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Ausführungsformen
der Erfindung betreffen im allgemeinen medizinische Eingriffsvorrichtungen, die
dafür verwendet
werden können,
Herzarrhythmien und andere Leiden zu behandeln. Viele dieser Ausführungsformen
haben besonderen Nutzen bei der Behandlung von Vorhofflimmern. Entsprechende medizinische
Verfahren werden ebenfalls erörtert.
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Viele
verschiedene Krankheiten und Beschwerden können durch chirurgischen Eingriff
behandelt werden. Zunehmend werden jedoch zum Erreichen entsprechender
Ziele weniger invasive Verfahren angestrebt, wobei Risiken und Erholungszeit, die
mit herkömmlicheren
Operationszugängen
verbunden sind, verringert werden. Zum Beispiel wurden verschiedene
Thoraxoperationsverfahren, wie etwa die Behandlung von Aortenaneurysmen
und Arterienstenose, üblicherweise über eine
großzügige Thorakotomie
durchgeführt.
Weniger invasive Verfahren, wie etwa ballonexpandierte Stents und PTCA,
sind entwickelt worden, die eine großzügige Thorakotomie erübrigen und
statt dessen nur eine kleine Inzision benötigen, um intravaskulär oder durch
eine interkostale Öffnung
Zugang zur Thoraxhöhle
zu gewinnen.
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Herzarrhythmien
stellen ein signifikantes Gesundheitsproblem dar. Herzarrhythmien
schließen ventrikuläre Herzschlagbeschleunigung,
supraventrikuläre
Herzschlagbeschleunigung und Vorhofflimmern ein. Von diesen ist
das Vorhofflimmern die häufigste
Herzarrhythmie. Es ist geschätzt
worden, daß allein
in den Vereinigten Staaten über
eine Million Menschen an Vorhofflimmern leiden. Es wird erwartet,
daß die
Verbreitung von Vorhofflimmern in den nächsten mehreren Jahrzehnten
so zunimmt, wie die Menschen in den Vereinigten Staaten und in Europa tendenziell älter werden,
da Vorhofflimmern häufig mit
steigendem Alter zunimmt.
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Vorhofflimmern
kann mit Medikamenten behandelt werden, die einen normalen Sinusrhythmus aufrechterhalten
und/oder die ventrikuläre
Reaktionsgeschwindigkeit verringern sollen. Allerdings kann nicht
jedes Vorhofflimmern erfolgreich mit Medikamenten behandelt werden.
Eine chirurgische Methode wurde entwickelt, um einen elektrischen
Maze-Vorgang im Vorhof zu erzeugen, in der Absicht, ein Flimmern
der Vorhöfe
zu verhindern. Einschlägig bekannt
als das "Maze"-Verfahren, beinhaltet
diese Methode die Durchführung
atrialer Inzisionen, die Wege für
Reentry-Kreise, die Vorhofflimmern verursachen können, unterbrechen und statt
dessen den kardialen elektrischen Impuls durch beide Vorhöfe leiten,
bevor das Signal die Herzkammern aktivieren kann. Infolgedessen
kann praktisch das gesamte atriale Myokard, mit Ausnahme der Herzohren
und der Lungenvenen, elektrisch aktiviert werden. Das Maze-Verfahren
ist sehr wirkungsvoll bei der Verringerung oder Behebung von Vorhofflimmern.
Leider ist das Verfahren schwierig durchzuführen und hat nach bisheriger
Praxis eine großzügige Thorakotomie
und einen kardiopulmonaren Bypass benötigt, um dem Chirurgen einen
angemessenen Zugang zum Herzen des Patienten zu gestatten.
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Mehrere
weniger invasive Methoden sind zum Erzielen einer ähnlichen
mazeartigen Wirkung im atrialen Myokard ohne das Erfordernis eines
direkten chirurgischen Eingriffs vorgeschlagen worden. Zum Beispiel
schlagen die beiden
US-Patente
6 267 760 (Swanson) und
6
237 605 (Vaska et al.) RF-Ablationsvorrichtungen vor, die Herzgewebe
abladieren und atriale Myokardläsionen
erzeugen sollen, um genau dieselbe Wirkung zu erzielen wie die chirurgischen
Inzisionen der herkömmlichen
Maze-Verfahren.
US-Patent 6 161
543 (Cox et al.) schlägt
vor, eine Tieftemperatursonde zum Vereisen von Gewebe zu verwenden,
anstatt RF-Ablationsvorrichtungen zum Erwärmen von Gewebe zu verwenden.
Jede dieser Methoden läßt jedoch
etwas zu wünschen übrig.
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US-Patent 4 898 574 betrifft
eine Lithotomie-Vorrichtung mit einer Sonde zum Einführen in
die Körperhöhle, bei
der eine distale Spitze am distalen Ende der Sonde befestigt ist
und die Düsen
hat. Jede Düse
hat beschreibungsgemäß ein hinteres
Ende, das mit dem in der Sonde definierten Zuführungsdurchgang verbunden ist,
und ein vorderes Ende, das sich zur distalen Stirnfläche der
distalen Spitze hin öffnet.
Es ist angegeben, daß ein
Hochdruckfluid von einer Quelle geliefert und in den Zuführungsdurchgang
der Sonde eingespeist wird und durch einen Antriebsmechanismus aus
den Düsen
in Richtung eines Konkrements in der Körperhöhle pulsierend ausgestoßen wird.
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Erfindungsgemäße Ausführungsformen
stellen eine Vorrichtung dar, die dafür angepaßt ist, Gewebe in einem Körper eines
Patienten zu behandeln. Einige der erfindungsgemäßen Ausführungsformen können in
vielen verschiedenen Anwendungen verwendet werden, um mehrere Krankheiten
oder Leiden zu behandeln. Zum Beispiel können erfindungsgemäße Ausführungsformen
dafür verwendet
werden, einen therapeutischen Wirkstoff (z. B. DNS für eine Gentherapie)
genau an ein erkranktes Gewebe abzugeben oder eine gefäßbildende
Substanz abzugeben, um eine Angiogenese in hypoxischem Gewebe herbeizuführen.
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Das
der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem wird durch die
Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst.
Die abhängigen Patentansprüche betreffen
bevorzugte Ausführungsformen.
Die Erfindung stellt insbesondere eine medizinische Vorrichtung
bereit, die dafür
angepaßt
ist, Patientengewebe zu behandeln, und die ein Fluidreservoir, ein
Gewebekontaktteil und eine Fluidzuführungsleitung aufweist. Das
Gewebekontaktteil ist dafür
angepaßt,
in Kontakt mit einer Oberfläche
eines Zielgewebes gebracht zu werden. Es weist auch einen Körper, eine
erste und eine zweite Gewebekontaktfläche, die voneinander beabstandet
sind, um einen Zwischenraum dazwischen zu definieren, und eine zum
Zwischenraum benachbarte Vertiefung auf. Die Fluidzuführungsleitung
ist in Fluidverbindung mit dem Reservoir und hat mehrere Auslaßöffnungen. Eine
Länge der
Fluidzuführungsleitung
ist in die Vertiefung aufge nommen, wobei die Auslaßöffnungen auf
den Zwischenraum gerichtet, aber von diesem beabstandet sind.
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Eine
alternative medizinische Vorrichtung weist ein Fluidreservoir, ein
Gewebefaßteil
und eine erste und eine zweite Fluidzuführungsleitung in Fluidverbindung
mit dem Reservoir auf. Das Gewebefaßteil hat ein erstes Gewebekontaktteil
und ein gegenüberliegendes
zweites Gewebekontaktteil. Das erste und das zweite Gewebekontaktteil
sind einander wirksam zugeordnet und können zwischen einer ersten
Konfiguration, in der sie eine erste relative Ausrichtung haben,
die dafür
angepaßt
ist das Gewebe dazwischen aufzunehmen, und einer zweiten Konfiguration,
in der sie eine zweite relative Ausrichtung haben, die dafür angepaßt ist,
das Gewebe dazwischen zu fassen, bewegt werden. Die erste Fluidzuführungsleitung
hat eine distale Länge,
die vom ersten Gewebekontaktteil getragen wird, und mehrere entlang
dieser distalen Länge
beabstandete Auslaßöffnungen.
Die zweite Fluidzuführungsleitung
hat eine distale Länge,
die vom zweiten Gewebekontaktteil getragen wird, und mehrere entlang
dieser distalen Länge
beabstandete Auslaßöffnungen.
Die Auslaßöffnungen
der ersten und der zweiten Fluidzuführungsleitung sind im allgemeinen
nach innen zueinander gerichtet, wenn das Gewebefaßteil in
der zweiten Konfiguration ist.
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Ein
Verfahren kann dafür
verwendet werden, eine Linie von abladiertem Gewebe auf einem Hohlorgan
oder -gefäß mit gegenüberliegenden
Wänden zu
erzeugen. Dieses Organ kann zwar u. a. das Herz sein, aber auch
andere Organe oder ein Körpergefäß können mit
diesem Verfahren behandelt werden. Die gegenüberliegenden Wände des
Organs werden entlang einer Strecke innerhalb einer Ebene näher zusammen,
aber nicht in Kontakt miteinander gebracht. Das Gewebe in den gegenüberliegenden
Wänden wird
entlang der Ebene abladiert, um eine entsprechende Linie von abladiertem
Gewebe durch die gegenüberliegenden
Wände zu
bilden.
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Einige
erfindungsgemäße Ausführungsformen
sind besonders gut zur Verwendung bei der Behandlung von Herzarrhythmien
geeignet. Es wird eine minimal invasive Alternative zur Behandlung von
Vorhofflimmern durch Abgabe eines gewebeschädi genden Wirkstoffs an ausgewählte Flächen des
Herzens bereitgestellt.
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Eine
medizinische Vorrichtung, die unter anderem zur Behandlung von Herzarrhythmie
verwendet werden kann, weist ein Reservoir für einen injizierbaren gewebeabladierenden
Wirkstoff auf. Die Vorrichtung kann auch einen langgestreckten Körper aufweisen,
der für
die Einführung
in eine Thoraxhöhle angepaßt ist.
Der Körper
kann ein distales Gewebekontaktteil mit einer Länge haben, die flexibel und
dafür angepaßt ist,
sich an eine Oberfläche
eines Zielgewebes anzupassen. Mehrere Auslaßöffnungen sind entlang des Gewebekontaktteils
beabstandet angeordnet, und ein Lumen im Körper verbindet die Fluidzuführung mit
den Auslaßöffnungen.
Eine Drucksteuerung ist in Fluidverbindung mit dem Reservoir und
ist betriebsfähig,
einen erhöhten
Druck innerhalb des Lumens aufzubauen und den gewebeabladierenden
Wirkstoff von der Fluidzuführung durch
die Auslaßöffnungen
zu befördern,
um mehrere voneinander beabstandete Fluidstrahlen zu bilden, die
imstande sind, das Zielgewebe zu durchdringen.
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Ein
Verfahren zur Behandlung von Herzarrhythmie kann das Positionieren
eines Gewebefaßteils
in Nachbarschaft zu einem Zielgewebe eines Herzvorhofs oder einer
Lungenvene aufweisen. Das Zielgewebe hat zwei voneinander beabstandete Wandsegmente.
Gegenüberliegende
Gewebekontaktteile des Gewebefaßteils
können
in Richtung zueinander bewegt werden, um das Zielgewebe so zu verformen,
daß die
Wandsegmente näher
zueinander bewegt werden, aber voneinander beabstandet bleiben.
Zielgewebe, das mit den Gewebekontaktteilen in Kontakt ist, kann
abladiert werden, um eine Läsion
zu erzeugen, die sich durch beide Wandsegmente erstreckt.
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Ein
Verfahren zur mindestens partiellen elektrischen Isolierung einer
Lungenvene von einem Herzvorhof mit zwei voneinander beabstandeten Wandsegmenten
wird erörtert.
Bei diesem Verfahren sind die beiden Wandsegmente entlang einer
ersten Ebene nebeneinander angeordnet. Das Gewebe in beiden Wandsegmenten
wird entlang der ersten Ebene mit einem Ablationsteil abladiert,
um eine Läsion entlang
einer ersten Länge
jedes Wandsegments zu bilden. Das Ablationsteil kann bewegt werden, und die
beiden Wandsegmente können
entlang einer zweiten Ebene, die mit der ersten Ebene übereinstimmen
kann, nebeneinander angeordnet werden. Das Gewebe in beiden Wandsegmenten
wird entlang der zweiten Ebene mit dem Ablationsteil abladiert, um
eine Läsion
entlang einer zweiten Länge
jedes Wandsegments zu bilden, wobei die zweite Länge zur ersten Länge benachbart
ist.
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In
einem alternativen Beispiel zur Behandlung von Herzarrhythmie wird
ein Körper
einer Injektatzuführungsvorrichtung
innerhalb einer Thoraxhöhle
eines Patienten geführt,
um einen distalen Gewebekontaktabschnitt des Körpers in Flächenkontakt mit einer Gewebeoberfläche des
Herzgewebes zu positionieren. Der Flächenkontakt zwischen dem Gewebekontaktabschnitt
und der Gewebeoberfläche wird
ermittelt. Danach wird ein gewebeabladierender Wirkstoff (z. B.
ein Alkohol, eine hypertonische Kochsalzlösung oder eine geeignete warme
oder kalte Kochsalzlösung)
durch den Gewebekontaktabschnitt des Körpers in das Herzgewebe injiziert.
Auf Wunsch kann der Flächenkontakt
ermittelt werden, indem eine Erregerspannung an mehrere Elektroden,
die auf dem Gewebekontaktabschnitt des Körpers positioniert sind, angelegt
und ein Pegel von mindestens einem Strom, der von den mehreren Elektroden
geleitet wird, gemessen wird. Dieser Pegel kann von einem Kontaktgrad
zwischen mindestens zwei der Elektroden und der Gewebeoberfläche abhängen.
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Gemäß einem
anderen Beispiel weist ein Verfahren zur Behandlung von Vorhofflimmern
das Führen
eines langgestreckten, flexiblen Körpers in die Nähe einer äußeren Gewebeoberfläche eines vorbestimmten
Herzgewebeabschnitts auf. Ein langgestreckter Gewebekontaktabschnitt
des Körpers wird
in Flächenkontakt
mit der Gewebeoberfläche gebracht.
Dieser Gewebekontaktabschnitt kann mehrere Elektroden aufweisen,
und ein Pegel von mindestens einem Strom, der von den mehreren Elektroden
geleitet wird, kann gemessen werden, wobei der Strompegel von einem
Kontaktgrad zwischen mindestens zwei der Elektroden und der Gewebeoberfläche abhängt. Danach
kann ein gewebeabladierendes Fluid durch den Gewebekontaktabschnitt
des Körpers
in das Herzgewebe injiziert werden, wodurch eine signalhemmende
Läsion
im Herzgewebe erzeugt wird.
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Verschiedene
bevorzugte Ausführungsformen
werden nunmehr mit Bezug auf die folgenden Figuren beschrieben:
Die 1 bis 32 zeigen Beispiele, die nicht
zur Erfindung gehören.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Kathetervorrichtung.
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Kathetervorrichtung.
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3A ist
eine schematische Darstellung des distalen Endes einer Vorrichtung
und zeigt die relative Position des distalen Endes zu einem Körpergewebe.
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3B ist
eine schematische Darstellung des distalen Endes einer Vorrichtung
und zeigt die relative Position des distalen Endes zu einem Körpergewebe.
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3C ist
eine schematische Darstellung des distalen Endes einer Vorrichtung
und zeigt die relative Position des distalen Endes zu einem Körpergewebe.
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3D ist
eine schematische Darstellung des distalen Endes einer Vorrichtung
und zeigt die relative Position des distalen Endes zu einem Körpergewebe.
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3E ist
eine schematische Darstellung des distalen Endes einer Vorrichtung
und zeigt die relative Position des distalen Endes zu einem Körpergewebe.
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4A ist
eine Endansicht einer Sonde mit Sensoren.
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4B ist
eine Schnittansicht einer Sonde mit Sensoren.
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5A ist
eine schematische Darstellung einer Sonde mit Sensoren und zeigt
die relative Position der Sonde und der Sensoren zu einem Körpergewebe.
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5B ist
ein Diagramm von Strom als eine Funktion des prozentualen Kontaktes
zwischen Sensoren und Körpergewebe.
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6A ist
eine Endansicht einer Sonde mit Sensoren.
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6B ist
eine Schnittansicht des Beispiels aus 6A.
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7A ist
eine Endansicht einer Sonde mit Sensoren, die einen partiellen Kontakt
zwischen den Sensoren und einem Körpergewebe veranschaulicht.
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7B ist
eine schematische Darstellung einer Anzeige, die einen partiellen
Kontakt zwischen Sensoren und Körpergewebe
angibt.
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8A ist
eine Endansicht einer Sonde mit Sensoren.
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8B ist
eine Schnittansicht einer Sonde mit Sensoren.
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8C ist
eine Schnittansicht einer Sonde mit Sensoren.
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9A ist
eine schematische Darstellung einer Sonde mit Sensoren, die teilweise
in Körpergewebe
eindringt.
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9B ist
ein Diagramm von Strom als eine Funktion des prozentualen Kontaktes
zwischen Sensoren und Körpergewebe.
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10A ist eine Endansicht einer Sonde mit Sensoren.
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10B ist eine Schnittansicht einer Sonde mit Sensoren.
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11A ist eine schematische Darstellung einer Sonde
mit Sensoren, die derartig teilweise in Körpergewebe eindringt, daß die Sonde
nicht senkrecht zur Körpergewebeoberfläche ist.
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11B ist eine schematische Darstellung einer Anzeige
eines Beispiels, die die Position der Sonde in bezug auf die Körpergewebeoberfläche und einen
Intrusionsgrad in das Körpergewebe
angibt.
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12A ist eine Schnittansicht einer Sonde mit einem
Arbeitselement und Sensoren und zeigt das Arbeitselement in einer
eingezogenen Position.
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12B ist eine Schnittansicht einer Sonde mit einem
Arbeitselement und Sensoren und zeigt das Arbeitselement in einer
ausgefahrenen Position.
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13 ist
eine Schnittansicht einer Sonde mit einem Arbeitselement und Sensoren
und zeigt das Arbeitselement in einer eingezogenen Position.
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14 ist
eine Schnittansicht einer Sonde mit einem Arbeitselement, das ein
Sensor ist.
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15 veranschaulicht
eine steuerbare katheterartige Vorrichtung zur Zuführung ausgewählter diagnostischer
und/oder therapeutischer Wirkstoffe zu Zielorten in einem ausgewählten Körpergewebe unter
Verwendung von Hochenergie-Strahlen.
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16A ist eine vergrößerte Seitenschnittansicht
eines distalen Endbereichs der in 15 gezeigten
Vorrichtung.
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16B zeigt die Vorrichtung aus 15 und 16A, während
diese verwendet wird, um vier Hochenergie-Strahlen, die einen oder
mehrere ausgewählte
therapeutische und/oder diagnostische Wirkstoffe transportieren,
durch eine Wand eines ausgewählten
Körperorgans
und in das Gewebe zu richten.
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17 ist
eine Explosionszeichnung der Vorrichtungen aus 16A bis B.
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18 ist
eine Seitenschnitt-Teilansicht einer Wirkstoffzuführungsvorrichtung
zum Zuführen ausgewählter diagnostischer
und/oder therapeutischer Wirkstoffe zu Zielorten in einem ausgewählten Körpergewebe
unter Verwendung von Hochernergie-Strahlen.
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19 zeigt
den distalen Endbereich einer steuerbaren katheterartigen Vorrichtung
zum Zuführen
ausgewählter
diagnostischer und/oder therapeutischer Wirkstoffe zu Zielorten
in einem ausgewählten Körpergewebe
unter Verwendung von Ultraschallenergie.
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20 zeigt in einer Seitenschnitt-Teilansicht
eine exemplarische Wirkstoffabgabeöffnung und eine sekundäre Arzneimittel-
oder Gasöffnung, die
in einem Winkel mit der Abgabeöffnung
zusammentrifft, sowie verschiedene exemplarische Strahl- oder Sprühmuster.
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20A bis C veranschaulichen schematisch exemplarische
Sprühmuster,
die unter Verwendung der Vorrichtung aus 20 erzielt
werden können.
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21 ist
eine Seitenteilansicht mit im Schnitt gezeigten Abschnitten eines
exemplarischen Ventilmechanismus, der betriebsfähig ist, den Fluiddurchfluß durch
ein Wirkstoffzuführungslumen und/oder
eine Auslaßöffnung zu
regulieren.
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22 zeigt
einen Abschnitt eines steuerbaren Katheters, der mit seinem distalen
Ende nahe an einer Zielstelle einer Endokardwand der linken Herzkammer
eines Patienten positioniert ist, wobei der Katheter dafür angepaßt ist,
sein distales Ende trotz der durch die davon ausgehenden hochenergetischen
Strahlen hervorgerufenen Kräfte
von "Wirkung und
Ge genwirkung", die
dazu neigen würden,
dieses von der Wand wegzudrücken,
in einer solchen Position zu halten.
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23 ist eine Seitenteilansicht eines Beispiels
in einer Plazierung nahe einem Gewebe (23a),
gegen das Gewebe gedrückt
(23b), so daß eine
Kontaktkraft zwischen der Vorrichtung und dem Gewebe erzeugt wird,
wobei die Anwendung einer hydraulischen Kraft einen Ausstoß eines Fluidstroms
aus jeder Auslaßöffnung verursacht
und somit das Fluid in das Gewebe befördert wird (23c), und bei Ausbleiben der hydraulischen Kraft
und Zurückhaltung
des Fluids durch das Gewebe in durch hydraulische Erosion entstandenen
Hohlräumen
(23d).
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24A veranschaulicht ein Beispiel, bei dem
die Vorrichtung über
einen steuerbaren Katheter mit einem axialen Lumen zum Zielgewebe
transportiert wird, wobei die Vorrichtung gleitfähig auf das Zielgewebe gerichtet
ist.
