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Hintergrund
der Offenbarung
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem Kohlenwasserstoffe und
Wasserdampf, die durch ein Gasumwandlungsverfahren produziert werden,
verwendet werden, um Bitumenproduktion und -transport zu stimulieren.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, bei dem Erdgas
in ein Fischer-Tropsch-Synthesegaseinsatzmaterial
umgewandelt wird, aus dem flüssige
Kohlenwasserstoffe und Wasserdampf produziert werden, um die Bitumenproduktion
und den Transport mittels Pipeline zu Raffinierungsanlagen zu erleichtern.
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Hintergrund
der Erfindung
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Sehr
schwere Rohölvorräte, wie
die Teersandformationen, die man in Gebieten wie Kanada und Venezuela
findet, enthalten Billionen von Barrel von sehr schwerem viskosem
Erdöl,
das üblicherweise
als Bitumen bezeichnet wird. Das Bitumen hat eine API-Dichte, die
typischerweise im Bereich von 5° bis
10° liegt,
und eine Viskosität
bei Formationstemperaturen und -drücken, die so hoch wie eine
Million Centipoise sein kann. Die kohlenwasserstoffhaltigen oder
kohlenwasserstoffartigen Moleküle,
die das Bitumen bilden, sind wasserstoffarm und haben einen Gehalt
an Harz plus Asphaltenen, der bis zu 70 % beträgt. Dadurch ist das Bitumen schwer
zu produzieren, zu transportieren und zu veredeln. Seine Viskosität muss in
situ unter der Erde reduziert werden, damit es abgepumpt (produziert)
werden kann. Obwohl in-situ-Bitumenverdünnung mit einem aromatischen
Lösungsmittel
zur Viskositätsverminderung
(kanadisches Patent 1 034 485) vorgeschlagen worden ist, wird die Bitumenproduktion üblicherweise
durch Wasserdampfstimulation erleichtert. Bei der wasserdampfstimulierten
Bitumenproduktion wird heißer
Wasserdampf herunter in die Formation injiziert, um die Viskosität des Öls in ausreichendem
Maße herabzusetzen,
um es aus dem Boden herauszupumpen. Dies wird beispielsweise in
US-A-4 607 699 offenbart. US-A-4 874 043 offenbart das alternierende
Pumpen von Wasserdampf und heißem
Wasser in den Boden. Wasserdampfproduziertes Bitumen ist jedoch
immer noch zu viskos, um mittels Pipeline zu Veredelungsanlagen
transportiert werden zu können.
Es muss daher mit einer ausreichenden Menge kompatibler Flüssigkeit
mit niedrigerer Viskosität
verdünnt
werden, um eine Mischung mit einer ausreichend niedrigen Viskosität zu produzieren,
um mittels Pipeline transportiert werden zu können. Dies ist bekannt und
wird beispielsweise in US-A-6 096 192 offenbart. Ein signifikantes
Merkmal der Bitumenproduktion ist eine Quelle für leicht verfügbaren Wasserdampf,
von dem ein Teil in dem Verfahren verloren geht oder verbraucht
wird und nicht zurückgewonnen
werden kann. Ein weiteres Merkmal ist eine reichliche Quelle eines
kompatiblen Verdünnungsmittels
für Bitumen,
insbesondere wenn es in einer Weise mit einmaligem Durchsatz verwendet
wird und vorzugsweise ohne dass ein nachgeordneter Bitumenumwandlungsschritt
erforderlich ist, um das Verdünnungsmittel
zu produzieren. In der US-A-6 096 192 wird das Verdünnungsmittel erhalten,
indem eine Mischung aus Erdgaskondensat und niedrig siedenden Kohlenwasserstoffen
gebildet wird, die aus der partiellen katalytischen Hydroumwandlung
des Bitumens erhalten werden. Zum Veredeln von Bitumen-Mitteldestillatbrennstoffen,
die durch die Bitumenumwandlung produziert werden, ist eine reichliche Quelle
für Wasserstoff
erforderlich. Wenn Bitumen-Dieselproduktion erwünscht ist, wird eine relativ
cetanreiche Mischkomponente zum Mischen mit dem cetanärmeren Bitumen-Diesel
benötigt.
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Gasumwandlungsverfahren
produzieren Kohlenwasserstoffe aus einem Synthesegas, das von Erdgas
abgeleitet ist, wie wohl bekannt ist. Das Synthesegas enthält eine
Mischung von H2 und CO, die in Gegenwart
von Fischer-Tropsch-Katalysator miteinander umgesetzt werden, um
Kohlenwasserstoffe zu bilden. Es sind Festbett-, Wirbelbett- und
Aufschlämmungs-Kohlenwasserstoffsyntheseverfahren
verwendet worden, die alle in verschiedenen technischen Artikeln
und in Patenten gut dokumentiert sind. Es werden sowohl leichte als
auch schwere Kohlenwasserstoffe synthetisiert. Zusätzlich zu
der Kohlenwasserstoffproduktion produzieren diese Verfahren auch
Wasserdampf und Wasser. Es wäre
eine Verbesserung in der Technik, wenn Bitumenproduktion und Gasumwandlung
integriert werden könnten,
um Merkmale des Gasumwandlungsverfahrens zur Verbesserung der Bitumenproduktion
und -produkte zu nutzen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, bei dem Erdgas in
ein Synthesegaseinsatzmaterial umgewandelt wird, aus dem flüssige Kohlenwasserstoffe
und Wasserdampf produziert werden, um die Bitumenproduktion und
den Transport mittels Pipeline zu Raffinierungsanlagen zu erleichtern.
Die Umwandlung von Erdgas in Synthesegas und die Produktion von
Kohlenwasserstoffen aus dem Synthesegas wird nachfolgend als "Gasumwandlung" bezeichnet. Das
zur Herstellung von Syngas verwendete Erdgas kommt typischerweise
und vorzugsweise aus dem Bitumenfeld oder einem in der Nähe befindlichen
Gasbrunnen. Die Gasumwandlung produziert flüssige Kohlenwasserstoffe, Wasserdampf
und Wasser. Die Erfindung betrifft somit allgemein ein integriertes
Gasumwandlungs- und Bitumenproduktionsverfahren, bei dem der Gasumwandlungs-Wasserdampf
und die Kohlenwasserstoffflüssigkeiten
zur Stimulierung der Bitumenproduktion beziehungsweise zur Verdünnung zum
Transport verwendet werden.
