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Es
besteht das Bedürfnis
zur Verfeinerung der Mikrostruktur einer Titanaluminid-Legierung und insbesondere
einer gegossenen Titanaluminid-Legierung, wobei keine Heißbearbeitung
der Titanaluminid-Legierung stattfindet.
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Es
ist bekannt, sechs bis acht schnelle Erhitzungs- und schnelle Abkühlzyklen
bei einer Titanaluminid-Legierung durchzuführen, um eine zufriedenstellende
Verfeinerung der Mikrostruktur zu erhalten, wie dies von Wang JN,
Xia K in Intermetallics 2000, 8, 545 beschrieben ist. Dieses Verfahren
ist jedoch nur in einem labormäßigen Umfang
anwendbar. Die schnelle Erhitzung und die schnelle Abkühlung kann mit
herkömmlichen
Wärmebehandlungsmaßnahmen nicht
erzielt werden. Um eine schnelle Erhitzung und schnelle Abkühlung eines
Titanaluminid-Werkstückes herbeizuführen, muss
die Größe des Titanaluminid-Werkstückes beschränkt sein,
und es können Risse
in einem unregelmäßig geformten
Titanaluminid-Werkstück
erzeugt werden.
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Es
ist auch bekannt, eine Langzeitdurchwärmung bei einer unter der Alpha-Übergangstemperatur liegenden
Temperatur und eine zweite kurzzeitige Durchwärmung bei einer Temperatur
gerade über
der Alpha-Übergangstemperatur
durchzuführen,
gefolgt von einer Ofenabkühlung
oder Luftabkühlung
der Titanaluminid-Legierung, wie dies von Yang J, Wang JN, Wang
Y, Xia QF und Zhang B in Intermetallics 2001, 9, 369 beschrieben
wird. Die erste langzeitige Durchwärmtemperatur muss so dicht
als möglich
an der Alpha-Übergangstemperatur
liegen, damit die Durchwärmzeit
vermindert wird. Während
der ersten langzeitigen Durchwärmung
wird die ursprüngliche Lamellen- Mikrostruktur in
granulare und Alpha-Strukturen umgeformt mit einem hohen Volumenanteil
der Alpha-Phase. Die verbleibenden Gamma-Körner wirken als Pinningpunkte,
um das schnelle Wachstum der Alpha-Phase zu verhindern. Die zweite
kurzzeitige Durchwärmtemperatur
muss über
der Alpha-Übergangstemperatur
und so dicht als möglich an
der Alpha-Übergangstemperatur
liegen und das zweite kurzzeitige Durchwärmen sollte so kurz als möglich gehalten
werden. Diese Wärmebehandlung erfordert
eine präzise
Steuerung und schnelle Erwärmung
auf die zweite kurzzeitige Durchwärmtemperatur. Das Ziel besteht
darin, die Titanaluminid-Legierung in dem Alpha-Phasenfeld so kurz
als möglich
zu halten, um ein übermäßiges Alpha-Kornwachstum
zu verhindern, aber dies ist schwierig bei der Produktion zu realisieren.
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Weiterhin
ist es bekannt, eine schnelle Erhitzung mit einer Rate von etwa
1500°Cs1 auf eine Temperatur über der Alpha-Übergangstemperatur
durchzuführen
und kurzzeitig etwa 5 Minuten lang diese Temperatur beizubehalten
und eine normale Abkühlung
durchzuführen,
um eine vollständig
verfeinerte Lamellen-Mikrostruktur in einer Titanaluminid-Legierung
zu erhalten, wie dies von Salishnov GA, Imayev RM, Kuznetsov AV,
Shagiev MR, Imayev VM, Shenkov ON, Froes FH, In Kim Y-W, Dumiduk
DM, Loretto MH beschrieben ist, die Herausgeber des Dokuments Gamma
Titanium Aluminides 1999, Warendale, PA:TMS, 1999, Seite 291 sind.