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24B veranschaulicht, wie die Vorrichtung
aus 24A zu einem Ziel "hingesteuert" wird.
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25 veranschaulicht
ein Beispiel, bei dem die Vorrichtung mit einem steuerbaren Katheter
in einer Struktur kombiniert ist.
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26 veranschaulicht
ein Beispiel, bei dem die Vorrichtung mit einem ersten steuerbaren
Katheter in einer Struktur kombiniert ist, die sich in einem zweiten
steuerbaren Katheter mit einem axialen Lumen befindet, worin der
erste steuerbare Katheter gleitfähig
gehalten wird.
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27A ist eine Endansicht einer Injektionsvorrichtung
mit Gewebekontaktsensoren.
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27B ist eine Schnittansicht der Injektionsvorrichtung
aus 27A.
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28A bis C sind jeweils eine Draufsicht, eine Seiten-
und eine Vorderansicht einer Gewebebehandlungsvorrichtung mit einem
flexiblen Gewebekontaktteil.
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29 bis 32 sind
Draufsichten von Gewebebehandlungsvorrichtungen mit Gewebekontaktteilen.
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33 ist
eine Draufsicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Gewebebehandlungsvorrichtung.
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34 ist
eine geschnittene Seitenteilansicht der Gewebebehandlungsvorrichtung
von 33, bezogen auf eine Linie 34-34 in 33.
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35 ist
eine schematische Schnittansicht der Gewebebehandlungsvorrichtung
aus 33 bis 34, bezogen
auf eine Linie 35-35 in 34.
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36 ist
eine schematische Veranschaulichung der Vorrichtung aus 33 bei
Verwendung zur Behandlung von Gewebe einer Lungenvene.
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37A ist eine Seitenansicht einer Gewebebehandlungsvorrichtung
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
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37B ist eine Seitenansicht einer modifizierten
Version der Ausführungsform
aus 37A.
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38A und 38B sind
Seitenansichten eines distalen Abschnitts der Gewebebehandlungsvorrichtung
aus 37A, in einer offenen Konfiguration
bzw. in einer geschlossenen Konfiguration.
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39A und 39B sind
Seitenansichten eines alternativen distalen Abschnitts, der in der
Gewebebehandlungsvorrichtung aus 37A brauchbar
ist, in einer offenen Konfiguration bzw. in einer geschlossenen
Konfiguration.
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40 ist
eine Seitenansicht einer Gewebebehandlungsvorrichtung gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
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41 veranschaulicht
schematisch das Positionieren der Gewebebehandlungsvorrichtung von 33 nahe
an einem Patientenherz zur Behandlung von Vorhofflimmern.
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42 ist
eine Vergrößerung,
die einen Schritt in einem Vorgang der Läsionsbildung um eine Lungenvene
schematisch veranschaulicht.
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43 veranschaulicht
schematisch die in dem in 42 veranschaulichten
Vorgang gebildete Läsion.
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44 veranschaulicht
schematisch das Positionieren einer alternativen Gewebebehandlungsvorrichtung
in bezug auf zwei Lungenvenen.
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45 veranschaulicht
schematisch die in dem in 44 veranschaulichten
Vorgang gebildete Läsion.
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Verschiedene
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung stellen medizinische Vorrichtungen dar,
die in einer großen
Auswahl von Anwendungen und in mehreren Verfahren verwendet werden können, die
unter anderem zur Behandlung von Herzarrhythmie verwendet werden
können.
Die folgende Beschreibung liefert spezifische Einzelheiten von bestimmten
in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsformen der Erfindung,
um ein umfassendes Verständnis
dieser Ausführungsformen
zu fördern.
Es sollte jedoch anerkannt werden, daß die vorliegende Erfindung
sich auch in weiteren Ausführungsformen
zeigen kann, und die Erfindung kann auch ohne einige der Einzelheiten
in der folgenden Beschreibung angewendet werden. In der folgenden Erörterung
werden zuerst erfindungsgemäße Ausführungsformen,
die Gewebekontaktsensoren verwenden, erörtert, gefolgt von Ausführungsformen
mit Kanülen,
Ausführungsformen,
die eine kanülenlose Injektion
vorsehen, und Behandlungsverfahren in Übereinstimmung mit erfindungsgemäßen Ausführungsformen.
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Ausführungsformen
mit Gewebekontaktsensor(en)
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Bestimmte
erfindungsgemäße Ausführungsformen
stellen eine medizinische Vorrichtung mit Sensoren bereit, die die
Position der Vorrichtung in bezug auf ein Körpergewebe exakt angeben. Die Sensoren
können
diese Angabe ohne sekundäre
Informationsquellen, wie etwa vorher entwickelte Abbildungen von
Körperbereichen,
bereitstellen. In bestimmten Ausführungsformen bieten die Sensoren, die
die Positionsinformation bereitstellen, auch physiologische Information.
Der Sensor oder die Sensoren können
an verschiedenen Stellen am Katheterschaft und an der distalen Spitze
plaziert werden, je nach der Anwendung und der gewünschten
Information, die für
das chirurgische oder diagnostische Verfahren benötigt wird.
In einer Ausführungsform
sind die Sensoren Elektroden, die den Kontaktgrad zwischen der Vorrichtung
und einer Gewebeoberfläche
angeben, und die auch eine Richtung der Vorrichtung in bezug auf
die Gewebeoberfläche
angeben. Die Sensoren übermitteln
ferner ein EKG-Signal
vom Körpergewebe.
Die Angabe des Kontaktgrades schließt eine Druckangabe oder eine
Angabe des Grads, wie weit die Vor richtung in das Körpergewebe
eindringt, ein. In einer Ausführungsform
weist ein Arbeitselement einen Sensor auf. Zum Beispiel ist in einer
Ausführungsform
das Arbeitselement eine Kanüle,
die ein Arzneimittel zuführt
und auch ein EKG-Signal derartig übermittelt, daß der Zustand
des Gewebes vor und nach der Zuführung
des Arzneimittels überwacht wird.
In einer Ausführungsform
weist die Vorrichtung einen Katheter mit Sensoren an einer distalen
Sonde zum Positionieren der distalen Sonde und ein Arbeitselement
mit einem Sensor auf, der in einem Lumen des Katheters angeordnet
ist.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung 14 für geführte bzw.
gesteuerte Eingriffsverfahren. Die Vorrichtung 14 weist
eine Anordnung 16 zum Zugang zu einer Körpergewebeoberfläche 18 in
einem Patientenkörper
und ein Stellglied 24 auf. Das Stellglied 24 ist
derartig an der Anordnung 16 angebracht, daß die Anordnung 16 durch
eines von mehreren bekannten Verfahren gesteuert werden kann. Eine
distale Endsonde 22 ist in Kontakt mit der Gewebeoberfläche 18 plaziert,
um ein Eingriffsverfahren durchführen.
Sensoren (nicht in der Figur gezeigt) in der distalen Sonde 22 sind
mit einer Steuereinheit 28 elektrisch verbunden. Die Steuereinheit 28 weist
eine Energiequelle zum Anlegen einer Spannung an die Sensoren und eine
Schaltungsanordnung zum Empfangen und Verarbeiten von Signalen auf.
Zum Beispiel weist die Steuereinheit 28 eine Schaltungsanordnung
zum Ermitteln und Messen von Strompegeln an den Sensoren auf.
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Die
Steuereinheit 28 ist mit einem Aktivator 30 und
einer Anzeige 32 verbunden. Die Steuereinheit 28 ist
ferner mit dem Stellglied 24 verbunden. In einer Ausführungsform
wird das Stellglied 24 je nach den von den Sensoren empfangenen
Signalen durch die Steuereinheit 28 automatisch gesteuert.
Zum Beispiel wird das Stellglied 24 angewiesen, die distale Endsonde
zu bewegen oder eine Bewegung der distalen Endsonde 22 zu
beenden, abhängig
von einer vorbestimmten relativen Position der distalen Endsonde 22 in
bezug auf die Gewebeoberfläche 18.
Die Anzeige 32 zeigt Information über die relative Position an,
wie etwa den Winkel der distalen Endsonde 22 in bezug auf
die Gewebeoberfläche 18 und
den Intrusionsgrad der distalen End sonde 22 in die Gewebeoberfläche 18.
In einer Ausführungsform
stellt die Anzeige 32 ferner EKG-Information dar.
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In
einer Ausführungsform
ist die Anordnung 16 eine bekannte steuer- bzw. lenkbare
Katheteranordnung. In einer Anwendung wird die Anordnung 16 dafür verwendet,
Zugang zu einem inneren Zielgewebebereich zu erlangen und einen
therapeutischen Stimulus bereitzustellen. Der therapeutische Stimulus
kann irgendeiner von verschiedenen bekannten Stimuli sein, wie etwa
Injektion einer therapeutischen Verbindung, von Zellen oder eines
Gens, Ausbildung eines Laserkanals oder Einbringen einer Verletzung auf
oder unter der Oberfläche
des Zielbereichs. Ultraschallwellen, Infrarotstrahlen, elektromagnetische Strahlen
oder mechanische Mittel können
beispielsweise die Verletzung einbringen. In einer zur Behandlung
von Vorhofflimmern brauchbaren Ausführungsform kann ein Ablationswirkstoff
oder ein anderes gewebeschädigendes
Fluid durch und/oder unter die Oberfläche des Zielgewebes injiziert
werden. Der therapeutische Stimulus kann durch die distale Endsonde 22 verabreicht/bereitgestellt
werden.
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In
einer Ausführungsform
ist die Anordnung 16 dafür bemessen, durch das Gefäßsystem
eines Patienten manövriert
zu werden, bis sich die distale Endsonde 22 neben einem
Oberflächen-
oder Wandbereich eines gewählten
Gewebes oder Organs befindet. Zum Beispiel kann die distale Endsonde 22 innerhalb
einer Gewebefläche
von etwa 5 mm innerhalb einer Herzkammer, wie etwa der Endokardwand innerhalb
der linken Herzkammer, plaziert werden.
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In
Ausführungsformen,
die für
Verfahren verwendet werden, die das Injizieren einer Verbindung oder
eines Gens in Gewebe aufweisen, weist das Stellglied 24 ein
Arzneimittelzuführungsmodul
auf. Das Arzneimittel kann durch eine Kanüle oder durch einen kanülenlosen
Injektionsmechanismus in der distalen Endsonde 22 zugeführt werden.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
ist die Anordnung 16 eine endoskopische Vorrichtung mit einer
distalen Endsonde und einem distalen Arbeitsendelement (nicht gezeigt)
zum Einführen
oder Erbringen einer therapeutischen Wirkung an oder nahe an einem
Organ oder einem Zielort im Gewebe. Denkbar ist auch ein starres
Zugangswerkzeug (nicht gezeigt), das einen langgestreckten Stab
aufweist, der durch eine Inzision, wie etwa in der Brustwand, hindurchgeführt werden
kann, um eine am Stab getragene distale Endsonde an der Oberfläche des
Zielgewebes zu plazieren.
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung 15 für gesteuerte
Eingriffsverfahren, die getrennte Anzeigevorrichtungen für Positionsinformation
und für
physiologische Information aufweist. Die Vorrichtung 15 weist die
Anordnung 16 und das Stellglied 24 auf. Die Vorrichtung
weist ferner die Steuereinheit 28 und den Aktivator 30 auf.
Die Anzeige 37 zeigt Positionsinformation von den Sensoren
an, wie unten beschrieben. Die Anzeige 39 zeigt EKG-Information an. In
einer Ausführungsform
ist die Anzeige 39 ein handelsüblicher EKG-Monitor. In einer
Ausführungsform
empfangen die Anzeige 37 und die Anzeige 39 dasselbe Signal
und filtern nicht benötigte
Signalkomponenten heraus. In einer Ausführungsform besteht das Signal aus
einem oder mehreren Strompegeln von Elektrodensensoren, wie unten
beschrieben.
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3A ist
eine schematische Darstellung und zeigt die distale Endsonde 22 und
die Gewebeoberfläche 18.
Die Gewebeoberfläche 18 ist
ein Teil eines Zielbereichs des Herzgewebes 34, z. B. eine Herzinnen-
oder -außenwand.
Ein Herzwandtrabekel 38 ist auch gezeigt. Herzwandtrabekel
sind normalerweise etwa 2 bis 3 mm im Durchmesser und haben eine
Tiefe von 1,5 bis 2 mm. Als Beispiel einer Anwendung kann der Zielbereich
ein hypoxischer Bereich sein, der als Sauerstoffmangelbereich erkannt ist,
wahrscheinlich aufgrund einer mangelnden Gefäßbildung in diesem Bereich.
Das Therapieziel ist es, die Gefäßentwicklung
im hypoxischen Bereich durch Einführung eines gefäßbildenden
Wirkstoffs und/oder durch Stimulation des Gewebes mittels einer
gefäßbildenden
Verletzung zu stimulieren. Die Gewebeoberfläche 18 kann in diesem
Beispiel Teil einer Herzkammerwand sein. Die Herzkammer kann mit
Blut gefüllt
sein, das mit der Gewebeoberfläche 18 in
Kontakt ist. Ein zweites Beispiel ist die Injektion von Zellen zur
Geweberegenerierung in einem Infarktbereich des Herzens. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform,
die zur Behandlung von Herzarrhythmie, insbeson dere Vorhofflimmern,
brauchbar ist, kann das in 3A bis
E gezeigte Herzgewebe 34 einen Abschnitt einer Vorhofwand
aufweisen. Zum Beispiel kann sich das Herzgewebe 34 so
nahe einer Lungenvene befinden, daß die Bildung einer Herzläsion an
diesem Ort helfen könnte,
eine Lungenvene elektrisch zu isolieren.
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Die
Sensoren und die Steuereinheit (die in 3 beide
nicht gezeigt sind) können
dafür verwendet
werden, zu ermitteln, daß die
distale Endsonde 22 in bezug auf die Gewebeoberfläche richtig
plaziert ist, wenn die Therapie durchgeführt wird. Eine optimale Plazierung
der distalen Endsonde 22 hat mehrere Komponenten. Zum Beispiel
kann die distale Seite der distalen Endsonde in Kontakt mit oder
sehr dicht an der Gewebeoberfläche 18 in
dem Zielbereich sein, der die Behandlung erfährt, um die Intensität des zugeführten therapeutischen
Stimulus wirkungsvoller zu steuern. 3A veranschaulicht
eine Situation, bei der die distale Endsonde 22 in der
Kammer, aber nicht in Kontakt mit der Herzwand 34 ist.
In vielen erfindungsgemäßen Verfahren
sollte der therapeutische Stimulus in dieser Situation nicht angewendet
werden.
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3B veranschaulicht
den Kontaktwinkel α zwischen
der distalen Endsonde 22 und der Gewebeoberfläche 18.
Dies ist eine weitere Komponente der optimalen Plazierung der distalen
Endsonde 22. Der Kontaktwinkel α sollte in einem gewünschten
Bereich sein, z. B. nicht mehr als 10° bis 30° in bezug auf eine Achse 40,
die senkrecht zur Gewebeoberfläche 18 ist.
Wenn der Winkel α größer wird,
hat die distale Endsonde 22 normalerweise weniger Kontakt
mit der Gewebeoberfläche 18,
und infolgedessen wird der therapeutische Stimulus über eine
größere Fläche verteilt,
anstatt auf den Zielbereich konzentriert zu werden. Falls der therapeutische
Stimulus einen gewebeschädigenden
Wirkstoff aufweist, der dafür
verwendet wird, Läsionen
zum Behandeln von Herzarrhythmie zu erzeugen, dann kann zum Beispiel
das Streuen des Wirkstoffs über
eine breitere oder weniger genau kontrollierte Fläche zu zusätzlicher
Gewebeschädigung
führen.
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Eine
optimale Plazierung der distalen Endsonde 22 kann erschwert
werden durch das Vorhandensein eines Trabekels 38 oder
anderen Unregelmäßigkeiten
an der Herzwand 34, wie in 3C veranschaulicht. 3C zeigt
einen Anfangskontakt der Sonde mit dem Trabekel 38, der
im wesentlichen eine vertiefte Fläche im Zielbereich ist. In
diesem Fall berührt
die distale Endsonde 22 den Zielbereich und dringt sogar
in den Zielbereich ein, aber der Kontakt zwischen der distalen Seite
der distalen Endsonde 22 und der Gewebeoberfläche 18 ist
eingeschränkt.
Wie unten beschrieben wird, kann dieser eingeschränkte Kontakt
unter Verwendung von Ausführungsformen der
Vorrichtung 14 ermittelt und vermieden werden.
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3D veranschaulicht
einen Flächenkontaktzustand
zwischen der distalen Endsonde 22 und der Gewebeoberfläche 18,
der für
bestimmte Verfahren optimal ist. In diesem veranschaulichten Zustand ist
die Längsachse
der distalen Endsonde 22 im wesentlichen senkrecht zur
Ebene der Gewebeoberfläche 18.
Um die beste Wirkung zu erzielen, sollte in einigen Verfahren die
distale Endsonde 22 an der Gewebeoberfläche 18 mit einer Kraft
angelegt werden, die in einem vorbestimmten optimalen Bereich liegt.
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Die
Intrusionstiefe der distalen Endsonde 22 in der Gewebeoberfläche 18 ist
ein weiterer Faktor, der eine optimale Plazierung der distalen Endsonde 22 beeinflussen
kann. 3E zeigt die distale Endsonde 22,
wie sie in die Gewebeoberfläche 18 im Zielbereich
eindringt. Die Gewebeoberfläche 18 im Zielbereich
wird dadurch verformt. Außerdem
wird die Dicke der Herzwand an dieser Stelle verringert. Die Gewebeverformung
kann sich nachteilig auf die Anwendung des Stimulus auswirken, und
die verringerte Gewebedicke kann zu einer weniger optimalen Zielausrichtung
des Stimulus führen.
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Das
Erreichen eines erwünschten
Kontaktwinkels und einer erwünschten
Kontaktkraft wird im Herz ferner durch den Herzschlag erschwert.
In einer Ausführungsform
(nicht gezeigt) wird die Herzwandbewegung durch einen Mechanismus
nahe der distalen Endsonde 22 ausgeglichen, der Bewegung
in mehreren Achsen aufnimmt, wobei Kontaktwinkel und Druck kaum
verändert
werden. In weiteren Ausführungsformen
ist die distale Endsonde so flexibel, daß sie Bewegung in mehreren
Achsen ermöglicht. In
verschiedenen Ausführungsformen
bewirkt das Verfahren, daß der
Zeitpunkt der Verabreichung der Therapie mit einer definierten Phase
des Herzzyklus übereinstimmt,
wenn optimaler Kontakt besteht.
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4A ist
eine Endansicht einer Ausführungsform
einer distalen Endsonde 42, die einen Flächenkontakt
zwischen der distalen Endsonde 42 und einer Gewebeoberfläche, die
während
eines Verfahrens erfaßt
werden soll, ermöglicht.
Die distale Endsonde 42 weist ein Lumen 44 auf,
durch das ein therapeutischer Stimulus verabreicht werden kann.
Eine ebene Stirnfläche 46 kann
in Kontakt mit dem Zielgewebe plaziert werden, wenn der Stimulus
verabreicht wird. Innere und äußere ringförmige Elektroden
bzw. Sensoren 48 und 50 umgeben das Lumen 44 und sind
durch die Isolatoren 52, 54 und 56 getrennt.
In einer Ausführungsform
sind die Elektroden 48 und 50 aus Gold, Silber
oder einem anderem leitfähigen
Material ausgebildet und auf der Sondenfläche durch Plattierung oder
Befestigungsverfahren ausgebildet.
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Bei
der Beschreibung der Arbeitsweise der Elektroden ist es nützlich,
zu beachten, daß jede Elektrode
aus mehreren Elektrodenflächenelementen
besteht, wie etwa Elektrodenelemente 62 in Elektrode 48 und
die entsprechenden Elektrodenelemente 64 in Elektrode 50.
Die Elektrodenelemente haben beliebig definierte Größen und
Positionen an ihren jeweiligen Elektroden. Zwischen den Elektrodenelementen
der Elektrode 48 und entsprechenden Elektrodenelementen
der Elektrode 50 verlaufen Stromwege. Mit Bezug auf 4B sind
Stromwege zwischen den entsprechenden Elektrodenelementen 62 und 64 bei 66 gezeigt.
Jeder solcher Stromweg stellt einen Stromwegfluß zwischen entsprechenden Elektrodenelementen
der Elektroden 48 und 50 dar. Strom fließt entlang
der Stromwege 66, wenn eine Spannung an die Elektroden 48 und 50 angelegt wird,
und entsprechende Elektrodenelemente sind elektrisch verbunden.
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In
bestimmten Anwendungen werden die entsprechenden Elektrodenelemente
der Elektroden 48 und 50 elektrisch verbunden,
wenn sie in ein elektrolytisches Medium, wie etwa Blut, eingetaucht
werden. Wenn die Elektrodenelemente durch das Medium elektrisch
verbunden sind, ist ein maximaler Stromfluß vorhanden. Wenn ein Elektrodenelement in
Kontakt mit einer Ge webeoberfläche
ist, verläuft der
Stromweg zwischen den Elektrodenelementen durch die Gewebeoberfläche, die
einen viel höheren Widerstand
haben kann. Durch Überwachung
des Stroms zwischen den Elektrodenelementen 48 und 50 können die
Elektroden als Sensoren verwendet werden, um den Kontakt wischen
der distalen Endsonde 42 und der Gewebeoberfläche zu ermitteln.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
sind die Elektroden 48 und 50 durch die Leiter 58 und 60 mit
der Schaltungsanordnung elektrisch verbunden, wie etwa die, die
mit Bezug auf die Steuereinheit 28 aus 1 beschrieben
sind. Die Schaltungsanordnung mißt, wie weit die Stromwege
zwischen den entsprechenden Elektrodenelementen blockiert oder aktiviert
sind, indem der Gesamtstromfluß zwischen den
Elektroden 48 und 50 gemessen wird, wenn eine Spannung
zwischen die Elektroden 48 und 50 angelegt wird.