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Die
Umwandlung von Erdgas in Synthesegas wird durch jedes geeignete
Synthesegasverfahren erreicht. Das Synthesegas enthält eine
Mischung aus H2 und CO und wird mit einem
geeigneten Kohlenwasserstoffsynthesekatalysator unter Reaktionsbedingungen
kontaktiert, die wirksam sind, damit das H2 und
CO in dem Gas reagieren und Kohlenwasserstoffe produzieren, von
denen mindestens ein Teil flüssig
ist. Ein Teil dieser flüssigen
Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise niedriger siedende Kohlenwasserstoffe
und insbesondere jene, die eine Naphthafraktion beinhalten, werden
zur Verdünnung
der Viskosität
des nach dem Verfahren produzierten Bitumens verwendet, so dass
es mittels Pipeline zu einer Raffinierungsanlage transportiert werden kann.
Das Gasumwandlungsverfahren produziert auch Hoch- und Mitteldruckwasserdampf,
der insgesamt oder teilweise in den Boden injiziert wird, um die
Bitumenproduktion zu stimulieren. Zusätzlich zu Kohlenwasserstoffen
wird durch die Kohlenwasserstoffsynthesereaktion Wasser produziert,
das insgesamt oder in Teilen erhitzt werden kann, um Wasserdampf
für die
Bitumenproduktion zu produzieren. Mit "Gasumwandlungs-Wasserdampf" oder "Wasserdampf, der
durch ein Gasumwandlungsverfahren erhalten oder daraus abgeleitet
ist" ist im Kontext
der Erfindung gemeint, dass irgendwelches oder alles von (i) Hoch-
und Mitteldruckwasserdampf, der durch das Gasumwandlungsverfahren
hergestellt worden ist, und (ii) Wasserdampf, der durch Erhitzen
des Reaktionswassers der Kohlenwasserstoffsynthese produziert worden
ist, und jegliche Kombination davon eingeschlossen ist. Dies wird
nachfolgend detailliert erläutert.
Mit Bitumenproduktion ist wasserdampfstimulierte Bitumenproduktion
gemeint, bei der Wasserdampf in eine Bitumenformation injiziert
wird, um das Bitumen zu erweichen und seine Viskosität zu reduzieren,
so dass es aus dem Boden herausgepumpt werden kann.
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Obwohl
das Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel
zurückgewonnen
und für
die Bitumenverdünnung wiederverwendet
oder zurückgeführt werden
kann, ist es bei Verwendung auf Basis von einmaligem Durchsatz effektiver,
damit es nicht mittels Pipeline von der nachgeordneten Bitumenumwandlungsanlage
zurück
zu dem Bitumenverdünnungsverfahren
transportiert werden muss. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel
somit nicht zurückgeführt, sondern
auf Basis des einmaligen Durchsatzes verwendet. In einer anderen
Ausführungsform
wird es in der Bitumenraffinierungsanlage zurückgewonnen und in die Bitumenproduktionsanlage
zurückgeführt, wo
es wieder zum Verdünnen
des Bitumens für
den Pipelinetransport verwendet wird. In einem typischen erfindungsgemäßen integrierten
Verfahren wird ein Teil der nach dem Gasumwandlungsverfahren synthetisierten
Kohlenwasserstoffe veredelt, um ein synthetisches Rohöl oder brauchbarere,
niedriger siedende Produkte zu produzieren. Das Bitumen wird auch
veredelt. Veredelung beinhaltet Fraktionierung und in der Regel
und vorzugsweise ein oder mehrere Umwandlungsverfahren. Mit Umwandlung
ist mindestens ein Verfahrensschritt gemeint, in dem mindestens
ein Teil der Moleküle
verändert
wird und das Wasserstoff als Reaktant einschließen kann oder nicht. Bei dem
Bitumen schließt
dies Umwandlung durch Cracken ein, das nicht-katalytisches Verkoken
oder katalytisches Cracken sein kann, gefolgt von einem oder mehreren
Hydroumwandlungsverfahren, die nachfolgend detaillierter erläutert werden.
In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann der Gasumwandlungsanteil des Verfahrens eingestellt
werden, um zusätzlichen
Wasserstoff, der zum Umwandeln des Bitumens brauchbar ist, niedriger
siedende Kohlenwasserstoffe, die durch die Bitumenveredelung produziert
werden, und/oder Kohlenwasserstoffe, die durch das Gasumwandlungsverfahren
synthetisiert werden, zu produzieren. Die Kohlenwasserstoffsynthese
produziert ein Restgas, das Methan und nicht-umgesetzten Wasserstoff
enthält.
In einer weiteren Ausführungsform kann
dieses Restgas als Brennstoff verwendet werden, um Wasserdampf für Bitumenproduktion,
Pumpen oder andere Verfahrensgeräte
zu produzieren.
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Im
allgemeinen Sinne beinhaltet das erfindungsgemäße integrierte Gasumwandlungs-
und Bitumenproduktionsverfahren (i) das Stimulieren der Produktion
von Bitumen mit Wasserdampf, der aus einem erdgasgespeisten Gasumwandlungsverfahren
erhalten wurde, welches Wasserdampf und Kohlenwasserstoffe einschließlich flüssiger Kohlenwasserstoffe
produziert, (ii) das Verdünnen
des produzierten Bitumens mit einem Verdünnungsmittel, das mindestens
einen Teil der flüssigen
Kohlenwasserstoffe enthält,
um eine pipelinefähige
Fluidmischung zu bilden, die das Bitumen und Verdünnungsmittel
enthält,
und (iii) das Transportieren der Mischung mittels Pipeline zu einer
Bitumenveredelungsanlage. Mit flüssigen
Kohlenwasserstoffen sind Kohlenwasserstoffe gemeint, die unter den
Standardbedingungen von Raumtemperatur und Druck flüssig sind.
