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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zum Identifizieren von Agentien,
die PDE10A-Aktivität
modulieren, und die Polynucleotid- und Polypeptid-Sequenzen für Ratten-PDE10A bereit.
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Hintergrund
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Cyclische
Nucleotidphosphodiesterasen (PDEs) katalysieren die Hydrolyse der
zweiten Messenger cAMP (cyclisches Adenosin-3'5'-monophosphat)
und cGMP (cyclisches Guanin-3'5'-monophosphat) und spielen bei einer
weiten Vielzahl von Signaltransduktionswegen eine zentrale regulatorische
Rolle (Beavo, Physiol. Rev. 75: 725–48, 1995). Beispielsweise
vermitteln PDEs Prozesse, die beim Sehen (McLaughlin et al., Nat. Genet.
4: 130–34,
1993), Riechen (Yan et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 9677–81, 1995),
bei der Thrombozytenaggregation (Dickinson et al., Biochem. J. 323:
371–77,
1997), der Aldosteronsynthese (MacFarland et al., J. Biol. Chem.
266: 136–42,
1991), der Insulinsekretion (Zhao et al., J. Clin. Invest. 102:
869–73,
1998), der T-Zell-Aktivierung (Li et al., Science 283: 848–51, 1999)
und der glatten Muskelrelaxation (Boolell et al., Int. J. Impot.
Res. 8: 47–52,
1996; Ballard et al., J. Urol. 159: 2164–71, 1998) involviert sind.
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PDEs
bilden eine Superfamilie von Enzymen, die in 11 Hauptfamilien unterteilt
ist (Beavo, Physiol. Rev. 75: 725–48, 1995; Beavo et al., Mol.
Pharmacol. 46: 399–05,
1994; Soderling et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 8991–96, 1998;
Fisher et al., Biochem. Biophys. Res. Common. 246: 570–77, 1998;
Hayashi et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 250: 751–56, 1998;
Soderling et al., J. Biol. Chem. 273: 15553–58, 1998; Fisher et al., J.
Biol. Chem. 273: 15559–64,
1998; Soderling et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 7071–76, 1999;
und Fawcett et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97: 3702–07, 2000).
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Jede
PDE-Familie ist funktionell durch einzigartige enzymatische Charakteristika
und pharmakologische Profile gekennzeichnet. Außerdem weist jede Familie ein
unterschiedliches Gewebe-, zelluläres und subzelluläres Expressionsmuster
auf (Beavo et al., Mol. Pharmacol. 46: 399–405, 1994; Soderling et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 8991–96, 1998; Fisher et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun. 246: 570–77,
1998; Hayashi et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 250: 751–56, 1998;
Soderling et al., J. Biol. Chem. 273: 15553–58, 1998; Fisher et al., J.
Biol. Chem. 273: 15559–64,
1998; Soderling et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 7071–76, 1999;
Fawcett et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97: 3702–07, 2000;
Boolell et al., Int. J. Impot. Res. 8: 47–52, 1996; Ballard et al.,
J. Urol. 159: 2164–71,
1998; Houslay, Semin. Cell Dev. Biol. 9: 161–67, 1998; und Torphy et al.,
Pulm. Pharmacol. Ther. 12: 131–35,
1999). Dementsprechend ist es durch Verabreichung einer Verbindung,
die die Aktivität
einer Familie oder Subfamilie der PDE-Enzyme selektiv reguliert, möglich, cAMP-
und/oder cGMP-Signaltransduktionswege in Zell- oder Gewebe-spezifischer
Art zu regulieren.
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PDE10
ist als einzigartiges PDE auf der Basis der Aminosäure-Primärsequenz
und der unterschiedlichen enzymatischen Aktivität identifiziert. Ein Homologie-Screening
von EST-Datenbanken
zeigte PDE10A als erstes Mitglied der PDE10-Familie der Phosphodiesterasen
(Fujishige et al., J. Biol. Chem. 274: 18438–18445, 1999; Loughney et al.,
Gene 234: 109–117,
1999). Die Human-, Ratten- und Maus-Homologen wurden kloniert, und
N-terminale Spleißvarianten
wurden sowohl für
das Ratten- als auch das Human-Gen identifiziert (Kotera et al.,
Biochem. Biophys. Res. Comm. 261: 551–557, 1999; Fujishige et al.,
Eur. J. Biochem. 266: 1118–1127, 1999;
Soderling et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 7071–7076, 1999);
es gibt einen hohen Homologiegrad quer durch die Spezies. PDE10A
hydrolysiert cAMP und cGMP zu AMP bzw. GMP. Die Affinität von PDE10A für cAMP (Km = 0,05 μM)
ist höher
als für
cGMP (Km = 3 μM). Allerdings hat der etwa
5 mal größere Wert
für Vmax für
cGMP im Vergleich zu cAMP zu der Annahme geführt, dass PTE10A eine einzigartige
cAMP-inhibierte cGMPase ist (Fujishige et al., J. Biol. Chem. 274:
18438–18445,
1999).
