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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Chromoproteine und Fluoreszenzproteine.
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Hintergrund der Erfindung
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Das
Markieren ist ein Werkzeug zum Markieren eines Proteins, einer Zelle
oder eines Organismus von Interesse und spielt eine bekannte Rolle
bei vielen biochemischen, molekularbiologischen und medizinischen, diagnostischen
Anwendungen. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Markierungen wurde
entwickelt, einschließlich
radioaktive Markierungen, Chromomarkierungen, fluoreszierende Markierungen,
chemilumineszierende Markierungen usw. Jedoch besteht noch immer
Interesse an der Entwicklung von neuen Markierungen. Von besonderem
Interesse ist die Entwicklung von neuen Proteinmarkierungen, einschließlich Chromo- und/oder Fluoreszenzproteinmarkierungen.
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Eine
wichtige neue Klasse von Fluoreszenzproteinen, die kürzlich entwickelt
wurde, sind die Fluoreszenzproteine hermatypischer Korallen (Reef
Coral Fluorescent Proteins), wie in Matz, M. V., et al. (1999) Nature
Biotechnol., 17: 969-973 beschrieben. Während diese Fluoreszenzproteine
viele positive Merkmale zeigen, neigen bestimmte Versionen zu unvorhersehbarer
Oligomerisierung, was Probleme aufwerfen kann und folglich ihre
Verwendbarkeit einschränkt.
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An
sich besteht starkes Interesse an der Entwicklung von Versionen
dieser wichtigen neuen Klasse von Fluoreszenzproteinen, wobei die
Oligomerisierungseigenschaften vorhersehbar sind. Die vorliegende
Erfindung erfüllt
diesen Bedarf.
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Relevante Literatur
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- US-Patente von Interesse
umfassen: 6,066,476 ; 6,020,192 ; 5,985,577 ; 5,976,796 ; 5,968,750 ; 5,968,738 ; 5,958,713 ; 5,919,445 ; 5,874,304 und 5,491,084 . Internationale Patentveröffentlichungen
von Interesse umfassen: WO 00/46233 ; WO99/49019 und DE 197 18 640 A .
Ebenso von Interesse sind: Anderluh et al., Biochemical and Biophysical
Research Communications (1996) 220: 437-442; Dove et al., Biological
Bulletin (1995) 189: 288-297; Fradkov et al., FEBS Lett. (2000)
479 (3): 127-30; Gurskaya et al., FEBS Lett., (2001) 507 (1): 16-20;
Gurskaya et al., BMC Biochem. (2001) 2: 6; Lukyanov, K., et al (2000)
J Biol Chemistry 275 (34): 25879-25882; Macek et al., Eur. J. Biochem.
(1995) 234: 329-335; Martynov et al., J Biol Chem. (2001) 276: 21012-6;
Matz, M. V., et al. (1999) Nature Biotechnol., 17: 969-973; Terskikh et
al., Science (2000) 290: 1585-8; Tsien, Annual Rev. of Biochemistry
(1998) 67: 509-544; Tsien, Nat. Biotech. (1999) 17: 956-957; Ward
et al., J. Biol. Chem. (1979) 254: 781-788; Wiedermann et al., Jahrestagung
der Deutschen Gesellschaft für
Tropenökologie-gto.
Ulm. 17.–19.02.1999.
Poster P-4.20; Yanushevich et al., FEBS Lett (30. Januar 2002) 511
(1-3): 11-4; und Yarbrough et al., Proc Natl Acad Sci USA (2001)
98: 462-7.
- WO 00/22128 offenbart
Nukleinsäuren,
die Proteinkonjugate kodieren, enthaltend Multimere von grün fluoreszierendem
Protein aus der biolumineszenten Qualle Aequorea victoria.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Nukleinsäurezusammensetzungen,
die Polypeptidprodukte mit mindestens zwei verknüpften Chromo/Fluoreszenz-Domänen kodieren,
sowie Proteine, die von selbigen kodiert werden, werden bereitgestellt. Es
werden ebenso die Polypeptide, die von den gegenständlichen
Nukleinsäuren
kodiert werden, sowie Antikörper
für die
gegenständlichen
Proteine und transgene Zellen und nicht-menschliche Organismen bereitgestellt.
Das gegenständliche
Protein und die Nukleinsäurezusammensetzungen
finden Verwendung in einer Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen,
z. B. bei der Herstellung von markierten Fusionsproteinen, die ein
genaues und vorhersehbares Signal für das Fusionspartnerverhältnis aufweisen.
Schließlich
werden Kits zur Verwendung in solchen Anwendungen, z. B. die, die
die gegenständlichen
Nukleinsäurezusammensetzungen
umfassen, bereitgestellt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 stellt
die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
der Cr-449-Tandem-Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bereit (4-Aminosäurelinker zwischen Monomeren
ist doppelt unterstrichen). (SEQ ID Nr.: 01 & 02)
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2 stellt
die Nukleotid- und Aminosäuresequenz
der Cr-449-Tandem-Actin-Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bereit (4-Aminosäurelinker zwischen Cr-449-Monomeren ist doppelt
unterstrichen angegeben; 4-Aminosäurelinker zwischen zweitem
Cr-449 und Actin ist mit Strichlinie unterstrichen angegeben). (SEQ
ID Nr.: 03 & 04)
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3 stellt
die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
der HcRed-Cr1-Tandem-Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bereit (4-Aminosäurelinker zwischen Monomeren
ist doppelt unterstrichen). (SEQ ID Nr.: 05 & 06)
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4 stellt
die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
der AsRed 35-5 NA-Tandem-Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung bereit (4-Aminosäurelinker zwischen Monomeren
ist doppelt unterstrichen). (SEQ ID Nr.: 07 & 08)
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5 stellt
die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
der AsRed 35-5D-Tandem-Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung bereit (4-Aminosäurelinker zwischen Monomeren
ist doppelt unterstrichen). (SEQ ID Nr.: 09 & 10)
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6A bis 6C.
Schematische Darstellung der verwendeten Konstrukte. (6A) Eine Darstellung der kodierenden Region
von Tandem-FP, das mit dem Zielprotein fusioniert ist. Dunklere
Rechtecke stellen FPs dar, während
die helleren Rechtecke das Zielprotein darstellen. Kurze Linien
entsprechen den Linkern zwischen dem ersten FP, zweiten FP und dem
Zielprotein. Aminosäuresequenzen
der Linker werden nachstehend gezeigt. (6B)
Mögliches
Verhalten von dimeren FP in fusionierten Konstrukten. Dunklere Kreise
stellen gefaltete FP-Moleküle dar,
während
hellere Quadrate gefaltete Zielproteinmoleküle zeigen (andere graphische
Symbole wie in 6A). Im Fall von einzelnen
Markierungen führt
die intermolekulare FP-Dimerisierung
zu gezwungener Nähe
von zwei Zielproteinmolekülen.
Im Gegensatz dazu bildet das Tandem-FP ein intramolekulares Dimer und
wird daher als monomere Markierung betrachtet. (6C)
Mögliches
Verhalten von tetramerem FP in Fusionskonstrukten. Graphische Symbole
wie in A und B. Intermolekulare Tetramerisierung der einzelnen Markierung bringt
vier Zielmoleküle
in enge Nähe.
Im Gegensatz dazu, enthält
bei einer Tandem-Markierung jedes „Tetramer" (Dimer von Dimeren) nur zwei Zielproteine.
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7.
Vergleich von verschiedenen β-Actinfusionskonstrukten,
exprimiert in L929-Fibroblasten.
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DEFINITIONEN
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
konventionelle molekularbiologische, mikrobiologische und DNA-Rekombinationstechniken
innerhalb des Standes der Technik eingesetzt werden. Diese Techniken werden
vollständig
in der Literatur erläutert.
Siehe z. B. Maniatis, Fritsch & Sambrook, „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual" (1982); „DNA Cloning:
A Practical Approach",
Bände I
und II (D. N. Glover Hrsg. 1985); „Oligonucleotide Synthesis" (M. J. Gait Hrsg.
1984); „Nucleic
Acid Hybridization" (B.
D. Hames & S.
J. Higgins Hrsg. (1985)); „Transcription
and Translation" (B.
D. Hames & S.
J. Higgins Hrsg. (1984)); „Animal
Cell Culture" (R.
I. Freshney, Hrsg. (1986))", „Immobilized
Cells and Enzymes" (IRL
Press, (1986)); B. Perbal, „A
Practical Guide To Molecular Cloning" (1984).
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Ein „Vektor" ist ein Replikon,
wie Plasmid, Phage oder Cosmid, an das ein anderes DNA-Segment gebunden
werden kann, um so die Replikation des gebundenen Segments hervorzurufen.
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Ein „DNA-Molekül" bezieht sich auf
die polymere Form von Desoxyribonucleotiden (Adenin, Guanin, Thymin
oder Cytosin) in entweder einzelsträngiger Form oder einer doppelsträngigen Helix.
Dieser Ausdruck bezieht sich nur auf die primäre und sekundäre Struktur
des Moleküls,
und beschränkt
es nicht auf irgendwelche speziellen tertiären Formen. Daher umfaßt dieser
Ausdruck doppelsträngige
DNA, die unter anderem in linearen DNA-Molekülen (z. B. Restriktionsfragmenten),
Viren, Plasmiden und Chromosomen gefunden wird.
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Eine
DNA-„kodierende
Sequenz” ist
eine DNA-Sequenz, die in ein Polypeptid in vivo transkribiert und translatiert
wird, wenn sie unter die Kontrolle von geeigneten Regulationssequenzen
gegeben wird. Die Grenzen der kodierenden Sequenz sind durch ein
Startcodon an dem 5'-(Amino)-Terminus
und ein Translationsstopcodon an dem 3'-(Carboxyl)-Terminus bestimmt. Eine
kodierende Sequenz kann prokaryotische Sequenzen, cDNA aus eukaryotischer
mRNA, genomische DNA-Sequenzen aus eukaryotischer (z. B. Säuger-)DNA und
synthetische DNA-Sequenzen umfassen, ist aber nicht darauf beschränkt. 3' an der kodierenden Sequenz können sich
ein Polyadenylierungssignal und eine Transkriptionsterminationssequenz
befinden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Hybridisierung" auf das Verfahren
der Assoziation von zwei Nukleinsäuresträngen unter Bildung eines antiparallelen
Doppelstranges, stabilisiert mittels Wasserstoffbindung zwischen
Resten der gegenüberliegenden
Nukleinsäurestränge.
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Der
Ausdruck „Oligonucleotid" bezieht sich auf
ein kurzes (unter 100 Basen lang) Nukleinsäuremolekül.
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„DNA-Regulationssequenzen", wie hierin beschrieben,
sind transkriptionelle und translationelle Kontrollsequenzen, wie
Promotoren, Enhancer, Polyadenylierungssignale, Terminatoren und
dergleichen, die für eine
Expression einer kodierenden Sequenz in einer Wirtszelle sorgen
und/oder diese regulieren.
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Eine „Promotorsequenz" ist eine DNA-Regulationsregion,
die RNA-Polymerase in einer Zelle binden und die Transkription einer
Stromabwärts-kodierenden
Sequenz (3'-Richtung)
initiieren kann. Zur Definierung der vorliegenden Erfindung ist
die Promotorsequenz an ihrem 3'-Terminus
durch die Transkriptionsinitiationsstelle begrenzt und erstreckt
sich stromaufwärts
(5'-Richtung), wodurch
sie die minimale Anzahl an Basen oder Elementen umfaßt, die
notwendig ist, um die Transkription bei Niveaus, die über dem
Hintergrund detektierbar sind, zu initiieren. Innerhalb der Promotorsequenz
werden eine Transkriptionsinitiationsstelle sowie Proteinbindungsdomänen gefunden,
die für
die Bindung von RNA-Polymerase verantwortlich sind. Eukaryotische
Promotoren werden oftmals, aber nicht immer, „TATA"-Boxen und „CAT"-Boxen enthalten. Verschiedene Promotoren,
einschließlich
induzierbare Promotoren, können
verwendet werden, um die verschiedenen Vektoren der vorliegenden
Erfindung anzutreiben.
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Wie
hierin verwendet, beziehen sich die Ausdrücke „Restriktionsendonukleasen" und „Restriktionsenzyme" auf bakterielle
Enzyme, die jeweils doppelsträngige
DNA an oder nahe einer spezifischen Nukleotidsequenz schneiden.
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Eine
Zelle wurde durch exogene oder heterologe DNA „transformiert" oder „transfektiert,
wenn diese DNA in die Zelle eingeführt wurde. Die transformierende
DNA kann in das Genom der Zelle integriert (kovalent verknüpft) sein
oder nicht. Bei Prokaryoten, Hefe und Säugerzellen kann beispielsweise
die transformierende DNA auf einem Episomelement wie einem Plasmid
gehalten werden. In bezug auf eukaryotische Zellen ist eine stabil
transformierte Zelle eine, bei der die transformierende DNA in ein
Chromosom integriert worden ist, so daß es von Tochterzellen durch
Chromosomreplikation vererbt wird. Diese Stabilität wird durch
die Fähigkeit der
eukaryotischen Zelle, Zellinien und Klone zu schaffen, die aus einer
Population von Tochterzellen bestehen, die die transformierende
DNA enthalten, gezeigt. Ein „Klon" ist eine Population
von Zellen, abgeleitet aus einer Einzelzelle oder einem gemeinsamen
Vorfahren durch Mitose. Eine „Zellinie" ist ein Klon einer
primären Zelle,
die in vitro über
viele Generationen stabil wachsen kann.
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Eine „heterologe" Region des DNA-Konstrukts
ist ein identifizierbares Segment von DNA innerhalb eines größeren DNA-Moleküls, das
in der Natur zusammen mit dem größeren Molekül nicht
gefunden wird. Daher wird, wenn die heterologe
Region ein Säugergen
kodiert, das Gen normalerweise von DNA flankiert, die die Säuger-Genom-DNA
in dem Genom des Quellorganismus nicht flankiert. In einem anderen
Beispiel umfaßt die
heterologe DNA eine kodierende Sequenz in einem Konstrukt, wo Teile
von Genen aus zwei unterschiedlichen Quellen zusammen gebracht wurden,
um so ein Fusionsproteinprodukt zu erzeugen. Allelvariationen oder
natürlich
vorkommende Mutationsvorgänge
führen
nicht zu einer heterologen Region der DNA, wie hierin definiert.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Reportergen" auf eine kodierende
Sequenz, die an heterologe Promotor- oder Enhancerelemente gebunden
ist, und deren Produkt leicht und quantifizierbar analysiert werden
kann, wenn das Konstrukt in Gewebe oder Zellen eingeführt wird.
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Die
hierin beschriebenen Aminosäuren
liegen bevorzugt in der „L"-Isomerform vor.
Die Aminosäuresequenzen
werden in einem Einbuchstabencode angegeben (A: Alanin; C: Cystein;
D: Asparaginsäure;
E: Glutaminsäure;
F: Phenylalanin; G: Glycin; H: Histidin; I: Isoleucin; K: Lysin;
L: Leucin; M: Methionin; N: Asparagin; P: Prolin; Q: Glutamin; R:
Arginin; S: Serin; T: Threonin; V: Valin; W: Tryptophan; Y: Tyrosin;
X: irgendein Rest). NH2 bezieht sich auf
die freie Aminogruppe, die an dem Aminoterminus eines Polypeptids
vorliegt. COOH bezieht sich auf die freie Carboxygruppe, die an
dem Carboxyterminus eines Polypeptids vorliegt. Demgemäß wird die
Standardpolypeptidnomenklatur, J Biol. Chem., 243 (1969), 3552-59,
verwendet.
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Der
Ausdruck „immunologisch
aktiv" definiert
die Fähigkeit
des natürlichen,
rekombinanten oder synthetischen Chromo/Fluoreszenzproteins oder
irgendeines Oligopeptids davon, eine spezifische Immunantwort in
entsprechenden Tieren oder Zellen zu induzieren und mit spezifischen
Antikörpern
zu binden. Wie hierin verwendet, ist unter „antigener Aminosäuresequenz" eine Aminosäuresequenz
zu verstehen, die entweder allein oder in Verbindung mit einem Trägermolekül eine Antikörperreaktion
in einem Säuger
auslösen
kann. Der Ausdruck „spezifische
Bindung" im Zusammenhang
mit der Antikörperbindung
an ein Antigen ist ein Ausdruck, der in der Technik allgemein bekannt
ist, und bezieht sich auf das Binden eines Antikörpers an das Antigen, zu dem
der Antikörper
gezüchtet
wurde, aber nicht an andere, nicht verwandte Antigene.
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Wie
hierin verwendet, beschreibt der Ausdruck „isoliert" ein Polynukleotid, ein Polypeptid,
einen Antikörper
oder eine Wirtszelle, das/der/die in einer anderen Umgebung als
der vorliegt, in der das Polynukleotid, das Polypeptid, der Antikörper oder
die Wirtszelle natürlich
vorkommt.
