-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine supraleitende Spule
in einer rotierenden Synchronmaschine. Insbesondere betrifft die
Erfindung eine Trägerstruktur
für supraleitende
Feldwicklungen in dem Rotor einer Synchronmaschine.
-
Elektrische
Synchronmaschinen, die Feldspulenwicklungen enthalten, sind beispielsweise, ohne
darauf beschränken
zu wollen, drehende Generatoren, drehende Antriebe und lineare Antriebe.
Diese Maschinen weisen im Allgemeinen einen Stator und einen Rotor
auf, die elektromagnetisch gekoppelt sind. Der Rotor kann einen
mehrpoligen Rotorkern und eine oder mehrere an dem Rotorkern angebrachte
Spulenwicklungen enthalten. Die Rotorkerne können auf einem magnetisch permeablen
festen Werkstoff basieren, z.B. einem Eisenkern.
-
In
den Rotoren elektrischer Synchronmaschinen werden im Allgemeinen
herkömmliche
Kupferwicklungen verwendet. Allerdings ist der elektrische Widerstand
von Kupferwicklungen (obwohl dieser nach herkömmlichen Maßstäben gering ist) ausreichen
hoch, um eine erhebliche Erwärmung
des Rotors zu verursachen und den Wirkungsgrad der Maschine zu reduzieren.
In letzter Zeit wurden für Rotoren
supraleitende (SC)-Spulenwicklungen
entwickelt. SC-Wicklungen sind praktisch widerstandslos und eignen
sich in hohem Maße
vorteilhaft für Spulenwicklungen
von Rotoren.
-
Eisenkernrotoren
sind bei einer Luftspaltmagnetfeldstärke von etwa 2 Tesla gesättigt. Bekannte supraleitende
Rotoren verwenden eisenlose Luftkern-Konstruktionen, um Luftspaltmagnetfelder
von 3 Tesla oder höher
zu erzielen.
-
Diese
hohen Luftspaltmagnetfelder erzielen höhere Leistungsdichten der elektrischen
Maschine und erlauben eine erhebliche Reduzierung des Gewichts und
der Abmessungen der Maschine. Eisenlose supraleitende Rotoren benötigen große Mengen an
supraleitenden Draht. Aufgrund der großen Mengen von SC-Draht erhöhen sich
die Anzahl erforderlicher Spulen, die Komplexität der Spulenträger und die
Kosten der SC-Spulenwicklungen
und des Rotors.
-
Hochtemperatur-SC-Spulenfeldwicklungen werden
aus supraleitenden Werkstoffen gefertigt, die spröde sind
und auf eine Temperatur bei oder unterhalb einer kritischen Temperatur,
beispielsweise 27 °K,
abgekühlt
werden müssen,
um Supraleitfähigkeit zu
erreichen und aufrechtzuerhalten. Die SC-Wicklungen können aus
einem bei (relativ) hoher Temperatur supraleitenden Werkstoff ausgebildet
sein, beispielsweise aus einem auf BSCCO (BixSrxCaxCuxOx) basierenden Leitermaterial.
-
Supraleitende
Spulen wurden bisher mit flüssigem
Helium gekühlt.
Nach einem Durchqueren der Wicklungen des Rotors, wird das erwärmte, gebrauchte
Helium als gasförmiges
Helium mit Raumtemperatur zurückgegeben.
Der Einsatz flüssigen Heliums
für kryogenes
Kühlen
erfordert eine kontinuierliche erneute Verflüssigung des zurückgegebenen, Raumtemperatur
aufweisenden gasförmigen
Heliums, und eine solche erneute Verflüssigung ist mit erheblichen
Betriebssicherheitsproblemen verbunden und erfordert eine wesentliche
Hilfsleistung.
-
SC-Spulenkühltechniken
nach dem Stand der Technik beinhalten das Kühlen einer mit Epoxidharz imprägnierten
SC-Spule durch einen von einer Kryokühleinrichtung ausge henden festen
Leitungspfad. In einer Abwandlung können in dem Rotor vorhandene
Kühlrohre
ein flüssiges
und/oder gasförmiges
Kältemittel
zu einer durchlässigen
SC-Spulenwicklung übertragen,
die in den Strom des flüssigen und/oder
gasförmigen
Kältemittels
eingetaucht ist. Allerdings erfordert die Immersionskühlung, dass
die gesamte Konstruktion von Feldwicklung und Rotor eine kryogene
Temperatur aufweist. Aufgrund der spröden Natur von Eisen bei kryogenen
Temperaturen ist dieses daher für
den Einsatz in dem magnetischen Kreis des Rotors ungeeignet.
-
Es
besteht Bedarf nach einer für
eine elektrische Maschine geeigneten Konstruktion einer supraleitenden
Feldwicklung, die nicht die Nachteile der eisenlosen und flüssigkeitsgekühlten Konstruktion
supraleitender Feldwicklungen aufweist, wie sie beispielsweise in
bekannten supraleitenden Rotoren verwendet werden. Darüber hinaus
neigen für
hohe Temperaturen konstruierte supraleitende (HTS)-Spulen dazu,
durch hohe Biege- und Zugspannungen an Qualität zu verlieren. Die Spulen
sind erheblichen Zentrifugalkräften
ausgesetzt, die die Spulenwicklungen belasten und dehnen. Im normalen
Betrieb erfahren elektrische Maschinen im Verlauf von Jahren Tausende
von Zyklen des Hoch- und Herunterfahrens, mit der Folge einer geringen
Lastspielzahl des Rotors. Außerdem
sollte die HTS-Rotorwicklung in der Lage sein, dem Betrieb einer
Drehzahlüberschreitung
von 25 % während
des Rotorauswuchtprozesses bei Umgebungstemperatur und ungeachtet
gelegentlicher Drehzahlüberschreitungsbedingungen
bei kryogenen Temperaturen während
des Stromerzeugungsbetriebs standzuhalten. Diese Drehzahlüberschreitungsbedingungen
steigern die Zentrifugalkraftbelastung der Wicklungen gegenüber normalen
Betriebsbedingungen erheblich.
