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Die
Erfindung bezieht sich auf Metallkomplexverbindungen, Kontrastmittel
für MRI
und in-vivo-NMR-Maker für
NMR-Spektroskopie, umfassend die Metallkomplexverbindungen, und
Verfahren zur in-vivo-Bestimmmung von physiologischen Parametern,
z. B. Enzymaktivität,
unter Verwenden der Metallkomplexverbindungen.
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Mehrere
in-vivo-Verfahren, sowohl Bildgebungstechniken als auch Nicht-Bildgebungs-Techniken,
können
verwendet werden in der Diagnose von Krankheiten. MRI (Magnetresonanzbildgebung)
ist eine häufig
verwendete in-vivo-Bildgebungstechnik
für die
Diagnose von Krankheiten. Sie basiert auf der Wechselwirkung zwischen
Radiowellen und Körpergewebe-Wasserprotonen
in einem Magnetfeld. Um den Bildkontrast in Weichgewebeuntersuchungen
zu verbessern, werden Kontrastmittel allgemein in MRI verwendet.
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Neben
dem Einsetzen von Kontrastmittel-unterstützter MRI als ein Werkzeug
für die
Diagnose, basierend auf Morphologie und/oder Anatomie, wurden mehrere
Versuche unternommen, die Technik zur Messung und Quantifizierung
physiologischer Parameter zu verwenden, um abnormale Änderungen
der physiologischen Änderungen
zu detektieren und eine Diagnose zu ermöglichen, speziell eine Diagnose
in einer frühen Stufe,
basierend auf den Änderungen.
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US 5707605 ,
US 5980862 ,
WO-A-96/38184 und
WO-A-99/25389 offenbaren
MRI-Kontrastmittel,
umfassend einen Komplex, der besteht aus einem paramagnetischen
Metallion und einem Gelator, wobei der Komplex eine Einheit umfasst,
die kovalent an den Gelator gebunden ist, der eine Koordinationsstelle
des paramagnetischen Metallions besetzt. Die Einheit wird entfernt
bei Reaktion mit einem Enzym und die Änderung der Relaxivität wird bestimmt.
Ein Nachteil der offenbarten Kontrastmittel ist, dass die Änderung
in der Relaxivität,
die von der enzymatischen Transformation verursacht wird, relativ
klein ist. Inhärente
Unterschiede in der Konzentration können den Effekt von Relaxiationsänderungen,
die durch die enzymatische Transformation verursacht wird, überwiegen.
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Mosts
et al., Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1997, 36, 726–728, beschreiben
ein MRI-Kontrastmittel,
umfassend Gadolinium und Galactopyranose, das ein Substrat für das Enzym β-Galactosidase
ist. Die Enzym-aktivierte Spaltung der Galactopyranoseeinheit und
die Änderung
der Koordinationszahl von Gadolinium führt nur zu einer kleinen Änderung
in der Relaxivität.
Wenn die Relaxivitätsänderungen
von dieser Größenordnung sind,
muss die lokale Konzentration des Kontrastmittels in normalem Gewebe
und pathologischem Gewebe dieselbe sein (oder muss quantifiziert
werden), um zuverlässige
diagnostische Ergebnisse basierend auf Unterschieden in der Enzymaktivität zu erhalten.
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Da 19F ein Kern ist, der detektierbar ist durch
Magnetresonanz(NMR)-Spektroskopie, können fluorierte Verbindungen
als Kontrastmittel in MRI und als in-vivo-NMR-Marker in NMR-Spektroskopie verwendet
werden. 19F ist ein NMR-aktives Isotop mit
einem Spin ½,
der ungefähr
83% der NMR-Empfindlichkeit von Protonen liefert. Einer der Hauptunterschiede
von Protonen und Fluor im menschlichen oder nicht-menschlichen tierischen
Körper
ist, dass Fluor nur in sehr geringen Konzentrationen existiert,
vorwiegend immobilisiert in der Knochenmatrix. Deshalb interferiert
kein Signalhintergrund während
einer in-vivo-Untersuchung von 19F-NMR oder 19F-MRI.
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In
US 5536491 werden
19F-MRI-Kontrastmedien beschrieben, umfassend
eine Metallkomplexverbindung, in der ein makrozyklischer Polyaminligand,
der Fluoratome enthält,
durch Koordination an ein paramagnetisches Metallion gebunden ist.
Die Kontrastmedien können
chemisch modifiziert sein, um eine Gewebespezifität zu verleihen
(z. B. durch Bilden von Verbunden mit einer gewebespezifischen Substanz
mit einer spezifischen Affinität
für ein
besonderes Gewebe), oder zum Bestimmen von Änderungen in der Gewebeumgebung,
wie der pH oder die Sauerstoffkonzentration durch Bestimmung der Änderung
einer chemischen Verschiebung des Fluors des Kontrastmediums. Als
ein Nachteil ist/sind das/die Fluoratom(e) und das paramagnetische
Metallatom in den in
US 5536491 offenbarten
Verbindungen zu weit entfernt voneinander, und die Änderung
in der chemischen Verschiebung des Fluors bei Änderung im pH wird nicht verstärkt durch
den Einfluss des paramagnetischen Metallions. Als eine Konsequenz
ist die Änderung
in der chemischen Verschiebung des Fluors relativ gering und kleine
pH-Änderungen
können
nicht überwacht
werden.
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In
US 5690909 werden Fluor-enthaltende
makrozyklische Metallkomplexe beschrieben, die aus einem Komplexbildner
und einem paramagnetischen Metallion bestehen. Die Komplexe können verwenden
werden als Temperatursensoren in der NMR-Diagnose durch Bestimmung der chemischen
Verschiebung des Fluors. Da die Änderungen
in der chemischen Verschiebung des Fluors dieser Komplexe intramolekular
im Ursprung und unabhängig
von äußeren Einflüssen sind,
wie Ionenstärke,
Sauerstoffdruck oder pH, können
die Verbindungen nicht verwendet werden, um Änderungen in der Ionenstärke, dem
Sauerstoffdruck oder dem pH zu detektieren.
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Jedoch
gibt es immer noch eine Notwendigkeit für Kontrastmittel, die eine
Diagnose in einem frühen Stadium
mit guter Zuverlässigkeit
ermöglichen
können.