In weiteren Ausführungsformen
schließt
das Verfahren das Veredeln von mindestens einem und vorzugsweise beiden
von dem Bitumen und mindestens einem Teil der Gasumwandlungs-Kohlenwasserstoffe
ein. In einer weiteren Ausführungsform,
die eine bevorzugte Ausführungsform
ist, enthält
das Verdünnungsmittel
eine Naphthafraktion. In weiteren Ausführungsform wird mindestens
ein Teil von jeglichem Wasserstoff, der zur Veredelung erforderlich
ist, aus dem Synthesegas produziert. In einer detaillierteren Ausführungsform
beinhaltet die Erfindung die Stufen, bei denen (i) Erdgas in Synthesegas
umgewandelt wird, (ii) aus dem Synthesegas flüssige Kohlenwasserstoffe und
Wasserdampf produziert werden, (iii) ein Teil des Wasserdampfes
zur Produktion von Bitumen verwendet wird und (iv) ein Teil der
flüssigen
Kohlenwasserstoffe zum Verdünnen
des Bitumens verwendet wird, um seine Viskosität in ausreichendem Maße herabzusetzen,
damit es mittels Pipeline zu einer Bitumenveredelungsanlage transportiert
werden kann. In einer weiteren detaillierten Ausführungsform beinhaltet
das erfindungsgemäße Verfahren:
- (i) Umwandeln von Erdgas in heißes Synthesegas,
das eine Mischung aus H2 und CO enthält, die
durch indirekten Wärmetausch
mit Wasser gekühlt
wird, um Hochdruckwasserdampf zu produzieren;
- (ii) Kontaktieren des Synthesegases mit einem Kohlenwasserstoffsynthesekatalysator
in einem Kohlenwasserstoffsynthesereaktor unter Reaktionsbedingungen,
die effektiv sind, damit H2 und CO in dem
Gas reagieren und Wärme,
flüssige
Kohlenwasserstoffe, und ein Gas produzieren, das Methan und Wasserdampf
enthält;
- (iii) Ableiten der Wärme
durch indirekten Wärmetausch
mit Wasser aus dem Reaktor, um Wasserdampf zu produzieren;
- (iv) Leiten mindestens eines Teils des in einer oder beiden
Stufen (i) und (iii) produzierten Wasserdampfes herunter in eine
Teersandformation zur Wärmebehandlung
und Viskositätsherabsetzung
des Bitumens in ausreichendem Maße, damit es aus der Formation
entfernt werden kann;
- (v) Produzieren des Bitumens durch Entfernen desselben aus der
Formation;
- (vi) Herabsetzen der Viskosität des produzierten Bitumens
durch Mischen desselben mit einem Verdünnungsmittel, das einen Teil
der in Stufe (ii) produzierten flüssigen Kohlenwasserstoffe enthält; und
- (iii) Transportieren der Mischung mittels Pipeline zu einer
Bitumenveredelungsanlage.
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Weitere
Ausführungsformen
schließen
jene ein, die bereits beschrieben wurden, sowie Abkühlen des in
Stufe (ii) produzierten Gases und Wasserdampfes, um das Wasser auszukondensieren
und abzutrennen und ein methanhaltigen Restgas mit reduziertem H2O-Gehalt zu bilden, wobei das Wasser gegebenenfalls
zur Erzeugung von zusätzlichem
Wasserdampf verwendet wird und das Endgas als Brennstoff verwendet
wird. Der Gasbrennstoff wird zur Erzeugung von Wasserdampf für die Bitumenproduktion
und dazugehöriger
Verfahrensanlagen verwendet.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein einfaches Blockfließdiagramm
eines erfindungsgemäßen integrierten
Bitumenproduktions- und Gasumwandlungsverfahrens.
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2 ist
ein Fließdiagramm
eines zur Durchführung
der Erfindung brauchbaren Gasumwandlungsverfahrens.
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3 ist
ein Blockfließdiagramm
eines zur Durchführung
der Erfindung brauchbaren Bitumenveredelungsverfahrens.
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Detaillierte
Beschreibung
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In
dem Gasumwandlungsanteil des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Synthesegas,
das eine Mischung von H2 und CO enthält, durch
die partielle Oxidation und/oder Wasserdampfreformierung von Erdgas oder
jeglichem anderen geeigneten Gas, das hauptsächlich Methan enthält, nach
jedem beliebigen Synthesegasverfahren produziert. Erdgas ist wegen
seines hohen Methangehalts und seiner relativen Sauberkeit bevorzugt.
Reichliche Vorräte
von Erdgas finden sich in der Regel in oder in der Nähe von Teersandformationen. Das
Synthesegas, das eine Mischung von H2 und
CO enthält,
wird zum Synthetisieren von Kohlenwasserstoffen in einem oder mehreren
Kohlenwasserstoffsynthesereaktoren verwendet, worin H2 und
CO in Gegenwart von Katalysator vom Fischer-Tropsch-Typ unter Bildung
von Kohlenwasserstoffen einschließlich leichter und schwerer
Fraktionen reagieren. Die leichte Fraktion enthält Naphtha und in der Regel
auch Dieselfraktionen. Das Naphtha hat die niedrigste Viskosität, und es
ist bevorzugt, das Naphtha zum Verdünnen des Bitumens zum Pipelinetransport
zu verwenden. Verdünnungsexperimente
wurden durchgeführt,
indem ein Cold Lake-Bitumen mit C5-121°C (250°F) Naphtha
und mit einer 121-371°C
(250-700°F)
Mitteldestillatfraktion verdünnt
wurde, die durch eine Fischer-Tropsch-Kohlenwasserstoffsynthesereaktion produziert
worden waren. Es wurde gefunden, dass 31 Vol.% des Naphthas erforderlich
waren, um die Viskosität
des Bitumens auf 40 cSt bei 40°C zu
reduzieren. Im Unterschied dazu waren 40 Vol.% der Destillatfraktion
beziehungsweise 38 Vol.% des Gaskondensat-Verdünnungsmittels des Standes der
Technik erforderlich, um die gleiche Viskosität zu erreichen. Das Verdünnen von
Bitumen mit Gasumwandlungsnaphtha erfordert somit signifikant weniger
Verdünnungsmittel,
als wenn ein Gasbrunnenkondensat als Verdünnungsmittel verwendet wird.
Das Gasumwandlungsverfahren produziert auch Hoch- und Mitteldruckwasserdampf,
ein als Brennstoff brauchbares Endgas und Wasser. Der Hochdruckwasserdampf
wird produziert, indem das den Synthesegasreaktor verlassende heiße Synthesegas
abgekühlt
wird, während
der Mitteldruckwasserdampf produziert wird, indem der Kohlenwasserstoffsynthesereaktor
gekühlt
wird. Mindestens ein Teil des Hochdruckwasserdampfes und gegebenenfalls
der Mitteldruckwasserdampf wird bzw. werden für die Bitumenproduktion verwendet.
Das Brennstoffgas kann verwendet werden, um das Wasser zu erhitzen,
um mehr Wasserdampf zu produzieren, und/oder um mindestens einen
von dem Hoch- und Mitteldruckwasserdampf zu überhitzen. Dieser Wasserdampf
wird zyklisch oder kontinuierlich in eine unterirdische Teersandformation
injiziert, um sie zu erhitzen und dadurch die Viskosität des Schweröls oder
Bitumens ausreichend zu re duzieren, damit es aus dem Boden herausgepumpt
werden kann. Dies ist als wasserdampfstimuliertes Bitumen bekannt.
Der Begriff "Teersand" soll hier eine sandige
Formation beschreiben, die ein bitumenartiges, besonders schweres Öl in ausreichend
großen
Mengen enthält,
um sie wirtschaftlich zu produzieren und zu brauchbareren, niedriger
siedenden Produkten zu raffinieren oder zu veredeln. In dem erfindungsgemäßen Verfahren
reduziert der Wasserdampf aus dem Gasumwandlungsverfahren die Viskosität des Bitumens,
wodurch seine Produktion stimuliert wird. Die Bitumenveredelung
beinhaltet Fraktionierung und ein oder mehrere Umwandlungsverfahrensschritte.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
die niedriger siedenden und vorzugsweise flüssigen Naphtha-Kohlenwasserstoffe,
die als Verdünnungsmittel
verwendet werden, um die Viskosität des Bitumens herabzusetzen,
vor der Bitumenumwandlung zurückgewonnen
werden und zur Bitumenverdünnung
zurückgeführt werden.
