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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer mikrostrukturierten
optischen Faser und auf ein Verfahren zur Herstellung einer strukturierten
Zwischenvorform, die in einem solchen Verfahren verwendet wird.
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Optische
Fasern werden verwendet, um Licht von einer Stelle zu einer anderen
zu übertragen. Normalerweise
werden optische Fasern aus mehr als einem Material hergestellt.
Ein erstes Material wird verwendet, um einen mittleren Licht tragenden
Teil der Faser zu bilden, der als Kern bekannt ist, während ein
zweites Material das erste Material umgibt, und einen Teil der Faser
bildet, der als die Ummantelung bekannt ist. Licht kann durch totale
interne Reflexion an der Kern/Ummantelungs-Grenzfläche im Kern eingefangen werden.
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Eine
neuere Art von faseroptischem Wellenleiter mit einer von herkömmlichen
optischen Fasern grundlegend verschiedenen Struktur ist die mikrostrukturierte
Faser (auch als „photonische
Kristallfaser" oder „löchrige Faser" bekannt). Eine mikrostrukturierte
optische Faser ist eine Faser, die aus einem selben homogenen Material
(typischerweise Silica) beseht, welches im Inneren eine Mikrostruktur
(d.h. eine Struktur der Größenordnung
der optischen Wellenlänge)
besitzt, die von mikrostrukturellen Elementen gebildet wird, welche
sich in Längsrichtung
entlang der Faser erstrecken und eine vorbestimmte Verteilung besitzen.
Als mikrostrukturelles Element kann ein Mikroloch oder ein filiformes
(dünnes)
Element aus einem vom Hauptteil des Materials verschiedenen Material
genannt werden.
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Die
verbreitetste Art von mikrostrukturierten optischen Fasern besitzt
einen Ummantelungsbereich, der eine Vielzahl von gleich beabstandeten winzigen
Löchern
aufweist, die einen homogenen und gleichförmigen mittleren (Kern-Bereich)
umgeben.
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Eine
Faser dieser Art ist z.B. in der internationalen Patentanmeldung
WO 99/00685 beschrieben.
In einer anderen Ausführungsform
kann der mittlere Bereich der Faser ein mittiges Loch besitzen, wie
es z.B. in der internationalen Patentanmeldung
WO 00/60388 beschrieben ist.
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Diese
beiden Arten von Fasern leiten Licht im Kern entsprechend unterschiedlichen
optischen Phänomenen.
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In
Abwesenheit eines mittigen Loches ist die Ausbreitung des Lichts
im Ummantelungsbereich aufgrund des Vorhandenseins einer Verringerung des
durchschnittlichen Brechungsindex in Bezug auf den Kernbereich verboten.
Solch eine Struktur bildet einen verlustarmen vollständig aus
Silica bestehenden optischen Wellenleiter der mit geeigneten Parametern
für alle
Wellenlängen
im Transmissionsfenster des Silica ein Einmoden-Wellenleiter (single-mode) bleibt. Der
Wellenleitungsmechanismus ist in diesem Fall eng mit dem in herkömmlichen
optischen Fasern verwandt und ist eine Form der totalen internen
Reflexion zwischen zwei Materialien (Luft und Silica) mit unterschiedlichen
Brechungsindizes.
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Um
in einem mittigen Loch die Lichtausbreitung zu erzielen, wird der „photonische
Bandlücken"-Effekt ausgenutzt,
der durch das Vorhandensein eines periodischen Arrays von Löchern im Ummantelungsbereich
induziert wird. Das „photonische
Bandlücken"-Phänomen, das
der aus der Festkörperphysik
bekannten „elektronischen
Bandlücke" analog ist, verhindert,
dass sich Licht gewisser Frequenzen in dem von dem Löcher-Array belegten Gebiet
ausbreitet, und dieses Licht wird daher auf den Kernbereich begrenzt.
Die Ausbreitung von Licht in Fasern, die eine photonische Bandlücke aufweisen, ist
z.B. in der bereits zitierten
WO
00/60388 beschrieben.
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Die
optischen Eigenschaften der oben beschriebenen mikrostrukturierten
Fasern hängen
von der Zahl der Löcher,
dem Lochdurchmesser, dem Abstand zwischen benachbarten Löchern und
dem geometrischen Muster der Löcher
ab. Da jeder dieser Parameter weit variieren kann, können Fasern
von sehr unterschiedlichen Charakteristiken konzipiert werden.
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Es
ist gezeigt worden, dass durch geeignetes Einstellen des Verhältnisses
zwischen Lochdurchmesser d und Lochabstand A ein Einmoden- oder
Wenig-Moden-Verhalten (single mode oder few mode behaviour) über einen
weiten Wellenlängenbereich
erhalten werden kann.
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Mikrostrukturierte
optische Fasern werden typischerweise durch das sogenannte „stack-and-draw"-Verfahren hergesellt,
bei dem eine Anzahl von festen und hohlen Stäben in einem hohlen Glaszylinder
gestapelt werden, um so ein Array mit derselben Struktur wie die
endgültige
Faser zu bilden. Die gestapelten Stäbe werden dann miteinander
verschweißt
und die so erhaltene Vorform wird durch herkömmliche Verfahren gezogen und
erzeugt so die Faser.
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In
der
US-5,802,236 A sind
z.B. ein Kernelement (z.B. ein Silica-Stab) und eine Vielzahl von
Kapillarröhrchen
(z.B. Silicaröhrchen)
bereitgestellt, und die Kapillarröhrchen werden als Bündel angeordnet, wobei
sich das Kernelement typischerweise in der Mitte des Bündels befindet.
Das Bündel
wird von einem oder mehreren Ummantelungsrohren (overclad tubes)
zusammengehalten, die auf das Bündel
kollabiert werden. Die Faser wird dann aus der so vorbereiteten
Vorform gezogen.
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Der
Anmelder hat bemerkt, dass das stack-and-draw-Herstellungsverfahren mehrere Nachteile
besitzt.
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Das
Zusammenbauen einer großer
Anzahl von sehr dünnen
Rohren (die von den Stäben
oder Röhrchen
definiert werden) ist ein schwieriger Vorgang. Auch ist es wahrscheinlich,
dass aufgrund der Stapelung und des Ziehens der zylindrischen Rohre interstitielle
Hohlräume
erzeugt werden. Dies kann die Faserabschwächung dramatisch beeinflussen, indem
Verunreinigungen und unerwünschte
Grenzflächen
eingeführt
und eine Umformung oder Verformung der anfänglichen Löcher induziert wird. Andere Probleme
des stack-and-draw-Verfahrens können von
der geringen Reinheit der Röhrchen-
und/oder Stabmaterialien und von den Schwierigkeiten bei der Herstellung
von Röhrchen
und/oder Stäben
der notwendigen Formen (insbesondere im Fall von hexagonalen Körpern) und
Abmessungen sowie beim Erhalten des erforderlichen Lochmusters (beispielsweise aufgrund
der Schwierigkeit bei der Realisierung von Geometrien, die von der
dreieckigen verschieden sind, wenn die Stäbe und Röhrchen in einer eng gepackten
Anordnung positioniert werden) dargestellt werden. Darüer hinaus
machen die relativ geringe Produktivität und die hohen Kosten dieses
Verfahren weniger als optimal für
die industrielle Produktion.
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Der
Anmelder bemerkt weiter, dass das stack-and-draw-Verfahren zur Herstellung
einer löchrigen
optischen Faser den Nachteil besitzt, dass die Löcher- und die Kernabmessungen
in der endgültigen
Faser durch den Innen- und Außendurchmesser der
im Aufbau verwendeten Röhrchen
und Stäbe
begrenzt ist.
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Als
vielversprechende Alternative zu Glasfasern sind die polymerischen
optischen Fasern (POFs) bekannt, und zwar insbesondere für Anwendungen
auf kurze Distanz, im Hinblick auf ihre Kosten, die Leichtigkeit,
sie mit Verbindern zu versehen, und ihre Flexibilität. Gewöhnliche
Polymerfasern besitzen einen relativ großen Kern. Dies veranlasst die Fasern,
eine sehr hohe Zahl von transversalen Moden zu führen, mit wesentlichen Beschränkungen
der zur Verfügung
stehenden Bandbreite.
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Jüngst wurde
eine Anzahl von Arbeiten präsentiert,
die mikrostrukturierte Polymerfasern betreffen.
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M.
A. van Eijkelenborg et al., Microstructured Polymer Optical Fibre,
Optics Express, Band 9, Nr. 7, 24. September 2001, Seiten 319–327, offenbaren eine
polymerbasierte mikrostrukturierte Faser, die bei optischen Wellenlängen einmodig
(single-moded) ist. Laut den Autoren können zusätzlich zur kapillaren Stapelungstechnik
Polymervorformen unter Verwendung von Techniken wie z.B. Extrusion, Polymergießen, Polymerisierung
in einer Form und Spritzgießen hergestellt
werden. Verschiedene Querschnitte der Vorform sowie Löcher beliebiger
Formen und Abmessungen können
in jeder erwünschten
Anordnung erhalten werden. Eine große Vielfalt von Polymeren ist
für mikrostrukturierte
polymerische optische Fasern erhältlich,
inklusive Kondensationspolymere, katalytisch geformte Polymere,
Biopolymere, Sol-Gel-Polymere und Chain-Addition-Polymere.
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Die
Veröffentlichung
offenbart keine Details des Herstellungsprozesses der Vorform. Die
Autoren erwähnten
während
eines mündlichen
Post-Deadline-Vortrags auf der POF 2001-Konferenz in Amsterdam,
NL, 27.-30.09.2001 die Technik des Umgießens von Kunststoffkapillaren,
welches die niedrigen Verarbeitungstemperaturen der Polymere ausnutzt.
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In
J. Choi, D.Y. Kim, U.C. Paek, Fabrication and Properties of Polymer
Photonic Chrystal Fibers, Proceedings POF2001, Amsterdam, NL, 27.-30.09.2007,
Seiten 355–360
ist beschrieben, dass polymerische photonische Kristallfasern aus
einer Polymethylmethacrylat-(PMMA)-Vorform gezogen wurden. Die Faser
bestand aus einem Kern aus reinem PMMA, der von einem photonischen
Kristallmuster mit Luftlöchern
einer hexagonalen Symmetrie umgeben war, das entlang der Länge der
Faser verläuft.
Zur Herstellung der Vorformen wird die thermische Polymerisation
des Methylmethacrylats (MMA) durchgeführt. Sobald die Polymerisation
vollendet ist, wird zwölf
Stunden lang ein Alterungsprozess in einem Vakuumofen unter verringertem
Druck durchgeführt,
dann wird die Temperatur langsam auf Raumtemperatur verringert.
Eine Faser wird dann in einem Ziehturm gezogen, während der
Ofen auf eine Temperatur von 270°C
eingestellt wird. Es zeigt sich eine resultierende polymerische
photonische Kristallfaser, die einen Durchmesser von 190 μm mit einem
Luftlochdurchmesser von ungefähr
11 μm und
einem Kerndurchmesser von 25 μm
aufweist.
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Diese
Veröffentlichung
offenbart keine Details darüber,
wie das hexagonale Lochmuster in die Faservorform eingebracht wird.
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Die
JP 6-67040 auf den Namen
der Furukawa Electric Co. offenbart die Herstellung einer optischen
Kunststofffaser mit hohlem Kern für endoskopische Anwendungen.
Eine hohle Vorform zum Ziehen einer solchen Faser wird hergestellt,
indem ein thermoplastisches Kunstharz in eine zylindrische Form
eingefüllt
wird, die mit einem Boden und einem koaxial aus dem Boden der Vorform
herausstehenden zylindrischen Kern versehen ist. In einer anderen Ausführungsform
wird der zylindrische Kern als von der zylindrischen Form separater
Körper
hergestellt und wird abnehmbar am Boden der Form angebracht. In
den berichteten Beispielen besaß der
zylindrische Kern einen Durchmesser zwischen 9,5 und 10 mm und wurde
mit einem Polytetrafluorethylenschlauch beschichtet, sodass sich
ein Lochdurchmesser zwischen 11 und 13 mm für die Vorformen ergab. In den
gezogenen Fasern mit hohlem Kern betrug der Durchmesser des hohlen
Kerns zwischen 470 und 530 μm.
Die
US-A-5 935 491 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung photonischer Vorrichtungen.
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Der
Anmelder hat eine andere Lösung
für die Herstellung
von polymerischen optischen Vorformen für mikrostrukturierte optische
Fasern in Betracht gezogen, da die Notwendigkeit, Löcher mit
einem relativ kleinen Durchmesser in der gezogenen Faser zu haben,
auf den Einsatz von Lochdurchmessern für die Vorform hindrängt, die
allgemein kleiner als 8 mm sind. Die in Betracht gezogene Lösung umfasst
das Verwenden einer Form, in der eine Anzahl von parallele zylindrische
Löcher
erzeugenden Elementen wie z.B. Drähte, Stäbe oder Röhrchen am Boden der Form angebracht
sind, und zwar an Positionen, die der Vielzahl der die Fasermikrostruktur
ausmachenden Löcher
entspricht. In diesem Fall wurde jedoch herausgefunden, dass die
Entnahme der Vorform aus der Gussform aufgrund der bedeutenden Adhäsionskräfte, die
sich zwischen dem Körper
der Vorform und der Vielzahl der Loch erzeugenden Elemente entwickeln,
besonders schwierig gemacht wird.