Nützliche
Marker für
eine Diagnose in einem frühen Stadium
in-vivo sind physiologische Parameter, wie Enzymaktivität, pH oder
das Vorhandensein/die Konzentration freier Radikale. Eine abnormale
Enzymaktivität
von spezifischen Enzymen wird oft beobachtet bei Krebs oder mit
Krebs zusammenhängenden
Krankheiten, kadiovaskulären
Krankheiten, Krankheiten des zentralen Nervensystems und bei Entzündungen
und Infektionen. Die Enzymaktivität ist üblicherweise vergrößert im
erkrankten Gebiet im Vergleich zu anderen Gebieten, kann aber auch
verringert sein im erkrankten Gebiet. Es kann üblicherweise angenommen werden,
dass in Tumoren eine vergrößerte Enzymaktivität aus einer Überexpression
spezifischer Gene resultiert. Abnormale pH-Werte sind verbunden mit mehreren schweren
Krankheiten. Der pH-Wert ist üblicherweise
verringert während
Krebskrankheiten, kadiovaskulären
Krankheiten, wie z. B. Herzinfarkt, Osteoporose, Entzündung und
bestimmten Autoimmunkrankheiten. Es ist bekannt, dass freie Radikale
in einer Ischämie
bei Reperfusion erzeugt werden. Sie fördern Komplikationen wegen
eines oxidativen Gewebeschadens, wie beschrieben von H. J. Freisleben,
Clinical Hemorheology and Microcirculation, (2000) 23 (2–4) 219–24. Die
Bestimmung abnormaler physiologischer Parameter und die Identifikation
von Gewebe oder Zellen, die abnormale physiologische Parameter zeigen,
unter Verwenden nicht-invasiver MRI, würde deshalb ein günstiges
Verfahren in der Diagnose im frühen
Stadium sein.
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Wir
haben nun überraschenderweise
gefunden, dass bestimmte Metallkomplexverbindungen, die ein paramagnetisches
Metallion und ein Chelat umfassen, wobei das Chelat mindestens ein
Fluoratom umfasst, zum Überwachen
und Bestimmen physio logischer Parameter verwenden werden können durch
Bestimmen der Änderung
in der chemischen Verschiebung des Fluors, die bei Einfluss der
physiologischen Parameter auf die Metallkomplexverbindungen auftritt.
Es wurde gefunden, dass, wenn das Fluoratom sich innerhalb einer bestimmten
Nachbarschaft zum paramagnetischen Metallion befindet, physiologische
Parameter, wie die Enzymaktivität,
eine Änderung
in der chemischen Verschiebung des Fluoratoms bewirken. Die Metallkomplexverbindungen
können
verwendet werden als MRI-Kontrastmittel oder als NMR-Marker zum Überwachen
oder Detektieren physiologischer Parameter, insbesondere abnormaler
physiologischer Parameter in-vivo.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Metallkomplexverbindungen bereit, umfassend
ein paramagnetisches Chelat, umfassend ein paramagnetisches Metallion
M und einen Chelatbildner, wobei der Chelatbildner ein Chelatbildner
gemäß der Formel
(I) ist, die mindestens ein Fluoratom und eine molekulare Einheit
X umfasst, wobei sich der Koordinationsabstand zwischen X und M
bei Einfluss einer bestimmten enzymatischen Aktivität ändert und
dadurch die chemische Verschiebung des mindestens einen Fluoratoms ändert.
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Der
Begriff „paramagnetisches
Chelat", wie hier
verwendet, bezieht sich auf einen Metallkomplex, der ein paramagnetisches
Metallion und mindestens einen Chelatbildner enthält.
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Der
Begriff „Chelatbildner", wie hier verwendet,
bezieht sich auf chemische Verbindungen, die an Metallatome binden
und sie weniger empfindlich für
andere Verbindungen machen, insbesondere für biologische Verbindungen,
und/oder sie weniger toxisch machen.
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Die
Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung
umfassen bevorzugt ein paramagnetisches Metallion M, ausgewählt aus
der Gruppe, die besteht aus divalenten und trivalenten Ionen eines
Elementes der Ordungszahl 21–29,
42, 44 und 57–83.
Besonders bevorzugte parametische Metallionen sind La3+,
Pr3+, Tm3 +, Dy3+, Eu3+ und Mn2+. Speziell
besonders bevorzugte paramagnetische Metallionen M sind La3+, Pr3+ Tm3+, Dy3+, Eu3+.
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Der
Chelatbildner, der in den Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung
vorhanden ist, ist ein Chelatbildner gemäß der Formel (I). Der Chelatbildner
kann ein azyklischer, zyklischer oder makrozyklischer Chelatbildner
sein. Verbindungen, die als Chelatbildner für die vorliegende Erfindung
verwendet werden könnten,
sind beschrieben in Watson, A. D., Rocklage, S. M. und Carvlin,
M. J.: Contrast Agents in Stark, D. D. und Bradley, W. G. (Hrsg):
Magnetic resonance imaging. Band eins, Mosby Year Book. St. Louis
(1992) 372–437.
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Der
Chelatbildner ist ein Chelatbildner gemäß der Formel (I)
wobei
R
1 Wasserstoff
oder C
1-C
15-Alkyl
repräsentiert,
das gegebenenfalls substituiert sein kann mit einer oder mehreren
Hydroxy-Gruppen,
A und B dieselben oder verschieden sind und
CHR
1R
2 repräsentieren,
wobei
R
1 von der oben beschriebenen
Definition ist und
R
2 repräsentiert
Wasserstoff, C
1-C
20-Alkyl,
C
6-C
20-Aryl, C
6-C
20-Aralkyl, wobei
die Reste gegebenenfalls substituiert sein können mit einer oder mehreren
Hydroxygruppen, oder
A und B zusammen eine Brücke (CH
2)
m bilden,
Z
repräsentiert
NH
2. NHR
2, OH, O
– oder
OR
3, wobei R
3 ein
Basenäquivalent
oder ein Metallionenäquivalent
ist,
X repräsentiert
eine molekulare Einheit, deren Koordinationsabstand zum paramagnetischen
Metallion, das durch den Chelatbildner der Formel (I) chelatiert
ist, sich bei Einfluss einer enzymatischen Aktivität ändert, und ausgewählt ist
aus der Gruppe von
Alkyl-O-PO
32
– oder
Aryl- O-PO
3 2–,
die Substrate für
Phosphatasen sind,
Alkyl-(NH)-(Glu)n, das ein Substrat ist
für Aminopeptidase
A,
4-Alkyl-(C
6R
1R
2R
3R
4)NH-aminosäure-NH
2, wobei R
1–R
4 stehen für Wasserstoff oder F, Cl oder
NO
2, welches ein Substrat für Aminopeptidase
ist;
4-Alkyl-(C
6H
4)-CO-Aminosäure-CO
2H, welches ein Substrat für Carboxypeptidase
ist,
4-Alkyl-(C
6H
4)-CH
2-NH
3 +,
welches ein Substrat für
Monoaminoxidase ist, und
1-Alkyl-β-O-glucuronsäure, welche ein Substrat für β-Glucuronidase
ist,
Y repräsentiert
ein Fluoratom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe, umfassend mindestens
ein Fluoratom,
D repräsentiert
eine gesättigte
oder ungesättigte
geradkettige oder verzweigtkettige Kohlenwasserstoffgruppe, enthaltend
1 bis 4 Kohlenstoffatome, oder eine Phenylgruppe,
m repräsentiert
eine ganze Zahl von 2 bis 3 und
n und o dieselben oder verschieden
sind und eine ganze Zahl von 1 bis 3 repräsentieren, wobei der Koordinationsabstand
zwischen X und M sich ändert
bei Einfluss einer enzymatischen Aktivität und dadurch die chemische
Verschiebung des mindestens einen Fluoratoms geändert wird.