-
Als
HTS-Rotor-Feldwicklung einer elektrischen Maschine verwendete SC-Spulen
sind während
des Abkühlungs-
und normalen Betriebs Spannungen und Dehnungen ausgesetzt. Sie sind
einer Zentrifugalbelastung, Drehmomentübertragung sowie Einschwingvorgangsfehlerbedingungen
unterworfen. Um den Kräften,
Spannungen, Dehnungen und zyklischen Belastungen standzuhalten,
sollten die SC-Spulen in dem Rotor durch ein Spulenstützsystem
geeignet aufgehängt
sein. Diese Stützsysteme
tragen die SC-Spule(n) in dem HTS-Rotor und sichern die Spulen vor
den aufgrund der Rotation des Rotors entstehenden gewaltigen Zentrifugalkräften. Darüber hinaus
dient das Spulenstützsystem
den SC-Spulen als Schutz und stellt sicher, dass die Spulen nicht
frühzeitig
brechen, ermüden
oder in sonstiger Weise zerfallen.
-
Die
Entwicklung von Stützsystemen
für HTS-Spulen
warf bisher große
Probleme bei der Anpassung der SC-Spulen an HTS-Rotoren auf. Beispiele
von bisher vorgeschlagenen Spulenstützsystemen für HTS-Rotoren
sind in den US-Patenten 5 548 168; 5 532 663; 5 672 921; 5 777 420;
6 169 353 und 6 066 906 offenbart. Allerdings haben diese Spulenstützsysteme
vielfältige
Nachteil, beispielsweise sind sie kostspielig und komplex und benötigen eine übermäßige Anzahl
von Komponenten. Seit langem besteht ein Bedarf nach einem HTS-Rotor mit einem Spulenstützsystem
für eine
SC-Spule. Bedarf besteht außerdem
nach einem Spulenstützsystem,
das sich auf der Grundlage kostengünstiger und einfach herzustellender
Komponenten fertigen lässt.
-
Die
Patentanmeldung US-A 4 184 089 offenbart einen Rotor mit supraleitenden
Spulen. Der Rotorkern und darin eingebettete Spulen definieren eine kryogen
gekühlte
innere Komponente, die an dem Umgebungstemperatur aufweisenden äußeren Rotorelement
lediglich über
Speichen (Zugstangen) befestigt sind. Jede Speiche erstreckt sich
von dem Inneren des Magnetkreises durch die gegenüberliegende
Magnetkreisseite zu dem äußeren Rotorelement.
-
Die
vorliegende Erfindung schafft gemäß den beigefügten Patentansprüchen einen
Rotor für eine
Synchronmaschine.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine Spulenstützkonstruktion
mit Zugstangen und U-förmigen
Kanalgehäusen
offenbart, um SC-Spulen innerhalb des Vakuumraums eines HTS-Rotors
zu befestigen. Die Zugstangen überspannen
entgegengesetzte Seiten einer Spule. Die Kanalgehäuse sind
an beiden Enden der Zugstange angebracht und fassen einen Seitenabschnitt
der Spule ein. Die Spule wird durch die Zugstangen und Kanalgehäuse mit
Blick auf zentrifugale und sonstige auf die Spule ausgeübte Kräfte getragen.
-
Der
HTS-Rotor kann in Verbindung mit einer Synchronmaschine verwendet
werden, für
die ursprünglich
die Verwendung von SC-Spulen vorgesehen ist. In einer Abwandlung
kann der HTS-Rotor in einer bestehenden elektrischen Maschine, z.B.
in einem herkömmlichen
Generator, an die Stelle eines Kupferspulenrotors treten. Der Rotor
und dessen SC-Spulen sind hier in Verbindung mit einem Generator
beschrieben, allerdings ist der HTS-Spulenrotor auch für den Einsatz
in sonstigen Synchronmaschinen geeignet.
-
Das
Spulenstützsystem
eignet sich dazu, das Spulenstützsystems
mit der Spule und dem Rotor zu integrieren. Darüber hinaus erleichtert das Spulenstützsystem
eine einfache Vormontage von Spulenstützsystem, Spule und Rotorkern vor
der endgültigen
Montage des Rotors. Die Vormontage reduziert die für den Zusammenbau
von Spule und Rotor benötigte
Zeit, verbessert die Qualität
der Spulenunterstützung
und reduziert Abweichungen bei dem Zusammenbau der Spule.
-
Im
Folgenden wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung exemplarisch beschrieben:
-
1 zeigt
in einer schematischen Draufsicht von der Seite eine elektrische
Synchronmaschine mit einem supraleitenden Rotor und einem Stator.
-
2 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer exemplarischen rennbahnförmigen supraleitenden
Spulenwicklung.
-
3 zeigt
eine auseinandergezogene Ansicht der Komponenten eines bei hohen
Temperaturen supraleitenden (HTS) Rotors.
-
4 bis 6 zeigen
schematische Schnittansichten des in 3 veranschaulichten HTS-Rotors.
-
7 zeigt
in einer vergrößerten Schnittansicht
einen Abschnitt einer Spulenstützkonstruktion für den in 3 gezeigten
HTS-Rotor.
-
8 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Kanalgehäuses.
-
9 bis 11 veranschaulichen
in perspektivische Ansichten den Vorgang des Zusammenbaus im Falle
des in 3 gezeigten HTS-Rotors.
-
1 zeigt
eine exemplarische Synchrongeneratormaschine 10 mit einem
Stator 12 und einem Rotor 14. Der Rotor enthält Feldwicklungsspulen,
die in das Innere des zylindrischen Rotorvakuumhohlraums 16 des
Stators passen. Der Rotor passt innerhalb des Rotorvakuumhohlraums
des Stators. Während
sich der Rotor innerhalb des Stators dreht, bewegt/dreht sich ein
(durch gestrichelte Linien veranschaulichtes) durch den Rotor und
die Rotorspulen erzeugtes Magnetfeld 18 durch den Stator
hindurch und erzeugt in den Wicklungen der Statorspulen 19 einen
elektrischen Strom. Dieser Strom wird in Form elektrischer Energie
von dem Generator ausgegeben.
-
Der
Rotor 14 weist eine im Allgemeinen sich in Längsrichtung
erstreckende Achse 20 und einen im Allgemeinen massiven
Rotorkern 22 auf. Der massive Kern 22 weist eine
hohe magnetische Permeabilität
auf und ist gewöhnlich
aus einem ferromagnetischen Werkstoff, z.B. Eisen, hergestellt.
In einer supraleitenden Maschine geringer Leistungsdichte dient
der Eisenkern des Rotors dazu, die magnetomotorische Kraft (MMK)
zu reduzieren und somit die für
die Spulenwicklung benötigte
Menge an supraleitenden (SC)-Spulendraht zu minimieren. Beispielsweise
kann der Rotorkern aus massivem Eisen sein, das bei einer Luftspaltmagnetfeldstärke von
etwa 2 Tesla magnetisch gesättigt
ist.