Die schnelle erforderliche Aufheizgeschwindigkeit ist jedoch unter
Benutzung eines konventionellen Ofens schwierig zu erreichen und
die sehr kurze Haltezeit ist schwierig einzustellen. Außerdem führt ein
verlängertes
Aufrechterhalten einer Temperatur über der Alpha-Übergangstemperatur
zu einem rapiden Wachstum der Alpha-Körner, was die Benutzung dieser
Technik bei einer industriellen Anwendung ausschließt. Die US-A-5746846
beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung einer feinkörnigen Gamma-Phase
mit einer fast lamellenartigen Mikrostruktur durch Heißbearbeitung der
Legierung in dem Bereich zwischen 700°C bis Talpha +20°C, gefolgt
von einem Glühen
bei Talpha –20°C bis Talpha –1°C.
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Demgemäß liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges
Verfahren zur Wärmebehandlung
einer Titanaluminid-Legierung zu schalten, wodurch die oben erwähnten Probleme vermindert
und vorzugsweise vollständig
gelöst
werden.
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Demgemäß schafft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Wärmebehandlung einer Titanaluminid-Legierung,
wobei die Titanaluminid-Legierung ein Alpha-Einphasenfeld besitzt und in der Lage ist,
eine massiv transformierte Gamma-Mikrostruktur zu
erzeugen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- (a) es wird die Titanaluminid-Legierung auf
eine Temperatur über
der Alpha-Übergangstemperatur erhitzt;
- (b) es wird die Titanaluminid-Legierung auf einer Temperatur über der
Alpha-Übergangstemperatur im
Alpha-Einphasenfeld eine vorbestimmte Zeitdauer lang gehalten;
- (c) es wird die Titanaluminid-Legierung aus dem Alpha-Einphasenfeld
abgekühlt,
um eine massiv transformierte Gamma-Mikrostruktur zu erzeugen;
- (d) es wird die Titanaluminid-Legierung auf eine Temperatur
unter der Alpha-Übergangstemperatur
im Alpha-Phasenfeld und Gamma-Phasenfeld erhitzt;
- (e) es wird die Titanaluminid-Legierung auf der Temperatur unter
der Alpha-Übergangstemperatur
eine vorbestimmte Zeitdauer lang gehalten, um Alpha-Plättchen in
der massiv transformierten Gamma-Mikrostruktur auszufällen, so
dass eine verfeinerte Mikrostruktur in der Titanaluminid-Legierung
erhalten wird;
- (f) es wird die Titanaluminid-Legierung auf Umgebungstemperatur
abgekühlt.
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Vorzugsweise
beträgt
im Schritt (b) die vorbestimmte Zeitdauer bis zu 2 Stunden.
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Vorzugsweise
beträgt
im Schritt (e) die vorbestimmte Zeitdauer bis zu 4 Stunden.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt (d) die Erhitzung der Titanaluminid-Legierung
auf eine Temperatur von etwa 30°C
bis 60°C
unter der Alpha-Übergangstemperatur.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt (a) die Erhitzung der Titanaluminid-Legierung
auf eine Temperatur von etwa 20°C
bis 30°C über der
Alpha-Übergangstemperatur.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt (f) eine Luftabkühlung oder eine Ofenabkühlung.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt (c) eine Luftabkühlung oder eine Ölabkühlung.
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Vorzugsweise
besteht die Titanaluminid-Legierung aus wenigstens 46at% Aluminium.
Die Titanaluminid-Legierung kann 48at% Aluminium, 2at% Chrom, 2at%
Niob und als Rest Titan und zufällige Verunreinigungen
aufweisen.
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Die
Alpha-Übergangstemperatur
liegt bei etwa 1360°C.
Der Schritt (a) umfasst die Erhitzung auf eine Temperatur von 1380°C und im
Schritt (b) wird die Temperatur der Titanaluminid-Legierung auf etwa
1380°C eine
Stunde lang gehalten. Der Schritt (c) umfasst eine Ölabkühlung der
Titanaluminid-Legierung auf eine Temperatur von 1380°C, um eine massiv
transformierte Gamma-Mikrostruktur zu erzeugen; die Schritte (d)
und (e) umfassen die Erhitzung der Titanaluminid-Legierung auf eine
Temperatur von etwa 1320°C über 2 Stunden,
um Alpha-Plättchen
in der massiv transformierten Gamma-Mikrostruktur auszufällen, so
dass eine verfeinerte Mikrostruktur in der Titanaluminid-Legierung
erzeugt wird und der Schritt (f) umfasst eine Luftabkühlung der
Titanaluminid-Legierung auf Umgebungstemperatur.