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Bevorzugte
Chelatbildner gemäß der Formel
(I) sind Derivate von Polyaminocarboxylaten. Besonders bevorzugte
Chelatbildner gemäß der Formel
(I) sind die folgenden Verbindungen, wobei eine der Carboxygruppen
COOH substituiert ist durch die Gruppe X-D-Y gemäß der Formel (I):
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Speziell
besonders bevorzugte Chelatbildner gemäß der Formel (I) sind DTPA,
DOTA und D03A, wobei eine der Carboxygruppen COOH substituiert ist
durch eine Gruppe X-D-Y der Formel (I).
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Ferner
umfassen die Chelatbildner mindestens ein Fluoratom und eine molekulare
Einheit, wobei der Koordinationsabstand zwischen X und M sich ändert beim
Einfluss einer bestimmten enzymatischen Aktivität und dadurch die chemische
Verschiebung des mindestens einen Fluoratoms geändert wird. Gemäß der NMR-Theorie
beeinflusst der Abstand d die Verschiebung gemäß der folgenden Formel:
wobei δ der Winkel X-M-F ist, wobei
F das mindestens eine Fluoratom ist, das durch M beeinflusst ist.
Die Änderung
in der Verschiebung, die durch das paramagnetische Metallion M induziert
wird, ist abhängig
vom Abstand zwischen M und F in der dritten Ordnung.
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Die
Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung
umfassen bevorzugt einen Chelatbildner der Formel (I), der mehr
als ein Fluoratom umfasst, wobei die Fluoratome bevorzugt chemische
Verschiebungen des Fluors zeigen, die im Wesentlichen dieselben
sind. Im Wesentlichen dieselben bedeutet, dass die Werte der chemischen
Verschiebung aller Fluoratome verteilt sind innerhalb eines ausreichend
engen Bereiches, bevorzugt innerhalb eines Bereiches von 50 ppm
oder weniger, besonders bevorzugt innerhalb des Bereichs von 30
ppm oder weniger, so dass die Signale von allen Fluoratomen wirksam
geprüft
werden in MRI- oder NMR-Messungen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung einen Chelatbildner
der Formel (I), der mindestens eine geradkettige oder verzweigkettige
Alkygruppe, Arylgruppe oder Aralkylgruppe umfasst, substituiert
mit einem oder mehreren Fluoratomen, bevorzugt mit mehr als einem
Fluoratom. Bevorzugt umfasst der Chelatbildner der Formel (I) mindestens
ein Fluoratom oder eine Perfluoralkyl- oder Perfluoraryl-Gruppe,
in denen alle Wasserstoffatome durch Fluor substituiert sind. Die Anzahl
von Kohlenstoffatomen in diesen Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Perfluoralkyl-
und Perfluoraryl-Gruppen beträgt bevorzugt
1–10.
Die oben erwähnten
Gruppen können
zusätzlich
eine oder mehrere funktionelle Gruppen enthalten, wie Hydroxylgruppen,
Amingruppen, Carbonylgruppen oder Amidgruppen, oder ein oder mehrere
Heteroatome, wie N, O oder S. Besonders bevorzugt umfasst der Chelatbildner
mindestens ein Fluoratom oder mindestens eine Gruppe, ausgewählt aus
der Gruppe, die besteht aus Trifluormethyl, Perfluorethyl, 2,2,2-Trifluorethyl,
Perfluorpropyl, Perfluorisopropyl, Bis(trifluormethyl)methyl, Tris(trifluormethyl)methyl, 2,2,3,3,3-Pentafluorpropyl,
Perfluorbutyl, Trifluormethylphenyl, 1,3-Di(trifluormethyl)phenyl,
Trifluormethylbenzyl, 1,3-Di(trifluormethyl)benzyl, Tris(trifluormethyl)methylphenyl,
Tris(trisfluormethyl)-methylbenzyl, Fluorphenyl, Difluorphenyl,
Pentafluorphenyl und Pentafluorbenzyl. Speziell besonders bevorzugt
umfasst der Chelatbildner der Formel (I) mindestens ein Fluoratom oder
eine Gruppe, ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus Trifluormethyl, Tris(trifluormethyl)methyl
und Pentafluorphenyl.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Chelatbildner der Formel (I) mindestens ein Fluoratom,
das die chemische Verschiebung des Fluors ändert bei Einfluss einer bestimmten
enzymatischen Aktivität,
und mindestens ein Fluoratom, das nicht die chemische Verschiebung
des Fluors ändert
bei Einfluss der bestimmten enzymatischen Aktivität. Das/die
letztere(n) Fluoratom(e) dient/dienen als ein interner Standard.
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Die
Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung
umfassen ferner eine molekulare Einheit X und der Koordinationsabstand
der molekularen Einheit X und dem paramagnetischen Metallion M ändert sich
beim Einfluss eines physiologischen Parameters.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt die molekulare Einheit X eine bestimmte Affinität zum paramagnetischen
Metallion M, der zu einem bestimmten Koordinationsabstand zwischen
X und M führt.