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5A ist
eine schematische Darstellung und zeigt die distale Endsonde 22 in
partiellem Kontakt mit der Gewebeoberfläche 18. Die innere
Elektrode 48 und die äußere Elektrode 50 sind
auch schematisch gezeigt. Wenn die distale Endsonde 22 die Gewebeoberfläche 18 in
einem anderen Winkel als 90° berührt, wie
in 5A gezeigt, leiten die Elektrodenelemente, die
in Kontakt mit der Gewebeoberfläche
sind, relativ wenig Strom, während
die freiliegenden Elektrodenelemente in Kontakt mit einem leitfähigeren
Medium, wie etwa Blut, bleiben können.
Die Beziehung zwischen dem prozentualen Anteil der Sondenfläche 46,
der in Kontakt mit der Gewebeoberfläche ist, und dem Strom durch
die Elektrodenelemente ist in 5B gezeigt.
Wenig oder kein Kontakt ergibt einen maximalen Strom. Die Stromhöhe sinkt wie
dargestellt, bis vollständiger
oder im wesentlich vollständiger
Kontakt erreicht ist, so daß eine
Angabe über
den Kontaktgrad zwischen der distalen Endsonde 22 und deren
Gewebeoberfläche
ermöglicht
wird.
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Wenn
die distale Endsonde durch die Blutgefäße an die entsprechende Stelle
geführt
wird, bietet das Blut einen leitenden Weg zwischen den Elektroden 48 und 50,
und das Gewebe bietet eine relativ weniger leitenden Weg. In anderen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann Blut jedoch vor dem Kontakt mit dem Gewebe nicht als beständiges leitfähiges Medium zwischen
den Elektroden 48 und 50 vorhanden sein. Wenn
zum Beispiel die distale Endsonde 22 in ein relativ trockenes
Areal, wie etwa die Thoraxhöhle, über eine
Interkostalinzision eingeführt wird,
wird zwischen den Elektroden 48 und 50 vor der Berührung des
Patientengewebes wenig oder kein Strom geleitet. Wenn jedoch das
Patientengewebe berührt
wird, kann die relativ feuchte Gewebeoberfläche eine ausreichende Leitfähigkeit
bieten, um eine ermittelbare Erhöhung
der Stromstärke
zwischen den Elektroden 48 und 50 festzustellen.
Wiederum kann die ermittelte Stromzunahme proportional zur Größe der Oberfläche der
Elektroden 48 und 50 sein, die die Zielgewebeoberfläche befährt, wobei
jedoch der Strom unter diesen Umständen bei steigendem Gewebekontakt
zunimmt. Durch entsprechende Modifikation der Schaltungsanordnung
in der Steuereinheit 28 (1) können die
Elektroden 48 und 50 daher dafür angepaßt werden, einen Gewebekontakt
zu ermitteln, wie er sich in einem Stromabfall oder einer Stromzunahme
darstellt.
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In
einer Ausführungsform
der distalen Endsonde 22 dienen eine oder mehrere der Elektroden 48 und 50 als
physiologische Sensoren. In einer Ausführungsform sind die physiologischen
Sensoren EKG-Sensoren. Die Elektroden 48 und 50 übermitteln
EKG-Daten an eine Steuereinheit, wie etwa die Steuereinheit 28 in 1, über die
Leiter 58 und 60. Die EKG-Daten werden verarbeitet
und angezeigt. Die Verfügbarkeit über EKG-Information mit Positionsinformation
während
eines Verfahrens hat mehrere Vorteile. Zum Beispiel stellt die Positionsinformation
einen genauen Ursprung der EKG-Information bereit. Zusätzlich kann,
wenn ein therapeutischer Wirkstoff in einem Gewebezielbereich eingeführt wird,
die Veränderung
im Gewebe in Echtzeit durch das EKG beobachtet werden. Die EKG-Information
unterstützt den
Anwender darin, den Gesundheitszustand des Gewebes in einem voraussichtlichen
Zielbereich einzuschätzen.
Zum Beispiel kann ein Anwender einen vorher ausgewählten Zielbereich
zum Injizieren eines gefäßbildenden
Wirkstoffs verwerfen, weil die EKG-Information anzeigt, daß das Gewebe
in dem Bereich infarziert ist. Umgekehrt kann der Anwender die EKG-Information prüfen, wenn
die distale Endsonde positioniert worden ist, und den therapeutischen
Wirkstoff verabreichen, wenn der Gewebezustand laut der EKG-Information
zufriedenstellend ist.
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6A ist
eine Endansicht einer Ausführungsform
einer distalen Endsonde 68, mittels der die Kontaktqualität zwischen
der distalen Endsonde 68 und einer Gewebeoberfläche erfaßt werden
kann. Die Kontaktqualität
weist einen Kontaktgrad und den Winkel zwischen der Längsachse
der distalen Endsonde 68 und der Gewebeoberfläche auf.
Die distale Endsonde 68 weist ein Lumen 71 auf.
Eine Sondenfläche 70 (gezeigt
in 6B) der distalen Endsonde 68 weist eine äußere ringförmige Elektrode
bzw. einen Sensor 74 und eine innere ringförmige Elektrode bzw.
einen Sensor 72 auf, der mehrere Elektrodenteilstücke 72a, 72b, 72c und 72d aufweist.
Die Isolatoren 78 und 76 trennen die Elektroden 72 und 74. Der
Isolator 76 trennt ferner die Teilstücke der Elektrode 72 voneinander.
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Wie
in der Schnittansicht von 6B gezeigt,
sind die Elektroden 72 und 74 mit einer Schaltungsanordnung,
wie mit Bezug auf die Steuereinheit 28 von 1 beschrieben, über Leiter 80, 82 und 84 elektrisch
verbunden. Die Kupplung 80 ist mit der Elektrode 74 verbunden.
Jede der Elektroden 72a, 72b, 72c und 72d ist
mit einer anderen Kupplung verbunden, von denen nur zwei (82 und 84)
gezeigt sind.
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Durch
die Leiter 80, 82 und 84 werden Spannungen
getrennt an jede der Elektroden 72 und an Elektrode 74 angelegt.
Am besten kann Strom zwischen den Elektroden 74 und 72 in
den Bereichen fließen,
die nicht in Kontakt mit dem Gewebe sind. 7A veranschaulicht
einen Fall, bei dem die distale Endsonde 68 so in partiellem
Kontakt mit einer Gewebeoberfläche
ist, daß dort
ein Winkel von weniger als 90° zwischen
der Längsachse
der distalen Endsonde 68 und der Gewebeoberfläche besteht.
Die schaffrierten Bereiche der Elektroden 72 zeigen einen
Kontakt mit der Gewebeoberfläche
an. In diesem Fall besteht ein vollständiger Kontakt zwischen dem unteren
Abschnitt (in der Figur) der ebenen Sondenfläche 71 und der Gewebeoberfläche. Es
besteht auch ein partieller Kontakt zwischen den rechten und linken
Seiten (in der Figur) der Sondenfläche 71 und der Gewebeoberfläche.
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7B ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Anzeige 86.
Die Anzeige 86 gibt den Kontaktwinkel und -grad entsprechend dem
Stromfluß an,
wie in 7A gezeigt. Die Anzeigenelemente 85 sind
typisch für
die 17 Anzeigeelemente, die in zwei Linien, die sich wie gezeigt
in einem Anzeigeelement 87 kreuzen, angeordnet sind. Die
Anzeigeelemente 85 sind angeordnet, um erkennen zu lassen,
wie die mehreren Sensoren auf der distalen Endsonde 68 angeordnet
sind. Die Anordnung der Anzeigeelemente entspricht im allgemeinen den
Positionen auf der Sondenfläche 71.
Ein schraffiertes Anzeigeelement 85 zeigt einen Kontakt
zwischen der Sondenfläche 71 und
der Gewebeoberfläche
an der Position des schraffierten Anzeigeelements an. Ein nichtschraffiertes
Anzeigeelement 85 zeigt keinen Kontakt zwischen der Sondenfläche 71 und
der Gewebeoberfläche
an der Stelle des nichtschraffierten Anzeigelements an. In einer
Ausführungsform
sind die Anzeigeelemente Lampen, wie etwa Leuchtdioden (LEDs), und
sie sind eingeschaltet, wenn eine entsprechende Elektrode in Kontakt mit
dem Gewebe ist. Die Anzeige 86 ermöglicht dem Anwender, den Kontaktwinkel
und -grad zwischen der Sondenfläche 71 und
der Gewebeoberfläche schnell
zu beurteilen.
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In
einer Ausführungsform
der distalen Endsonde 68 dienen eine oder mehrere der Elektroden 72 und 74 als
physiologische Sensoren. In einer Ausführungsform sind die physiologischen
Sensoren EKG-Sensoren. Die Elektroden 72 und 74 übertragen
EKG-Daten an eine Steuereinheit, wie etwa die Steuereinheit 28 in 1, über die
Leiter 80, 82, 84 usw. Die EKG-Daten werden verarbeitet
und angezeigt.
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8A bis 8C sind
schematische Darstellungen einer Ausführungsform einer distalen Endsonde 88,
die eine Bestimmung des Kontaktwinkels zwischen der Sondenfläche 92 und
einer Gewebeoberfläche
erleichtert. Die distale Endsonde 88 erleichtert ferner
eine Bestimmung eines Grads, in dem die distale Endsonde 88 in
die Gewebeoberfläche
eindringt. Die Sondenfläche 92 ist
gerundet, wie im Querschnitt in 8B zu
sehen. Ringförmige
Elektroden bzw. Sensoren 94, 96 und 98 sind
in größer werdenden
Radien um ein Lumen 93 angeordnet. Die Isolatoren 100, 102, 104 und 106 trennen
die Elektroden 94, 96 und 98. Die Elektroden 94, 96 und 98 sind
durch die Leiter 108, 110 und 112 mit
einer Schaltungsanordnung elektrisch verbunden, wie mit Bezug auf
Steuereinheit 28 aus 1 beschrieben. Spannungen
werden an jede der Elektroden 94, 96 und an Elektrode 98 über die
entsprechenden Leiter 108, 110 und 112 getrennt
angelegt, wodurch ein Stromfloß erzeugt
wird, der dem Kontaktgrad und -ort zwischen den Elektroden und der
Gewebeoberfläche entspricht.
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8C ist
eine schematische Darstellung einer alternativen Elektrodenkonfiguration.
Die distale Endsonde 89 weist ein Lumen 91 auf.
Eine innere ringförmige
Elektrode 95 bedeckt im wesentlichen die gerundete Fläche der
distalen Endsonde 89. Die innere ringförmige Elektrode 95 ist
von einer äußeren ringförmigen Elektrode 99 durch
einen Isolator 97 getrennt. Die Elektroden 95 und 97 sind über die
Leiter 101 und 103 mit einer Schaltungsanordnung
verbunden, wie mit Bezug auf die Steuereinheit 28 von 1 beschrieben.
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9A und 9B veranschaulichen
ein Beispiel einer Anwendung für
die distale Endsonde 88 und die durch die Elektroden 94, 96 und 98 bereitgestellte
Information. 9A zeigt die distale Endsonde
im Kontakt mit der Gewebeoberfläche 18.
Die distale Endsonde 88 dringt so in die Gewebeoberfläche 18 ein,
daß die
Elektrode 94 in Kontakt mit der Gewebeoberfläche 18 ist,
aber die Elektroden 96 und 98 nicht in Kontakt
sind. 9B zeigt zwei Diagramme, die
jeweils den Strom als eine Funktion des Kontaktgrads zwischen einer
Elektrode und der Gewebeoberfläche 18 darstellen.
Die Kurve 112 zeigt die schematische Darstellung für die distale
Endsonde, die bis zu einer Entfernung d1 in die Gewebeoberfläche eindringt.
Die Kurve 114 zeigt die schematische Darstellung für die distale
Endsonde, die bis zu einer Entfernung d2 in die Gewebeoberfläche eindringt. Die
Entfernungen d1 und d2 sind in 8B veranschaulicht.
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Die
Strompegel in den schematischen Darstellungen für d1 und d2 variieren je nach
Kontaktwinkel und Instrusionstiefe der distalen Endsonde 18. Zum
Beispiel würde
ein optimaler Kontakt bei d1 einen niedrigen Strompegel ergeben,
was einen guten Kontaktwinkel bedeutet, und bei d2 einen hohen Pegel
er geben, was eine gewünschte
Intrusionstiefe bedeutet. Verschiedene Strompegel können einen
Kontaktwinkel angeben, der nicht nahe genug bei 90° ist und/oder
einen Gewebeintrusionsgrad, der zu hoch oder zu niedrig ist.
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10A und 10B veranschaulichen eine
Ausführungsform
einer distalen Endsonde 116, die dem Anwender ermöglicht,
Information über
den Kontaktwinkel der distalen Endsonde 116 zum Gewebe
und über
die Intrusionstiefe im Gewebe zu erlangen. Die distale Endsonde 116 weist,
wie in 10A gezeigt, die Elektroden
bzw. Sensoren 120, 122 und 124 auf. Jede
der Elektroden 120, 122 und 124 ist ringförmig und
konzentrisch um die Längsachse
der distalen Endsonde 116 angeordnet. Jede der Elektroden 122, 124 und 126 ist
in vier Elektrodenteilstücke
(bezeichnet mit a, b, c und d) aufgeteilt, die jeweils von jedem
anderen Elektrodenteilstück
durch ein Isolationsmaterial elektrisch isoliert ist, angedeutet
durch Schraffierung.
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Die
distale Endsonde 116 hat, wie in 10B gezeigt,
eine gerundete Sondenfläche 118, die
die Elektroden 120, 122 und 124 in den
Entfernungen d1, d2 bzw.
d3 vom distalen Ende der distalen Endsonde 118 aufweist.
Jedes der Teilstücke
a, b, c und d der Elektroden 120, 122 und 124 ist über Leiter mit
einer Schaltungsanordnung elektrisch verbunden, wie mit Bezug auf
die Steuereinheit 28 von 1 beschrieben.
Zum Beispiel ist die Kupplung 128b mit dem Elektrodenteilstück 124b verbunden, die
Kupplung 126b ist mit dem Elektrodenteilstück 120b verbunden,
und die Kupplung 126a ist mit dem Elektrodenteilstück 120a verbunden.
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11a veranschaulicht die distale Endsonde 116,
die so in Kontakt mit der Gewebeoberfläche 18 ist, daß die Elektroden
bzw. Sensoren 120, 122 und 124 teilweise
in Kontakt mit der Gewebeoberfläche 18 sind,
einschließlich
einer partiellen Intrusion in die Gewebeoberfläche 18. 11B ist eine Ausführungsform einer Anzeige mit
vier Gruppen von Anzeigeelementen. Die Anzeigeelemente sind dafür angeordnet,
erkennen zu lassen, wie die mehreren Sensoren an der distalen Endsonde 116 angeordnet
sind. Die Anordnung der Anzeigeelemente entspricht im allgemeinen
den Stellen auf der distalen Endsonde 116. Jedes der Anzeigeelemente
entspricht den exemplarischen Anzeige elementen 122 und 124.
Die Anzeigeelemente 122 sind schraffiert, um einen Kontakt
zwischen der distalen Endsonde 116 und der Gewebeoberfläche 18 anzuzeigen.
Die Anzeigeelemente 124 sind nicht schraffiert, wenn sie
keinen Kontakt zwischen der distalen Endsonde 116 und der
Gewebeoberfläche 18 anzeigen.
In einer Ausführungsform sind
die Anzeigeelemente Lampen, wie etwa Leuchtdioden (LEDs), und eingeschaltet,
wenn eine entsprechende Elektrode in Kontakt mit einem Gewebe ist.
In jeder der vier Gruppen von Anzeigeelementen sind vier Anzeigeelemente
in einer Linie mit einem zentralen Anzeigelement 127, dargestellt
als Linien 1. Diese Anzeigeelemente zeigen den Stromfluß durch
die Elektrodenteilstücke
bei Sondentiefe d1 an, so daß der Kontakt
bei Tiefe d1 angezeigt wird. Die vier Anzeigeelemente
in den Linien 2 zeigen den Stromfluß durch die Elektrodenteilstücke bei
Tiefe d2 an. Die nächsten vier Anzeigeelemente
in den Linien 3 zeigen den Stromfluß durch die Elektrodenteilstücke bei
Tiefe d3 an. Das Anzeigemuster in 11B zeigt an, daß die Elektrodenteilstücke in allen
drei Tiefen an einem beliebig festgelegten "unteren" Abschnitt der distalen Endsonde 116 in
Kontakt mit der Gewebeoberfläche
sind, wie durch die schraffierten Anzeigeelemente gezeigt. Die inneren
Elektrodenteilstücke
auf beiden "Seiten" der distalen Endsonde 116,
die zu dem unteren Abschnitt benachbart sind, sind auch in Kontakt
mit der Gewebeoberfläche.
Die "oberen" Elektrodenteilstücke sind
nicht in Kontakt mit dem Gewebe, wie durch nichtschraffierte Anzeigeelemente
angezeigt. Diese Anzeige gibt die in 11A gezeigte
Kontaktsituation wieder.
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Die
Information, wie sie in 5B, 7B und 11B angezeigt wird, kann dafür verwendet werden, zu bestimmen,
wann dem Gewebe ein Arzneimittel oder eine andere Therapie durch
die distale Endsonde verabreicht werden soll. Wie unten ausführlicher
erörtert,
wird in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
ein Injektat in das Patientengewebe injiziert, sobald ein angemessener
Oberflächenkontakt
zwischen der medizinischen Vorrichtung und dem Gewebe ermittelt
worden ist.
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In
einer Ausführungsform
der distalen Endsonde 116 dienen eine oder mehrere der
Elektroden 120, 122 und 124 als physiologische
Sensoren. In einer Ausführungsform
sind die phy siologischen Sensoren EKG-Sensoren. Die Elektroden 120, 122 und 124 übertragen
EKG-Daten an eine Steuereinheit, wie etwa die Steuereinheit 28 in 1, über die
Leiter 128b, 126a, 126b usw. Die EKG-Daten
werden verarbeitet und angezeigt.
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Mit
Bezug auf Steuereinheit 28 der 1 steuert
in einer Ausführungsform
die Steuereinheit 28 außerdem
die Verabreichung eines Arzneimittels oder einer Therapie, wenn
eine geeignete Position der distalen Endsonde in bezug auf die Gewebeoberfläche erreicht
worden ist. In einer Ausführungsform empfängt der
Aktivator 30 Daten von der Steuereinheit 28 und
sendet ein Aktivierungssignal an das Stellglied 24, wenn
die Daten anzeigen, daß die
geeignete Position der distalen Endsonde in bezug auf die Gewebeoberfläche erreicht
worden ist. Der Aktivator 30 kann dafür programmiert werden, unter
vorgegebenen Bedingungen, einschließlich eines vorgegebenen Abstands
vom Gewebe, eines vorgegebenen Kontaktwinkels zum Gewebe und eines
vorgeschriebenen Intrusionsgrads im Gewebe, ein Aktivierungssignal
zu senden. In einer Ausführungsform weist
der Aktivator 30 ferner eine Schaltungsanordnung zum Führen der
Position der distalen Endsonde über
das Stellglied 24, bis eine gewünschte Kontaktposition erreicht
ist, auf.
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Ausführungsformen,
die Kanülen
verwenden
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12A, 12B und 13 veranschaulichen
Ausführungsformen
von distalen Endsondenanordnungen zur Abgabe eines therapeutischen
Stimulus an ein Gewebe. 12A ist
eine Schnittansicht einer distalen Endsonde 130, die eine
gerundete Kontaktfläche
mit einem zentralen Lumen 132 hat, durch das eine Kanüle 134 ausgefahren
werden kann. In einer Ausführungsform
wird dem Zielgewebe eine therapeutische Lösung aus einem Reservoir im
Stellglied 24 (1) durch ein Lumen (nicht gezeigt)
der Kanüle 134 verabreicht.
Die distale Endsonde 130 weist Elektroden bzw. Sensoren 136, 138 und 140 auf.
Die Elektroden dienen als Sensoren, wie vorher mit Bezug auf andere
Ausführungsformen beschrieben,
und sind über
die Leiter 142, 144 und 146 mit einer
Steuereinheit, wie vorher beschrieben, verbunden.
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In 12A ist die distale Endsonde 130 in einer
Einsatzkonfiguration mit der Kanüle 134 in
einer eingezogenen Position, in der das distale Ende der Kanüle im Lumen 132 der
distalen Endsonde 130 aufgenommen ist. Die Kanüle 134 kann
im Lumen 132 der distalen Endsonde 130 axial gleitfähig angeordnet
sein. Ein Bediener kann eine Bewegung der Kanüle 134 entlang des
Lumens 132 manuell steuern, unter Steuerung einer Steuereinheit
(28 in 1) oder durch jedes andere in
Fachkreisen bekannte Mittel. 12B zeigt
die distale Endsonde 130 in einer Behandlungskonfiguration,
in der die Kanüle 134 in
einer ausgefahrenen Position distal vorgeschoben ist. In einer Ausführungsform
kann die Kanüle 134 vorgeschoben
werden, nachdem die Sensoren 136 bis 140 Oberflächenkontakt
mit einem Patientengewebe ermittelt haben. Dadurch wird die Kanüle 134 in
das Gewebe vorgeschoben, wodurch die Verabreichung eines therapeutischen
Stimulus, z. B. die Injektion eines gewebeschädigenden Wirkstoffs zum Erzeugen
einer kardialen Läsion
beim Behandeln von Vorhofflimmern, erleichtert wird.
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In
verschiedenen anderen Ausführungsformen
können
andere Arbeitselemente anstelle von Kanülen verwendet werden. Das Arbeitselement kann
in die distale Endsonde im Lumen eingezogen werden, oder es kann
in einer Position fixiert werden. Verschiedene Arbeitselemente können verwendet werden,
um verschiedene therapeutische und diagnostische Verfahren durchzuführen. 13 ist
zum Beispiel eine Schnittansicht einer distalen Endsonde 150,
die eine Glasfaser 154 in einem zentralen Lumen aufweist.
