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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine isolierte Nukleinsäure, deren
Verwendungen und ein Verfahren zur genetischen Manipulation des
peroxisomalen Fettsäure-Transports und/oder
-Metabolismus, Mittel dazu und Produkte dafür, insbesondere zur Verwendung
bei der Regulierung des Pflanzenwachstums und beim Steuern des Spektrums
von Fettsäuren,
die von der Pflanze gebraucht werden können.
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Hintergrund der Erfindung
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Fettsäuren sind
Haupt-Kohlenstoff und -Energiespeicher in den Samen vieler landwirtschaftlich
wichtiger Spezies. Für
die Pflanze sind sie essentielle Reserven, die eine Keimung und
ein Anlegen des Setzlings unterstützen, bis die Pflanze ihre
eigenen Bausteine und ihre eigene Energie durch Photosynthese herstellen kann.
In jüngerer
Zeit publizierte Daten zeigen, dass ein Blockieren der Mobilisierung
dieser Fettsäuren
ein Anlegen verhindert oder stark beeinträchtigt (Hayashi et al., 1998;
Germain et al., 2001). Klarerweise sind eine effiziente Keimung
und Anlage von Setzlingen von großer Wichtigkeit für Landwirte.
Darüber
hinaus machen in Samen abgeschiedene Fettsäuren diese zu wichtigen Nahrungsmitteln
für Menschen
und Tiere. Es gibt ein großes
Interesse daran, die Konzentrationen und die Zusammensetzung von
Fettsäuren
in Samen zu modifizieren und so ihre Nahrungsqualität und ihre
vorteilhaften Eigenschaften für
die Gesundheit zu verbessern. Weiter gibt es erhebliches Interesse
daran, Kulturpflanzen einem Engineering zu unterwerfen und so neue Fettsäuren mit
vorteilhaften Eigenschaften für
die Industrie herzustellen. Diese können als Ausgangsmaterialien
für die
chemische und mit der Pflege der Gesundheit verbundene Industrie
verwendet werden, und zwar mit dem Ziel einer Verringerung des Sich-Verlassen-Müssens auf
petrochemische Ausgangsmaterialien. Es ist daher erwünscht, diese
Moleküle
in einer stärker ökologisch
freundlichen und nachhaltigen Weise zu produzieren und nicht der
Ernährung
dienende Kulturpflanzen für
die europäische
Landwirtschaft zu entwickeln.
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Pflanzen,
die mit dem Ziel einem Engineering unterworfen werden, veränderte Fettsäuren zu
produzieren, produzieren selten ökonomische überlebensfähige Konzentrationen
in Samen. Die Gründe
hierfür
sind wahrscheinlich komplex, jedoch kann ein Faktor deren Umsatz
sein, d. h. eine gewisse Teilmenge wird abgebaut, wenn sie hergestellt
werden. Weiter kann dann, wenn hohe Konzentrationen erreicht werden,
dies das Vermögen
dieser Pflanzen zum Keimen und Anlegen beeinträchtigten, wenn diese veränderten
Fettsäuren nicht
effizient genutzt werden können.
Klarerweise ist dies schädlich
für eine
Kommerzialisierung dieser Pflanzen.
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Fettsäuren in
Samen werden in Öl-Körpern in
Form von Triacylglycerolen (3 Fettsäure-Moleküle sind an ein Glycerin-Grundgerüst gebunden)
gespeichert, die während
der Samen-Entwicklung abgelegt werden. Während des Keimens werden freie
Fettsäuren
durch Einwirkung von Lipasen freigesetzt, und die Fettsäuren treten
in den β-Oxidations-Weg ein,
der in einer spezialisierten Organelle, dem Glyoxysom, beheimatet
ist. Die Fettsäuren
werden dann unter Produktion von Energie und Bausteinen für die Zelle
metabolisiert. Eine Steuerung biochemischer Wege befindet sich häufig nahe
dem Beginn des Weges, und in einigen Fällen wurde gezeigt, dass Transport-Schritte
hohe Fluss-Steuerungs-Koeffizienten anwenden. Dies bedeutet, dass
ein Transportieren eines Moleküls,
beispielsweise von Kompartment A zu Kompartment B häufig ein
wichtiger Schritt in der Bestimmung der Gesamt-Geschwindigkeit des
Weges ist.
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Es
gibt einige Anzeichen dafür,
aus Human-Studien vorzuschlagen, dass Proteine der ATP-Bindungskassetten-Familie
(in Bezug genommen als ABCs) in einen Fettsäure-Transport involviert sind. ABCs sind
integrale Membran-Proteine, die eine große Vielzahl von Molekülen durch
Membranen hindurch transportieren. Es ist aus dem Stand der Technik
bekannt, dass X-gebundene Adrenoleukodystrophy (X-ALD) mit einer
besonderen Gen-Mutation verbunden ist (Moser et al., 1993). Die
klinischen Symptome der Krankheit führen zu zunehmenden neurologischen
Beeinträchtigungen,
progressiv verlaufender mentaler und physischer Behinderung und
gegebenenfalls zum Tod in Altersstufen der späten Kindheit oder des frühen Teenager-Alters.
Biochemisch können
diese Patienten sehr langkettige Fettsäuren nicht abbauen. Das bei
der X-ALD mutierte Gen ist ein ABC-Transporter, der nahe verwandt,
jedoch nicht identisch einem weiteren Säuger-Peroxisomal-ABC-Transporter
ist, nämlich
PMP70. Es ist nun bekannt, dass es 4 dieser peroxisomalen ABC-Gene beim
Menschen gibt (PMP70, PMP70R, ALD und ALDR). Darüber hinaus wurden in der Hefe
S. cerevisiae zwei homologe Gene identifiziert (PXA1 und PXA2, auch
bekannt als PAT1 und PAT2), und es wurde gezeigt, dass diese Transporter
von Fettsäure-Acyl
CoAs sind (Hettema et al., 1996). PXA2 ist auch bekannt als das COMATOSE-Gen
(CTS-Gen) (Russell et al., 2000; Footitt et al., 2002).
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Glyoxisome
sind cytoplasmische Organellen, die auf Pflanzen beschränkt sind.
Glyoxisome sind eine spezialisierte Form von Peroxisomen, jedoch
enthalten sie auch Enzyme des Glyoxylat-Zyklus. Sie sind im Endosperm
oder in Cotyledonen ölreicher
Samen reichlich vorhanden. Es ist nicht bekannt, wie Fettsäuren in
Glyoxisome transportiert werden.
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Es
ist daher wünschenswert,
ein Transport-Protein oder ein Regulator-Protein zu identifizieren,
das mit der Geschwindigkeit des Eintritts von Fettsäuren in
den Abbauweg in Verbindung steht. Ein Identifizieren und Charakterisieren
der Proteine, die Fettsäuren
in Glyoxisome transportieren, würde
ein attraktives Ziel für
die Biotechnologie darstellen, und zwar im Hinblick auf ein Unterdrücken oder
Fördern
des Wachstums oder auf ein Ändern
des Spektrums von Fettsäuren,
die durch die Pflanze verwendet werden können.
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Feststellungen der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung einer isolierten Nukleinsäure, die
eine Nukleotid-Sequenz umfasst, die für ein Polypeptid kodiert, das
als peroxisomaler Fettsäure-Transporter in Pflanzen
fungiert, gewählt aus
der Gruppe, die besteht aus
- i) einer Nukleinsäure-Sequenz,
wie sie in Seq. ID-Nr. 1 abgebildet ist;
- ii) einer Nukleinsäure-Sequenz,
die von der Sequenz abgeleitet ist, die in Seq ID-Nr. 1 abgebildet
ist, und zwar entsprechend der Degeneration des genetischen Codes;
in
einem oder mehreren der folgenden Prozesse: Regulierung des Fettsäure- oder
Acyl-CoA-Transports
durch Peroxisom- und/oder Glyoxisom- und/oder Zell-Membranen; Regulierung
des Wachstums; Regulierung der Samen-Entwicklung; und Modulierung
der Fettsäure-Nutzung
durch eine Pflanze.
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Die
Nukleinsäuren
gemäß der vorliegenden
Erfindung werden der Einfachheit halber als das CTS-Gen bezeichnet.
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Im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung und der Patentansprüche, die
folgen, wird das Wort „umfassen" oder Variationen
davon wie beispielsweise „umfasst" oder „umfassend" so verstanden, dass
es den Einschluss einer angegebenen ganzen Zahl oder Gruppe von
ganzen Zahlen impliziert, jedoch nicht den Ausschluss irgendeiner
anderen ganzen Zahl oder Gruppe von ganzen Zahlen, soweit nicht
der Kontext irgendetwas anderes erfordert. Dementsprechend betrifft
ein Aspekt der Erfindung isolierte Nukleinsäure-Moleküle (z. B. cDNSs), die eine
Nukleotid-Sequenz umfassen, die für ein Fettsäure-Transporter-Protein oder
biologisch aktive Teile davon kodiert, sowie Nukleinsäure-Fragmente,
die geeignet sind als Primer, oder Hybridisierungs-Sonden für den Nachweis
oder eine Amplifikation einer für
einen Fettsäure-Transporter
kodierenden Nukleinsäure
(z. B. DNS oder mRNS).
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Die
Anmeldung offenbart, dass das isolierte Nukleinsäure-Molekül eine der in Seq. ID-Nr. 1 angegebenen
Nukleinsäure-Sequenzen
oder den kodierenden Bereich oder ein Komplement davon einer dieser
Nukleinsäure-Sequenzen
umfasst. Die Anmeldung offenbart, dass das isolierte Nukleinsäure-Molekül gemäß der Erfindung
eine Nukleinsäure-Sequenz
umfassen könnte,
die hybridisiert mit oder um wenigstens etwa 50%, vorzugsweise wenigstens
etwa 60%, noch mehr bevorzugt wenigstens etwa 70%, 80% oder 90%
und sogar noch mehr bevorzugt um wenigstens etwa 95%, 96%, 97%,
98%, 99% oder mehr homolog ist mit einer Nukleotid-Sequenz wie der
Sequenz Seq. ID-Nr.
1, oder ein Teil davon. Die Anmeldung offenbart, dass das isolierte Nukleinsäure-Molekül für eine der
Aminosäure-Sequenzen
kodiert, die in der Sequenz Seq. ID-Nr. 2 angegeben sind. Das bevorzugte
Fettsäure-Transporter-Gen
gemäß der vorliegenden
Erfindung besitzt vorzugsweise auch wenigstens eine der Fettsäure-Transporter-Aktivitäten, die
in der vorliegenden Beschreibung beschrieben sind. Diese können einschließen einen
Transport von Fettsäuren
und/oder Acyl CoAs von verschiedenen Kettenlängen, Grad der Unsättigung
und Substitution und ihre Analoge und Derivate und/oder andere amphipathische
Moleküle
wie beispielsweise 2,4-Dichlorphenoxybuttersäure und
Indolbuttersäure
und ihre Analoge und Derivate.
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In
einer anderen Ausführungsform
hat das isolierte Nukleinsäure-Molekül eine Länge von
wenigstens 15 Nukleotiden und hybridisiert unter stringenten Bedingungen
mit einem Nukleinsäure-Molekül, das eine
Nukleotid-Sequenz aus Seq. ID-Nr. 1 umfasst. Vorzugsweise entspricht
das isolierte Nukleinsäure-Molekül einem natürlich vorkommenden
Nukleinsäure-Molekül. Noch
mehr bevorzugt kodiert die isolierte Nukleinsäure für einen natürlich vorkommenden Arabidopsis-Thaliana-Fettsäure-Transporter
oder einen biologisch aktiven Teil davon.
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Es
ist auch bevorzugt, dass die bevorzugten Formen von Fettsäure-Transportern
auch eine oder mehrere der Fettsäure-Transporter-Aktivitäten aufweisen,
die in der vorliegenden Beschreibung beschrieben sind.
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Nukleinsäure-Moleküle, die
natürlichen
Varianten und nicht-Arabidopsis-Thaliana-Homologen, Derivaten oder Analogen der
Arabidopsis-Thaliana-Fettsäure-Transporter
cDNS gemäß der Erfindung
entsprechen, können
isoliert werden auf der Basis ihrer Homologie zu Arabidopsis-Thaliana-Fettsäure-Transporter-Nukleinsäure, die
in der vorliegenden Beschreibung offenbart ist, und zwar unter Verwendung
der Arabidopsis-Thaliana-cDNS
oder eines Abschnitts davon als Hybridisierungs-Sonde gemäß Standard-Hybridisierungs-Techniken
unter stringenten Hybridisierungs-Bedingungen. Dementsprechend ist
in einer anderen Ausführungsform ein
isoliertes Nukleinsäure-Molekül gemäß der Erfindung
wenigstens 15 Nukleotide lang und hybridisiert unter stringenten
Bedingungen mit dem Nukleinsäure-Molekül, das eine
Nukleotid-Sequenz gemäß Seq. ID-Nr.