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Der
Anmelder hat eine Lösung
für dieses Problem
gefunden, die darin besteht, dass eine Gussform mit einer oberen
und einer unteren Basis und ein Satz von Loch erzeugenden Elementen
hergestellt wird, die lösbar
an der oberen und der unteren Basis angebracht werden. Wenn diese
Gussform verwendet wird, kann die Polymervorform mit den darin eingebetteten
Loch erzeugenden Elementen aus dem Behälter der Gussform entnommen
werden und dann können
die Loch erzeugenden Elemente in einem separaten Schritt aus der
Vorform entnommen werden, bevorzugt nacheinander.
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Gemäß einem
ersten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
zum Ausbilden einer Zwischenvorform für die Herstellung einer mikrostrukturierten
optischen Faser, umfassend:
- – Bereitstellen
einer zylindrischen Form, die eine zentrale Achse definiert, wobei
die Form eine zylindrische Behälterwand,
einen ersten Boden und einen entfernbaren zweiten Boden umfasst;
- – Anordnen
einer Vielzahl von Loch erzeugenden Elementen in der Form, welche
geeignet sind, die inneren strukturellen Elemente der Zwischenvorform
zu definieren;
- – Einführen eines
flüssigen
optischen Polymermaterials oder Polymervorläufers in die Form;
- – Verfestigen
des flüssigen
Polymermaterials oder Polymervorläufers, um so einen festen zylindrischen
Polymerkörper
zu erhalten, der die Zwischenvorform definiert und in dem die Loch
erzeugenden Elemente eingebettet sind, und zwar gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Die
Loch erzeugenden Elemente sind am ersten und am zweiten Boden lösbar befestigt
und umfassen mindestens ein Loch erzeugendes Element, das von der
Zwischenvorform entfernbar ist, wobei das Verfahren gemäß dem kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 weiter umfasst:
- – Lösen der
Loch erzeugenden Elemente aus dem ersten und zweiten Boden;
- – Entfernen
des zweiten Bodens aus der Form;
- – Entfernen
der zylindrischen Zwischenvorform zusammen mit den darin eingebetteten
Loch erzeugenden Elementen aus der Form; und
- – Entfernen
des entfernbaren Loch erzeugenden Elements zum Ausbilden eines länglichen
Lochs in der Zwischenvorform durch Ausüben einer Belastung auf das
entfernbare Loch erzeugende Element.
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Solch
ein Verfahren ermöglicht
eine vollständige
Designfreiheit der Mikrostruktur und erzeugt keine unerwünschten
Grenzflächen,
die beim Stack-and-draw-Verfahren typisch sind. Darüber hinaus
kann die Form von der äußeren Umgebung
isoliert werden und sorgfältig
durch Zirkulieren eines gefilterten Lösungsmittels gereinigt werden,
sodass die Ursachen für
optische Streuung verringert werden. Auch erlaubt die Verwendung
eines flüssigen
Polymervorläufers
eine sorgfältige
Reinigung und Filterung, was sich wiederum in einer geringeren Abschwächung niederschlägt. Des
Weiteren ist der Aufbau der Form viel leichter und einfacher als
das Stapeln der Rohre und erfordert viel weniger Elemente. Des Weiteren
erlaubt das Befestigen der Loch erzeugenden Elemente sowohl an dem
ersten als auch dem zweiten Boden, die an gegenüberliegenden Enden der Form
positioniert sind, eine präzise
und stabile Positionierung der Loch erzeugenden Elemente und eine
präzise
Positionierung der Löcher über die ganze
Länge der
optischen Vorform.
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Des
Weiteren hat der Anmelder bemerkt, dass das Verhältnis zwischen dem Durchmesser
d der Löcher
und dem Faserdurchmesser D für
eine mikrostrukturierte Faser bevorzugt kleiner als 0,015 und besonders
bevorzugt kleiner als 0,01 sein sollte, um eine Einmoden- oder Wenig-Moden-Leitung über einen
weiten Wellenlängenbereich
der Faser zu erzielen. Da das Querschnittsverhältnis der Löcher und der Vorform in einer
guten Näherung
während
des Ziehens der Faser konstant gehalten wird, würde für die Faservorform eine Gussform
benötigt
werden mit einem Verhältnis
des Durchmessers der Loch erzeugenden Elemente zum inneren Formdurchmesser von
weniger als 0,015. Dies würde
zur Verwendung von dünnen
Loch erzeugenden Elementen oder von großen Formen führen. Jedoch
machen es zu kleine Abmessungen und Abstände der Löcher sehr schwierig, die Form
zusammenzubauen und die Loch erzeugenden Elemente aus ihr zu entnehmen, während ein
zu großer
Formdurchmesser die Nachbearbeitung der Vorform komplizierter gestaltet
und Inhomogenitäten
im konsolidierten Kern erzeugen kann.
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Der
Anmelder hat beobachtet, dass diese Probleme von einem Verfahren
vermieden werden können,
das einen ersten Schritt umfasst, um eine mikrostrukturierte Kernvorform
durch Verfestigung eines flüssigen
optischen Polymermaterials oder Polymervorläufers in einer Form zu erzeugen,
und einen oder mehrere darauffolgende Schritte umfasst, um die Abmessungen
der Kernvorform zu verringern und sie zu umhüllen, d.h. ein neues Material
um sie herum hinzuzufügen
und so eine Faservorform mit den korrekten Abmessungsverhältnissen
zu erzeugen.
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Dementsprechend
kann die Verarbeitung der verfestigten Kernvorform die folgenden
Vorgänge umfassen:
- – Strecken
der Kernvorform und ihrer Löcher
auf eine Abmessung, die kleiner als die anfängliche ist;
- – Hinzufügen von
neuem Material um die gestreckte Kernvorform, um das Verhältnis zwischen dem
Loch- und dem Faserdurchmesser zu verringern;
- – Wiederholen
der beiden obigen Vorgänge,
bis eine Vorform mit dem korrekten Verhältnis zwischen Loch- und Faserdurchmesser
erhalten wird.
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Das
für die
Verfestigung in einer Form und die Entnahme aus der Form angewandte
Verfahren entfernt viele technische Nachteile des Stack-und-draw-Verfahrens,
wie z.B. das Vorhandensein von unerwünschten, Verunreinigungen tragenden
Grenzflächen,
während
es das mehrschrittige Streck- und Umhüllungsverfahren erlaubt, kleine Werte
für das
Verhältnis
d/D mit Verwendung einfacher Formen zu erhalten.
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Der
Anmelder hat jedoch bemerkt, dass es in der Praxis schwierig ist,
einen konstanten und reproduzierbaren Durchmesser für die aus
dem Streckvorgang resultierende gestreckte Vorform zu erhalten. Eine
Durchmesserschwankung entlang ein und derselben gestreckten Vorform
kann die Qualität
der optischen Vorformen, die von dem Verfahren hergestellt werden,
bedeutend verringern und/oder zu einem großen Ausschuss führen, während eine Änderung des
Durchmessers von einer gestreckten Vorform zur nächsten zur Notwendigkeit führt, den
gestreckten Vorformen Material unterschiedlicher Dicke hinzuzufügen, um
ein Zielverhältnis
zwischen dem Loch- und dem Faserdurchmesser zu erreichen, wobei
dies für jede
einzelne Vorform einen komplizierten Schritt der Dickenbestimmung
des neu hinzuzufügenden
Materials erfordert.
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Der
Anmelder hat weiter bemerkt, dass die Kühlung, die dem Streckvorgang
folgt, innere Spannungen erzeugen kann, welche bei nachfolgenden Operationen
Schäden
an der Vorform verursachen können.
Dieser Effekt kann kompensiert werden, wenn die gestreckte Kernvorform
wärmebehandelt wird
(annealing), indem sie über
ihre Glasübergangstemperatur
Tg hinaus erhitzt wird und langsam abgekühlt wird.
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Es
wurde herausgefunden, dass der Wärmebehandlungsvorgang
benutzt werden kann, um die gestreckte Vorform zu kalibrieren und
dadurch eine Präzision
des Durchmessers zu erzielen, die mit der Streckphase alleine nur
schwer oder unmöglich
zu erhalten ist.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer kalibrierten polymerischen Zwischenvorform
zur Herstellung einer optischen Faser, welches nicht Teil der vorliegenden
Erfindung darstellt, umfasst die folgenden Schritte:
- – Formen
einer polymerischen Zwischenvorform von länglicher Form mit einer Elongationsachse, wobei
das Polymer eine vorbestimmte Glasübergangstemperatur Tg besitzt.
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Das
Verfahren umfasst weiter das Kalibrieren der Zwischenvorform, wobei
die Kalibrierung umfasst:
- - Strecken der Zwischenvorform
während
einer Streckungszeitraums durch deren Erhitzen mit eines vorbestimmten
Streckungstemperatur über Tg
und Anwenden einer Zugbelastung auf die Zwischenvorform entlang
ihrer Längsachse,
um so ihre Dehnung entlang der Elongationsachse zu bewirken, wobei
die Streckungstemperatur, die Zugbelastung und der Streckungszeitraum
so gewählt
werden, dass der Zwischenvorform eine viskoelastische Verformung
aufgeprägt
wird;
- – Kühlen der
Zwischenvorform auf eine Temperatur unterhalb von Tg während eines
Kühlzeitraums,
während
die gestreckte Vorform unter Spannung gehalten wird, um so einen
wesentlichen Abbau der viskoelastischen Verformung zu verhindern;
- – Einsetzen
der Zwischenvorform in ein Kalibrierungsrohr mit einer zylindrischen
Innenform; und
- – Erhitzen
der polymerischen Zwischenvorform auf eine Kalibrationstemperatur
oberhalb von Tg während eines Kalibrationszeitraums,
der ausreichend ist, um einen wesentlichen Abbau der viskoelastischen
Verformung zu erzielen.
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Das
oben genannte Herstellungsverfahren, insbesondere das Kalibrationsverfahren,
kann mehrere gestreckte Vorformen aus einer einzigen polymerischen
Kernzwischenvorform herstellen, wobei die Menge an Ausschuss verringert
wird.
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Der
Schritt des Formens einer polymerischen Zwischenvorform von länglicher
Form kann die folgenden Vorgänge
umfassen:
- Einführen eines flüssigen optischen
Polymermaterials oder Polymervorläufers in eine zylindrische Form;
- – Verfestigen
des optischen Polymermaterials oder Polymervorläufers, um so einen zylindrischen
Polymerkörper
zu erhalten, der die Zwischenvorform bildet; und Entfernen des zylindrischen
Polymerkörpers
aus der Form.
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Bevorzugt
umfasst der Schritt des Formens einer polymerischen Zwischenvorform
von länglicher Form
die folgenden Vorgänge:
- – Herstellen
einer aus einem rohrförmigen
Teil bestehenden Form, die ein Muster von daran entlang verlaufenden
Loch erzeugenden Elementen (Drähten,
Stäben
oder Röhrchen),
wobei die Loch erzeugenden Elemente lösbar an einem oberen und an
einem unteren Boden der Form angebracht sind; Füllen der Form mit einem flüssigen optischen
Polymermaterial oder Polymervorläufer;
- – Verfestigen
des Materials, sodass es unter Arbeitsbelastungsbedingungen bei
Raumtemperatur seine Form nicht ändern
kann;
- – Lösen der
Loch erzeugenden Elemente aus dem oberen und unteren Boden;
- – Entnehmen
der verfestigten Kernvorform aus der Form und, wenn nötig, Entnehmen
der Loch erzeugenden Elemente aus der Kernvorform, um die Mikrostruktur
zu erzeugen.
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Besonders
bevorzugt umfasst das Verfahren vor dem Füllen der Form mit einem flüssigen optischen
Polymer oder Polymervorläufer
den Schritt des Reinigens der Form, indem in ihr ein gefiltertes Lösungsmittel
zirkuliert wird.
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In
Bezug auf die mögliche
Entnahme der Loch erzeugenden Elemente aus der Kernvorform können verschiedene
Fälle unterschieden
werden:
- – die
Loch erzeugenden Elemente können
in der Kernvorform eingekapselt bleiben. Sie können kleine Röhrchen aus
demselben Material wie der Hauptteil der Vorform oder feste Stäbe aus einem transparenten
Material mit einem unterschiedlichen Brechungsindex sein, der im
Allgemeinen geringer als jener des Hauptteils des Materials ist;
- – die
Loch erzeugenden Elemente können
aus der Kernvorform nach vollendeter Materialverfestigung entnommen
werden. Die Entnahme wird allgemein dadurch erhalten, dass auf das
Element eine Zugkraft ausgeübt
wird, wenn notwendig nachdem die Vorform oder das Element selbst
erwärmt
wurde.