Der Koordinationsabstand ist derart, dass die chemische Verschiebung
des mindestens einen Fluoratoms beeinflusst wird. Bei Einfluss einer
bestimmten enzymatischen Aktivität
wird die Affinität
von X zu M verringert, der Koordinationsabstand zwischen X und M
verändert
sich und so ändert
sich die chemische Verschiebung des mindestens einen Fluoratoms
auch. Z. B. könnte
die molekulare Einheit X mit einer bestimmten Affinität zum paramagnetischen
Metall M eine negativ geladene X-Gruppe (X–)
sein.
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Die
Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung
umfassen bevorzugt paramagnetische Chelate, enthaltend ein paramagnetisches
Metallion, ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus La3+, Pr3+, Tm3+, Dy3+, Eu3+ und Mn2+ und einem Chelaltbildner ausgewählt aus
der Gruppe, die besteht aus DTPA, DOTA, EDTA, DTPA-BMA, TTHA, DTPA,
D03A und TETA, wobei eine der Carboxygruppen COOH substituiert ist
durch eine Gruppe X-D-Y gemäß der Formel
(I). Besonders bevorzugte paramagnetische Chelate sind jene, die
paramagnetische Metallionen enthalten, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus La3+, Pr3+,
Tm3+, Dy3+, Eu3+, und einen Chelatbildner, ausgewählt aus
der Gruppe, die besteht aus DTPA, DOTA und D03A, wo bei eine der
Carboxygruppen COOH durch eine Gruppe X-D-Y gemäß der Formel (I) substituiert
ist.
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Die Änderung
in der chemischen Verschiebung des Fluors, die bei Einfluss einer
bestimmten enzymatischen Aktivität
gemäß der Erfindung
erfolgt, beträgt
bevorzugt mindestens 1 ppm, besonders bevorzugt mindestens 2 ppm
und speziell besonders bevorzugt mindestens 3 ppm. Die Änderung
in der chemischen Verschiebung des Fluors kann Feldaufwärts oder
Feldabwärts
sein (positiv oder negativ). Änderung
in der chemischen Verschiebung des Fluors können z. B. berechnet werden
mit Verschiebungsdaten gemäß Berger
et al. (Hgs.), NMR Spectroscopy of the non-metallic elements, John
Wiley & Sons,
Chichester 1997, Kapitel 6, S. 398–699.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung sind Kontrastmittel oder in-vivo-NMR-Marker,
umfassend Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung.
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Ein
noch anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von Metallkomplexverbindungen
gemäß der Erfindung
als Kontrastmittel oder in-vivo-NMR-Marker.
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Ein
noch anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von Metallkomplexverbindungen
gemäß der Erfindung
für die
Herstellung von Kontrastmitteln oder in-vivo-NMR-Marker.
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Ein
noch anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von Metallkomplexverbindungen,
Kontrastmitteln oder in-vivo-NMR-Markern gemäß der Erfindung zum Überwachen
oder zur Detektion physiologischer Parameter, bevorzugt zum Überwachen
oder zur Detektion abnormaler physiologischer Parameter.
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Ein
noch anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von Metallkomplexverbindungen,
Kontrastmitteln oder in-vivo-NMR-Markern gemäß der Erfindung für die Diagnose
von Krankheiten im menschlichen oder nicht-menschlichen tierischen
Körper.
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Ein
noch anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von Metallkomplexverbindungen,
Kontrastmitteln oder in-vivo-NMR-Markern gemäß der Erfindung zur De tektion
von Gebieten einer Krankheit eines menschlichen oder nicht-menschlichen
tierischen Körpers.
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Ein
noch anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von Metallkomplexverbindungen
gemäß der Erfindung
für die
Herstellung eines Kontrastmittels oder eines in-vivo-NMR-Markers
für die
in-vivo-Detektion abnormaler physiologischer Parameter im menschlichen
oder nicht-menschlichen tierischen Körper durch Bestimmung der Änderung
in der chemischen Verschiebung des Fluors bei Einfluss der physiologischen
Parameter auf die Metallkomplexverbindungen unter Verwenden von 19F-MRI- oder 19F-NMR-Spektroskopie.
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Metallkomplexverbindungen
gemäß der Erfindung,
in denen der Koordinationsabstand zwischen X und M sich ändert bei
Einfluss einer bestimmten Enzymaktivität, umfassen eine molekulare
Einheit X, die ein Enzymsubstrat ist, die mit bestimmten spezifischen
Enzymen reagiert und dadurch den Koordinationsabstand zwischen der
molekularen Einheit X und dem paramagnetischen Metallion M ändert.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Metallkomplexverbindung gemäß der Erfindung Alkyl-O-PO3 2– oder Aryl-O-PO3 2– die Substrate für Phosphatasen
sind. Die Reaktion des Substrats mit Phosphatasen führt zu einer
hydrolytischen Spaltung zu Alkyl-OH oder Aryl-OH und PO4 2–.
Bevorzugt umfasst die Metallionenkomplexverbindung gemäß der Erfindung
die folgenden Enzymsubstrate für
Phosphatasen.
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Metallkomplexverbindungen,
die Alkyl-O-PO3 2– oder
Aryl-O-PO3 2– umfassen,
oder Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker, die die Metallkomplexverbindungen
umfassen, sind besonders bevorzugt für die Detektion einer abnormalen
Aktivität
von Phosphatasen für
die Diagnose von Krebs oder mit Krebs verwandten Krankheiten, bevorzugt
für die
Diagnose von Prostatakarzinomen, für die Diagnose von Knochenerkrankungen,
oder die Diagnose einiger Lebererkrankungen und für die Diagnose
von Trombocytopenie.
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In
einer ferner besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Metallkomplexverbindung
gemäß der Erfindung
Alkyl-(NH)-(Glu)n, das ein Substrat für Aminopeptidase
A ist. Die Reaktion des Substrats mit Aminopeptidase A führt zur
hydrolytischen Spaltung zu Alkyl-NH3 + und n-Glu.
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In
einer ferner besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Metallkomplexverbindung
gemäß der Erfindung
4-Alkyl-(C6R1R2R3R4)NH-aminosäure-NH2, das ein Substrat für Aminopeptidase ist, wobei R1 bis R4 Wasserstoff
oder elektronegative Proben sind, wie F, Cl oder NO2,
wobei die elektronegativen Gruppen vorhanden sind in ausreichenden
Anzahlen, um sicher zu stellen, dass die Aminogruppe minimal protoniert
ist bei physiologischem pH. Die Reaktion des Enzymsubstrats mit
Aminopeptidase führt
zur hydrolytischen Spaltung zu 4-Alkyl-(C6R1R2R3R4)NH2 und Aminosäure. Die Änderung
in der Ladung wird abhängen
von der Ladung des Aminosäurerestes
(z. B. Lys oder Arg würden
zum Verlust von zwei positiven Ladungen führen).