1 umfasst. In anderen Ausführungsformen
hat die Nukleinsäure
wenigstens eine Länge
von 25, 50, 100, 250 oder mehr Nukleotiden.
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Derartige
stringente Bedingungen sind Fachleuten in diesem technischen Bereich
bekannt und können
gefunden werden in der Druckschrift „Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
N. Y. (1989), 6.3.1–6.3.6". Ein bevorzugtes,
nicht be schränkendes
Beispiel stringenter Hybridisierungs-Bedingungen ist Hybridisierung
in 6X Natriumchlorid/Natriumcitrat (= SSC) bei etwa 45°C, gefolgt
von einer oder mehreren Waschungen mit 0,2 × SSC, 0,1% SDS bei 50 bis
65°C. Wie
einem in diesem technischen Gebiet versierten Fachmann bekannt ist,
unterscheiden sich derartige Hydridisierungs-Bedingungen in Abhängigkeit
vom Typ der Nukleinsäure
und von der Frage, ob beispielsweise organische Lösungsmittel
zugegen sind, im Hinblick auf die Temperatur und die Konzentration
des Puffers. Die Temperatur unterscheidet sich beispielsweise unter „Standard-Hybridisierungs-Bedingungen" in Abhängigkeit
vom Typ der Nukleinsäure
zwischen 42°C
und 58°C
in wässrigem
Puffer mit einer Konzentration von 0,1 bis 5 × SSC (pH = 7,2). In dem Fall,
dass ein organisches Lösungsmittel
in dem vorgenannten Puffer zugegen ist, beispielsweise 50% Formamid,
liegt die Temperatur unter Standard-Bedingungen bei etwa 42°C. Vorzugsweise
sind Hybridisierungs-Bedingungen
für DNS:DNS-Hybride
beispielsweise 0,1 × SSC
und 20°C
bis 45°C,
vorzugsweise zwischen 30°C
bis 45°C.
Vorzugsweise sind Hybridisierungs-Bedingungen für DNS:RNS-Hybride beispielsweise
0,1 × SSC
und 30°C
bis 55°C,
vorzugsweise zwischen 45°C
bis 55°C.
Die vorgenannten Hybridisierungs-Temperaturen
werden abgeschätzt
beispielsweise für
eine Nukleinsäure
von etwa 100 bp (= Basenpaare) Länge
mit einem G + C-Gehalt von 50% in Abwesenheit von Formamid. Der
in diesem Fachgebiet versierte Arbeiter weiß, wie die notwendigen Hybridisierungs-Bedingungen
abgeschätzt
werden, beispielsweise gemäß den Fachbüchern, wie
beispielsweise demjenigen, das oben genannt wurde, oder aus den
folgenden Fachbüchern: „Sambrook
et al., Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory, 1989"; „Hames
and Higgins (Hrsg.) 1985, Nucleic Acids Hybridization: A Pratical
Approach, IRL Press at Oxford University Press, Oxford"; „Brown
(Hrsg.) 1991, Essential Molecular Biology: A Practical Approach,
IRL Press at Oxford University Press, Oxford". Dies trifft ebenfalls zu auf stringente
oder niedrig-stringente Hybridisierungs-Bedingungen. Vorzugsweise entspricht
ein isoliertes Nukleinsäure-Molekül gemäß der Erfindung,
das unter stringenten Bedingungen mit einer Sequenz aus Seq. ID-Nr.
1 hybridisiert wurde, einem natürlich
auftretenden Nukleinsäure-Molekül. Der Begriff „ein natürlich auftretendes
Nukleinsäure-Molekül", wie er in der vorliegenden
Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet wird, bezieht
sich auf ein RNS- oder
DNS-Molekül,
das eine Nukleotid-Sequenz aufweist, die in der Natur vorkommt (z.
B. für
ein natürliches
Protein kodiert). In einer Ausführungsform
kodiert die Nukleinsäure für einen
natürlichen
Arabidopsis-Thaliana-Fettsäure-Transporter.
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Zusätzlich zu
natürlich
auftretenden Varianten der Fettsäure-Transporter-Sequenz,
die in der Population existieren können, wird der fachkundige
Fachmann weiter erkennen, dass Änderungen
durch Mutation in eine Nukleotid-Sequenz aus Seq. ID-Nr. 1 eingeführt werden
können,
und dass dies zu Änderungen
der Aminosäure-Sequenz
des kodierten Fettsäure-Transporters
führt,
ohne das funktionelle Vermögen
des Fettsäure-Transporters zu verändern. Beispielsweise
können
in einer Sequenz aus Seq. ID-Nr. 1 Nukleotid-Substitutionen, die
zu Aminosäure-Substitutionen
an „nicht-essentiellen" Aminosäure-Resten
führen,
gemacht werden: ein „nicht-essentieller" Aminosäure-Rest
ist ein Rest, der bei der Wild-Typ-Sequenz eines der Fettsäure-Transporter
(Seq. ID-Nr. 2) geändert
werden kann, ohne die Aktivität
des Fettsäure-Transporters
zu verändern,
während
ein „essentieller" Aminosäure-Rest
für eine
Fettsäure-Transporter-Aktivität erforderlich
ist. Andere Aminosäure-Reste
(z. B. diejenigen, die in der Domäne mit Fettsäure-Transporter-Aktivität nicht
erhalten werden oder nur halbwegs erhalten werden) können jedoch
für die
Aktivität
nicht essentiell sein und können
daher wahrscheinlich einer Änderung
ohne Änderung
der Fettsäure-Transporter-Aktivität zugänglich sein.
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Die
Anmeldung offenbart, dass das isolierte Nukleinsäure-Molekül für ein Protein oder einen Abschnitt davon
kodiert, worin das Protein oder der Abschnitt davon eine Aminosäure-Sequenz
einschließt,
die ausreichend homolog zu einer Aminosäure-Sequenz der Sequenz Seq.
ID-Nr. 2 ist, so dass das Protein oder ein Abschnitt davon eine
Fettsäure-Transporter-Aktivität aufrechterhält. Vorzugsweise
hält das
Protein oder ein Abschnitt davon, der durch das Nukleinsäure-Molekül kodiert
wird, das Vermögen
aufrecht, am Metabolismus von Verbindungen teilzunehmen, die nötig für das Aufbauen
von Fettsäuren,
speziell PUFAs, oder zellulären
Membranen von Pflanzen oder beim Transport von Molekülen durch
diese Membranen sind. Die Anmeldung offenbart, dass das Protein,
das durch das Nukleinsäure-Molekül kodiert
wird, zu wenigstens etwa 50%, vor zugsweise zu wenigstens etwa 60%
und noch mehr bevorzugt zu wenigstens etwa 70%, 80% oder 90% und
am meisten bevorzugt zu wenigstens etwa 95%, 96%, 97%, 98% oder
99% oder mehr homolog (= Identität)
mit einer Aminosäure-Sequenz
der Sequenz Seq. ID-Nr. 2 ist.
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Weiter
sind DNSs, die für
Proteine der vorliegenden Erfindung kodieren oder die sich in der
Codon-Sequenz von Seq. ID-Nr. 1 aufgrund der Degeneriertheit des
genetischen Codes unterscheiden, ebenfalls Teil der vorliegenden
Erfindung. Die Degeneriertheit des genetischen Codes, die es erlaubt,
dass verschiedene Nukleinsäure-Sequenzen
für dasselbe
Protein oder Peptid kodieren, ist in der Literatur wohlbekannt;
siehe beispielsweise
US-Patent
Nr. 4,757,006 (Toole et al., in Spalte 2, Tabelle 1).
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Sequenz-Identität: die Ähnlichkeit
zwischen zwei Nukleinsäure-Sequenzen
oder zwei Aminosäure-Sequenzen
wird ausgedrückt
als Ähnlichkeit
zwischen den Sequenzen, auch in Bezug genommen als „Sequenz-Identität". Eine Sequenz-Identität wird häufig gemessen
als Prozentsatz der Identität
(oder der Ähnlichkeit
oder Homologie); je höher
der Prozentwert ist, desto mehr ähnlich
sind die beiden Sequenzen. Homologe oder Orthologe des Proteins
und die entsprechende cDNS oder Gen-Sequenz besitzen ein relativ
hohen Grad der Sequenz-Identität,
wenn sie unter Verwendung von Standard-Methoden abgestimmt werden. Diese Homologie
ist noch signifikanter, wenn orthologe Proteine oder cDNSs von Spezies
abgeleitet werden, die näher
verwandt sind (z. B. Human- und Schimpansen-Sequenzen), verglichen
mit Spezies, die entfernter verwandt sind (menschliche und C. elegans-Sequenzen).
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Verfahrensweisen
zum Abstimmen von Sequenzen zum Vergleich sind in diesem technischen
Bereich wohlbekannt. Verschiedene Programme und Abstimmungs-Algorithmen sind
beschrieben in: „Smith & Waterman, Adv.
Appl. Math. 2: 482 (1981)"; „Needleman & Wunsch, J. Mol.
Biol. 48: 443 (1970)"; „Pearson & Lipman, Proc.
Natl. Acad. Sci., USA 85: 2444 (1988)"; „Higgins & Sharp, Gene,
73: 237–244
(1988)"; „Higgins & Sharp, CABIOS
5: 151–153
(1989)"; „Corpet
et al., Nuc. Acids Res. 16, 10881–10890 (1988)"; "Huang et al., Computer Appls.
In the Biosciences 8, 155–165
(1992)"; und "Pearson et al., Meth.
Mol. Bio. 24, 307–331
(1994)". Altschul
et al. (J. Mol. Biol. 215: 403–410
(1990)) präsentieren
eine detaillierte Übersicht
zu Sequenz-Abstimmungs-Verfahren und Homologie-Berechnungen.
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Das
NCBI Basic Local Alignment Search Tool (BLAST) (Altschul et al.,
J. Mol. Biol. 215: 403–410 (1990))
ist aus verschiedenen Quellen erhältlich, einschließlich National
Center for Biotechnology Information (NCBI, Bethesda, MD) und in
dem Internet, und zwar zur Verwendung in Verbindung der Sequenzanalyse blastp,
blastn, blastx, tblastn und tblastx. Beispielsweise wird für Vergleiche
von Aminosäure-Sequenzen
einer Länge
von mehr als etwa 30 Aminosäuren
die Blast 2-Sequenzen-Funktion verwendet, und zwar unter Verwendung
der Fehler BLOSUM62-Matrix, die auf Fehler-Parameter eingestellt
ist (Leerstellen-Existenz-Belastung 11, pro Rest Leerstellen-Belastung
1). Wenn kurze Peptide abgestimmt werden (weniger als etwa 30 Aminosäuren), kann
die Abstimmung beispielsweise durchgeführt werden unter Anwendung
der Blast 2-Sequenzen-Funktion
unter Verwendung der PAM30-Matrix, die auf Fehler-Parameter gesetzt
ist (Handycap für
offene Leerstellen: 9; Handycap für Extension-Leerstellen: 1).
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt ein Gen-Konstrukt, das eine
isolierte Nukleinsäure
umfasst, die die Sequenz Seq. ID-Nr. 1 aufweist, wie sie oben definiert
wurde, worin die Nukleinsäure
funktionell an eines oder mehrere Regulator-Signale geknüpft ist.
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Demgemäß ist eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ein neues Gen-Konstrukt, das eine isolierte Nukleinsäure umfasst,
die von einer Pflanze abgeleitet ist, die für ein Polypeptid kodiert, das
als Fettsäure-Transporter
fungiert, oder die Gen-Sequenz von Seq. ID-Nr. 1, ihre Homologe,
Derivate oder Analoge, wie sie oben definiert wurden, die funktionell
an ein oder mehrere Regulator-Signale geknüpft wurden, um vorteilhafterweise
eine Gen-Expression zu erhöhen.
Beispiele dieser Regulator-Sequenzen sind Sequenzen, an die sich
Induktoren oder Repressoren binden und so die Expression der Nukleinsäure regulieren.
Zusätzlich
zu diesen neuen Regulator-Sequenzen kann die natürliche Regulation dieser Sequenzen
vor den tatsächlichen Struktur-Genen
noch vor handen sein und – wo
geeignet – genetisch
modifiziert worden sein, so dass die natürliche Regulation abgeschaltet
wurde und die Expression der Gene erhöht wurde. Das Gen-Konstrukt
kann jedoch eine einfachere Struktur haben, das bedeutet: keine
zusätzlichen
Regulator-Signale wurden vor der Sequenz Seq. ID-Nr. 1 oder ihren
Homologen eingebaut, und der natürliche
Promoter mit seiner Regulierung wurde nicht entfernt. Stattdessen
wurde die natürliche
Regulator-Sequenz so mutiert, dass eine Regulierung nicht mehr stattfindet
und eine Gen-Expression verstärkt
ist. Das Gen-Konstrukt kann darüber
hinaus vorteilhafterweise eine oder mehrere sogenannte Verstärker-Sequenzen
umfassen, die funktionell an den Promoter gebunden sind und eine
erhöhte
Expression der Nukleinsäure-Sequenz
möglich
machen. Es ist auch möglich, am
3'-Ende der DNS-Sequenzen zusätzliche
vorteilhafte Sequenzen einzubauen, wie beispielsweise weitere Regulator-Elemente
oder Terminatoren. Die Fettsäure-Transporter-Gene
können
in einer oder mehreren Kopien in dem Gen-Konstrukt zugegen sein.