Die Glasfaser 154 liefert einen Impuls aus Laserlicht als
einen therapeutischen Stimulus. In einem anderen Beispiel dient
die Kanüle 134 als
eine RF-Elektrode, die im Gewebe, das die Kanüle umgibt, eine örtlich begrenzte
thermische Verletzung verursacht.
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In
einer Ausführungsform
wird eine distale Endsonde, wie etwa 130 oder 150,
z. B. an der Spitze eines Katheters, zu einem ausgewählten Zielort
manövriert.
Während
dieses Manövrierens
kann der Anwender gemäß bekannten
Verfahren die Sonde fluoroskopisch verfolgen. Wenn die Sonde an
oder nahe dem Zielort ist, schaut sich der Anwender eine Anzeige
an, wie etwa die vorher beschriebenen, um den Kontaktwinkel und/oder
die Kontakttiefe zwischen der distalen Endsonde und der Gewebeoberfläche zu bestimmen
und auch um physiologische Daten zu überwachen. Der Anwender fährt fort,
die distale Endsonde zu positionieren, bis die gewünschte Position
erreicht ist. Wenn zum Beispiel die distale Endsonde auf einen Trabekel
trifft, können
Versuche, die Kontaktfläche
durch Drehung des Katheterschafts oder Anpassung der auf den Schaft
ausgeübten
axialen Kraft zu verbessern, den angezeigten Kontaktgrad nicht signifikant
verbessern. In diesem Fall kann der Anwender die Sonde einfach zu
einem anderen Bereich bewegen und versuchen, die distale Endsonde
noch einmal zu positionieren. Der Anwender kann auch einen Ort und
eine Position auf der Grundlage der physiologischen Daten, wie etwa
EKG-Daten, auswählen.
-
14 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform mit einer distalen
Endsonde 160 und einem Arbeitselement 162 in einem
Lumen 164. Das Arbeitselement 162 kann eine Kanüle zur Zuführung eines
Arzneimittels oder von Zellen oder zur Erzeugung einer Verletzung
unter Verwendung mechanischer oder anderer Mittel sein. In anderen Ausführungsformen
kann das Arbeitselement irgendeines von beliebigen verschiedenen
Arbeitselementen sein, die zusammen mit Kathetern verwendet werden,
um verschiedene medizinische Verfahren durchzuführen. Die distale Endsonde 160 weist
die Elektroden bzw. Sensoren 168, 170 und 172 auf.
Die Elektroden 168, 170 und 172 arbeiten ähnlich wie
die mit Bezug auf 12A beschriebenen Elektroden 136, 138 und 140.
Das Arbeitselement 162 ist mit der Kupplung 174 verbunden,
die physiologische Daten überträgt, die
durch das Arbeitselement 162 aus einem Gewebe, mit dem
das Arbeitselement in Kontakt ist, entnommen worden sind. In einer
Ausführungsform
sind die physiologischen Daten EKG-Daten. Die Verfügbarkeit über die EKG-Information vom
Arbeitselement 162 zusammen mit der Position und/oder EKG-Information
von den Elektroden 168, 170 und 172 ist
sehr nützlich
zum Erlangen sehr ortsspezifischer Information über ein Gewebe während eines Verfahrens.
Zum Beispiel kann im Fall von nichttransmuralen Infarkten eine Infarktfläche zwischen
der Herzinnenhaut und der Herzaußenhaut isoliert werden. Während sich
das Arbeitselement durch das Gewebe bewegt, liefert das EKG-Signal aus dem Arbeitselement
eine genaue Angabe der relativen Gewebegesundheit am Ort des Arbeitselements.
Somit wird nicht verfügbare
Information von der Gewebeoberfläche
verfügbar.
Möglicherweise
gibt es keine elektrische Aktivität an der Herzinnenhaut, aber
während
das Arbeitselement durch das Gewebe geschoben wird, kann elektrische
Aktivität
näher an
der Herzaußenhaut
ermittelt werden. Folglich kann ein therapeutischer Wirkstoff durch
eine Kanüle 162 zugeführt werden,
um Gewebe zu behandeln, und dieselbe Kanüle 162 kann verwendet
werden, um das Gewebe betreffende physiologische Daten zu überwachen, während es
behandelt wird.
-
12 bis 14 veranschaulichen
Ausführungsformen,
die eine einzelne Kanüle
verwenden. Es versteht sich, daß die
Erfindung mit mehreren Kanülen
in der Praxis angewendet werden kann. Die Kanülen können mit einem gängigen Injektatsreservoir
verbunden sein, oder sie können
verwendet werden, um unterschiedliche Injektate zuzuführen. Wenn
die Kanülen
während
des Einsetzens einziehbar sind, können sie einzeln oder mit einem
gemeinsamen Einsatzmechanismus eingesetzt werden. Wenn mehrere Kanülen verwendet
werden, müssen diese
nicht alle zum Einsatz distal zu einem distalen Ende der Injektatzuführungsvorrichtung
ausgerichtet sein. Zum Beispiel können sie entlang einer Länge eines
langgestreckten Gewebekontaktteils (z. B. Teil 434 aus 29 oder
Teil 454 aus 30) beabstandet sein, das dafür angepaßt ist,
die Kanülen
vor dem Einsatz in enger Nachbarschaft zur Oberfläche des Zielgewebes
zu positionieren.
-
Ausführungsformen,
die eine kanülenlose
Injektion verwenden
-
15 veranschaulicht
eine Katheteranordnung, die im allgemeinen mit dem Bezugszeichen 212 bezeichnet
ist, gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
Die Katheteranordnung 212 (oder auch nur ausgewählte Aspekte
davon) kann anstatt der Vorrichtung 14 bzw. 15 aus 1 bzw. 2 (oder ausgewählten Aspekten
davon) in den oben erörterten
Ausführungsformen
verwendet werden. Ebenso können
Aspekte der Vorrichtungen 14 und 15 zusammen mit
der Katheteranordnung 212 und anderen unten erörterten
Ausführungsformen
verwendet werden.
-
Die
Katheteranordnung
212 aus
15 weist
eine Griffeinheit
214 auf, die an einem steuerbaren Katheterschaft
oder -mantel
216 mit einem steuerbar ablenkungsfähigen distalen Endabschnitt befestigt
ist, wie bei
216a. Die Steuerung der Katheteranordnung
kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden. Zum Beispiel kann
die Katheteranordnung Steuerungskomponenten aufweisen wie die, die
offenbart sind im
US-Patent 5
876 373 mit dem Titel "Steerable
Catheter" von Giba
et al. und/oder im
US-Patent
6 182 444 mit dem Titel "Drug Delivery Module" von Glines et al. und/oder in der veröffentlichten
Europäischen
Patentanmeldung
EP
0 908 194 A2 . In einer Beispielanordnung ist ein herkömmlicher
Zugdraht (nicht gezeigt) an einer distalen Spitze des Mantels befestigt
und erstreckt sich durch einen Führungsdrahtkanal,
der in Längsrichtung
durch eine Seitenwand des Mantels gebildet ist, zur Griffeinheit,
an der das proximale Ende des Drahtes mit einer Ablenkungs- oder
Steuerungsstellgliedanordnung gekoppelt ist. Die Drehung eines Ablenkungsknopfes,
wie etwa
220, der entlang eines vorderen Endes der Griffeinheit
aufgeschraubt ist, bewirkt, daß der
Zugdraht eingezogen und/oder der Mantel vorgeschoben wird, jeweils
relativ zueinander, wodurch eine Ablenkung des distalen Endes des
Mantels ausgelöst
wird. Anstatt den Zugdraht durch einen Kanal zu führen, der
sich durch eine Seitenwand des Mantels erstreckt, stellt eine weitere
Ausführungsform den
Zugdraht derart bereit, daß er
sich in Längsrichtung
entlang einer inneren Seitenwand des Mantels erstreckt. Ein Vorteil
der erfindungsgemäßen steuerbaren
Katheterausführungsform
gegenüber
dem steuerbaren Katheter von Giba ist der Wegfall des dritten inneren
Werkzeugs, das im zweiten steuerbaren Katheter von Giba angeordnet
ist. Die Ausführungsformen
sorgen für
eine einheitliche Struktur des Werkzeugs und des steuerbaren Katheters,
was das Gerät
einfacher, leichter zu bedienen und in der Herstellung preisgünstiger
macht als die triaxiale oder koaxiale Anordnung von Giba. Eine weitere
Ausführungsform
bietet ein vereinheitlichtes Einzelkathetersystem, bei dem die Düsenstrahlvorrichtung
in einen steuerbaren Katheter integriert und der oben beschriebene äußere, feste
Hüllenkatheter
von Giba weggelassen ist. Als Alternative kann das innere Werkzeug
oder die Glasfaser von Giba weggelassen werden, woraus sich ein
steuerbarer Katheter ergibt, der gleitfähig in einer äußeren Hülle angeordnet
ist. Andere Navigationsmechanismen und -anordnungen, die zur Verwendung
hierin geeignet sind, sind für
den Fachmann offensichtlich. Zum Beispiel kann der Katheterschaft
oder -mantel mit einer festen Form (z. B. einem Bogen) an seinem
distalen Ende konfiguriert sein, um die Navigation zu erleichtern, wie
in Patentanmeldung 08/646 856 von Payne, eingereicht am 8. Mai 1996,
beschrieben, deren gesamter Inhalt hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird.
Eine weitere Ausführungsform
stellt eine Anordnung bereit, die einen dualen Steuerungsmechanismus
aufweist, bei dem sowohl der innere als auch der äußere Katheter
entweder mit einer oder mit beiden Kathetersteuerungen steuerbar
ist, je nachdem, ob nur einer von beiden oder beide einen Zugdraht
oder ein vorgeformtes Teil aufweisen.
25 veranschaulicht
eine doppeltsteuerbare Kathetervorrichtung
1100 mit einem
ersten äußeren steuerbaren
Katheter
1102, in dem ein zweiter innerer Katheter
1104 mit
einer Strahlaustrittsspitze
1106, die sich an seinem distalen
Ende
1008 befindet, gleitfähig angeordnet ist.
-
Der
Mantel 216 ist so bemessen, daß er im Gefäßsystem einer Person plaziert
und durch diese hindurch navigiert werden kann, bis die distale
Spitze unmittelbar an einer Oberfläche oder einem Wandbereich
eines ausgewählten
Gewebes oder Organs angeordnet ist, z. B. innerhalb einer Oberfläche von etwa
5 mm innerbalb einer Herzkammer (wie etwa die Endokardwand innerhalb
der linken Herzkammer). Der Außendurchmesser
des Kathetermantels ist nicht problematisch, sofern er zu einem
gewünschten
Ort innerhalb des Körpers
einer Person navigiert werden kann. Geeignete Kathetermäntel bewegen
sich in einer Größe von zum
Beispiel etwa 3 French bis etwa 9 French. Ein bevorzugter Kathetermantel
mißt 7
French. Geeignete Kathetermäntel sind
im Handel erhältlich,
zum Beispiel als Führungskatheter
und Diagnosekatheter von Bard Cardiology, Cordis und Schneider Worldwide.
Bestimmte bevorzugte Mäntel
von solchen Quellen weisen an ihrem distalen Ende anstelle eines
Zugdrahtsteuerungsmechanismus feste Formen auf.
-
Hilfsmittel
zur Verbesserung der Visualisierung, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
strahlenundurchlässige
Markersubstanzen, Tantal- und/oder Platinbänder, -folien und/oder -streifen, können an
den verschiedenen Komponenten der Katheteranordnung, einschließlich am
ablenkungsfähigen
Endabschnitt
216a des Kathetermantels
216, plaziert
werden. In einer Ausführungsform
ist zum Beispiel eine strahlenundurchlässige Markersubstanz (nicht
gezeigt) aus Platin oder einem anderen geeigneten strahlenundurchlässigen Material
zwecks Visualisierung durch Fluoroskopie oder andere Verfahren nahe
der distalen Spitze angeordnet. Zusätzlich oder als Alternative
können
ein oder mehrere Ultraschallwandler auf dem Kathetermantel an oder nahe
dessen distaler Spitze angebracht sein, um mit dazu beizutragen,
dessen Lage und/oder Plazierung (z. B. Rechtwinklichkeit) in bezug
zu einem ausgewählten
Gewebe in einem Patienten zu bestimmen, und um den Abstand zum Gewebe
und/oder dessen Wanddicke zu erfassen. Ultraschallwandleranordnungen
und Verfahren zu deren Anwendung sind zum Beispiel offenbart in
der veröffentlichten
kanadischen Patentanmeldung 2 236
958 mit dem Titel "Ultrasound
Device for Axial Ranging" von
Zanelli et al. und in
US-Patent
6 024 703 mit dem Titel "Ultrasound Device for Axial Ranging" von Zanelli et al.
In einer Ausführungsform
sind zum Beispiel zwei Wandler angewinkelt an der distalen Spitze
eines Katheterschafts in der Zugdrahtablenkungsachse oder -ebene
angebracht. Diese Konstruktion gestattet einem Bediener, durch Vergleich
der Signalstärke
zu bestimmen, ob der Katheterspitzenbereich senkrecht zu einer ausgewählten Gewebeoberfläche oder -wand
ist. Zusätzlich
versorgt diese Anordnung mit zwei Wandlern einen Bediener mit nützlichen
Informationen zur Bestimmung einer angemessenen Regulierungsrichtung,
um die Rechtwinklichkeit zu verbessern, im Vergleich zu Einzelwandleranordnungen,
die zwar die Rechtwinklichkeit durch die Amplitude der Signalstärke anzeigen
können,
im allgemeinen jedoch nicht fähig
sind, eine geeignete Richtung anzuzeigen, in der die Spitze bewegt
werden sollte, um die Rechtwinklichkeit zu verbessern. In einer
verwandten Ausführungsform
sind abseits der Ablenkungsachse ein dritter und ein vierter Meßwertumwandler
(nicht gezeigt) hinzugefügt,
um einen Bediener bei der Drehbewegung und Drehungsrechtwinklichkeit
in der Nichtablenkungsebene der Gewebeoberfläche der Person zu unterstützen. Weitere
Einzelheiten der gerade beschriebenen Ausführungsform stehen in US-Patentanmeldung 09/566
196, eingereicht am 5. Mai 2000, mit dem Titel "Apparatus and Method for Delivering
Therapeutic and Diagnostic Agents" von R. Mueller. Ultraschallwandler
können vorzugsweise
ersetzt werden durch einen oder mehrere Kontaktkraftaufnehmer, wie
in der am 23. März 2000
von Tom eingereichten US-Patentanmeldung 60/191
610 beschrieben.
-
In
bezug auf tragbare offene Operationsvorrichtungen ist es oft wichtig
sicherzustellen, daß zwischen
der Vorrichtung und einem Zielgewebe vor dem Abgabevorgang der Vorrichtung
eine angemessene Kontaktkraft erzeugt wird. Andernfalls kann die Vorrichtung
versehentlich zur Abgabe gebracht werden, wenn sie in Richtung eines
Zielgewebes geführt wird,
oder sie kann im Falle zu hoher Kraftanwendung eine Perforation
eines Gewebes, das infolge einer durch übermäßige Kraft verursachten Dehnung ausgedünnt wird,
verursachen. Eine Kraftmeßverriegelung
kann in die Erfindung integriert werden, so daß der Abgabevorgang nur dann
gestattet wird, wenn eine solche Kraft sowohl minimal als auch maximal
in einem bestimmten Wertebereich liegt. Zum Beispiel Ultraschallwandler,
Kontaktkraftaufnehmer und mechanische Verriegelungen, die einen
minimalen und einen maximalen Grenzwert aufweisen. Infolgedessen
sind tragbare kanülenlose
Subkutaninjektionsvorrichtungen wie die, die in den
US-Patenten 3 057 349 ,
3 859 996 ,
4 266 541 ,
4 680 027 und
5 782 802 beschrieben sind, die keinerlei
Verriegelungen haben oder nur Verriegelungen aufweisen, die bei
einer minimalen Schwellenkraft ansprechen, ohne einen maximalen
Kraftgrenzwert zu berücksichtigen, oft
ungeeignet. Diese tragbaren kanülenlosen
Injektoren sind ferner dadurch begrenzt, daß ihre Struktur nicht für die Verwendung
innerhalb eines Cavums eines Patienten geeignet ist, das durch einen
chirurgischen Eingriff, thorakoskopische oder andere "portale" Verfahren erzeugt
wird. Zum Beispiel stellt jede dieser Offenbarungen eine Pistole
mit stumpfem Lauf zur Anwendung auf der Haut eines Patienten, üblicherweise
auf einem Schulterbereich eines Menschen, dar. Das vorliegende Beispiel
stellt einen langgestreckten Mantelabschnitt des Werkzeuges dar, um
das Erreichen eines entfernten Innenbereiches des Patienten zu erleichtern.
Das distale Werkzeugende kann ferner angewinkelt oder gebogen sein, entweder fest
oder durch Biegen bei Bedarf oder durch Fernsteuerung des distalen
Bereichs des Werkzeugs.
26 veranschaulicht
ein offenes Operationswerkzeug, bei dem die Vorrichtung
1200 einen langgestreckten
Mantelabschnitt
1202 mit einem Bogenabschnitt
1204 aufweist,
der in einer Düsenspitze
1206 endet,
die sich am distalen Ende
1212 befindet, wo beim Drücken des
Stellglieds
1208 Flüssigkeit ausgestoßen wird,
wodurch bewirkt wird, daß ein
bei etwa
1210 angeordnetes Flüssigkeitsreservoir durch eine
nicht gezeigte Fluidleitung Fluid an die Spitze
1206 abgibt.
-
Im
Inneren des Mantels sind ein oder mehrere Lumen, die sich zwischen
dem distalen und dem proximalen Ende des Mantels erstrecken. Die
Lumen dienen als Durchgänge,
durch die ein oder mehrere ausgewählte Wirkstoffe zu einem ausgewählten Gewebe
oder Organ hindurchströmen
können.
In der Anordnung von 16A bis B und 17 erstreckt sich
zum Beispiel ein einzelnes Lumen, bezeichnet mit 222, in
Längsrichtung
durch den Mantel 216. In einer anderen Ausführungsform,
gezeigt in 18, erstrecken sich mehrere
langgestreckte Röhren,
wie etwa 224a bis d, durch ein Primärlumen 222, das durch
den Mantel 216 definiert ist. In der letztgenannten Ausführungsform
weist jede der Röhren
eine innere längsgerichtete
Leitung oder einen Kanal auf, die/der ein jeweiliges Teillumen oder
Zuführungslumen
definiert, durch das ein oder mehrere Wirkstoffe strömen können. Diese
Konfiguration verringert vorteilhaft das Totvolumen im System. Auch
das "Ein/Aus"-Verhalten wird optimiert,
und die Druckgrenzwertanforderung für die Leitung kann ohne weiteres
erfüllt
werden.
-
Der
Kathetermantel 216 endet an einer distalen Stirnfläche, insgesamt
bezeichnet mit 226, die eine oder mehrere enge Auslaßöffnungen
oder -mündungen,
wie etwa 228a bis d (17), definiert.
Die Fläche 226 ist
mit einem vergleichsweise breiten distalen Flächenbereich mit einer Flächengröße konfiguriert,
die groß genug
ist, um eine gewünschte
Anzahl von Auslaßöffnungen
so unterzubringen, daß jede Öffnung an
oder sehr nahe an (z. B. in einem Bereich von etwa 5 mm und vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 2 mm) einen ausgewählten Wand- oder Oberflächenbereich
eines Zielorgans oder -gewebes plaziert werden kann. Demgemäß stellt
eine Ausführungsform
die distale Stirnfläche
als eine im allgemeinen stumpfe Struktur mit einer breiten distalen
Oberfläche
bereit. In 16 bis 18 definiert zum
Beispiel eine zylindrische Platte 232 die distale Stirnfläche, wobei
die Platte eine im wesentlichen ebene distale Oberfläche aufweist.
Als Alternative kann die distale Oberfläche etwas gewölbt sein
(z. B. konvex). Eine oder mehrere Bohrungen erstrecken sich durch
die Platte zwischen ihrer breiten proximalen und distalen Oberfläche, so
daß Auslaßöffnungen für den Durchtritt
von ausgewählten
Wirkstoffen definiert sind.
-
Die
Platte 232 kann auf jede angemessenene Weise entlang des
distalen Endbereichs des Mantels 216 befestigt werden.
In einer Ausführungsform ist
die Platte zum Beispiel direkt an der distalen Spitze des Mantels
oder in einer von der distalen Spitze an ausgebildeten Aufbohrung
angebracht. Als eine weitere Ausführungsform, gezeigt in 16 bis 18, ist
die Verwendung eines mit 234 bezeichneten Zwischenadapter-Stopfens oder einer
Kappe denkbar, der/die ein proximales Ende aufweist, das so konfiguriert
ist, daß es
genau auf den Umfang eines distalen Endbereichs des Mantels 216 paßt. Der distale
Abschnitt der Adapterkappe 234 weist eine ringförmige Aufbohrung
oder einen gestuften Bereich auf, die/der dafür konfiguriert ist, einen Umfangsbereich
der Platte 232 aufzunehmen. Die Adapterkappe 34 kann
aus einem geeigneten Kunststoffmaterial, wie etwa Polyethylen oder
Nylon, oder aus einem metallischen Material, wie etwa nichtrostender
Stahl, ausgebildet sein und durch Heißverklebung und/oder einen
herkömmlichen
Klebstoff oder andere Verbindungsmittel mit dem Mantel verbunden
werden. Die Auslaßöffnung(en)
kann/können
zum Beispiel durch Laserbohrung, photochemische Bearbeitung oder andere
geeignete Methoden ausgebildet werden; oder die Platte und die Bohrungen
können
zusammen als ein Formteil ausgebildet werden.