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Metallkomplexverbindungen,
die Alkyl-(NH)-(Glu)n umfassen, das ein
Substrat ist für
Aminopeptidase A, oder 4-Alkyl-(C6R1R2R3R4)NH-aminosäure-NH2,
das ein Substrat ist für
Aminopeptidase oder Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker, die die Metallkomplexverbindungen
umfassen, sind besonders bevorzugt für die Detektion einer abnormalen
Aktivität
der Enzyme für
die Diagnose von Krankheiten des zentralen Nervensystems.
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In
einer ferner besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Metallkomplexverbindung
gemäß der Erfindung
4-Alkyl-(C6H4)CO-aminosäure-CO2H, das ein Sub strat für Carboxypeptidase ist. Die
Reaktion des Enzymsubstrats mit Carboxypeptidase führt zur
hydrolytischen Spaltung zu 4-Alkyl-(C6H4)CO2 – und Aminosäure.
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Metallkomplexverbindungen,
umfassend 4-Alkyl-(C6H4)CO-aminosäure-CO2H oder Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker,
die die Metallkomplexverbindungen umfassen, sind besonders bevorzugt
für die
Detektion einer abnormalen Aktivität von Carboxypeptidasen für die Diagnose
von cardiovasculären
Krankheiten.
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In
einer ferner besonders bevorzugten umfasst die Metallkomplexverbindung
gemäß der Erfindung 4-Alkyl-C6H4-CH2-NH3 +, das ein Substrat
für Monoaminoxidase
ist. Die Reaktion des Enzymsubstrats mit Monoaminoxidase erfordert
das Vorhandensein von Wasser und Sauerstoff und führt zur
hydrolytischen Spaltung in 4-Alkyl-C6H4-CHO,
H2O2 und NH4 +.
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Metallkomplexverbindungen,
die 4-Alkyl-C6H4-CH2-NH3 + oder
Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker
umfassen, die die Metallkomplexverbindungen umfassen, sind besonders
bevorzugt für
die Detektion einer abnormalen Aktivität von Monoaminoxidase für die Diagnose
von Krankheiten des zentralen Nervensystems.
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In
einer ferner besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Metallkomplexverbindung
gemäß der Erfindung
1-Alkyl-β-O-glucuronsäure, das
ein Substrat für β-Glucuronidase ist.
Die Reaktion des Enzymsubstrats mit β-Glucuronidase führt zur
hydrolytischen Spaltung in Alkyl-OH und Glucuronsäure.
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Analoge
Reaktionen können
entwickelt werden für
andere Enzyme, wie z. B. Galacturonidase oder Iduronidase.
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Metallkomplexverbindungen,
umfassend 1-Alkyl-β-O-glucuronsäure oder
Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker, die die Metallkomplexverbindungen
umfassen, sind besonders bevorzugt für die Detektion einer abnormalen
Aktivität
von β-Glucuronidase
für die
Diagnose von Diabetis mellitus, Nieren-Krankheiten, Bauchspeicheldrüsenkrebs
und Leberkrankheiten.
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Neben
hydrolytischer Spaltung gibt es viele chemische Modifikationen,
die bei Reaktion der Metallkomplexverbindung gemäß der Erfindung, die ein Enzymsubstrat
mit einem spezifischen Enzym umfasst, auftreten können. Die
folgenden chemischen Modifikationen sind umfasst:
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Hydrolytische Spaltung
-
- • Peptidasen
(Carboxypeptidasen, Aminopeptidasen)
- • Glycosidasen:
Glucuronidasen, Glucosidasen, Galactosidasen, Galacturonidasen,
Mannosidasen, Sialidasen, Lactase
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Reaktionen, die in Signalgebungswegen
involviert sind:
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- • Hydrolyte
von Phosphatestern in Protein: Protein-Phosphatasen
- • Deaminierung
von Neurotransmittern: Monoaminoxidase
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Vererbte
Defekte in Enzymmolekülen
sind die bei weitem größte Kategorie
von vererbbaren Krankheiten. Wie erwartet variiert die Art und die
Ernsthaftigkeit der Krankheit stark. In einigen Populationen kann
ein Individuum von hundert durch einen spezifischen vererbbaren
Enzymschaden beeinträchtigt
werden. In der Diagnose von Defekten in Enzymmolekülen ist
es oft wichtig, die Gebiete zu lokalisieren, in denen ein spezifisches
Enzym nicht exprimiert wird. Dies könnte ausgeführt werden durch die Verfahren
gemäß der Erfindung. Ein
Patient kann z. B. neurologische Symptome zeigen, aber das primär beeinflusste
Organ könnte
die Leber sein. Viele der Enzyme, die in der folgenden Liste angegeben
sind, wurden im Detail studiert, siehe Scriver et al in „The metabolic
basis of inherited disease",
6. Ausgabe, McGraw-Rill, New York 1989. Künstliche Substrate für diese
Enzyme sind verfügbar
und Metallkomplexverbindungen, die die künstlichen Substrate oder Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker
umfassen, die die Metallkomplexe umfassen, können verwendet werden, um die
Enzyme für
die Diagnose vererbter Defekte zu detektieren.
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Enzyme, die als Defekt in verschiedenen
vererbten Krankheiten bekannt sind:
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• Störungen von
lysosomalen Enzymen
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- α-L-Iduronidase
- Iduronatsulfatase
- Heparan-N-sulfatase
- α-N-Acetylglucosaminidase
- Acetyl-CoA-α-Glucosaminidacetyltransferase
- Acetylglucosamin-6-sulfatase
- Galactose-6-sulfatase
- β-Galactosidase
- N-Acetylgalactosamin-4-sulfatase
- β-Glucuronidase
- UDP: N-Acetylglucosamin: Lysosomalenzym-N-acetylglucosaminyl-1-phosphotransferase
- α-Mannosidase
- α-Neuraminidase
- Aspartylglucosaminidase
- α-L-Fucosidase
- Säurelipase
- Säureceramidase
- Sphingomyelinase
- Glucocerebrosidase
- Galactosylceramidase
- Steroidsulfatase
- Arylsulfatase
- α-Galactosidase
- α-N-Acetylgalactosaminidase
- Säure-β-Galactosidase
- β-Hexosaminidase
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• Störungen von
Bindegeweben
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- Lysyl-hydroxylase
- Kollagenase
- Alkalische Phosphatase
- Carbonsäureanhydrase
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Die
Metallkomplexverbindung oder das Kontrastmittel/der in-vivo-NMR-Marker,
das/der die Metallkomplexverbindung gemäß der Erfindung umfasst, die
ein Enzymsubstrat umfasst, kann als ein Enzymsubstrat synthetische
organischer Verbindungen, natürlich
auftretende Verbindungen oder halbsynthetische Verbindungen umfassen.