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Wie
oben erwähnt,
basiert die Auswahl der Abmessungen der Form und der Loch erzeugenden Elemente
auf praktischen Überlegungen
zur leichteren Handhabung und Verarbeitung. Dementsprechend kann
im Allgemeinen d/D in der Kernvorform größer sein als das, was in der
mikrostrukturierten Faser benötigt
wird. Ein oder mehr nachfolgende Schritte sind in diesem Fall notwendig,
um eine Faservorform mit dem korrekten Verhältnis zu erhalten.
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Diese
Schritte können
die folgenden Vorgänge
umfassen:
- – Kalibrieren
der Kernvorform durch das erfinderische Verfahren auf eine im Vergleich
zur ursprünglichen
Abmessung geringer Abmessung;
- – Hinzufügen von
neuem Material um die gestreckte Kernvorform, um das Verhältnis zwischen dem
Loch- und Faserdurchmesser zu verringern;
- – Wiederholen
der obigen Vorgänge,
bis das korrekte Abmessungsverhältnis
der Faservorform erreicht ist.
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Die
Umhüllung,
d.h. das Hinzufügen
von Material um die gestreckte Kernvorform kann auf verschiedene
Weisen erzielt werden:
- – die gestreckte Vorform kann
in die Mitte einer Gussform eingesetzt werden und neues Material um
sie herum hinzugefügt
und verfestigt werden;
- – ein
Rohr aus äußerem Material
kann mithilfe derselben Verfahren wie bei der Kernvorform oder mit
anderen Verfahren vorbereitet werden und die gestreckte Kernvorform
kann in das hohle Innere des Rohrs eingesetzt werden, wobei sie
durch Eingriff (Festsitz), Verkleben oder Verschweißen in Position
gehalten wird.
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Es
ist zu verstehen, dass das um die gestreckte Kernvorform hinzugefügte Material
von jenem der Kernvorform verschieden sein kann. Im Allgemeinen
besitzt dieser äußere Teil
die Funktion, den Kern zu schützen
und die Handhabung der Faser zu erleichtern.
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Daher
besitzt das äußere Material
im Allgemeinen eine geringere optische Reinheit und eine höhere Robustheit
als das Kernmaterial.
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Das
beschriebene Verfahren kann mehrere Male wiederholt werden, bis
die benötigte
Faservorform erhalten wird, die dann mit einem der herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung von optischen Fasern gezogen wird.
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Das
mehrschrittige Verfahren erlaubt es, beliebige Verhältnisse
zwischen Loch- und Vorformdurchmesser und zwischen Lochdurchmesser
und Lochabstand zu erhalten, ohne zu große Vorformen herzustellen,
welche sehr schwierig zu ziehen wären und thermisch und optisch
inhomogen sein können. Darüber hinaus
erlaubt das Verfahren, relativ geringe Mengen von teuren Kernmaterialien
zu verwenden, was kosteneffektiv sein könnte.
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Weitere
Details können
in der folgenden Beschreibung gefunden werden, die sich auf die
hier aufgelisteten, beigefügten
Figuren bezieht:
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1a, 1b und 1c zeigen
drei verschiedene mikrostrukturierte optische Fasern;
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2 ist
eine Blockdarstellung eines Aufbaus zur Herstellung einer mikrostrukturierten
polymerischen optischen Faser gemäß der vorliegenden Erfindung;
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3 zeigt
eine Gussform, die Teil des Aufbaus der vorliegenden Erfindung ist;
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4a, 4b zeigen
einen vertikalen Schnitt einer weiteren beispielhaften Gussform,
die Teil des Aufbaus der vorliegenden Erfindung ist, beziehungsweise
eine Draufsicht eines Abdeckungselements für diese Form;
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5 veranschaulicht
eine Streckungsvorrichtung, die Teil des Aufbaus der vorliegenden
Erfindung ist;
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6a bis 6m zeigen
schematisch verschiedene Schritte des Verfahrens der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
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Faserstruktur
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Eine
mikrostrukturierte optische Faser wird nun beschrieben. Diese Faser
kann eine große
effektive Fläche
besitzen und kann vom ultravioletten bis zum nahinfraroten einmodig
oder wenigmodig sein.
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Im
Folgenden wird der wohlbekannte Fall der in einer regelmäßigen dreieckigen
Anordnung liegender Löcher
besprochen. Jedoch können
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
genauso leicht andere Anordnungen erhalten werden.
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Die 1a bis 1c veranschaulichen
als Beispiel drei unterschiedliche mikrostrukturierte optische Fasern,
die jeweils mit 1, 1', 1'' bezeichnet
sind und die mit einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
erhalten werden können,
wie im Folgenden beschrieben wird.
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Die
Faser
1 (
1a) besitzt eine mittlere Achse
2,
einen zur Achse
2 koaxialen mittigen Bereich
3 und
einen ringförmigen
Bereich
4, der den mittigen Bereich
3 umgibt.
Der ringförmige
Bereich
4 besitzt eine Vielzahl von Löchern
5, die bevorzugt symmetrisch
um die Achse
2 angeordnet sind und typischerweise dieselbe
Abmessungen besitzen. Die Löcher
5 können auch
unterschiedliche Abmessungen besitzen, wie es z.B. in der
US 5,802,236 veranschaulicht
ist, wobei die Löcher
eines inneren Kranzes (die den mittigen Bereich umgibt) größere Abmessungen
als die weiter außen
gelegenen Löcher besitzen.
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Der
mittige Bereich 3 ist in dieser Ausführungsform bevorzugt aus demselben
Material wie der ringförmige
Bereich 4 hergestellt; insbesondere sind der mittige und
der ringförmige
Bereich 3, 4 in diesem Fall unterschiedliche Abschnitte
desselben homogenen Körpers
(abgesehen von der durch die Löcher 5 dargestellten
Diskontinuität).
Der mittige Bereich 3 besitzt keine Löcher und definiert somit einen „mittigen
Defekt" in der löchrigen
Faser. Die Löcher 5 können Luft
oder ein anderes Gas enthalten, oder sogar ein geeignetes Vakuum,
oder können
mit einer Flüssigkeit
oder mit einem Material gefüllt
sein, das von dem polymerischen Hauptkörper verschieden ist. Wenn
die Löcher 5 mit
anderem Material gefüllt
sind, wird dieses Material typischerweise einen anderen Brechungsindex
als das umgebende Material besitzen.
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Die
Faser 1' (1b)
unterscheidet sich von der Faser 1 darin, dass der mittlere
Bereich 3 ein zur Achse 2 koaxiales mittiges Loch 6 besitzt,
während die
Faser 1'' (1c)
sich von der Faser 1 darin unterscheidet, dass der mittlere
Bereich 3 ein mittiges mikrostrukturiertes Element 7 aus
einem anderen Material als dem Material des ringförmigen Bereichs 4 umfasst.
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Die
Fasern 1, 1' und 1'' besitzen somit eine Vielzahl von
mikrostrukturierten Elementen, die entweder durch longitudinale
Löcher
oder durch longitudinale Abschnitte mit einem vom Hauptteil des
Polymers verschiedenen Material definiert werden können.
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Die
die oben beschriebenen mikrostrukturierten Fasern charakterisierenden
Parameter sind der Durchmesser d der Löcher 5, der Durchmesser
d1 des mittigen Lochs 6 oder des
mittigen strukturellen Elements 7, der Abstand (die Schrittweite)
A zwischen zwei benachbarten Löchern 5 und
der äußere Durchmesser
D der Faser. Die Lichtausbreitungseigenschaften der Faser hängen an
einer gewählten Lichtwellenlänge λ von den
Verhältnissen
d/A und A/λ ab.
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Typischerweise
haben die Werte d und A die Größenordnung
von Mikron. Der Faserdurchmesser D beträgt für eine Standardpolymerfaser
von 0,250 bis 1 mm, bevorzugt zwischen 0,5 und 1 mm. Wir bemerken,
dass Polymerfasern gewöhnlich
nicht ummantelt werden müssen.
Die Ummantelung wird nur bei Fasern verwendet, die aus teuren Materialien
hergestellt sind, in welchem Fall man gewöhnlich den Faserdurchmesser
inklusive des Ummantelungsdurchmessers in Betracht zieht. Wenn der
Durchmesser d der Löcher 5 ein
ausreichend kleiner Bruchteil der Schrittweite A ist, führt der
Kern 3 der Faser 1 Licht über einen weiten Bereich von λ in einer
einzelnen Mode. Das Verhältnis
d/A liegt bevorzugt zwischen 0,1 und 0,5, um eine Einmoden- oder
Wenig-Moden-Ausrbeitung zu erzielen. Das Verhältnis A/λ beträgt bevorzugt zwischen 5 und
25, besonders bevorzugt zwischen 5 und 10. Die effektive Fläche Aeff an einer Wellenlänge von 650 nm ist bevorzugt größer als
80 μm2.
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Das
Verhältnis
d/D liegt bevorzugt zwischen 0,0002 und 0,015, besonders bevorzugt
zwischen 0,001 und 0,01.
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Beispiel
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Zwei
koaxiale Löcherkränze werden
um einen mittigen Defekt herum angeordnet, der aus einem fehlenden
Loch besteht. Die Feldamplitudenverteilung der fundamentalen Mode
wurde für
diese Struktur berechnet, indem die Werte von 1,4892 für den Brechungsindex
im Hauptteil des Materials sowie eine Wellenlänge von 650 nm verwendet wurden, wobei
beide Werte typisch für
Polymethylmethacrylat sind. Als Beispiel wurden die Ergebnisse für A = 10 μm (A/λ = 15,4)
und d = 1 μm
(d/A = 0,1) ausgewertet. Unter diesen Bedingungen fällt die
1/e gleiche Intensitätslinie
in den festen Kern, in die Nähe
des inneren Lochkranzes, und die effektive Fläche bei 650 nm wird bis zu
680 μm2 groß.
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Daher
wird die Verbindung zwischen Fasern dieser Art erleichtert. Das
Kunststoffmaterial ist leicht zu schneiden und zu spleißen; darüber hinaus
verringert die große
effektive Fläche
Ausrichtungsschwierigkeiten.
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Ein
zur Herstellung von mikrostrukturierten Fasern der zuvor beschriebenen
Arten geeigneter Aufbau ist schematisch in der Blockdarstellung
der 2 gezeigt und hier mit der Bezugsziffer 100 bezeichnet.
Der Aufbau 100 umfasst eine Gussform 20 zur Herstellung
einer Kernvorform aus einem Polymervorläufer, eine Anordnung 300,
um die Polymerisierung der Kernvorform zu erhalten, eine Streckvorrichtung 400 zum
Strecken der Kernvorform, eine Wärmebehandlungsvorrichtung 500,
um die gestreckte Kernvorform zu einem Kernstab zu kalibrieren,
eine Umhüllungsvorrichtung 600,
um eine äußere Umhüllung auf
den Kernstab aufzubringen und so eine endgültige Vorform zu erhalten,
und einen Ziehturm 700 zum Ziehen einer optischen Faser
aus der endgültigen
Vorform. Eine gestrichelte Linie zeigt die Arbeitsabfolge der verschiedenen
Komponenten des Aufbaus 100.
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Herstellung der Vorform
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Verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung werden (batch polymerization) mit Bezug auf den Fall
der diskontinuierlichen Polymerisation eines Monomers beschrieben.
Die Unterschiede zu anderen möglichen
Ausführungsformen,
in welchen andere diskontinuierliche Techniken verwendet werden, wie
z.B. das Gießen
eines geschmolzenen Polymers oder das Pulversintern, werden dem
Fachmann ebenso wie die technischen Details, die zu deren Umsetzung
notwendig sind, offensichtlich sein. In dieser Hinsicht ist die
Erfindung allgemein und nicht auf die diskontinuierliche Polymerisation
beschränkt.
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Mit
Bezug auf die schematische Darstellung der 6a bis 6m umfassen
die beschriebenen Ausführungsformen
die folgenden Schritte.
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Das
Verfahren beginnt (6a) mit der Zubereitung eines
Polymervorläufers.
Das gereinigte Monomer wird mit den Additiven vermischt (11),
die benötigt
werden, um die Polymerisationsreaktion einzuleiten und zu steuern.
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Die
Mischung 11 wird in die Form 20 eingeführt (6b),
welche einen Behälter 21 enthält, der an
seinen Enden von einer unteren und einer oberen Abdeckung 22, 25 verschlossen
wird. Die Form enthält
einen Satz von Loch erzeugenden Elementen 23 mit geeignetem
Durchmesser, welche durch die Löcher 24 hindurch
treten, die in den Abdeckungen gemäß dem benötigten Muster der mikrostrukturierten Faser
gebohrt sind. Die Elemente 23 werden durch eine geeignete
Vorrichtung, nicht gezeigt, gerade gehalten.
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Die
Mischung 10 kann in die Form 20 durch einen geeigneten,
nicht gezeigten Einlass eingegossen werden, der auf der oberen Abdeckung 25 oder auf
einer Seite des Behälters 21 vorgesehen
ist.