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Die
Titanaluminid-Legierung kann 46at% Aluminium, 8at% Niob, bis zu
0,07at% Kohlenstoff und als Rest Titan und zufällige Verunreinigungen aufweisen.
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Die
Alpha-Übergangstemperatur
liegt bei etwa 1335°C
und der Schritt (a) umfasst die Erhitzung auf eine Temperatur von
1360°C und
im Schritt (b) wird die Temperatur der Titanaluminid-Legierung auf
etwa 1360°C
eine Stunde lang gehalten; der Schritt (c) umfasst eine Ölabkühlung oder
eine Luftabkühlung
der Titanaluminid-Legierung auf eine Temperatur von 1360°C, um eine
massiv transformierte Gamma-Mikrostruktur zu schaffen. Die Schritte
(d) und (e) umfassen die Erhitzung der Titanaluminid-Legierung auf
eine Temperatur von etwa 1300°C für etwa 4
Stunden, um Alpha-Plättchen
in der massiv transformierten Gamma-Mikrostruktur auszufällen, so dass eine verfeinerte
Mikrostruktur in der Titanaluminid-Legierung erzeugt wird, und der
Schritt (f) umfasst eine Luftabkühlung
der Titanaluminid-Legierung auf Umgebungstemperatur.
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Die
vorliegende Erfindung ist anwendbar für eine Gamma-Titanaluminid-Legierung,
die aus 45-46at% Aluminium, 8at% Niob, bis zu 0,07 at% Kohlenstoff
und als Rest Titan und zufällige
Verunreinigungen enthält.
Zum Beispiel ist die Erfindung anwendbar für eine Gamma-Titanaluminid-Legierung, bestehend
aus 45,5 at% Aluminium, 8at% Niob und als Rest Titan und zufällige Verunreinigungen.
Die vorliegende Erfindung ist auch anwendbar auf eine Gamma-Titanaluminid-Legierung, die aus
45-46at% Aluminium, 2-6at% Niob, 2-6at% Hafnium und als Rest Titan
und zufälligen
Verunreinigungen besteht, und z.B. auf eine Gamma-Titanaluminid-Legierung mit
46at% Aluminium, 4at% Niob, 4at% Hafnium und als Rest Titan und
zufälligen
Verunreinigungen.
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Die
Titanaluminid-Legierung kann ein gegossenes Titanaluminid-Werkstück sein.
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Das
Verfahren kann ein isostatisches Heißpressen des gegossenen Werkstücks aus
der Titanaluminid-Legierung sein.
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Vorzugsweise
erfolgt das isostatische Heißpressen
des gegossenen Titanaluminid-Legierungswerkstücks gleichzeitig
mit dem Schritt (e).
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Vorzugsweise
umfasst das isostatische Heißpressen
die Anwendung eines Druckes von etwa 150 Mpa während ungefähr 4 Stunden.
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Die
Titanaluminid-Legierung kann eine Kompressor-Laufschaufel oder eine
Kompressor-Leitschaufel sein.
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Nachstehend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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1 ist eine graphische Darstellung
der Temperatur in Abhängigkeit
von der Zeit, wodurch das Verfahren der Wärmebehandlung einer Titanaluminid-Legierung gemäß der Erfindung
veranschaulicht wird;
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2 ist eine schematische
Ansicht der Mikrostruktur einer Titanaluminid-Legierung, die einer Wärmebehandlung
gemäß der Erfindung
unterworfen wurde;
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3 ist ein Schliffbild einer
Titanaluminid-Legierung, die gemäß der Erfindung
einer Wärmebehandlung
unterworfen wurde;
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4 ist eine schematische
Ansicht der Mikrostruktur der Titanaluminid-Legierung, die gemäß dem Stand der Technik wärmebehandelt
wurde;
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5 ist eine Ansicht einer
Kompressor-Laufschaufel aus einer Gamma-Titanaluminid-Legierung für ein Gasturbinentriebwerk,
die gemäß der Erfindung
bearbeitet worden ist.