-
Der
Rotor 14 trägt
wenigstens eine sich in Längsrichtung
erstreckende, rennbahnförmige,
bei hoher Temperatur supraleitende (HTS = High-Temperature Super-conducting)-Spulenwicklung 34 (siehe 2).
Die HTS-Spulenwicklung kann in Abwandlungen eine Sattelform oder
eine sonstige Gestalt aufweisen, die für eine spezielle HTS-Rotorkons truktion
geeignet ist. Hier ist ein Spulenstützsystem für eine rennbahnförmige SC-Spulenwicklung
offenbart. Das Spulenstützsystem
kann für
Spulenkonfigurationen eingerichtet sein, die sich von einer an einem
massiven Rotorkern angebrachten Rennbahnspule unterscheiden.
-
Der
Rotor enthält
eine Kollektorwelle 24 und eine antriebseitige Welle 30,
die den Rotorkern 22 zwischen sich stützen und durch Lager 25 getragen werden.
Die Endwellen können
an externe Einrichtungen gekoppelt werden. Beispielsweise weist
die Endkollektorwelle 24 eine Kühlmittelkupplung 26 zu einer
Quelle kryogenen Kühlfluids
auf, das zum Kühlen
der SC-Spulenwicklungen in dem Rotor dient. Die Kühlmittelkupplung 26 enthält ein stationäres Segment,
das an eine Quelle kryogenen Kühlfluids
gekoppelt ist, und ein rotierendes Segment, das Kühlfluid
an die HTS-Spule liefert. Die Kollektorendwelle 24 enthält ferner
einen Kollektor 78, der dazu dient, die rotierende SC-Spulenwicklung
elektrisch zu verbinden. Die antriebseitige Welle 30 des
Rotors kann über
eine Leistungsturbinenkupplung 32 angetrieben werden.
-
2 zeigt
eine exemplarische rennbahnförmige
HTS-Feldspulenwicklung 34.
Die SC-Feldwicklungsspule 34 des Rotors enthält eine
für Hochtemperatur
geeignete supraleitende (SC-) Spule 36. Jede SC-Spule enthält einen
bei hoher Temperatur supraleitenden Leiter, beispielsweise BSCCO-(BixSrxCaxCuxOx)-Leiterdrähte, die in einem mit Epoxidharz
imprägnierten
massiven Wicklungsverbund laminiert sind. Beispielsweise können eine
Reihe von BSCCO-2223-Drähten
laminiert, aneinander geklebt und zu einer mit Epoxidharz imprägnierten
Spule gewickelt werden.
-
SC-Draht
ist spröde
und anfällig
für Beschädigung.
Die SC-Spule basiert gewöhnlich
auf in Schichten gewickeltem SC-Band, das mit Epoxidharz imprägniert ist.
Das SC-Band wird in einer Präzisionspulenform
gewickelt, um enge Bemessungstoleranzen zu erzielen. Das Band wird
spiralförmig
gewickelt, um die rennbahnförmige
SC-Spule 36 zu bilden.
-
Die
Abmessungen der Rennbahnspule sind von den Abmessungen des Rotorkerns
abhängig.
Im Allgemeinen umschließt
jede rennbahnovalförmige SC-Spule
die magnetischen Pole des Rotorkerns und ist parallel zu der Rotorachse
angeordnet. Die Spulenwicklungen sind kontinuierlich um die Rennbahn
angebracht. Die SC-Spulen bilden einen widerstandslosen elektrischen
Strompfad um den Rotorkern und zwischen den magnetischen Polen des
Magnetkreises. Die Spule weist elektrische Kontakte 114 auf,
die die Spule mit dem Kollektor 78 elektrisch verbinden.
-
In
der Spulenwicklung 34 sind Fluidkanäle 38 für kryogenes
Kühlfluid
enthalten. Diese Durchlasskanäle
können
sich um einen Außenrand
der SC-Spule 36 erstrecken. Die Durchlasskanäle führen der
Spule kryogenes Kühlfluid
zu und führen
Wärme von
der Spule ab. Das Kühlfluid
hält in
der SC-Spulenwicklung die tiefen Temperaturen, von beispielsweise
27 °K, aufrecht,
die erforderlich sind, um supraleitende Bedingungen zu ermöglichen,
die den Wegfall eines elektrischen Widerstands in der Spule beinhalten.
Die Kühlkanäle weisen
an einem Ende des Rotorkerns einen Fluideinlass- und Fluidauslassanschluss 112 auf.
Diese Fluid-(Gas-)-Kanäle 112 verbinden
die auf der SC-Spule ausgebildeten Kühlkanäle 38 mit der Kühlmittelkupplung 26.
-
Jede
HTS-Rennbahnovalspulenwicklung 34 weist ein Paar im Wesentlichen
geradlinige, parallel zu einer Rotorachse 20 verlaufende
Seitenabschnitte 40 und ein Paar sich senkrecht zu der
Rotorachse erstreckende Endabschnitte 54 auf. Die Seitenabschnitte
der Spule sind den größten Zentrifugalspannungen
unterworfen. Dementsprechend werden die Seitenabschnitte durch ein
Spulenstützsystem
getragen, das den auf die Spule ausgeübten Zentrifugalkräften entgegenwirkt.
-
3 zeigt
eine auseinandergezogene Ansicht eines Rotorkerns 22 und
eines Spulenstützsystems
für eine
bei hoher Temperatur supraleitende Spule. Das Stützsystem enthält Zugstangen 42,
die mit U-förmigen
Kanalgehäusen
verbunden sind. Die Gehäuse
halten und stützen
die Seitenabschnitte 40 der Spulenwicklung 38 in
dem Rotor. Während
in 3 eine Zugstange und ein Kanalgehäuse gezeigt sind,
enthält
das Spulenstützsystem
im Allgemeinen eine Reihe von Zugstangen, die jeweils an ihren beiden
Enden Spulenstützgehäuse aufweisen.
Die Zugstangen und Kanalgehäuse
verhindern eine Beschädigung
der Spulenwicklung während
des Rotorbetriebs, stützen
die Spulenwicklung mit Blick auf zentrifugale und sonstige Kräfte und
dienen als Schutzschild für
die Spulenwicklung.
-
Die
Hauptbelastung der HTS-Spulenwicklung 34 in einem Rotor
mit Eisenkern rührt
von der Zentrifugalbeschleunigung während der Rotordrehung her.