-
Was
ferner die Auslaßöffnungen
betrifft, so ist jede für
eine Verbindung mit einem oder mehreren der Wirkstoffzuführungslumen,
die sich durch den Mantel erstrecken, angepaßt. In einer bevorzugten Ausführungsform
mit etwa 1 bis 12 Auslaßöffnungen (z.
B. vier in der veranschaulichten Anordnung) hat jede einen Durchmesser
von weniger als etwa 635 μm
(0,025 Zoll); und vorzugsweise in einem Bereich von etwa 6,35 μm (0,00025
Zoll) bis etwa 508 μm (0,020
Zoll) (z. B. 152 μm
(0,006 Zoll)). Die Größe und die
Ausrichtung jeder Auslaßöffnung dienen
dazu, die durch das/die Katheterlumen beförderten Wirkstoffe in einer
axialen Richtung oder in einem Winkel von nicht mehr als etwa 35
Grad zur Achse (d. h. relativ zur Längsachse des Katheters in seinem distalen
Endbereich) in Form eines schmalen Strahls oder Stroms zu richten.
Axial gerichtete Strahlen oder Ströme können helfen, die Eindringtiefe
zu maximieren, während
schräge
Strahlen oder Ströme
helfen können,
die Behandlungsfläche/das
Behandlungsvolumen des Gewebes zu vergrößern. Axial gerichtete Strahlen
sind in 16B veranschaulicht, in der
vier Auslaßöffnungen
dafür konfiguriert
sind, einen Wirkstoff, der durch das Lumen 222 (angezeigt
durch den großen,
dunklen Pfeil) strömt,
in Form von vier separaten Strahlen oder Strömen (angezeigt durch die vier
kleineren, im wesentlichen parallelen Pfeile) axial in ein ausgewähltes Gewebe 228 zu
richten.
-
Die
Auslaßöffnungen
können
durch Modifizierung zum Beispiel des Durchmessers, der Länge und/oder
der inneren Form der Öffnung
dafür konfiguriert
sein, erwünschte
Strahl- oder Sprühmuster
zu erzielen. Der Druck an der Öffnung
kann auch dafür angepaßt werden,
die Muster zu beeinflussen. Injektionsströme können ferner mittels Sekundärinjektion eines
zusätzlichen
Arzneimittels oder eines kompatiblen Gases, wie etwa CO2 und/oder
anderer absorbierbarer Gase, modifiziert werden. Ein solches Gas kann
ein gutes Beschleunigungsmittel sein. Zusätzlich kann ein gepulstes Injektionsmuster
verwendet werden, um von Geweberückstoßeffekten
zu profitieren. In dieser Hinsicht wird die Aufmerksamkeit auf 20A gelenkt, die eine exemplarische Wirkstoffabgabeöffnung 268 und
eine zweite Arzneimittel- oder Gasöffnung 272 zeigt,
die in einem Winkel mit der Auslaßöffnung 268 zusammentrifft.
Außerdem
sind mehrere exemplarische Strahl- oder Sprühmuster dargestellt, die mit "A", "B" und "C" bezeichnet sind. Das Muster "A" (20B)
kann erzielt werden, indem ein Wirkstoff unter Druck durch die Öffnung 268 befördert wird,
ohne die Verwendung einer Sekundär öffnung.
Das Muster "A" wird zum Muster "B" (20C)
modifiziert, indem zusätzlich
ein Wirkstoff oder Gas durch die Sekundäröffnung 272 befördert wird.
Das Muster "C" (20D) ist ein Impulssprühmuster, das verwendet werden
kann, um von Geweberückstoßeffekten
zu profitieren. Dieses Muster kann erzielt werden, indem ein Wirkstoff
in schnellen, kontrollierten Abgabestößen durch die Öffnung 268 befördert wird,
ohne die Verwendung einer Sekundäröffnung.
-
23A bis D sind Seitenteilansichten der Vorrichtung
aus 18 in einer Plazierung nahe einem Gewebe T, wie
etwa Herzgewebe (23A); gegen das Gewebe T (23B) gedrückt,
so daß eine
Kontaktkraft zwischen der Vorrichtung und dem Gewebe T erzeugt wird,
wobei die Anwendung einer hydraulischen Kraft einen Ausstoß eines
Fluidstroms aus jeder Auslaßöffnung verursacht
und somit das Fluid in das Gewebe T befördert wird (23C); und bei Ausbleiben der hydraulischen Kraft
und Zurückhaltung
des Fluids durch das Gewebe T in durch hydraulische Erosion entstandenen
Hohlräumen (23D).
-
In
einer Ausführungsform
weisen ein oder mehrere der Wirkstoffzuführungslumen und/oder der Auslaßöffnungen
einen Ventilmechanismus auf, der betriebsfähig ist, den durchlaufenden
Fluidstrom zu regulieren. Eine solche Anordnung kann zum Beispiel
dafür geeignet
sein, den Zeitablauf und/oder die Energie jedes einzelnen Strahls
zu steuern. Zum Beispiel kann ein Schnellschlußventil kontrollierte, schnell
aufeinander folgende Stoßimpulse
aus einer Auslaßöffnung ermöglichen.
In einer Ausführungsform
bewirkt ein erster Stoßimpuls,
daß ein
Zielgewebe zurückfedert
und expandiert, und ein darauffolgender Stoßimpuls durchdringt dann das
Gewebe, während
es in einem expandierten Zustand ist. Ein exemplarischer Ventilmechanismus
ist in 21 gezeigt. Hier hat ein langgestreckter
Kanülenkolben 280 ein
distales, spitzes Ende 282, das normalerweise mittels einer
Spiralfeder 286 gegen einen Dichtsitz 284 gedrückt wird,
wodurch eine jeweilige Auslaßöffnung geschlossen
wird. Die Kanüle 280 kann
gegen die normale Spannung der Feder 286 aus dem Sitz 284 herausgezogen
werden, indem manuell oder anders an einer Betätigungsleitung (nicht gezeigt)
gezogen wird, die mit einem proximalen Ende der Kanüle verbun den
ist, wodurch die Öffnung
geöffnet
wird. In einer anderen Ausführungsform
wird ein druckempfindlicher Ventilmechanismus verwendet. Hier ist das
Ventil dafür
angepaßt,
sich bei Erreichung eines bestimmten, vorher festgelegten Schwellendrucks
an der Öffnung
automatisch zu öffnen.
-
Die
Verwendung eines kanülenlosen
Injektionssystems, wie etwa das, das in 16 bis 19 gezeigt
ist, kann die Gewebeschädigung,
die oft mit der Verwendung von Kanülen verbunden ist, verringern.
Trotzdem sollte beachtet werden, daß unter bestimmten Umständen ein
begrenzter Grad an Gewebeschädigung
an der oder um die Injektionsstelle erwünscht sein kann. Zum Beispiel
kann bei der Abgabe von gefäßbildenden
Wirkstoffen eine Gewebeschädigung
zur Erzeugung einer Umgebung, in der die Wirkung solcher Wirkstoffe
gesteigert wird, vorteilhaft sein. Desgleichen kann beim Erzeugen
einer Läsion
in Herzgewebe zum Behandeln von Vorhofflimmern eine Schädigung des
Gewebes während des
Vorgangs der Injektion die Läsionsbildung
durch den injizierten Wirkstoff gesteigert werden. Folglich ist
es mitunter erwünscht,
die Auslaßöffnungen
dafür zu
konfigurieren, Strahl- oder Sprühmuster
zu erzeugen, die dafür
geeignet sind, einen erwünschten Grad
an Gewebeschädigung
auf einer ausgewählten Fläche zu bewirken.
-
Zusätzlich zu
den oben mit Bezug auf 16 bis 18 beschriebenen
Lumenanordnungen macht die vorliegende Erfindung ferner eine Anordnung
denkbar, die ein oder mehrere langgestreckte röhrenförmige Elemente aufweist, die
entfernbar in ein Primärlumen
aufgenommen werden können,
das durch eine äußere langgestreckte
Hülse definiert
ist. Jedes entfernbare röhrenförmige Element
in dieser Ausführungsform
definiert ein Teil- oder Zuführungslumen,
durch das ein oder mehrere ausgewählte Wirkstoffe strömen können, und
weist eine distale Stirnfläche
auf, die ein oder mehrere jeweilige Auslaßöffnungen definiert. Vorzugsweise
ist jedes röhrenförmige Element
dafür angepaßt, in Längsrichtung
durch das Primärlumen
der langgestreckten Hülse,
je nach Bedarf zur Plazierung in diesem oder zur Entfernung daraus,
zu gleiten.
-
24 veranschaulicht
eine steuerbare Behandlungsvorrichtung 330 gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform.
In dieser Ausführungsform
weist die steuerbare Behandlungsvorrichtung eine steuerbare äußere Hülse 340 und
einen Zuführungskatheter 350 auf.
Der Zuführungskatheter 350 ist
gleitfähig
in das Lumen der äußeren Hülse 340 aufgenommen.
Der Zuführungskatheter 350 kann
ein Endteil 352 aufweisen, das mehrere Auslaßöffnungen 355 zur
Abgabe eines Behandlungsfluids in Zielgewebe an einem ausgewählten Behandlungsort
definiert. Eine distale Länge 342 des
Führungskatheters 340 kann
durch den Bediener gesteuert werden, z. B. mittels Führungsdrähten (nicht
gezeigt), wodurch verursacht wird, daß sie von einem entspannten
Zustand (gezeigt durch durchgezogene Linien) in einen gebogenen
Zustand (gezeigt durch gestrichelte Linien) abgelenkt wird. Das
Endteil 352 des Zuführungskatheters 350 kann
durch Steuerung der Axialausrichtung des Führungskatheters 340,
der Krümmung
der distalen Länge 342 und
des Umfangs des Endteils 352 des Zuführungskatheters 350 über die distale
Länge 342 des
Führungskatheters 340 hinaus an
einer gewünschten
Stelle positioniert werden.
-
Eine
weitere Ausführungsform
stellt ein solches röhrenförmiges Element
bereit, das sich neben einem Führungsdrahtlumen
von einem proximalen zu einem distalen Ende einer langgestreckten
Hülse erstreckt.
In noch einer weiteren Ausführungsform
ist ein solches röhrenförmiges Element
in eine Schnellwechselvorrichtung mit externem Führungsdraht integriert. In
einer Beispielkonstruktion der letzteren erstreckt sich das röhrenförmige Element
in Längsrichtung
von einem proximalen zu einem distalen Ende der langgestreckten
Hülse und
verläuft
neben einem Führungsdrahtlumen
entlang eines distalen Bereichs (z. B. etwa 3 bis 5 mm) der Hülse. Zum
Beispiel kann die vorliegende Erfindung in eine Schnellwechselvorrichtung
einbezogen sein, wie im wesentlichen in
US-Patent 5 061 373 gezeigt.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist ein solches röhrenförmiges Element
dafür angepaßt, aus
einem Lumen, das sich in Längsrichtung
durch die Hülse
erstreckt, entfernt und durch einen Führungsdraht ersetzt zu werden,
um das Vorschieben eines Katheters durch eine anatomische Struktur,
wie etwa eine Herzklappe, zu erleichtern.
-
In
einer weiteren Beispielanordnung ist ein Führungsdrahtlumen koaxial mit
einem oder mehreren Zuführungslumen,
wobei sich das Führungsdrahtlumen
in der Mitte befindet und die Zuführungslumen das Führungsdrahtlumen
umgeben. Es ist denkbar, daß das
Führungsdrahtlumen
verwendet werden kann, um bei Bedarf andere langgestreckte Vorrichtungen
zu plazieren, wie etwa Ultraschallsensoren zur Messung der Wanddicke
oder Drucksensoren zur Ermittlung des Kontakts mit einer Wand.
-
Ein
Wirkstoffreservoir kann zur Aufnahme eines ausgewählten therapeutischen
und/oder diagnostischen Wirkstoffs bis zur Abgabe genutzt werden.
Das Reservoir kann von jedem geeigneten Typ sein. In einer Beispielkonstruktion
ist das Reservoir dafür
konfiguriert, einen Fluidwirkstoff (z. B. in flüssiger Form) zur Einleitung
in ein Wirkstoffzuführungslumen
des Mantels aufzunehmen, wobei ein im wesentlichen geschlossenes
System verwendet wird. Zum Beispiel kann der Wirkstoff in einer
Kammer, die im Kathetermantel vorgesehen ist, enthalten sein, oder
er kann aus einem externen Reservoir (schematisch gezeigt als Reservoir
221 in
15),
wie etwa einer Spritze oder einem Beutel, über eine herkömmliche
Einlaßöffnung,
die entlang der Griffeinheit oder entlang eines proximalen Bereichs
des Mantels angeordnet ist, eingeleitet werden. In einer Ausführungsform
ist die Griffeinheit mit einem festen internen Reservoir zum Aufnehmen
eines Vorrats eines ausgewählten
abzugebenden Wirkstoffs versehen. In dieser Ausführungsform kann ein Vorratsreservoir, wie
etwa eine Spritze, mit dem Innenreservoir über einen Verbinder verbunden
sein, der im Außengehäuse der
Griffeinheit vorgesehen ist. Der Verbinder ist vorzugsweise ein
im wesentlichen steriler Verbinder, wie etwa ein Lüer-Standardverbinder
oder andere bekannte Standard- oder Markenverbinder. In einer anderen
Ausführungsform
weist das Vorratsreservoir eine mit einem ausgewählten Wirkstoff vorgefüllte Spritze
auf, die in einen Aufnahmebereich im Gehäuse der Griffeinheit herausnehmbar
eingesetzt werden kann, wie zum Beispiel in
US-Patent 6 183 444 , mit dem Titel "Drug Delivery Module", von Glines et al
gezeigt.
-
Eine
Drucksteuerung (schematisch gezeigt als Pumpe
222 in
15)
ist in Fluidverbindung mit einem oder mehreren der Wirkstoffzuführungslumen vorgesehen.
Die Drucksteuerung, z. B. eine manuelle oder automatische Pumpe,
ist betriebsfähig,
einen erhöhten
Druck innerhalb dieses/dieser Lumen aufzubauen, der ausreicht, einen
darin enthaltenen Wirkstoff in Richtung einer oder mehreren der
Auslaßöffnungen
und von dort hinauszubefördern,
wodurch ein oder mehrere jeweilige Fluidstrahlen oder -ströme gebildet
werden, die imstande sind, ein ihnen benachbartes ausgewähltes Gewebe
zu durchdringen. In einer Ausführungsform
ist die Drucksteuerung eine manuell bedienbare, spritzenartige Pumpe, die
mit einem oder mehreren Lumen entlang eines proximalen Endes des
Mantels verbunden ist. Handelsübliche
Drucksteuerungen, die ohne weiteres für die hierin aufgeführte Verwendung
angepaßt
werden können,
sind zum Beispiel Einspritzpumpen wie etwa das Injektionssystem
ACIST, Modell CL100 (ACIST Medical Systems) und Pumpvorrichtungen,
wie etwa die Pumpvorrichtungen ARIA oder BREEZE von Schneider/Namic
(Glen Falls, New York). Beispiele solcher Pumpvorrichtungen sind
in den
US-Patenten 4 592 742 ,
5 383 851 ,
5 399 163 ,
5 520 639 ,
5 730 723 ,
5 746 714 und
5 782 802 offenbart.
-
Ein
Beispielverfahren zur Anwendung der obigen Katheteranordnung wird
nunmehr beschrieben, wobei die Katheteranordnung zur Abgabe eines ausgewählten therapeutischen
und/oder diagnostischen Wirkstoffs in den Herzmuskel verwendet wird. Zunächst wird
der Katheterschaft 16 perkutan über einen Femoral- oder Radialarterienzugang
eingeführt.
Wenn der Arterienzugang hergestellt ist, wird der Katheterschaft
durch die Aortenklappe und in die linke Herzkammer geschoben. Das
distale Ende des Katheterschafts wird unter Verwendung von fluoroskopischer
Visualisierung und/oder Ultraschallführung so manövriert,
daß es
im wesentlichen senkrecht zur Endokardwand 228 (16B) ist und an diese angedrückt wird. Ein ausgewählter fluidförmiger Wirkstoff wird
dann in einen proximalen Endbereich des Lumens 222 eingeleitet,
und das Lumen wird unter Druck gesetzt. Unter dem Einfluß eines
solchen Drucks wird der Wirkstoff durch das Lumen zu einer oder
mehreren Auslaßöffnungen
und aus dieser/diesen hinausbefördert.
Auf diese Weise werden ein oder mehrere schmale Strahlen oder Ströme gegen die
Endokardwand gerichtet.
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Die
Tiefe, bis zu der jeder Strahl das zu behandelnde Gewebe durchdringt,
kann zumindest teilweise vom Druck, unter dem das Fluid durch die
Auslaßöffnungen
abgegeben wird, und von der Zeitdauer, während der das Fluid zugeführt wird,
abhängen. In
einer Ausführungsform
werden die Betriebsparameter so ausgewählt, daß die Strahlen bis zu einer Gewebetiefe
von mindestens etwa 2 bis 10 mm, z. B. etwa 5 mm, eindringen. Die
Injektion kann über
eine Zeitdauer von etwa 1 bis 15 Sekunden ausgeführt werden. In bestimmten Ausführungsformen
können geeignete
Fluidzuführungsdrücke, d.
h. der Fluiddruck nahe den Auslaßöffnungen, etwa 0,138 bis 31 MPa
(20 bis 4500 psi) betragen. Niedrigere Zuführungsdrücke (z. B. 0,69 MPa (100 psi)
oder niedriger) können
beim Einführen
von niederviskosen Materialien in einen weiter außen liegenden
Abschnitt (z. B. weniger als 2 mm tief) des zu behandelnden Gewebes
nützlich
sein. Höhere
Zuführungsdrücke, wie etwa
400 psi oder höher,
können
angewendet werden, wo eine tiefere Gewebedurchdringung erwünscht ist.
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In
einer Ausführungsform,
die besonders gut zur Behandlung von Vorhofflimmern geeignet ist, werden
Zuführungsdrücke ausgewählt, damit
die Strahlen die gesamte Dicke des Myokards zu durchdringen können. Zuführungsdrücke von
mehr als 0,69 MPa (100 psi), eher mindestens etwa 2,76 MPa (400
psi), können
genügen;
es wird erwartet, daß Zuführungsdrücke von
etwa 4,14 bis 13,8 MPa (600 bis 2000 psi) gut funktionieren. Wenn
die Strahlen die gesamte Dicke des Myokards durchdringen, kann ein gewebeabladierender
Wirkstoff in der gesamten Dicke des Gewebes festgehalten werden,
wodurch eine ziemlich genau positionierte Läsion erzeugt wird, die sich
von einer Oberfläche
des Gewebes bis zur gegenüberliegenden
Gewebeoberfläche
erstrecken kann.
-
Diese
Ausführungsform
der Erfindung kann einen deutlichen Vorteil gegenüber Verfahren
bieten, die Kanülen
verwenden, um Fluide in das Myokard zu injizieren. Wenn eine Kanüle verwendet
wird, um einen abladierenden Wirkstoff in das Myokard zu injizieren,
tritt das Fluid an einer bestimmten Stelle in der Gewebewand aus
der Kanüle
aus. Wenn mehr Fluid durch die Kanüle zugeführt wird, nimmt die Dicke des
vom zugeführten
Fluid betroffenen Gewebes zu. Das Gewebe neigt jedoch auch dazu,
sich gleichzeitig seitlich auszubreiten. Infolgedessen kann eine transmurale
Läsion,
die mittels einer Kanülen-Injektion erzeugt
wird, wesentlich breiter als erforderlich sein. Außerdem kann,
wenn die Kanüle
in bezug auf die Dicke des Myokards ungenau plaziert ist, ein normales
Fluidvolumen nicht ausreichen, um sich von einer Gewebewand bis
zur anderen zu erstrecken.
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Wenn
Druck-Fluidstrahlen, die imstande sind, die Gesamtdicke des Myokards
zu durchdringen, anstelle einer Kanüle verwendet werden, kann ein
Bediener sicher sein, daß die
Gesamtdicke des Gewebes mit einem vorbestimmten Fluidvolumen behandelt
wird. Durch geeignetes Ausrichten der Strahlen in bezug auf die
Gewebeoberfläche
und aufeinander, kann die Breite des beeinflußten Gewebes reguliert werden.
Indem zum Beispiel die Auslaßöffnungen
im wesentlichen senkrecht zur Endokardwand 228 (16B) ausgerichtet werden, können die Strahlen einen transmuralen
Weg definieren, der viel konzentrierter ist, als dies mit einer
Kanüle
erreicht werden könnte.
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Anstelle
einer katheterartigen Vorrichtung kann die Erfindung in andere perkutane
und/oder chirurgische Vorrichtungen integriert sein. Als eine Ausführungsform
ist zum Beispiel eine endoskopartige Vorrichtung denkbar, die einen
langgestreckten Schaft mit einem oder mehreren längsgerichteten, sich durch
diesen erstreckenden Lumen aufweist. Wie bei der katheterartigen
Vorrichtung ist die Struktur, die jedes Lumen definiert (z. B. der
Endoskopschaft oder ein oder mehrere Röhren, die sich durch den Schaft
erstrecken), dafür
konfiguriert, einem erhöhten
Druck (z. B. bis zu 13,8 MPa (2000 psi)) im Lumen standzuhalten.
Wie schon bei der katheterartigen Vorrichtung definiert eine im
wesentlichen stumpfe distale Stirnfläche eine oder mehrere Auslaßöffnungen,
die mit einem oder mehreren der Lumen in Verbindung stehen; wobei
jede der Auslaßöffnungen
einen Durchmesser von etwa 635 μm
(0,025 Zoll) oder weniger (z. B. 152 μm (0,006 Zoll)) aufweist. Eine
Drucksteuerung, wie etwa eine Pumpe, wird in Fluidverbindung mit
einem oder mehreren der Lumen bereitgestellt und ist betriebsfähig, einen
erhöhten
Druck in diesem/diesen Lumen aufzubauen, so daß ein darin plazierter Wirkstoff
in Richtung einer oder mehrerer der Auslaßöffnungen und von dort hinausbefördert wird,
wodurch ein oder mehrere jeweilige Fluidstrahlen oder -ströme gebildet
werden, die imstande sind, ein ausgewähltes, ihnen benachbartes Gewebe
zu durchdringen. Verschiedene andere die Wirkstoffzuführung betreffende
Einzelheiten sind im wesentlichen den hierin im Hinblick auf die
katheterartige Vorrichtung dargelegten ähnlich.