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Biolumineszenz
(BL) wird als Emission von Licht durch lebende Organismen definiert,
die im Dunkeln gut sichtbar ist und das Sehverhalten von Tieren
beeinflußt
(siehe z. B. Harvey, E. N. (1952). Bioluminescence. New York: Academic
Press; Hastings, J. W. (1995). Bioluminescence. In: Cell Physiology
(hrsg. von N. Speralakis). S. 651-681. New York: Academic Press.;
Wilson, T. and Hastings, J. W. (1998). Bioluminescence. Annu Rev
Cell Dev Biol 14, 197-230.). Biolumineszenz umfaßt keine sogenannte ultraschwache
Lichtemission, die in so gut wie allen lebenden Strukturen unter
Verwendung von empfindlicher luminometrischer Vorrichtung detektiert
werden kann (Murphy, M. E. und Sies, H. (1990). Visible-range low-level
chemiluminescence in biological systems. Meth. Enzymol. 186, 595-610;
Radotic, K, Radenovic, C, Jeremic, M. (1998.) Spontaneous ultra-weck
bioluminescence in plants: origin, mechanisms and properties. Gen
Physiol Biophys 17, 289-308), und aus schwacher Lichtemission, die
höchstwahrscheinlich
keine ökologische
Rolle spielt, wie das Leuchten des Bambuswachstumskonus (Totsune,
H., Nakano, M., Inaba, H. (1993). Chemiluminescence from bamboo shoot
cut. Biochem. Biophys. Res Comm. 194, 1025-1029) oder Emission von
Licht während
der Befruchtung von Tiereiern (Klebanoff, S. J., Froeder, C. A.,
Eddy, E. M., Shapiro, B. M. (1979). Metabolic similarities between
fertilization and phagocytosis. Conservation of peroxidatic mechanism.
J. Exp. Med. 149, 938-953; Schomer, B. und Epel, D. (1998). Redox
changes during fertilization and maturation of marine invertebrate
eggs. Dev Biol 203, 1-11).
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BESCHREIBUNG DER SPEZIELLEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Nukleinsäurezusammensetzungen,
die Polypeptidprodukte mit mindestens zwei verknüpften Chromo/Fluoreszenz-Domänen kodieren,
sowie Proteine, die von selbigen kodiert werden, werden bereitgestellt. Es
werden ebenso die Polypeptide, die von den gegenständlichen
Nukleinsäuren
kodiert werden, sowie Antikörper
für die
gegenständlichen
Proteine und transgene Zellen und nicht-menschliche Organismen bereitgestellt.
Das gegenständliche
Protein und die Nukleinsäurezusammensetzungen
finden Verwendung in einer Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen,
z. B. bei der Herstellung von markierten Fusionsproteinen, die ein
genaues und vorhersehbares Signal für das Fusionspartnerverhältnis aufweisen.
Schließlich
werden Kits zur Verwendung in solchen Anwendungen, z. B. die, die
die gegenständlichen
Nukleinsäurezusammensetzungen
umfassen, bereitgestellt.
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Bevor
die vorliegende Erfindung weiter beschrieben wird, ist es selbstverständlich,
daß die
Erfindung nicht auf die speziellen Ausführungsformen der nachstehend
beschriebenen Erfindung beschränkt
ist, da Variationen der speziellen Ausführungsformen gemacht werden
können
und noch in den Umfang der anhängenden
Ansprüche
fallen. Es ist ebenso selbstverständlich, daß die eingesetzte Terminologie
für den
Zweck der Beschreibung der speziellen Ausführungsformen gedacht ist, und
diese nicht einschränken
soll. Statt dessen wird der Umfang der vorliegenden Erfindung durch
die anhängende
Ansprüche
festgelegt.
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In
dieser Beschreibung und den anhängenden
Ansprüchen
umfassen die Einzahlformen „ein", „eine" und „der/die/das" Pluralverweise,
wenn im Kontext nicht deutlich anders angegeben. Wenn nicht anderweitig definiert,
weisen alle hierin verwendeten technischen und wissenschaftlichen
Ausdrücke
dieselbe Bedeutung auf, wie üblicherweise
von einem Fachmann auf dem Gebiet, zu dem diese Erfindung gehört, verstanden.
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Wo
ein Bereich an Werten bereitgestellt wird, ist es selbstverständlich,
daß jeder
Zwischenwert bis zu einem Zehntel der Einheit der unteren Grenze,
sofern der Kontext nicht deutlich etwa anderes angibt, zwischen der
oberen und unteren Grenze des Bereiches und jeder andere angegebene
oder Zwischenwert in dem genannten Bereich in der Erfindung enthalten
ist. Die obere und untere Grenze dieser kleineren Bereiche können unabhängig in
den kleineren Bereichen enthalten sein, und sind ebenso in die Erfindung
einbezogen, vorbehaltlich irgendeiner speziell ausgeschlossenen
Grenze in dem genannten Bereich. Wo der genannte Bereich eine oder
beide Grenzen umfaßt,
sind Bereiche, die irgendeinen oder beide dieser einbezogenen Grenzen ausschließen, in
der Erfindung enthalten.
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Wenn
nicht anderweitig definiert, weisen alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Ausdrücke
dieselbe Bedeutung auf, wie üblicherweise
von einem Fachmann auf dem Gebiet, zu dem diese Erfindung gehört, verstanden.
Obwohl jegliche Verfahren, Vorrichtungen und Materialien, die den
hierin beschriebenen ähnlich
oder äquivalent
zu denen sind, in der Praxis oder beim Testen der Erfindung verwendet werden
können,
werden nun die bevorzugten Verfahren, Vorrichtungen und Materialien
beschrieben.
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Alle
hierin genannten Veröffentlichungen
werden hierin durch Verweis zum Zweck der Beschreibung und Offenbarung
der Zellinien, Vektoren, Methodologien und anderen Erfindungskomponenten,
die in den Veröffentlichungen
beschrieben sind, aufgenommen, die in Verbindung mit der derzeit
beschriebenen Erfindung verwendet werden können.
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Bei
der weiteren Beschreibung der vorliegenden Erfindung werden die
gegenständlichen
Nukleinsäurezusammensetzungen
zunächst
beschrieben, gefolgt von einer Erläuterung der gegenständlichen
Proteinzusammensetzungen, Antikörperzusammensetzungen
und transgenen Zellen/nicht-menschlichen Organismen. Dann wird eine Übersicht
der repräsentativen
Verfahren, bei denen die gegenständlichen
Proteine Verwendung finden, bereitgestellt.
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NUKLEINSÄUREZUSAMMENSETZUNGEN
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Wie
oben zusammengefaßt,
stellt die vorliegende Erfindung Nukleinsäurezusammensetzungen bereit,
die Polypeptidprodukte kodiert, die mindestens zwei Chromo/Fluoreszenz-Domänen umfaßt, wobei
die zwei oder mehr Domänen
durch eine verknüpfende
Domäne verbunden
sind. Die zwei oder mehr Chromo/Fluoreszenz-Domänen sind in „Kopf-zu-Schwanz"-Weise lokalisiert,
so daß die
Domänen
in Tandemform vorliegen. Ein Merkmal von vielen Ausführungsformen
der gegenständlichen
Nukleinsäuren
ist, daß sich
die zwei oder mehr Chromo/Fluoreszenz-Domänen der kodierten Polypeptide
zumindest unter intrazellulären
Bedingungen miteinander verbinden, so daß das kodierte Polypeptid eine
tertiäre
Struktur annimmt, die das Produkt der zwei oder mehr sich miteinander
verbindenden Chromo/Fluoreszenz-Domänen ist. Mit anderen Worten, die
zwei oder mehr Chromo/Fluoreszenz-Domänen „oligomerisieren" miteinander, wodurch
ein Polypeptid mit einer „verknüpften", oligomeren, „tertiären" Struktur erzeugt
wird. Wo beispielsweise das kodierte Polypeptid zwei Chromo/Fluoreszenz-Domänen aufweist,
verbinden sich diese Domänen
in dem kodierten Produkt miteinander, wodurch eine „verknüpfte" dimere Struktur
erzeugt wird.
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Die
Anzahl an verschiedenen Chromo/Fluoreszenz-Domänen in den kodierten Polypeptiden
kann variieren und beträgt
mindestens 2, wobei die Anzahl bis zu 10 oder mehr betragen kann,
aber typischerweise etwa 8 nicht überschreitet, normalerweise
etwa 6 nicht überschreitet,
und üblicherweise
etwa 4 nicht überschreitet,
wobei in bestimmten Ausführungsformen
die Anzahl an verschiedenen Chromo/Fluoreszenz-Domänen in den
kodierten Polypeptiden 2, 3 oder 4 beträgt, und in vielen Ausführungsformen
2 oder 3 und oftmals 2 beträgt.
Die Chromo/Fluoreszenz-Domänen
werden nachstehend ausführlicher
beschrieben.
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Wie
oben erwähnt,
sind in den kodierten Polypeptiden die zwei oder mehr Chromo/Fluoreszenz-Domänen durch
eine verknüpfende
Domäne
verbunden. Die verknüpfende
Domäne
liegt oftmals in Bereichen von etwa 1 bis etwa 50 Resten in bezug
auf die Länge,
wobei in vielen Ausführungsformen
die verknüpfende Domäne etwa
1 bis etwa 25 Reste lang, normalerweise etwa 1 bis etwa 15 Reste
lang und üblicherweise
etwa 1 bis etwa 10 Reste lang ist, und in bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
etwa 1 bis etwa 5 Reste lang ist. Die verknüpfende Domäne kann jede geeignete Restsequenz,
d. h. Aminosäuresequenz,
aufweisen, wobei die Domäne
eine flexible Domäne
sein kann oder eine rigide Konfiguration annimmt, wenn erwünscht.
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Wie
oben erwähnt,
umfassen die kodierten Polypeptide zwei oder mehr Chromo/Fluoreszenz-Domänen. Unter
Chromo- und/oder Fluoreszenz-Domäne
ist eine Domäne
zu verstehen, die gefärbt
ist, d. h. pigmentiert ist, wobei die Domäne fluoreszierend sein kann
oder nicht, z. B. kann sie geringe, mittlere oder hohe Fluoreszenz
bei Bestrahlung mit Licht mit einer Anregungswellenlänge zeigen.
In jedem Fall sind die Chromo/Fluoreszenz-Domänen die, bei denen das gefärbte Merkmal,
d. h. das Chromo- und/oder Fluoreszenzmerkmal, eines ist, das aus
der Interaktion der zwei oder mehr Reste der Domäne und nicht aus einem einzelnen
Rest, spezieller einer einzelnen Seitenkette eines einzelnen Rests,
des Proteins hervorgeht. An sich umfassen die Chromo/Fluoreszenz-Domänen der
vorliegenden Erfindung keine Domänen,
die nur Fluoreszenz aus Resten zeigen, die selbst als intrinsische
Fluorophore agieren, d. h. Tryptophan, Tyrosin und Phenylalanin. An
sich sind die Chromo/Fluoreszenz-Domänen der vorliegenden Erfindung
Domänen,
deren Fluoreszenz aus einer Struktur in der Domäne hervorgeht, die anders als
die obigen spezifizierten einzelnen Reste ist, z. B. geht sie aus
einer Interaktion von zwei oder mehr Resten hervor.
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Die
Chromo/Fluoreszenz-Domänen
der Polypeptide, die durch die gegenständlichen Nukleinsäuren kodiert
werden, sind Wildtyp-Proteine (oder Mutanten davon), nicht-biolumineszierende
Nesseltier-Spezies, z. B. nicht-biolumineszierende Anthozoen-Spezies.
Von besonderem Interesse in bestimmten Ausführungsformen sind Chromo/Fluoreszenz-Domänen, die
die folgenden Wildtyp-Proteine sind (oder Mutanten davon): (1) amFP485,
cFP484, zFP506, zFP540, drFP585, dsFP484, asFP600, dgFP512, dmFP592,
wie in der Anmeldung Serien Nr. 10/006,922 offenbart, (2) hcFP640,
wie in der Anmeldung Serien-Nr. 09/976,673 offenbart; (3) CgCP,
wie in der Anmeldung Serien-Nr. 60/255,533 offenbart, und (4) hcriGFP,
zoanRFP, scubGFP1, scubGFP2, rfloRFP, rfloGFP, mcavRFP, mcavGFP,
cgigGFP, afraGFP, rfloGFP2, mcavGFP2, mannFP, wie in der Anmeldung
Serien-Nr. 60/332,980 offenbart.
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Nukleinsäuren, die
Mutanten der obigen spezifischen Wildtyp-Proteine kodieren, sind
ebenso von Interesse zur Verwendung als Chromo/Fluoreszenz-Domänen der
kodierten Polypeptide. Mutantennukleinsäuren können durch Zufallsmutagenese
oder gezielte Mutagenese unter Verwendung allgemein bekannter Techniken,
die in der Technik Routine sind, erzeugt werden. In einigen Ausführungsformen
weisen die Chromo- oder Fluoreszenz-Domänen, die durch Nukleinsäuren kodiert
werden, die Homologa oder Mutanten kodieren, dieselben Fluoreszenzeigenschaften
wie das Stamm-Wildtyp-Fluoreszenzprotein auf. In anderen Ausführungsformen
kodieren homologe oder mutierte Nukleinsäuren Chromo- oder Fluoreszenzproteine
mit veränderten
Spektraleigenschaften im Vergleich zu dem Stamm.
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Eine
Mutantenkategorie, die von besonderem Interesse ist, ist die nicht-aggregierende
Mutante. In vielen Ausführungsformen
unterscheidet sich die nicht-aggregierende Mutante von der Stamm-Wildtyp-Sequenz durch
eine Mutation in dem N-Terminus, der die Ladung moduliert, die auf
Seitengruppen der N-Terminus-Reste erscheint, z. B. um die Ladung
in einer Weise umzukehren oder zu neutralisieren, die ausreichend
ist, um eine nicht-aggregierende Mutante des natürlich vorkommenden Proteins
oder der Mutante zu erzeugen, wo ein spezielles Protein nicht aggregierend
sein soll, wenn es unter Verwendung des Assays, der in der US-Patentanmeldung
Serien-Nr. 60/270,983 angegeben ist, als nicht-aggregierend bestimmt
wird. Spezieller werden basische Reste, die nahe den N-Termini der
Proteine lokalisiert sind, substituiert, z. B. werden Lys- und Arg-Reste
nahe dem N-Terminus mit negativ geladenen oder neutralen Resten
substituiert. Spezifische nicht-aggregierende Mutanten von Interesse
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf: FP1-NA; FP3-NA; FP4-NA; FP6-NA; E5-NA; 6/9Q-NA; 7A-NA und dergleichen,
wobei diese speziellen nicht-aggregierenden Mutanten weiter in der
Anmeldung Serien-Nr. 10/006,922, eingereicht am 4. Dezember 2001,
beschrieben sind.
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Eine
andere Mutantenkategorie von besonderem Interesse ist die modulierte
Oligomerisationsmutante. Eine Mutante wird als eine modulierte Oligomerisationsmutante
betrachtet, wenn ihre Oligomerisationseigenschaften im Vergleich
zu dem Wildtyp-Protein anders sind. Wenn beispielsweise eine spezielle
Mutante zu einem größeren oder
geringeren Ausmaß oligomerisiert
als der Wildtyp, wird sie als eine Oligomerisationsmutante betrachtet.
Von besonderem Interesse sind Oligomerisationsmutanten, die nicht
oligomerisieren, d. h. Monomere unter physiologischen (z. B. intrazellulären) Bedingungen
sind, oder zu einem geringeren Ausmaß als der Wildtyp oligomerisieren,
z. B. Dimere oder Trimere unter intrazellulären Bedingungen sind. Beispielsweise
sind in bestimmten Ausführungsformen
die Chromo/Fluoreszenz-Domänen
Proteine, die für
Tetramere natürlich
sind. In anderen Ausführungsformen
sind die Domänen
Mutanten von Tetramer-bildenden Proteinen, wobei die Mutanten Dimere,
aber keine Tetramere bilden.
-
Unter
Nukleinsäurezusammensetzung
ist eine Zusammensetzung zu verstehen, umfassend eine DNA-Sequenz
mit einem offenen Leseraster, die ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung kodiert, wie oben beschrieben, und unter geeigneten Bedingungen
als ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung exprimiert werden
kann, wie oben beschrieben. Ebenso sind in diesem Ausdruck Nukleinsäuren einbezogen,
die homolog, im wesentlichen den Nukleinsäuren der vorliegenden Erfindung ähnlich oder
mit denen identisch sind. Daher stellt die vorliegende Erfindung
kodierende Sequenzen, die die Polypeptide der vorliegenden Erfindung
kodieren, sowie Homologa davon bereit.