Um den Zentrifugalkräften
entgegenzuwirken, benötigt
die Spule eine wirkungsvolle Stützkonstruktion.
Die Stütze
der Spule ist insbesondere längs der
Seitenabschnitte 40 der Spule erforderlich, die die größte Zentrifugalbeschleunigung
erfahren. Um die Seitenabschnitte der Spule zu stützen, erstrecken sich
die Zugstangen 42 zwischen den Abschnitten der Spule und
sind an den Kanalgehäusen 44 angebracht,
die gegenüberliegende
Seitenabschnitte der Spule erfassen. Die Zugstangen erstrecken sich durch
in dem Rotorkern vorhandene Kanäle 46,
z.B. durch Öffnungen,
so dass die Stangen in der Lage sind, sich zwischen Seitenabschnitten
derselben Spule oder benachbarter Spulen zu erstrecken.
-
Die
Kanäle 46 sind
im Wesentlichen in dem Rotorkern ausgebildete zylindrische Durchlasskanäle mit einer
geraden Achse. Der Durchmesser der Kanäle ist, mit Ausnahme an deren
Enden in der Nähe
der ausgenommenen Flächen
des Rotors, im Wesentlichen konstant. An ihren Enden können die Kanäle zu einem
größeren Durchmesser
erweitert sein, um eine nicht-leitende zylindrische Büchse (Isolatorrohr) 52 aufzunehmen,
die eine Gleitlagerfläche und
eine thermische Isolierung zwischen dem Rotorkern und der Zugstange
vorsieht.
-
Die
Achsen der Kanäle 46 liegen
im Allgemeinen in einer durch die Rennbahnspule definierten Ebene.
Darüber
hinaus sind die Achsen der Kanäle senkrecht
zu den Seitenabschnitten der Spule, mit denen die Zugstangen verbunden
sind, die sich durch die Kanäle
erstrecken. Weiter sind die Kanäle in
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
orthogonal zu der Rotorachse angeordnet und schneiden diese. Die
Anzahl und die Position der Kanäle
wird von der Position der HTS-Spulen und der Anzahl von Spulengehäusen abhängen (siehe 10),
die zum Stützen
der Seitenabschnitte der Spulen benötigt werden.
-
Die
Zugstangen stützen
die Spule besonders gut hinsichtlich der Zentrifugalkräfte, da
sich die Stangen im Wesentlichen radial zwischen den Seiten der
Spulenwicklung erstrecken. Jede Zugstange basiert auf einem Schaft,
der entlang der Längsrichtung der
Stange und in der Ebene der Rennbahnspule Kontinuität aufweist.
Die longitudinale Kontinuität
der Zugstangen verleiht den Spulen laterale Steifigkeit, was für die Rotordynamik
von Vorteil ist. Darüber
hinaus erlaubt die laterale Steifigkeit, die Spulenstütze mit
den Spulen zu integrieren, so dass sich die Spule vor dem endgültigen Zusammenbau
des Rotors mit der Spulenstütze
zusammenbauen lässt.
Die Vormontage der Spule und des Spulenträgers reduziert den Produktionszyklus,
verbessert die Qualität
des Spulenträgers
und reduziert Abweichungen bei dem Spulenzusammenbau. Die Rennbahnspule
wird durch eine Gruppe von Spannelementen getragen, die sich entlang
der Längsseiten
der Spule erstrecken. Die Zugstangen verwendenden Spulenstützelemente
sind mit der Spule vormontiert.
-
Die
Komponenten der HTS-Spulenwicklung und der strukturellen Halterung
weisen kryogene Temperatur auf. Im Gegensatz dazu ist der Rotorkern der "heißen" Umgebungstemperatur
ausgesetzt. Die Spulenträger
sind potentielle Wärmeleitungsbrücken, die
in der Regel zulassen, dass aus dem Rotorkern stammende Wärme die
HTS-Spulen erreicht. Der Rotor erwärmt sich während des Betriebs. Da hochgekühlte Bedingungen
für die
Spulen aufrechtzuerhalten sind, ist eine Wärmeleitung in die Spulen hinein
zu vermeiden. Die Stangen erstrecken sich durch in dem Rotor ausgebildete Öffnungen,
z.B. Kanäle, stehen
jedoch mit dem Rotor nicht in Berührung. Diese Berührungslosigkeit
verhindert die Wärmeleitung von
dem Rotor zu den Zugstangen und Spulen.
-
Um
ein Entweichen von Wärme
von der Spule zu reduzieren, ist der Spulenträger minimal gestaltet, um die
von Wärmequellen,
beispielsweise dem Rotorkern, ausgehende Wärmeleitung durch die Stütze hindurch
zu reduzieren. Es exis tieren im Allgemeinen zwei Kategorien einer
Stütze
für supraleitende
Wicklung: (i) "warme" Stützen und
(ii) "kalte" Stützen. Im
Falle einer warmen Stütze
sind die tragenden Strukturen von den gekühlten SC-Wicklungen thermisch
isoliert. Mittels warmer Stützen
wird der größte Teil
der mechanischen Last einer supraleitenden (SC-) Spule durch strukturelle
Elemente getragen, die sich von kalten zu warmen Elementen erstrecken.
-
Im
Falle eines kalten Stützsystems
weist das Stützsystem
die kalte kryogene Temperatur der SC-Spulen oder eine nahe daran
heranreichende Temperatur auf. Bei kalten Stützen wird der größte Teil
der mechanischen Last einer SC-Spule
durch strukturelle Elemente getragen, die die kalte kryogene Temperatur
der SC-Spulen oder eine nahe daran heranreichende Temperatur aufweisen.
Das hier offenbarte exemplarische Spulenstützsystem basiert insofern auf
einer kalten Stütze,
als für
die Zugstangen und die zugeordneten Gehäuse, die die Zugstangen mit
den SC-Spulenwicklungen verbinden, eine kryogene Temperatur oder
eine nahe daran heranreichende Temperatur aufrechterhalten wird.
Aufgrund der Tatsache, dass die stützenden Elemente kalt sind,
sind diese Elemente, beispielsweise durch die durch den Rotorkern
verlaufenden berührungsfreien Kanäle, von
sonstigen "heißen" Komponenten des Rotors
thermisch isoliert.