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PDE10A
ist im Vergleich zu anderen PDE-Familien allein in Säugern lokalisiert.
Messenger-RNA für PDE10A
wird nur im Hoden und im Gehirn in hohem Maße exprimiert (Lanfear und
Robas,
EP 0967284 ; Fujishige
et al., Eur. J. Biochem. 266: 1118–1127, 1999; Soderling et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 7071–7076, 1999; Loughney et al.,
Gene 234: 109–117,
1999). Anfangsstudien zeigten, dass innerhalb des Gehirns die Expression
im Striatum (Caudate und Putamen), Nucleus accumbens und im Bulbus
olfactorius äußerst hoch
ist (Lanfear und Robas, a.a.O.). Dementsprechend könnte eine
selektive PDE10A-Modulation eingesetzt werden, um die Level an cyclischen
Nucleotiden in diesen Gehirnbereichen zu modulieren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zum Identifizieren von Agentien,
die die PDE10A-Aktivität selektiv
modulieren, und die Polynucleotid- und Polypeptid-Sequenzen für Ratten-PDE10A
bereit.
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Nach
einem Aspekt charakterisiert die Erfindung ein Verfahren zum Screening
nach einem Agens, das intrazelluläre Phosphodiesterase 10A-Aktivität hemmt,
umfassend Verabreichung des Agenses an mittelgroße Projektionsneuronen des
Striatums (striatal medium spiny neurons) und submaximale Aktivierung
von Adenylatcyclase; Verabreichung des Agenses an mittelgroße Projektionsneuronen
des Striatums und submaximale Aktivierung von Guanylatcyclase; Messung
der cAMP-Bildung bzw. cGMP-Bildung und Berechnung des cAMP-EC200-Wertes
bzw. des cGMP-EC200-Wertes, wobei das Agens
als ein PDE10A-Inhibitor identifiziert wird, wenn das Verhältnis cAMP-EC200-Wert/cGMP-EC200-Wert
mit dem Verhältnis
vergleichbar ist, das durch Verabreichung von Papaverin unter denselben
Assaybedingungen produziert wird.
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Vorzugsweise
werden die mittelgroßen
Projektionsneuronen des Striatums als primär kultivierte Neuronen hergestellt,
Adenylatcyclase wird durch Forskolin aktiviert, Guanylat cyclase
wird durch Natriumnitroprussid aktiviert, und das Verhältnis cAMP-EC200/cGMP-EC200 liegt
im Bereich von 1,75–5,25,
bevorzugter von 3,0–4,0.
Vorzugsweise wird die Konzentration an cAMP und cGMP durch Szintillationsnäherungs-Assay gemessen.
Es ist bevorzugt, dass die zur Bestimmung von cAMP und cGMP verwendeten
Neuronen in getrennten Proben sind. Außerdem ist es bevorzugt, dass
das Agens zuerst in vitro als ein selektiver PDE10A-Inhibitor identifiziert
wird. Alternativ wird das Agens außerdem durch in vitro-Assay
als selektiver PDE10A-Inhibitor identifiziert.
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Nach
einem anderen Aspekt charakterisiert die Erfindung ein isoliertes
oder gereinigtes Polypeptid, das die Aminosäure-Sequenz von SEQ ID NO:2
hat.
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In
einem verwandten Aspekt charakterisiert die Erfindung ein isoliertes
oder gereinigtes Polynucleotid, das eine Nucleinsäure-Sequenz,
welche für
das Polypeptid von SEQ ID NO:2 codiert, und/oder die codierende Sequenz
von SEQ ID NO:1 umfasst.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf einen Vektor, der die codierende
Sequenz von SEQ ID NO:1 umfasst, und auf eine Wirtszelle, die die
codierende Sequenz von SEQ ID NO:1 exprimiert.
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Außerdem stellt
die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung eines Agenses, das
PDE10A-Aktivität moduliert,
bereit, umfassend Inkontaktbringen des Agenses mit einem Ratten-PDE10A-Polypeptid,
das SEQ ID NO:2 umfasst, und Messen der Aktivität des PDE10A-Polypeptids, wobei
eine Differenz zwischen der PDE10A-Polypeptid-Aktivität in Gegenwart
des Agenses und in Abwesenheit des Agenses ein Hinweis dafür ist, dass
das Agens die PDE10A-Aktivität
moduliert.
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Durch
die Erfindung wird auch ein Verfahren zur Identifizierung eines
Agenses, das PDE10A-Aktivität moduliert,
gekennzeichnet, wobei das Verfahren Inkontaktbringen des Agenses
mit einer Wirtszelle, die die codierende Sequenz von SEQ ID NO:1
exprimiert, und Messen der Aktivität des PDE10A-Polypeptids, das
durch SEQ ID NO:1 exprimiert wird, wobei eine Differenz zwischen
der PDE10A-Polypeptid-Aktivität
in Gegenwart des Agenses und in Abwesenheit des Agenses ein Hinweis
dafür ist,
dass das Agens die PDE10A-Aktivität moduliert.