Es ist jedoch bevorzugt, sie auf Basis des einmaligen Durchsatzes
zu verwenden, damit die Notwendigkeit des Transportierens derselben
aus der Bitumenveredelungseinrichtung zurück zu dem Bitumenproduktionsbrunnengebiet
entfällt.
Mit niedriger siedend ist 371°C-
(700°F-),
vorzugsweise 316°C- (600°F-), insbesondere
260°C- (500°F-) und am
meisten bevorzugt Naphtha einschließlich sowohl leichter als auch schwerer
Naphthafraktionen und eine Mischung davon gemeint. Eine Naphthafraktion
hat die niedrigste Viskosität
und kann Kohlenwasserstoffe enthalten, die im Bereich von C5 bis zu 216-232°C (420-450°F) sieden. Schweres Naphtha
kann einen Siedebereich von 121-216°C/232°C (270-420/450°F) haben,
während
er für leichtes
Naphtha in der Regel C5-160°C (320°F) ist. Wenn
maximale Dieselproduktion erwünscht
ist, wird die cetanreiche Dieselfraktion, die durch die Gasumwandlung
produziert wird, mit einer Hydrotreating unterzogenen Dieselfraktion
gemischt, die durch Bitumenumwandlung produziert wird, und wird
nicht als Verdünnungsmittel
verwendet. Dadurch wird der Gasumwandlungs-Diesel nicht mit den Metall- und Heteroatomverbindungen
in dem Bitumen verunreinigt, und das nachfolgende Hydrotreating
entfällt,
das durch diese Verunreinigung erforderlich wäre, da durch Gasumwandlung
produzierter Diesel kein Hydrotreating zur Entfernung von Metallen,
Aromaten und Heteroatomen benötigt.
Das erfindungsgemäße integrierte
Verfahren, das das Bitumenverdünnungsmittel
produziert, macht auch die Notwendigkeit von katalytischer Hydroumwandlung
des Bitumens überflüssig, um
seine Viskosität
zu reduzieren, bevor es verdünnt
und mittels Pipeline transportiert wird, was gemäß dem in der US-A-6 096 192 offenbarten
Verfahren erforderlich ist.
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Es
ist nicht ungewöhnlich,
dass Erdgas bis zu 92+ Mol.% Methan enthält, wobei der Rest vorwiegend C2+-Kohlenwasserstoffe, Stickstoff und CO2 ist. Es ist somit ein idealer und relativ
sauberer Brennstoff für
die Synthesegasproduktion, und in der Regel finden sich reichliche
Mengen assoziiert mit oder in der Nähe von Teersandformationen.
Während
in dem Gas vorhandene C2-C5-Kohlenwasserstoffe
zur Synthesegasproduktion zurückgelassen
werden können,
werden sie in der Regel als LPG abgetrennt, während die C5+-Kohlenwasserstoffe
auskondensiert werden und als Gasbrunnenkondensat bekannt sind.
Das nach Abtrennung der höheren
Kohlenwasserstoffe, Schwefel- und Heteroatomverbindungen verbleibende
methanreiche Gas und in einigen Fällen auch Stickstoff und CO2 wird als Brennstoff in einen Synthesegasreaktor
geleitet. Wenn Stickstoff nicht aus dem Erdgas entfernt wird, bevor
es in Synthesegas umgewandelt wird, werden HCN und NH3 nach dem
Abkühlen
aus dem Synthesegas entfernt, bevor es in einen oder mehrere Kohlenwasserstoffsynthesereaktoren
geleitet wird. In einem Synthesegasreaktor reagiert das Erdgas mit
Sauerstoff und/oder Wasserdampf unter Bildung von Synthesegas, das
dann als Einsatzmaterial für
die Kohlenwasserstoffsynthese dient. Bekannte Verfahren für die Synthesegasproduktion
schließen
partielle Oxidation, katalytische Wasserdampfreformierung, Wassergasverschiebungsreaktion
und Kombinationen davon ein. Zu diesen Verfahren gehören partielle
Oxidation in der Gasphase (GPOX), autothermales Reformieren (ATR),
Wirbelbett-Synthesegaserzeugung (FBSG), partielle Oxidation (POX),
katalytische partielle Oxidation (CPO) und Wasserdampfreformierung.
ATR und FBSG verwenden partielle Oxidation und katalytische Wasserdampfreformierung.
Eine Rezension dieser Verfahren und ihrer relativen Vorzüge finden
sich beispielsweise in US-A-5 883 138. Synthesegasverfahren sind
stark exotherm, und es ist nicht ungewöhnlich, dass das aus dem Reaktor
austretende Synthesegas beispielsweise eine Temperatur bis zu 1095°C (2000°F) und einen
Druck von 50 Atmosphären
hat. Das den Reaktor verlassende heiße Synthesegas wird durch indirekten
Wärmetausch
mit Wasser abgekühlt.
Dies produziert eine wesentliche Menge Hochdruckwasserdampf (z.
B. 40,8-61,2/136
atm (600-900/2000 psia) mit jeweiligen Temperaturen von etwa 254-279/335-371°C (490-535/635-700°F), der weiter
erwärmt
werden kann.
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In
Bezug auf die nachgeordnete Bitumenveredelung beinhalten das eine
oder mehrere Umwandlungsverfahren Cracken durch Verkoken oder katalytisches
Cracken und/oder ein oder mehrere Hydroverarbeitungsverfahren, bei
denen Wasserstoff ein Reaktant ist, wie Hydrotreating, hydrierendes
Cracken und Isomerisierung. In der Regel wird Verkoken verwendet
und es crackt das Bitumen ohne Anwesenheit eines Katalysators zu
niedriger siedendem Material und Koks. Es kann entweder verzögertes Verkoken,
Wirbelschicht-Verkoken oder katalytisches Verkoken sein, und in
der Regel schließen
sich ein oder mehrere Hydroverarbeitungsverfahren an. Dem Verkoken
kann partielle Hydroverarbeitung vorausgehen. Das durch Verkoken
produzierte niedriger siedende Material wird mit Wasserstoff umgesetzt,
um Heteroatom- und aromatische Verbindungen zu entfernen sowie den
Molekülen
Wasserstoff zuzufügen.