Es ist vorteilhafter, dass weitere Gene in dem Gen-Konstrukt zum Einsetzen
von weiteren Genen in Organismen zugegen sind.
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Vorteilhafte
Regulator-Sequenzen für
den neuen Prozess sind vorhanden, beispielsweise in Promotoren wie
beispielsweise dem cos-, tac-, trp-, tet-, trp-tet-, lpp-, lac-,
lpp-lac-, lacIq-, T7-, T5-, T3-, gal-, trc-, ara-, SP6-, I-PR- oder
I-PL-Promoter und sie werden vorteilhafterweise verwendet in Gram-negativen
Bakterien. Weitere vorteilhafte Regulator-Sequenzen sind zugegen,
beispielsweise in den Gram-positiven Promoter amy und SPO2, in den
Hefe- oder Pilz-Promotoren ADC1, MFa, AC, P-60, CYC1, GAPDH, TEF,
rp28, ADH oder in den Pflanzen-Promotoren CaMV/35S [Franck et al.,
Cell 21 (1980), 285–294],
PRP1 [Ward et al., Plant. Mol. Biol. 22 (1993)], SSU, OCS, lib4,
usp, STLS1, B33, nos oder in dem Ubiquitin- oder Phaseolin-Promoter.
Auch vorteilhaft in diesem Zusammenhang sind induzierbare Promotoren
wie beispielsweise die Promotoren, die beschrieben sind in der Druckschrift
EP-A 0 388 186 (induzierbar
durch Benzylsulfonamid) in Plant J. 2, 1992: 397–404 (Gatz et al., induzierbar
durch Tetracyclin), in der Druckschrift
EP-A 0 335 528 (induzierbar
durch Abscisinsäure)
oder in der Druckschrift
WO
93/21334 (induzierbar durch Ethanol oder Cyclohexenol).
Weitere nützliche
Pflanzen-Promotoren sind der cytosolische FBPase-Promoter oder der
ST-LSI-Promoter der Kartoffel (Stockhaus et al., EMBO J. 8, (1989):
2445), der Phosphorybosyl-phyrophosphat-amidotransferase-Promoter
von Glycin max (Gen-Bank-Zugangs-Nr.
U87999) oder der Noden-spezifische Promoter, der beschrieben ist
in der Druckschrift
EP-A
0 249 676 . Besonders vorteilhafte Promotoren sind Promotoren,
die die Expression in Geweben erlauben, die in die Fettsäure-Biosynthese
involviert sind. Am meisten besonders vorteilhaft sind Samen-spezifische
Promotoren wie beispielsweise der usp-, der LEB4-, der Phaseolin-
oder der Napin-Promoter. Zusätzliche
besonders vorteilhafte Promotoren sind Samen-spezifische Promotoren,
die für
Monokotyledonen oder Dikotyledonen verwendet werden können und
beschrieben sind in der Druckschrift
US
5,608,152 (Napin-Promoter von Rapssamen), in der Druckschrift
WO 98/45461 (Phaseolin-Promoter
von Arabidopsis), in der Druckschrift
US
5,504,200 (Phaseolin-Promoter von Phaseolus vulgaris),
in der Druckschrift
WO 91/13980 (Bce4-Promoter von Brassica),
in der Druckschrift Baeumlein et al., Plant J. 2, 2 (1992): 233–239 (LEB4-Promoter
von Leguminosen) wobei die Promotoren nützlich sind in Dikotyledonen.
Beispielsweise sind die folgenden Promotoren nützlich in Monokotyledonen:
lpt-2- oder lpt-1-Promoter von Gerste (
WO 95/15389 und
WO 95/23230 ), Hordein-Promoter von Gerste
und andere nützliche
Promotoren, die beschrieben sind in der Druckschrift
WO 99/16890 .
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Prinzipiell
ist es möglich,
alle natürlichen
Promotoren mit ihren Regulator-Sequenzen, wie denjenigen, die oben
erwähnt
wurden, für
den neuen Prozess zu verwenden. Es ist auch möglich und vorteilhaft, zusätzlich synthetische
Promotoren zu verwenden.
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Das
Gen-Konstrukt kann – wie
oben beschrieben – auch
weitere Gene umfassen, die in die Organismen eingesetzt werden sollen.
Es ist möglich
und vorteilhaft, in Wirts-Organismen
Gene einzusetzen und zu exprimieren, wie beispielsweise Gene für Induktoren,
Repressoren oder Enzyme, die durch ihre enzymatische Aktivität in die
Regulierung eingreifen, oder auch eines oder mehrere oder alle Gene
eines biosynthetischen Weges. Diese Gene können vom Ursprung her heterolog
oder homolog sein. Die eingesetzten Gene können ihren eigenen Promoter
aufweisen oder anderweitig unter Kontrolle des Promoters der Sequenz
Seq. ID-Nr. 1 oder ihrer Homologen stehen.
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Das
Gen-Konstrukt umfasst vorteilhafterweise zur Expression der anderen
vorhandenen Gene zusätzliche
Regulator-Sequenzen am 3'-
und/oder 5'-Terminus
zur Verstärkung
der Expression, die gewählt
werden zur optimalen Expression in Abhängigkeit von dem gewählten Wirts-Organismus
und dem Gen oder den Genen.
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Diese
Regulator-Sequenzen machen der Intension nach eine spezifische Expression
der Gene und eine Protein-Expression möglich, wie oben erwähnt wurde.
Dies kann in Abhängigkeit
von dem Wirts-Organismus beispielsweise bedeuten, dass das Gen nur
nach einer Induktion exprimiert oder über-exprimiert wird, oder dass
es sofort exprimiert und/oder über-exprimiert
wird.
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Die
Regulator-Sequenzen oder Faktoren können darüber hinaus vorzugsweise eine
vorteilhafte Wirkung auf die Expression der induzierten Gene haben
und diese damit erhöhen.
Es ist auf diese Weise möglich, dass
die Regulator-Elemente vorteilhaft auf Transkriptions-Niveau verstärkt werden,
indem man starke Transkriptions-Signale wie beispielsweise Promotoren
und/oder Verstärker
verwendet. Jedoch ist es darüber
hinaus auch möglich,
eine Translation zu verstärken,
beispielsweise durch Verbessern der Stabilität der mRNS.
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Zusätzlich umfasst
das Gen-Konstrukt gemäß der Erfindung
vorzugsweise ein zusätzliches
Gen von verschiedenen biochemischen Wegen, beispielsweise Gene für die Synthese
von Vitaminen, Carotinoiden, Zuckern wie beispielsweise Monosacchariden,
Oligosacchariden oder Polysacchariden oder Fettsäure-Biosynthese-Gene. Noch
mehr bevorzugt umfasst das Gen-Konstrukt Fettsäure-Biosynthese-Gene wie beispielsweise
Desaturasen, Hydroxylasen, Acyl-ACP-Thioesterasen, Elongasen, Acetylenasen,
Synthetasen oder Reduktasen wie beispielsweise n19-, n17-, n15-,
n12-, n9-, n8-, n6-, n5-, n4-Desaturasen, Hydroxylasen, Elongasen,
n12-Acetylenase, Acyl-ACP-Thioesterasen, β-Ketoacyl-ACP-Synthasen oder β-Ketoacyl-ACP-Reduktasen.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt ein Vektor,
der die Nukleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung oder ein Gen-Konstrukt gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst.
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Dieser
Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Vektoren, vorzugsweise Expressions-Vektoren, die eine Nukleinsäure enthalten,
die für
einen Fettsäure-Transporter
(oder einen Abschnitt davon) kodiert. Der Begriff „Vektor", wie er in der vorliegenden
Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet wird, bezieht
sich auf ein Nukleinsäure-Molekül, das in
der Lage ist, eine andere Nukleinsäure zu transportieren, an die
er gebunden wurde. Ein Typ Vektor ist ein „Plasmid", was sich bezieht auf einen kreisförmigen,
doppelsträngigen DNS-Loop,
in den zusätzliche
DNS-Segmente eingebunden werden können. Ein anderer Typ Vektor
ist ein viraler Vektor, in dem zusätzliche DNS-Segmente in das virale Genom eingebunden
werden können.
Bestimmte Vektoren sind für
eine autonome Replikation in einer Wirtszelle befähigt, in
die sie eingeführt
werden (z. B. bakterielle Vektoren, die einen bakteriellen Replikations-Ursprung
(origin of replication) haben, und episomale Säuger-Vektoren). Andere Vektoren
(z. B. nicht-episomale
Säuger-Vektoren)
werden in das Genom einer Wirtszelle bei Einführen in die Wirtszelle integriert
und werden dadurch zusammen mit dem Wirts-Genom repliziert. Darüber hinaus
sind bestimmte Vektoren befähigt,
die Expression von Genen zu dirigieren, mit denen sie operativ verbunden
werden. Solche Vektoren werden in der vorliegenden Beschreibung
und in den Patentansprüchen
als „Expressions-Vektoren" in Bezug genommen.
Allgemein liegen Expressions-Vektoren von Nützlichkeit in rekombinanten
DNS-Techniken oft in Form von Plasmiden vor. In der vorliegenden
Beschreibung können
die Begriffe „Plasmid" und „Vektor" austauschbar verwendet
werden, da das Plasmid die am meisten verbreitet verwendete Form
eines Vektors ist. Jedoch ist es beabsichtigt, dass die Erfindung
solche anderen Formen von Expressions-Vektoren einschließt, beispielsweise
virale Vektoren (z. B. Replikations-unbrauchbare Retroviren, Adenoviren
oder Adeno-assoziierte Viren), die äquivalenten Funktionen dienen.
-
Die
rekombinanten Expressions-Vektoren gemäß der Erfindung umfassen wenigstens
eine Nukleinsäure
gemäß der Erfindung
oder wenigstens ein Gen-Konstrukt gemäß der Erfindung in einer Form,
die für eine
Expression der Nukleinsäure
in einer Wirtszelle geeignet ist, was bedeutet, dass die rekombinanten
Expressions-Vektoren eine oder mehrere Regulator-Sequenzen einschließen, die
gewählt
sind auf der Basis der Wirtszellen, die für eine Expression verwendet
werden sollen, die operativ an die Nukleinsäure-Sequenz gebunden ist, die exprimiert
werden soll. Innerhalb eines rekombinanten Expressions-Vektors ist
es beabsichtigt, dass der Begriff „operativ verbunden" bedeutet, dass die
Nukleotid-Sequenz von Interesse an die regulatorische(n) Sequenz(en)
in einer Weise gebunden ist, die eine Expression der Nukleotid-Sequenz
erlaubt und die so miteinander verbunden sind, dass beide Sequenzen
die vorgeschlagene Funktion erfüllen,
die der verwendeten Sequenz zukommt (z. B. in einem in-vitro-Transkriptions-/-Translationssystem
oder in einer Wirtszelle, wenn der Vektor in eine Wirtszelle eingeführt wird).
Es ist beabsichtigt, dass der Begriff „Regulator-Sequenz" Promotoren, Verstärker und
andere Expressions-Steuerelemente einschließt (z. B. Polyadenylierungssignale). Solche
Regulator-Sequenzen sind beispielsweise beschrieben in der Druckschrift „Goeddel;
Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic
Press, San Diego, CA (1990)";
oder „Gruber
and Grosby, in; Methods in Plant Molecular Biology and Biotechnology,
CRC Press, Boca Raton, Florida, Hrsg.: Glick and Thompson, Kapitel
7, Seiten 89–108" einschließlich der
darin angegebenen Literaturzitate. Regulator-Sequenzen schließen solche
Sequenzen ein, die eine konstitutive Expression einer Nukleotid-Sequenz
in vielen Arten von Wirtszellen dirigieren, und solche, die eine
Expression der Nukleotid-Sequenz nur in bestimmten Wirtszellen oder
unter bestimmten Bedingungen dirigieren. Von Fachleuten mit Sachverstand
in diesem technischen Bereich wird erkannt, dass das Design des
Expressions-Vektors von solchen Faktoren wie der Wahl der Wirtszelle,
die transformiert werden soll, dem Grad der Expression des gewünschten
Proteins usw. abhängen
kann. Die Expressions-Vektoren gemäß der Erfindung können in
Wirtszellen eingeführt
werden und produzieren dadurch Proteine oder Peptide, einschließlich Fusions-Proteinen
oder -Peptiden, die durch Nukleinsäuren kodiert werden, wie sie
in der vorliegenden Patentanmeldung beschrieben sind (z. B. Fettsäure-Transporter,
mutante Formen von Fettsäure-Transportern,
Fusions-Proteine
usw.).