-
Zusätzlich zu
den oben beschriebenen spezifischen Nukleinsäurezusammensetzungen sind Homologa
der obigen Sequenzen ebenso von Interesse. In bestimmten Ausführungsformen
beträgt
die Sequenzähnlichkeit
zwischen Homologa mindestens etwa 20%, manchmal mindestens etwa
25%, und kann 30%, 35%, 40%, 50%, 60%, 70% oder höher sein,
einschließlich
75%, 80%, 85%, 90% und 95% oder höher. Die Sequenzähnlichkeit
wird berechnet, basierend auf einer Referenzsequenz, die eine Teilmenge
einer größeren Sequenz
sein kann, wie ein konserviertes Motiv, eine kodierende Region,
eine flankierende Region usw. Eine Referenzsequenz wird normalerweise
mindestens etwa 18 nt lang, üblicherweise
mindestens etwa 30 nt lang sein, und kann sich über die komplette Sequenz erstrecken,
die verglichen wird. Algorithmen für die Sequenzanalyse sind in
der Technik bekannt, wie BLAST, beschrieben in Altschul et al. (1990),
J, Mol. Biol. 215: 403-10 (unter Verwendung von Voreinstellungen,
d. h. Parametern w = 4 und T = 17). Von besonderem Interesse in
bestimmten Ausführungsformen
sind Nukleinsäuren
von im wesentlichen derselben Länge
wie die Nukleinsäure,
identifiziert als SEQ ID Nr.: 1 & 3,
wobei unter im wesentlichen derselben Länge zu verstehen ist, daß jeder
Unterschied in bezug auf die Länge
etwa 20 Zahlen-% nicht überschreitet,
normalerweise etwa 10 Zahlen-% nicht überschreitet und üblicherweise
etwa 5 Zahlen-% nicht überschreitet;
und eine Sequenzidentität
mit jeder dieser Sequenzen von mindestens etwa 90%, normalerweise
mindestens etwa 95% und üblicherweise
mindestens etwa 99% über
die gesamte Länge
der Nukleinsäure
aufweist. In vielen Ausführungsformen weisen
die Nukleinsäuren
eine Sequenz auf, die im wesentlichen ähnlich (d. h. dieselbe ist)
oder identisch zu den Sequenzen von SEQ ID Nr.: 1 & 3 ist. Unter
im wesentlichen ähnlich
ist zu verstehen, daß die
Sequenzidentität
im allgemeinen mindestens etwa 60%, normalerweise mindestens etwa
75% und oftmals mindestens etwa 80, 85, 90 oder sogar 95% betragen
wird.
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Es
werden ebenso Nukleinsäuren,
die die Proteine kodieren, die durch die oben beschriebenen Nukleinsäuren kodiert
werden, aber sich in der Sequenz von den oben beschriebenen Nukleinsäuren aufgrund
der Degeneriertheit des genetischen Codes unterscheiden, bereitgestellt.
-
Es
werden ebenso Nukleinsäuren,
die mit den oben beschriebenen Nukleinsäuren unter stringenten Bedingungen
hybridisieren, bereitgestellt. Ein Beispiel von stringenten Hybridisierungsbedingungen
ist die Hybridisierung bei 50°C
oder mehr und 0,1 × SSC
(15 mM Natriumchlorid/1,5 mM Natriumcitrat). Ein anderes Beispiel
von stringenten Hybridisierungsbedingungen ist die Inkubation über Nacht
bei 42°C
in einer Lösung:
50% Formamid, 5 x SSC (150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50
mM Natriumphosphat (pH 7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10% Dextransulfat und
20 μg/ml
denaturierte, gescherte Lachsspermium-DNA, gefolgt von Waschen der
Filter in 0,1 × SSC
bei etwa 65°C.
Stringente Hybridisierungsbedingungen sind Hybridisierungsbedingungen,
die zumindest so stringent wie die obigen repräsentativen Bedingungen sind,
wobei die Bedingungen als mindestens so stringent betrachtet werden,
wenn sie mindestens etwa 80%, typischerweise mindestens etwa 90%
so stringent wie die obigen spezifischen stringenten Bedingungen
sind. Andere stringente Hybridisierungsbedingungen sind in der Technik
bekannt und können
ebenso eingesetzt werden, um Nukleinsäuren von dieser speziellen
Ausführungsform
der Erfindung zu identifizieren.
-
Nukleinsäuren, die
Mutanten der Polypeptide der Erfindung kodieren, werden ebenso bereitgestellt. Mutierte
Nukleinsäuren
können
durch Zufallsmutagenese oder gezielte Mutagenese unter Verwendung
allgemein bekannter Techniken erzeugt werden, die in der Technik
Routine sind. In einigen Ausführungsformen
weisen Polypeptide, die durch Nukleinsäuren kodiert werden, die Homologa
oder Mutanten kodieren, dieselben Fluoreszenzeigenschaften wie das
Stammpolypeptid auf. In anderen Ausführungsformen kodieren homologe oder
mutierte Nukleinsäuren
Polypeptide mit veränderten
Spektraleigenschaften.
-
Die
gegenständlichen
Nukleinsäuren
können
in einem geeigneten Vektor zur extrachromosomalen Erhaltung oder
zur Integration in ein Wirtsgenom vorliegen, wie nachstehend ausführlicher
beschrieben.
-
Die
Nukleinsäurezusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
die gesamten oder einen Teil der gegenständlichen Polypeptide kodieren.
Doppel- oder einzelsträngige
Fragmente können
aus der DNA-Sequenz durch chemisches Synthetisieren von Oligonukleotiden
gemäß konventionellen
Verfahren, durch Restriktionsenzymdigestion, durch PCR-Amplifikation
usw. erhalten werden. Größtenteils
werden die DNA-Fragmente mindestens etwa 15 nt, normalerweise mindestens
etwa 18 nt oder etwa 25 nt betragen, und können mindestens etwa 50 nt
betragen. In einigen Ausführungsformen
können
die gegenständlichen
Nukleinsäuremoleküle etwa
100 nt, etwa 200 nt, etwa 300 nt, etwa 400 nt, etwa 500 nt, etwa
600 nt, etwa 700 nt oder etwa 720 nt in bezug auf die Länge betragen.
Die gegenständlichen
Nukleinsäuren
können
Fragmente der gegenständlichen
Proteine oder der Vollängen-Proteine
kodieren, z. B. können
die gegenständlichen
Nukleinsäuren
Polypeptide von etwa 25 AS, etwa 50 AS, etwa 75 AS, etwa 100 AS,
etwa 125 AS, etwa 150 AS, etwa 200 AS, etwa 210 AS, etwa 220 AS,
etwa 230 AS oder etwa 240 AS bis zu dem gesamten Protein kodieren.
-
Die
gegenständlichen
Polynukleotide und Konstrukte davon werden bereitgestellt. Diese
Moleküle können durch
eine Vielzahl von unterschiedlichen Protokollen, die dem Fachmann
bekannt sind, synthetisch hergestellt werden. Geeignete Polynucleotidkonstrukte
werden unter Verwendung von Standard-DNA-Rekombinationstechniken,
wie beispielsweise in Sambrook et al. Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Aufl., (1989) Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor,
NY, beschrieben, und unter den gegenwärtigen Bestimmungen, beschrieben
in United States Dept. of HHS, National Institute of Health (NIH)
Guidelines for Recombinant DNA Research, gereinigt.
-
Es
werden ebenso Nukleinsäuren,
die Fusionsproteine kodieren, enthaltend die zwei oder mehr Chromo/Fluoreszenz-Domänen oder
Fragmente davon, in Tandemform, die an ein zweites Protein fusioniert
sind, z. B. eine Abbausequenz, ein Signalpeptid, ein Protein von
Interesse (d. h. ein Protein, das untersucht wird) usw., bereitgestellt.
Fusionsproteine können
ein gegenständliches
Polypeptid oder ein Fragment davon und einen Fusionspartner, der
inframe an dem N-Terminus und/oder C-Terminus des gegenständlichen
Polypeptids fusioniert ist, umfassen (das zwei oder mehr, oftmals
zwei, Chromo/Fluoreszenz-Domänen
umfaßt,
die durch eine verknüpfende
Gruppe verbunden sind, wie oben beschrieben). Fusionspartner umfassen,
sind aber nicht darauf beschränkt
auf Polypeptide, die Antikörper
spezifisch an den Fusionspartner binden können (z. B. Epitop-Markierungen);
Antikörper
oder Bindungsfragmente davon; Polypeptide, die eine katalytische
Funktion bereitstellen oder eine zelluläre Reaktion induzieren; Liganden
oder Rezeptoren oder Mimetika davon; und dergleichen. Bei solchen
Fusionsproteinen ist der Fusionspartner im allgemeinen nicht natürlich mit
den Chromo/Fluoreszenz-Domänen
des Fusionsproteins verbunden, und in bestimmten Ausführungsformen
kein Nesseltier-Protein oder Derivat/Fragment davon, d. h. es wird
nicht in Nes seltierspezies gefunden. Ein wichtiges Merkmal von solchen
Fusionsproteinen ist, daß unter
intrazellulären
Bedingungen jedes Fusionspartnerprotein mit einer bekannten Anzahl
an Chromo/Fluoreszenz-Domänen
verbunden ist, so daß Fusionsproteine
mit einem vorhersehbaren Signal für das Fusionspartnerverhältnis erzeugt
werden. In bevorzugten Ausführungsformen
mit zwei Chromo/Fluoreszenz-Domänen,
die in Tandemform angeordnet und durch eine Verknüpfungsgruppe
verknüpft
sind, verbinden sich die beiden Chromo/Fluoreszenz-Domänen miteinander,
wodurch eine dimere Struktur, fusioniert an einen Fusionspartner,
erzeugt wird, deren Struktur nicht mit weiteren Chromo/Fluoreszenz-Domänen verbunden
ist, so daß ein
Fusionsprotein erzeugt wird, das bekanntermaßen zwei Chromo/Fluoreszenz-Domänen für den Fusionspartner
aufweist. Von besonderem Interesse in diesen Ausführungsformen
sind zwei Tandem-Chromo/Fluoreszenz-Domänen, die miteinander verbunden
sind, wodurch ein verknüpftes
Dimer erzeugt wird, das sich wie ein Monomer verhält, d. h.
die Dimerstruktur oligomerisiert nicht mit einer/einem oder mehreren
weiteren Chromo/Fluoreszenz-Domänen/Proteinen.
-
Es
werden ebenso Konstrukte, umfassend die gegenständlichen Nukleinsäuren, die
in einen Vektor eingeführt
sind, bereitgestellt, wobei solche Konstrukte für eine Vielzahl von unterschiedlichen
Anwendungen, einschließlich
Propagierung, Proteinproduktion usw. verwendet werden können. Virale
und nicht-virale Vektoren können
hergestellt und verwendet werden, einschließlich Plasmide. Die Wahl des
Vektors wird von dem Typ der Zelle, in der die Propagierung gewünscht ist,
und dem Propagierungszweck abhängen.
Bestimmte Vektoren sind zum Amplifizieren und Herstellen großer Mengen
der gewünschten
DNA-Sequenz nützlich.
Andere Vektoren sind für
die Expression in Zellen in Kultur geeignet. Noch weitere Vektoren
sind für
den Transfer und die Expression in Zellen in einem ganzen Tier oder
Person geeignet. Die Wahl des entsprechenden Vektors ist dem Fachmann
bekannt. Viele dieser Vektoren sind kommerziell erhältlich.
Um die Konstrukte herzustellen, wird das Teil- oder Vollängen-Polynukleotid in
einen Vektor typischerweise mittels DNA-Ligase-Anlagerung an eine
gespaltene Restriktionsenzymstelle in dem Vektor eingeführt. Alternativ
kann die gewünschte Nukleotidsequenz
durch homologe Rekombination in vivo eingeführt werden. Typischerweise
wird dies durch Anlagern von Regionen mit Homologie für den Vektor
an den Flanken der gewünschten
Nukleotidsequenz erreicht. Die Regionen mit Homologie werden durch
Ligation von Oligonukleotiden oder durch Polymerase-Kettenreaktion
unter Verwendung von Pri mern, beispielsweise umfassend sowohl die
Region mit Homologie als auch einen Teil der gewünschten Nukleotidsequenz, zugefügt.
-
Es
werden ebenso Expressionskassetten oder -systeme, die neben anderen
Anwendungen Verwendung bei der Synthese der gegenständlichen
Polypeptide finden, bereitgestellt. Für die Expression wird das Genprodukt,
das von einem Polynukleotid der Erfindung kodiert wird, in jedem
passenden Expressionssystem exprimiert, einschließlich beispielsweise
Bakterien-, Hefe-, Insekten-, Amphibien- und Säugersystemen. Geeignete Vektoren
und Wirtszellen werden in
US-Patent
Nr. 5,654,173 beschrieben. In dem Expressionsvektor wird
ein gegenständliches
Polynukleotid mit einer Regulationssequenz, wenn geeignet, verknüpft, um
die gewünschten
Expressionseigenschaften zu erhalten. Diese Regulationssequenzen
können
Promotoren (angelagert entweder an dem 5'-Ende des codierenden Stranges oder
an dem 3'-Ende des Antisense-Stranges),
Enhancer, Terminatoren, Operatoren, Repressoren und Inducer umfassen.
Die Promotoren können
reguliert werden oder konstitutiv sein. Bei einigen Situationen
kann es wünschenswert
sein, konditionell aktive Promotoren zu verwenden, wie gewebespezifische
oder entwicklungsphasen-spezifische Promotoren. Diese werden mit der
gewünschten
Nukleotidsequenz unter Verwendung der Techniken, die oben für die Verknüpfung mit
Vektoren beschrieben sind, verknüpft.
Jegliche im Stand der Technik bekannte Techniken können verwendet
werden. Mit anderen Worten wird der Expressionsvektor eine transkriptionelle
und translationelle Initiationsregion, die induzierbar oder konstitutiv
sein kann, wobei die kodierende Region unter der transkriptionellen
Kontrolle der transkriptionellen Initiationsregion operabel verknüpft wird,
und eine transkriptionelle und translationelle Terminationsregion
bereitstellen. Diese Kontrollregionen können für die gegenständlichen
Spezies natürlich sein,
aus der die gegenständliche
Nukleinsäure
erhalten wird, oder können
von exogenen Quellen abgeleitet sein.
-
Expressionsvektoren
weisen im allgemeinen passende Restriktionsstellen auf, die nahe
der Promotorsequenz lokalisiert sind, um die Einführung von
Nukleinsäuresequenzen,
die heterologe Proteine kodieren, bereitzustellen. Ein selektierbarer
Marker, der in dem Expressionswirt wirksam ist, kann vorliegen.
Expressionsvektoren können
unter anderem für
die Herstellung von Fusionsproteinen verwendet werden, wie oben
beschrieben.
-
Expressionskassetten
können
hergestellt werden, umfassend eine Transkriptionsinitiationsregion,
das Gen oder Fragment davon und eine transkriptionelle Terminationsregion.
Von besonderem Interesse ist die Verwendung von Sequenzen, die die
Expression von funktionellen Epitopen oder Domänen ermöglichen, normalerweise mindestens
etwa 8 Aminosäuren
lang, üblicherweise
mindestens etwa 15 Aminosäuren
lang, bis etwa 25 Aminosäuren
und bis zum vollständigen
offenen Leseraster des Gens. Nach der Einführung der DNA können die
Zellen, die das Konstrukt enthalten, mittels eines selektierbaren
Markers selektiert werden, die Zellen expandiert und dann zur Expression
verwendet werden.
-
Die
oben beschriebenen Expressionssysteme können mit Prokaryoten oder Eukaryoten
gemäß konventioneller
Wege in Abhängigkeit
des Zweckes der Expression eingesetzt werden. Für die großtechnische Herstellung des
Proteins können
ein einzelliger Organismus, wie E. coli, B. subtilis, S. cerevisiae,
Insektenzellen in Kombination mit Baculovirusvektoren, oder Zellen
eines höheren
Organismus, wie Wirbeltieren, z. B. COS 7 Zellen, HEK 293, CHO,
Xenopus Oocytes usw., als Expressionswirtszellen verwendet werden.
In einigen Situationen ist es wünschenswert,
das Gen in eukaryotischen Zellen zu exprimieren, wo das exprimierte Protein
aus der natürlichen
Faltung und posttranslationellen Modifikationen seinen Nutzen ziehen
wird. Kleine Peptide können
ebenso im Labor synthetisiert werden. Polypeptide, die Teilmengen
der vollständigen
Proteinsequenz sind, können
verwendet werden, um Teile des Proteins, die für die Funktion wichtig sind,
zu identifizieren und zu untersuchen.
-
Spezifische
Expressionssysteme von Interesse umfassen Bakterien-, Hefe-, Insektenzellen- und Säugerzellen-abgeleitete
Expressionssysteme. Repräsentative
Systeme von jeder dieser Kategorien werden nachstehend bereitgestellt:
- Bakterien. Expressionssysteme in Bakterien umfassen die, die
in Chang et al., Nature (1978) 275: 615; Goeddel et al., Nature
(1979) 281: 544; Goeddel et al., Nucleic Acids Res. (1980) 8: 4057; EP 0 036 776 ; US-Patent Nr. 4,551,433 ; DeBoer et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) (1983) 80: 21-25; und Siebenlist
et al., Cell (1980) 20: 269 beschrieben sind.
- Hefe. Expressionssysteme in Hefe umfassen die, die in Hinnen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) (1978) 75: 1929; Ito et al.,
J. Bacteriol. (1983) 153: 163; Kurtz et al., Mol. Cell. Biol. (1986)
6: 142; Kunze et al., J. Basic Microbiol. (1985) 25: 141; Gleeson
et al., J. Gen. Micro biol. (1986) 132: 3459; Roggenkamp et al.,
Mol. Gen. Genet. (1986) 202: 302; Das et al., J. Bacteriol. (1984)
158: 1165; De Louvencourt et al., J. Bacteriol. (1983) 154: 737;
Van den Berg et al., Bio/Technology (1990) 8: 135; Kunze et al.,
J. Basic Microbiol. (1985) 25: 141; Cregg et al., Mol. Cell. Biol.
(1985) 5: 3376; US-Patent Nr.