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Bei
einer exemplarischen Verwendung wird die endoskopartige Vorrichtung
der Erfindung thorakoskopisch oder durch eine Thorakotomie eingeführt, um
Hochenergie-Strahlen auf die Wand oder Oberfläche eines auswählten Gewebes
oder Organs zu richten. Zum Beispiel können ein oder mehrere Hochenergie-Strahlen auf die
Epikardfläche
des Herzens gerichtet werden, wodurch ein oder mehrere ausgewählte Wirkstoffe
das Herzmuskelgewebe durchdringen können. Die chirurgische Vorrichtung
kann eine thorakoskopische Kamera (z. B. eine wiederverwendbare
5-mm-Kamera) in axialer Anordnung aufnehmen, um einen Bediener mit
einem angemessenen Sichtfeld durch eine Linse zu versorgen. Dadurch
kann der Bediener durch eine gängige
Trokarzugangsöffnung
hindurchreichend arbeiten, die sich zum Beispiel im Brustkorb eines
Patienten befindet.
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Man
beachte, daß die
oben beschriebenen Verfahren nur Beispielcharakter haben. Der Fachmann
wird anerkennen, daß die
vorliegende Erfindung die Zuführung
von ausgewählten
Wirkstoffen zu vielen verschiedenen Körperorganen und -bereichen ermöglicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein ausgewählter therapeutischer und/oder
diagnostischer Wirkstoff in einem Reservoir am distalen Endbereich
eines langgestreckten Schaftes enthalten und wird einem Gewebe mittels
Ultraschallenergie zugeführt.
Entsprechende Abschnitte einer exemplarischen Wirkstoffzuführungsvorrichtung,
die wie oben beschrieben in eine katheterartige oder eine endoskopartige
Vorrichtung integriert sein können,
sind in 19 gezeigt. Hier ist der distale
Endbereich einer katheterartigen Vorrichtung mit einem Ultraschallwandler 252 (z.
B. ein piezoelektrischer Wandler, wie etwa ein Bariumtitanat-, Blei-Zirkonat-Titanat-
oder ähnlicher
Wandler) gezeigt, der über
den Lumenquerschnitt des Lumens 222 angeordnet ist. Das
distale Ende des Kathetermantels definiert eine einzelne, relativ
große Öffnung,
bezeichnet mit 256; jedoch kann ersatzweise eine Kappe
oder ein Stopfen mit einer oder mehreren kleineren Öffnungen
(ähnlich
wie die oben beschriebenen) verwendet werden. Der Wandler ist betriebsfähig, Ultraschallenergie
von angemessener Intensität
(z. B. bis zu etwa 6 Ws/cm2) und Frequenz
(z. B. bis zu etwa 20 MHz) entlang einer im allgemeinen axialen
Richtung und in Richtung eines Wand- oder Oberflächenbereichs eines ausgewählten Organs oder
Gewebes 228 in einem Patientenkörper zu emittieren. Die derartig
angewandte Energie ist nutzbar, um einen Wirkstoff 258,
der in einem Aufnahmebereich nahe des distalen Endes des Kathetermantels enthalten
ist, zu veranlassen, sich in Richtung der Gewebewand zu bewegen
und diese zu durchdringen. In einer Ausführungsform ist der Wirkstoff
in einer polymeren Matrix oder einer anderen festen oder halbfesten
Form innerhalb des Aufnahmebereichs verteilt. Der Wirkstoff wird
bis zum Zeitpunkt der Zuführung
in der Matrix innerhalb des Aufnahmebereichs gehalten. Als Alternative
kann der Wirkstoff (z. B. in flüssiger
oder halbfester Form) bis zur Zuführung im Aufnahmebereich gehalten
werden, indem eine halbdurchlässige
Membrane zwischen dem Wirkstoff und der Öffnung am distalen Ende des
Kathetermantels bereitgestellt wird. Andere Mittel zum Halten des
Wirkstoffs im Aufnahmebereich bis zur Zuführung sind für den Fachmann
offensichtlich.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein ausgewählter
therapeutischer und/oder diagnostischer Wirkstoff in einem distalen
Endbereich einer katheter- oder endoskopartigen Vorrichtung gehalten und
in ein Zielgewebe oder -organ befördert, wobei eine biolistische
Partikelabgabe- oder -beschußanordnung
verwendet wird. In einer Ausführungsform führt die
biolistische Anordnung (z. B. eine sogenannte "Genpistole", die entlang eines distalen Endbereichs
der Wirkstoffzuführungsvorrichtung
integriert ist) nukleinsäurebeschichtete
Mikroparti kel, wie etwa DNS-beschichtete Metalle, mit hoher Energie
in ein Gewebe ein. Die beschichteten Partikel können unter Verwendung jedes
geeigneten Mittels, z. B. eines explosionsartigen Ausstoßes eines
Inertgases (z. B. Helium), eines mechanischen Impulses, einer Zentripetalkraft
und/oder einer elektrostatischen Kraft (siehe z. B.
US-Patent 5 100 792 von Sanford et
al.) in das Gewebe befördert
werden. In einer exemplarischen Ausführungsform wird zwischen Elektroden, die
nahe dem distalen Endbereich des Katheters und proximal zu einem
distalen Wirkstoffaufnahmeendbereich plaziert sind, eine Funkenentladung
verwendet, um einen sich dazwischen befindenden Wassertropfen zu
verdampfen, der dann eine Schockwelle erzeugt, die imstande ist,
die DNS-beschichteten Partikel zu befördern. Diese Methode ermöglicht die direkte,
intrazelluläre
Zuführung
von DNS. Die Trägerpartikel
werden auf der Grundlage ihrer Verfügbarkeit in definierten Partikelgrößen (z.
B. zwischen etwa 10 und wenigen Mikrometern) sowie der Tatsache
ausgewählt,
daß sie
eine ausreichend hohe Dichte zur Erreichung der für die Zelldurchdringung erforderlichen
Triebkraft haben. Zusätzlich
sind die verwendeten Partikel vorzugsweise sowohl chemisch inert,
um die Wahrscheinlichkeit einer Explosionsoxidation feiner Mikroprojektilpulver
zu verringern, als auch reaktionsunfähig mit DNS und anderen Komponenten
der sich abscheidenden Gemische und zeigen eine geringe Toxizität gegenüber Zielzellen
(siehe z. B. "Particle
Bombardment Technology for Gene Transfer" (1994) Yang, N. ed., Oxford University
Press, New York, NY, Seite 10 bis 11, dessen Inhalt hierin durch
Bezugnahme vollständig
aufgenommen wird). Zum Beispiel können Wolfram- und/oder Goldpartikel-Mikroprojektile
verwendet werden, um durch solche Direktinjektionsmethoden eine angemessene
Gentransferhäufigkeit
zu erreichen. Als Alternative oder zusätzlich können sowohl Diamantpartikel
als auch Glas-, Styropor- und/oder Latexperlen zum Transportieren
der DNS verwendet werden. Die DNS-beschichteten Partikel können durch
jedes geeignete Mittel, z. B. abgeschieden auf der distalen Seite
einer Trägerfolie,
die über
den Querschnitt eines Lumens an oder nahe dem distalen Ende des
Mantels angeordnet ist, im Wirkstoffaufbewahrungsbereich gehalten
werden. In dieser letz teren Ausführungsform
befördert
das Antriebsmittel die DNS-beschichteten
Partikel von einer distalen Seite der Trägerfolie in ein ihr benachbartes
ausgewähltes Zielgewebe
oder -organ.
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Man
wird anerkennen, daß besonders
im Hinblick auf katheterartige Wirkstoffzuführungsvorrichtungen ein Wirkstoff,
der von einem distalen Ende der Vorrichtung mit ausreichend hoher
Energie abgeführt
wird, bewirken kann, daß sich
dieses Ende von einer Zielgewebewand oder -oberfläche wegbewegt. 22 zeigt
zum Beispiel einen Abschnitt eines steuerbaren Katheters 292 mit
einem distalen Ende, das nahe an einem Zielbereich einer Endokardwand 228 der
linken Herzkammer 294 eines Patienten positioniert ist.
Die Pfeile "A" und "B" stellen ein Phänomen von "Wirkung und Gegenwirkung" dar, wobei (i) Pfeil "A" eine Injektionskraft darstellt, die
durch einen oder mehrere gegen die Wand 228 gerichtete
Hochenergie-Fluidstrahlen oder -ströme bereitgestellt wird, wobei
der/die Strahl(en) zum Beispiel einen gefäßbildenden Wirkstoff (z. B. "nackte" DNS) transportieren,
und (ii) der Pfeil "B" eine daraus resultierende gegenläufige Kraft
darstellt, die dazu neigt, die distale Spitze des Katheters von
der Endokardwand wegzudrücken.
Um letzterem entgegenzuwirken, werden Mittel bereitgestellt, um
das distale Ende des Katheters unmittelbar an der Endokardwand zu
halten. In der veranschaulichten Ausführungsform erstreckt sich ein
Sekundärlumen 296 in
Längsrichtung
entlang des Katheters und endet an einer distalen Öffnung 298,
kurz vor dem distalen Ende des Katheters (z. B. zwischen etwa 1
bis 4 cm). Ein langgestreckter Draht 302 ist gleitfähig in das
Sekundärlumen 296 aufgenommen,
und sein distales Ende ist am Katheter am oder nahe dem distalen
Ende des Katheters angebracht. Von einer entfernten (proximalen)
Stelle aus kann der Draht 302 zwischen einer eingezogenen
Position, bei der der distale Bereich des Drahtes dicht neben dem
Katheter (nicht gezeigt) positioniert ist, und einer ausgefahrenen
Position, bei der sich der distale Bereich des Drahtes über die
distale Öffnung
des Sekundärlumens
hinaus erstreckt, bewegt werden, so daß er sich vom Katheterschaft
wegbiegt (gezeigt in 22). In einer solchen ausgefahrenen Position
drückt
ein mittlerer Bereich des gebogenen Drahtabschnitts gegen eine Rückwand der
Herzkammer, wie mit den Pfeilen "E" dargestellt, wodurch
bewirkt wird, daß ein
distaler Bereich des gebogenen Abschnitts das distale Ende des Katheters
in Richtung des Zielbereichs der Endokardwand drückt, wie mit Pfeil "C" dargestellt. In einer weiteren Ausführungsform
ist ein Bereich des Katheters in Richtung seines distalen Endes
mit einem vorgeformten (normalen) Bogen von ausreichender Steifigkeit
oder Starrheit konfiguriert, um die distale Spitze des Schaftes
trotz dieser Kräfte
von "Wirkung und
Gegenwirkung" unmittelbar
am Zielbereich der Endokardwand zu halten. Zum Beispiel kann eine
verstärkte
Außenhülse über dem
Bereich "D" der Katheterhülse plaziert
werden, um entlang dieses Bereichs den gewünschten Bogen zu erhalten.
Als Alternative kann der Bogen entlang des Bereichs "D" von einer äußeren Position aus einführbar sein.
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Im
allgemeinen können
die Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung viele
verschiedene Wirkstoffe verwenden, die z. B. von schnell wirkenden
Verbindungen über
Markersubstanzen bis hin zu gentherapeutischen Verbindungen reichen.
Beispielwirkstoffe, die für
die Verwendung hierin denkbar sind, sind dargelegt in den
US-Patenten 5 840 059 ,
5 861 397 ,
5 846 946 ,
5 703 055 ,
5 693 622 ,
5 589 466 und
5 580 859 . In einer Ausführungsform
wird die Erfindung zum Beispiel verwendet, um ein oder mehrere Gene
(z. B. als sogenannte "nackte DNS") in Hohlräume abzugeben,
die im Myokard einer Person ausgebildet sind.
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In
einer Ausführungsform,
bei der der Wirkstoff DNS aufweist, werden durch die Verwendung von
Polymeren Präparate
mit kontrollierter Freisetzung formuliert, um die ausgewählte Gensequenz (mit
oder ohne einen zugeordneten Träger,
z. B. Liposome usw.) zu komplexieren oder zu absorbieren. Die Wirkstoffe
können
nach bekannten Verfahren formuliert werden, um pharmazeutisch verwendbare Zusammensetzungen
herzustellen, wobei diese Materialien oder ihre funktionalen Derivate
mit dem Zusatz eines pharmazeutisch akzeptablen Trägers kombiniert
werden. Geeignete Träger
und ihre Formulierung sind zum Beispiel in Nicolau, C. et al. beschrieben
(Crit. Rev. Ther. Drug Carrier Syst. 6: 239–271 (1989)), dessen Inhalt
hierin durch Bezugnahme vollständig
aufgenommen wird. Um eine pharmazeutisch akzeptable, für eine wirkungsvolle Verabreichung
geeignete Zusammensetzung zu bilden, enthalten solche Zusammensetzungen
eine wirkungsvolle Menge der gewünschten
Gensequenz zusammen mit einer geeigneten Trägermenge.
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Zusätzliche
pharmazeutische Verfahren können
zur Steuerung der Wirkungsdauer verwendet werden. Eine kontrollierte
Abgabe kann durch die Auswahl geeigneter Makromoleküle (zum
Beispiel Polyester, Polyaminosäuren,
Polyvinyl, Pyrrolidon, Ethylenvinylacetat, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose
oder Protaminsulfat) und die Konzentration von Makromolekülen sowie
die Inkorporationsverfahren ausgeübt werden, um die Freisetzung
zu steuern. Ein weiteres Verfahren zur Steuerung der Wirkungsdauer
durch Präparate
mit kontrollierter Freisetzung ist die Inkorporation des Wirkstoffs
in Partikel eines polymeren Materials, wie etwa Polyester, Polyaminosäuren, Hydrogele,
mehrwertige (Milch)-Säure
oder Ethylen-Vinylacetat-Copolymere.
Als Alternative ist es anstelle der Inkorporation dieser Wirkstoffe
in Polymerpartikel möglich,
diese Materialien in Mikrokapseln einzuschließen, die zum Beispiel durch
Koazervationsmethoden oder durch Grenzflächenpolymerisation hergestellt
werden, zum Beispiel Hydroxymethylcellulose oder Gelatinemikrokapseln
bzw. Poly(methylmethacrylat-)Mikrokapseln, oder in Kolloidarzneimittelabgabesysteme,
zum Beispiel Liposome, Albuminmikrokügelchen, Mikroemulsionen, Nanopartikel
oder Nanokapseln in Makroemulsionen.
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In
einer typischen Anwendung tritt der Wirkstoff an einem oder mehreren
Zielbereichen entlang einer Oberfläche oder einer Wand eines ausgewählten Gewebes
ein und diffundiert in das Gewebe, unterstützt durch die Wirkung der Strahlen.
Vorteilhafterweise können
die hierin bereitgestellten Hochenergie-Stahlen auch dann verwendet
werden, wenn das distale Ende der Vorrichtung (z. B. ein Katheterschaft)
stark abgelenkt ist.
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27A und 27B veranschaulichen eine
distale Länge
einer Behandlungsvorrichtung 360 gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform,
die Gewebekontaktsensoren und kanülenlose Injektionsfähigkeiten
vereinigt. Auf eine Weise, die der distalen Endsonde 116 aus 10A bis B entspricht, weist die Behandlungsvorrichtung 360 eine
Serie von Sensoren 370a bis d, 372a bis d und 374a bis
d auf. Diese Elektroden 370 bis 374 können konzentrisch
um das Lumen 362 der Behandlungsvorrichtung 360 angeordnet
sein. Das distale Ende der Behandlungsvorrichtung ist gerundet, um
die Ermittlung des Eindringgrades der Behandlungsvorrichtung 360 in
ein Patientengewebe zu erleichtern. Anders als die Sonde 116 aus 10 weist die Behandlungsvorrichtung 360 aus 27A bis B in Nachbarschaft zu einem distalen Ende
des Lumens 362B eine Verteilerplatte 364 auf.
Diese Verteilerplatte 364 kann mehrere Auslaßöffnungen 366 aufweisen, ähnlich der
Platte 232 und den Auslaßöffnungen 228 aus 16 bis 18. Die
Sensoren 370 bis 374 ermöglichen einem Bediener, vor
dem Injizieren eines Wirkstoffs durch die Auslaßöffnungen 366 zu ermitteln,
wann das distale Ende der Behandlungsvorrichtung 360 (und
somit die Platte 364) in Kontakt mit dem zu behandelnden
Gewebe ist.
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28A bis C veranschaulichen eine Behandlungsvorrichtung 400 gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform.
Die Behandlungsvorrichtung 400 weist einen langgestreckten Körper 410,
z. B. einen Katheter, mit einer langgestreckten proximalen Länge 412 und
einem Gewebekontaktteil 414 auf. Ein distales Ende 416 des
Körpers 410 kann
verschlossen sein, um zu verhindern, daß ein Fluid, das durch das
Lumen des Körpers
zugeführt
wird, aus dem distalen Ende 416 austritt. In einer Ausführungsform
ist das Gewebekontaktteil 414 des Körpers 410 relativ
fest und behält
die in 28A bis C zeigte gebogene Form.
Die proximale Länge 412 und
das Gewebekontaktteil 414 können koplanar sein. In der
veranschaulichten Ausführungsform,
die gut für
thorakale Zugangsmöglichkeiten
zur Außenseite
eines Patientenmyokards geeignet sind, treffen die proximale Länge 412 und
das Gewebekontaktteil 414 in einem Winkel θ von etwa 90° aufeinander.
Der Winkel θ kann
je nach Bedarf variiert werden, mit einem geeigneten Bereich, der von
der Art des Verfahrens, für
das die Vorrichtung 400 verwendet wird, und der Art und
Weise, wie die Annäherung
an das Zielgewebe erfolgt, abhängt.
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Bei
Bedarf kann mindestens ein Abschnitt von der Länge des Gewebekontaktteils 414 des
Körpers 410 flexibel
sein, so daß es
im Gegensatz zur Restkonfiguration verformt werden kann. Zum Beispiel
kann das Gewebekontaktteil 414 verformt werden, um durch
eine steuerbare Außenhülse (z.
B. Hülse 340 in 24)
oder eine zwischen den Rippen positionierte Führungskanüle hindurchzugelangen und dann
die in 28A bis C gezeigte gebogene Restkonfiguration
elastisch anzunehmen. Die Restkonfiguration des Gewebekontaktteils 414 kann
je nach Bedarf ausgewählt
werden, um zu ermöglichen, daß sie sich
an eine Oberfläche
des zu behandelnden Gewebes angleicht. Zum Beispiel kann die in 28A bis C gezeigte Form dafür angepaßt werden, einen Verbindungsabschnitt
zwischen einem Myokard und einer Lungenvene eines Patienten zu umgeben.
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Mehrere
Auslaßöffnungen 420a bis
e sind entlang einer inneren Gewebekontaktfläche des Gewebekontaktteils 414 angeordnet.
Jede der Auslaßöffnungen 420a bis
e kann in Fluidverbindung mit dem Lumen des Körpers 410 sein, so
daß Druck-Fluidstrahlen (schematisch
durch Pfeile in 28A gezeigt) auf ein Gewebe,
das in Kontakt mit der Gewebekontaktfläche 422 ist, gerichtet
werden können.
-
Das
Gewebekontaktteil 414 kann mehrere Sensoren oder Elektroden 425 aufweisen,
die dafür angepaßt sind,
einen Oberflächenkontakt
zwischen der Gewebekontaktfläche 422 des
Körpers 410 und einer
zu behandelnden Gewebeoberfläche
zu ermitteln. In vielen dieser oben genannten Ausführungsformen
werden die Sensoren (z. B. die Sensoren 94 bis 98 von 8A bis
B) an einer distalen Spitze der Vorrichtung getragen. In einer Ausführungsform
von 28A bis C sind die Sensoren
jedoch entlang der Gewebekontaktfläche 422 beabstandet
angeordnet, wobei sich jeweils ein Elektrodenpaar 420a bis
d zwischen jedem Paar der benachbarten Auslaßöffnungen 420a bis
e befindet. Durch Verbinden der Sensoren 425 mit einem
geeigneten Steuerungssystem (z. B. Steuerungssystem 28 in 1),
können
die Flächen
der Gewebekontaktfläche 422,
die in Kontakt mit Gewebe sind, ermittelt und auf einer geeigneten Anzeige
(z. B. Anzeige 32 in 1) angezeigt
werden.
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29 bis 32 veranschaulichen
alternative Ausführungsformen,
die unterschiedlich geformte Gewebekontaktteile verwenden. Der Körper 430 aus 29 weist
eine proximale Länge 432 und
ein Gewebekontaktteil 434 mit einer im allgemeinen geraden
Gewebekontaktfläche 436 auf.
Mehrere Auslaßöffnungen 440a bis
d sind entlang der Gewebekontaktfläche 436 beabstandet
angeordnet, und ein Sensor 442a bis c oder ein Sensorenpaar
(nicht gezeigt) kann zwischen jedem benachbarten Paar der Auslaßöffnungen 440 positioniert
werden.
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Der
Körper 450 aus 30 weist
eine proximale Länge
452 und ein Gewebekontaktteil 454 mit einem im allgemeinen
konkaven Gewebekontaktteil 456 auf. Dieses Gewebekontaktteil 454 entspricht dem
Gewebekontaktteil 414 aus 28A bis
C, aber das proximale und das Gewebekontaktteil 452 und 454 sind
im wesentlichen eher parallel anstatt, wie in 28A bis C, in einem Winkel θ zusammenzutreffen. Mehrere
Auslaßöffnungen 458 sind
entlang der Gewebekontaktfläche 456 beabstandet
angeordnet, und ein Sensor 459 kann zwischen jedem benachbarten
Paar der Auslaßöffnungen 458 positioniert sein.