Dies erfordert eine gute Wasserstoffquelle, weil das Bitumen ein
niedriges Verhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenstoff hat (z. B. ~ 1,4 bis 1,8). Obwohl
die meisten der Metalle als Teil des Koks entfernt werden, haben
die niedriger siedenden Kohlenwasserstoffe einen hohen Gehalt an
Heteroatomverbindungen (z. B. Schwefel) und ein niedriges Wasserstoff-zu-Kohlenstoff-Verhältnis, wenn
auch nicht so niedrig wie bei dem rohen Bitumen. Dies bedeutet,
dass die niedriger siedenden flüssigen
Produkte, wie Dieselfraktionen, die aus dem Verkoken resultieren,
arm an n-Paraffinen
sind. Infolgedessen liegt die Cetanzahl der aus der Bitumenveredelung
gewonnenen Dieselfraktionen in der Regel zwischen 35 und 45. Wenn
dies auch für
einen Schwerlast-Straßendieselkraftstoff
ausreichen kann, ist es doch für
andere Dieselkraftstoffe niedriger als erwünscht. Die von Bitumen abgeleiteten
Dieselfraktionen werden daher mit Dieselfraktionen mit einer höheren Cetanzahl
gemischt. Bitumen-Dieselfraktionen,
die durch Verkoken des Bitumens produziert werden, werden Hydrotreating
unterzogen, um Aromaten und Heteroatomverbindungen zu entfernen,
wie Schwefel und Stickstoff, um eine behandelte Dieselfraktion zu
produzieren, die als Mischmaterial brauchbar ist. Die aus dem Gasumwandlungsverfahren
produzierte Dieselfraktion mit höherer Cetanzahl
kann mit einer oder mehreren behandelten Dieselfraktionen gemischt
werden, um Dieselkraftstoffmaterialien zu produzieren. Dieselkraftstoff
wird produziert, indem eine Mischung aus einem geeigneten Additivpaket
und einem Dieselkraftstoffmaterial gebildet wird.
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Die
folgende Tabelle illustriert eine typische Kohlenwasserstoffproduktverteilung
gemäß Siedebereich von
einem Aufschlämmungs-Fischer-Tropsch-Kohlenwasserstoffsynthesereaktor,
der einen Katalysator verwendet, der eine katalytische Kobaltkomponente
auf einer Titandioxid enthaltenden Siliciumdioxid- und Aluminiumoxidträgerkomponente
enthält.
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Wie
die Daten in der Tabelle zeigen, ist die leichte Naphthafraktion
13 Gew.-% des gesamten Kohlenwasserstoffsynthesereaktorprodukts,
während
die Mitteldestillatfraktion (einschließlich Diesel) 42 Gew.-% ist. Die
260-371°C
(500-700°F)-Fraktion
mit hoher Cetanzahl ist 19 Gew.-% des Gesamtprodukts oder 45 Gew.-% der
Mitteldestillatfraktion. Die gesamte C5-204°C (C5-400°F)-Fraktion
ist, wenn auch nicht gezeigt, etwa 18-20 Gew.-% des Gesamtprodukts.
Es ist dieses Naphtha, gegebenenfalls einschließlich des schweren 204°C+ (400°F+) Naphtha,
das als Verdünnungsmittel
für das
Bitumen verwendet wird, um es mittels Pipeline zu einer Raffinierungsanlage
zu transportieren. Wenn Verdünnungsmittelrückführung verwendet
wird, wird, nachdem das Gleichgewicht in dem Verfahren erreicht
worden ist, nur eine kleine Fraktion des Gasumwandlungsnaphthas
als Frischmaterial für
die Bitumenverdünnung
gebraucht, während
der Rest zur weiteren Verarbeitung zur Verwendung zum Mogas-Mischen
geleitet wird.
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Wenn
maximale Dieselproduktion erwünscht
ist, kann dann zusätzlich
zu dem durch das Gasumwandlungsverfahren produzierten Diesel das
gesamte durch die Gasumwandlung produzierte schwere Naphtha oder
ein Teil davon mit Hydrotreating unterzogenem Diesel gemischt werden,
der von dem Bitumen abgeleitet ist, und nicht zum Verdünnen verwendet
werden. In diesem Fall kann auch die gesamte oder ein Teil der durch die
Gasumwandlung produzierten Dieselfraktion und vorzugsweise mindestens
die 260-371°C
(500-700°F) Fraktion
auch mit dem Bitumendiesel gemischt werden. Die Mitteldestillatproduktion
wird erhöht,
indem die wachsartigen 371°C+
(700°F+)
Gasumwandlungs-Kohlenwasserstoffe in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden,
die im Mitteldestillatbereich sieden. Fachleute wissen, dass Hydroisomerisierung
der wachsartigen 371°C+
(700°F+)
Fraktion mildes Hydrocracken einschließt (vergleiche US-A-6 080 301,
wobei Hydroisomerisierung der 371°C+
(700°F+)
Fraktion 50 % in niedriger siedende Kohlenwasserstoffe umwandelte).
Gewünschtenfalls
kann somit die gesamte höhere
371°C+ (700°F+) Fraktion
oder ein Teil davon hydrierend gecrackt und hydroisomerisiert werden,
um zusätzliches
Dieselmaterial zu produzieren.
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Die
Erfindung wird in Bezugnahme auf die Figuren besser verständlich.
In 1 befindet sich eine Gasumwandlungsanlage 10 über, neben
oder in der Nähe
einer Bitumenproduktionsanlage 12, die verdünntes Bitumen
mittels Pipeline zu einer Bitumenveredelungsanlage 14 transportiert.
Die Produktionsanlage 12 beinhaltet eine unterirdische
Teersandformation und Mittel (nicht gezeigt), um Wasserdampf in
die Formation herunter zu injizieren, das erweichte Bitumen herauszupumpen,
Gas und Wasser aus dem produzierten Bitumen abzutrennen und das
produzierte Bitumen mit Naphtha zum Transport mittels Pipeline zu
verdünnen.
Erdgas, das hauptsächlich
Methan enthält,
und Luft oder Sauerstoff, vorzugsweise Sauerstoff, werden jeweils über Leitungen 16 beziehungsweise 18 in
die Gasumwandlungsanlage geleitet. Die Gasumwandlungsanlage produziert
Synthesegas, Kohlenwasserstoffe, Hoch- und Mitteldruckwasserdampf,
Wasser und ein als Brennstoff brauchbares Endgas. Naphtha enthält einen
Teil der synthetisierten Kohlenwasserstoffe. Wasserdampf und Naphtha
werden von der Gasumwandlungsanlage über Leitungen 20 beziehungsweise 22 in
die Bitumenproduktionsanlage geleitet. Der Rest der Kohlenwasserstoffe
wird über
Leitung 24 entfernt. Der Wasserdampf wird herunter in die
unterirdische Teersandformation geleitet, um die Bitumenproduktion
zu stimulieren, und das produzierte Bitumen wird mit dem Naphtha
verdünnt.