4,837,148 und 4,929,555 ;
Beach and Nurse, Nature (1981) 300: 706; Davidow et al., Curr. Genet.
(1985) 10: 380; Gaillardin et al., Curr. Genet. (1985) 10: 49; Ballance
et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. (1983) 112: 284-289; Tilburn
et al., Gene (1983) 26: 205-221; Yelton et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. (USA) (1984) 81: 1470-1474; Kelly and Hynes, EMBO J. (1985)
4: 475479; EP 0 244 234 und WO 91/00357 beschrieben
sind.
- Insektenzellen. Expression von heterologen Genen in Insekten
wird erreicht, wie in US-Patent
Nr. 4,745,051 ; Friesen et al., „The Regulation of Baculovirus
Gene Expression",
in: The Molecular Biology Of Baculoviruses (1986) (W. Doerfler,
Hrsg.); EP 0 127 839 ; EP 0 155 476 ; und Vlak et
al., J. Gen. Virol. (1988) 69: 765-776; Miller et al., Ann. Rev.
Microbiol. (1988) 42: 177; Carbonell et al., Gene (1988) 73: 409;
Maeda et al., Nature (1985) 315: 592-594; Lebacq-Verheyden et al.,
Mol. Cell. Biol. (1988) 8: 3129; Smith et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
(USA) (1985) 82: 8844; Miyajima et al., Gene (1987) 58: 273; und
Martin et al., DNA (1988) 7: 99 beschrieben. Zahlreiche Baculovirusstämme und
Varianten und entsprechende zulässige
Insektenwirtszellen aus Wirten sind in Luckow et al., Bio/Technology
(1988) 6: 47-55, Miller et al., Generic Engineering (1986) 8: 277-279, und
Maeda et al., Nature (1985) 315: 592-594 beschrieben.
- Säugerzellen.
Säugerexpression
wird erreicht, wie in Dijkema et al., EMBO J (1985) 4: 761, Gorman
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) (1982) 79: 6777, Boshart et
al., Cell (1985) 41: 521 und US-Patent
Nr. 4,399,216 beschrieben. Andere Merkmale der Säugerexpression
werden erleichtert, wie in Ham and Wallace, Meth. Enz. (1979) 58:
44, Barnes and Sato, Anal. Biochem. (1980) 102: 255, US-Patenten Nr. 4,767,704 , 4,657,866 , 4,927,762 , 4,560,655 , WO 90/103430 , WO 87/00195 und U.S. RE 30,985 beschrieben.
-
Wenn
irgendwelche der obigen Wirtszellen oder andere geeignete Wirtszellen
oder nicht-menschliche Organismen
verwendet werden, um die Polynukleotide oder Nukleinsäuren der
Erfindung zu replizieren und/oder zu exprimieren, liegt die resultierende
replizierte Nukleinsäure,
die RNA, das exprimierte Protein oder Polypeptid innerhalb des Umfangs
der Erfin dung als ein Produkt der Wirtszelle oder des nicht-menschlichen Organismus.
Das Produkt wird durch irgendein in der Technik bekanntes Mittel
rückgewonnen.
-
Die
gegenständlichen
Nukleinsäuren
können
in verschiedenen in der Technik bekannten Wegen mutiert werden,
um gezielte Veränderungen
in der Sequenz des kodierten Proteins, die Eigenschaften des kodierten
Proteins, einschließlich
Fluoreszenzeigenschaften des kodierten Proteins usw., zu erzeugen.
Die DNA-Sequenz oder das Proteinprodukt einer solchen Mutation wird
normalerweise den hierin bereitgestellten Sequenzen im wesentlichen ähnlich sein,
z. B. wird sie/es sich um mindestens ein Nukleotid bzw. Aminosäure unterscheiden,
und kann sich um mindestens zwei, aber nicht mehr als etwa zehn
Nukleotide oder Aminosäuren unterscheiden.
Die Sequenzveränderungen
können
Substitutionen, Insertionen, Deletionen oder eine Kombination davon
sein. Deletionen können
ferner größere Veränderungen
umfassen, wie Deletionen einer Domäne oder eines Exons, z. B.
von Streckungen von 10, 20, 50, 75, 100, 150 oder mehr AS-Resten.
Techniken für
die In-vitro-Mutagenese von geklonten Genen sind bekannt. Beispiele
von Protokollen für
ortsspezifische Mutagenese sind in Gustin et al. (1993), Biotechniques
14: 22; Barany (1985), Gene 37: 111-23; Colicelli et al. (1985), Mol.
Gen. Genet. 199: 537-9 und Prentki et al. (1984), Gene 29: 303-13
zu finden. Verfahren zur ortsspezifischen Mutagenese sind in Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, CSH Press 1989,
S. 15.3-15.108; Weiner et al. (1993), Gene 126: 35-41; Sayers et
al. (1992), Biotechniques 13: 592-6; Jones and Winistorfer (1992),
Biotechniques 12: 528-30; Barton et al. (1990), Nucleic Acids Res
18: 7349-55; Marotti and Tomich (1989), Gene Anal. Tech. 6: 67-70
und Zhu (1989), Anal Biochem 177: 120-4 zu finden. Diese mutierten Nukleinsäurederivate
können
verwendet werden, um Struktur-Funktions-Beziehungen eines speziellen
Chromo/Fluoreszenz-Proteins zu untersuchen, oder um die Eigenschaften
des Proteins, das seine Funktion oder Regulierung beeinflußt, zu verändern.
-
Ebenso
von Interesse sind humanisierte Versionen der gegenständlichen
Nukleinsäuren.
Wie hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „humanisiert" auf Veränderungen
an der Nukleinsäuresequenz,
um die Codone zur Expression des Proteins in menschlichen Zellen
zu optimieren (Yang et al., Nucleic Acids Research 24 (1996), 4592-4593).
Siehe ebenso
US-Patent Nr. 5,795,737 ,
das die Humanisierung von Proteinen beschreibt, wobei dessen Offenbarung
hierin durch Verweis aufgenommen wird.
-
PROTEIN/POLYPEPTID-ZUSAMMENSETZUNGEN
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenso Polypeptide, die von den gegenständlichen
Nukleinsäuren
kodiert werden, sowie damit verbundene Polypeptidzusammensetzungen
bereit. Der Ausdruck Polypeptidzusammensetzung, wie hierin verwendet,
bezieht sich sowohl auf das Vollängen-Protein
als auch auf Proteine oder Fragmente davon. Ebenso sind in diesem
Ausdruck Variationen des Stammpolypeptids, wobei diese Variationen
homolog zu dem Stammpolypeptid oder diesem im wesentlichen ähnlich sind,
und Mutanten der Stammpolypeptide einbezogen, wie nachstehend ausführlicher
beschrieben.
-
In
vielen Ausführungsformen
weisen die Chromo/Fluoreszenz-Domänen der gegenständlichen
Polypeptide ein Extinktionsmaximum im Bereich von etwa 300 bis 700,
normalerweise etwa 350 bis 650 und üblicherweise etwa 400 bis 600
nm auf. Wo die gegenständlichen
Domänen
Fluoreszenzdomänen
sind, worunter zu verstehen ist, daß sie von Licht bei einer Wellenlänge angeregt
werden können,
woraufhin sie Licht bei einer anderen Wellenlänge emittieren werden, liegen
die Anregungsspektren der gegenständlichen Domänen typischerweise
in Bereichen von etwa 300 bis 700, normalerweise etwa 350 bis 650
und üblicherweise
etwa 400 bis 600 nm, während
die Emissionsspektren der gegenständlichen Domänen typischerweise
in Bereichen von etwa 400 bis 800, normalerweise von etwa 425 bis
775 und üblicherweise
von etwa 450 bis 750 nm liegen. Die gegenständlichen Domänen weisen
im allgemeinen einen maximalen Extinktionskoeffizienten auf, der
in Bereichen von etwa 10.000 bis 50.000 und normalerweise etwa 15.000
bis 45.000 liegt. Die gegenständlichen Domänen liegen
in bezug auf die Länge
typischerweise in dem Bereich von etwa 150 bis 300 und normalerweise
etwa 200 bis 300 Aminosäureresten,
und weisen im allgemeinen ein Molekulargewicht im Bereich von etwa
15 bis 35 kDa, normalerweise etwa 17,5 bis 32,5 kDa auf.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
leuchten die gegenständlichen
Domänen,
wobei unter leuchtend zu verstehen ist, daß die Chromoproteine und ihre
fluoreszierenden Mutanten durch übliche
Verfahren detektiert werden können
(z. B. visuelles Screening, Spektrophotometrie, Spektrofluorometrie,
Fluoreszenzmikroskopie, durch FACS-Maschinen usw.). Die Fluoreszenzleuchtkraft
von speziellen Fluoreszenzproteinen wird durch ihre Quantenausbeute,
multipliziert mit dem maximalen Extinktionskoeffizienten, bestimmt.
Die Leuchtkraft eines Chromoproteins kann durch seinen maximalen
Extinktionskoeffizienten ausgedrückt
werden.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
falten sich die gegenständlichen
Domänen
schnell nach der Expression in der Wirtszelle. Unter schnellem Falten
ist zu verstehen, daß die
Domänen
ihre tertiäre
Struktur erreichen, die ihre Chromo- oder Fluoreszenzqualität in einer
kurzen Zeit hervorbringt. In diesen Ausführungsformen falten sich die
Domänen
in einem Zeitraum, der im allgemeinen etwa 3 Tage nicht überschreitet,
normalerweise etwa 2 Tage nicht überschreitet
und üblicherweise
etwa 1 Tag nicht überschreitet.
-
Spezielle
Domänen
von Interesse sind Polypeptide oder Varianten von Chromo/Fluoroproteinen
(und Mutanten davon) aus den folgenden speziellen Anthozoen-Spezies:
Anemonia majano, Clavularia sp., Zoanthus sp., Zoanthus sp., Discosoma
striata, Discosoma sp. „rot", Anemonia sulcata,
Discosoma sp. „grün", Discosoma sp. „magenta", sowie die weiteren
speziellen oben aufgelisteten Spezies.
-
Homologa
oder Proteine (oder Fragmente davon), die in der Sequenz von den
Aminosäuresequenzen der
oben bereitgestellten spezifischen Polypeptide variieren, sind ebenso
von Interesse als Chromo/Fluoreszenz-Domänen. Unter Homolog ist ein
Protein mit mindestens etwa 10%, normalerweise mindestens etwa 20%
und üblicherweise
mindestens etwa 30%, und in vielen Ausführungsformen mindestens etwa
35%, normalerweise mindestens etwa 40% und üblicherweise mindestens etwa
60% Aminosäuresequenzidentität zu dem
Protein der vorliegenden Erfindung zu verstehen, wie unter Verwendung
von MegAlign, DNAstar (1998) clustal Algorithm bestimmt, wie in
D. G. Higgins und P. M. Sharp, „Fast and Sensitive multiple
Sequence Alignments an a Microcomputer", (1989) CABIOS, 5: 151-153 beschrieben.
(Die verwendeten Parameter sind Ktuple 1, Gap Penalty 3, Window
5 und Diagonals Saved 5). Bei vielen Ausführungsformen weisen Homologa
von Interesse viel höhere
Sequenzidentität
auf, z. B. 65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 90% oder höher.
-
Es
werden ebenso Domänen,
die im wesentlichen mit den Sequenzen der oben bereitgestellten
spezifischen Proteine identisch sind, bereitgestellt, wobei unter
im wesentlichen identisch zu verstehen ist, daß das Protein eine Aminosäuresequenzidentität zu einem
der oben speziell bereitgestellten Proteine von mindestens etwa
60%, normalerweise mindestens etwa 65% und üblicherweise mindestens etwa
70% aufweist, wobei in einigen Fällen
die Identität
viel höher
sein kann, z. B. 75%, 80%, 85%, 90%, 95% oder höher.
-
Bei
vielen Ausführungsformen
weisen die entsprechenden Homologa Strukturmerkmale auf, die in
den oben bereitgestellten spezifischen Sequenzen gefunden werden,
wobei diese Strukturmerkmale die β-can-Faltung
umfassen.
-
Proteine,
die Mutanten der oben speziell beschriebenen Proteine sind, sind
als Chromo/Fluoreszenz-Domänen
ebenso von Interesse. Mutanten können
biologische Eigenschaften der Wildtyp-Proteine (z. B. natürlich vorkommend)
behalten, oder können
biologische Eigenschaften aufweisen, die sich von den Wildtyp-Proteinen
unterscheiden. Der Ausdruck „biologische
Eigenschaft" der
gegenständlichen
Proteine umfaßt, ist
aber nicht beschränkt
auf Spektraleigenschaften, wie Extinktionsmaximum, Emissionsmaximum,
maximaler Extinktionskoeffizient, Leuchtkraft (z. B. im Vergleich
zu dem Wildtyp-Protein oder einem anderen Referenzprotein, wie dem
grün fluoreszierenden
Protein aus A. victoria), und dergleichen; In-vivo- und/oder In-vitro-Stabilität (z. B.
Halbwertszeit) usw. Mutanten umfassen einzelne Aminosäureveränderungen,
Deletionen von einer oder mehreren Aminosäuren, N-terminale Verkürzungen,
C-terminale Verkürzungen,
Insertionen usw.
-
Mutanten
können
unter Verwendung von Standardtechniken der Molekularbiologie, z.
B. Zufallsmutagenese und gezielte Mutagenese, erzeugt werden. Mehrere
Mutanten sind hierin beschrieben. In Anbetracht der in den Beispielen
bereitgestellten Anleitung und unter Verwendung der Standardtechniken
kann der Fachmann ohne weiteres eine breite Vielzahl an weiteren
Mutanten erzeugen und testen, ob eine biologische Eigenschaft verändert wurde.
Beispielsweise kann die Fluoreszenzintensität unter Verwendung eines Spektrophotometers
bei verschiedenen Anregungswellenlängen gemessen werden.
-
Mutanten
der obigen speziell bereitgestellten Proteine werden ebenso bereitgestellt.
Im allgemeinen umfassen diese Polypeptide eine Aminosäuresequenz,
die durch ein offenes Leseraster (ORF) des Gens kodiert wurde, welches
das gegenständliche
Wildtyp-Protein kodiert, einschließlich das Vollängen-Protein
und Fragmente davon, speziell biologisch aktive Fragmente und/oder
Fragmente, die den funktionellen Domänen entsprechen, und dergleichen;
und einschließlich
Fusionen der gegenständlichen
Polypeptide an andere Proteine oder Teile davon. Fragmente von Interesse
werden typischerweise mindestens etwa 10 AS lang, normalerweise
mindestens etwa 50 AS lang sein, und können bis zu 300 AS lang oder
länger
sein, aber werden normalerweise etwa 1000 AS in bezug auf die Länge nicht überschreiten, wobei
das Fragment eine Streckung von Aminosäuren, die mit dem gegenständlichen
Protein identisch ist, von mindestens etwa 10 AS und normalerweise
mindestens etwa 15 AS, und in vielen Ausführungsformen mindestens etwa
50 AS in bezug auf die Länge
aufweist. In einigen Ausführungsformen
sind die gegenständlichen
Polypeptide etwa 25 AS, etwa 50 AS, etwa 75 AS, etwa 100 AS, etwa
125 AS, etwa 150 AS, etwa 200 AS, etwa 210 AS, etwa 220 AS, etwa
230 AS oder etwa 240 AS lang, bis zu dem gesamten Protein. In einigen
Ausführungsformen
behält
ein Proteinfragment die gesamte oder im wesentlichen gesamte biologische
Eigenschaft des Wildtyp-Proteins.
-
Die
gegenständlichen
Proteine und Polypeptide, die die Chromo/Fluoreszenz-Domänen bilden,
können
unter Verwendung irgendeines geeigneten Protokolls synthetisch hergestellt
werden, z. B. durch Exprimieren eines rekombinanten Gens oder Nukleinsäurekodierungssequenz,
die das Protein von Interesse in einem geeigneten Wirt codiert,
wie oben beschrieben. Jegliche günstigen
Proteinreinigungsverfahren können
eingesetzt werden, wobei geeignete Proteinreinigungsmethoden in
Guide to Protein Purification, (Deuthser Hrsg.) (Academic Press,
1990) beschrieben sind. Beispielsweise kann ein Lysat aus der ursprünglichen
Quelle hergestellt und unter Verwendung von HPLC, Ausschlußchromatographie,
Gelelektrophorese, Affinitätschromatographie
und dergleichen gereinigt werden.
-
ANTIKÖRPERZUSAMMENSETZUNGEN
-
Es
werden ebenso Antikörper,
die spezifisch an die gegenständlichen
kodierten Polypeptide binden, bereitgestellt. Geeignete Antikörper werden
durch Immunisieren eines Wirtstieres mit Peptiden, umfassend die gesamten
oder einen Teil der gegenständlichen
Polypeptide, erhalten. Geeignete Wirtstiere umfassen Maus, Ratte,
Schaf, Ziege, Hamster, Kaninchen usw. Das Immunogen kann das vollständige Protein
oder Fragmente und Derivate davon umfassen.