-
Die
rekombinanten Expressions-Vektoren gemäß der Erfindung können für eine Expression
von Fettsäure-Transportern
in prokarontischen oder eukaryontischen Zellen zugeschnitten sein,
vorzugsweise in eukaryontischen Zellen. Beispielsweise können Fettsäure-Transporter-Gene
exprimiert werden in Bakterienzellen wie beispielsweise C. glutamicum,
Insektenzellen (unter Verwendung von Baculovirus-Expressions-Vektoren), Hefe-
und anderen Pilz-Zellen (siehe M. A. Romanus et al. (1992), Foreign
gene expression in yeast: a review, Yeast 8: 423–488; C. A. M. J. J. van den
Hondel et al. (1991), Heterologous gene expression in filamentous
fungi, in: More Gene Manipulations in Fungi, J. W. Bennet & L. L. Lasure
(Hrsg.), Seiten 396–428; Academic
Press, San Diego und C. A. M. J. J. van den Hondel und P. J. Punt
(1991), Gene transfer systems and vector development for filamentous
fungi, in: Applied Molecular Genetics of Fungi, J. F. Peberdy et
al. (Hrsg.), Seiten 1–28;
Cambridge University Press, Cambridge), Algen (Falciatore et al.,
1999, Marine Biotechnology 1, 3: 239–251), Ciliaten der Typen Holotrichia,
Peritrichia, Spirotrichia, Suctoria, Tetrahymena, Paramecium, Colpidium,
Glaucoma, Platyophrya, Potomacus, Pseudocohnilembus, Euplotes, Engelmaniella
und Stylonychia, speziell der Genus Stylonychia lemnae mit Vektoren
im Anschluss an ein Transformations-Verfahren, wie es beschrieben
ist in der Druckschrift
WO 98/01,572 und
multizelluläre
Pflanzenzellen (siehe R. Schmidt und L. Willmitzer (1988), High
efficiency Agrobacterium tumefaciens-mediated transformation of
Arabidopsis-Thaliana leaf and cotyledon explants, Plant Cell Rep.:
583–586);
Plant Molecular Biology and Biotechnology, C. Press, Boca Raton,
Florida, Kapitel 6/7, Seiten 71–119
(1993); F. F. White, B. Jenes et al., Techniques for Gene Transfer
in: Transgenic Plants, Ausgabe 1, Engineering and Utilization, Hrsg.
Kung und R. Wu, Academic Press (1993), 128–143; Potrykus, Annu. Rev.
Plant Physiol. Plant Molec. Biol. 42 (1991), 205–225 (und die darin zitierten
Druckschriften) oder Säugerzellen.
Geeignete Wirtszellen werden weiter diskutiert in der Druckschrift „Goeddel,
Gene Expression Technology, Methods in Enzymology 185, Academic
Press, San Diego, CA (1990)".
Alternativ dazu kann der rekombinante Expressions-Vektor in vitro
transkribiert und translatiert werden, beispielsweise unter Verwendung
von T7-Promoter-Regulator-Sequenzen
und T7-Polymerase.
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Eine
Expression von Proteinen in Prokaryonten wird am häufigsten
durchgeführt
mit Vektoren, die konstitutive oder induzierbare Promotoren enthalten,
die die Expression entweder von Fusions- oder nicht-Fusions-Proteinen
dirigieren. Fusions-Vektoren addieren eine Zahl von Aminosäuren zu
einem darin kodierten Protein, üblicherweise
an dem Amino-Terminus des rekombinanten Proteins, jedoch auch an
den C-Terminus, oder werden in geeignete Bereiche in den Proteinen
eingebunden. Solche Fusions-Vektoren
dienen typiscsherweise drei Zwecken: 1) einer Erhöhung der
Expression von rekombinantem Protein; 2) einer Erhöhung der Löslichkeit
des rekombinanten Proteins; und 3) zur Unterstützung bei der Reinigung des
rekombinanten Proteins, indem sie als Ligand in einer Affinitäts-Reinigung
wirken. Oft wird in Fusions-Expressions-Vektoren eine proteolytische
Spaltungsstelle an der Verbindung der Fusions-Einheit und des rekombinanten
Proteins eingeführt,
um eine Abtrennung des rekombinanten Proteins von der Fusions-Einheit
am Anschluss an die Reinigung des Fusions-Proteins zu erlauben.
Solche Enzyme und ihre verwandten Erkennungs-Sequenzen schließen Faktor
Xa, Thrombin und Enterokinase ein.
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Typische
Fusions-Expressions-Vektoren schließen ein: pGEX (Pharmacia Biotech
Inc.; D. B. Smith und K. S. Johnson (1988) Gene 67: 31–40), pMAL
(New England Biolabs, Beverly, MA) und pRIT5 (Pharmacia, Piscataway,
NJ), die Glutathion-S-Transferase
(GST), Maltose E-bindendes Protein bzw. Protein A mit dem rekombinanten
Ziel-Protein verbinden. In einer Ausführungsform wird die kodierende
Sequenz des Fettsäure-Transporters
in einen pGEX-Expressions-Vektor geklont und so ein Vektor geschaffen,
der für
ein Fusions-Protein kodiert, das – vom N-Terminus zum C-Terminus, GST-Thrombin – Spaltungsstelle – X – Protein umfasst.
Das Fusions-Protein kann durch Affinitätschromatographie unter Verwendung
eines Glutathion-Agarose-Harzes
gereinigt werden. Rekombinanter Fettsäure-Transporter, der nicht
mehr an GST gebunden ist, kann gewonnen werden durch Spaltung des
Fusions-Proteins mit Thrombin.
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Beispiele
geeigneter induzierbarer nicht-Fusions-E. coli Expressions-Vektoren
schließen
ein: pTrc (Amann et al. (1988), Gene 69: 301–315) und pET 11d (Studier
et al., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic
Press, San Diego, Kalifornien (1990), 60–89). Eine Ziel-Gen-Expression
vom pTrc-Vektor vertraut auf eine Wirts-RNS-Polymerase-Transkription
von einem Hybrid-trp-lac-Fusions-Promoter.
Eine Ziel-Gen-Expression vom pET 11d-Vektor vertraut auf eine Transkription
von einem T7 gn10-lac-Fusions-Promoter vermittelt durch eine co-exprimierte
virile RNS-Polymerase (T7 gn1). Diese virile Polymerase wird geliefert
von Wirtsstämmen
der Bezeichnung BL21 (DE3) oder HMS174 (DE3) von einem Residenten 1-Prophagen, der ein
T7 gn1-Gen unter der Transkriptions-Steuerung des lacUV5-Promoter beherbergt.
-
Andere
Vektoren, die nützlich
in Prokaryonten-Organismen sind, sind einem Fachmann mit technischem
Sachverstand in diesem Bereich bekannt. Solche Vektoren sind beispielsweise
in E. coli pLG338, pACYC184, Vektoren der pBR-Reihe wie beispielsweise
pBR322, Vektoren der pUC-Reihe wie beispielsweise pUC 18 oder pUC
19, Vektoren der M113mp-Reihe, pKC30, pRep4, pHS1, pHS2, pPLc236,
pMBL24, pLG200, pUR290, pIN-III113-B1, lgt11 oder pBdCl; in Streptomyces
pIJ101, pIJ364, pIJ702 oder pIJ361 in Bacillus pUB110, pC194 oder
pBD214 in Corynebakterium pSA77 oder pAJ667.
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Eine
Strategie zur Maximierung einer Expression von rekombinantem Protein
ist, das Protein in Wirtsbakterien mit einem gestörten Vermögen zum
proteolytischen Spalten des rekombinanten Proteins zu exprimieren
(S. Gottesman, Gene Expression Technologe: Methods in Enzymology
185, Academic Press, San Diego, Kalifornien (1990), 119–128). Eine
andere Strategie ist, die Nukleinsäure-Sequenz der Nukleinsäure, die in
einen Expressions-Vektor eingesetzt werden soll, zu verändern, so
dass die einzelnen Kodons für
jede Aminosäure
diejenigen sind, die bevorzugt in dem Bakterium verwendet werden,
das für
eine Expression gewählt wurde,
wie beispielsweise C. glutamicum (Wada et al. (1992), Nucleic Aids
Res. 20: 2111–2118).
Eine derartige Veränderung
von Nukleinsäure-Sequenzen
gemäß der Erfindung
kann durchgeführt
werden mittels Standard-DNS-Synthese-Verfahren.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ist der Fettsäure-Transporter-Expressions-Vektor
ein Hefe-Expressions-Vektor. Beispiele von Vektoren für eine Expression
in der Hefe S. cerivisae schließen
ein: pYepSec1 (Baldari et al., (1987) EMBO J. 6: 229–234), pMFa
(Kurjan und Herskowitz (1982) Cell 30: 933–943), pJRY88 (Schultz et al.
(1987), Gene 54: 113–123),
und pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, CA). Vektoren und Verfahrensweisen
für den
Aufbau von Vektoren, die geeignet für eine Verwendung in anderen
Pilzen sind, wie beispielsweise filamenten Pilzen, schließen diejenigen
ein, die detailliert genannt sind in der Druckschrift „C. A.
M. J. J. van den Hondel & P.
J. Punt (1991), Gene transfer systems and vector development for
filamentous fungi, in: Applied Molecular Genetics of Fungi, J. F.
Peberdy et al. (Hrsg.), Seiten 1 bis 28, Cambridge University Press;
Cambridge" oder
in: „More
Gene Manipulations in Fungi [J. W. Bennet & L. L. Lasure (Hrsg.), Seiten 396–428, Academic
Press, San Diego]. Weitere nützliche
Hefe-Vektoren sind beispielsweise 2mM, pAG-1, Yep6, Yep13 oder pEMBLYe23.
-
Alternativ
dazu kann der Fettsäure-Transporter
gemäß der vorliegenden
Erfindung exprimiert werden in Insektenzellen unter Verwendung von
Baculovirus-Expressions-Vektoren.
Baculovirus-Vektoren, die für
eine Expression von Proteinen in kultivierten Insektenzellen erhältlich sind
(z. B. Sf9-Zellen), schließen
die Vektoren der pAc-Reihe (Smith et al. (1983), Mol. Cell Biol.
3: 2156–2165)
und die Vektoren der pVL-Reihe (Lucklow und Summers (1989), Virology
170: 31–39)
ein.
-
Die
oben genannten Vektoren sind nur ein kleiner Überblick möglicher nützlicher Vektoren. Zusätzliche Plasmide
sind versierten Fachleuten in diesem technischen Bereich wohlbekannt
und sind beschrieben beispielsweise in der Druckschrift „Cloning
Vectors (Hrsg.: P. H. Pouwels et al., Elsevier Amsterdam-New York-Oxford,
1985, ISBN 0 444 904018).
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann der Fettsäure-Transporter
gemäß der Erfindung
exprimiert werden durch unizellulare Pflanzenzellen (wie beispielsweise
Algen) (siehe beispielsweise Falciatore et al., 1999, Marine Biotechnology
1 (3): 239–251
und darin zitierte Druckschriften) und Pflanzenzellen von höheren Pflanzen
(z. B. die Spermatophyten, wie beispielsweise Feldpflanzen). Beispiele
von Pflanzen-Expressions-Vektoren
schließen
diejenigen ein, die detailliert beschrieben sind in der Druckschrift „D. Becker,
E. Kemper, J. Schell und R. Masterson (1992), New plant binary vectors
with selectable markers located proximal to the left border, Plant
Mol. Biol. 20: 1195–1197" und "M. W. Bevan (1984),
Binary Agrobacterium vectors for plant transformation, Nucl. Acid.
Res. 12: 8711–8721"; "Vectors for Gene
Transfer in Higher Plants in: Transgenic Plants, Band 1, Engineering
and Utilization, Hrsg.: Kung und R. Wu, Academic Press, 1993, Seiten 15–38".
-
Eine
Pflanzenexpressions-Kassette enthält vorzugsweise Regulator-Sequenzen,
die in der Lage sind, eine Gen-Expression in Pflanzenzellen anzutreiben,
und die funktionell verbunden sind, so dass jede Sequenz ihre Funktion
erfüllen
kann, wie beispielsweise eine Beendigung der Transkription wie beispielsweise
Polyadenylierungs-Signale. Bevorzugte Polyadenylierungs-Signale
sind diejenigen, die von Agrobakterium tumefaciens t-DNS stammen,
wie beispielsweise das Gen 3, das bekannt ist als Octopin-Synthase des Ti-Plasmids pTiACH5
(Gielen et al., EMBO J. 3 (1984), 835 ff.) oder funktionelle Äquivalente
davon, jedoch sind auch alle anderen Terminatoren, die funktionell
in Pflanzen aktiv sind, geeignet.
-
Da
Pflanzen-Gen-Expression sehr oft nicht auf transkriptionelle Ebenen
beschränkt
ist, enthält
eine Pflanzen-Expressions-Kassette vorzugsweise andere funktionell
verknüpfte
Sequenzen wie Translations-Verstärker
wie beispielsweise die Overdrive-Sequenz, die die 5'-untranslatierte
Leader-Sequenz des Tabak-Mosaik-Virus enthält, die das Protein/RNS-Verhältnis erhöht (Gallie
et al. 1987, Nucl. Acids Research 15: 8693–8711).