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Die
Anordnung wird dann versiegelt und die geeigneten Temperatur- und
Druckbedingungen werden für
die Dauer eingestellt (6c), die notwendig ist, damit
die Polymerisation zur Vollendung gelangt (6d).
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Am
Ende des Prozesses wird das polymerisierte Material 30 aus
der Form 20 entnommen (6e).
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Die
in dem polymerisierten Material 30 eingebetteten Loch erzeugenden
Elemente 23 werden, wenn notwendig, durch eine geeignete
Vorrichtung entnommen, wodurch eine Kernvorform 40 erhalten wird,
welche ein Array von Löchern 41 enthält (6f).
In anderen Ausführungsformen
der Erfindung können
alle Elemente 23 oder eine Untermenge von ihnen in der
Kernvorform 40 belassen werden.
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Wenn
ein mehrschrittiges Verfahren erforderlich ist, wird die Kernvorform 40 gestreckt,
indem eine Zugkraft F an ihren Enden ausgeübt wird, während sie in einem geeigneten
Streckofen 51 erhitzt wird (6g) um
so eine gestreckte Kernvorform 50 herzustellen. Die gestreckte
Kernvorform 50 wird auf eine geeignete Abmessung verringert,
wenn notwendig durch Anwenden eines Kalibrationsschrittes (6h)
mit der Hilfe eines Kalibrationsröhrchens 53 und eines
Kalibrationsofens 52. Durch Kalibrieren der gestreckten
Kernvorform 50 wird ein Kernstab 45 erhalten.
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Neues
Material wird um den Kernstab 45 herum hinzugefügt, z.B.
dadurch, dass er in ein Rohr eingesetzt wird. Als Alternative wird
um den Kernstab herum ein Polymermaterial oder Polymervorläufer 57 in
eine geeignete Form 56 derselben Art wie die Form 20 gegossen,
welche mit einem Behälter 58 versehen
ist, der eine obere und eine untere Abdeckung 54, 55 enthält (6i).
Das Polymermaterial oder der Polymervorläufer wird dann verfestigt (z.B.
gekühlt oder
polymerisiert). (6l).
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Das
Verfahren kann wiederholt werden, bis eine endgültige Faservorform 59 mit
Löchern
mit dem korrekten Dimensionsverhältnis
erhalten wird.
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Schließlich wird
die mit diesem mehrschrittigen Verfahren erhaltene Faservorform 59 mit
irgendeinem herkömmlichen
Verfahren für
optische Kunststofffasern gezogen, und zwar mit einem Ziehturm 60,
der einen Ofen enthält,
wodurch die mikrostrukturierte Faser 61 erhalten wird,
wie in 6m gezeigt ist.
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Die
erfindungsgemäßen Herstellungsschritte der
Vorform, die oben umrissen wurden, werden nun in größerem Detail
beschrieben.
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Mit
Bezug auf 3 umfasst die Form 20, wie
zuvor erwähnt,
einen zylindrischen Zwischenbehälter 21,
indem der Polymervorläufer
zur Kernvorform ausgeformt wird, und einem Satz von beabstandeten
Loch erzeugenden Elementen, die von Drähten, Stäben oder Röhrchen definiert sind, welche
den Behälter 21 in
Längsrichtung
durchqueren, um die innere Struktur der Kernvorform zu definieren.
Diese innere Struktur der Vorform wird der inneren Mikrostruktur
der endgültigen
Faser entsprechen, und die Loch erzeugenden Elemente werden daher
auch als Mikrostruktur erzeugende Elemente bezeichnet.
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Der
Behälter 21 umfasst
weiter eine zylindrische Seitenwand 26 mit einer mittleren
Achse 29 und eine erste und zweite Abdeckung 22 und 25 – die obere
bzw. die untere Abdeckung –,
die auf die Enden der Seitenwand 26 passen und durch geeignete Mittel
(nicht gezeigt) damit gekoppelt werden können, beispielsweise mit Spannstäben und
-muttern, Schraubverschlüssen
oder geflanschten Verbindungen. Versiegelungselemente 27 können zwischen
die Seitenwand 26 und die Abdeckungen 22, 25 gelegt werden,
um zu verhindern, dass Fluide aus der Umgebung eindringen und/oder
die Reaktionsmischung austritt. Die Wahl des Durchmessers des Behälters 21 und
der Loch erzeugenden Elemente 23 gründet sich auf praktische Überlegungen
zur leichteren Handhabung und Verarbeitung.
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Die
Seitenwand 26 kann ein rohrförmiges Element aus Glas, Kunststoff
oder Metall sein. Die Abdeckungen 22, 25 können scheibenähnliche
Elemente aus Plastik oder Metall sein. Die obere Abdeckung 25 besitzt
bevorzugt eine Vielzahl von Durchtrittslöchern 22b. Die untere
Abdeckung 22 kann eine Vielzahl von Vertiefungen oder Durchtrittslöchern 25a aufweisen,
die nach demselben Muster wie die Löcher 24b angeordnet
sind. Anstatt der unteren Abdeckung 22 kann sich dort eine
ganzheitlich mit der Seitenwand ausgebildete Bodenwand befinden,
um so einen einstückigen
becherförmigen
Behälter
zu bilden. Die Abdeckungen 22, 25 sollen mit der
Seitenwand 26 so gekoppelt sein, dass die Löcher 24b der Abdeckung 25 mit
den Löchern 24a der
Abdeckung 22 ausgerichtet sind. Mittel können vorgesehen
werden, um diese Ausrichtung auf einfache Weise zu ermöglichen,
wie z.B. Bezugszeichen oder eine Kopplung mithilfe von Stiften.
Bevorzugt sind die obere Abdeckung 25 und die untere Abdeckung 22 relativ
dick, sodass die Löcher 24a und 24b eine
Führungsfunktion
für die
Mikrostruktur erzeugenden Elemente 23 bereitstellen können.
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Anstatt
der oberen und/oder unteren Abdeckung 22, 25 kann/können eine
oder zwei Böden
vorhanden sein, die operativ an oder in der Nähe der Enden des Behälters 21 angeordnet
sind, wobei jeder Boden eine Vielzahl von Durchtrittslöchern 24a, 24b aufweist
und die Funktion des Tragens und möglicherweise Spannens der Loch
erzeugenden Elemente 23 bereitstellt. In dieser Ausführungsform
können des
Weiteren eine oder zwei entsprechende Abdeckungen außerhalb
des Behälters
in Bezug auf den oberen Boden und/oder den unteren Boden 21 vorgesehen
sein, um den Behälter
in Bezug auf die äußere Umgebung
zu versiegeln.
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Die
Mikrostruktur erzeugenden Elemente 23 sind bevorzugt Drähte, Stäbe oder
Röhrchen,
die durch die Vielzahl von Löchern 24a und 24b auf
der jeweiligen oberen und unteren Abdeckung hindurchtreten und sich
koaxial zur Achse 29 im Behälter 21 erstrecken.
Die Mikrostruktur erzeugenden Elemente 23 sollten Abmessungen
sowie eine Steifheit besitzen, welche eine leichte Handhabung und
einen leichten Aufbau der Form erlauben. Sie können identische zylindrische
Elemente sein oder unterschiedliche Größen und Formen besitzen oder
aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
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Die
Mikrostruktur erzeugenden Elemente 23 können, wenn notwendig, durch
geeignete Mittel gerade und unter Spannung gehalten werden: z.B.
kann eines ihrer Enden fixiert sein und das andere mit einem Gewicht
oder irgendeiner mechanischen Vorrichtung geklemmt und gespannt
sein.
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Die
Materialien der Mikrostruktur erzeugenden Elemente 23 sollten
derart sein, dass sie durch das Monomer und den Polymerisationsvorgang
nicht beschädigt
werden, und für
jene Elemente, die aus dem Behälter 21 entnommen
werden sollen, wie im Folgenden beschrieben, sollten sie so sein,
dass sie während
des Entnahmevorgangs keinen Schaden verursachen.
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Bevorzugt
sind die Mikrostruktur erzeugenden Elemente 23 aus Metall,
Kunststoff oder Glas hergestellt.
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Das
Material wird bevorzugt auch in Übereinstimmung
mit der Größe der Löcher, die
geformt werden sollen, ausgewählt;
die Auswahl des Materials wird darüber hinaus mit der Technik
zur Entfernung der Elemente 23 aus dem Behälter 21 verbunden sein,
wenn ihre Entfernung benötigt
wird. Z.B. sind die Elemente 23 für Löcher von relativ kleinen Abmessungen
(bis ungefähr
2 mm) bevorzugt Metalldrähte,
die nach dem Erwärmen
entnommen werden. Andererseits sind die Elemente im Fall von Löchern mit
relativ großem
Querschnitt (mehr als 1 mm) bevorzugt starre Elemente, die mit einer
nicht haftenden Substanz wie PTFE beschichtet sind und welche durch
Ausüben
irgendeiner Art von mechanischer Belastung bei Raumtemperatur herausgezogen
werden können.
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Wenn
ein Eisen enthaltendes Metall für
die Mikrostruktur erzeugenden Elemente verwendet wird, haben die
Anmelder herausgefunden, dass es vorteilhaft ist, sie während des
Aufbaus der Form zu reinigen, und zwar mithilfe einer NaOH enthaltenden Lösung, um
ungebundene Eisenionen von der Oberfläche der Elemente zu entfernen,
die ansonsten in den Polymervorläufer
hineindiffundieren könnten
und die Polymerisation nachteilig beeinflussen könnten. Insbesondere hat der
Anmelder herausgefunden, dass es vorteilhaft ist, Mikrostruktur
erzeugende Elemente aus Edelstahl wiederholt mit einem in NaOH-Lösung (0,5
N) getränkten
Tuch zu reinigen. Die weitere Reinigung kann mit einem in Ethylalkohol
getränkten
Tuch erreicht werden.
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Alternativ
(und weniger bevorzugt) zu mechanischen Entnahmetechniken können chemische Entnahmetechniken
verwendet werden. Entsprechend können
die Elemente 23 aus einer auflösbaren, löslichen oder niedrig schmelzenden
Substanz hergestellt sein. Z.B. können die Elemente aus einem Polymer
oder Parafin hergestellt sein, das durch Verwendung eines selektiven
Lösungsmittels
oder durch Schmelzen mit einer sanften thermischen Behandlung entfernt
werden kann.
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Ein
oder mehrere Elemente des Satzes von Elementen 23 können so
konzipiert sein, dass sie in der Vorform eingebettet bleiben, um
so ein strukturelles Elemente der Vorform und nachfolgend ein mikrostrukturelles
Element der Faser zu werden. Die Funktion dieser Elemente kann optisch
oder mechanisch sein. Um z.B. die Faser 1'' der 1c herzustellen, ist
das mittige Mikrostruktur erzeugende Element so konzipiert, dass
es in der Polymerstruktur eingebettet bleibt, um so das mittige
strukturelle Element 7 zu bilden. Die Elemente, die dafür konzipiert
sind, in der Vorform eingebettet zu bleiben, werden aus einem vorbestimmten
Material hergestellt, das vom Hauptteil des Materials der Vorform
verschieden ist.
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Die
Anordnung und die Abmessung der Mikrostruktur erzeugenden Elemente 23 soll
so ausgewählt
werden, dass eine vorbestimmte räumliche Verteilung
und Größe der Löcher in
der herzustellenden Faser erhalten wird. Insbesondere soll das Verhältnis zwischen
Durchmesser der Elemente 23 und ihr gegenseitiger Abstand
im Wesentlichen dem vorbestimmten Verhältnis d/A zwischen dem Durchmesser
d der Löcher 5 in
der endgültigen
Faser (allgemeiner der mikrostrukturellen Elemente im Ummantelungsbereich)
und ihrer Periodizität
A entsprechen. Es wird hier angemerkt, dass das Verhältnis d/A
in der Vorform sich geringfügig
vom Verhältnis
d/A in der endgültigen
Faser unterscheiden kann, und zwar aufgrund der Oberflächenkräfte und
dem möglichen Druckunterschied
zwischen den Löchern
und dem Äußeren der
Faser während
des Ziehens der Faser. Dieser Effekt, der im Folgenden weiter beschrieben wird,
kann experimentell gemessen und zu einem gewissen Ausmaß gesteuert
werden, indem die Arbeitsparameter des Ziehens der Faser ausgewählt werden.
Darüber
hinaus kann dieser Effekt während des
Designstadiums der Vorform berücksichtigt
und kompensiert werden.
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Andererseits
sollte das Verhältnis
zwischen dem Durchmesser der Elemente 23 und dem Innendurchmesser
des Behälters 21 im
Allgemeinen nicht dem Verhältnis
d/D zwischen dem Durchmesser d der Löcher und dem äußeren Durchmesser
D der endgültigen Faser
entsprechen und kann gemäß den Anforderungen
einer leichten Handhabung und Verarbeitung gewählt werden. Insbesondere machen
es zu kleine Abmessungen und Abstände der Löcher sehr schwierig, die Gussform
aufzubauen und aus ihr die Loch erzeugenden Elemente zu entnehmen, während ein
zu großer
Gussformdurchmesser die Nachbearbeitung der Vorform komplizierter
gestaltet und Inhomogenitäten
in der verfestigten Kernvorform verursachen kann.