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In 31 weist
der Körper 460 eine
proximale Länge
462 und ein Gewebekontaktteil 464 mit einer bogenförmigen,
im allgemeinen konkaven Gewebekontaktfläche 466 auf. Das Gewebekontaktteil 464 aus 31 entspricht
zwar dem Gewebekontaktteil 454 aus 30, erstreckt
sich aber über
einen längeren
Bogen. Eine Serie von Auslaßöffnungen 468a bis g
ist entlang der Gewebekontaktfläche 466 beabstandet
angeordnet. Drei Sensoren 469a bis c sind entlang der Gewebekontaktfläche 466 voneinander beabstandet
angeordnet.
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Der
Körper 470 aus 32 hat
eine proximale Länge,
die sich von der inneren, im allgemeinen konkaven Gewebekontaktfläche 476 des
Gewebekontaktteils 474 des Körpers wegbiegt. Dies kann es erleichtern,
die Gewebekontaktfläche 476 in
einen Oberflächenkontakt
mit dem zu behandelnden Gewebe zu führen. Mehrere Auslaßöffnungen 478 sind entlang
der Gewebekontaktfläche 476 beabstandet angeordnet,
und ein Sensor 479 kann zwischen jedem benachbarten Paar
der Auslaßöffnungen 478 positioniert
sein.
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33 bis 35 veranschaulichen
eine Gewebebehandlungsvorrichtung 500 gemäß einer weiteren
erfindungsgemäßen Ausführungsform.
Die Gewebebehandlungsvorrichtung 500 weist im allgemeinen
ein Gewebefaßteil 510 und
mindestens eine Fluidzuführungsleitung 520 auf.
Das in 33 gezeigte Gewebefaßteil hat
im allgemeinen die Form einer medizinischen Haltezange oder einer
medizinischen Klemme. Das Gewebefaßteil 510 kann ein Paar
Greifelemente 512a bis b aufweisen, die drehbar miteinander
verbunden sind. Die distale Länge 514 jedes
der Greifelemente 512a–b
ist dafür
angepaßt,
Gewebe zu berühren,
und ist vorzugsweise aus einem biokompatiblen Material, z. B. nichtrostender Stahl,
ausgebildet. Folglich hat das Greifelement 512a ein Gewebekontaktteil 514a,
und das andere Greifelement 512b hat ein Gewebekontaktteil 514b.
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Wie
am besten in 34 und 35 zu
sehen ist, weist das Gewebekontaktteil 514a eine Gewebekontaktfläche 516 und
eine Vertiefung 518 auf. Die Vertiefung 518 kann
jede gewünschte
Form annehmen. In der veranschaulichten Ausführungsform weist die Vertiefung 518 einen
im allgemeinen U-förmigen
Kanal auf, der sich entlang einer Mittellinie des Gewebekontaktteils 514a erstreckt.
Dadurch wird die Fläche 516 in
zwei Gewebekontaktflächen
halbiert, die durch einen Zwischenraum voneinander getrennt sind.
Den Zwischenraum kann man sich als eine Ebene vorstellen, die sich
zwischen den zwei Gewebekontaktflächen erstreckt.
-
In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist die Gewebekontaktfläche 516 eine
vollständige
Fläche
des Körpers
des Gewebekontaktteils 514 auf. In der in 35 gezeigten
Ausführung weist
die distale Fläche 516 jedoch
ein Paar voneinander beabstandete Sensoren 540 auf. Die
Sensoren 540 können
auf die gleiche Weise wie die oben beschriebenen Sensoren dafür verwendet
werden, einen Kontakt des Gewebekontaktteils 514 mit dem Patientengewebe
zu ermitteln, und bei Bedarf dafür verwendet
werden, einen physiologischen Aspekt des Gewebes zu überwachen.
In einer Ausführungsform
weisen die Sensoren 540 ein Paar Elektroden auf, die über die
Breite der Vertiefung 518 voneinander beabstandet angeordnet
sind. Durch Überwachung
des Stromflusses zwischen diesen beiden Elektroden 540 kann ermittelt
werden, wann die Fläche 516 des
Gewebekontaktteils 514 in Kontakt mit dem Patientengewebe
ist.
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Das
Gewebefaßteil 510 ist
dafür angepaßt, mindestens
eine Fluidzuführungsleitung 520 zur
Zuführung
eines Fluids zum Behandeln eines Patientengewebes zu tragen. In
der veranschaulichten Ausführungsform
weist die Gewebebehandlungsvorrichtung 500 zwei Fluidzuführungsleitungen 520a bis
b auf. Die erste Fluidzuführungsleitung 520a ist
dem ersten Gewebekontaktteil 514a zugeordnet, und die zweite
Fluidzuführungsleitung 520b ist
dem zweiten Gewebekontaktteil 514b zugeordnet. Die Fluidzuführungsleitungen 520a bis
b sind in Fluidverbindung mit einem Fluidreservoir (zum Zweck der
Vereinfachung nicht in 33 gezeigt). Die beiden Leitungen 520a bis
b können
einzeln mit dem Reservoir verbunden sein. Als Alternative können die
beiden Leitungen proximal zu den Gewebekontakteilen 514 zusammengefügt sein
und durch eine gemeinsame Leitung (nicht gezeigt) mit dem Fluidreservoir
in Verbindung stehen. In einer weiteren Ausführungsform weist nur eins der
Gewebekontaktteile 514a bis b eine Fluidzuführungsleitung 520 auf.
Das andere Gewebekontaktteil 514 kann einfach dafür verwendet
werden, ein Gewebe an der Gewebekontaktfläche 516 des Teils 514,
das die Fluidzuführungsleitung
für die
Behandlung trägt,
zu positionieren, wie unten beschrieben. Wenn bei einem der Gewebekontaktteile 514 eine Fluidzuführungsleitung 520 weggelassen
ist, kann dieses Gewebekontaktteil 514 eine flache Gewebekontaktfläche 516 ohne
eine Vertiefung 518 zum Aufnehmen der Leitung 520 haben.
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Die
Fluidzuführungsleitung 520a hat
eine proximale Länge 528,
die sich vom Gewebekontaktteil 514 aus in proximaler Richtung
erstreckt, und eine distale Länge 522,
die in die Vertiefung 518 aufgenommen ist und sich an dieser
entlang erstreckt. (34 zeigt nur das erste Gewebekontaktteil 514a, aber
das zweite Gewebekontaktteil 514b kann im wesentlichen
dieselbe Struktur haben.) Die distale Länge 522 der Leitung
weist mehrere voneinander beabstandeten Auslaßöffnungen 524 auf.
Ein distales Ende 526 der Leitung 520 kann verschlossen
sein, um das gesamte Fluid, das durch das Lumen 530 der Leitung 520 zugeführt wird,
durch die Öffnungen 524 zu
richten.
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Die
Vertiefung 518 im Gewebekontaktteil 514 ist dafür angepaßt, die
distale Länge 522 der
Leitung oder mindestens den Abschnitt der distalen Länge 522,
der die Auslaßöffnungen 524 aufweist,
aufzunehmen. Die distale Länge 522 kann
an der Innenfläche
der Vertiefung 518 befestigt sein, um die distale Länge 522 an
der entsprechenden Stelle zu halten und die Öffnungen 524 von der
Vertiefung ausgehend nach außen
und auf den Zwischenraum in der Fläche 516 des Teils 514 zu
richten. Die distale Länge 522 kann
zum Beispiel unter Verwendung eines biokompatiblen Klebstoffs mit
der Innenfläche
der Vertiefung 518 verbunden sein.
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Die
Vertiefung 518 ist so tief, daß die Auslaßöffnungen 524 der distalen
Länge 522 von
der Gewebekontaktfläche 516 des
Teils 514 einwärts
beabstandet sein können.
In der veranschaulichten Ausführungsform
hat die Vertiefung eine Tiefe, die größer ist als der Außendurchmesser
der distalen Länge 522.
Der Abstand zwischen der Auslaßöffnung 524 und
einer Ebene, die sich über
den Zwischenraum in der nach vorn gerichteten Fläche 516 erstreckt,
kann nach Bedarf variiert werden. In einer Ausführungsform ist der Abstand
ausreichend, um sicherzustellen, daß die Auslaßöffnungen 524 von der
Oberfläche
eines zu behandelnden Gewebes beabstandet sind. Wenn damit gerechnet
wird, daß sich
das zu behandelnde Gewebe in die Vertiefung hineinwölbt, kann
der Abstand zwischen der Öffnung 524 und
der Fläche 516 größer sein,
als wenn nicht damit gerechnet wird, daß sich das Gewebe unter normalen
Anwendungsbedingungen sehr weit in die Vertiefung 518 hineinwölbt.
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36 ist
eine schematische Schnittansicht der Gewebebehandlungsvorrichtung 500 bei
Verwendung zur Behandlung eines Zielgewebes 544, wobei
in diesem Fall Gewebe einer Lungenvene 542 als Beispiel
dient. Obwohl sich die folgende Erörterung auf die Verwendung
der Gewebebehandlungsvorrichtung 500 zum Behandeln einer
Lungenvene konzentriert, sollte anerkannt werden, daß die Vorrichtung 500 in
einer Vielfalt von anderen Zusammenhängen verwendet werden kann,
um ein geeignetes Behandlungsfluid in ein beliebiges Gewebe, das
behandelt werden muß,
zu injizieren.
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Die
beiden Gewebekontaktteile 514a bis b sind an gegenüberliegenden
Seiten der Lungenvene 542 plaziert. Die Greifelemente 512a bis
b werden aufeinander zu bewegt, um die Gewebekontaktflächen 516 der
Gewebekontaktteile 514a bis b an das Zielgewebe 544 der
Lungenvene 542 zu führen.
Insbesondere sind die beiden gegenüberliegenden Gewebekontaktteile 514 in
Kontakt mit dem Zielgewebe 544 auf gegenüberliegenden
Seiten der Lungenvene 542. Die Fluidabgabeöffnungen 524 jeder
der Fluidzuführungsleitungen 520 sind
nach innen zur Lungenvene 542 gerichtet. In der veranschaulichten Ausführungsform
sind die Fluidabgabeöffnungen 524 jeder
Leitung 520 im allgemeinen auf die andere Fluidzuführungsleitung 520 gerichtet.
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Wenn,
wie in 36 gezeigt, die Gewebekontaktteile 514 gegen
das Zielgewebe 544 gedrückt werden,
ist die distale Länge 522 jeder
Fluidzuführungsleitung 520a oder 520b um
eine Strecke von der Oberfläche
des Zielgewebes 544 beabstandet. Ein Behandlungsfluid,
z. B. ein gewebeabladierender Wirkstoff, kann durch die Leitungen 520a bis
b zugeführt
und in einer Serie von Fluidstrahlen 532 aus den Öffnungen
herausgeführt
werden. In einer Ausführungsform
ist der Druck der Stahlen ausreichend, um Fluid durch die gesamte
Dicke der Wand der Lungenvene 532 zu befördern, wobei
ein Überschußvolumen
des Fluids dem Lumen 546 der Vene 542 zugeführt wird.
In einer anderen Ausführungsform
kann der Druck verringert werden, um die Dicke des Zielgewebes 544 nur
teilweise zu durchdringen. Durch derartige Zuführung der Druck-Fluidstrahlen
kann die Vorrichtung 500 ein Gewebe entlang von Linien
auf gegenüberliegenden
Seiten des Gewebes behandeln. Im Zusammenhang mit der Behandlung
einer Lungenvene 542 mit einem gewebeschädigenden Fluid
können
Läsionen
auf gegenüberliegenden
Seiten der Lungenvene 524 entstehen, die sich durch die
gesamte Dicke beider Wände
erstrecken.
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Eine
Beabstandung der Auslaßöffnungen 524 von
dem zu behandelnden Gewebe kann in einigen Anwendungen vorteilhaft
sein. Wie oben angegeben, ergibt eine Plazierung der Auslaßöffnungen 524 unmittelbar
am Gewebe eine fokussierte Behandlungsfläche. Eine Beabstandung der
Auslaßöffnungen 524 von
der Gewebeoberfläche
ermöglicht, daß sich die
Fluidstrahlen in ei nem etwas breiteren Sprühmuster verteilen, wodurch
eine größere Gewebefläche wirkungsvoll
behandelt wird. In der veranschaulichten Ausführungsform ist die Breite des Sprühmittels
durch den Kontakt der Fläche 516 mit dem
zu behandelnden Gewebe eingeschränkt.
Während
dieser Kontakt nicht fluiddicht sein muß, beschränken die Wände der Vertiefung 518 und
der Kontakt zwischen der Fläche 516 und
dem Gewebe die Fluidverteilung auf einen genau vorhersehbaren Bereich.
Im Zusammenhang mit einer Gewebeabladierung zur Behandlung von Vorhofflimmern
ergibt dies zum Beispiel eine Läsion
im Gewebe, die eine vorhersehbare, reproduzierbare Breite hat.
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Die
in 33 bis 36 veranschaulichte Ausführungsform,
die ein Paar gegenüberliegende Gewebekontaktteile 514a bis
b aufweist, kann auch dabei helfen, eine zweckmäßige Positionierung der Auslaßöffnungen 524 in
bezug auf das zu behandelnde Gewebe sicherzustellen. Durch Zusammendrücken der
Teile 514a bis b wird das Gewebe komprimiert. Durch Andrücken der
Teile 514a bis b an das Gewebe kann das Gewebe straffer
gezogen werden, wodurch die Neigung des Gewebes zum Zurückfedern
unter dem Einfluß der
Druckstrahlen 532 verringert wird. Die auf das Gewebe wirkende
Kraft sollte jedoch nicht zu groß sein. In einer Ausführungsform drücken die
Teile 514 die gegenüberliegenden
Seiten der Lungenvene 542 zusammen, aber nicht so weit, daß diese
miteinander in Kontakt kommen.
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In einer Ausführungsform eines Verfahrens
zur Gewebebe handlung, JJJ
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37A veranschaulicht eine Gewebebehandlungsvorrichtung 600 gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform.
Diese Gewebebehandlungsvorrichtung 600 weist einen langgestreckten
Körper 610 mit
einem manuell faßbaren Griff 612 in
Nachbarschaft zu seinem proximalen Ende und einem distalen Faßteil 620 in
Nachbarschaft zu seinem distalen Ende auf. Der Körper 610 und das distale
Faßteil 620 können dafür bemessen sein,
durch eine Interkostalinzision in die Thoraxhöhle eines Patienten eingeführt zu werden.
Der Körper 610 kann
ein im allgemeinen festes röhrenförmiges Teil
mit einem Lumen aufweisen, das sich vom Griff 612 bis an
das distale Ende der Ausführungsform
in Nachbarschaft zum distalen Faßteil 620 er streckt. Der
Griff 612 kann ein Stellglied 614 aufweisen, das dafür verwendet
werden kann, das distale Faßteil 620 zwischen
einem geschlossenen Zustand (gezeigt in 37A),
der beim Zuführen
eines Fluids zum Behandeln von Gewebe verwendet werden kann, und
einem offenen Zustand (nicht gezeigt), der dafür angepaßt ist, das zu behandelnde
Gewebe aufzunehmen, zu bewegen. Eine Bewegung des Stellglieds 614 kann
in Bewegung des distalen Faßteils 620 auf
jede gewünschte
Weise übertragen
werden, z. B. mit Hilfe eines flexiblen Kabels (nicht gezeigt). Eine
Anzahl von Faßwerkzeugen,
die für
endoskopische Verfahren angepaßt
sind, sind dem Fachmann bekannt, und der in diesen Vorrichtungen
verwendbare Mechanismus kann dafür
verwendet werden, das distale Faßteil 620 der Gewebebehandlungsvorrichtung 600 aus 37A fernzusteuern.
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Eine
Fluidzuführungsleitung 630 kann
dafür verwendet
werden, ein Fluid zur Behandlung von Gewebe aus einem Reservoir
(nicht gezeigt in 37A) einer Serie von distal
angeordneten Öffnungen
zuzuführen.
Obwohl dies in 37A nicht ausführlich gezeigt
ist, kann sich die Fluidzuführungsleitung 630 in distaler
Richtung teilen, um ein Paar distale Längen bereitzustellen, die den
distalen Längen 522 der
Fluidleitungen 520a bis b in der vorherigen Ausführungsform
entsprechen.
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38A und 38B veranschaulichen das
distale Faßteil 620 ausführlicher.
Das distale Faßteil 620 weist
ein erstes Gewebekontaktteil 622a und ein zweites Gewebekontaktteil 622b auf,
die in bezug aufeinander zwischen einem offenen Zustand (38A), in dem die Gewebekontaktteile 622 voneinander
beabstandet sind, und einem geschlossenen Zustand (38B), in dem die Gewebekontaktteile 622 näher aneinander
sind, bewegt werden können.
Ein erster Arm 632a der Fluidzuführungsleitung 630 kann
dem ersten Gewebekontaktteil 622a zugeordnet werden, und
ein zweiter Arm 632b der Fluidzuführungsleitung 630 kann
dem zweiten Gewebekontaktteil 622b zugeordnet werden. Das
erste Gewebekontaktteil 622a kann eine erste Gewebekontaktfläche 624a aufweisen,
und das zweite Gewebekontaktteil 622b kann eine gegenüberliegende
Gewebekontaktfläche 624b aufweisen.
Bei Bedarf können
die Gewebekontaktteile 622 eine Vertiefung zur Aufnahme
des zugeordneten Abschnitts der Fluidzu führungsleitung 630 auf
eine Weise aufweisen, die der in Verbindung mit 34 bis 36 oben
beschriebenen genau entspricht.
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39A und 39B veranschaulichen
ein alternatives distales Faßteil 640,
das anstelle des in 38A und 38B gezeigten
distalen Faßteils 620 in
der Gewebebehandlungsvorrichtung 600 verwendet werden kann.
Das distale Faßteil 640 kann ein
erstes Gewebekontaktteil 624a mit einer ersten Gewebekontaktfläche 644a und
ein zweites Gewebekontaktteil 642b mit einer gegenüberliegenden zweiten
Gewebekontaktfläche 644b aufweisen.
Ein erster Arm 632a der Fluidzuführungsleitung (630 in 37A) kann dem ersten Gewebekontaktteil 642a zugeordnet
sein, und ein zweiter Arm 632b der Fluidzuführungsleitung 630 kann
dem zweiten Gewebekontaktteil 642b zugeordnet sein. Der
wichtigste Unterschied zwischen dem distalen Faßteil 640 aus 39A bis B und dem distalen Faßteil 620 aus 38A bis B ist, daß die Gewebekontaktteile 642 aus 39A bis B einwärts
konkav sind, während die
Gewebekontaktteile 622 aus 38A bis
B eine relativ gerade Gewebekontaktfläche 624 haben. Infolgedessen
können
die Gewebekontaktflächen 624 in
der geschlossenen Ausrichtung (38B)
im allgemeinen parallel zueinander sein, wodurch ein relativ gerader
Zwischenraum definiert wird, während das
distale Faßteil 640 in
der geschlossenen Konfiguration (39B)
einen stärker
elliptischen Zwischenraum zwischen den Gewebekontaktflächen 644 hat.
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Wie
oben angegeben, kann der Körper 610 der
in 37A gezeigten Gewebebehandlungsvorrichtung 600 im
allgemeinen starr sein. 37B veranschaulicht
eine alternative Ausführungsform,
bei der der starre Körper 610 durch
einen flexibleren Körper 610' ersetzt ist.
Auf Wunsch kann die Gewebebehandlungsvorrichtung in Nachbarschaft
zum Griff 612 eine Biegungsregulierungseinrichtung 616 aufweisen.
Die Biegungsreguliereinrichtung 616 ist derartig mit dem
Körper 610' verbunden,
daß eine
manuelle Bewegung der Biegungsreguliereinrichtung in proximaler
oder distaler Richtung (wie durch die Pfeile in 37B angegeben) den Körper 610' zwischen einem
gebogenen Zustand (gezeigt mit durchgezogenen Linien) und einer
Vielfalt von geradlinigeren Zuständen
(einer davon ist in gestrichelten Linien gezeigt) bewegen kann.
Dies kann die angemessene Plazierung des zum Zielgewebe benachbarten
distalen Faßteils 620 zum
Fassen und zur nachfolgenden Behandlung erleichtern.
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Eine
Gewebebehandlungsvorrichtung 700 gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist in 40 veranschaulicht. Diese Gewebebehandlungsvorrichtung 700 weist
einen Körper 710 und
ein distales Faßteil 720 auf.
Das distale Faßteil 720 kann
ein erstes Gewebekontaktteil 722a und ein zweites Gewebekontaktteil 722b aufweisen. Das
erste Gewebekontaktteil 722a kann eine innere Gewebekontaktfläche 724a aufweisen,
und das zweite Gewebekontaktteil 722b kann eine innere
Gewebekontaktfläche 724b aufweisen.
Das erste Gewebekontaktteil 722a kann in Nachbarschaft
zu einem distalen Ende eines langgestreckten Schaftes 726a getragen
werden, und das zweite Gewebekontaktteil 722b kann in Nachbarschaft
zu einem distalen Ende eines langgestreckten Schaftes 726b getragen werden.