-
Eine
Pflanzen-Gen-Expression muss funktionell verknüpft sein mit einem passenden
Promoter, der eine Gen-Expression in einer rechtzeitigen, für die Zelle
oder das Gewebe spezifischen Weise herbeiführt. Bevorzugt sind Promotoren,
die eine konstitutive Expression herbeiführen (Benfey et al., EMBO J.
8 (1989) 2195–2202,
wie diejenigen, die abgeleitet sind von Pflanzen-Viren wie 35S CAMV
(Franck et al., Cell 21 (1980), 285– 294), 19S CAMV (siehe auch
US-A 5,352,605 und
WO 84/02,913 ) oder Pflanzen-Promoteren wie diejenigen
von der kleinen Rubisco-Untereinheit, die beschrieben ist in der
Druckschrift
US-A 4,962,028 .
Weitere vATPase-Promotoren wie beispielsweise ein 1.153 Basenpaare
großes
Fragment von β-vulgaris
(Plant Mol Biol. 1999, 39: 463–475)
können
verwendet werden, um eine ASE-Gen-Expression allein oder in Kombination
mit anderen PUFA-Biosynthese-Genen voranzutreiben.
-
Andere
bevorzugte Sequenzen zur Verwendung bei der funktionellen Bindung
in Pflanzen-Gen-Expressions-Kassetten sind zielgerichtete bzw. auf
ein Ziel ausgerichtete Sequenzen, die nötig sind, um das Gen-Produkt
in sein zugehöriges
Zell-Kompartment zu dirigieren (für einen Überblick: siehe „Kermode,
Crit. Rev. Plant Sci. 15, 4 (1996), 285–423" und darin angegebene Literatur-Referenzen),
wie beispielsweise Vacuole, Nucleus, alle Typen von Plastiden, Amyloplasten,
Chloroplasten, Chromoplasten, der extrazelluläre Raum, Mitochondrien, das
endoplasmatische Retikulum, Ölkörper, Peroxisome
und andere Kompartiments von Pflanzenzellen.
-
Eine
Pflanzen-Gen-Expression kann auch erleichtert werden über einen
chemisch induzierbaren Promoter (hinsichtlich eines Überblicks:
siehe „Gatz
1997, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 48: 89–108"). Chemisch induzierbare
Promotoren sind besonders geeignet, wenn es erwünscht ist, dass eine Gen-Expression
in einer zeitspezifischen Weise stattfindet. Beispiele für solche
Promotoren sind ein durch Salicylsäure induzierbarer Promoter
(
WO 97/19443 ), ein
durch Tetracyclin induzierbarer Promoter (Gatz et al., 1992, Plant
J. 2, 397–404)
und ein durch Ethanol induzierbarer Promoter (
WO J93/21334) .
-
Auch
sind solche Promotoren geeignete Promotoren, die auf biotische oder
abiotische Stress-Bedingungen antworten, wie beispielsweise der
durch Pathogene induzierbare PRP1-Gen-Promoter (Ward et al., Plant.
Mol. Biol. 22 (1993), 361–366),
der durch Hitze induzierbare hsp80-Promoter der Tomate (
US 5,187,267 ), der durch
Kalte induzierbare α-Amylase-Promoter
der Kartoffel (
WO 96/12814 )
oder der durch Verwundung induzierbare pinII-Promoter (
EP-A 0 375 091 ).
-
Speziell
die Promotoren sind bevorzugt, die eine Gen-Expression in Geweben
und Organen herbeiführen,
in denen eine Lipid- und Öl-Biosynthese
in Samenzellen stattfindet, wie beispielsweise Zellen des Endosperms
und des sich entwickelnden Embryos. Geeignete Promotoren sind der
Napin-Gen-Promoter von Rapssamen (
US
5,608,152 ), der USP-Promoter von Vicia faba (Baeumlein
et al., Mol. Gen. Genet. 1991, 225 (3): 459–467) der Oleosin-Promoter
von Arabidopsis (
WO 98/45461 ),
der Phaseolin-Promoter
von Phaseolus vulgaris (
US 5,504,200 ),
der Bce4-Promoter von Brassica (
WO
91/13980 ) oder der Legumin B4-Promoter (LeB4; Baeumlein
et al., 1992, Plant Journal, 2 (2): 233–239) sowie die Promotoren,
die eine Samen-spezifische Expression in Monocotyledonen-Pflanzen
herbeiführen,
wie beispielsweise Mais, Gerste, Weizen, Roggen, Reis usw.. Zu nennende
geeignete Promotoren sind die lpt2- oder der lpt1-Gen-Promoter von Gerste
(
WO 95/15389 und
WO 95/23230 ) oder diejenigen
Promotoren, die beschrieben sind in der Druckschrift
WO 99/16890 (Promoter vom Gerste-Hordein-Gen, vom Reis-Glutelin-Gen,
vom Reis-Oryzin-Gen, vom Reis-Prolamin-Gen, vom Weizen-Gliadin-Gen,
vom Weizen-Glutelin-Gen, vom Mais-Zein-Gen, vom Hafer-Glutelin-Gen, vom
Sorghum-Kasirin-Gen, vom Roggen-Secalin-Gen).
-
Auch
speziell geeignete sind Promotoren, die eine Plastid-spezifische
Gen-Expression herbeiführen, da
Plastide das Kompartiment sind, in dem Vorstufen und einige Endprodukte
der Lipid-Biosynthese synthetisiert werden. Geeignete Promotoren
wie beispielsweise der virale RNS-Polymerase-Promoter sind beschrieben
in der Druckschrift
WO 95/16783 und
WO 97/06250 , sowie der
clpP-Promoter von Arabidopsis, der beschrieben wurde in der Druckschrift
WO 99/46394 .
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Wirtszellen in die ein rekombinanter
Expressions-Vektor gemäß der Erfindung
eingeführt
wurde. Die Begriffe „Wirtszelle" und „rekombinante
Wirtszelle" werden
in der vorliegenden Beschreibung austauschbar verwendet. Es wird
verstanden, dass sich solche Begriffe nicht nur auf die speziell
angesprochene Zelle beziehen, sondern auch auf die Nachkommen oder
potentielle Nachkommen einer solchen Zelle. Da in nachfolgenden
Generationen bestimmte Modifikationen auftreten können, und
zwar entweder aufgrund von Mutation oder von Umwelt- Einflüssen, mögen solche
Nachkommen in der Praxis nicht mit der Elternzelle identisch sein,
sind jedoch noch in den Umfang des Begriffs, wie er in der vorliegenden
Beschreibung verwendet wird, eingeschlossen.
-
Eine
Vektor-DNS kann in prokaryontische oder eukaryontische Zellen über herkömmliche
Transformations- oder Transfektions-Techniken eingeführt werden.
Die Begriffe „Transformation" und „Transfektion", „Konjugation" und „Transduktion" wie sie in der vorliegenden
Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet werden, sollen
sich der Absicht nach auf eine Vielzahl von in diesen technischen
Bereich anerkannten Verfahren zum Einführen einer Fremd-Nukleinsäure (z.
B. einer DNS) in eine Wirtszelle beziehen und schließen Calciumphosphat-
oder Calciumchlorid-Co-Prezipitation, DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion,
Lipofektion, natürliche
Kompetenz, chemisch vermittelte Übertragung
oder Elektroporation ein. Geeignete Verfahrensweisen zum Transformieren
oder Transfektieren von Wirtszellen, die Pflanzenzellen einschließen, können gefunden
werden in der Druckschrift „Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, zweite Ausgabe, Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold
Spring Harbor, NY, 1989" und
andere Labor-Handbücher
wie beispielsweise „Methods
in Molecular Biology, 1995, Band 44, Agrobacterium protocols; Hrsg.:
Gartland and Davey, Humana Press, Totowa, New Jersey.
-
Der
Vektor wird in einen Mikroorganismus oder eine Pflanzenzelle eingeführt (z.
B. über
einen über Agrobacterium
vermittelten Gen-Transfer, eine biolistische Transformation, Polyethylenglycol
oder andere anwendbare Verfahrensweisen), und Zellen, in denen sich
das eingeführte
ASE-Gen homolog mit dem endogenen Fettsäure-Transporter-Gen rekombiniert hat, werden
selektiert, wobei man in diesem technischen Bereich bekannte Verfahrensweisen
verwendet. Im Fall von Pflanzenzellen ist das AHAS-Gen, das beschrieben
wurde in der Druckschrift „Ott
et al., J. Mol. Biol. 1996, 263: 359–360" speziell geeignet für eine Marker-Gen-Expression
und Beständigkeit
gegenüber
Herbiziden des Imidazolinon- oder Sulfonylharnstoff-Typs.
-
In
einer anderen Ausführungsform
können
rekombinante Organismen wie beispielsweise Mikroorganismen hergestellt
werden, die ausgewählte
Systeme enthalten, die eine regulierte Expression des eingeführten Gens
erlauben. Beispielsweise das Einschließen eines Fettsäure-Transporter-Gens
in einen Vektor und Setzen des Gens unter Steuerung des lac-Operons
erlaubt eine Expression des Fettsäure-Transporter-Gens nur in
Gegenwart von IPTG. Solche Regulator-Systeme sind in diesem technischen
Bereich wohlbekannt. Der Begriff „rekombinante Organismen" bedeutet einen Organismus,
der eine Nukleinsäure-Sequenz
gemäß der Erfindung
umfasst, ein Gen-Konstrukt oder einen Vektor in der Zelle oder innerhalb
des Genoms an einer Stelle, die nicht die „natürliche" Stelle ist, oder an einer „natürlichen" Stelle, jedoch in
einer Weise modifiziert, die nicht die natürliche Weise ist; dies bedeutet,
dass die Kodierungs-Sequenz modifiziert ist und/oder die Regulator-Sequenz
modifiziert ist. Der Begriff „modifiziert" bedeutet, dass ein
einzelnes Nukleotid oder ein oder mehrere Kodons geändert werden,
im Vergleich zu der natürlichen
Sequenz.
-
Eine
Wirtszelle gemäß der Erfindung,
wie beispielsweise eine prokaryontische oder eukaryontische Wirtszelle
in Kultur kann verwendet werden zum Produzieren (d. h. zum Exprimieren)
eines Fettsäure-Transporters.
Ein alternatives Verfahren kann zusätzlich in Pflanzen angewendet
werden durch die direkte Übertragung
einer DNS in sich entwickelnde Blumen über Elektroporation oder einen
Gen-Transfer mittels des Mediums Agrobakterium. Dementsprechend
stellt die Erfindung weiter Verfahrensweisen zum Produzieren von Fettsäure-Transportern
unter Verwendung der Wirtszellen gemäß der Erfindung bereit. In
einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Kultivieren der Wirtszelle gemäß der Erfindung
(in die ein rekombinanter Expressions-Vektor, der für einen
Fettsäure-Transporter
kodiert, eingeführt
wurde oder in deren Genom ein Gen, das für einen Fettsäure-Transporter
des Wild-Typs oder einen geänderten
Fettsäure-Transporter kodiert,
eingeführt
wurde) in einem geeigneten Medium, bis der Fettsäure-Transporter produziert wird. In einer
anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiter ein Isolieren der Fettsäure-Transporter
aus dem Medium oder der Wirtszelle.
-
Wirts-Organismen,
die prinzipiell geeignet sind, die Nukleinsäure gemäß der Erfindung, das neue Gen-Konstrukt
oder den Vektor gemäß der Erfindung
zu umfassen, sind alle prokaryontische oder eurkaryontische Organismen.
Die mit Vorteil genutzten Wirts-Organismen
sind Organismen wie beispielsweise Bakterien, Pilze, Hefen, Tierzellen
oder Pflanzenzellen. Weitere vorteilhafte Organismen sind Pilze,
Hefen oder Pflanzen, vorzugsweise Pilze oder Pflanzen, sehr speziell
bevorzugt Pflanzen wie beispielsweise Ölsamen-Pflanzen, die hohe Mengen
an Lipid-Verbindungen enthalten, wie beispielsweise Rapssamen, Schlüsselblume, Raps,
Erdnuss, Leinsamen, Sojabohne, Öldistel,
Sonnenblume, Borretsch, oder Pflanzen wie beispielsweise Mais, Weizen,
Roggen, Hafer, Triticale, Reis, Gerste, Baumwolle, Manihot (Yucca-Stärke), Pfeffer,
Tagetes, Solanaceen-Pflanzen wie beispielsweise Kartoffel, Tabak,
Auberginen und Tomate, Pflanzen der Spezies Vitia, Erbsen, Alfalfa,
Buschpflanzen (Kaffee, Kakao, Tee), Pflanzen der Spezies Salix,
Bäume (Palmölbaum, Kokosnussbaum)
und mehrjährige
Gräser
und Futterpflanzen. Besonders bevorzugte Pflanzen gemäß der Erfindung
sind Ölsamenpflanzen
wie beispielsweise Sojabohne, Erdnuss, Rapssamen, Raps, Sonnenblume, Öldistel,
Bäume (Palmölbaum, Kokosnussbaum).