-
Ein
einzelnes Stützelement
basiert auf einer Zugstange 42 (die aus einem Stab und
einem an beiden Enden des Stabes angeordneten Paar Bolzenschrauben
aufgebaut sein kann), einem Kanalgehäuse 44 und einem Dübel 80,
der das Gehäuse
mit dem Ende der Zugstange verbindet. Jedes Kanalgehäuse 44 basiert
auf einer U-förmigen
Klammer, die Beine aufweist, die mit einer Zugstange und einem Kanal verbunden
sind, um die Spulenwicklung 34 aufzunehmen. Das U-förmige Kanalgehäuse ermöglicht den
präzisen
und einfachen Zusammenbau des Stützsystems
für die
Spule. Eine Reihe von Kanalgehäusen
kann von einem Ende zum anderen entlang der Seite der Spulenwicklung
angeordnet sein. Die Kanalgehäuse
verteilen gemeinsam die auf die Spule ausgeübten Kräfte, z.B. Zentrifugalkräfte, im
Wesentlichen über
die gesamten Seitenabschnitte 40 jeder Spule.
-
Die
Kanalgehäuse 44 verhindern,
dass die Seitenabschnitte 40 der Spulen aufgrund von Zentrifugalkräften übermäßig verdrillt
und gebogen werden. Die Spulenträger
hindern die Spulen nicht an einer während des normalen Betriebs
des Hoch- und Herunterfahrens der Gasturbine auftretenden longitudinalen
Wärmeausdehnung
bzw. -kontraktion. Insbesondere ist die Wärmeausdehnung in erster Linie in
Richtung der Länge
der Seitenabschnitte gerichtet. Die Seitenabschnitte der Spule gleiten
daher geringfügig
in Längsrichtung
relativ zu dem Kanalgehäuse und
den Zugstangen.
-
Die Übertragung
der Zentrifugalkraft von der Spulenkonstruktion auf eine Stützstange
findet über das
Kanalgehäuse
statt, das um die Außenfläche und geraden
Seitenabschnitte der Spule angepasst ist und mittels Dübeln 80 an
ein mit großem
Durchmesser bemessenes Ende der Zugstange gedübelt ist. Die U-förmigen Kanalgehäuse sind
aus einem leichtgewichtigen Werkstoff hoher Festigkeit ausgebildet, der
bei kryogenen Temperaturen zugverformbar ist. Typische für Kanalgehäuse geeignete
Werkstoffe sind nicht magnetische Aluminium-, Inconel- oder Titanlegierungen.
Die Gestalt des U-förmigen
Gehäuses
kann mit Blick auf geringes Gewicht und hohe Festigkeit optimiert
werden.
-
Der
Dübelstift 80 erstreckt
sich durch in dem Kanalgehäuse
und der Zugstange ausgebildete Öffnungen.
Um das Gewicht zu reduzieren, kann der Dübel hohl sein. Sicherungsmuttern
(die nicht gezeigt sind) sind auf die Enden des Dübels geschraubt oder
daran befestigt, um das U-förmige
Gehäuse
zu sichern und zu verhindern, dass die Seiten des Gehäuses unter
Last gespreizt werden. Der Dübel
kann aus Inconel- oder Titanlegierungen hoher Festigkeit hergestellt
sein. Die Zugstangen sind mit Enden 82 ausgebildet, deren
Durchmesser größer bemessen ist,
wobei die Enden spanabhebend bearbeitet sind, um zwei ebene Flächen 86 zu
erzeugen, die zu dem U-förmigen
Gehäuse
und der Spulenbreite passen. Die flachen Enden 86 der Zugstangen
stehen mit der Innenfläche
der HTS-Spulen in Anlage, wenn die Stange, die Spule und das Gehäuse zusammengebaut
sind. Diese Anordnung reduziert die Konzentration mechanischer Spannungen
an dem in der Zugstange ausgebildeten Loch, das den Dübel aufnimmt.
-
Das
auf Zugstangen 42, Kanalgehäuse 44 und geteilter
Klammer 58 basierende Spulenstützsystem kann mit den HTS-Spulenwicklungen 34 zusammengesetzt
werden, während
die beiden Einheiten an dem Rotorkern 22 befestigt werden.
Die Zugstangen, Kanalgehäuse
und die Klammer schaffen eine ausreichend starre Konstruktion, die
in der Lage ist, die Spulenwicklungen zu tragen und diese bezüglich des
Rotorkerns an Ort und Stelle zu halten.
-
Jede
Zugstange 42 erstreckt sich durch den Rotorkern und kann
sich senkrecht durch die Achse 20 des Rotors erstrecken.
Die durch den Rotorkern hindurch ausgebildeten Kanäle 46 bilden
einen Durchlass, durch den sich die Zugstangen erstrecken. Der Durchmesser
der Kanäle
ist ausreichend groß,
um zu vermeiden, dass die heißen
Rotorwände der
Kanäle
mit den kalten Zugstangen in Berührung kommen.
Diese Vermeidung einer Berührung
verbessert die thermische Isolierung zwischen den Zugstangen und
dem Rotorkern.
-
Der
Rotorkern 22 ist gewöhnlich
aus einem magnetischen Material, beispielsweise Eisen, gefertigt,
während
die Rotorendwellen in der Regel aus einem nicht magnetischen Werkstoff,
beispielsweise rostfreiem Stahl, hergestellt sind. Der Rotorkern
und die Endwellen sind gewöhnlich
individuelle Komponenten, die zusammengebaut und durch Verschrauben
oder Schweißen
sicher aneinander befestigt werden.
-
Der
Rotoreisenkern 22 weist eine im Wesentlichen zylindrische
Gestalt auf, die in der Lage ist, innerhalb der Rotorkammer 16 des
Stators 12 zu rotieren. Um die Spulenwicklung aufzunehmen,
weist der Rotorkern ausgesparte Flächen 48 auf, z.B.
flache oder dreieckige Bereiche oder Schlitze. Diese Flächen 48 sind
in der gekrümmten
Fläche 50 des
zylindrischen Kerns ausgebildet und erstrecken sich in Längsrichtung über den
Rotorkern. Die Spulenwicklung 34 ist benachbart zu den
ausgesparten Bereichen 48 an dem Rotor befestigt. Die Spulen
erstrecken sich im Wesentlichen in Längsrichtung entlang einer Außenfläche der
ausgenommenen Fläche
und um die Enden des Rotorkerns. Die ausgenommenen Flächen 48 des
Rotorkerns nehmen die Spulenwicklung auf. Die Gestalt der ausgenommenen
Fläche entspricht
derjenigen der Spulenwicklung. Falls beispielsweise die Spulenwicklung
eine Sattelgestalt oder ein sonstige Gestalt aufweist, ist (sind)
die Ausnehmung(en) in dem Rotorkern geeignet ausgebildet, um die
Gestalt der Wicklung aufzunehmen.