Die resultierende Mischung von Bitumen und Naphtha wird über Pipeline 26 in
die Bitumenveredelungsanlage 14 transportiert. In der Veredelungsanlage
wird das Bitumen durch Fraktionierung veredelt, und vorzugsweise
einschließlich
eines oder mehrerer Umwandlungsverfahren. Ein oder mehrere veredelte
Produkte, die aus der Bitumenveredelung resultieren, werden über Leitung 28 aus 14 entfernt.
Gewünschtenfalls
kann alles oder ein Teil des Naphthaverdünnungsmittels in 14 zurückgewonnen
und über
Leitung 30 zurück
zu 22 zur Bitumenverdünnung
geführt
werden.
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Die
in 2 gezeigte Gasumwandlungsanlage 10 beinhaltet
eine Synthesegaserzeugungsanlage 32, einen oder mehrere
Kohlenwasserstoffsynthesereaktoren 34, eine Hydroisomerisierungsanlage 36,
eine Fraktionierkolonne 38 und eine Wasserstoffabtrennungsanlage 40.
Erdgas, das zur Entfernung von Heteroatomverbindungen, insbesondere
Schwefel, und C2-C3+-Kohlenwasserstoffen
behandelt worden ist, wird über
Leitung 42 in die Synthesegasgenerator-Erzeugungsanlage 32 geleitet.
In einer bevorzugten Ausführungsform muss
das Erdgas zusätzlich
zu dem Schwefel und den C2-C3+-Kohlenwasserstoffen
kryogen verarbeitet werden, um Stickstoff und CO2 zu
entfernen. Sauerstoff von einer Sauerstoffanlage wird über Leitung 44 in
den Synthesegasgenerator eingespeist. Gegebenenfalls werden Wasser
oder Wasserdampf über
Leitung 46 in den Synthesegasgenerator eingespeist. Das
in dem Generator erzeugte heiße
Synthesegas wird durch indirekten Wärmetausch (nicht gezeigt) abgekühlt, wobei
Wasser über
Leitung 49 in die Anlage eintritt. Dies produziert Hochdruckwasserdampf,
das ganz oder teilweise über
Leitung 50 in die Bitumen produzierende Anlage geleitet
werden kann, um die Bitumenproduktion zu stimulieren. Der Druck
und die Temperatur dieses Wasserdampfes können bis zu 136/150 atm (2000/2200
psia) und 335/343°C
(635/650°F)
sein. Das kühle
Synthesegas wird von Anlage 32 über Leitung 48 in
die Kohlenwasserstoffsyntheseanlage 34 geleitet. Ein Nebenstrom
des Synthesegases wird über
Leitung 52 abgeleitet und in eine Wasserstoffproduktionsanlage 40 geleitet,
in der Wasserstoff aus dem Gas produziert und über Leitung 54 in
eine Kohlenwasserstoff-Hydroisomerisierungsanlage 36 geleitet
wird. In Anlage 40 wird aus dem Synthesegas durch ein oder
mehrere von (i) physikalischen Trennmitteln wie Druckwechseladsorption
(PSA), Temperaturwechseladsorption (TSA) und Membrantrennung und
(ii) chemischen Mitteln, wie einem Wassergasverschiebungsreaktor,
Wasserstoff produziert. Wenn wegen unzureichender Kapazität des Synthesegasgenerators
ein Wassergasverschiebungsreaktor verwendet wird, werden nach wie
vor physikalische Trennmittel verwendet, um einen reinen Wasserstoffstrom
aus dem Gasausfluss des Verschiebungsreaktors abzutrennen. Physikalische
Trennmittel für
die Wasserstoffproduktion werden in der Regel zum Abtrennen des
Wasserstoffs von dem Synthesegas verwendet, unabhängig davon,
ob chemische Mittel wie eine Wassergasverschiebungsreaktion verwendet
wird oder nicht, um Wasserstoff mit dem gewünschten Reinheitsgrad zu erhalten
(z. B. mindestens etwa 90 %). TSA und PSA, die Molekularsiebe verwenden,
können
einen Wasserstoffstrom von 99+ % Reinheit produzieren, während Membrantrennung
in der Regel mindestens 80 % reinen Wasserstoff produziert. Bei
TSA oder PSA wird das CO-reiche Abgas mitunter als Adsorptions-Spülgas bezeichnet,
während
es bei der Membrantrennung oft als Nicht-Permeatgas bezeichnet wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform
produziert der Synthesegasgenerator genug Synthesegas für (i) die
Kohlenwasserstoffsynthesereaktion und (ii) für die Produktion von mindestens
einem Teil des für
die Hydroisomerisierung erforderlichen Wasserstoffs durch physikalische
Trennmittel, so dass kein Wassergasverschiebungsreaktor erforderlich
ist. Das Produzieren von Wasserstoff aus dem Synthesegas unter Verwendung
physikalischer Trennmittel liefert relativ reinen Wasserstoff zusammen
mit einem Abgas, das eine an Wasserstoff verarmte und CO-reiche
Mischung von H2 und CO enthält. Dieses
CO-reiche Abgas kann als Brennstoff verwendet werden oder in die
Kohlenwasserstoff-Synthesereaktionszone eingespeist werden. Wenn
aus dem Synthesegas Wasserstoff produziert werden, ist bevorzugt,
dass das Molverhältnis
von H2 zu CO in dem Gas größer als
das stöchiometrische
Verhältnis
ist, wobei mindestens ein Teil des von dem Wasserstoff in 40 produzierten
(abgetrennten) CO über
Leitung 56 zurück
in Leitung 48 geleitet wird, und vorzugsweise in einer
ausreichenden Menge, um das Molverhältnis von H2 zu
CO in dem in 34 geleiteten Synthesegas auf etwa das stöchiometrische
Verhältnis
einzustellen. Dadurch wird die Verschwendung des wertvollen CO durch
Verbrennen als Brennstoff vermieden. Die Wasserstoffproduktion aus
Synthesegas durch eine oder mehrere von (PSA), (TSA), Membrantrennung
oder Wassergasverschiebungsreaktion ist bekannt und beispielsweise
in US-A-6 043 288
offenbart. wenn die Bitumenveredelungsanlage sich ausreichend nahe
an der Wasserstoffproduktionsanlage befindet, damit es möglich wird,
wird ein Teil des abgetrennten Wasserstoffs aus Leitung 54 über Leitung 58 entfernt
und in die Bitumenveredelungsanlage geleitet, um Reaktionswasserstoff
zur Hydroumwandlung von einem oder mehreren der veredelten Bitumenprodukte
zur Verfügung
zu stellen, wie zum Hydrotreating einer von Bitumen abgeleiteten
Dieselfraktion.