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt ein Nukleinsäure-Molekül, umfassend Seq.
ID-Nr. 1, das für
einen peroxisomalen ABC-Transporter (ATP-binding cassette transporter)
kodiert.
-
Auch
bereitgestellt wird eine Nukleinsäure, die für ein ABC-Kassetten-Transporter-Protein kodiert, speziell
ein solches, das in einen Fettsäure-Transport
durch peroxisomale Membranen involviert ist, wobei die Nukleinsäure gewählt ist
aus einer Gruppe, die besteht aus
- a) einer
DNS, die eine Nukleotid-Sequenz aufweist, wie sie in der vorliegenden
Beschreibung in Seq. ID-Nr. 1 angegeben ist, die für ein Protein
kodiert, das die in der vorliegenden Beschreibung unter Seq. ID-Nr.
2 angegebene Aminosäure-Sequenz aufweist;
- b) einer Nukleinsäure,
die sich mit einer DNS gemäß dem vorstehenden
Abschnitt a) hybridisiert (z. B. unter stringenten Bedingungen);
und
- c) einer Nukleinsäure,
die sich von der DNS gemäß dem vorstehenden
Abschnitt a) oder b) unterscheidet, und zwar aufgrund der Generationsfähigkeit
des genetischen Codes, und die für
ein Protein kodiert, das auch durch eine DNS der vorstehenden Abschnitte
a) oder b) kodiert wird.
-
DNSs
gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
solche ein, die für
Proteine kodieren, die homolog den in der vorliegenden Beschreibung
offenbarten Proteinen sind und die im Wesentlichen dieselben biologischen
Eigenschaften haben wie die in der vorliegenden Beschreibung offenbarten
Proteine, und schließen
insbesondere die DNS ein, die in der vorliegenden Beschreibung unter
Seq. ID-Nr. 1 offenbart wurde und für das Protein kodiert, das
in der vorliegenden Beschreibung unter Seq. ID-Nr. 2 angegeben ist.
Diese Definition soll den Intentionen gemäß natürliche allelische Kombinationen
einschließen,
wie sie offenbart sind. Damit können isolierte
DNS oder geklonte Gene gemäß der vorliegenden
Erfindung solche mit einem Ursprung jeder beliebigen Pflanzen-Spezies
sein. Damit sind DNSs, die zu einer DNS hybridisieren, die in der
vorliegenden Beschreibung unter Seq. ID-Nr. 1 offenbart ist (oder
Fragmente oder Derivate davon, die als Hybridisierungs-Sonden dienen,
wie unten diskutiert wird) und die eine Expression eines Proteins
kodieren, das mit dem Fettsäure- oder
Acyl CoA-Transport in Peroxisome assoziiert ist (z. B. ein Protein
gemäß Seq. ID-Nr.
2) in die vorliegende Erfindung eingeschlossen.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt die Verwendung
der Nukleinsäure
gemäß der Erfindung
und/oder eines Proteins oder Polypeptids, das dadurch kodiert wird,
in irgendeinem oder mehreren der folgenden Prozesse: Regulation
des Fettsäure-Transports
durch Peroxisom- und/oder Glyoxisom-Membranen, Regulierung des Wachstums,
Regulierung der Samen-Entwicklung und Modulieren der Fettsäure-Verwendung
durch die Pflanze.
-
Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird bereitgestellt
ein Verfahren zum Regulieren eines oder mehrerer der folgenden Prozesse:
Regulieren des Fettsäure-Transports
durch Peroxisom- und/oder Glyoxisom-Membranen; Regulierung des Wachstums,
Regulieren der Samen-Entwicklung und Modulieren der Fettsäure-Verwendung durch
die Pflanze, umfassend ein Genetic-Engineering einer Pflanzenzelle
oder eines Pflanzengewebes oder eines Samens unter Verstärken oder
Reduzieren/Verhindern einer Expression der Nukleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
Solche
Verfahrensweisen sind in diesem technischen Bereich wohlbekannt
und schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf: eine Reduktion der Expression der Nukleinsäure und des durch diese durch
Antisense-Expression eines Teils der gesamten Sequenz entsprechend
der Seq. ID-Nr. 1 kodierten Proteins; Expression eines Teils oder
der gesamten Seq. ID-Nr. 1 als doppelsträngige Interferenz-RNS (RNSi);
oder Co-Supression
des endogenen Gens, bewirkt durch Einführen zusätzlicher Kopien eines Teils
oder der gesamten Seq. ID-Nr. 1. Eine Expression im Gegensatz dazu
kann erhöht
sein oder räumlich
oder zeitlich verändert
sein durch die Einführung
von Konstrukten, die an verschiedene Regulator-Sequenzen gebunden
sind, wie sie oben beschrieben wurden.
-
Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt ein Verfahren
zum Modifizieren einer Pflanzenzelle zur Erhöhung oder Senkung des Transports
eines Teils oder aller Fettsäuren
durch Zellmembranen und/oder zur Erhöhung oder Verhinderung ihres
Abbaus.
-
Vorzugsweise
könnte
die Modifikation die Form eines Mutierens, Unterdrückens oder
Streichens des CTS-Gens annehmen. Das CTS-Gen könnte auch modifiziert werden,
um seine Expressions-Niveaus in speziellen Geweben oder zu spezifischen
Zeiten zu verändern.
Beispielsweise – und
nicht mit dem Ziel einer Beschränkung – könnte die
CTS-Expression inhibiert werden beim Entwickeln von Samen, jedoch
nicht beim Keimen von Samen. Alternativ dazu kann die Pflanzenzelle
so modifiziert werden, dass sie eine erhöhte Zahl von Kopien der Nukleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält,
verglichen mit dem Wild-Typ.
-
Eine
Mutation der Sequenz kann erfolgen durch vorgegebene Änderungen
oder statistische Änderungen,
gefolgt von einer Selektion unter Einführen von Variationen von Seq.
ID-Nr. 1 und Seq. ID-Nr. 2 bei geänderter Substrat-Spezifität oder Transport-Rate
oder Regulation oder durch die Expression von Mutanten mit dominant
negativer Aktivität.
-
Die
Erfindung schließt
daher transgene Pflanzen ein, die ein Nukleinsäure-Molekül gemäß der Erfindung umfassen, sowie
transgene Pflanzen, die für
eine Erhöhung
oder Absenkung der Expression eines aktiven peroxisomalen ABC-Transporters
angepasst sind. Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt ein Verfahren
zum Regulieren irgendeines oder mehrerer der folgenden Prozesse:
Fettsäure-Transport
durch Peroxisom- und/oder Glyoxisom-Membranen; Samen-Entwicklung
und Fettsäure-Verwendung durch
eine Pflanze, welches ein Genetic-Engineering einer Pflanzenzelle
oder eines Pflanzengewebes oder eines Pflanzensamens unter Verstärkung oder
Reduzierung/Verhinderung der Expression der oben definierten Nukleinsäure umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt ein Verfahren
zum Modifizieren einer Pflanzenzelle unter Erhöhung oder Absenkung des Transports
einiger oder aller Fettsäuren
durch Zellmembranen und/oder unter Erhöhen oder Verhindern ihres Abbaus
in speziellen Geweben oder zu speziellen Zeiten, welches ein Genetic-Engineering der Pflanzenzelle
unter Verstärken
oder Reduzieren/Verhindern einer Expression der oben im Detail definierten
Nukleinsäure
umfasst.
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Es
wird erhofft, eine Pflanzenzelle und/oder ein Pflanzengewebe und/oder
eine Pflanze und/oder einen Pflanzensamen bereitzustellen, die/das/der
keine durch Transkription aktivierte/aktivierbare Form des Nukleinsäure-Moleküls gemäß der Erfindung
umfasst.
-
Es
wird erhofft, eine Pflanzenzelle und/oder ein Pflanzengewebe und/oder
eine Pflanze und/oder einen Pflanzensamen bereitzustellen, die/das/der
eine erhöhte
oder abgesenkte Transkription der Nukleinsäure gemäß der Erfindung im Vergleich
zu dem Wild-Typ umfasst.
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Die
Anmeldung offenbart eine Pflanze, die aus einer Pflanzenzelle und/oder
Pflanzengewebe und/oder einer Pflanze und/oder einem Pflanzensamen
erzeugt wurde, die/das/der eine erhöhte oder abgesenkte Transkription
der Nukleinsäure
gemäß der Erfindung
im Vergleich mit dem Wild-Typ umfasst.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt ein Primer, der
irgendeine der Seq. ID-Nrn. 3 bis 10 umfasst, d. h. in der Lage
ist, die Nukleinsäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung oder Homologe davon zu erkennen, wobei der Primer spezifisch
für eine
Nukleinsäure
gemäß der Erfindung
ist.
-
Die
folgenden T-DNS-Knockout-Linien, die Insertionen des CTS-Gens enthalten,
wurden von der Wisconsin-Knockout-Population alpha gescreent:
- cts-2:
Position der Insertion in der genomischen DNS ist 16.674 bei Accession
AL161596 (Arabidopsis-Thaliana DNS-Chromosom 4, enthaltend Fragment
Nr. 92, Version AL161596.2). Dies entspricht Exon 3 des Gens oder
Position 846 in der Seq. ID-Nr. 1 (cDNS) sowie in Kodon Thr115 in
Seq. ID-Nr. 2 (die abgeleitete Aminosäure-Sequenz). Die in dem anfänglichen
PCR-Screen verwendeten Primer sind vorzugsweise H1A6T7 DSR1 (Seq.
ID-Nr. 8) und JL 202 (Seq. ID-Nr. 11).
- F27: Position der Insertion in der genomischen DNS ist 15.873
in Accession AL161596. Dies ist in dem Intron-1, das in der 5'-UTR angeordnet ist.
Die in dem anfänglichen
PCR-Screen verwendeten Primer sind vorzugsweise H1A6T7 DSF1 (Seq.
ID-Nr. 4) und JL 202 (Seq. ID-Nr. 11).
- F12: Position der Insertion in der genomischen DNS ist 17.318
in Accession AL161596. Dies ist in dem Intron-4. Die in dem anfänglichen
PCR-Screen verwendeten Primer sind vorzugsweise H1A6T7 DSF1 (Seq. ID-Nr.
4) und JL 202 (Seq. ID-Nr. 11).
-
Vorzugsweise
schließen
die Primer gemäß der vorliegenden
Erfindung ein:
Primer H1A6T7 DSF1: Vorwärts-Primer, 5' an Position 15.667
von Accession AL161596, (Seq. ID-Nr. 4); Primer H1A6T7 DSF2: 5' an Position 15.640
von Accession AL161596 (Seq. ID-Nr. 5); Primer H1A6T7 DSF3: 5' an Position 15.320
von Accession AL161596 (Seq. ID-Nr. 6); Primer H1A6T7 DSF: 5' an Position 15.542
von Accession AL161596 (Seq. ID-Nr. 3); Primer H1A6T7 DSR1, Rückwärts-Primer:
5' an Position 20.611
von Accession AL161596 (Seq. ID-Nr. 8); Primer H1A6T7 DSR2: 5' an Position 17.819
von Accession AL161596 (Seq. ID-Nr. 9); Primer H1A6T7 DSR3: 5' an Position 21.191
von Accession AL161596 (Seq. ID-Nr. 10): Primer H1A6T7 DSR: 5' an Position 19.978
von Accession AL161596 (Seq. ID-Nr. 7) und/oder Primer JL 202: Left-Border-Primer
für PCR
außerhalb
der Konstrukte Wisconsin-Knockout-Population-alpha (Seq. ID-Nr. 11).
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt eine Verwendung
eines Primers, der irgendeine der Seq. ID-Nrn. 3 bis 10 umfasst,
d. h. in der Lage ist, die Nukleinsäure gemäß der vorliegenden Erfindung
oder Homologe davon zu erkennen, bei der Identifizierung einer Nukleinsäure-Sequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 veranschaulicht
eine Abstimmung von peroxisomalen ABC-Transporter. Die Peptid-Sequenzen von
Human-ALD und -PMP70 wurden abgestimmt mit Arabidopsis CTS und Hefe-Pxa1
CTS. Obwohl die Arabidopsis-ABC ein Doppel-Transporter ist, der
aus 2 Sätzen
von Transmembran-Domänen
besteht, die mehrere Transmembran-Helices und 2 ATPase-Domäns umfassen
(Format: TM-Domän – ATPase – TM-Domän – ATPase),
sind seine nächsten
Homologen außerhalb
des Pflanzenreichs Halb-Transporter
(Format: TM-Domän – ATPase).
Für diese
Abstimmung wurde die Peptid-Sequenz
der Arabidopsis-ABC willkürlich
in zwei Hälften aufgeteilt,
nämlich
CTSa und CTSb. Konservierte Domänen,
die vorher in der Literatur beschrieben wurden, sind markiert. Loop
1 ist konserviert nur bei peroxisomalen ABC-Transportern. Das EAA-artige Motiv, Walker A
und B und die C-Sequenz sind alle konserviert bei prokaryontischen
und eukaryontischen ABC-Transporter.