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Ein
Verfahren der Wärmebehandlung
einer Titanaluminid-Legierung gemäß der vorliegenden Erfindung
wird in Verbindung mit 1 beschrieben. Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Wärmebehandlung von Gamma-Titanaluminid-Legierungen mit wenigstens
46at% Aluminium und einem Alpha-Einphasenfeld.
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Das
Wärmebehandlungsverfahren
umfasst die Erhitzung des Gamma-Titanaluminids
auf eine Temperatur T1 über der Alpha-Übergangstemperatur Tα.
Die Gamma-Titanaluminid-Legierung wird dann auf einer Temperatur
von T1 über
der Alpha-Übergangstemperatur
Tα in
einem Alpha-Einphasenfeld während
einer vorbestimmten Zeitdauer t, gehalten. Das Gamma-Titanaluminid
wird aus dem Alpha-Einphasenfeld bei der Temperatur T1 beispielsweise durch
Luftabkühlung
oder Ölabkühlung abgeschreckt,
um eine massiv transformierte Gamma-Mikrostruktur zu schaffen. Die Gamma-Titanaluminid-Legierung
wird dann auf eine Temperatur T2 unter der
Alpha-Übergangstemperatur
Tα erhitzt.
Die Gamma-Titanaluminid-Legierung
wird auf der Temperatur T2 im Alpha- und
Gamma-Phasenfeld
während
einer vorbestimmten Zeitdauer t2 gehalten,
um Alpha-Plättchen
in der massiv transformierten Gamma-Mikrostruktur derart auszufällen, dass
eine verfeinerte Mikrostruktur in der Titanaluminid-Legierung erzeugt wird.
Das Gamma-Titanaluminid
wird beispielsweise durch Luftabkühlung oder Ofenabkühlung auf
Umgebungstemperatur abgekühlt.
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2 veranschaulicht eine sehr
feine Duplex-Mikrostruktur der Gamma-Titanaluminid-Legierung, die gemäß der Erfindung
verarbeitet wurde. Bei der vorliegenden Erfindung reduzieren die
unterschiedlich orientierten Alpha-Plättchen, die in einer massiven
Gamma-Phasenmatrix ausgefällt
sind, wirksam die Korngröße der Gamma-Titanaluminid-Legierung,
und diese werden durch die massive Transformation von Gamma nach
Alpha + Gammaphase erzeugt.
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Zum
Vergleich veranschaulicht 4 eine grobe
Lamellen-Mikrostruktur einer Gamma-Titanaluminid-Legierung, die
gemäß einem
bekannten Verfahren erzeugt wurde. Bei diesem Stand der Technik wird
die grobe Lamellen-Mikrostruktur erzeugt durch die Transformation
von Alpha nach Alpha + Gammaphase.
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Im
Einzelnen wird das Gamma-Titanaluminid auf eine Temperatur T1 ungefähr
20°C bis
30°C über die
Alpha-Übergangstemperatur
Tα erhitzt.
Die Gamma-Titanaluminid-Legierung
wird bei der Temperatur T1 bis zu 2 Stunden
lang gehalten. Dann wird die Gamma-Titanaluminid-Legierung beispielsweise durch
Luftabkühlung
oder Ölabkühlung mit
einer Geschwindigkeit abgeschreckt, die ausreicht, um eine massiv
transformierte Gamma-Mikrostruktur zu induzieren. Die Gamma-Titanlegierung
wird auf eine Temperatur T2 von etwa 30°C bis 60°C unter der
Alpha-Übergangstemperatur
Tα erhitzt.
Die Gamma-Titanaluminid-Legierung wird auf der Temperatur T2 bis zu 4 Stunden lang gehalten, um feine
Alpha-Plättchen mit
unterschiedlichen Orientierungen in der massiv transformierten Mikrostruktur
infolge der massiven Transformation von Gamma nach Alpha + Gammaphase
auszufällen.
Dies führt
zu einer sehr feinen Duplex-Mikrostruktur. Die unterschiedlich orientierten
Alpha-Plättchen,
die in der massiven Gammaphasen-Matrix
ausgefällt
sind, vermindern wirksam die Korngröße des Gamma-Titanaluminids. Die
Gamma-Titanaluminid-Legierung wird dann beispielsweise durch Luftabkühlung oder
Ofenabkühlung
auf Umgebungstemperatur abgekühlt.