-
In
der Kohlenwasserstoff-Synthesereaktionsanlage 34 reagieren
H2 und CO in dem Synthesegas in Gegenwart
von geeignetem Kohlenwasserstoffsynthesekatalysator unter Bildung
von Kohlenwasserstoffen einschließlich einer leichten Fraktion
und einer schweren Fraktion. Die Synthesereaktion ist hoch exotherm, und
das Innere von einem oder mehreren Synthesereaktoren muss gekühlt werden.
Dies wird durch indirekte Wärmetauschermittel
(Rohre) in dem Reaktor bewirkt, bei dem zirkulierendes Kühlwasser
die gewünschte
Reaktionstemperatur aufrechterhält.
Dies wandelt das Kühlwasser
in Mitteldruckwasserdampf mit einem Druck und einer Temperatur von
beispielsweise 10-41 atm (150-600 psia) und 121-254°C (250-490°F) um. Kühlwasser
tritt über
Leitung 60 in die Anlage ein, kühlt das Innere von einem oder
mehreren Synthesereaktoren (nicht gezeigt) und wird zu Mitteldruckwasserdampf,
der über
Leitung 62 herausgeleitet wird. Der gesamte Wasserdampf
oder ein Teil desselben kann auch für die Bitumenproduktion, für Anlagen
in dem Gasumwandlungsverfahren, zur Fraktionierung, usw. verwendet
werden. Wenn die Bitumenveredelungsanlage nahe genug liegt, kann
der gesamte oder ein Teil dieses Wasserdampfes in die Bitumenveredelungsanlage
geleitet werden, wo er zur Energieerzeugung, zur Bereitstellung
von Wärme
für die
Fraktionierung, zum Schneiden von Koks aus einem Koker, usw. verwendet
werden kann. Es ist bevorzugt, diesen Mitteldruckwasserdampf auf Überhitzungsqualität zu erhitzen,
bevor er zur Bitumenproduktion verwendet wird. Die Kohlenwasserstoffsynthesereaktion
produziert leichte und schwere Kohlenwasserstoffe, wobei die scheren
Kohlenwasserstoffe unter den Synthesereaktionsbedingungen flüssig sind.
Mit schwer ist gemeint, dass sie allge mein oberhalb von 260 bis 371°C (500-700°F) sieden.
Die leichteren Kohlenwasserstoffe gelangen als Dampf zusammen mit
nicht-umgesetztem Synthesegas, CO2 und Wasserdampf
aus dem Synthesereaktor heraus. Dieser Wasserdampf wird über Leitung 64 in 66 aus
dem Reaktor herausgeleitet, worin er in einer oder mehreren Stufen
gekühlt
wird, in denen Wasser und C2-C3+-Kohlenwasserstoffe
zu Flüssigkeit
kondensieren und voneinander und von dem restlichen Endgas getrennt
werden. Das Wasser wird über
Leitung 68 abgezogen, und die flüssigen leichten Kohlenwasserstoffe über Leitung 70.
Das Wasser kann zum Kühlen,
zur Wasserdampferzeugung und dergleichen verwendet werden. Das restliche
unkondensierte Gas enthält
hauptsächlich
Methan und leichte ~C3-Kohlenwasserstoffe,
CO2 und nicht-umgesetztes Synthesegas und
wird über
Leitung 72 entfernt und als Brennstoff zum Erhitzen von
Boilern für
die Wasserdampferzeugung zur Energieerzeugung, Bitumenstimulation
und -veredelung und allgemein für
Verfahrensanlagen verwendet. Das über Leitung 68 entfernte
Wasser kann aus irgendwelchen dieser Gründe zu Wasserdampf erhitzt
werden, wegen seiner relativen Reinheit jedoch vorzugsweise zu Wasserdampf
zur Bitumenveredelung und zur Energieerzeugung. Die schweren synthetisierten
Kohlenwasserstoffe werden aus der Kohlenwasserstoffsyntheseanlage über Leitung 74 entfernt
und zu Hydroisomerisierungsanlage 36 geleitet, die einen
Hydroisomerisierungsreaktor aufweist, in dem sie gecrackt und mit Wasserstoff
in Gegenwart eines geeigneten Katalysators hydroisomerisiert werden,
um leichtere Kohlenwasserstoffe und Kohlenwasserstoffe mit niedrigeren
Siede- und Stockpunkten zu produzieren. In dieser Ausführungsform
wird mindestens ein Teil des erforderlichen Reaktionswasserstoffs
aus dem in 40 produzierten Wasserstoff erhalten, der über Leitung 54 in
die Anlage eintritt. Die hydroisomerisierten Kohlenwasserstoffe
werden über
Leitung 76 in Leitung 78 geleitet, wo sie sich
mit der leichten Fraktion der synthetisierten Koh lenwasserstoffe
mischen und in Fraktionierer 38 geleitet werden. Sie werden
dann zu verschiedenen Fraktionen einschließlich einer Naphthafraktion 80,
einer Diesel- oder Mitteldestillatfraktion 82 und einer
Schmierstofffraktion 84 fraktioniert. Jegliche in dem Fraktionierer
vorhandenen C4-Kohlenwasserstoffe werden
als Kopfprodukt entfernt und als Brennstoff verwendet. Gegebenenfalls
kann die gesamte oder ein Teil der Schmierstofffraktion über Leitung 88 zurück in die
Hydroisomerisierungsanlage 36 geführt werden und zur Auslöschung hydrierend gecrackt/hydroisomerisiert
werden, um mehr Mitteldestillatbrennstofffraktionen zu produzieren,
wie Diesel und Düsentreibstoff.
Die gesamte oder ein Teil der Naphthafraktion und vorzugsweise mindestens
eine leichte Naphthafraktion, die über Leitung 82 aus
dem Fraktionierer entfernt worden ist, werden zur Bitumenverdünnung in
die Bitumenproduktionsanlage 12 geleitet.
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Eine
Ausführungsform
einer Bitumenveredelungsanlage oder -einrichtung 14 ist
in 3 gezeigt und weist einen atmosphärischen
Pipestill (Röhrenofen)
oder Stripper 90, einen Vakuumfraktionierer 92,
einen Wirbelschichtkoker 94, eine Gasöl-Hydrotreatinganlage 96,
eine kombinierte Naphtha- und Mitteldestillat-Hydrotreatinganlage 98 und
einen Destillatfraktionierer 100 auf. Die Mischung von
Bitumen- und Naphthaverdünnungsmittel
gelangt aus Leitung 22 in den ersten Fraktionierer 90,
in dem die eingehende Mischung in eine leichte 343-371°C- (650-700°F-) Fraktion
und eine schwere 343-371°C+
(650-700°F+)-Sumpfproduktfraktion getrennt
wird. Das leichtere Material wird über Leitung 102 aus 90 entfernt
und in Hydrotreatinganlage 98 geleitet, während die
schwerere Fraktion über
Leitung 104 in Vakuumfraktionierer 92 geleitet
wird. Kohlenwasserstoffe, die im Naphthasiedebereich sieden (z.