Die Metallkomplexverbindung oder das Kontrastmittel/der in-vivo-NMR-Marker, der die Metallkomplexverbindung
umfasst, umfasst z. B. Peptide, Peptido-Mimetika, Fettsäuren, Proteine, Kohlenhydrate oder
biologische Vorläufer
davon, die einen oder mehrere der folgenden funktionellen Gruppen
enthalten können:
Alkohole, Phenole, Ester, einschließlich Ester mit anderen Säuren als
Carbonsäuren,
Amide, Amine, Mercaptogruppen, aromatische Ringe und heterozyklische
Ringsysteme. Die Gesamtstruktur des Enzymsubstrats kann zyklisch
oder linear sein.
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Metallkomplexverbindungen
gemäß der Erfindung,
in denen sich der Koordinationsabstand zwischen X und M bei Einfluss
einer Enzymaktivität ändert, können verwendet
werden als Kontrastmittel oder in-vivo-NMR-Marker oder können verwendet
werden für
die Herstellung von Kontrastmitteln oder in-vivo-NMR-Marker. Derartige
Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker können bevorzugt verwendet werden
für eine in-vivo-Detektion einer Enzymaktivität, bevorzugt
für die
Detektion einer abnormalen Enzymaktivität, wobei die Detektion der
abnormalen Enzymaktivität
bevorzugt verwendet wird für
die Diagnose von Krankheiten im menschlichen oder nicht-menschlichen
tierischen Körper
oder zum Detektieren von Gebieten einer Krankheit im menschlichen
oder nicht-menschlichen tierischen Körper.
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In
einer ferner bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung ferner einen
Zielausrichtungsvektor.
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Ein
Zielausrichtungsvektor gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine molekulare Einheit, die das Zielausrichten der
Metallkomplexverbindungen auf eine spezifische Stelle im menschlichen
oder nicht-menschlichen tierischen Körper ermöglicht, bevorzugt lokalisiert
im Bereich der Krankheit. Die spezifischen Stellen sind z. B. Rezeptoren,
Zeilen und Zellabteilungen. Bevorzugt ermöglicht der Zellausrichtungsvektor
das Zielausrichten der Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung
auf einen spezifischen Rezeptor, bevorzugt auf einen Tumor-spezifischen
Rezeptor. In einer beson ders bevorzugten Ausführungsform ist der Zielausrichtungsvektor
eine molekulare Einheit, die eine Affinität für einen Tumor-spezifischen
Rezeptor zeigt.
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Eine
Metallkomplexverbindung gemäß der Erfindung
ferner umfassend einen Zielausrichtungsvektor, oder ein Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker,
umfassend die Metallkomplexverbindung, sollte eine vergrößerte Verweilzeit
am Gebiet der Krankheit zeigen.
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Die
Metallkomplexverbindung gemäß der Erfindung
oder das Kontrastmittel/der in-vivo-NMR-Marker, der
die Metallkomplexverbindung umfasst, kann ein wasserlösliches
oder wasserunlösliches
Molekül
sein, z. B. eine Verbindung mit begrenzter Löslichkeit in Wasser, so dass
die Verbindung als ein Pulver oder eine Suspension in dem Verfahren
gemäß der Erfindung
verabreicht werden muss. Das molekulare Gewicht der Metallkomplexverbindung
oder des Kontrastmittels/des in-vivo-NMR-Markers, der die Metallkomplexverbindung umfasst,
variiert und kann niedrig (50–2000)
oder hoch (über
2000) sein.
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Wenn
die Metallkomplexverbindung gemäß der Erfindung
eine Gesamtladung trägt,
kann sie in der Form eines Salzes mit einem physiologisch annehmbaren
Gegenion verwendet werden, z. B. ein Ammonium, substituiertes Ammonium,
Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Kation oder ein Anion, das von
einer anorganischen oder organischen Säure abgeleitet ist.
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Die
Metallkomplexverbindung gemäß der Erfindung
oder das Kontrastmittel/der in-vivo-NMR-Marker, der
die Metallkomplexverbindung umfasst, die für Diagnose verwendet wird,
ist bevorzugt formuliert in einer konventionellen pharmazeutischen
oder veterinär-parenteralen
Verabreichungsform, z. B. Suspensionen, Dispersionen, etc., z. B.
in einem wässrigen
Träger,
wie Wasser für
Injektionen.
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Die
Metallkomplexverbindung oder das Kontrastmittel/der in-vivo-NMR-Marker,
der die Metallkomplexverbindung enthält, gemäß der Erfindung, kann weiter
enthalten pharmazeutisch annehmbare Verdünnungsmittel und Hilfsmittel
und Formulierungshilfen, z. B. Stabilisatoren, Antioxidantien, die
Osmolalität
einstellende Mittel, Puffer oder pH-einstellende Mittel.
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Die
am meisten bevorzugte Formulierung für die Metallkomplexverbindungen
oder die Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker, die die Metallkomplexverbindungen
enthalten, die für
Diagnose von Krankheiten im menschlichen oder nicht-menschlichen
tierischen Körper
verwendet werden, ist eine sterile Lösung oder Suspension für intravaskuläre Verabreichung
oder für
eine direkte Injektion in ein Gebiet von Interesse. Wo die Metallkomplexverbindungen
oder Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker, die die Metallkomplexverbindungen
enthalten, in einer verwendungsbereiten Form für parenterale Verabreichung
formuliert sind, ist das Trägermedium bevorzugt
isotonisch oder etwas hypertonisch.
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Die
Dosierung der Metallkomplexverbindungen oder Kontrastmittel, die
die Metallkomplexverbindungen umfassen, die in der Diagnose von
Krankheiten im menschlichen oder nicht-menschlichen tierischen Körper verwendet
werden, wird von der klinischen Indikation, den kontrasterzeugenden
Spezien und den Mitteln abhängen,
durch die die Kontrastverstärkung
erfolgt.