-
2 veranschaulicht
eine Analyse der CTS-Transkript-Werte während der Keimung im Licht.
Samen wurden unter Verwendung von Milton® oberflächen-sterilisiert
und im Dunkeln bei 4°C
für 4 d
getränkt,
bevor man sie ausplattierte und 22°C inkubierte. Die Datenpunkte
sind solche für
Tage nach dem Tränken
(days post imbibition; dpi).
-
3 zeigt
die Expression und Reinigung der zweiten ATPase-Domän von CTS.
-
4 veranschaulicht
den Ort von Fraktionen CTS zu Membran. Eine Arabidopsis-Zell-Suspensions-Kultur,
die von Blättern
abgeleitet worden war, wurde homogenisiert und bei niedriger Geschwindigkeit (1.000
g) zentrifugiert, um Kerne zu entfernen, gefolgt von einem Zentrifugieren
bei 20.000 g zum Sedimentieren von Membran-Fraktionen. Diese wurden dann resuspendiert
und auf einen Sucrose-Schritt-Gradienten aufgegeben. Fraktionen
von äquivalenter
Protein-Beladung wurden mittels SDS-PAGE abgetrennt, gefolgt von einem
Immuno-Blotting mit Anti-Seren gegen CTS. Spur 1: SDS-Extraktion
des ursprünglichen
Homogenats; Spur 2: Post-nuklearer Überstand; Spur 3: Resuspendiertes
Membran-Pellet; Spur 4: Membran, gewonnen bei 0,5 M/1,6 M Sucrose-Grenzfläche; und
Spur 5: 1,6 M/2,2 M Sucrose-Grenzfläche. Die Konzentration an CTS in
den Membran-Fraktionen ist übereinstimmend
damit, dass CTS ein Membran-Protein ist.
-
5 gibt
den Ort der T-DNS-Insertionen in drei CTS-Knockouts wieder, also
cts-2F27 und F12.
Die Exons sind gezeigt als dunkel schraffierte Boxen. Nicht-kodierende
transkripierte Regionen sind durch helles Schraffieren angegeben.
-
6 veranschaulicht
die Isolation von einzelnen CTS-Knockout-Pflanzen. 100 einzelne
Pflanzen wurden mittels PCR auf das Exon-2-Knockout (cts-2) von
einem Pool gescreent, der Samen von mit 9 T-DNS getaggten Linien
enthielt, die vorher durch PCR identifiziert worden waren. Eine
PCR wurde durchgeführt
unter Verwendung eines für
T-DNS spezifischen Primers (JL-202) und eines Gen-spezifischen Primers
DSR1 (A) oder DSR3 (B). Eine positive Pflanze (Spur 5) wurde aus
dieser Probe von 15 Individu en identifiziert. (C) Eine HindIII-Restriktions-Behandlung
von genomischer CTS von wt (Spur 1) und der positiven Pflanze (Spur
2) wurde mit einer CTS-Sonde behandelt. Banden von 2,5 kb und 6,5
kb entsprechen den vorhergesagten Größen für wt-CTS. Die Bande mit 8,7
kb entspricht einer vorausgesagten Größe, die konsistent mit einer
T-DNS-Insertion
in das Exon 2 ist. Zusammen legen diese Daten nahe, dass die positive
Pflanze ein Heterozygot ist, der eine Kopie des wt-CTS-Gens und
ein Mutanten-Gen, das eine T-DNS-Insertion aufwies, hatte. (D) PCR, identifiziert
das Vorhandensein von Knockout-Pflanzen in einem Pool von keimenden
Sämlingen
von mit 9-T-DNS-getaggten
Linien für
Knockout-F27 (Spuren 1 bis 3) und Knockout-F12 (Spuren 4 bis 6)
unter Verwendung eines für
T-DNS-spezifischen Primers und einer Reihe von Gen-spezifischen Primern.
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7 veranschaulicht
eine CTS-Lokalisation in Peroxisomen. Ein Sucrose-Dichte-Gradient zeigt die Lokalisation
von peroxisomalen Markern Catalase (geschlossene Kreise) und 3-Ketoacyl-Thioloase
(KAT), ER-Marker-Calreticulin (CAL), Mitochondiraler Marker Adenin-Nucleotid-Translocator
(ANT) und Chlorophyll (offene Kreise). CTS-Antigen folgt der Verteilung
von Catalase und Thiolase.
-
8 veranschaulicht
die Profile von Triacylglycerin-abgeleiteten Fettsäuren und
Acyl CoA-Konzentrationen im Wild-Typ und in einer cts-2-Mutante:
a = Vergleich von TAG-abgeleiteten Fettsäuren in den Wild-Typen und
in der cts-2-Mutante in Samen und Setzlingen 0, 2 und 5 Tage nach
dem Säen.
b = Profil von TAG-abgeleiteten Fettsäuren in getränkten Wild-Typ-Samen
und Mutanten-Samen nach der Kettenlänge; c = wie b, jedoch Profil
von 5 Tage alten Setzlingen; d = Vergleich von Acyl-CoA-Konzentrationen in
Wild-Typen und cts-2-Mutanten-Setzlingen 0, 2 und 5 Tage nach dem
Säen; e
= Profil von Acyl CoAs in getränkten
Samen des Wild-Typs und Mutanten-Samen nach der Kettenlänge; und
f = wie e, jedoch Profil von 5 Tage alten Setzlingen.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Die
peroxisomalen ABC-Transporter-Proteine von Hefe und von Menschen
wurden verwendet zum Suchen der öffentlich
zugänglichen
Sequenz-Datenbanken von Arabidopsis-Thaliana unter Verwendung des BLAST-Algorithmus.
Eine Sequenz wurde identifiziert (T5J17.20; AT4G39850 vom Chromosom
IV), die eine signifikante Sequenz-Homologie zu allen Sonden-Sequenzen
hatte und die einem EST (H1A6T7) von einer 3-Tages-Setzling-Hypocotyl-Bibliothek
entsprach. Dieser Klon wurde erhalten von dem Arabidopsis Biological Resource
Centre der Ohio State University (USA), und zwar vollständig sequenziert
und bezeichnet mit CTS (Seq. ID-Nr. 1).
-
Eine
bioinformatische Analyse der Sequenz machte klar, dass diese für ein Protein
mit 1.337 Aminosäuren
mit einem vorausgesagten Molekulargewicht von 149.576 kodiert (Seq.
ID-Nr. 2). Funktionale ABC-Transporter haben 4 Domänen, zwei
Sätze mit
5 oder 6 Transmembran-Spannen und zwei ATPase-Domänen, die
auf getrennten Polypeptid-Ketten
vorliegen oder in verschiedenen Kombinationen verbunden sein können. CTS
ist von dem Typ, in dem alle Domänen
verbunden sind, während
ScPxa2p vom Halb-Transporter-Typ
ist, der eine Transmembran-Domän
und eine ATPase-Domän
enthält.
CTS enthält
alle konservierten Reste, die typisch für einen ABC-Transporter sind.
Die beiden Halb-Transporter-Domänen
von CTS sind zu 34% identisch miteinander. Die höchsten Übereinstimmungen bei der BLASTp-Suche
(P < 7,1e-67) sind
die Säuger
PMP70- und Adrenoleukodystrophy-Proteine, ebenfalls Halb-Transporter,
die in den Fettsäure-Transport
in Peroxisome involviert sind. Saccharomyes cerevisiae Pxa2p ist
die sechst-häufig ähnliche
Sequenz (P = 1,5e-44). Eine Abstimmung der abgeleiteten Aminosäure-Sequenzen
von CTS mit PMP70, ALDP, ScPxa1p und ScPxa2p ist in 2 gezeigt.
Die ATP-Bindungsstelle, bezeichnet als Walker-A- und -B-Motive sind
in allen ATPasen hochgradig konserviert. Die C-Sequenz, sonst bekannt
als das ABC-Motiv,
ist diagnostisch für die
ABC-Transporter-Superfamilie, wie auch die EAA-Sequenz. Die Sequenz NSEEIAFY ist diagnostisch
für die
peroxisomalen ABC-Transporter
beim Menschen und bei der Hefe, und die nahe verwandte Sequenz H (S/A) SIAF
(Y/F) tritt in den beiden Hälften
von CTS auf. Der Loop1-Bereich und die Sequenz PQRPVMTLGTLRDQ ist
diagnostisch für
tierische peroxisomale ABC-Transporter.
Die nahezu identische Sequenz PQRPV(M/T)(A/C)LGTLRDQ tritt in beiden
Hälften
von CTS auf. Daher enthalten CTS Sequenzen, die es der peroxisomalen
Unterklasse von ABC-Transportern zuordnen.
-
Um
zu bestimmen, ob das Expressions-Muster von CTS konsistent mit dessen
Involvierung in eine Fettsäure-Aufnahme
in Peroxisomen war, wurde ein Northern Blot-Test durchgeführt (2).
Die Fettsäure-Oxidation
ist ein andauernder Vorgang in Pflanzenzellen aufgrund des Umsatzes
von Membran-Lipiden durch β-Oxidation.
Jedoch würden
höhere
Werte der Expression während
und unmittelbar nach einer Keimung erwartet, wie es für die β-Oxidations-Enzyme
Thiolase (Germain et al., 2001) und Acyl CoA-Oxidase beobachtet
wird (Hooks et al., 1999). Konsistent damit weist die CTS-Sonde ein Transkript
von 4,9 kb nach, das über die
ersten 12 Tage nach einem Tränken
exprimiert wird, jedoch bei höchster
Expression am Tag 1.
-
Um
einen experimentellen Nachweis für
die peroxisomale Lokalisierung von CTS zu liefern, wurden Antik-Körper für die zweite
ATPase-Domän
gezüchtet.
Ein den Aminosäuren
1.112–1.337
entsprechendes Fragment wurde in pEP28b geklont (Novagen) und so
ein mit his-getaggtes rekombinantes Gen produziert. Das rekombinante
Protein, das in Inklusions-Körpern
vorliegt, wurde durch NTA-Agarose-Chromatographie gereinigt (3).
Affinitäts-gereinigte
Antiseren wiesen ein Protein einer Größe von ca. 140 kDa in Membran-Fraktionen
von Arabidopsis-Setzlingen und Gewebe-Kulturzellen nach (4).
Weitere Experimente zeigten die Lokalisation dieses Proteins speziell
in Peroxisomen/Glyoxisomen (7).
-
Bisher
wird die Funktion des CTS-Proteins abgeleitet von einer Sequenz-Homologie
mit bekannten peroxisomalen Fettsäure-ABC-Transportern. Zum Erhalt
funktioneller Informationen für
CTS wurden Knockout-Mutationen in Arabidopsis durch genetische Rückwärts-Schritte
gesucht. Primer wurden entworfen und an die Arabidopsis-Knockout-Stelle an
der University of Wisconsin (USA) gesandt, um deren Population an T-DNS-getaggten
Mutanten einem Screening zu unterwerfen. Drei Allele von CTS wurden
nachgewiesen (5). Der Ort der T-DNS-Insertionen
wurde bestimmt durch Sequenzieren der PCR-Produkte. T-DNS-Insertionen
gibt es im Exon-2 und in den Introns 1 (in der 5'-UTR) und 4 von CTS. Die Insertionen
in Exon 2 von CTS wurden als Null-Allele vorausgesagt, während diejenigen
in den Introns Phenotypen ergeben können oder nicht ergeben können, abhängig davon,
dass sie korrekt von dem Transkript ausgesplict werden. Einzelne heterozygote
Pflanzen wurden für
jede T-DNS-Insertion
erhalten (6). Heterozygote cts-2-Pflanzen
ließ man
sich selbst befruchten, und homozygote Nachkommen wurden selektiert.
Homozygote Samen und Setzlinge wurden einem Profilieren auf Triacylglycerin
und Acyl CoA unterworfen (8). Diese
Ergebnisse liefern eine starke Stütze für die vorgeschlagene biochemische
Funktion von CTS als Fett-Acyl-CoA-Transporter.
-
Verfahrensweisen
-
Das
cts-2-Mutanten-Allel wurde erhalten durch PCR-basiertes Screening
der Wisconsin-alpha-Gen-Knockout-Linien für Insertionen in das CTS-Gen
(Krysan et al., 1999). Die Sequenz der CTS-RNS wurde erhalten unter
Verwendung des cDNS-Klons H1A6T7 (ABRC, OHIO State University).
Die Gesamt-RNS wurde extrahiert, durch denaturierende Agarosegel-Elektrophorese
getrennt und in eine Hybridisierungs-Membran übertragen. Die Membran wurde
mit 32P-markiertem Klon H1A6T7 hybridisiert, wie beschrieben wurde durch „Hooks
et al., (1999)" und
wurde durch Photoabbilden nachgewiesen.