-
Zur
Herstellung von polyklonalen Antikörpern ist der erste Schritt
die Immunisierung des Wirtstieres mit dem Zielprotein, wobei das
Zielprotein bevorzugt in im wesentlichen reiner Form vorliegt, umfassend
weniger als etwa 1% Kontaminanten. Das Immunogen kann das vollständige Zielprotein,
Fragmente oder Derivate davon umfassen. Um die Immunantwort des
Wirtstieres zu erhöhen,
kann das Zielprotein mit einem Adjuvans vereinigt werden, wobei
geeignete Adjuvanzien Alaun, Dextran, Sulfat, große polymere
Anionen, Öl- & Wasseremulsionen,
z. B. Freund-Adjuvans, komplettes Freund-Adjuvans, und dergleichen
umfassen. Das Zielprotein kann ebenso mit synthetischen Trägerproteinen
oder synthetischen Antigenen konjugiert werden. Eine Vielzahl von
Wirten kann immunisiert werden, um die polyklonalen Antikörper zu
erzeugen. Diese Wirte umfassen Kaninchen, Meerschweinchen, Nagetiere,
z. B. Mäuse,
Ratten, Schafe, Ziegen und dergleichen. Das Zielprotein wird an
den Wirt, normalerweise intradermal, mit einer anfänglichen
Dosierung verabreicht, gefolgt von einer oder mehreren, normalerweise
mindestens zwei, zusätzlichen
Booster-Dosierungen. Nach der Immunisierung wird das Blut aus dem
Wirt gesammelt, gefolgt von der Trennung des Serums von den Blutzellen.
Das Ig, das in dem resultierenden Antiserum vorliegt, kann unter
Verwendung bekannter Verfahren, wie Ammoniumsalzfraktionierung,
DEAE-Chromatographie und dergleichen weiter fraktioniert werden.
-
Monoklonale
Antikörper
werden durch konventionelle Techniken hergestellt. Im allgemeinen
stellen die Milz und/oder Lymphknoten eines immunisierten Wirtstieres
eine Quelle von Plasmazellen bereit. Die Plasmazellen werden durch
Fusion mit Myelomzellen immortalisiert, um Hybridomzellen herzustellen.
Der Kulturüberstand
aus einzelnen Hybridomen wird unter Verwendung von Standardtechniken
gescreent, um die zu identifizieren, die Antikörper mit der gewünschten
Spezifität
erzeugen. Geeignete Tiere zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern für das menschliche
Protein umfassen Maus, Ratte, Hamster usw. Um die Antikörper gegen
das Mausprotein zu züchten,
wird das Tier im allgemeinen ein Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen usw.
sein. Der Antikörper
kann aus den Hybridomzellüberständen oder
Aszitesflüssigkeit
durch konventionelle Techniken gereinigt werden, z. B. Affinitätschromatographie
unter Verwendung von Protein, das an einen unlöslichen Träger gebunden ist, Protein-A-Sepharose
usw.
-
Der
Antikörper
kann als eine Einzelkette anstelle der normalen Mehrfachstruktur
hergestellt werden. Einzelkettenantikörper sind in Jost et al. (1994)
J. B. C. 269: 26267-73 und anderen beschrieben. DNA-Sequenzen, die
die variable Region der schweren Kette und die variable Region der
leichten Kette kodieren, werden mit einem Spacer ligiert, der mindestens
etwa 4 Aminosäuren
von kleinen neutralen Aminosäuren,
einschließlich
Glycin und/oder Serin, kodiert. Das Protein, das durch diese Fusion
kodiert wird, ermöglicht
die Vereinigung einer funktionellen variablen Region, die die Spezifität und Affinität des ursprünglichen
Antikörpers behält.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
sind humanisierte Antikörper
ebenso von Interesse. Verfahren zum Humanisieren von Antikörpern sind
in der Technik bekannt. Der humanisierte Antikörper kann das Produkt eines
nicht-menschlichen Lebewesens mit Genen einer transgenen, menschlichen,
Immunglobulin-konstanten Region sein (siehe beispielsweise internationale
Patentanmeldungen
WO 90/10077 und
WO 90/04036 ). Alternativ
kann der Antikörper
von Interesse durch DNA-Rekombinationstechniken entwickelt werden,
um die CH1-, CH2-, CH3-, hinge-Domänen und/oder die Rahmendomäne mit der
entsprechenden menschlichen Sequenz zu substituieren (siehe
WO 92/02190 ).
-
Die
Verwendung von Ig-cDNA zur Konstruktion von chimären Immunoglobulingenen ist
in der Literatur bekannt (Liu et al. (1987) P. N. A. S. 84: 3439
und (1987) J. Immunol. 139: 3521). mRNA wird aus einem Hybridom
oder einer anderen Zelle isoliert, die den Antikörper erzeugt und verwendet
wird, um DNA zu erzeugen. Die cDNA von Interesse kann durch die
Polymerase-Kettenreaktion unter Verwendung von spezifischen Primern
amplifiziert werden (
US-Patent
Nr. 4,683,195 und
4,683,202 ).
Alternativ wird eine Bibliothek hergestellt und gescreent, um die
Sequenz von Interesse zu isolieren. Die DNA-Sequenz, die die variable
Region des Antikörpers
kodiert, wird dann mit menschlichen Sequenzen konstanter Region
fusioniert. Die Sequenzen von menschlichen Genen konstanter Region
können
in Kabat et al. (1991) Sequences of Proteins of Immunological Interest,
N.I.H. Veröffentlichung
Nr. 91-3242 gefunden
werden. Menschliche Gene der C-Region sind ohne weiteres aus bekannten
Klonen erhältlich.
Die Wahl des Isotyps wird durch die gewünschten Effektorfunktionen,
wie Komplementfixation oder Aktivität bei Antikörper-abhängiger zellulärer Zytotoxizität, gelenkt.
Bevorzugte Isotypen sind IgG1, IgG3 und IgG4. Jede der menschlichen
konstanten Regionen mit leichter Kette, kappa oder lambda, kann
verwendet werden. Der chimäre,
humanisierte Antikörper
wird dann durch konventionelle Verfahren exprimiert.
-
Antikörperfragmente,
wie Fv, F(ab')2 und Fab, können durch Spaltung des intakten
Proteins, z. B. durch Protease oder chemische Spaltung, hergestellt
werden. Alternativ wird ein verkürztes
Gen konstruiert. Beispielsweise würde ein chimäres Gen,
das einen Teil des F(ab')2-Fragmentes
kodiert, DNA-Sequenzen umfassen, die die CH1-Domäne und hinge-Region der H-Kette
kodieren, gefolgt von einem Translationsstopcodon, um das verkürzte Molekül zu erhalten.
-
Consensus-Sequenzen
von H- und L-J-Regionen können
verwendet werden, um Oligonukleotide zur Verwendung als Primer zu
konstruieren, um nützliche
Restriktionsstellen in die J-Region zur anschließenden Verknüpfung der
V-Regionsegmente mit menschlichen C-Regionsegmenten einzuführen. C-Region-cDNA kann
durch ortsgerichtete Mutagenese modifiziert werden, um eine Restriktionsstelle
an der analogen Position in der menschlichen Sequenz zu plazieren.
-
Expressionsvektoren
umfassen Plasmide, Retroviren, YACs, EBV-abgeleitete Episome und
dergleichen. Ein günstiger
Vektor ist einer, der eine funktionell vollständige menschliche CH- oder
CL-Immunoglobulinsequenz kodiert, mit entsprechenden Restriktionsstellen,
die so konstruiert sind, daß jede
VH- oder VL-Sequenz leicht insertiert und exprimiert werden kann.
Bei solchen Vektoren tritt das Splicing normalerweise zwischen der
Spleißdonatorstelle
in der insertierten J-Region und der Spleißakzeptorstelle, die der menschlichen C-Region
vorausgeht, auf, und ebenso an den Spleißregionen, die innerhalb der
menschlichen CH-Exons auftreten. Die Polyadenylierungs- und Transkriptionstermination
treten an nativen Chromosomenorten stromabwärts der kodierenden Regionen
auf. Der resultierende chimäre
Antikörper
kann mit jedem starken Promotor verbunden sein, einschließlich Retrovirus
LTRs, z. B. SV-40 früher
Promotor, (Okayama et al. (1983) Mol. Cell. Bio. 3: 280), Rous-Sarkom-Virus
LTR (Gorman et al. (1982) P. N. A. S. 79: 6777), und Moloney-Mausleukämie-Virus
LTR (Grosschedl et al. (1985) Cell 41: 885); native Ig-Promotoren
usw.
-
TRANSGENE VERBINDUNGEN
-
Die
gegenständlichen
Nukleinsäuren
können
verwendet werden, um transgene, nicht-menschliche Pflanzen oder
Tiere oder ortsspezifische Genmodifikationen in Zellinien zu erzeugen.
Transgene Zellen der vorliegenden Erfindung umfassen eine oder mehrere
Nukleinsäuren
gemäß der vorliegenden
Erfindung, die als ein Transgen vorliegen, wobei innerhalb dieser
Definition die Stammzellen eingeschlossen sind, die transformiert
werden, damit sie das Transgen und die Nachkommenschaft davon einschließen. In
einigen Ausführungsformen
sind die transgenen Zellen Zellen, die normalerweise keine Nukleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweisen oder enthalten. In diesen Ausführungsformen,
wo die transgenen Zellen natürlicherweise
die gegenständlichen
Nukleinsäuren
enthalten, wird die Nukleinsäure
in der Zelle in einer anderen Position als ihrer natürlichen
Stelle vorliegen, d. h. integriert in das genomische Material der
Zelle an einer nicht-natürlichen
Stelle. Transgene nicht-mensch liche Lebewesen können durch homologe Rekombination hergestellt
werden, wobei der endogene Ort verändert wird. Alternativ wird
ein Nukleinsäurekonstrukt
zufällig in
das Genom integriert. Vektoren für
die stabile Integration umfassen Plasmide, Retroviren und andere
Tierviren, YACs und dergleichen.
-
Transgene
nicht-menschliche Organismen der vorliegenden Erfindung umfassen
Zellen und multizelluläre
Organismen, z. B. Pflanzen und nicht-menschliche Lebewesen, die
endogene Knockouts sind, bei denen die Expression des endogenen
Gens zumindest verringert wird, wenn nicht beseitigt. Transgene nicht-menschliche
Organismen von Interesse umfassen ebenso Zellen und multizelluläre Organismen,
z. B. Pflanzen und nicht-menschliche Lebewesen, bei denen das Protein
oder Varianten davon in Zellen oder Geweben exprimiert werden, wo
es normalerweise nicht und/oder bei Niveaus, die normalerweise nicht
in solchen Zellen oder Geweben vorliegen, exprimiert wird.
-
DNA-Konstrukte
für die
homologe Rekombination werden mindestens einen Teil des Gens der
vorliegenden Erfindung umfassen, wobei das Gen die gewünschten
genetischen Modifikationen) aufweist, und Regionen mit Homologie
für den
Zielort umfaßt.
DNA-Konstrukte für
die zufällige
Integration müssen
keine Regionen mit Homologie umfassen, um die Rekombination zu vermitteln.
Günstigerweise
sind Marker für
positive und negative Selektion einbezogen. Verfahren zum Erzeugen
von Zellen mit gezielten Genmodifikationen durch homologe Rekombination
sind in der Technik bekannt. Für
verschiedene Techniken zum Transfektieren von Säugerzellen siehe Keown et al.
(1990), Meth. Enzymol 185: 527-537.
-
Für nicht-menschliche
embryonale Stammzellen (ES-Zellen) kann eine ES-Zellinie eingesetzt
werden, oder Embryonalzellen können
frisch aus einem nicht-menschlichen Wirt erhalten werden, z. B.
Maus, Ratte, Meerschweinchen usw. Diese Zellen wuchsen auf einer
entsprechenden Fibroblast-Feeder-Schicht oder wuchsen in Gegenwart
von Leukämie
inhibierendem Faktor (LIF). Wenn nicht-menschliche ES- oder nicht-menschliche
Embryonalzellen transformiert wurden, können sie verwendet werden,
um transgene nicht-menschliche Lebewesen erzeugen. Nach der Transformation
wurden die Zellen auf einer Feeder-Schicht in einem entsprechenden
Medium plattiert. Die Zellen, die das Konstrukt enthalten, können unter
Einsatz eines selektiven Mediums detektiert werden. Nach ausreichender
Wachstumszeit für
die Kolonien werden sie ausgewählt
und hinsichtlich des Auftretens von homologer Rekombination oder
Integration des Konstrukts analysiert. Die Kolonien, die positiv
sind, können
dann für
die nicht-menschliche Embryomanipulation und Blastozysteninjektion
verwendet werden. Blastozysten werden aus 4 bis 6 Wochen alten superovulierten
Weibchen erhalten. Die nicht-menschlichen
ES-Zellen werden trypsiniert, und die modifizierten Zellen werden
in das Blastozöl
der Blastozyste injiziert. Nach der Injektion werden die Blastozysten
in jedes Gebärmutterhorn
von scheinschwangeren nicht-menschlichen Weibchen rückgeführt. Die
Weibchen konnten dann austragen, und die resultierende Nachkommenschaft
wurde hinsichtlich des Konstrukts gescreent. Zur Bereitstellung
eines anderen Phänotyps
der Blastozyste und der genetisch modifizierten Zellen kann die
chimäre
Nachkommenschaft ohne weiteres detektiert werden.
-
Die
chimären
nicht-menschlichen Lebewesen werden hinsichtlich der Gegenwart des
modifizierten Gens gescreent, und Männchen und Weibchen mit der
Modifikation werden gepaart, um homozygote Nachkommenschaft zu erzeugen.
Wenn die Genveränderungen
Letalität
an einem Entwicklungspunkt hervorruft, können Gewebe oder Organe als
allogenetische oder kongene verpflanzte Gewebe oder Transplantate
oder in In-vitro-Kultur gehalten werden. Die transgenen nicht-menschlichen
Lebewesen können
jeder nicht-menschliche Säuger
sein, wie Labortiere, Haustiere usw. Die transgenen nicht-menschlichen
Lebewesen können
in funktionellen Studien, Arzneimittelscreening usw. verwendet werden.
Repräsentative
Beispiele der Verwendung von transgenen nicht-menschlichen Lebewesen
umfassen die unten beschriebenen.
-
Transgene
Pflanzen können
in einer ähnlichen
Weise hergestellt werden. Verfahren zur Herstellung transgener Pflanzenzellen
und Pflanzen sind in
US-Pat.
Nr. 5,767,367 ;
5,750,870 ;
5,739,409 ;
5,689,049 ;
5,689,045 ;
5,674,731 ;
5,656,466 ;
5,633,155 ;
5,629,470 ;
5,595,896 ;
5,576,198 ;
5,538,879 ;
5,484,956 beschrieben; wobei deren
Offenbarung hierin durch Verweis aufgenommen wird. Verfahren zur
Herstellung transgener Pflanzen werden ebenso in Plant Biochemistry
and Molecular Biology (Hrsg. Lea & Leegood,
John Wiley & Sons)
(1993) S. 275-295 besprochen. Kurz, eine geeignete Pflanzenzelle
oder -gewebe wird in Abhängigkeit der
Natur der Pflanzenspezies geerntet. An sich werden in bestimmten
Fällen
Protoplasten isoliert, wobei diese Protoplasten aus einer Vielzahl
von unterschiedlichen Pflanzengeweben, z. B. Blatt, Hypokotyl, Wurzel
usw., isoliert werden können.
Für die
Protoplastisolation werden die geernteten Zellen in Gegenwart von
Zellulasen inkubiert, um die Zellwand zu entfer nen, wobei die exakten
Inkubationsbedingungen in Abhängigkeit
des Typs der Pflanze und/oder des Gewebes, aus dem die Zelle stammt,
variieren. Die resultierenden Protoplasten werden dann aus den resultierenden
Zellbruchstücken
durch Sieben und Zentrifugation getrennt. Anstelle der Verwendung
von Protoplasten können
embryogene Explantate, die Somazellen umfassen, zur Herstellung
des transgenen Wirts verwendet werden. Nach der Zell- oder Gewebeernten
wird die exogene DNA von Interesse in die Pflanzenzellen eingeführt, wobei
eine Vielzahl von unterschiedlichen Techniken für diese Einführung verfügbar ist.
Mit isolierten Protoplasten besteht die Möglichkeit zur Einführung via
DNA-vermittelter Gentransferprotokolle, einschließlich: Inkubation
der Protoplasten mit nackter DNA, z. B. Plasmide, umfassend die
exogene kodierende Sequenz von Interesse in Gegenwart von mehrwertigen
Kationen, z. B. PEG oder PLO; und Elektroporation der Protoplasten
in Gegenwart von nackter DNA, umfassend die exogene Sequenz von
Interesse. Protoplasten, die die exogene DNA erfolgreich aufgenommen
haben, werden dann selektiert, wuchsen zu einem Kallus und schließlich zu
einer transgenen Pflanze durch den Kontakt mit den entsprechenden
Mengen und Verhältnissen
von stimulierenden Faktoren heran, z. B. Auxine und Zytokinine.