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Es
ist offensichtlich, dass eine Gussform wie die zuvor beschriebenen,
eine vollständige
Designfreiheit der Mikrostruktur erlaubt und keine unerwünschten
Grenzflächen
erzeugt, die beim Stack-and-draw-Verfahren typisch sind. Darüber hinaus
kann sie sorgfältig
gereinigt und von der äußeren Umgebung
isoliert werden, um so die Ursachen für optische Streuung zu verringern.
Als weiterer Vorteil ist der Aufbau der Vorform viel einfacher und
schneller als das Stapeln von Rohren und erfordert viel weniger
Elemente. Auch erlaubt es das Befestigen der Loch erzeugenden Elemente
sowohl an einem ersten als auch einem zweiten Boden, die an entgegengesetzten
Enden der Form positioniert sind, eine präzise und stabile Positionierung
der Loch erzeugenden Elemente und eine präzise Anordnung der Löcher über die
gesamte Länge
der optischen Vorform.
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Eine
weiter Ausführungsform
einer Gussform 420, die zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung
geeignet ist, ist in den 4a und 4b gezeigt,
und zwar in einer Querschnittsansicht, die entlang der Mittelachse
der Form geschnitten ist, beziehungsweise in einer Ansicht von oben.
Die Form 420 umfasst einen zylindrischen Behälter 421,
der mit einem oberen und einem unteren geflanschten Endstück 426b und 426a versehen
ist. Eine untere Abdeckung 422 ist so geformt, dass sie
auf das untere geflanschte Endstück 426a des
zylindrischen Behälters 421 passt.
Eine Dichtung ist bevorzugt zwischen der unteren Abdeckung 422 und
dem unteren geflanschten Endstück 426a vorgesehen,
z.B. eine O-Ring-Dichtung.
Die Form besteht im Allgemeinen aus Metall, bevorzugt aus Aluminium;
der innere Teil der Form kann mit einem Tetrafluorethylenschlauch ausgekleidet
sein, um die Entnahme der Vorform aufgrund der verringerten Reibungskräfte zu erleichtern und
eine glattere Oberfläche
der Vorform zu erhalten.
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Durchgangslöcher 424a sind
in einem mittleren Abschnitt 430 der unteren Abdeckung 422 vorgesehen,
und zwar an Positionen, die dem erwünschten Lochmuster für die Vorform
entsprechen. Der Durchmesser der Löcher 424a ist so gewählt, dass
er eng mit dem Durchmesser der Loch erzeugenden Elemente (nicht
gezeigt) übereinstimmt,
die in der Form verwendet werden. Die Dicke des mittleren Abschnitts 430 der
unteren Abdeckung 422 kann geeigneterweise kleiner als
die Dicke eines den mittleren Abschnitt 430 umgebenden
ringförmigen
Bereichs der unteren Abdeckung sein, um so eine Vertiefung in der
Seitenfläche
der unteren Abdeckung 423 bereitzustellen, die zur Außenseite
des Behälters 421 gewandt
ist. Diese Vertiefung kann ausgenutzt werden, um darin die Endabschnitte
der Loch erzeugenden Elemente und ihre Befestigungsmittel unterzubringen und
das Innere der Form von der äußeren Umgebung zu
isolieren, z.B. indem die Vertiefung mithilfe eines Wärme härtenden
Kunstharzvergusses gefüllt
wird.
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Die
obere Abdeckung der Form umfasst einen ringförmigen Abschnitt 441,
der so geformt ist, dass er auf das obere geflanschte Endstück 426bd es
zylindrischen Behälters 421 passt.
Eine Dichtung ist bevorzugt zwischen dem ringförmigen Abschnitt 441 und
dem oberen geflanschten Endstück 426b vorgesehen,
z.B. eine O-Ring-Dichtung.
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Die
obere Abdeckung der Form umfasst auch einen beweglichen Abschnitt 442 von
allgemein zylindrischer Form, der einen Außendurchmesser besitzt, welcher
zu dem Innendurchmesser des zylindrischen Behälters 426 passt, um
so im zylindrischen Behälter 421 zwischen
einer unteren Position 443 neben der unteren Abdeckung 422 und
einer oberen Position beweglich zu sein. In der oberen Position greift
ein zurückversetzter
oberer Teil des beweglichen Abschnitts 442 mit dem inneren Teil
des ringförmigen
Abschnitts 441 ein, um so eine wesentliche Dichtung zu
bilden.
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Der
bewegliche Abschnitt 442 umfasst zwei Teile, einen Boden 445 und
einen oberen Teil 444, die jeweils mit Löchern 424b versehen
sind, welche Eigenschaften und Positionen aufweisen, die jenen der Löcher 424a der
unteren Abdeckung 422 entsprechen. Die Löcher 424b im
Boden 445 besitzen eine Länge und einen Durchmesser,
der gleich den Löchern 424a ist
und haben dieselbe Führungsfunktion für die Loch
erzeugenden Elemente, während
die Löcher
im oberen Teil 444 einen größeren Durchmesser besitzen
und dafür
konzipiert sind, kleine, für
die Spannung der Loch erzeugenden Elemente eingesetzte Federn aufzunehmen,
wie im Folgenden beschrieben wird.
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Ein
Rohr 450 ist vorgesehen, um das Einführen einer flüssigen Polymerverbindung
zu erlauben. Das Rohr 450 wird z.B. am ringförmigen Abschnitt 441 angeschlossen.
Ein Durchgang 451 ist durch den beweglichen Abschnitt 442 vorgesehen,
um das Rohr 450 in Flüssigverbindung
im Inneren des Behälters 421 zu
bringen. Ein weiteres Rohr 452, das in 4b,
jedoch nicht in 4a gezeigt ist, kann mit der
oberen Abdeckung verbunden werden, um eine Reinigungsflüssigkeit
zu zirkulieren und um für
Vakuum und eine Gasatmosphäre
zu sorgen. Alternativ kann das Rohr 452 mit der unteren
Abdeckung oder einem anderen Teil der Form 420 verbunden
werden.
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Der
Aufbau der Form 420 umfasst das Bewegen des beweglichen
Abschnitts 442 in seine untere Position 443, um
so die Löcher 424a und 424b auszurichten,
das Fixieren der Loch erzeugenden Elemente an der unteren Abdeckung 422,
das Bewegen des beweglichen Abschnitts 442 in seine obere
Position, und sein Befestigen, um die Loch erzeugenden Elemente
unter Spannung zu setzen. Das Einsetzen der Loch erzeugenden Elemente
in die Form wird mit dieser Ausführungsform
einfach gemacht. Tatsächlich
verringert der kurze Abstand zwischen der unteren und oberen Abdeckung
während
des Einsetzens der Loch erzeugenden Elemente das Risiko, die Elemente
selbst zu beschädigen,
und verhindert ein mögliches
Verflechten der Loch erzeugenden Elemente.
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Um
die Loch erzeugenden Elemente unter Spannung zu setzen, können in
die Löcher 424b des oberen
Teils 444 eingesetzte Federn verwendet werden. Die obere
Kante der Loch erzeugenden Elemente wird in kugelförmige oder
zylindrische Sicken eingesetzt, die an den Loch erzeugenden Elementen
in einer Position befestigt sind, um die Federn in Kompression zu
setzen. Wenn sie gelöst
werden, drängen
die Federn in ihre nicht komprimierte Position zurück und ziehen
somit die Loch erzeugenden Elemente, welche daher unter Spannung
gesetzt werden.
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Die
Materialien für
die Kernvorform können z.B.
jene sein, die gewöhnlich
bei der Herstellung von optischen Kunststofffasern verwendet werden,
z.B. Polymethylmethacrylat, fluoriniertes Polymethylmethacrylat,
Polystyrol, Polycarbonat, aliphatische Zyklo-Polyolefine oder perfluorinierte
zyklische optische Polymere, die auf Perfluordioxolen oder Alkenvinylethern
basieren, wie z.B. Cytop (Asahi Glass) und Teflon AF (Du Pont).
Allgemeiner kann jedes transparente amorphe Polymermaterial verwendet
werden, wie z.B. Polyvinylchlorid, Polyvinylidenfluorid, Polyacrylonitril,
Styrol-Acrylonitril-Copolymer
(SAN). Sie können
durch Polymerisation oder Polykondensation erhalten werden und können Homopolymere
oder Copolymere sein. Andere Materialien können verwendet werden, vorausgesetzt
sie besitzen Eigenschaften, die zur Verwendung in optischen Fasern geeignet
sind, insbesondere geringe optische Verluste an den Wellenlängen der
beabsichtigten Verwendung, thermische und mechanische Eigenschaften, die
geeignet sind, um dem Ziehprozess und der nachfolgenden Handhabung
der Faser zu widerstehen, chemische Beständigkeit usw. Die Dichte des Materials
der Kernvorform ist im Allgemeinen größer als ungefähr 0,8 g/cm3.
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Das
entsprechende Monomer oder die Monomere können mit Initiatoren, Ketten-Transfer-Mitteln,
Katalysatoren oder anderen Substanzen gemischt sein. Diese Monomermischung
muss optisch rein sein, um Defekte zu vermeiden, die Abschwächungsverluste
erhöhen
können,
und aus denselben Gründen
sollte die Reaktionsumgebung im Wesentlichen rein und staubfrei
sein.
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Um
die optische Transparenz der Vorform zu verbessern, ist eine sorgfältige Entfernung
aus der Gussform ratsam. Dies kann dadurch erzielt werden, dass
die zusammengebaute Form von der äußeren Umgebung isoliert wird,
und zwar auf solche Weise, dass sie nicht mehr Umweltbelastungen
ausgesetzt ist, und dass durch sie eine Flüssigkeit wiederholt zirkuliert
wird, welche vor dem Einspritzen bei jedem Zyklus durch einen 0,2
Mikron-Membranfilter
gefiltert wird. Jede gewöhnlich
zum Reinigen von Laborglasgeräten
verwendete Flüssigkeit
kann verwendet werden, inklusive destilliertem oder entionisiertem
Wasser, flüchtige
Lösungsmittel
wie Aceton oder Ethylalkohol, und im Allgemeineren Flüssigkeiten,
die die Materialien der Gussform nicht beschädigen und auf ihr keine Spuren
hinterlassen. Der Reinigungsvorgang kann beendet werden, wenn z.B.
durch visuelle Inspektion mithilfe eines Laserpointers in der Flüssigkeit
im Inneren der Form kein Streuungszentrum mehr entdeckt werden kann.
In der Praxis kann der Reinigungsvorgang beendet werden, nachdem
die Flüssigkeit
eine oft genug wiederholt zirkuliert wurde, beispielsweise nachdem
ein Flüssigkeitsvolumen wiederholt
zirkuliert wurde, das dem Zehnfachen des Volumens der Gussform entspricht.
Schließlich
wird die Flüssigkeit
abgepumpt und Rückstände werden durch
Spülen
mit einem trockenen und gefilterten Gas entfernt. Auch für das Gas
wird eine Filterung durch einen 0,2 Mikron-Membranfilter empfohlen. Inerte Gase
wie Stickstoff oder sogar ölfreie
Luft aus einem Membrankompressor sind angezeigt.
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Es
wird bemerkt, dass diese Rezirkulierungs- und Filterungstechnik
besonders im Vergleich mit der einfachen Filterung des Polymervorläufers vor
seinem Einführen
in die Form vorteilhaft ist. Insbesondere ist die vom Anmelder vorgeschlagene Technik
bei der Entfernung von Staubpartikeln wirkungsvoll, die während des
Zusammenbaus in die Form eintreten oder die an den Loch erzeugenden Elementen
anhaften.
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Wir
bemerken auch, dass diese Rezirkulierungs- und Filterungstechnik
im Allgemeinen verwendet werden kann, um eine Vorform-Gussform zur Herstellung
einer optischen Faservorform zu reinigen, sodass sie nicht auf die
Herstellung einer Polymervorform oder einer Vorform für eine mikrostrukturierte
Faser beschränkt
ist. Beispiele anderer Anwendungen umfassen die Reinigung der Form
für eine Vorform
aus mikrostrukturierter Glasfaser, die mithilfe der Sol-Gel-Technik hergestellt
wurde, oder einer gewöhnlichen
(nicht mikrostrukturierten) Polymer- oder Glas-(Sol-Gel)-Faser.
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Dann
wird die Form mit der Monomermischung gefüllt, indem sie beispielsweise
durch einen Filter am Einlassanschluss des Rohrs oder der Abdeckung über eine
Spritze eingespritzt oder mit einer Dosierpumpe eingepumpt wird.
Nachdem die Mischung in die Form eingeführt wurde, wird der Einlassanschluss
mit einem Stopfen oder Ventil verschlossen oder kann beispielsweise
durch Verschweißen abgedichtet
werden. Auch kann die Mischung mit einer durch ein poröses Septum
durchtretenden Nadel in die geschlossene Form eingespritzt werden.