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Während die
Metallkomplexverbindungen gemäß der Erfindung
oder Kontrastmittel/in-vivo-NMR-Marker, die die Metallkomplexverbindungen
umfassen, gemäß der Erfindung,
für die
Diagnose von Krankheiten im menschlichen oder nicht-menschlichen tierischen
Körper
besonders geeignet sind und eine parenterale Verabreichung beinhalten,
z. B. in die Vaskulatur oder direkt in ein Organ oder ein Muskelgewebe,
wobei die intravenöse
Verabreichung speziell bevorzugt ist, ist eine Verabreichung, über eine
nicht-parenterale Route auch anwendbar, z. B. transdermale, nasale,
sublinguale Verabreichung oder Verabreichung in eine externe Körperkavität, z. B.
den gastrointestinalen Trakt, die Blase, den Uterus oder die Vagina.
Die vorliegende Verwendung ist bestimmt, sich zu erstrecken, um
eine derartige Verabreichung abzudecken.
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In
einem anderen Aspekt können
die Verfahren gemäß der Erfindung
verwendet werden für
eine Anschlusstherapie. Falls eine therapeutische Behandlung einer
Krankheit zu einer Änderung
eines physiologischen Parameters, d. h. zu einer Zunahme/einer Abnahme
von einem oder mehreren spezifischen Enzymen führt, kann der Erfolg der therapeutischen
Behandlung leicht verfolgt werden durch die Verfahren gemäß der Erfindung.
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In
einem noch anderen Aspekt können
die Verfahren gemäß der Erfindung
verwendet werden für
die Auswahl einer Arzneimitteltherapie. Falls zum Beispiel behauptet
wird, dass eine zugenommene/abgenommene Enzymaktivität verantwortlich
ist für
eine bestimmte Krankheit, könnte
die abnormale Enzymaktivität
ausgewählt
werden als ein Ziel für
die Arzneimitteltherapie. Bevorzugt verwendet werden die Verfahren
gemäß der Erfindung
zuerst für
die Auswahl einer Arzneimitteltherapie und nachfolgend für eine Anschlusstherapie
mit dem ausgewählten
Arzneimittel.
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In
einem noch anderen Aspekt können
die Verfahren gemäß der Erfindung
verwendet werden zum Dosieren von Arzneimitteln in der Arzneimitteltherapie.
Falls eine therapeutische Behandlung einer Krankheit abzielt auf
z. B. ein oder mehrere spezifische Enzyme, sollte die Aktivität des/der
Enzym(e) vergrößert/verringert werden
durch die Arzneimitteltherapie, für die die Verfahren gemäß der Erfindung
verwendet werden können, um
zu bestimmen, ob die Arzneimitteltherapie unter Verwenden einer
geeigneten Dosis des Arzneimittels ausgeführt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Verfahren der Erfindung in einem ersten Schritt verwendet
für die
Diagnose der Krankheit und die Auswahl der Arzneimitteltherapie
und in einem zweiten Schritt für
die Dosierung von Arzneimitteln in der Arzneimitteltherapie, wie
auch zum Verfolgen der Arzneimitteltherapie.
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Beispiele
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Beispiel 1
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a) Synthese von 1,4,7-Tri-(carboxymethyl)-10-(3-fluoro-2-hydroxypropanoyl)-1,4,7,10-tetraazacyclododecan
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0,5
g (0,84 mmol) von 1,4,7-Tri-(carboxymethyl-tert-butylester)-1,4,7,10-tetraazacyclododecan (D03A-TBE)
wurde zugegeben in ein bemanteltes Gefäß, das 7 ml THF (Tetrahydrofuran)
enthielt. Das THF wurde vorgewärmt
unter Verwenden eines gerührten
Bades auf 40°C.
0,162 mml (2,52 mmol) Epifluorhydrin wurde langsam zugegeben, gefolgt
von der langsamen Zugabe von 0,129 ml (0,093 mmol) von Triethylamin über eine
Zeitdauer von 5 Minuten. Die Reaktionsmischung wurde ab geschlossen
und gerührt
unter Verwenden eines magnetischen Rührers über Nacht bei 40°C. Weitere
0,047 ml (0,34 mmol) Triethylamin wurden zugegeben nach annähernd 17
Stunden. Die Reaktion wurde dann zum Rühren stehen gelassen für 3 Tage
bei 40°C.
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2
ml der Reaktionsmischung (0,24 mmol Material) wurde konzentriert
in Vakuum (20 mmHg/30°C),
um Lösungsmittel
und überschüssiges Ethylamin
zu entfernen. Die Entfernung der Schutzgruppen wurde ausgeführt durch
Zugabe von 5 ml TFA (Trifluoressigsäure) zum konzentrierten Rohprodukt,
diesem folgte Rühren über Nacht.
Die Mischung wurde wieder konzentriert unter Vakuum (20 mm Hg/30°C). Das Rohprodukt
wurde aufgelöst
in 2 ml H2O, der pH eingestellt auf ungefähr 10 unter
Verwenden von 25%-igem NH3 (aq). Die Mischung
wurde dann auf einen negativen Ionenaustauscher geladen (Biorad
AG 1-X8, 200–400
Mesh, Acetat-Form). Nach dem Waschen mit 500 ml H2O
wurde das Produkt eluiert unter Verwenden von 150 ml 3 M Ameisensäure. Sequenzielles
Waschen und Konzentrieren mit 5 ml H2O (7 ×) ergab
0,2 g eines klaren Öls. MS
(ES+): 423,2 (100, [M + H]+). MS-Daten zeigten
das erwartete molekulare Ion für
diese Verbindung. NMR-Daten stützten
auch die gegebene Struktur.
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b) NMR-Experimente
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Alle
Spektren wurden aufgenommen in 5 mm-Röhrchen unter Verwenden eines
Varian-Unity-Inova 500 Spectrometers (11 Tesla) mit einer indirekten
1H-{Breitband}-Detektion,
und einer Sonde mit einem gepulsten Feldgradienten. Vorbereitende
Experimente wurden ausgeführt
in sowohl D2O- und CD3OD-Lösungsmitteln
bei verschiedenen Temperaturen, um ein optimales Zeitskalenfenster
in Hinblick auf die Dynamik des Moleküls zu etablieren, aber die
Ergebnisse, für
die die Strukturbestimmung ausgeführt wurde und die abgeleiteten
NMR-Daten wurden alle erhalten in CD3OD
bei 50°C.