Mit embryogenen Explantaten erfolgt ein günstiges Verfahren zum Einführen der
exogenen DNA in die Zielsomazellen durch die Verwendung von Teilchenbeschleunigung
oder „Genkanonen"-Protokollen. Die resultierenden Explantate konnten
dann zu chimären
Pflanzen heranwachsen, gekreuzte und transgene Nachkommenschaft
wird erhalten. Anstelle der oben beschriebenen nackten DNA-Ansätze ist
ein anderes günstiges
Verfahren zur Erzeugung transgener Pflanzen Agrobacterium-vermittelte
Transformation. Mit der Agrobacterium-vermittelten Transformation
werden co-integrative oder binäre
Vektoren, umfassend die exogene DNA, hergestellt und dann in einen
geeigneten Agrobacterium-Stamm, z. B. A. tumefaciens, eingeführt. Die
resultierenden Bakterien werden dann mit hergestellten Protoplasten
oder Gewebeexplantaten, z. B. Blattscheiben, inkubiert und ein Kallus
wird erzeugt. Der Kallus wuchs dann unter selektiven Bedingungen,
wurde selektiert und Wachstumsmedien unterzogen, um das Wurzel-
und Triebwachstum zu induzieren, um schließlich eine transgene Pflanze herzustellen.
-
NUTZEN
-
Die
gegenständlichen
Polypeptide finden in einer Vielzahl von verschiedenen Anwendungen
Verwendung, wobei sich die Anwendungen notwendigerweise in Abhängigkeit
dessen unterscheiden, ob die Chromo/Fluoreszenz-Domänen Chromoproteine
oder Fluoreszenzproteine sind. Repräsentative Verwendungen für jeden
dieser Typen von Proteinen werden nachstehend beschrieben, wobei
die folgenden beschriebenen Verwendungen nur repräsentativ
sind und keineswegs die Verwendung der gegenständlichen Proteine auf die nachstehend
beschriebenen einschränken.
-
Chromoproteine
-
Die
gegenständlichen
Chromoprotein-enthaltenden Polypeptide der vorliegenden Erfindung
finden in einer Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen Verwendung.
Eine Anwendung von Interesse ist die Verwendung der gegenständlichen
Proteine als Färbemittel,
die einer speziellen Stoffzusammensetzung Farbe oder Pigment verleihen
können.
Von besonderem Interesse in bestimmten Ausführungsformen sind nicht-toxische
Chromoproteine. Die gegenständlichen
Chromoproteine können
in eine Vielzahl von unterschiedlichen Stoffzusammensetzungen eingeführt werden,
wobei repräsentative
Stoffzusammensetzungen umfassen: Lebensmittelzusammensetzungen,
Pharmazeutika, Kosmetika, lebende Organismen, z. B. Tiere und Pflanzen, und
dergleichen. Wo es als ein Färbemittel
oder Pigment verwendet wird, wird eine ausreichende Menge des Chromoproteins
in die Stoffzusammensetzung eingeführt, um die gewünschte Farbe
oder das Pigment zu verleihen. Das Chromoprotein kann in die Stoffzusammensetzung
unter Verwendung irgendeines günstigen
Protokolls eingeführt
werden, wobei das speziell eingesetzte Protokoll notwendigerweise
zumindest teilweise von der Beschaffenheit der zu färbenden
Stoffzusammensetzung abhängen
wird. Protokolle, die eingesetzt werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf: Mischen, Diffusion, Reibung, Sprühen, Injektion, Tätowieren
und dergleichen.
-
Die
Chromoproteine können
ebenso als Markierungen in Analytdetektionsassays, z. B. Assays
für biologische
Analyten von Interesse Verwendung finden. Beispielsweise können die
Chromoproteine in Addukte mit Analyt-spezifischen Antikörpern oder
Bindungsfragmente davon eingeführt
und anschließend
in Immunoassays für
Analyten von Interesse in einer Komplexprobe eingesetzt werden,
wie in
US-Patent Nr. 4,302,536 beschrieben;
wobei deren Offenbarung hierin durch Verweis aufgenommen wird. Anstelle
von Antikörpern
oder Bindungsfragmenten davon können
die entsprechenden Chromoproteine oder chromogenen Fragmente davon
mit Liganden, die spezifisch an einen Analyten von Interesse binden,
oder andere Komponenten, Wachstumsfaktoren, Hormone und dergleichen
konjugiert werden; wie dem Fachmann bereits offensichtlich sein wird.
-
In
noch anderen Ausführungsformen
können
die gegenständlichen
Chromoproteine als selektierbare Marker in DNA-Rekombinationsanwendungen
verwendet werden, z. B. der Produktion von transgenen Zellen und
nicht-menschlichen Organismen, wie oben beschrieben. An sich kann
man ein spezielles transgenes Produktionsprotokoll konstruieren,
um die Expression der gegenständlichen
Chromoproteine als einen selektierbaren Marker entweder für ein erfolgreiches
oder nicht erfolgreiches Protokoll einzusetzen. Daher kann das Auftreten
der Farbe des gegenständlichen
Chromoproteins in dem Phänotyp
des transgenen nicht-menschlichen Organismus, der durch ein spezielles
Verfahren erzeugt wurde, dahingehend verwendet werden, um anzugeben,
daß der
spezielle nicht-menschliche Organismus erfolgreich das Transgen
von Interesse enthält,
oftmals integriert in einer Weise, die die Expression des Transgens
in dem Organismus bereitstellt. Wenn als selektierbarer Marker verwendet,
kann eine Nukleinsäure,
die für
das gegenständliche
Chromoprotein kodiert, in dem transgenen Generationsprozeß eingesetzt
werden, wobei dieses Verfahren oben ausführlicher beschrieben ist. Spezielle
transgene nicht-menschliche Organismen von Interesse, wo die gegenständlichen
Proteine als selektierbare Marker eingesetzt werden können, umfassen
transgene Pflanzen, nicht-menschliche Lebewesen, Bakterien, Pilze
und dergleichen.
-
In
noch anderen Ausführungsformen
finden die Chromoproteine (und Fluoreszenzproteine) der vorliegenden
Erfindung in Sonnenschutzmitteln als selektive Filter usw. in einer
Weise Verwendung, die den Verwendungen der Proteine, die in
WO 00/46233 beschrieben
sind, ähnlich
ist.
-
Fluoreszenzproteine
-
Die
gegenständlichen
Fluoreszenzprotein-enthaltenden Polypeptide der vorliegenden Erfindung
(sowie andere Komponenten der vorliegenden oben beschriebenen Erfindung)
finden Verwendung in einer Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen,
wobei diese Anwendungen folgendes umfassen, aber nicht darauf beschränkt sind.
Die erste Anwendung von Interesse ist die Verwendung der gegenständlichen
Proteine in Fluoreszenzresonanzenergieübertragungsanwendungen (FRET-Anwendungen).
Bei diesen Anwendungen dienen die gegenständlichen Proteine als Donator
und/oder Akzeptoren in Kombination mit einem zweiten Fluoreszenzprotein
oder Farbstoff, z. B. ein Fluoreszenzprotein, wie in Matz et al.,
Nature Biotechnology (Oktober 1999) 17: 969-973 beschrieben, ein
grün fluoreszierendes
Protein aus Aequoria victoria oder eine fluoreszierende Mutante
davon, z. B. wie in
US-Patent
Nr. 6,066,476 ;
6,020,192 ;
5,985,577 ;
5,976,796 ;
5,968,750 ;
5,968,738 ;
5,958,713 ;
5,919,445 ;
5,874,304 beschrieben, andere Fluoreszenzfarbstoffe,
z. B. Coumarin und seine Derivate, z. B. 7-Amino-4-methylcoumarin,
Aminocoumarin, Bodipy-Farbstoffe, wie Bodipy FL, Kaskadenblau, Fluorescein
und seine Derivate, z. B. Fluoresceinisothiocyanat, Oregon-Grün, Rhodaminfarbstoffe, z.
B. Texas-Rot, Tetramethylrhodamin, Eosine und Erythrosine, Cyaninfarbstoffe,
z. B. Cy3 und Cy5, makrocyclische Chelate von Lanthanidionen, z.
B. Quantumfarbstoff usw., chemilumineszierende Farbstoffe, z. B.
Luciferasen, einschließlich
denen, die in
US-Patenten Nr.
5,843,746 ;
5,700,673 ;
5,674,713 ;
5,618,722 ;
5,418,155 ;
5,330,906 ;
5,229,285 ;
5,221,623 ;
5,182,202 beschrieben sind. Spezielle
Beispiele, wo FRET-Assays, die die gegenständlichen Fluoreszenzproteine
einsetzen, verwendet werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf: die Detektion von Protein-Protein-Interaktionen, z. B. Säuger-Zwei-Hybrid-System, Transkriptionsfaktordimerisierung,
Membranproteinmultimerisierung, Multiproteinkomplexbildung usw.,
als ein Biosensor für
eine Vielzahl von unterschiedlichen Vorgängen, wo ein Peptid oder Protein
kovalent eine FRET-Fluoreszenzkombination verknüpft, einschließlich die
gegenständlichen
Fluoreszenzproteine, und das verknüpfende Peptid oder Protein
ist z. B. ein Protease-spezifisches Substrat, z. B. für die Caspase-vermittelte Spaltung,
ein Linker, der der Konformationsänderung beim Empfangen eines
Signals unterliegt, das FRET erhöht
oder verringert, z. B. PKA-Regulationsdomäne (cAMP-Sensor), Phosphorylierung,
z. B. wo es eine Phosphorylierungsstelle in dem Linker gibt oder
der Linker eine Bindungsspezifität
an eine phosphorylierte/dephosphorylierte Domäne eines anderen Proteins aufweist
oder der Linker eine Ca
2+-Bindungsdomäne aufweist.
Repräsentative
Fluoreszenzresonanzenergieübertragungs-
oder FRET-Anwendungen, bei denen die gegenständlichen Proteine Verwendung
finden, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf die, die in den
US-Patenten Nr. 6,008,373 ;
5,998,146 ;
5,981,200 ;
5,945,526 ;
5,945,283 ;
5,911,952 ;
5,869,255 ;
5,866,336 ;
5,863,727 ;
5,728,528 ;
5,707,804 ;
5,688,648 :
5,439,797 beschrieben sind.
-
Eine
andere Anwendung, bei der die gegenständlichen Fluoreszenzproteine
Verwendung finden, ist BREI (Biolumineszenzresonanzenergieübertragung).
BREI ist ein Protein-Protein-Interaktionsassay,
basierend auf der Energieübertragung
von einem biolumineszierenden Donator zu einem fluoreszierenden
Akzeptorprotein. Das BRET-Signal wird durch die Menge an Licht,
das von dem Akzeptor emittiert wird, zu der Menge an Licht, das
von dem Donator emittiert wird, gemessen. Das Verhältnis dieser
zwei Werte erhöht
sich, wenn die zwei Proteine näher
zueinander gebracht werden. Der BRET-Assay wurde reichlich in der
Literatur beschrieben. Siehe z. B.
US-Patente
Nr. 6,020,192 ;
5,968,750 und
5,874,304 ; und Xu et al.
(1999) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 151-156. BRET-Assays können durch
genetische Fusionierung eines Biolumineszenz-Donatorproteins und
eines Fluoreszenz-Akzeptorproteins unabhängig mit zwei unterschiedlichen
biologischen Partnern durchgeführt
werden, um Partner-A-Biolumineszenz-Donator- und Partner-B-Fluoreszenz-Akzeptorfusionen
zu erzeugen. Veränderungen
in der Interaktion zwischen den Partnerteilen der Fusionsproteine,
die z. B. durch Liganden oder Testverbindungen moduliert werden,
können
durch eine Veränderung
im Verhältnis von
Licht, das von biolumineszierenden und fluoreszierenden Teilen der
Fusionsproteine emittiert wird, überwacht
werden. BRET-Assays können
in vielen der Assays, wie FRET, verwendet werden, wobei Assays oben angegeben
sind.
-
Die
gegenständlichen
Fluoreszenzproteine finden ebenso Verwendung als Biosensoren in
prokaryotischen und eukaryotischen Zellen, z. B. als Ca
2+-Innenindikator;
als pH-Indikator, als Phosphorylierungsindikator, als ein Indikator
von anderen Ionen, z. B. Magnesium, Natrium, Kalium, Chlorid und
Halogeniden. Beispielsweise translozieren für die Detektion von Ca-Ionen
Proteine, die ein EF-Hand-Motiv enthalten, bekanntermaßen aus
dem Zytosol zu Membranen bei der Ca
2+-Bindung.
Diese Proteine enthalten eine Myristoylgruppe, die in dem Molekül durch
hydrophobe Wechselwirkungen mit anderen Regionen des Proteins versteckt
ist. Die Bindung von Ca
2+ induziert eine
Konformationsänderung,
die die Myristoylgruppe exponiert, die dann für die Einfügung in die Lipiddoppelschicht
verfügbar
ist (genannt „Ca
2+-Myristoyl-Umschalter"). Die Fusion eines solchen
EF-Hand-enthaltenden Proteins mit Fluoreszenzproteinen (FP) macht
es zu einem Indikator von intrazellulärem Ca
2+ durch Überwachen
der Translokation aus dem Zytosol zu der Plasmamembran durch konfokale
Mikroskopie. EF-Hand-Proteine, die zur Verwendung in diesem System
geeignet sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf: Recoverin (1-3), Calcineurin
B, Troponin C, Visinin, Neurocalcin, Calmodulin, Parvalbumin und
dergleichen. Für
den pH kann ein System, basierend auf Hisactophilinen, eingesetzt
werden. Hisactophiline sind myristoylierte Histidin-reiche Proteine,
die bekanntermaßen
im Dictyostelium existieren. Ihre Bindung an Actin und saure Lipide
ist stark pH-abhängig
innerhalb des Bereiches von zytoplasmatischen pH-Schwankungen. Bei
lebenden Zellen scheint die Membranbindung die Interaktion von Hisactophilinen
mit Actinfilamenten aufzuheben. Bei pH ≤ 6,5 ordnen sie sich an der Plasmamembran
und dem Kern an. Im Gegensatz dazu verteilen sie sich bei pH 7,5
gleichmäßig durch
den zytoplasmatischen Raum. Diese Veränderung der Verteilung ist
umkehrbar und wird Histidin-Clustern zugeschrieben, die in Schleifen
auf der Oberfläche des
Moleküls
exponiert werden. Die Umkehr der intrazellulären Verteilung in dem Bereich
der zytoplasmatischen pH-Schwankungen stimmt mit einem pK von 6,5
der Histidinreste überein.
Die zelluläre
Verteilung ist von der Myristoylierung des Proteins abhängig. Durch
Fusionieren von FPs (Fluoreszenzproteinen) mit Hisactophilin kann
die intrazelluläre
Verteilung des Fusionsproteins durch Laserscanning, konfokale Mikroskopie oder
Standardfluoreszenzmikroskopie verfolgt werden. Quantitative Fluoreszenzanalyse
kann mittels Durchführen
von Zeilenscans durch Zellen (konfokale Laserscanningmikroskopie)
oder andere elektronische Datenanalyse (z. B. unter Verwendung von
Metamorph-Software (Universal Imaging Corp.)) und Mittelwertbildung der
Daten, die in einer Population von Zellen gesammelt wurden, durchgeführt werden.
Der im wesentlichen pH-abhängige
Rücktransport
von Hisactophilin-FP aus dem Zytosol zu der Plasmamembran tritt
innerhalb von 1 bis 2 min auf und erreicht ein stationäres Niveau
nach 5 bis 10 min. Die Umkehrreaktion findet in einem ähnlichen
Zeitmaßstab
statt. An sich kann Hisactophilin-Fluoreszenzprotein-Fusionsprotein, das
in einer analogen Weise fungiert, verwendet werden, um die zytosolischen
pH-Veränderungen
in Echtzeit in lebenden Säugerzellen
zu überwachen.
Diese Verfahren finden Verwendung in Hochdurchsatzanwendungen, z.
B. bei der Messung von pH-Veränderungen
als Folge der Wachstumsfaktorrezeptoraktivierung (z. B. epithelialer
oder aus Blutplättchen
gewonnener Wachstumsfaktor), chemotaktischen Stimulation/Zellbewegung,
bei der Detektion von intrazellulären pH-Veränderungen als zweiter Messenger,
bei der Überwachung
von intrazellulärem
pH bei pH-Manipulationsexperimenten und dergleichen. Zur Detektion
der PKC-Aktivität
nutzt das Reportersystem die Tatsache, daß ein Molekül, genannt MARCKS (myristoyliertes
Alanin-reiches C-Kinase-Substrat), ein PKC-Substrat ist. Es ist in der Plasmamembran über Myristoylierung
und eine Streckung von positiv geladenen Aminosäuren (ED-Domäne), die
an die negativ geladene Plasmamembran über elektrostatische Wechselwirkungen
binden, verankert. Bei der PKC-Aktivierung wird die ED-Domäne durch
PKC phosphoryliert, wodurch sie negativ geladen wird, und als Folge
der elektrostatischen Abstoßung
transloziert MARCKS von der Plasmamembran zu dem Zytoplasma (genannt
der „Myristoyl-elektrostatische
Umschalter"). Die
Fusion des N-Terminus von MARCKS im Bereich des Myristoylierungsmotivs
bis zur ED-Domäne
von MARCKS mit Fluoreszenzproteinen der vorliegenden Erfindung macht
obiges zu einem Detektorsystem für
die PKC-Aktivität.
