Größenbestimmung
mit Fluoroskopbildern, wie bei der Probenkomponente.
- 12. Halten des Beins unter Streckung und Verschließen der
Wunde nach Einsetzen einer Hemovac-Drainage.
- 13. Platzieren des Beins in einer Fixationsvorrichtung vor dem
Patiententransport.