-
Ein
polyklonaler Antikörper
wurde gegen ein C-terminales Fragment von CTS (Aminosäuren 1.112–1.337)
gezüchtet
und in dem E. coli-Stramm BL21 (DE3) pLysS (Firma Novagen) unter
Verwendung eines Konstrukts pET28b (Firma Novagen) exprimiert, das
ein NheI-BamHI-Fragment des cDNS-Klons H1A6T7 enthielt (EMBL, Zugang
AJ311341). Der Antikörper
wurde unter Verwendung des rekombinanten Fragments Affinitäts-gereinigt
(Tugal et al., 1999).
-
Acyl
CoAs und Gesamt-Lipide wurden von fünf Replikat-Gewebeproben (3–10 mg)
extrahiert und entsprechend Larson und Graham (2001) analysiert.
Ein Aliquot des Gesamt-Lipid-Extrakts wurde für eine Triacyl-Glycerol-Bestimmung
(TAG) verwendet. Eine Bond-Flut-SPE-Säule (Firma Varian, Surrey,
UK) mit 1 ml und 100 mg Bett-Volumen
wurde hergestellt durch Elution mit 2 × 1 ml Methanol, 3 × 1 ml Hexan
und danach wurden 100 μl
Probe in Hexan aufgegeben. Die TAGs wurden mit 1,5 ml einer Mischung
aus Chloroform und Hexan (2:3, v/v) eluiert, im Vakuum getrocknet,
zu Fettsäuremethylestern
transmethyliert und wie früher
beschrieben analysiert (Larson und Graham, 2001). Die Spezifität für eine TAG-Trennung
wurde optimiert, so dass das Dipalmitin-Diacylglycerol (Firma Sigma)
von dem SPE-Eluat ausgeschlossen wurde.
-
Um
weitere Informationen über
die spezielle Natur des Blocks beim Lipid-Abbau und damit die Funktion
des CTS-Proteins zu liefern, wurden die Konzentrationen an Triacylglycerol
(TAG) und Acyl CoAs in der cts-2-Mutante und dem korrespondierenden
WS-Wild-Typ gemessen. Alle Zell-Linien wurden in Gegenwart von 1%
Sucrose ausgekeimt, und die Tests der cts-2-Mutanten wurden abgebrochen,
um eine Keimung zu ermöglichen,
um sicherzustellen, dass die Setzlinge in ähnlichen morphologischen Stufen
der Entwicklung waren. Die aufsummierten Änderungen des Fettsäure-Gehalts
von extrahierten TAG zeigen ähnliche
Konzentrationen von TAG abgeleiteten Fettsäuren in getränkten Samen
des Wild-Typs und der Mutante am Tag 0 (8a).
Höhere
offensichtliche TAG-Konzentrationen pro Samen bzw. Setzling in den
Mutanten geben eine größere Samen-Größe wieder,
und diese sind nicht ersichtlich, wenn die Daten ausgedrückt werden
auf Basis des Frischgewichts. Die TAG-Fettsäure-Konzentrationen gingen
nur leicht nach zwei Tagen Keimung selbst in Setzlingen des Wild-Typs
zurück,
vermutlich aufgrund der Gegenwart von Sucrose als alternative Energiequelle.
Jedoch waren am Tag 5 die Konzentrationen an TAG-abgeleiteten Fettsäuren um
95,8% der Konzentration des Wild-Typs zurückgegangen, jedoch nur um 32,3%
bei der Mutante. Alle TAG-abgeleiteten Fettsäure-Kettenlängen wurden nach 5 Tagen Keimen
mobilisiert beim Wild-Typ, jedoch hielt die cts-2-Mutante hohe Konzentrationen
derselben TAGs aufrecht (8b, c).
-
Die
Werte an Gesamt Acyl CoAs stiegen in beiden Linien über den
Zeitraum von 0 bis 5 Tagen an (8d),
jedoch ist dies viel dramatischer in der Mutante. Am Tag 5 kann
ein Teil des Anstiegs sowohl in Setzlingen des Wild-Typs als auch
in Setzlingen der Mutante eine neue Lipid-Synthese widerspiegeln
(z. B. für
eine Membran-Biogenese). Jedoch ist die am meisten deutliche Beobachtung
die Beibehaltung von 20:1-CoAs (und in einem geringen Ausmaß von 20:0-
und 22:1-CoAs) in Setzlingen der cts-2-Mutante (8e,
f). Da C20-Fettsäuren
nur sehr untergeordnete Komponenten von nicht Speicher-Lipidenin
Arabidopsis sind, zeigen diese Daten, dass es eine starke Blockierung
des Kohlenstoff-Flusses von gespeicherten Triacylglycerinen während der
Keimung in der Mutante gibt.
-
Eine
Analyse der TAG-abgeleiteten Fettsäuren und Acyl CoAs zeigt, dass
trotz der Tatsache, dass etwas Lipid in den cts-2-Mutanten mobilisiert
wird, ein Katabolismus vor einer β-Oxidation
inhibiert wird, was zu einem erhöhten
Acyl CoA-Pool führt.
Dies ist besonders ausgeprägt
für C20- und C22-Acyl
CoAs, die überwiegend
von TAG abgeleitet sind. Diese Daten legen stark nahe, dass der
Primär-Defekt
in den cts-2-Mutanten im Transport von Fettacyl CoAs in Peroxisome
liegt. 18:2- und 18:3-CoAs sammelt sich nicht in einem ähnlichen
Ausmaß an,
was ihre Verwendung in der Synthese strukturelle Lipide durch ER-vermittelte
Wege widerspiegelt. Im Gegensatz dazu sind C20:1 eine Komponente
von strukturellen Lipiden und können
sich ansammeln, da es keinen synthetischen Entsorgungs-Weg gibt.
Es ist möglich,
dass die Ansammlung von 20:1-CoA oder die Abreicherung an freiem
Enzym A zur Inhibierung einer Lipolyse und daher zur Freisetzung
weiterer Fettsäuren
von Speicher-TAG führt.
Die Ansammlung von Acyl CoAs steht dafür, dass diese die Substrate
des CTS-Proteins sind und legt nahe, dass – anders als bei X-ALD-Patienten – CTS-Mutanten
ihre VLCFA-Synthetase-Aktivität
beibehalten. Die erhebliche Ansammlung von Acyl CoAs mit langen
und sehr langen Ketten in der cts-2-Mutante ist konsistent mit der
Aktivierung dieser Fettsäuren
durch Acyl CoA-Synthetasen auf der cytoplasmatischen Seite der Peroxisomal-Membran,
wie in Reports belegt wurde für
S. cerevisiae (Hettema et al., 1996), Säuger (Mannaerts et al., 1982)
und Pflanzen (Olsen und Lusk, 1994). Das Ergebnis, dass alle Fettsäure-Kettenlängen im
Wild-Typ mobilisiert werden und in der Mutante erhalten bleiben,
legt nahe, dass der Transporter eine breite Substrat-Spezifität in Bezug
auf die Acyl-Kettenlänge aufweist.
Acyl CoAs sind amphipathische Moleküle, wie es auch die Substrate
für viele
ABC-Transporter sind.
-
Ölsamen können einem
Engineering unterworfen werden und produzieren dann wirtschaftlich
wertvolle, ungewöhnliche
Fettsäuren.
Jedoch das genaue Schicksal der ungewöhnlichen Fettsäure, sobald
sie einmal hergestellt wurde, ist nicht bekannt. Was bekannt ist,
ist, dass nicht genügend
der wertvollen Fettsäure
im Samenöl
endet. Ein Faktor, der die Ausbeute an neuem Öl zu limitieren scheint, ist,
dass die Fettsäuren,
aus denen es besteht, abgebaut werden, bevor sie in das Öl eingebaut
werden (Eccleston und Ohlrogge, 1998). CTS, die Nukleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung, ist ein ausgezeichneter Kandidat zum Involvieren am Beginn
dieses Prozesses. Wie durch die Daten in 8 angezeigt
wird, reduziert oder beseitigt ein Mutieren der Funktion von CTS
den Eintritt einiger oder aller Fettsäuren in das Glyoxisom/Peroxisom
und verhindert so deren Abbau. Es lässt sich voraussagen, dass
dies ihre Ansammlung im Samen oder anderen Pflanzen-Geweben ermöglichen
würde.
Jedoch ist es nötig,
dass die Pflanze noch in der Lage ist, endogene Fettsäuren zum Keimen
und Wachsen zu gebrauchen. Ein Blockieren der β-Oxidation durch die Mutation
von Thiolase führt
zu einer Keimung, jedoch ist das anschließende Wachstum abhängig von
exogen zugeführter
Sucrose (Germain et al., 2001). Es sollte möglich sein, die Expressions-Grade
von CTS in spezifischen Geweben oder zu spezifischen Zeiten zu verändern, beispielsweise
seine Aktivität
beim Entwickeln von Samen zu inhibieren, jedoch nicht beim Keimen
der Samen. Alternativ könnte
man dann, wenn man die Substrat-Spezifität bestimmen und dann verändern kann,
in der Lage sein, eine Ansammlung der gewünschten neuen Öle zu ermöglichen,
nicht jedoch eine Keimung und ein Austreiben der Setzlinge unter
Verwendung endogener Fettsäuren
zu verhindern. Ein zusätzliches
Problem ist, dass dann, wenn hohe Konzentrationen an neuen Ölen erreicht
werden, Ölsamen
diese Fremdöle
nicht als effiziente Quelle von "Brennstoff" für junge
Setzlinge zum Wachsen nutzen können,
was zu einem nicht-lebensfähigen
Samen führt.
Beispielsweise könnte
ein Exprimieren einer Form von CTS, die die neuen Öle in dem
sich entwickelnden Samen nicht transportieren kann, jedoch auf eine
Form umschalten kann, die die neuen Öle als Substrat während der
Keimung nutzen kann, dieses Problem überwinden. Diese Proteine mit
geänderter
Substrat-Spezifität
könnten
auftreten als Ergebnis einer gezielten oder zuverlässigen Mutation
des Gens mit anschließender
passender Selektion oder einer Verwendung des Arabidopsis-Proteins
zum Isolieren von Homologen, die unterschiedliche Substrat-Spezifität gegenüber der
Spezies haben können,
die natürlicherweise
hohe Konzentration der gewünschten
neuen Öle
ansammelt. Daher hat das Protein der vorliegenden Erfindung das
Potential zur Erhöhung
der Ansammlung neuer Öle
in Samen auf wirtschaftlich brauchbare Werte.
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Mutanten
der β-Oxidation
zeigen Resistenz gegenüber
2,4-Dichlorphenoxybuttersäure
(2,4-DB, Hayashi et al., 1998) und Indol-3-Buttersäure (IBA;
Zollmann et al., 2000), und die β-Oxidation
wird in den cts-2-Mutanten klar verschlechtert, da höchstwahrscheinlich
als Folge eines Defekts im Transport von Fettacyl CoAs in das Peroxisom
zum Metabolismus. CTS zeigt auf denselben Ort auf dem Chromosom
IV wie die ped3-Mutante
(Hayashi et al., 1998). IBA und 2,4 DB sind amphipathische Moleküle, und
CTS ist ein guter Kandidat zur Vermittlung ihrer Aufnahme in Peroxisome.
Wenn eine dominant-negative oder RNSi-Version von CTS unter Steuerung
eines regulierten Promoters exprimiert werden könnte, könnte diese als selektierbarer Marker
für eine
Pflanzen-Transformation verwendet werden. Die Expression der dominant-negativen
Form des Proteins würde
höchstwahrscheinlich
Resistenz gegen IBA oder 2,4 DB verleihen. Resistenz führt zu einem „long root"-Phenotyp und würde es ermöglichen,
dass Pflanzen, die diesen Marker exprimieren, auf einem Medium selektiert
werden können,
das IBA oder 2,4 DB, Sucrose und das induzierende Molekül für den regulierten
Promoter enthält.
Der Vorteil ist, dass der selektierbare Marker pflanzlichen Ursprungs
ist und – anders
als beispielsweise Resistenz gegen ein Herbizid – eine Selektion nur in Gegenwart
der drei getrennten Moleküle gestattet,
was in der Natur nicht stattfinden wird. Dies liefert keine Antibiotika-Resistenz,
so dass keine Gefahr einer Verbreitung von Resistenz in die Umgebung
vorhanden ist. Die Verwendung eines regulierten Promoters führt zur
Expression der Selektion nur unter definierten Bedingungen.
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Druckschriften
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S., Wu, Y., Larson, T., Graham, I., Baker, A and Holdsworth (2002)
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Seq.
ID-Nr. 1 Nukleotid-Sequenz von CTS
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Seq.
ID-Nr. 2: abgeleitete Aminosäure-Sequenz
der CTS-cDNS voller Länge
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Graue
Unterlegung sind konservierte EAA-Motive; weiße Schrift auf Schwarz ist
die ATP-Bindungstelle (Walker-A-Motiv); fettgedrückt: ABC-Familien Signatur PCR-Primer,
die spezifisch für
die CTS-Nukleotid-Sequenz sind.
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Primer
JL 202: Left Border-Primer für
PCR, aus Konstrukten der Wisconsin-Knockout-Population alpha.
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