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In
den meisten Fällen
erfordert die Mischung in der Form eine Entgasung, um die Blasenbildung während der
Polymerisation zu verhindern, und häufig findet die Reaktion im
Vakuum statt. Daher kann die Form mit einer Vakuumpumpe oder anderen
Systemen verbunden werden, die die richtigen Druckbedingungen im
Inneren erzeugen, und zwar mithilfe desselben Anschlusses, der zum
Einführen
der Mischung verwendet wurde, oder mit einem speziell hierfür gedachten
Anschluss.
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Im
Allgemeinen findet die Reaktion nicht bei Raumtemperatur statt,
sodass die Form auf die korrekte Temperatur gebracht werden muss,
beispielsweise mithilfe eines thermostatischen Wasser- oder Ölbads oder
eines Luftofens. In einigen Fällen
werden spezielle Beleuchtungsbedingungen bereitgestellt, wie z.B.
eine dunkle Umgebung oder UV-Strahlung.
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Um
im Allgemeinen ein Polymer mit geeigneten Eigenschaften, beispielsweise
im Hinblick auf das Molekulargewicht und Molekulargewichtsverteilung,
und ohne Defekte wie z.B. Makround Mikroblasen zu erhalten, können die
Rezeptur und die spezifischen Temperatur-, Druck- und Beleuchtungsbedingungen
für das
spezifische Material und die Kernvorform-Abmessungen optimiert werden,
und zwar gemäß dem Fachmann
bekannten Techniken.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders für
die Polymerisation eines flüssigen
Monomers geeignet, ist jedoch nicht hierauf beschränkt. Tatsächlich ist
die einzige Anforderung an das Material jene, dass es ein flüssiges optisches
Polymermaterial oder ein Polymervorläufer ist, sodass es die Form
der Gussform, in die es eingeführt
wird, annimmt. Beispiele bezüglicher
flüssiger
Polymervorläufer
sind ein flüssiges
Monomer oder ein anderes Vorpolymer, Beispiele möglicher flüssiger Polymermaterialien sind
ein geschmolzenes Polymer, ein in einem Lösungsmittel gelöstes Polymer
oder ein fein gepulvertes Polymer.
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Dementsprechend
kann die Verfestigung des flüssigen
optischen Polymermaterials oder Polymervorläufers durch Polymerisation
mit oder ohne Quervernetzung, einfachem Kühlen, Lösungsmittelentfernung oder
Sintern stattfinden.
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Wenn
die Reaktion zu Ende ist, wird die polymerisierte feste Kernvorform
aus der Form entfernt. In einigen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung verbleiben die Loch erzeugenden Elemente eingebettet in
der Kernvorform; sie können
hohle Röhrchen
aus demselben Polymer wie der Hauptteil der Vorform sein oder aus
einem Material mit unterschiedlichem Brechungsindex bestehen, im
Allgemeinen einem anderen Polymer.
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In
anderen Ausführungsformen
werden die Loch erzeugenden Elemente aus der Kernvorform entnommen.
Im Allgemeinen wird dies einfach dadurch erzielt, dass eine Zugbelastung
auf die Elemente ausgeübt
wird, nachdem die Vorform auf irgendeine Weise befestigt wurde,
und zwar bei Raumtemperatur. Die ausgeübte Kraft muss die auf das Element
einwirkenden Reibungskräfte übertreffen, die
aus Kompressionskräften bestehen,
die durch die Materialkontraktion aufgrund der Abkühlung und
Polymerisation erzeugt werden, und die aus Haftkräften aufgrund
der chemischen Affinität
oder Rauheit der Loch erzeugenden Elemente bestehen.
-
Insbesondere
wenn jedoch der Durchmesser der Loch erzeugenden Elemente sehr klein
ist, was häufig
der Fall ist, wenn niedrige d/D-Verhältnisse erwünscht sind, kann die zum Überwinden
der Reibungskräfte
notwendige Kraft so hoch sein, dass das Element bricht; in anderen
Fällen
ist die Fließfestigkeit
des Vorformmaterials so gering, dass die Reaktionskräfte lokale
Verformungen auf der Kernvorform hervorrufen können.
-
Um
diese Problem zu lösen,
müssen
die auf die Loch erzeugenden Elemente einwirkenden Reibungskräfte verringert
werden. Dies kann in einigen Fällen
dadurch geschehen, dass die Elemente mit irgendeiner adhäsionsarmen
Substanz wie einem adhäsionsarmen
Fluoroharz, z.B. Polytetrafluoroethylen, beschichtet wird. Eine
andere Weise ist, die Vorform in die Nähe ihrer Glasübergangstemperatur
Tg zu erhitzen, um so die Materialnachgiebigkeit
zu erhöhen
und die Wärmeausdehnungsunterschiede auszunutzen.
Jedoch verringert das Erhitzen auch die Fließfestigkeit des Vorformmaterials,
wodurch die Möglichkeit
von lokalen Verformungen aufgrund der Reaktionskräfte erhöht wird.
-
Eine
bevorzugte Lösung
ist es, das Vorformmaterial nur lokal an der Grenzfläche mit
den Loch erzeugenden Elementen zu erhitzen. Wenn das Element aus
einem elektrisch leitfähigen
Material hergestellt ist, z.B. einem Metalldraht, kann in dem Element ein
Strom erzeugt werden, indem ein Potentialunterschied angelegt wird,
sodass die vom Joule-Effekt verursachte
lokale Erwärmung
die Grenzfläche
zwischen dem Element und dem Polymer erweicht, wodurch die Entnahmekräfte wesentlich
verringert werden.
-
Ein
Loch erzeugendes Element kann ein Metalldraht aus einem Material
mit einer ausreichenden Zugfestigkeit unter erwärmten Bedingungen sein. Um
des Weiteren die Drähte
weniger für
Schäden
als Konsequenz ihrer Handhabung während des Stadiums des Formaufbaus
anfällig
zu machen, insbesondere um Abweichungen von der Geradheit zu verhindern,
besitzen die Drähte
bevorzugt eine beachtliche Steifigkeit. Ein geeignetes Material
mit beiden obigen Eigenschaften ist z.B. Edelstahl. Andere Optionen sind
möglich,
z.B. Titan. Ni-Cr ist sehr wärmebeständig, jedoch
auch sehr duktil; dementsprechend kann es mit Vorteil eingesetzt
werden, wenn das Stadium des Formaufbaus in einer Weise automatisiert
ist, bei der kein wesentliches Risiko entsteht, dass der Draht gebogen
wird, wie z.B. in der Form der 4.
-
Der
Anmelder hat bestimmt, dass, für
die Umsetzung der Entnahme der Loch erzeugenden Elemente durch Erhitzen
mittels eines durch sie fließenden
elektrischen Stroms der Durchmesser der Loch erzeugenden Elemente
vorteilhafterweise kleiner als 2 mm ist, um die Ausbildung von relativ
kleinen Löchern
zu erlauben und niedrige d/A-Verhältnisse zu erzielen. Bevorzugt
besitzen die Loch erzeugenden Elemente einen Durchmesser von weniger als
1 mm. Der Durchmesser der Loch erzeugenden Elemente ist vorteilhafterweise
größer als
0,1 mm, um eine ausreichende Beständigkeit gegen Ziehen zu erzielen,
und bevorzugt größer als
0,3 mm.
-
Die
Intensität
und Dauer des durch die Loch erzeugenden Elemente zu führenden
elektrischen Stroms kann in jedem spezifischen Fall leicht durch Ausprobieren
bestimmt werden, die von der Querschnittsgröße, dem elektrischen Widerstand,
der Länge
und der maximal anwendbaren Belastung der Loch erzeugenden Elemente
und der Viskosität
des Materials abhängen.
Die Anmelder haben bestimmt, dass das Erhitzen der Drähte auf
eine Temperatur von ungefähr
300°C die
innere Oberfläche
der Löcher
nicht beschädigt.
Relativ höhere
Temperaturen neigen dazu, eine dünne
Schicht des Polymers in der Nähe
der Drahtoberfläche
zu verschlechtern. Jedoch hat der Anmelder beobachtet, dass eine
dünne Polymerschicht
mit der beschädigten
Schicht am Draht anhaftet und zusammen mit dem Draht aus der Vorform
gezogen wird, wobei eine saubere und glatte Oberfläche im Inneren
der Löcher
belassen wird. Höhere
Temperaturen haben darüber
hinaus den Vorteil, dass sie die Viskosität des Polymers an der Grenzfläche mit
den Loch erzeugenden Elementen senken, und dies kann die Entnahme
der letzteren vereinfachen.
-
Es
kann passieren, dass etwas Monomer der Kernvorform ungelöst bleibt,
und zwar aufgrund eines unvollständigen
Polymerisationsprozesses oder aufgrund von Depolymerisation, die
während
der Entnahme des Elements durch Erhitzen aufgetreten ist. Das eingefangene
Monumer kann während
der nachfolgenden Schritte der Faserherstellung eine Blasenbildung
verursachen. In diesem Fall ist eine Nachbehandlung der Kernvorform,
wie z.B. eine Wärme-
und eine Vakuumbehandlung oberhalb der Glasüberangstemperatur nützlich.
Bevorzugt wird die Vakuumbehandlung bei einer Temperatur durchgeführt, die
höher ist
als die Glasübergangstempertur Tg. Ein bevorzugter Vakuumzustand entspricht
einem Druck von weniger als 0,2 bar, besonders bevorzugt von weniger
als 0,1 bar. Die Vakuumbehandlung wird für eine Dauer durchgeführt, die
ausreichend ist, um das eingefangene Monomer umfassend aus der Vorform
zu entfernen. Eine typische Zeitdauer für die Vakuumbehandlung variiert
zwischen 4 und 24 Stunden.
-
Wie
zuvor erwähnt
ist es im Allgemeinen von Vorteil, eine mehrschrittige Prozedur
zu befolgen, in welcher die vorläufige
Kernvorform, die nicht das korrekte Dimensionsverhältnis aufweist,
auf eine engere Abmessung gestreckt wird und neues Material um das
ganze herum hinzugefügt
wird (wie in 6g bis 6l gezeigt
ist), und zwar auf solche Weise, dass das endgültige Verhältnis d/D das korrekte ist.
Im Allgemeinen sind ein oder zwei Streckschritte ausreichend, um
das notwendige Dimensionsverhältnis
zu erreichen, obwohl im Prinzip eine größere Anzahl an Schritten angewandt
werden kann, um die erforderliche Struktur zu erhalten.
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Im
Allgemeinen ist die erwünschte
Verringerung des Durchmessers von beträchtlichem Ausmaß (2 bis
10 Mal), was natürlich
auch nach Entfernen der Streckbelastung beibehalten werden muss;
es ist daher notwendig, dass die Verformung der Kernvorform im Wesentlichen
elastisch und viskoelastisch ist und ihre rein elastische Komponente
vernachlässigbar ist.
Die ausgeübte
Kraft (Belastung) muss höher
als der Fließpunkt
des Materials sein. Da die meisten optischen Materialien amorph
und relativ spröde
sind, kann das Strecken nicht bei Raumtemperatur durchgeführt werden,
sondern es ist notwendig, die Kernvorform auf eine Temperatur aufzuheizen,
bei der das plastische (duktile) Verhalten vorherrscht, d.h. über die
Glasübergangstemperatur
des Materials.
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Das
Strecken der Kernvorform kann durch herkömmliches Ziehen in einem Ofen
bewirkt werden, jedoch ist es normalerweise bevorzugt, die Vorform
mit einer speziell konzipierten Vorrichtung zu strecken. Allgemein
ausgedrückt
basiert die Maschine zum Strecken der Vorform auf einer Belastungsvorrichtung,
die in der Lage ist, eine Zugbelastung auf die Kernvorform auszuüben, welche
an einer fixierten starren Struktur festgeklemmt wird, sowie auf einer
Heizvorrichtung, um die Vorform auf die notwendige Temperatur zu
bringen. Es ist ratsam, dass die Streckgeschwindigkeit gesteuert
wird, um in guter Annäherung
den erwünschten
Durchmesser zu erhalten. Bevorzugt wird die Vorform während ihrer Streckung
in einer vertikalen Richtung orientiert, um ein Verbiegen aufgrund
der Schwerkraft zu verhindern.
-
Die
Heizvorrichtung kann ein Umluft- oder Strahlungsofen sein, während die
direkte Erhitzung mit einer Flamme bei Kunststoffmaterialien zu
vermeiden ist. Im Allgemeinen wird das Strecken bei einer Temperatur
durchgeführt,
die höher
als die Glasübergangstemperatur
Tg, jedoch niedriger als die Ziehtemperatur des Polymers ist, um
das Risiko der Beschädigung
der Löcher
zu verringern und eine nachfolgende Kalibrierung des gestreckten
Stabs zu erlauben. Die gesamte Vorform oder nur ein Teil von ihr
kann erhitzt werden; die letztere Lösung ist zu bevorzugen, da
sie das Anklemmen viel leichter macht und zu einer besseren Steuerung
des Durchmessers führt.
Im Fall der lokalen Erhitzung kann sich die Heizvorrichtung mit
geregelter Geschwindigkeit entlang der Vorform bewegen, was eine
zylindrische gestreckte Vorform erzeugt.