TMS wurde verwendet als interne Referenz für die 1H- und 13C-Spektren und C6F6 als interne Referenz
für die 19F-Spektren. Außer direkt detektierten 1H-
und 19F-Spektren wurden 1H-1H-GCOSY- und 1H-{13C}-GHSQC- und GHMBC 2D-Spektren aufgenommen.
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NMR-Daten:
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- 1H-NMR: (500 MHz); δ (CD30D,
50°C) 4,46
(d von ABX-Systems), 4,35 (d von Multipletts), 4,13 (AB-Quartett, J
ca. 17 Hz), 3,66 (AB-Quartett, J 18,5 Hz), 3,46–3,57 (breites Multiplett),
3,39 (AB-Quartett, J ca. 20 Hz), 3,04–3,28 (breites Multiplett). 19F-NMR: (470 MHz); δ (CD30D, 50°C) –231,2 ppm (t J 47,7 Hz von
d J 19,6 Hz).
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Beispiel 2
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Synthese des Europium-Komplexes von 1,4,7-Tri-(carboxymethyl)-10-(3-fluoro-2-hydroxypropanoyl)-1,4,7,10-tetraazacyclododecan
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Der
Europium-Komplex dieses Liganden wurde erzeugt durch Auflösen von
75 mg Ligand (1,4,7-Tri-(carboxymethyl)-10-(3-fluoro-2-hydroxypropanoyl)-1,4,7,10-tetraazacyclododecan)
in 1 ml H2O, gefolgt von Zugeben von 36
mg EuCl3 und Erwärmen bei 50°C für 5 Minuten. MS (ES+): 573,1
(34, [M]). MS-Daten der Mischung zeigten, die charakteristischen
Isotopen-Muster für
den Europium-Komplex.
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Beispiel 3
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a) Synthese von 1,4,7-Tri-(carboxymethyl-tert-butylester)-10-(3-fluoro-2-hydroxypropanoyl)-1,4,7,10-tetraazacyclododecan
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2,0
g (3,358 mmol) von 1,4,7-Tri-(carboxymethyl-tert-butylester)-1,4,7,10-tetraazacyclododecan (D03A-TBE)
wurde zugegeben in ein bemanteltes Gefäß, das 28 ml THF (Tetrahydrofuran)
enthielt. Das THF wurde vorerwärmt
unter Verwenden eines gerührten
Bades bei 30°C.
1,23 g (10,07 mmol) Epifluorhydrin wurde zugegeben, gefolgt von
der langsamen Zugabe von 0,702 ml (5,04 mmol) von Triethylamin über eine
Zeitdauer von 10 Minuten. Die Reaktionsmischung wurde fest abgeschlossen
und gerührt
bei 30°C
unter Verwenden eines Magnetrührers.
Die Temperatur wurde erhöht
nach ungefähr
14 Stunden auf 40°C,
wo sie 9 Stunden blieb, bevor sie auf 20°C verringert wurde. Die Reaktionsmischung
wurde dann gerührt
für zusätzliche
24 Stunden bei 20°C.
Die Reaktionsmischung wurde konzentriert in Vakuum (20 mmHg/30°C), um Lösungsmittel
und überschüssiges Triethylamin
zu entfernen. 2 g eines klaren Öls
wurden erhalten. MS (ES+): 627,3 ([M + H]+). MS
und NMR zeigten beide die Bildung des erwarteten Produktes an.
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b) NMR-Experimente
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Alle
Spektren wurden aufgenommen in 5 mm-Röhrchen unter Verwenden eines
Varian-Unity-Inova 500 Spectrometers (11 Tesla) mit einer indirekten
1H-{Breitband-}-Detektion,
einer Sonde mit gepulsten Feldgradienten und – für direkt detektiertes 13C- einer
Breitband-{1H}-Sonde. Vorbereitende Experimente wurden ausgeführt in sowohl
CDCl3- als auch DMSO-d6-Lösungsmittel
bei verschiedenen Temperaturen, um ein optimales Zeitskalenfenster
zu etablieren in Hinblick auf die Dynamik des Moleküls, aber
die Ergebnisse, für
die die Strukturbestimmung ausgeführt wurden und die abgeleiteten
NMR-Daten wurden alle erhalten in CDCl3 bei 45°C. TMS wurde
verwendet als interne Referenz für
die 1H- und 13C-Spektren
und C6F6 als interne
Referenz zu den 19F-Spektren. Außer direkt
detektierten 1H-, 19F-
und 13C-Spektren wurden 1H-1H-GCOSY, 1H-{13C}-GHSQC-2D-Spektren und 13C{1H}DEPT aufgenommen.
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NMR-Daten:
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- 1H-NMR: (500 MHz); δ (CDCl3, 45°C)
4,48–4,78
(breit), 3,43 (AB-Quartett 17,6 Hz), 3,36–3,53 (breit), 3,33 (s), 3,07–3,26 (breit),
2,80–3,06
(breite Multipletts). 19F-NMR: (470 MHz); δ (CDCl3, 45°C) –79,4 (d
J 7 Hz).
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LITERATURSTELLEN, ZITIERT IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese
Liste von Literaturstellen, die vom Anmelder zitiert sind, ist nur
als Annehmlichkeit für
den Leser gedacht. Sie bildet nicht Teil der europäischen Patentschrift.
Sogar obwohl große
Sorgfalt unternommen wurde, die Literaturstellen zusammenzustellen,
können
Irrtümer
oder Unterlassungen nicht ausgeschlossen werden, und das EPA erkennt
keinerlei Haftung in dieser Hinsicht an.
-
Patent-Dokumente, zitiert in der Beschreibung
-
-
Nicht-Patent-Literatur, zitiert in der
Beschreibung
-
- • MOATS
et al. Angew. Chem. Int. Ed. Engl, 1997, Band 36, 726–728 [0005]
- • H.
J. FREISLEBEN. Clinical Hemorheology and Microcirculation, 2000,
Band. 23 (2–4),
219–24
[0009]
- • NMR
Spectroscopy of the non-metallic elements. John Wiley & Sons, 1997, 398–699 [0026]
- • SCRIVER
et al. The metabolic basis of inherited disease. McGraw-Hill, 1989
[0048]