B. das Naphtha-Verdünnungsmittel),
können
abgetrennt und über
Leitung 106 aus 90 entfernt werden. In Vakuumfraktionierer 92 wird
der schwere 343-371°C+ (650-700°F+) Bitumenstrom
aus 90 in eine 566°C-
(1050°F-)
(schwere Gasöl)-Fraktion
und 566°C+
(1050F+) Sumpfproduktmaterial getrennt. Das Gasöl wird aus 92 entfernt
und über
Leitungen 108 und 116 in Hydrotreatinganlage 96 geleitet.
Die sehr schweren und bitumenartigen 566°C+ (1050°F+) Sumpfproduktmaterialien werden über Leitung 110 aus 92 entfernt
und in Wirbelschichtkoker 94 geleitet. In 94,
die eine nicht-katalytische Anlage ist, kommt das Bitumen in Kontakt
mit heißen
Kokspartikeln, die es thermisch zu niedriger siedenden Kohlenwasserstoffen
und Koks cracken. Der Koks wird über
Leitung 112 aus dem Sumpf abgezogen. Dieser Koks wird,
wenn es auch nicht gezeigt wird, teilweise verbrannt, um ihn wieder
auf die Bitumencracktemperatur von etwa 482-593°C (900-1100°F)
zu erhitzen. Dies verbraucht einen Teil des Koks, wobei der restliche
heiße Koks
wieder in den Koker geleitet wird, um die Wärme für das thermische Cracken zu
liefern. Die in dem Koker produzierten niedriger siedenden Kohlenwasserstoffe
enthalten Naphtha, Mitteldestillate und schweres Gasöl. Jene,
die in den Naphtha- und Mitteldestillatbreichen sieden (z. B. C5-343/371°C)
(C5-650/700°F) werden über Leitungen 114 und 102 in
Hydrotreatinganlage 98 geleitet. Die in dem Koker produzierte
Gasölfraktion
wird über
Leitung 116 in die Gasöl-Hydrotreatinganlage 96 geleitet.
Wasserstoff oder wasserstoffhaltiges Behandlungsgas wird über Leitungen 118 und 120 in
die Hydrotreatinganlagen geleitet. In den Hydrotreatinganlagen reagieren
die Kohlenwasserstoffe in Gegenwart eines geeigneten schwefel- und
aromatenbeständigen
Hydrotreating-Katalysators mit dem Wasserstoff unter Entfernung
von Heteroatom- (z. B. Schwefel und Stickstoff)-Verbindungen, ungesättigten
Aromaten und Metallen. Das Hydrotreating unterzogene schwere Gasöl wird über Leitung 128 aus
Hydrotreatinganlage 96 entfernt. Die in 98 produzierten,
Hydrotreating unterzogenen Naphtha und Mit teldestillate gelangen über Leitung 122 in
Fraktionierer 100. Fraktionierer 100 trennt die Hydrotreating
unterzogenen Kohlenwasserstoffe in die gewünschten Fraktionen, wie leichtes
oder schweres Naphtha, Dieselkraftstoff, Düsentreibstoff, Kerosin, usw.
Für maximale
Dieselproduktion wird nur ein leichtes Naphtha über Leitung 124 gewonnen,
während
die meisten restlichen Kohlenwasserstoffe über Leitung 126 als
Diesel entfernt werden. Dieser Diesel hat eine relativ niedrige
Cetanzahl. Seine Cetanzahl kann durch Mischen mit Kohlenwasserstoffen
mit höherer
Cetanzahl erhöht
werden, wie mit einer durch das Gasumwandlungsverfahren produzierten
Dieselfraktion.
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Kohlenwasserstoffsynthesekatalysatoren
sind wohl bekannt und werden durch Verbundbildung der katalytischen
Metallkomponente(n) mit einer oder mehreren Trägerkomponente(n) für katalytisches
Metall, wozu ein oder mehrere geeignete Zeolithkomponenten gehören können oder
nicht, durch Ionenaustausch, Imprägnierung, Imprägnierungsweise
nach der Verfahrensweise der anfänglichen
Feuchte, Verbundbildung oder aus einem geschmolzenen Salz hergestellt,
um den Katalysatorvorläufer
zu bilden. Zu solchen Katalysatoren gehören typischerweise ein Verbund
aus mindestens einer katalytischen Metallkomponente der Gruppe VIII, die
geträgert
auf oder im Verbund mit mindestens einem anorganischen hitzebeständigen Metalloxidträgermaterial
vorliegt, wie Aluminiumoxid, amorphem Siliciumdioxid-Aluminiumoxid,
Zeolithen und dergleichen. Die hier genannten Elementegruppen beziehen
sich auf jene in dem Periodensystem der Elemente von Sargent-Welch, ©1968
by the Sargent-Welch Scientific Company. Katalysatoren, die eine
katalytische Kobalt- oder Kobalt- und Rheniumkomponente enthalten,
maximieren bekanntermaßen
insbesondere, wenn sie als Verbund mit einer Titandioxidkomponente
vorliegen, die Produktion aliphatischer Kohlenwasserstoffe aus einem Synthesegas,
wäh rend
Eisenkatalysatoren dafür
bekannt sind, dass sie größere Mengen
an aliphatischen ungesättigten
Materialien produzieren. Diese und andere Kohlenwasserstoffsynthesekatalysatoren
und ihre Eigenschaften und Betriebsbedingungen sind wohl bekannt
und in Artikeln und Patenten erörtert
worden. Der Begriff "Hydrotreating" bezieht sich hier
auf Verfahren, in denen Wasserstoff oder Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen
Behandlungsgas mit einem Einsatzmaterial in Gegenwart von einem
oder mehreren Katalysatoren reagiert, die für die Entfernung von Heteroatomen
(wie Schwefel und Stickstoff), Metallen, zur Sättigung von Aromaten und gegebenenfalls
Sättigung
von aliphatischen ungesättigten
Materialien wirksam sind. Zu derartigen Hydrotreating-Katalysatoren
gehört
jeglicher konventionelle Hydrotreating-Katalysator, wie einer, der mindestens
eine katalytische Gruppe VIII-Metallkomponente enthält, vorzugsweise
mindestens eines von Fe, Co und Ni, und vorzugsweise mindestens
eine katalytische Gruppe VI-Metallkomponente, vorzugsweise Mo und
W, auf einem Trägermaterial
mit hoher Oberfläche,
wie Aluminiumoxid. Zu anderen geeigneten Hydrotreating-Katalysatoren gehören Zeolithkomponenten.
Hydrotreating-Bedingungen
sind wohl bekannt und schließen
in Abhängigkeit
von dem Einsatzmaterial und dem Katalysator Temperaturen und Drücke bis
zu etwa 450°C
und 204 atm (3000 psig) ein.