Wenn durch PKC phosphoryliert, transloziert das Fusionsprotein von der
Plasmamembran zu dem Zytosol. Diese Translokation wird durch Standardfluoreszenzmikroskopie
oder konfokale Mikroskopie, z. B. unter Verwendung der Cellomics-Technologie
oder anderen High Content Screening Systemen (z. B. Universal Imaging Corp./Becton
Dickinson), verfolgt. Das obige Reportersystem findet Anwendung
in High Content Screening, z. B. Screening für PKC-Inhibitoren, und als
ein Indikator für
die PKC-Aktivität
bei vielen Screening-Vorgängen für mögliche Reagenzien,
die mit diesem Signaltransduktionsweg interferieren. Verfahren zur
Verwendung von Fluoreszenzproteinen als Biosensoren umfassen ebenso
die, die in
US-Patenten Nr. 972,638 ;
5,824,485 und
5,650,135 (sowie den darin zitierten
Referenzen) beschrieben sind, wobei deren Offenbarungen hierin durch Verweis
aufgenommen sind.
-
Die
gegenständlichen
Fluoreszenzproteine finden ebenso in Anwendungen, einschließlich dem
automatisierten Screening von Anordnungen von Zellen, die Fluoreszenzreportergruppen
exprimieren, unter Verwendung von mikroskopischer Bild- und elektronischer
Analyse Verwendung. Das Screening kann für die Entwicklung neuer Pharmazeutika
und in dem Gebiet der funktionellen molekularen Genforschung verwendet werden:
z. B. wo die gegenständlichen
Proteine als Marker von intakten Zellen verwendet werden, um Veränderungen
bei der multizellulären
Reorganisation und Migration zu detektieren, z. B. Bildung von multizellulären Tubuli
(Blutgefäßbildung)
durch Endothelzellen, Migration von Zellen durch Fluoroblok Insert
Sytem (Becton Dickinson Co.), Wundheilung, Neuritauswuchs usw.;
wobei die Proteine als Marker verwendet werden, die mit Peptiden
fusioniert sind (z. B. Zielsequenzen), und Proteine, die die Detektion
der Veränderung
der intrazellulären
Lokation als Indikator für
die zelluläre
Aktivität
ermöglichen,
beispielsweise: Signaltransduktion, wie Kinase und Transkriptionsfaktortranlokation
bei Reizen, wie Proteinkinase C, Proteinkinase A, Transkriptionsfaktor
NFkB und NFAT; Zellzyklusproteine, wie Cyclin A, Cyclin B1 und Cyclin
E; Proteasespaltung mit anschließender Bewegung des gespaltenen
Substrats, Phospholipide, mit Markern für intrazelluläre Strukturen,
wie endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Mitochondrien, Peroxisomen,
Nukleus, Nucleoli, Plasmamembran, Histone, Endosome, Lysosome, Mikrotubuli,
Actin als Tools für
High Content Screening: Co-Lokalisation von anderen Fluoreszenzfusionsproteinen
mit diesen Lokalisationsmarkern als Indikatoren der Bewegungen von
intrazellulären
Fluoreszenzfusionsproteinen/peptiden oder als Marker allein; und
dergleichen. Beispiele von Anwendungen, einschließlich dem
automatisierten Screening von Anordnungen von Zellen, bei denen
die gegenständlichen
Fluoreszenzproteine Verwendung finden, umfassen:
US-Patent Nr. 5,989,835 sowie
WO 00/17624 ;
WO 00/26408 ;
WO 00/17643 und
WO 00/03246 , wobei deren Offenbarungen
hierin durch Verweis aufgenommen werden.
-
Die
gegenständlichen
Fluoreszenzproteine finden ebenso Verwendung in Hochdurchsatz-Screeningassays.
Die gegenständlichen
Fluoreszenzproteine sind stabile Proteine mit Halbwertszeiten von
mehr als 24 h. Es werden ebenso destabilisierte Versionen der gegenständlichen
Fluoreszenzproteine mit kürzeren
Halbwertszeiten, die als Transkriptionsreporter für die Entwicklung
neuer Pharmazeutika verwendet werden können, bereitgestellt. Beispielsweise
kann ein Protein gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einer mutmaßlichen proteolytischen
Signalsequenz, abgeleitet von einem Protein mit kürzerer Halbwertszeit,
z. B. PEST-Sequenz aus dem Maus-Omithin-Decarboxylasegen, Maus-Cyclin
B1 Destruktionsbox und Ubiquitin, usw. fusioniert werden. Für eine Beschreibung
der destabilisierten Proteine und Vektoren, die eingesetzt werden
können,
um selbiges herzustellen, siehe z. B.
US-Patent
Nr. 6,130,313 ; dessen Offenbarung hierin durch Verweis
aufgenommen wird. Promotoren in Signaltransduktionswegen können detektiert
werden unter Verwendung von destabilisierten Versionen der gegenständlichen
Fluoreszenzproteine für
Arzneimittel-Screening, z. B. AP1, NFAT, NFkB, Smad, STAT, p53,
E2F, Rb, myc, CRE, ER, GR und TRE, und dergleichen.
-
Die
gegenständlichen
Proteine können
als Detektoren des zweiten Messengers verwendet werden, z. B. durch
Fusionieren der gegenständlichen
Proteine mit spezifischen Domänen:
z. B. PKCgamma-Ca-Bindungsdomäne,
PKCgamma-DAG-Bindungsdomäne,
SH2-Domäne
und SH3-Domäne
usw.
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Sekretierte
Formen der gegenständlichen
Proteine können
hergestellt werden, z. B. durch Fusionieren sekretierter Führungssequenzen
mit den gegenständlichen
Proteinen zur Konstruktion sekretierter Formen der gegenständlichen
Proteine, die wiederum in einer Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen
verwendet werden können.
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Die
gegenständlichen
Proteine finden ebenso Verwendung in fluoreszenzaktivierten Zellsortierungsanwendungen.
Bei diesen Anwendungen wird das gegenständliche Protein als eine Markierung
verwendet, um eine Population von Zellen zu markieren, und die resultierende
markierte Population von Zellen wird dann mit einer fluoreszenzaktivierten
Zellsortiervor richtung sortiert, wie in der Technik bekannt. FACS-Verfahren
sind in
US-Patenten Nr. 5,968,738 und
5,804,387 beschrieben; wobei
deren Offenbarungen hierin durch Verweis aufgenommen werden.
-
Die
gegenständlichen
Proteine finden ebenso Verwendung als In-vivo-Marker bei nicht-menschlichen Lebewesen
(z. B. transgenen nicht-menschlichen Lebewesen). Beispielsweise
kann die Expression des gegenständlichen
Proteins durch gewebespezifische Promotoren angetrieben werden,
wobei diese Verfahren Verwendung bei der Forschung für die Gentherapie,
z. B. Testeffizienz der transgenen Expression, neben anderen Anwendungen
finden. Eine repräsentative
Anwendung von Fluoreszenzproteinen bei transgenen nicht-menschlichen
Lebewesen, die diese Klasse von Anwendungen der gegenständlichen
Proteine darstellt, wird in
WO
00/02997 gefunden, deren Offenbarung hierin durch Verweis
aufgenommen wird.
-
Weitere
Anwendungen der gegenständlichen
Proteine umfassen: als Marker nach der Injektion in Zellen oder
Tiere und bei der Kalibrierung für
quantitative Messungen (Fluoreszenz und Protein); als Marker oder Reporter
in Sauerstoffbiosensorvorrichtungen zum Überwachen der Lebensfähigkeit
der Zelle; als Marker oder Markierungen für Tiere, Haustiere, Spielzeug,
Lebensmittel usw.; und dergleichen.
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Die
gegenständlichen
Fluoreszenzproteine finden ebenso Verwendung in Proteasespaltungsassays. Beispielsweise
können
spaltungsinaktivierte Fluoreszenzassays unter Verwendung der gegenständlichen
Proteine entwickelt werden, wobei die gegenständlichen Proteine so konstruiert
sind, daß sie
eine Protease-spezifische Spaltungssequenz ohne Zerstörung des
Fluoreszenzcharakters des Proteins umfassen. Bei der Spaltung des
Fluoreszenzproteins durch eine aktivierte Protease würde sich
die Fluoreszenz aufgrund der Zerstörung eines funktionellen Chromophors
stark verringern. Alternativ kann die spaltungsaktivierte Fluoreszenz
unter Verwendung der gegenständlichen
Proteine entwickelt werden, wobei die gegenständlichen Proteine so konstruiert
sind, daß sie
eine zusätzliche
Spacer-Sequenz nahe/oder im Inneren des Chromophors enthalten. Diese
Variante würde
in ihrer Fluoreszenzaktivität
signifikant verringert, da Teile des funktionellen Chromophors durch
den Spacer geteilt werden würden.
Der Spacer würde
durch zwei identische Protease-spezifische Spaltungsstellen gerahmt.
Bei der Spaltung über
die aktivierte Protease würde
der Spacer herausgeschnitten, und die zwei restlichen „Untereinheiten" des Fluoreszenzproteins
könnten
sich wieder vereinigen, um ein funktionelles Fluoreszenzprotein
zu erzeugen. Beide der obigen Anwendungstypen konnten in Assays
für eine
Vielzahl von unterschiedlichen Proteasentypen, z. B. Caspasen, usw.
entwickelt werden.
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Die
gegenständlichen
Proteine können
ebenso in Assays verwendet werden, um die Phospholipidzusammensetzung
in biologischen Membranen zu bestimmen. Beispielsweise können Fusionsproteine
der gegenständlichen
Proteine (oder jede andere Art von kovalenter oder nicht-kovalenter
Modifikation der gegenständlichen
Proteine), die die Bindung an spezifische Phospholipide ermöglichen,
um Muster der Phospholipidverteilung in biologischen Membranen zu
lokalisieren/visualisieren, was ebenso die Co-Lokalisation von Membranproteinen
in spezifischen Phospholipidrafts ermöglicht, mit den gegenständlichen
Proteinen erreicht werden. Beispielsweise weist die PH-Domäne von GRP1
eine hohe Affinität
für Phosphatidylinositol-tri-phosphat
(PIP3), aber nicht für
PIP2 auf. An sich kann ein Fusionsprotein zwischen der PH-Domäne von GRP1
und den gegenständlichen
Proteinen konstruiert werden, um spezifisch PIP3-reiche Flächen in
biologischen Membranen zu markieren.
-
Noch
eine andere Anwendung der gegenständlichen Proteine ist als ein
Fluoreszenztimer, bei dem der Umschalter einer fluoreszierenden
Farbe zu einer anderen (z. B. grün
zu rot) gleichzeitig mit der Alterung des Fluoreszenzproteins verwendet
wird, um die Aktivierung/Deaktivierung der Genexpression, z. B.
Entwicklungsgenexpression, Zellzyklus-abhängige Genexpression, Zirkadianrhythmus-spezifische
Genexpression und dergleichen zu bestimmen. Die gegenständlichen
Fluoreszenzproteine der vorliegenden Erfindung können ebenso bei Zellmarkierungsanwendungen
verwendet werden, wie in US-Anmeldung Serien-Nr. 60/261,448 beschrieben;
dessen Offenbarung hierin durch Verweis aufgenommen wird.
-
Die
Antikörper
der oben beschriebenen vorliegenden Erfindung finden ebenso Verwendung
in einer Vielzahl von Anwendungen, einschließlich der Differenzierung der
gegenständlichen
Proteine von anderen Fluoreszenzproteinen.
-
KITS
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenso Kits zur Verwendung bei der
Praktizierung von einer oder mehreren der oben beschriebenen Anwendungen
bereit, wobei die gegenständlichen
Kits typischerweise Elemente zum Markieren der gegenständlichen
Polypeptide umfassen, z. B. ein Konstrukt, umfassend einen Vektor,
der eine kodierende Region für
das gegenständliche
Protein umfaßt.
Die gegenständlichen
Kitkomponenten liegen typischerweise in einem geeigneten Speichermedium,
z. B. gepufferter Lösung,
typischerweise in einem geeigneten Behälter vor. Ebenso können in
den gegenständlichen
Kits Antikörper
für das
bereitgestellte Protein vorliegen. In bestimmten Ausführungsformen
umfaßt
das Kit eine Vielzahl von unterschiedlichen Vektoren, die jeweils
die gegenständlichen
Polypeptide kodieren, wobei die Vektoren für die Expression in verschiedenen
Umgebungen und/oder unter unterschiedlichen Bedingungen konstruiert
sind, z. B. konstitutive Expression, wo der Vektor einen starken
Promotor zur Expression in Säugerzellen
umfaßt,
einen Promotor-freien Vektor mit einer mehrfachen Klonierungsstelle
für die übliche Einführung eines
Promotors und zugeschnittene Expression, usw.
-
Zusätzlich zu
den obigen Komponenten werden die gegenständlichen Kits ferner Instruktionen
für die Praktizierung
der gegenständlichen
Verfahren umfassen. Diese Instruktionen können in den gegenständlichen Kits
in einer Vielzahl von Formen vorliegen, von denen eine oder mehrere
in dem Kit vorliegen kann/können. Eine
Form, in der diese Instruktionen vorliegen kann, ist eine gedruckte
Information auf einem geeigneten Medium oder Substrat, z. B. ein
Stück Papier
oder mehrere Stücke
Papier, auf die die Information gedruckt ist, in der Verpackung
des Kits, in einer Packungsbeilage usw. Noch ein anderes Mittel
würde ein
computerlesbares Medium sein, z. B. Diskette, CD usw., auf dem die
Information aufgezeichnet wurde. Noch ein anderes Mittel, das vorliegen
kann, ist eine Websiteadresse, die über das Internet verwendet
werden kann, um Zugang zu der Information an einem entfernten Ort
zu haben. Jedes geeignete Mittel kann in den Kits vorliegen.
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Darstellung und nicht zur Einschränkung.
-
EXPERIMENTE
-
I. Fusionskonstrukte
-
Eine
Cr-44-9-Tandem-(verknüpftes
Dimer) und eine Cr-44-9-Tandem-Actinfusion wurden konstruiert. Die
Aminosäuresequenz
und kodierende Nukleotidsequenz für das Cr-44-9-Tandem-Fusionsprotein
werden in 1 (SEQ ID Nr.: 1 & 2) bereitgestellt.
Die Aminosäure
und kodierende Nukleotidsequenz für das Cr-44-9-Tandem-Actin-Fusionsprotein
werden in 2 (SEQ ID Nr.: 3 & 4) bereitgestellt.
Die obigen Konstrukte wurden in Säugerzellen exprimiert, und
die kodierten Fluoreszenzproteine waren detektierbar.
-
Die
folgenden weiteren Tandemkonstrukte wurden hergestellt: HcRed-cr-1-Tandem
(3; SEQ ID Nr.: 5 & 6); AsRed-35-5NA-Tandem (4;
SEQ ID Nr.: 7 & 8)
und AsRed-35-5D-Tandem
(5; SEQ ID Nr.: 9 & 10). Wie das Cr-44-9-Tandemkonstrukt
wurden gute Ergebnisse erhalten, wenn diese Tandems mit Actin fusioniert
wurden – die
Tandems wurden in die Actilamente eingeführt.
-
II. Zusätzliche Konstrukte und Charakterisierung
-
A. Materialien und Verfahren
-
1. Plasmidkonstruktion.
-
pEGFP-Actin
(Clontech) wurde als Stammvektor für die Konstruktion von allen
Fusionsplasmiden verwendet. HcRed2A, HcRed, M355NA und DsRed2 kodierende
Regionen wurden in diesen Vektor zwischen AgeI- und BglII-Restriktionsstellen
geklont, anstelle der EGFP-kodierenden Region. Um Tandems zu erzeugen,
wurde die zweite Kopie des entsprechenden FP in diese Plasmide geklont
(zwischen dem ersten FP und β-Actingenen)
unter Verwendung der BglII- und EcoRV-Restriktionsstellen. Alle
Plasmide enthielten den Vier-Aminosäurelinker, RTRA, zwischen FP
und Actin. In dem Fall von Tandems wurden FP-Gene durch den Vier-Aminosäurelinker,
RSPG, getrennt. Die Fibrillarinkodierende Region wurde mit Primern
amplifiziert, 5'-GGTGCTCGAGCCATGAAGCCAGGATTCAG
(SEQ ID Nr.: 11) und 5'-GGTGGGATCCTCAGTTCTTCACCTTGGGGG
(SEQ ID Nr.: 12) (Restriktionsstellen sind unterstrichen) unter
Verwendung von Marathon-Ready Human Liver cDNA (Clontech) als eine
Matrize, und zwischen XhoI- und BamHI-Restriktionsstellen anstelle
der Actinkodierenden Region geklont.