-
Die
ausgenommenen Flächen 48 nehmen die
Spulenwicklung so entgegen, dass sich die äußere Umfangsfläche der
Spulenwicklung im Wesentlichen bis zu einer durch die Drehung des
Rotors definierten Hüllkurve
hin erstreckt. Wenn die äußeren gekrümmten Flächen 50 des
Rotorkerns rotieren, definieren sie eine zylindrische Hüllkurve.
Diese Rotationshüllkurve
des Rotors weist im Wesentlichen denselben Durchmesser wie die Rotorkammer 16 (siehe 1)
in dem Stator auf.
-
Der
Spalt zwischen der Rotorhüllkurve
und der Statorkammer 16 bildet einen verhältnismäßig kleinen
Spielraum, wie er für
eine Zwangsventilationskühlung
lediglich des Stators erforderlich ist, da der Rotor keine Ventilationskühlung benötigt. Es
ist wünschenswert,
den Spielraum zwischen dem Rotor und dem Stator auf ein Minimum
zu reduzieren, um die elektromagnetische Kopplung zwischen den Rotorspulenwicklungen
und den Statorwicklungen zu steigern. Darüber hinaus ist die Rotorspulenwicklung vorzugsweise
so angeordnet, dass sie sich bis zu der durch den Rotor gebildeten
Hüllkurve
erstreckt und auf diese Weise lediglich durch den zwischen dem Rotor
und dem Stator vorhandenen Toleranzspalt von dem Stator getrennt
ist.
-
Die
Endabschnitte 54 der Spulenwicklung 34 sind benachbart
zu entgegengesetzten Enden 56 des Rotorkerns angeordnet.
Eine geteilte Klammer 58 hält jeden der Endabschnitte
der Spulenwicklungen in dem Rotor an Ort und Stelle. Die geteilte
Klammer weist an jedem Spulenende 54 ein Paar gegenüber liegende
Platten 60 auf, zwischen denen die Spulenwicklung 34 eingebettet
ist. Die Fläche
der Klemmplatten ist mit Kanälen 116, 118 ausgebildet (siehe 11),
um die Spulenwicklung und deren Anschlüsse 112, 114 aufzunehmen.
-
Die
geteilte Klammer 58 kann aus einem nicht magnetischen Werkstoff,
z.B. Aluminium- oder Inconel-Legierungen, ausgebildet sein. Dieselben oder ähnliche
nicht magnetische Werkstoffe können verwendet
werden, um die Zugstangen, Kanalgehäuse und sonstige Teile des
Spulenstützsystems
auszubilden. Das Spulenstützsystem
ist vorzugsweise antimagnetisch, um die Duktilität bei kryogenen Temperaturen
aufrecht zu erhalten, da ferromagnetische Werkstoffe bei Temperaturen
unterhalb des Curieschen Punkts spröde werden und als lasttragende Strukturen
nicht verwendet werden können.
-
Die
geteilte Klammer 58 ist von einem Kragen 62 umgeben,
steht mit diesem jedoch nicht in Berührung. Ein Kragen 62 ist
an jedem Ende des Rotorkerns 22 vorhanden, obwohl in 3 lediglich
einer der Krägen
gezeigt ist. Der Kragen basiert auf einer dicken Scheibe aus einem
nicht magnetischen Werkstoff, z.B. aus rostfreiem Stahl, der mit
dem Werkstoff, aus dem die Rotorwellen ausgebildet sind, übereinstimmt
oder diesem ähnelt.
In der Praxis ist der Kragen mit der Rotorwelle einstückig ausgebildet.
Der Kragen weist einen Spalt 64 auf, der zu der Rotorachse
orthogonal angeordnet ist und ausreichend breit ist, um die geteilte
Klammer 58 mit einem Toleranzspielraum aufzunehmen. Die
heißen
Seitenwände 66 des
Spaltkragens sind von der kalten geteilten Klammer beabstandet,
so dass sie nicht miteinander in Berührung kommen.
-
Der
Kragen 62 kann einen ausgenommenen Scheibenbereich 68 aufweisen
(der durch den Spalt 64 zweigeteilt ist), um einen erhabenen
Scheibenbereich 70 des Rotorkerns aufzuneh men (siehe die
gegenüberliegende
Seite des Rotorkerns hinsichtlich des erhabenen Scheibebereichs,
der dazu bestimmt ist, in den gegenüber liegenden Kragen eingefügt zu werden).
Das Einfügen
des erhabenen Scheibenbereichs an dem Ende 56 des Rotorkerns
in den ausgenommenen Scheibenbereich 68 verleiht dem Rotorkern
in dem Kragen Halt und erleichtert ein fluchtendes Ausrichten des
Rotorkerns mit den Krägen.
Darüber
hinaus kann der Kragen eine kreisförmige Reihe von Bolzenlöchern 72 aufweisen,
die sich in Längsrichtung
durch den Kragen erstrecken und um den Rand des Kragens angeordnet
sind. Diese Bolzenlöcher
entsprechen passenden, mit Gewinde versehenen Bolzenlöchern 74,
die sich teilweise durch den Rotorkern erstrecken. Mit Gewinde versehene
Bolzenschrauben 75 (siehe 5) erstrecken
sich durch diese longitudinalen Bolzenlöcher 72, 74 und sichern
die Krägen
an dem Rotorkern.
-
4 zeigt
eine erste Schnittansicht des Rotorkerns und Kragens. 5 zeigt
eine orthogonal zu der ersten Ansicht genommene zweite Schnittansicht des
Rotors und Kragens. Die elektrischen Leitungen und Kühlfluidkanäle sind
durch eine dünnwandige Röhre 76 abgeschirmt,
die sich ausgehend von einem der Spulenendabschnitte 54 längs der
Rotorachse und durch einen Kragen 62 erstreckt. Die in der
Röhre 76 angeordneten
Kühlkanäle sind
strömungsmäßig mit
den Einlass- und Auslassanschlüssen 112 des
Kühlkanals 38 auf
der Spulenwicklung mit der Kühlmittelübertragunskupplung 26 verbunden.
An demselben Endabschnitt der Spule wie die Kühlenmittelkupplung 26 ist
eine elektrische Anschlusskupplung 114 für die Spule
vorgesehen.
-
Die
Seitenabschnitte 40 der rennbahnförmigen Spulenwicklung 34 werden
durch die Reihe von Zugstangen 42 ge stützt, die sich durch die in
dem Rotorkern ausgebildeten Kanäle 46 erstrecken.