-
Ein
Beispiel einer Streckvorrichtung, die mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden kann, ist schematisch in 5 gezeigt.
Sie umfasst zwei starre Stangen 62, beispielsweise aus
Stahl. Die obere Stange ist an einer fixierten starren Trägerstruktur angeklemmt.
Eine Vorform 40 wird mit Stiften 63 an der oberen
und unteren Stange befestigt. Im Gebrauch wird eine Kraft F auf
die untere Stange ausgeübt.
Eine Heizvorrichtung 51 ist dafür konzipiert, einen Teil der
Vorform zu erhitzen. Die Heizvorrichtung kann entlang der Vorform
auf geregelte Weise bewegt werden, wie durch den Pfeil 64 in 5 gezeigt ist.
-
Der
Streckvorgang kann mehrere gestreckte Vorformen aus einer einzigen
Kernvorform erzeugen, wobei eine verringerte Ausschlussmenge erzeugt wird.
-
In
vielen Fällen
ist es möglich,
die Formgedächtniseigenschaften
des Materials zu verwenden, das für die nachfolgende Kalibrierung
der vorgestreckten Vorformen eingesetzt wird. Tatsächlich können Polymere
aufgrund ihrer viskoelastischen Natur bei Temperaturen gezogen werden,
an denen ihre viskoelastischen Eigenschaften nicht vernachlässigbar
sind, und zwar aufgrund ihrer molekularen Orientierung, obwohl das
plastische Verhalten vorherrschend ist. Wenn das Material daraufhin
unter die Glasübergangstemperatur
abgekühlt
wird, verbleiben die orientierten Moleküle und dementsprechend die
inneren Spannungen im Material eingefroren; eine neue Erhitzung über die
Glasübergangstemperatur
löst diese
Spannungen, mit dem Ergebnis, dass das Material zu seiner vorherigen
Form zurückzukehren
neigt.
-
Dieses
besondere Verhalten wurde tatsächlich
an den gestreckten Kernvorformen aus PMMA beobachtet, die beim nachfolgenden
Erhitzen dazu neigten, ihre Länge
zu verringern und ihren Durchmesser zu erhöhen; überraschenderweise wurde das Phänomen dadurch
verstärkt,
dass im Wesentlichen unter Vakuum gearbeitet wurde, d.h. bei einem
Druck von weniger als 0,2 bar. Dieses viskoelastische Verhalten
kann ausgenutzt werden, um gestreckte Kernvorformen in einem dem
Strecken nachfolgenden Schritt auf einen gewünschten Durchmesser zu kalibrieren
indem die gestreckte Vorform in ein kalibriertes Rohr von geeignetem
Innendurchmesser eingesetzt wird und dann bevorzugt unter Vakuum
erhitzt wird. Die Stäbe
nehmen die Form des Rohrs an, und zwar mit einer Präzision des
Durchmessers, die herkömmlich
nicht mit einfachem Strecken erhalten werden kann. Eine nachfolgende
langsame Abkühlung entfernt
die innere Restspannung.
-
Im
größeren Detail
gesagt, wenn eine Probe aus erweichten amorphen Polymeren (d.h.
mit einer Temperatur, die höher
als die Glasübergangstemperatur
Tg ist) einer Elongationsbelastung unterzogen wird, ergibt sich
eine Verformung der Probe, die die Summe eines elastischen Beitrags
(der verschwindet, wenn die Belastung nicht mehr ausgeübt wird), eines
permanenten plastischen (oder viskosen) Beitrags oder eines viskoelastischen
Beitrags ist, der sich innerhalb einer bestimmten Zeit nach Beendigung
der Belastung erholt. Je größer der
elastische Beitrag, desto größer ist
die Verringerung der Länge und
die Zunahme des Durchmessers einer Probe nach Beendigung der ausgeübten Belastung.
-
Die
viskoelastische Verformungskomponente kann als Prozentanteil der
Verformung gemessen werden. In der Praxis ist eine x% betragende
viskoelastische Verformung einer Probe als viskoelastische Verformung
entlang der Richtung, in der die Verformungskraft ausgeübt wird,
definiert, sodass ihre nachfolgende langsame Entspannung bei einer
Temperatur über
Tg in einer Umgebung ohne Zwangsbedingungen
eine Abnahme von x% der Länge
der gestreckten Probe entlang der Verformungsrichtung bewirkt.
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Relativ
geringe Temperaturen und hohe Elongationsgeschwindigkeiten erhöhen im Allgemeinen
die viskoelastische Komponente der Verformung. Um im Allgemeinen die
gleiche viskoelastische Verformung zu erhalten, ist bei einem Strecken mit
niedriger Geschwindigkeit eine Temperatur näher an Tg notwendig als bei
einer Streckung mit höherer Geschwindigkeit.
-
Der
Anmelder hat herausgefunden, dass in der Praxis für amorphe
Polymere, wie z. B. jene, die erfindungsgemäß zur Herstellung optischer
Vorformen verwendet werden können,
eine viskoelastische Verformungskomponente von mehr als 10% der
Gesamtverformung für
die nachfolgende Vorformkalibrierung ausreichend ist.
-
Solch
eine viskoelastische Verformung kann erhalten werden, indem der
Streckungsschritt bei einer Temperatur von wenigen Graden über Tg (z.B. Tg + 10°C, bevorzugt
Tg + 20°C)
bis zur Ziehtemperatur durchgeführt
wird. Bevorzugt ist die Streckungstemperatur niedriger als Tg + 100°C.
-
Um
bevorzugt eine 2 bis 10-fache Verringerung des Durchmessers zu erzielen,
wird der Streckungsschritt vorteilhafterweise in einer Zeit zwischen
einer und 100 Minuten durchgeführt.
-
Wie
oben erwähnt
folgt dem Streckungsschritt eine schnelle Abkühlung auf eine Temperatur unter
Tg, um eine wesentliche viskoelastische
Verformung im Material für
den nachfolgenden Kalibrierungsschritt „einzufrieren". Um zu vermeiden,
dass die viskoelastische Komponente der Verformung sich während der
Kühlungsphase
entspannt, muss die gestreckte Kernvorform während des Abkühlens unter
Zug gehalten werden, bis die Temperatur sich unterhalb der Glasübergangstemperatur
des Materials befindet.
-
In
der Praxis kann die Abkühlung
in einer Zeit zwischen 5 und 60 Minuten stattfinden.
-
Beispielhafte
Durchmesserwerte für
das Wärmebehandlungsrohr
liegen zwischen 2 und 20 mm. Die Wahl des Materials für das Wärmebehandlungsrohr
ist unkritisch. Dieses Material muss bearbeitbar sein, um einen
kalibrierten Innendurchmesser zu erzielen (eine Präzision der
Größenordnung
von 5% ist gewöhnlich
ausreichend) und muss den Wärmebehandlungstemperaturen
standhalten, gewöhnlich
in einem Bereich von Tg + 5°C bis Tg + 25°C.
In der Praxis sind geeignete Materialien Metalle, insbesondere Stahl.
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Der
Anmelder hat bestimmt, dass der Wärmebehandlungsschritt bevorzugt
unter Vakuumbedingungen durchgeführt
wird, d.h. bei einem Druck von weniger als 0,2 bar, besonders bevorzugt
bei einem Druck von kleiner gleich 0.1 bar.
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Der
Wärmebehandlung
bei einer Temperatur oberhalb von Tg folgt
eine langsame Abkühlung,
um nach dem Kalibrierungsschritt die Stabilität sicherzustellen. Danach wird
der Kernstab nach Abkühlung aus
dem Kalibrierungsrohr entnommen, um so die unterschiedlichen thermischen
Expansionskoeffizienten des Kalibrierungsrohrs und des Kernstabs
auszunutzen.
-
Der
Herstellungsschritt der Vorform wird durch Umhüllen fortgesetzt, d.h. durch
Hinzufügen von
neuem Material um den Kernstab. In einer Ausführungsform wird der Kernstab
in der Mitte einer Gussform positioniert, und neues Material wird
um ihn herum polymerisiert (6i und 6l).
Die Form kann ein einfaches Rohr sein ähnlich der zur Herstellung
der Kernvorform verwendeten Gussform, das an seinen Enden mit zwei
Abdeckungen verschlossen ist. Der mittlere Kernstab wird mithilfe
von Vorrichtungen, beispielsweise Zentrierungsringen, in Position
gehalten, welche in dem Rohr angeordnet werden können oder auf den Abdeckungen
maschinell angebracht werden können.
Der Kernstab kann vollständig
in die Form eingesetzt werden und diesem Fall sollten seine Enden
geschützt
werden, um zu vermeiden, dass neues Material die Löcher füllt; in anderen
Fällen
befinden sich die Enden außerhalb der
Form, welche zu versiegeln ist. In jedem Fall können die Enden der neuen Vorform
nach dem Ende des Prozesses weggeschnitten werden.
-
Das
Material in Kontakt mit dem Kernstab kann ein zur Polymerisation
veranlasstes Monomer sein oder ein Vorpolymer, das seinen Polymerisationsprozess
vollendet. Der zweite Fall ist bevorzugt, wenn dasselbe Material
für den
mittleren Kernstab und die äußere Schicht
verwendet wird, da das Monomer im Allgemeinen ein gutes Lösungsmittel
für sein
Polymer ist. Ein anderes Material als das des mittleren Kernstabs
kann auch für
die äußere Schicht verwendet
werden, z.B. ein Material mit weniger strengen Transparenzeigenschaften,
welches daher billiger ist. In der Tat ist eine hohe Transparenz
(niedriger optischer Verlust) nur für den mittleren Kernstab notwendig,
d.h. den Abschnitt der Vorform, aus welchem der Kern und die benachbarte
optische Ummantelung in der gezogenen Faser erzeugt werden, d.h.
nur die Abschnitte des Faserquerschnitts, wo sich das Licht tatsächlich ausbreitet.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Hohlzylinder mit dem notwendigen Innen- und
Außendurchmesser
verwendet und die gestreckte Kernvorform wird in ihn eingesetzt.
Der Hohlzylinder kann leicht durch Polymerisation desselben oder
eines anderen Monomers als die Kernvorform erhalten werden, indem
eine rohrförmige
Gussform verwendet wird, die einen mittleren Stab von geeignetem
Durchmesser enthält
und an ihren Enden mit zwei Abdeckungen mit Zentrierungsringen verschlossen
ist, um den Stab an Ort und Stelle zu halten. Ansonsten kann der
Hohlzylinder durch Extrusion eines Polymers, durch Bohren oder auf
irgendeine andere geeignete Weise erhalten werden. Die gestreckte Kernvorform
kann mit einem Durchmesser hergestellt werden, der geringfügig größer als
das hohle Innere des Rohrs ist, sodass er durch Presspassung in Position
gehalten wird. In diesem Fall kann die Expansion des Hohlzylinders
und/oder das Schrumpfen der Kernvorform durch Erhitzen/Abkühlen das
Einsetzen der gestreckten Kernvorform erleichtern. Ansonsten kann
letztere in den Hohlzylinder durch Erhitzen oder mithilfe eines
Lösungsmittels
eingeklebt oder versiegelt werden. Das Kollabieren des äußeren Rohrs
auf die Kernvorform kann auch direkt während des Ziehens stattfinden,
z.B. durch Erhitzen des äußeren Rohrs
und Verringern des Gasdrucks zwischen dem äußeren Rohr und der gestreckten
Kernvorform.
-
Die
so erhaltene Vorform kann gestreckt und weiter wenn nötig ein
oder mehrere Male umhüllt werden
bis ein erwünschtes
Verhältnis
(d/D) zwischen der Größe d der
Löcher
im mikrostrukturierten Teil des Querschnitts und dem Faserdurchmesser
D erhalten wird.
-
Die
Vorform kann dann mit irgendeinem herkömmlichen, gewöhnlich für optische
Polymerfasern verwendeten Verfahren gezogen werden, um eine mikrostrukturierte
Faser herzustellen, beispielsweise mit einem herkömmlichen
Ziehturm (6m) für optische Polymerfasern, wie
jenem, der im „Plastic
Optical Fibers – Practical
Applications" (Herausgeber
J. Marcou, John Wiley & Sons,
1997) beschrieben ist. In mikrostrukturierten Glasfasern werden
die Enden der Vorform bekanntlich versiegelt, um einen Lochverschluss
während
des Ziehens zu verhindern, indem der Innendruck der Luft in den
Löchern
gegen die Oberflächenspannungskräfte ausgenutzt
wird. Im Fall der mikrostrukturierten Polymerfasern hat der Anmelder
beobachtet, dass durch Halten der Löcher unter atmosphärischem
Druck sie dazu neigen, ihren Durchmesser während des Ziehens geringfügig zu erhöhen. Dies
kann ein scheinbarer Nachteil sein. Jedoch hat der Anmelder bestimmt,
dass durch Versiegeln der Enden der Vorform und Erzeugen eines Vakuums
außerhalb
der Vorform der Druckunterschied, der durch Erhitzen der Luft in
den Löchern
weiter erhöht
wird, die Löcher
gleichförmiger
machen kann und ihre Innenfläche
auf Kosten eines geringfügigen Anstiegs
ihrer Größe glätten kann.