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Das
Aufrechterhalten bei der Temperatur T1 während der
Zeitdauer t1 wirkt auch als Homogenisierungprozess
für gegossene
Titanaluminid-Legierungen.
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Beispiel 1
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Eine
Gamma-Titanaluminid-Legierung, bestehend aus 48at% Aluminium, 2at%
Chrom, 2at% Niob und als Rest Titan plus zufällige Verunreinigungen, wurde
einer Wärmebehandlung
gemäß der Erfindung
unterworfen. Diese Gamma-Titanaluminid-Legierung hat eine Alpha-Übergangstemperatur Tα =
1360°C.
Die Gamma-Titanaluminid-Legierung wurde
auf eine Temperatur T1 = 1380°C erhitzt
und bei der Temperatur T1 = 1380°C eine Stunde
lang gehalten. Die Gamma-Titanaluminid-Legierung wurde durch Ölabkühlung abgeschreckt.
Die Gamma-Titanaluminid-Legierung
wurde auf eine Temperatur T2 = 1320°C erhitzt
und bei dieser Temperatur T2 = 1320°C zwei Stunden
lang gehalten. Die Gamma-Titanaluminid-Legierung wurde in Luft auf Umgebungstemperatur
abgekühlt.
Die Mikrostruktur der Gamma-Titanaluminid-Legierung ist in 3 dargestellt.
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Beispiel 2
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Eine
Gamma-Titanaluminid-Legierung, bestehend aus 46at% Aluminium, 8at%
Niob, bis zu 0,07 at% Kohlenstoff und als Rest Titan plus zufällige Verunreinigungen,
wurde einer Wärmebehandlung gemäß der Erfindung
unterworfen. Diese Gamma-Titanaluminid-Legierung hatte eine Alpha-Übergangstemperatur von Tα =
1335°C.
Die Gamma-Titanaluminid-Legierung wurde auf eine Temperatur T1 = 1360°C
erhitzt und bei dieser Temperatur T1 = 1360°C während einer
Stunde gehalten. Die Gamma-Titanaluminid-Legierung wurde durch Öl abgeschreckt.
Die Gamma-Titanaluminid-Legierung wurde auf eine Temperatur T2 = 1300°C
erhitzt und auf dieser Temperatur T2 = 1300°C vier Stunden
lang gehalten. Die Gamma-Titanaluminid-Legierung wurde in Luft auf
Umgebungstemperatur abgekühlt.
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Die
vorliegende Erfindung ist anwendbar für eine Gamma-Titanaluminid-Legierung,
die aus 46at% Aluminium, 5at% Niob, 0,3 at% Bor, 0,2at% Kohlenstoff
und als Rest Titan plus zufällige
Verunreinigungen besteht. Die vorliegende Erfindung ist anwendbar
für eine
Gamma-Titanaluminid-Legierung, bestehend aus 47at% Aluminium, 2at%
Niob, 1 at% Wolfram, 1 at% Chrom, 1 at% Bor, 0,2at% Silizium und
als Rest Titan plus zufällige
Verunreinigungen. Die vorliegende Erfindung ist weiter anwendbar
für eine
Gamma-Titanaluminid-Legierung, bestehend aus 47at% Aluminium, 2at%
Tantal, 1 at% Chrom, 1 at% Mangan, 1 at% Bor, 0,2at% Silizium und
als Rest Titan plus zufällige
Verunreinigungen. Schließlich
ist die vorliegende Erfindung auch anwendbar für eine Gamma-Titanaluminid-Legierung,
bestehend aus 46at% Aluminium, 5at% Niob, 1 at% Wolfram und als Rest
Titan plus zufällige
Verunreinigungen.
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Die
vorliegende Erfindung ist anwendbar auf eine Gamma-Titanaluminid-Legierung,
bestehend aus 45-46at% Aluminium, 8at% Niob, bis zu 0,07at% Kohlenstoff
und als Rest Titan und zufällige
Verunreinigungen und beispielsweise eine solche Legierung, die 45,5at%
Aluminium, 8at% Niob und als Rest Titan und zufällige Verunreinigungen aufweist.