Die Zugstangen sind antimagnetische, gerade Stäbe, die sich zwischen gegenüberliegenden
Seitenabschnitten derselben Spule oder zwischen Seitenabschnitten
beider Spulen erstrecken. Die Zugstange kann aus antimagnetischen
Legierungen hoher Festigkeit, z.B. Inconel X718, ausgebildet sein.
Die Zugstangen weisen an jedem Ende eine Anschlussverbindung mit
einem Kanalgehäuse 44 auf,
das die Seite 40 der Spulenwicklung einfasst und hält. Die
Kanalgehäuse 44 und
die Zugstangen 42 können
eine Einstellung der auf die Seitenabschnitte der Spulenwicklungen ausgeübten Spannung
ermöglichen.
Beispielsweise können
die Zugstangen aus einem Zugstab ausgebildet sein, der sich durch
den Rotorkern erstreckt und an jedem Ende eine mit Gewinde versehene Öffnung aufweist,
um eine Zugbolzenschraube entgegen zu nehmen. Die Zugbolzenschrauben
können
jeweils mit einer ebenen Stirnfläche 86 ausgebildet
sein, die mit der Spulenwicklung in Anlage steht.
-
Die
Spulenwicklung 34 wird durch die die gegenüberliegenden
Seitenabschnitte 40 der Spule überspannenden Zugstangen 42 getragen
(wobei lediglich eine von diesen in 4 gezeigt
ist). Das Kanalgehäuse 44 ist
mittels eines Dübels 80 mit
dem Ende der Zugstange verbunden. Für Zwecke der Veranschaulichung
ist die Zugstange auf der linken Seite in 6 ohne Kanalgehäuse dargestellt.
In ähnlicher Weise
ist im oberen Abschnitt von 4 die Zugstange 46 ohne
Kanalgehäuse
gezeigt; wohingegen im unteren Abschnitt ein an der Zugstange befestigtes Kanalgehäuse veranschaulicht
ist. Die Zugstangen 42 ragen durch die in dem Rotorkern 22 ausgebildeten
Kanäle 46.
Diese Kanäle
weisen an deren entsprechenden Enden 88 größere Durchmesser
auf. Diese erweiterten Enden 88 nehmen das Isolatorrohr 52 auf,
das als eine Büchse
auf der Zugstange ausgebildet ist. Die Isolatorrohre schirmen die
Zugstangen 42 von dem heißen Rotorkern 22 thermisch
ab.
-
Wie
in 5 gezeigt, erstrecken sich die Kanäle 46 senkrecht
durch die Rotorachse und sind über
die Länge
des Kerns symmetrisch angeordnet. Die Anzahl von Kanälen 46 und
deren Anordnung auf dem Rotorkern und in Bezug zueinander hängt von der
Wahl der Konstruktion ab.
-
Der
Rotorkern kann in einer metallenen zylindrischen Abschirmung 90 untergebracht
sein, die die supraleitende Spulenwicklung 34 vor Wirbelströmen und
sonstigen elektrischen Strömen
in der Umgebung des Rotors schützt,
und die erforderliche Vakuumhülle
bereit stellt, um die kryogenen Komponenten des Rotors unter einem
hohen Vakuum zu halten. Die zylindrische Abschirmung 90 kann
aus einem in hohem Maße
elektrisch leitfähigen
Werkstoff ausgebildet sein, beispielsweise aus einer Kupferlegierung oder
Aluminium.
-
Die
SC-Spulenwicklung 34 wird in einem Vakuum gehalten. Das
Vakuum kann durch die Abschirmung 90 gestaltet sein, die
auf einer zylindrischen Schicht aus rostfreiem Stahl basieren kann,
die um die Spule und den Rotorkern eine Vakuumkammer bildet. Die 7 zeigt
in einem senkrecht zu der Rotorachse quergeschnittenen Diagramm
einen vergrößerten Abschnitt
des Rotorkerns 22, der Zugstange 42, der Spulenwicklung 34 und
zugeordneter Strukturen. Das flache Ende 86 der Zugstange
steht an einer Innenfläche
der Spulenwicklung 34 in Anlage. Das (in 7 nicht
gezeigte) entgegengesetzte Ende der Zugstange liegt an einer ähnlichen
Innenfläche
der gegenüberliegenden
Seite der Spulenwicklung an. Somit erstreckt sich die Zugstange
zwischen der Spulenwicklung und stellt eine feststehende Fläche 86 zur
Verfügung,
die die Spulenwicklung stützt.
-
Jede
Zugstange 42, obwohl gewöhnlich über ihre Länge zylindrisch ausgebildet,
weist flache Enden 86 auf, die eine enge Anbindung an die
Spulenwicklung und das U-förmige
Kanalgehäuse 44 erlauben.
Jede Zugstange ist mit einem Kanalgehäuse 44 durch einen
Dübel 80 verbunden,
der verhindert, dass das Gehäuse
radial von der Zugstange nach außen gleitet. Das Kanalgehäuse hindert
die Zentrifugalkraft daran, die Spule während der Rotation des Rotors
zu verbiegen oder zu verdrillen. An die Enden des Dübels 80 sind
(nicht gezeigte) Sicherungsmuttern geschraubt, um sicherzustellen,
dass die Seitenbeine 106 des Gehäuses 44 nicht unter
Belastung gespreizt werden. Der Dübel kann aus Inconel- oder Titanlegierungen
hoher Festigkeit gefertigt sein. Jede Zugstange 42 passt
in einen berührungsfreien
Kanal 46, so dass die Zugstange den Rotorkern nicht berühren soll.
Am Ende jeder Zugstange kann eine isolierende Röhre 52 vorgesehen
sein, die die Spulenstützkonstruktion
an dem heißen
Rotor befestigt und eine Übertragung
von Wärme
zwischen den Komponenten reduziert. Darüber hinaus kann eine Sicherungsmutter 84 auf
die mit der isolierenden Röhre 52 verbundenen
Zugstange 42 geschraubt sein, und dazu dienen, die Position
der Stange 42 innerhalb des Kanals 46 zu sichern
und einzustellen. Die Sicherungsmutter 84 und die Röhre 52 sichern
die Zugstange und das Kanalgehäuse
an dem Rotorkern, während
sie die Wärmeabfuhr
von dem heißen
Rotor zu der Gehäuseanordnung
minimieren.
-
Das
Isolatorrohr ist aus einem thermisch isolierenden Werkstoff ausgebildet.