Mindestens einer der beiden Schäfte 726 kann
gleitfähig
innerhalb eines Lumens des Körpers 710 aufgenommen
sein. Durch Bewegen des Schaftes oder der Schäfte 726 innerhalb
des Körpers 710 können die
Gewebekontaktteile 722 näher zueinander oder weiter
voneinander weg bewegt werden. Auf diese Weise kann Gewebe gezielt
zwischen den beiden gegenüberliegenden
Gewebekontaktteilen 722 für eine Behandlung ergriffen
werden. Obwohl dies in 40 nicht gezeigt ist, können ein
manuell faßbarer Griff ähnlich dem
Griff 612 und das Stellglied 614 aus 37A in Nachbarschaft zu einem proximalen Ende
des Körpers 710 angeordnet
sein und dafür verwendet
werden, die Schäfte 726 in
bezug zueinander zu bewegen. In der in 40 gezeigten
Ausführungsform
können
die Gewebekontaktflächen 724 der
Gewebekontaktteile 722 mehrere Auslaßöffnungen aufweisen. In einer
Ausführungsform
sind die Auslaßöffnungen
im Gewebekontaktteil 722 vorgesehen, und die Gewebekontaktteile 722 und
ihre zugeordneten Schäfte 726 können ein
gemeinsames Fluidzuführungslumen
haben. Dies würde
es ermöglichen,
das Fluid aus einem Reservoir einem zwischen den Gewebekontaktteilen 722 ergriffenen
Gewebe zuzuführen.
In einer weiteren Ausführungsform
können
die Gewebekontaktteile 722 und die Schäfte 726 fest sein,
wobei eine gesonderte Fluidzuführungsleitung
(nicht gezeigt) mit mehreren Öffnungen
in einer Vertiefung der Gewebekontaktflächen 724 getragen wird, ähnlich der
in 34 und 35 gezeigten Struktur.
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Verfahren zur Gewebebehandlung
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Die
in 1 bis 40 gezeigte und ausführlich beschriebene
Vorrichtung kann in einer Vielfalt von Verfahren verwendet werden,
von denen eine Anzahl in groben Zügen oben dargestellt ist.
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Während in
der folgenden Erörterung
auf bestimmte in den Zeichnungen offenbarte Vorrichtungen zur Behandlung
von Herzarrhythmie Bezug genommen wird, versteht es sich, daß dies ausschließlich Zwecken
der Veranschaulichung dient und nicht den Geltungsbereich der Erfindung
eingrenzen soll. Insbesondere können
andere als die in den Zeichnungen gezeigten oder oben beschriebenen
Vorrichtungen verwendet werden, um erfindungsgemäße Verfahren auszuführen, andere
Gewebe als Herzgewebe können
behandelt werden, und andere Fluide als gewebeabladierende Wirkstoffe
können
in das Gewebe injiziert werden.
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Wie
oben angegeben, kann durch die Bildung von Myokardläsionen zur
Erzeugung eines "Maze"-Vorgangs, der dazu
beiträgt,
den elektrischen Herzspitzenstoß umzuleiten,
Vorhofflimmern behandelt werden. Gemäß Ausführungsformen der Erfindung
kann das Injizieren eines gewebeschädigenden Wirkstoffs in das
Myokard solche Läsionen erzeugen.
Der gewebeschädigende
Wirkstoff kann jeden injizierbaren Fluidwirkstoff aufweisen, der, wenn
er allein oder mit einem anderen Wirkstoff in Herzgewebe injiziert
wird, eine dauerhafte, signalhemmende kardiale Läsion erzeugt, die für die "Maze"-Methode zur Behandlung
von Vorhofflimmern geeignet ist. In bestimmten Ausführungsformen
kann der gewebeschädigende
Wirkstoff einen gewebeabladierenden Wirkstoff aufweisen, d. h. ein
Material, daß zu
einer bleibenden Zerstörung
einer Gewebefunktion führt,
wie etwa effektiv leitende elektrische Herzimpulse. Der gewebeschädigende
Wirkstoff kann eine Flüssigkeit,
ein Gas oder sowohl eine Flüssigkeit
als auch ein Gas aufweisen, wie etwa in den in Verbindung mit 20 bis 20c oben
erörterten
Ausführungsformen.
Zum Beispiel kann der gewebeschädigende
Wirkstoff einen fluidabladierenden Wirkstoff aufweisen, der aus
der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Alkoholen (z. B. Ethanol), hypertonischer Kochsalzlösung (z.
B. 10 bis 25 Gew.-%), thermalabladierenden Wirkstoffen, sklerosierenden
Wirkstoffen und nekrotisierenden antineoplastischen Wirkstoffen besteht.
Thermisch schädigende
Wirkstoffe können Materialien
aufweisen, die bei oder nahe bei Körpertemperatur biokompatibel
sind (z. B Kochsalzlösung, Glycerin
oder Ethylenglykol), die aber so weit über die Körpertemperatur erwärmt oder
so weit darunter abgekühlt
werden, daß ihre
Injektion eine bleibende Gewebeablation herbeiführt. Warme Injektate, die warm
genug sind, um die Temperatur des Gewebes, in das sie injiziert
werden, auf 50° bis
100°C zu
erhöhen,
sollten ausreichen; kalte Injektate, die bei einer Temperatur unter
0°C zugeführt werden,
z. B. minus 0,1° bis
5°C arbeiten
erwartungsgemäß ebenfalls gut.
Eine Vielfalt von sklerosierenden Wirkstoffen ist dem Fachmann bekannt
und im Handel erhältlich, einschließlich Ethanolaminoleat
(z. B. ETHAMOLIN), Natriumtetradecylsulfat (z. B. SOTRADECOL), ATHOXYSCLEROL,
Polyethylenglycol-Monododecylether (z. B. POLIDOCANOL), Natriummorrhuat und
hypertonische Kochsalzlösung
mit Dextrose (z. B. SCLERODEX). Bekannte antineoplastische Wirkstoffe
mit gewebenekrotisierender Wirkung können CISPLATIN, DOXORUBICIN
und ANDRIAMYCIN aufweisen, die alle handelsüblich sind.
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Der
gewebeschädigende
Wirkstoff kann durch eine Injektatzuführungsvorrichtung zugeführt werden,
die ein Bediener von einer Position außerhalb des Patientenkörpers steuern
kann. Zum Beispiel kann die Katheteranordnung 212 aus 15 dafür verwendet
werden, den Wirkstoff aus dem Reservoir 221 in das Patientengewebe
zu injizieren. Ein Gewebekontaktabschnitt der Injektatzuführungsvorrichtung
wird für
eine Behandlung innerhalb der Thoraxhöhle des Patienten in die Nähe des ausgewählten Herzbereichs
geführt.
Zum Beispiel kann eine Katheteranordnung 212 in eine Femoralarterie
eines Patienten eingeführt
werden, und der Katheterschaft kann durch die Aortenklappe und in
die linke Herzkammer geführt
werden. Das distale Ende 226 des Katheters 216 kann
unter Verwendung von fluoroskopischer und/oder Ultraschallführung manövriert werden, wie
oben angegeben. Als Alternative kann die Annäherung an das Herz durch eine
Interkostalinzision erfolgen, und die Zuführungsvorrichtung kann innerhalb
der Thoraxhöhle
positioniert oder geführt werden.
Bei Bedarf kann der Bediener ein Endoskop innerhalb der Thoraxhöhle positionieren,
um die Lage der Zuführungsvorrichtung
in bezug auf das Herz zu sehen.
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Der
Gewebekontaktabschnitt der Zuführungsvorrichtung
kann dann in Oberflächenkontakt mit
der Gewebeoberfläche
des Herzgewebes des Patienten gebracht werden. Zum Beispiel kann
die distale Fläche 226 der
Katheteranordnung 212 (siehe z. B. 18) in
Kontakt mit der Gewebeoberfläche
T gebracht werden, wie in 23b veranschaulicht. Wie
in 28 bis 32 gezeigt,
verwenden jedoch Vorrichtungen gemäß anderen Ausführungsformen der
Erfindung langgestreckte Gewebekontaktflächen, und lediglich durch Drücken der
distalen Spitze der Vorrichtung gegen das Gewebe kann die gewünschte Gewebekontaktfläche nicht
an das Gewebe herangebracht werden. Zum Beispiel kann der Körper 410 aus 28A bis C in Nachbarschaft zum Herz geführt werden,
während
das Gewebekontaktteil 414 aus seinem entspannten Zustand
abgelenkt (z. B. geradegerichtet) wird. Sobald festgestellt wird, daß das Gewebekontaktteil 414 in
der gewünschten Position
ist, kann der Bediener zulassen, daß sich das Gewebekontaktteil 414 entspannt
und sich stärker
an die Gewebeoberfläche
anpaßt.
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Bei
Bedarf kann der Wirkstoff in das Herzgewebe injiziert werden, ohne
sich einen angemessenen Kontakt zwischen der Zuführungsvorrichtung und dem Gewebe
gesondert bestätigen
zu lassen. In anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird jedoch der
Kontakt zwischen dem Gewebekontaktabschnitt der Zuführungsvorrichtung
und der Herzgewebeoberfläche
ermittelt, bevor der Wirkstoff in das Gewebe injiziert wird. Ein
angemessener Oberflächenkontakt
kann auf jede gewünschte
Weise ermittelt werden. In erfindungsgemäßen Ausführungsformen kann ein Oberflächenkontakt
ermittelt werden, indem eine Erregerspannung an mehrere Elektroden,
die an dem Gewebekontaktabschnitt des Körpers positioniert sind, angelegt
wird und ein Pegel zumindest eines Stroms, der durch die mehreren Elektroden
geleitet wird, gemessen wird, wie oben erörtert.
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Zum
Beispiel kann ein Kontakt zwischen der distalen Endsonde 130 aus 12A und der Gewebeoberfläche unter Verwendung der Sensoren 136, 138 und 140 und
durch Überwachung
der Anzeige (32 in 1), bis
ein angemessener Oberflächenkontakt
auf der Anzeige angezeigt wird, ermittelt werden. Wenn ein angemessener
Oberflächenkontakt ermittelt
ist, kann die Kanüle 134 in
distaler Richtung in das Gewebe (nicht gezeigt in 12)
vorgeschoben werden, und der Wirkstoff kann durch die Kanüle 134 injiziert
werden. Falls eine kanülenlose
Zuführungsvorrichtung,
wie etwa die, die in 28A bis C gezeigt ist, verwendet
wird, kann ein Oberflächenkontakt
zwischen dem Gewebe und der Gewebekontaktfläche 422 unter Verwendung
der Sensoren 425 ermittelt werden, und danach kann der
Wirkstoff als eine Serie von Strahlen aus den Auslaßöffnungen 420a bis
e injiziert werden.
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Wie
oben angegeben, verwenden einige besonders gut zur Behandlung von
Vorhofflimmern geeignete erfindungsgemäße Ausführungsformen Druck-Fluidstrahlen,
um einen gewebeabladierenden Wirkstoff in das Gewebe zu injizieren.
Fluidzuführungsdrücke können in
der Größenordnung
von 2,76 MPa (400 psi) oder höher,
z. B. 4,14 bis 13,8 MPa (600 bis 2000 psi), liegen. Durch Auswählen des Drucks
und anderer Betriebsparameter können
die Strahlen dafür
angepaßt
werden, 2 mm oder mehr in das Herzgewebe einzudringen. In einer
verwendbaren Ausführungsform
sind die Strahlen dafür
angepaßt,
durch die gesamte Dicke des Myokards zu strömen, wobei eine relativ gezielte
transmurale Läsion erzeugt
wird, wie oben beschrieben. In einer solchen Ausführungsform
kann eine Menge des gewebeabladierenden Wirkstoffs in die Blutbahn
des Patienten (bei einer Injektion aus einer äußeren Zuführungsvorrichtung in das Herz)
oder in die Thoraxhöhle
gelangen, die in Kontakt mit anderen Organen oder einem anderen
Gewebe ist (bei Injektionen aus Auslaßöffnungen, die im Inneren des
Herzens positioniert sind). In solchen Ausführungsformen kann es vorteilhaft
sein, einen gewebeabladierenden Wirkstoff auszuwählen, der das Herzgewebe, in
dem er aufgenommen wird, wirkungsvoll schädigen kann, der aber für den Patienten
nicht übermäßig gesundheitsschädlich ist,
wenn er zum Beispiel in die Blutbahn eintritt. Ethanol, hypertoni sche
Kochsalzlösung
und warme Kochsalzlösung
können
zum Beispiel alle Herzgewebe wirkungsvoll abladieren, um eine transmurale
Läsion
zu erzeugen, aber zumutbare übermäßige Fluidvolumen
können
ohne signifikante Nebenwirkungen in die Blutbahn des Patienten eingeleitet werden.
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Nur
um ein Beispiel zu nennen, eine Ausführungsform, die bekanntermaßen akzeptabel
arbeitet, verwendet fünf
voneinander beabstandete Auslaßöffnungen
mit Durchmessern von etwa 102 bis 203 μm (0,004 bis 0,008 Zoll). Eine
Zuführung
von etwa 1 ml Ethanol bei einem Förderdruck von etwa 6,9 bis
13,8 MPa (1000 bis 2000 psi) in Nachbarschaft zu den Auslaßöffnungen
erzeugt eine transmurale Läsion
in den Vorhofwänden
mit einer Dicke von etwa 3 bis 8 mm. Diese Betriebsparameter können auch
dafür geeignet
sein, noch dickere Wände
vollständig
zu durchdringen.
-
Wie
oben angegeben, ermöglichen
erfindungsgemäße Ausführungsformen,
die physiologischen Eigenschaften eines Gewebes (z. B. EKG) zu messen.
Bei Bedarf kann eine solche Vorrichtung dafür verwendet werden, die physiologischen
Eigenschaften des Herzgewebes auf einer Echtzeitbasis zu messen,
um die Wirkung des gewebeschädigenden
Wirkstoffs am Herzgewebe zu überwachen,
was dazu beiträgt,
sicherzustellen, daß eine
angemessene Herzläsion
erzeugt wird. Zum Beispiel kann die Kanüle 162 aus 14 sowohl
dafür verwendet
werden, den Wirkstoff zuzuführen,
als auch dafür, EKG-Daten
zu sammeln, die den Zustand des zur Kanüle 162 benachbarten
Gewebes angeben. Dadurch kann ein Bediener sicherstellen, daß eine erwünschte Gewebewirkung
erzielt wird, bevor das Verfahren beendet oder für eine weitere Behandlung an
eine andere Stelle bewegt wird.
-
Die
medizinische Vorrichtung kann eine relativ kleine Gewebekontaktfläche haben,
die ein Gewebe an ein relativ fokussiertes Gewebevolumen abgibt (z.
B. die Verteilerplatte 364 der Behandlungsvorrichtung 330 aus 27A bis B). In diesem Fall kann eine Läsion mit
der gewünschten
Länge eine
Serie von Injektionen an voneinander beabstandeten Stellen entlang
der Gewebeoberfläche
erfordern. Eine wiederholte Repositionierung der Vorrichtung kann durch
Verwendung einer Vorrichtung mit einem langgestreckten Gewebekontaktteil,
wie etwa die Vorrich tungen aus 28 bis 32,
reduziert, wenn nicht sogar abgeschafft werden.
-
Ein
anderes Beispiel sieht ein Verfahren zur Gewebebehandlung vor, das
mit dem Andrücken zweier
gegenüberliegender
Gewebekontaktteile an das Gewebe verbunden ist. 41 bis 45 veranschaulichen
schematisch ausgewählte
Anwendungen dieser Ausführungsform
zum Abladieren von Gewebe zur Behandlung von Herzarrhythmie. Diese Zeichnungen
veranschaulichen schematisch eine Gewebebehandlungsvorrichtung 600', ähnlich der, die
in 37A gezeigt ist, bei der aber das Gewebefaßteil 620 durch
das in 39A bis B gezeigte Gewebefaßteil 640 ersetzt
wurde.
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Wie
in 41 gezeigt, kann die Gewebebehandlungsvorrichtung 600' innerhalb einer
Thoraxhöhle
in der Nähe
des Herzens 800 positioniert werden. Das distal positionierte
Gewebefaßteil 640 kann in
Richtung einer der Lungenvenen 820a bis d, z. B. Lungenvene 820a,
geführt
werden. Durch die Positionierung des Gewebefaßteils 640 in einer
offenen Stellung, in der die Gewebekontaktteile 642 weiter weg
voneinander ausgerichtet sind als in der geschlossenen Stellung
(39B), wird ein Bereich zwischen den beiden Gewebekontaktteilen 642 bereitgestellt,
in dem die Lungenvene 820a aufgenommen werden kann. Wenn
die Lungenvene 820a zwischen den Gewebekontaktteilen 642 aufgenommen ist,
können
die Gewebekontaktteile 642 aufeinander zu und in Eingriff
mit einer Gewebeoberfläche
der Lungenvene 820a bewegt werden.
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Obwohl 36 die
Verwendung der Gewebebehandlungsvorrichtung 500 aus 33 bis 35 schematisch
veranschaulicht, kann die Anordnung der Gewebekontaktteile 642,
wenn sie in Kontakt mit der Lungenvene 820a gebracht worden sind,
im Querschnitt genauso aussehen wie die in 36 gezeigte
Anordnung. Insbesondere können die
beiden Gewebekontaktteile 642 das Zielgewebe 544 entlang
einer Ebene durch das Zielgewebe berühren, die man sich als eine
Ebene vostellen kann, die sich zwischen den gegenüberliegenden
Sätzen von
Auslaßöffnungen
in der Fluidzuführungsleitung 630 (Leitungen 520a bis
b sind in der Ausführungsform
der 36 gezeigt) erstreckt. In einer Modifikation dieser
Ausführungsform
werden die Gewebekontakt teile statt dessen mit einer Zielstelle
am Vorhof des Herzens 800 proximal zur Lungenvene in Kontakt
gebracht, und zwar an einer Stelle, wo die Lungenvene 820a vom
Rest des Herzens elektrisch isoliert werden kann.
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In
einigen Ausführungsformen
können
die Gewebekontaktteile 642 mit einer zum Verformen der Lungenvene 820a ausreichenden
Kraft gegen das Zielgewebe (544 in 36) der
Lungenvene 820a gedrückt
werden. Dadurch werden Segmente der Lungenvenenwand, die sich auf
gegenüberliegenden Seiten
der Lungenvene 820a befinden, gegeneinander gedrückt. Dadurch
kann eine Länge
der Lungenvene 820a wirkungsvoll gegriffen werden, wobei
das Zielgewebe in einer relativ stabilen Position für eine Behandlung
mit einem Behandlungsfluid, z. B. einem gewebeabladierenden Fluid,
gehalten wird. Bei Bedarf können
die Wandsegmente nebeneinander angeordnet sein, bleiben aber voneinander
beabstandet. Dadurch kann das Blut in einem minimal invasiven Verfahren
weiter durch die Lungenvene 820a strömen, und eine übermäßige Schädigung der
Gefäßinnenhaut
des Lumens der Lungenvene wird vermieden.
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Ein
Behandlungsfluid kann dann durch die Fluidzuführungsleitung 630 der
Gewebebehandlungsvorrichtung 600 zugeführt werden. Wenn das Behandlungsfluid
ein gewebeabladierendes Fluid aufweist, abladiert dieses gleichzeitig
eine Gewebelinie auf jeder Seite der Wand der Lungenvene 820a, um
eine transmurale Läsion
entlang einer Länge
der Wand zu bilden. Die Länge
dieser Läsion
ist abhängig
von der Länge
der Gewebekontaktteile 642 und der Positionierung der Auslaßöffnungen
an der Fluidzuführungsleitung 630,
die von den Gewebekontaktteilen 642 getragen wird. 42 veranschaulicht eine
Läsion 830a,
die sich nur entlang eines Abschnitts der Wand der Lungenvene 820a erstreckt.
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Diese
partielle Läsion 830 reicht
möglicherweise
nicht aus, um die Lungenvene 820a vom Vorhof des Herzens 800 wirkungsvoll
elektrisch zu isolieren. Um die Lungenvene 820a besser
zu isolieren, kann die Gewebebehandlungsvorrichtung 600 derartig
repositioniert werden, daß ein
Abschnitt der Lungenvene 820a, der unbehandelt bleibt,
zwischen den Gewebekontaktteilen 642 des Gewebefaßteils 640 positioniert
ist. Eine zwei te Läsion
kann auf dieselbe Weise wie die Läsion 830a gebildet
werden. Diese zweite Läsion
kann zu der ersten Läsion 830a benachbart
sein, um eine längere,
effektiv fortlaufende Läsion
zu bilden. Dieser Vorgang kann wiederholt werden, bis die daraus
resultierende Serie von Läsionen
eine relativ fortlaufende Läsion 830 bilden,
die die Lungenvene 820a im wesentlichen umschreibt, wie
in 43 gezeigt. Jede der vier Lungenvenen 820a bis
d kann auf genau dieselbe Weise behandelt werden, um die Lungenvenen 820 vom
Vorhof des Herzens 800 wirkungsvoll elektrisch zu trennen.
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44 und 45 veranschaulichen
schematisch eine etwas andere Anwendung dieser Ausführungsform,
bei der eine Läsion
im Vorhof gebildet wird, um die Lungenvenen 820a bis b
vom Vorhof zu trennen. In der in der 44 gezeigten
Ausführungsform
ist genau dasselbe distale Faßteil 640 der
Gewebebehandlungsvorrichtung 600 veranschaulicht. In dieser
Ausführungsform
ist jedoch das distale Faßteil 640 größer als
das in 41 und 42 gezeigte distale
Faßteil,
so daß eine
Läsion 840 in
einem einzigen abladierenden Schritt gebildet werden kann, anstatt
eine Serie von einzelnen Ablationen zu benötigen. Wie in der in Verbindung
mit 41 bis 43 oben
erörterten
Ausführungsform,
können
die Gewebekontaktteile 642 in Kontakt mit dem Zielgewebe des
Vorhofs gedrängt
werden. Die gegenüberliegenden
Innenflächen
der Vorhofwand können
für die Druckkraft
der Gewebekontaktteile 642 näher zueinander gebracht werden,
und ein abladierendes Fluid kann durch die Fluidzuführungsleitung
(630 in 37A) zugeführt werden, wodurch die Läsion 840 erzeugt
wird.
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Verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung sind veranschaulicht und beschrieben worden. Viele
nicht gezeigte oder beschriebene Alternativen, Modifikationen und
Variationen liegen innerhalb des Schutzbereichs der Patentansprüche und
sind dem Fachmann zugänglich.