-
Zur
prokaryotischen Expression von FP wurden Vollängen-Kodierungsregionen in
den pQE30-Vektor geklont (Qiagen). Proteine, fusioniert mit einer
N-terminalen 6 × His-Markierung, wurden
in E. coli-XL1-Blue-Stamm exprimiert (Invitrogen) und unter Verwendung
des TALON-Metall-Affinitätsharzes
gereinigt (Clontech). Gelfiltrationsanalysen wurden durchgeführt, wie
in Gurskaya et al., FEBS Lett. (2001) 507: 16-20 beschrieben.
-
2. Zellkultur.
-
L929-
und HEK293-Zellen wurden aus ATCC erhalten und in Standard-Dulbecco's modifiziertem MEM-Medium
(Invitrogen), ergänzt
mit 10% FKS (Sigma), kultiviert. Zellen, die auf 50–70% Konfluenz
auf 18 × 18
mm Deckgläsern
in 35 mm Schalen (Falcon) wuchsen, wurden mit den obigen Plasmiden
unter Verwendung von LipofectAMINE PLUS (Invitrogen) oder FuGENE
6 (Roche) Reagenzien für
L929- oder HEK293-Zellen transfektiert. Nach der Transfektion (48
h) wurden die Zellen mit Dulbecco's PBS gewaschen und mit 4% Paraformaldehyd
in PBS für
30 min fixiert. Für
die Fluoreszenzmikroskopie wurden die Deckgläser auf Objektträgern unter
Verwendung von Vectashield-Einbettungsmittel (Vector Laboratories)
befestigt.
-
3. Fluoreszenzmikroskopie und Bildanalysen.
-
Bilder
von fixierten Zellen wurden mit einer ORCA-ER-Digitalkamera (Hamamatsu)
erfaßt,
die mit einem Eclipse E800 Mikroskop (Nikon) verbunden ist, ausgestattet
mit Plan Apo100x/1.40 Ölimmersionsobjektiv,
unter Verwendung von Standard-GFP/FITC (Anregung, 460–505 nm;
Emission, 510–560
nm), G-2A (Anregung, 510–560;
Emission, LP 590 nm) und TxRed (Anregung, 540–580 nm; Emission, 600–660 nm)
Filtereinheiten für
EGFP, M355NA bzw. HcRed oder HcRed2A. Belichtungszeiten von 0,24
bis 4,08 s und hochauflösende
1 × 1
Binning-Modus der Kamera wurden eingesetzt. Digitalbilder wurden
heruntergeladen, pseudogefärbt,
in AquaCosmos-Software (Hamamatsu) einkopiert und ferner in AdobePhotoshop
zusammengestellt.
-
4. FRET-Assay.
-
Ein
pQE30-basierendes Plasmid, das ein Dreifachfusions-HcRed2A-HcRed2A-EYFP kodiert,
wurde konstruiert. Die EYFP-kodierende Region wurde aus dem pEYFP-N1-Vektor
amplifiziert (Clontech). Ein Aminosäurelinker, RTRAPAGIEGR, zwischen
den zwei HcRed2A und EYFP wurde durch Polymerase-Kettenreaktion
eingeführt
(Erkennungsstelle für
Faktor Xa ist unterstrichen). Gereinigtes Protein wurde mit Faktor
Xa (Promega) in Puffer, enthaltend 100 mM NaCl, 2 mM CaCl2 und 20 mM Tris-Cl, pH 8,0, digeriert. Fluoreszenzspektren
(Anregung bei 490 nm) vor und nach der Digestion wurden unter Verwendung
eines Carry Eclipse Fluorescence Spektrophotometers (Varian) gemessen.
Filter mit einer Anregung von 460–490 nm, Emission LP 510 nm
und Emission LP 610 nm wurden mit einem OlympusSZX12 Stereomikroskop
verwendet, um die Proteinproben sichtbar zu machen.
-
B. Ergebnisse
-
Folgendes
beschreibt eine dunkelrote Fluoreszenzmarkierung, die allgemein
zur Proteinmarkierung verwendet werden kann. Die Markierung basiert
auf zwei Kopf-Schwanz-verknüpften
identischen HcRed2A-fluoreszierenden Mutanten des Chromoproteins
hcCP mit einem Emissionsmaximum von 640 nm. Da gereinigtes HcRed2A
Dimere in Lösung
bildet, nahmen wir an, daß kovalent
verknüpfte
Kopien von diesem Protein intramolekulare Dimere bilden, die als
eine nicht-oligomerisierende Markierung in vivo verwendet werden
können.
-
Anfangs
testeten wir das HcRed2A-Tandem-Konstrukt in einem prokaryotischen
Expressionssystem. Mehrere Aminosäurelinker von unterschiedlichen
Längen
und Zusammensetzungen zwischen Monomeren wurden untersucht. Die
besten Ergebnisse bezüglich
der Rate und Vollständigkeit
der Proteinreifung und Fluoreszenzleuchtkraft wurden mit einem Vier-Aminosäurelinker,
RSPG, der anschließend
in allen weiteren Konstrukten verwendet wurde, erhalten. Tandem
HcRed2A zeigte dieselben Spektraleigenschaften wie das Stammprotein.
Außerdem
besitzen E. coli-Kolonien, die HcRed2A-Tandem exprimieren, leuchtendere
Fluoreszenz und violettere Färbung
im Verbleich zu Kolonien mit Einzel-HcRed2A. Die obigen Ergebnisse
zeigen, daß die
Proteindimerisierung effektiver zwischen eher eng verknüpften als
freien Monomeren stattfindet. Gelfiltrationschromatographie zeigte ähnliche
Beweglichkeit für
HcRed2A und HcRed2A-Tandem. Beide Proteine scheinen „Dimere" zu sein, wie aus
den ähnlichen
Einzelpeaks offensichtlich, die zwischen den tetrameren DsRed- und
monomeren EGFP-Peaks beobachtet wurden (Daten nicht gezeigt). Daher
bildet verknüpftes HcRed2A
intramolekulare, aber keine intermolekulare Dimere, und kann deshalb
als eine monomere Markierung für
Fusionspartner genutzt werden.
-
Um
die Eigenschaften von HcRed2A-Tandem in eukaryotischen Zellen zu
untersuchen, fusionierten wir es mit zytoplasmatischem β-Actin und
nukleolärem
Protein, Fibrillarin. Eine Reihe von Plasmiden, die eine oder zwei
Kopien in dem HcRed2A-Tandem, das mit einem Actin oder Fibrillarin
verknüpft
ist, exprimieren, wurde konstruiert. Entsprechende EGFP-markierte funktionelle
Fusionsproteine wurden als positive Kontrollen verwendet, um die
gewünschten
Fluoreszenzmuster sichtbar zu machen. Die gleichzeitige transiente Co-Transfektion
von Zellen mit zwei Plasmiden, die EGFP- und HcRed2A-markierter
fusionierte Konstrukte exprimieren, ermöglicht den Vergleich von grün und rot
fluoreszierenden Bildern innerhalb derselben Zellen, und daher die
Schätzung
von jeglichen Fehlern in den verwendeten roten Markierungen. Bei
der Fusion mit Actin erzeugte die Einzel-HcRed2A-Markierung ziemlich
hohe Niveaus an zytoplasmatischer Aggregation in L929-Fibroblasten,
obwohl einige Filamente und Spannungsfasern teilweise sichtbar waren.
Im Gegensatz dazu war das Muster von Actinstrukturen mit der HcRed2A-Tandemmarkierung
sehr ähnlich
der mit EGFP-Actin.
HcRed2A-Tandem und EGFP-Markierung von Fasern, zellulären Kortizes
und Verfahren waren praktisch nicht zu unterscheiden.
-
Die
Unterschiede zwischen Einzel- und Tandem-HcRed2A-Markierungen, die
zusammen mit Fibrillarin in HEK293-Zellen verwendet wurden, waren
nicht so offensichtlich. HcRed2A-Fibrillarin
zeigte das korrekte Muster in der Mehrzahl von Zellen, obwohl etwa
20% der Zellen noch hohe Niveaus an zytoplasmatischer roter Fluoreszenz
zeigten, die nicht der EGFP-Fibrillarin-Verteilung
entsprach. Andererseits zeigten praktisch alle Zweifarben-markierten
Zellen sehr ähnliche
grün und
rot fluoreszierende Signale im Fall der HcRed2A-Tandem-Markierung. Die doppelte
Größe der Tandemmarkierung
hatte keinen Einfluß auf
die High-Level-Expression
in Zellen, genaues Falten von filamentösem Actin und Markieren der
feinen Actinstrukturen oder den Transport von Fusionsproteinen zu
den Kernen. Basierend auf diesen Ergebnissen schlußfolgerten
wir, daß das
HcRed2A-Tandemkonstrukt für
die Proteinmarkierung im selben Maße wie für EGFP nützlich ist.
-
Wir
wandten diesen Ansatz ferner auf drei andere tetramere rote FPs
an. Eines ist DsRed2, die kommerziell erhältliche verbesserte (nicht-aggregierende
und schnell faltende) Version von DsRed. Das zweite, HcRed, ist
die dunkelroteste fluoreszierende Mutante des nichtfluoreszierenden
Chromoproteins, hcCP. Das dritte, M355NA, ist nicht-aggregierend
und die hellroteste Mutante des Chromoproteins asFP595 (asCP). Diese
FPs in sowohl Einzel- als auch Tandemform wurden mit β-Actin fusioniert
und in L929-Zellen exprimiert, zusammen mit der EGFP-Actinkontrolle.
Wie erwartet, zeigten alle drei Einzel-FPs offenkundig inkorrekte
Muster der Lokalisation mit sehr hoher zytoplasmatischer Aggregation
(7). Im Gegensatz dazu markierten FP-Tandemproteine
adäquat
filamentöse
Actinstrukturen. In dem letzteren Fall waren die Hauptmuster von
Actinstrukturen deutlich unterscheidbar, obwohl der Markierungsgrad
und Kontrast zwischen Actinfilamenten und dem zytoplasmatischen
Hintergrundsignal noch geringer war als der in EGFP-Actin-Bildern.
Eine gewisse nichtspezifische Aggregatbildung wurde außerdem mit
allen drei FP-Tandems beobachtet.
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Rekombinante
DsRed2-Tandem-, M355NA-Tandem- und HcRed-Tandem-Proteine, die in
E. coli exprimiert wurden, waren von ihren Stammeinzelelementen
bei Gelfiltrationsexperimenten, wo sie als Tetramere migrierten
(Daten nicht gezeigt), nicht zu unterscheiden. Dies zeigt, daß jedes
Tandemproteinmolekül
ein intramolekulares „Dimer" bildet, bestehend
aus zwei kovalent verknüpften
FP-Barrels, und zwei von diesen Dimeren vereinigen sich zu der „tetrameren" Struktur (6C). Folglich verhalten sich diese Tandemproteine
als dimere Markierungen. Dies kann der Hauptgrund für die Überlegenheit
von DsRed2-, M355NA- und HcRed-Tandems gegenüber Einzelelementen bei der
Proteinmarkierung sein.
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Unter
Berücksichtigung
der Bedeutung von Fluoreszenzresonanzenergieübertragungsanwendungen (FRET-Anwendungen)
verwendeten wir ein einfaches Modellsystem, um FRET zwischen EYFP-
und HcRed2A-Tandemproteinen zu demonstrieren. Ein pQE30-basierendes
Plasmid, das dreifach fusioniertes HcRed2A-Tandem-EYFP kodiert und
die Faktor-Xa-Proteasespaltungsstelle
innerhalb des Linkers zwischen dem zweiten HcRed2A und EYFP enthält, wurde
konstruiert. Wir erwarteten, Spektralveränderungen bei der Faktor-Xa-Digestion aufgrund
von FRET-Elimination analog zu den gut dokumentierten Beispielen
von Paaren von GFP-Mutanten mit unterschiedlichen Farben zu detektieren.
Statt dessen führte
die Inkubation von gereinigtem Fusionskonstrukt mit Faktor Xa zu
einer allmählichen
Erhöhung
des Gelbemissionspeaks bei 528 nm und gleichzeitiger Verringerung
der Rotemission bei 650 nm mit einem isosbestischen Punkt bei 625
nm. Die Proteasedigestion führte
zu einer 80%igen Erhöhung
der Gelbfluoreszenz und 30%igen Verringerung der Rotfluoreszenz.
Das Verhältnis
von Donator-zu-Akzeptorfluoreszenz veränderte sich um das 2,5fache,
was mit FRET-Niveaus zwischen anderen FP-Paaren vergleichbar war.
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Unsere
Ergebnisse zeigen, daß das
neue dunkelrote HcRed2A-Tandem erfolgreich in zahlreichen biotechnologischen
und zellbiologischen Anwendungen verwendet werden kann, ähnlich wie
GFP und seine Mutanten. Diese dunkelrote Markierung zeigt die Möglichkeit
der Mehrfarbenmarkierung von Fusionsproteinen, die mit einzelnen
roten FP-Markierungen aufgrund der hohen zytoplasmatischen Aggregation
von Fusionskonstrukten unmöglich
ist. Unsere Ergebnisse zeigen, daß die Tandemverknüpfung ebenso
das Targeting von anderen roten tetrameren FPs verbessert. Aufgrund
von intensiven Spektralunterschieden zwischen den GFP-Varianten,
die zur Doppelmarkierung verwendet werden, sollte die zusätzliche
Einfüh rung
von dunkelrotem HcRed2A-Tandem zusammen mit rotem M355NA-Tandem
oder DsRed2-Tandem potentiell Vierfarbenanwendungen ermöglichen.
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Unsere
Daten zeigen außerdem
die Verwendung von HcRed2A-Tandem als FRET-Akzeptor für andere
FP-Donatoren, wie EYFP. Dies stützt
seine Anwendung bei der Entwicklung von tieferen gewebedurchdringbaren
dunkelroten FRET-basierenden Assays, um in vivo die Proteaseaktivitäten und
Protein-Protein-Interaktionen zu untersuchen, und erzeugt intrazelluläre Sensoren.
Außerdem
sollten Emissions- und Anregungsspektralüberlagerungen von GFP-Varianten sowie rote
M355NA- und dunkelrote HcRed2A-Tandems die gleichzeitige Verwendung
von zwei unabhängigen
FRET-Paaren von FPs in einer einzelnen lebenden Zelle ermöglichen.
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C. Schlußfolgerung
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In
dem obigen Experiment setzten wir eine Strategie ein, um das Oligomerisierungsproblem
durch die Verwendung von zwei kovalent verknüpften identischen roten FPs
als nicht-oligomerisierende Fusionsmarkierungen zu überwinden.
Wir wandten diesen Ansatz auf das dimere dunkelrote fluoreszierende
Protein, HcRed2A (Emission/Anregung von 590/640 nm) an, und zeigten
seine Überlegenheit
bei der In-vivo-Markierung von feinen Zytoskelettstrukturen und
winzigen Nucleoli. Die resultierenden Markierungsmuster waren nicht
von denen zu unterscheiden, die durch die üblicherweise verwendeten analogen
verstärkten
GFP (EGFP) Fusionskonstrukte hergestellt wurden. Die Anwendung dieser
Strategie auf tetramere rote FPs (einschließlich DsRed2) verringert signifikant
die nicht-spezifische Aggregation von Fusionsproteinen und verbessert
stark die intrazelluläre
Lokalisation. Die mögliche
Verwendung von diesen FP-Tandemmarkierungen als Akzeptoren für Fluoreszenzresonanzenergieübertragung
(FRET) wurde durch eine 2,5fache Veränderung in dem Emissionsverhältnis von
verstärkter
gelber GFP-Mutante (EYFP) und HcRed2A-Tandem-FRET-Paar in einem
Proteaseassay gezeigt. HcRed2A-Tandem stellt die erste rote fluoreszierende
Markierung dar, der es an den Hauptnachteilen von stark oligomerisierenden
DsRed-Varianten fehlt, und kann sicher als monomere GFP-Mutanten
in einer breiten Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, die
charakteristische dunkelrote Farbe bereitstellen.
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Es
ist aus der obigen Erläuterung
und den Ergebnissen offensichtlicht, daß die vorliegende Erfindung wichtige
neue Mutantennukleinsäurekonstrukte,
die Chromo/Fluoreszenzproteine kodieren, bereitstellt, die in einer
Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen Verwendung finden. Die
gegenständlichen
Nukleinsäurekonstrukte
stellen eine Vielzahl von unterschiedlichen Vorteilen bereit. Beispielsweise
werden, wo die gegenständlichen
Nukleinsäuren
bei der Produktion von Fusionsproteinen eingesetzt werden, die Fusionsteile
mit Fluoreszenzproteinen markiert, die vorhersehbare oligomere Strukturen
erzeugen können,
so daß ein
genaues Signal für
die Protein-Niveaus bestimmt werden kann. An sich stellt die vorliegende
Erfindung einen signifikanten Beitrag für die Technik bereit.
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Obwohl
die vorstehende Erfindung durch Illustration und die Beispiele für ein besseres
Verständnis ausführlich beschrieben
wurde, ist es für
den Fachmann im Lichte der Lehren dieser Erfindung ohne weiteres offensichtlich,
daß bestimmte
Veränderungen
und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der anhängenden
Ansprüche
abzuweichen.
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