Eines der Enden der Röhre
kann einen externen Ring 120 aufweisen, der an der Wand
des Kanals 88 anliegt. Das andere Ende der Röhre weist
einen inneren Ring 122 auf, der mit der Sicherungsmutter 84 eingreift,
die die Zugstange hält.
Von dem Rotor ausgehende Wärme
müsste über die
Länge des
Isolatorrohrs 52 und über
die Sicherungsmutter 84 übertragen werden, bevor sie
die Zugstange erreicht. Das Isolatorrohr isoliert somit die Zugstange
thermisch von dem Rotorkern.
-
Die
Spulenwicklung wird auch durch das Kanalgehäuse 44 getragen (siehe 8).
Das Kanalgehäuse
stützt
die Spulenwicklung gegen Zentrifugalkräfte (Pfeil 100 in 7)
und tangentiale Drehmomentkräfte
(Pfeil 102). Das Kanalgehäuse kann aus antimagnetischen
metallischen Werkstoffen ausgebildet sein, z.B. Aluminium-, Inconel-
und Titanlegierungen. Das Kanalgehäuse wird durch einen Dübel 80,
der sich durch eine Öffnung 104 in
dem Ende der Zugstange erstreckt, an der Zugstange an Ort und Stelle
gehalten. Die Beine 106 des Kanalgehäuses können dick sein und mit Rippen
ausgebildet sein, so dass um die den Dübel aufnehmenden Öffnungen 108 herum
struktureller Halt geschaffen ist. Zentrifugalkräfte entstehen aufgrund der
Rotation des Rotors. Tangentialkräfte können aufgrund von Beschleunigungen
und Verzögerungen
des Rotors sowie aufgrund von Drehmomentübertragungen entstehen. Da
die Seiten 40 der Spulenwicklung von dem Kanalgehäuse 44 und
den Enden 86 der Zugstäbe umhüllt sind,
sind sie innerhalb des Rotors vollkommen abgestützt.
-
Eine
Halteklammer 124 ist vorgesehen, um die Zugstangen und
das Kanalgehäuse
darin zu unterstützen,
den großen
Radialkräften
standzuhalten, die bei einem Auftreten von Netzfehlerbedingungen entstehen
können.
Die radiale Stütze
kann ein rechteckiges Gehäuse
sein, das um die Seiten 40 der Spulenwicklung passt und
sich über
die geteilte Klammer 58 erstreckt. Die Halteklammer weist
ein Paar Seitenwände
auf, die nach Art eines Schwalbenschwanzes in einen in der ausgenommenen
Fläche
ausgebildeten Spalt eingeführt
werden. Die Seitenwände
erstrecken sich von der Rotorkernoberfläche 48 zu der Schale 90 und
verleihen der Schale strukturelle Festigkeit.
-
9 bis 11 zeigen
schematisch den Einbauvorgang der Spulenstützkonstruktion und der Spulenwicklung
in den Rotor. Wie in 9 gezeigt, werden die Zugstangen 42,
bevor der Rotorkern mit den Krägen
und sonstigen Komponenten des Rotors zusammengebaut wird, in jeden
der durch den Rotorkern sich erstreckenden Kanäle 46 eingeführt. Das für jedes
Ende jeder Zugstange vorgesehen Isolatorrohr 52 wird in
dem erweiterten Ende 88 an jedem Ende der Kanäle 46 angeordnet.
Die Röhre 52 wird durch
eine Sicherungsmutter 84 an Ort und Stelle fixiert. Nachdem
die Zugstangen in den Rotorkern 22 eingesetzt sind, lassen
sich die Spulenwicklungen auf dem Kern positionieren.
-
Wie
in 10 gezeigt, wird die SC-Spule 36 so auf
dem Rotorkern positionieren, dass die flachen Enden 86 der
Zugstangen 42 mit der Innenfläche der Seitenabschnitte 40 der
SC-Spule in Anlage kommen. Wenn die Wicklung über den Enden des Zugstabs
positioniert ist, werden die Kanalgehäuse 44 über der
SC-Spule eingesetzt. Die Kanalgehäuse werden an den Enden der
Zugstäbe
befestigt, indem durch die Öffnungen
in der Zugstange bzw. des Kanalgehäuses 104, 108 Dübel 80 gesteckt
werden.
-
Das
Kanalgehäuse 44 weist
längs seiner oberen
Innenfläche
einen Schlitz 110 auf, der den Kühlkanal 38 aufnimmt
und diesen gegen die Spule 36 hält.
-
Die
mehreren Kanalgehäuse
halten die Spule, durch Zentrifugalkräfte unbeeinträchtigt,
wirkungsvoll an Ort und Stelle. Obwohl die Kanalgehäuse in enger
räumlicher
Nachbarschaft zueinander dargestellt sind, brauchen die Gehäuse lediglich
so nahe angeordnet zu sein, wie es erforderlich ist, um Beschädigungen
der Spule zu verhindern, die durch hohe Biege- und Zugspannungen
während
einer Zentrifugalbelastung, Drehmomentübertragung und Fehlerbedingungen
von Einschwingvorgängen
hervorgerufen werden.
-
Die
Kanalgehäuse
und Zugstangen können mit
der Spulenwicklung zusammengebaut werden, bevor der Rotorkern und
die Spulen mit dem Kragen und sonstigen Komponenten des Rotors zusammengebaut
sind. Dementsprechend lassen sich der Rotorkern, die Spulenwicklung
und das Spulenstützsystem
vor dem Zusammenbau der anderen Komponenten des Rotors und der Synchronmaschine
als eine Einheit vormontieren.
-
11 zeigt
die Anordnung der geteilten Klammer 58, die durch Klemmplatten 60 gebildet wird.
Die Klemmplatten 60 betten zwischen sich die Endabschnitte 64 der
Spulenwicklung ein. Die geteilte Klammer verleiht den Enden der
Spulenwicklung 34 strukturellen Halt. Die Platten 60 der
geteilten Klammer sind auf ihren Innenflächen mit Kanälen 116 ausgebildet,
die die Spulenwicklung aufnehmen. In ähnlicher Weise weisen die Platten
Kanäle 118 für die Einlass/Auslassleitungen 112 der
Gase und für die
Eingangs-und Ausgangsstromanschlüsse 114 der
Spule auf. Wenn die Spulenträger,
die Spule, der Kragen und der Rotorkern zu sammengebaut sind, ist diese
Einheit vorbereitet, um in den Rotor und in die Synchronmaschine
eingebaut zu werden.