Die vorliegende Erfindung ist auch anwendbar auf eine Gamma-Titanaluminid-Legierung,
bestehend aus 45-46at% Aluminium, 2-6at% Niob, 2-6at% Hafnium und
als Rest Titan und zufällige
Verunreinigungen, und beispielsweise ist die Erfindung auf eine
solche Legierung anwendbar, die 46at% Aluminium, 4at% Niob, 4at%
Hafnium und als Rest Titan und zufällige Verunreinigungen enthält.
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Die
vorliegende Erfindung kann benutzt werden, um die Mikrostruktur
von Titanaluminid-Legierungen zu verfeinern, ohne dass die Notwendigkeit für eine Heißbearbeitung
besteht. Die vorliegende Erfindung hat gegenüber dem oben erwähnten Stand der
Technik den Vorteil einer Einfachheit und Brauchbarkeit. Die Wärmebehandlung
bei der Temperatur T1 während der Zeit t1 im
Alpha-Einphasenfeld,
bei der keine starre Aufenthaltszeit erforderlich ist, ergibt die
Möglichkeit,
das Verfahren in herkömmlichen Wärmebearbeitungseinrichtungen
vorzunehmen. Die Gamma-Titanaluminid-Legierungen müssen in der
Lage sein, massiv transformierte Gamma-Mikrostrukturen zu erzeugen.
Die Abkühlungsrate
während
der Abschreckung ist nicht übermäßig, und
die meisten Gamma-Titanaluminid-Legierungen
mit wenigstens 46at% Aluminium und mit wenigstens 4at% hochschmelzenden
Legierungselementen können
in Luft oder Öl
abgeschreckt werden, je nach der Größe des Gamma-Titanaluminid-Legierungs-Werkstückes. Dies
vermindert beträchtlich
die Gefahr einer Rissebildung des Gamma-Titanaluminid-Legierungs-Werkstückes während des
Abschreckens. Der Temperaturbereich für die Wärmebehandlung bei der Temperatur
T2 während
der Zeit t2 ist relativ breit und liegt
nicht dicht an der Alpha-Übergangstemperatur Tα,
wodurch das technische Erfordernis von Wärmebearbeitungseinrichtungen
verringert und das Wärmebehandlungsverfahren
einfacher wird. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere nützlich für Gamma-Titanaluminid-Legierungs-Gussstücke, bei
denen eine Heißbearbeitung
nicht möglich
ist. Durch die vorliegende Erfindung wird die Mikrostruktur von Gamma-Titanaluminid-Legierungs-Gussstücken verfeinert
und die Streuung in den mechanischen Eigenschaften vermindert und
es wird die Verformbarkeit bei Raumtemperatur verbessert.
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Im
Falle von gegossenen Gamma-Titanaluminid-Legierungs-Werkstücken kann
es notwendig sein, die Porosität
von den gegossenen Gamma-Titanaluminid-Legierungs-Werkstücken zu entfernen. In diesem
Fall kann das gegossene Gamma-Titanaluminid-Legierungs-Werkstück isostatisch
heiß verpresst
werden (HIP), um die Porosität
zu entfernen. Das heiße
isostatische Pressen geschieht vorzugsweise gleichzeitig mit der
Wärmebehandlung
bei der Temperatur T2 und während einer
Zeitdauer von etwa vier Stunden mit einem Druck von etwa 150 Mpa,
und dies ist vorteilhaft, weil dadurch das Erfordernis eines getrennten
isostatischen Heißpressschrittes
wegfällt.
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere geeignet für Kompressor-Laufschaufeln
eines Gasturbinentriebwerks, die aus einem Gamma-Titanaluminid bestehen,
wie dies in 5 dargestellt
ist. Die Kompressor-Laufschaufel 10 weist einen Schaufelfuß 12,
einen Schaft 14, eine Plattform 16 und ein stromlinienförmiges Arbeitsprofil 18 auf.
Die vorliegende Erfindung ist auch geeignet für Kompressor-Leitschaufeln eines
Gasturbinentriebwerks aus einer Gamma-Titanaluminid-Legierung, und sie
ist auch für
andere Bauteile von Gasturbinentriebwerken geeignet, die aus Gamma-Titanaluminiden
bestehen. Die vorliegende Erfindung ist auch geeignet für Gamma-Titanaluminid-Bauteile
für andere
Triebwerke, Maschinen oder sonstige Anwendungen.