Dieser Anstieg der Lochgröße kann
leicht im Designstadium der Lochstruktur kompensiert werden. Darüber hinaus
kann die Lochgröße dadurch
gesteuert werden, dass während
des Ziehens der Druckunterschied beobachtet wird, d.h. der Grad
des Vakuums außerhalb
der Vorform.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
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500
ml von 99%-igen kommerziellem Methylmethacrylat (MMA) (Sigma-Aldrich)
wurden gereinigt, indem sie in einer Glassäule durch basisch aktiviertes
Alumina-Pulver (Sigma-Aldrich) geleitet wurden. Die Behandlung entfernt
den Inhibitor und andere Verunreinigungen und lieferte MMA mit einer
Reinheit von 99,7%.
-
Das
gereinigte MMA wurde mit einem 0,45 μm-Filter gefiltert und in eine
Glasampulle eingeführt; 0,05
Gewichtsprozent von 97%-igem
Lauroylperoxid (Sigma-Aldrich) als Initiator und 0,43 Gewichtsprozent
von 96%-igem 1-Dekanethiol (Sigma-Aldrich) als Kettentransfermittel
wurden hinzugefügt.
Diese Mischung, die frisch zubereitet wurde oder einige Tage in
einem Kühlschrank
bei 4°C
gehalten wurde, wurde für
alle nachfolgenden Beispiele verwendet.
-
Beispiel 2
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Der
Behälter
war ein Glasrohr mit einem Innendurchmesser von 28 mm und einer
Länge von 250
mm. Zwei Sätze
Löcher
mit 0,55 mm Durchmesser und einem Abstand von 5,5 mm wurden auf
zwei Aluminiumabdeckungen in einer regelmäßigen dreieckigen Anordnung
um ein mittiges fehlendes Loch gebohrt (2). Edelstahldrähte mit
einem Durchmesser von 0,5 mm wurden in die Form eingesetzt und traten
dabei durch beide Abdeckungen, welche mithilfe von Spannstangen
an den Enden des Rohrs befestigt wurden. Die Drähte wurden an einem Ende gebogen
und das andere Ende wurde in einen Schablonenrahmen eingesetzt und
befestigt, welcher mit der oberen Abdeckung durch Gewindestäbe mit Muttern
verbunden war, die zum Spannen der Drahtanordnung verwendet wurden.
Tetrafluoroethylen-Dichtungen und O-Ringe aus Gummi wurden zwischen die
Abdeckungen und das Glasrohr gelegt, während der äußere Teil der Abdeckungen in
eine Polyurethanmasse eingekapselt wurde.
-
Die
so aufgebaute Form wurde gründlich
mithilfe eines gefilterten Lösungsmittels,
welches durch sie mehrere Male mit einer peristaltischen Pumpe zirkuliert
wurde, von Staub gereinigt. Das Lösungsmittel wurde unmittelbar
vor Eintritt in die Form durch einen 0,2 μm-PTFE-Membranfilter online
gereinigt. Der Reinigungsvorgang wurde beendet, wenn bei Durchleuchten
des Lösungsmittels
im Glasrohr mit einem Laserpointer mit visueller Inspektion keine
Streuung mehr entdeckt werden konnte. Die Gussform wurde dann entleert
und mit gefiltertem Stickstoff getrocknet, der über einen mit dem Rohr verschweißten Glasanschluss
in die Form eingeführt
wurde und mit einer Vakuum- und Gas-Behandlungsleitung verbunden
war.
-
Eine
Stickstoffatmosphäre
wurde in der Form erzeugt, und 150 ml der MMA-Mischung des Beispiels
1 wurden durch einen 0,2 μm-Filter gefiltert und
mit einer Spritze durch einen weiteren Glasanschluss in die Form
eingeführt.
Die Mischung wurde unter Vakuum sorgfältig entgast und in ein thermostatisches
Wasserbad mit einer Temperatur von 42,5 °C gelegt. Nach drei Tagen wurde
die Temperatur des Bads langsam auf 100°C erhöht (10°C pro Stunde), dann wurde die
Form 1 Stunde lang bei 120°C
in einem Ofen gelassen, und dann wurde die Polymervorform aus der
Form entfernt. Darauf wurde die Polymervorform 12 Stunden lang bei
130°C unter
Vakuum behandelt, um alle Spuren von Wasser und Restmonomeren zu
entfernen.
-
Die
Metalldrähte
wurden durch lokales Erwärmen
des Monomers entnommen, indem an sie 10 Sekunden lang ein Strom
von 6 A angelegt wurde und sie daraufhin mit einer Last von ungefähr 5 N beaufschlagt
wurde. Da der spezifische Widerstand der Edelstahllegierung 0,8 Ω × mm2/m beträgt,
wurde eine Joule-Effekt-Leistung
von 36 W dissipiert, die einer Wärme
pro Einheitslänge
von 0,34 cal/mm entspricht.
-
Nach
Entnahme des Drahts wurde eine weitere Vakuumbehandlung 12 Stunden
lang bei 125°C unter
einem Druck von ungefähr
0,1 bar durchgeführt,
um Spuren von Restmonomer oder anderen Zersetzungsprodukten zu entfernen
die sich während der
Entnahme des Drahts entwickeln könnten.
Die so erhaltene Kernvorform war transparent und blasenfrei mit
klar definiertem Lochmuster.
-
Beispiel 3
-
Mit
Bezug auf 5 wurde die Kernvorform 40 an
zwei Stahlstangen 62 mit Hilfe von Stiften 63 fixiert,
die in an den Enden gebohrte Löcher
eingesetzt wurden, und auf der in der Figur skizzierten Streckungsmaschine
montiert. Die Kernvorform 40 wurde in einen rohrförmigen Ofen 51 eingeführt, bei
190°C erhitzt
und 15 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten. Das Strecken
wurde durch Ziehen der erhitzten Vorform von einem Ende aus durchgeführt, während sich
der Ofen in die entgegengesetzte Bewegung bewegte: Typische Bedingungen
waren 40 mm/Min Zuggeschwindigkeit und 1 mm/Min Ofengeschwindigkeit.
Es folgte eine Abkühlung
auf Raumtemperatur, während
der Stab unter Zug gehalten wurde. Der Streckungsvorgang lieferte
aus einer einzigen Kernvorform von 250 mm Länge zwei Stäbe von ungefähr 200 mm
Länge und
ungefähr
zylindrischer Form. Der Durchmesser schwankte zwischen den Vorformen
von 5 bis 5,8 mm.
-
Eine
gestreckte Vorform wurde dann in ein Stahlkalibrierungsrohr mit
Innendurchmesser von 6,1 mm und 150 mm Länge eingeführt und in einem Ofen bei 125°C vier Stunden
lang unter Vakuum (0,1 bar) wärmebehandelt,
gefolgt von einer sehr langsamen Abkühlung (12 Stunden) auf Raumtemperatur.
Die Behandlung erzeugte eine zylindrische Vorform mit einem konstanten
Durchmesser von 6,1 mm und 150 mm Länge. Die Löcher des Kernstabs enthielten
im Wesentlichen die Dimensionsverhältnisse, und reduzierten sich
dabei auf ungefähr
100 μm Durchmesser mit
1,1 mm Abstand.
-
Ein
Rohr aus PMMA (Innendurchmesser 6 mm, Außendurchmesser 28 mm) wurde
durch Polymerisation der Reaktionsmischung des Beispiels 1 erhalten.
Die Form war dasselbe Glasrohr wie für die Kernvorform, in deren
Mitte eine Tetrafluoroethylen beschichtete Edelstahlstange eingesetzt
wurde und durch Zentrierlöcher
in Position gehalten wurde, die maschinell in die beiden Abdeckungen
eingebracht wurde.
-
Die
gestreckte Kernvorform wurde in das Rohr eingeführt, wobei die geringfügige Interferenz durch
geeignetes Erhitzen und Abkühlen
der Teile überwunden
wurde, sodass eine Vorform mit 28 mm Durchmesser hergestellt wurde,
die in ihrer Mitte ein dreieckiges Array von um 1,1 mm beabstandeten
100 μm Löchern enthielt.
-
Die
Vorform wurde dann in einem herkömmlichen
POF-Ziehturm bei 220°C
gezogen, wodurch eine Faser mit einem Durchmesser von 250 μm und mit
Löchern
von 0,9 μm,
mit 10 μm
Abstand, erhalten wurde.
-
Beispiel 4
-
Dieselbe
Form wie in Beispiel 2 wurde zusammengebaut, indem anstatt der Stahldrähte 0,5 mm-Kunststoffdrähte verwendet
wurden, die aus einem 220 μm-Kern
aus perfluoriniertem zyklischem Polymer hergestellt waren (Cytop
der Asahi Glass), mit einem Brechungsindex von 1,34, und einer PMMA-Beschichtung
mit Brechungsindex 1,489. 150 ml der MMA-Mischung des Beispiels
1 wurden gefiltert, in die Form eingespritzt und mit demselben Verfahren wie
in Beispiel 2 polymerisiert.
-
Die
erhaltene Kernvorform mit den eingebetteten perfluorinierten Drähten wurde
in einem herkömmlichen
POF-Ziehturm bei
220°C gezogen,
wodurch eine 250 μm-Faser
mit einem Array von um 50 μm
beabstandeten Bereichen niedrigen Brechungsindex mit 2 μm Durchmesser
erhalten wurde.
-
Beispiel 5
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200
cm3 von 2,2-3,3-Tetrafluoropropylmethacrylat
(4 FMA) (Zentek) wurden gemäß dem Verfahren
des Beispiels 1 gereinigt und gefiltert und mit 50 cm3 MMA
gemischt.
-
Eine
Reaktionsmischung wurde mit 0,1 Gewichtsprozent von Lauroylperoxid
und 0,15 Gewichtsprozent von 1-Dekanethiol zubereitet und durch
einen 0,2 μm-Filter
in die in Beispiel 2 beschriebene Form eingeführt. Die Polymerisation wurde
unter denselben Bedingungen wie bei Beispiel 2 durchgeführt, außer der
Vakuumbehandlung, die 12 Stunden lang bei 100°C stattfand.
-
Die
Kernvorform wurde nach Entnahme der Drähte gestreckt und mit der Vorrichtung
des Beispiels 2 kalibriert: die Bedingungen waren 180°C, 40 mm/min
Ziehgeschwindigkeit, 2 mm/min Ofengeschwindigkeit, wodurch eine
6 mm Vorform mit 100 μm
Löchern
erhalten wurde. Die gestreckte Kernvorform wurde in die Mitte des
Reaktionsrohrs eingesetzt und die MMA-Mischung des Beispiels 1 wurde um
sie herum polymerisiert, wie in den Beispielen 2 und 3 beschrieben.
-
Eine
6 mm messende, gestreckte Kernvorform aus 4FMA mit einer 28 mm messenden
PMMA-Beschichtung wurde somit erzeugt: die Haftung zwischen den
zwei Materialien war hervorragend. Die Vorform wurde in einem herkömmlichen POF-Ziehturm
gezogen, wodurch eine mikrostrukturierte Faser mit einem Durchmesser
von 250 μm
hergestellt wurde.
-
Beispiel 6
-
Eine
Vorform zum Erhalten einer photonischen Bandlückenfaser wurde mithilfe des
diskontinuierlichen Polymerisationsverfahrens realisiert, das in
Beispiel 2 beschrieben ist. Die Gussform unterschied sich von jener
in den vorigen Beispielen beschriebenen in einiger Hinsicht. Sie
hatte einen Innendurchmesser von 80 mm und enthielt 54 Metalldrähte von
1 mm Durchmesser, die entlang dreier koaxialer hexagonaler Kränze angeordnet
waren, mit einem Drahtabstand von 2,5 mm. In der Mitte der Form
wurde eine mit Tetrafluoroethylen beschichtete Edelstahlstange von
5 mm Durchmesser befestigt. Am Ende des Polymerisationsvorgangs
wurden die Drähte
und die Stange entnommen und die Vorform unterlief eine Wärmebehandlung
unter Vakuum, wie im Beispiel 2 beschrieben. Schließlich wurde
die Vorform in einem herkömmlichen
POF-Ziehturm gezogen, wodurch eine mikrostrukturierte Faser mit
einem Durchmesser von 250 μm
hergestellt wurde. In dieser Faser betrug d/A = 0,4 und der Durchmesser
des mittleren Führungsbereichs
betrug 15,5 μm.
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Die
Faser kann ein Einmoden- oder Wenig-Moden-Verhalten, mit einer leichten
Verbindbarkeit und Handhabung kombinieren, und zwar dank ihrer großen effektiven
Fläche
und der Eigenschaften des Kunststoffmaterials. Somit wäre ihr Einsatz
besonders bei Daten-Nahübertragungsnetzwerken
vorteilhaft, wie z.B. FTTH und LAN, wo gegenwärtig optische Multimoden-Polymerfasern
(POFs) oder Glasfasern eingesetzt werden.