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Der
Fachmann wird die Ausdrücke,
die hier in der Beschreibung und in den angefügten Ansprüchen verwendet werden, um die
vorliegende Erfindung zu beschreiben, vollständig verstehen. Dennoch sind
die folgenden Ausdrücke,
wenn nichts anderes angegeben ist, wie unmittelbar unten beschrieben.
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Ein "Agens, das PDE10A-Aktivität erhöht" bezieht sich auf
ein Molekül,
das die biologische Aktivität eines
PDE10A-Polypeptids intensiviert oder nachahmt. Solche Agentien (d.h.,
Agonisten) können
Proteine, Nucleinsäuren,
Kohlenhydrate, kleine Moleküle
oder eine beliebige andere Verbindung oder Zusammensetzung umfassen,
die die Aktivität
von PDE10A erhöhen,
entweder indem die Menge an PDE10A, die in einer Zelle vorliegt,
erhöht
wird, oder indem die katalytische Aktivität eines PDE10A-Polypeptids
erhöht
wird.
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Ein "Agens, das PDE10A-Aktivität senkt" bezieht sich auf
ein Molekül,
das die biologische Aktivität
eines PDE10A-Polypeptids inhibiert oder abschwächt. Solche Agentien (d.h.,
Antagonisten) können
Proteine, z.B. Anti-PDE10A-Antikörper,
Nucleinsäuren,
Kohlenhydrate, kleine Moleküle
oder eine beliebige andere Verbindung oder Zusammensetzung umfassen,
die die Aktivität
eines PDE10A-Polypeptids entweder durch Reduzierung der Menge an
PDE10A-Polypeptid,
die in einer Zelle vorliegt, oder durch Senkung der katalytischen Aktivität eines
PDE10A-Polypeptids senken.
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Eine "Allelvariante" ist eine alternative
Form des Gens, das für
ein PDE10A-Polypeptid codiert. Allelvarianten können aus wenigstens einer Mutation
in der Nucleinsäure-Sequenz
resultieren und können
in veränderten
mRNA oder in Polypeptiden resultieren, deren Struktur oder Funktion
verändert
sein kann oder nicht. Ein Gen kann keine, eine oder viele Allelvarianten
seiner natürlich
vorkommenden Form haben. Übliche
Mutationsänderungen,
die Allelvarianten hervorbringen, werden allgemein natürlich auftretenden
Deletionen, Additionen oder Substitutionen von Nucleotiden zugeschrieben.
Jeder dieser Änderungstypen
kann allein oder in Kombination mit den anderen, ein oder mehrmals
in einer gegebenen Sequenz auftreten.
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Eine "veränderte" Nucleinsäure-Sequenz,
die für
ein PDE10A-Polypeptid codiert, enthält eine Sequenz mit einer Deletion,
Insertion oder Substitution von verschiedenen Nucleotiden, was in
einem Polypeptid mit wenigstens einem funktionellen Merkmal eines
PDE10A-Polyepeptids
resultiert. In dieser Definition sind Polymorphismen enthalten,
die unter Verwendung einer bestimmten Oligonucleotid-Sonde des Polynucleotids, das
für ein
PDE10A-Polypeptid
codiert, einfach detektierbar sein können oder nicht. Das codierte
Protein kann auch "verändert" sein und kann eine
oder mehrere Deletionen, Insertionen oder Substitutionen von Aminosäureresten
enthalten, die eine stumme Änderung
produzieren und zu einem PDE10A-Polypeptid
führen,
das im Wesentlichen einem bekannten PDE10A-Polypeptid funktionell äquivalent
ist. Vorsätzliche
Aminosäure-Substitutionen
können
auf Basis der Ähnlichkeit
bezüglich
Polarität,
Ladung, Löslichkeit,
Hydrophobie, Hydrophilie und/oder der amphipathischen Natur der
Reste durchgeführt
werden, solange das PDE10A-Polypeptid funktionell im Wesentlichen äquivalent
ist, z.B. in seiner katalytischen oder immunologischen Aktivität.
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"Amplifikation" bezieht sich auf
die Produktion von zusätzlichen
Kopien einer Nucleinsäure-Sequenz. Sie
wird im Allgemeinen unter Verwendung der Polymerasekettenreaktions
(PCR)-Technik, die auf dem Fachgebiet gut bekannt ist, durchgeführt.
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Ein
cAMP-EC200-Wert/cGMP-EC200-Wert
ist mit dem "vergleichbar", der durch Papaverin
produziert wird, wenn er um weniger als oder gleich 50% des Papaverinwertes
variiert.
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Eine "Zusammensetzung", die ein gegebenes
Polynucleotid oder Polypeptid umfasst, kann eine Trockenformulierung
oder eine wässrige
Lösung
umfassen.
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"Konservative Aminosäure-Substitutionen" sind solche Substitutionen,
die, wenn sie durchgeführt
werden, sich wenigstens mit den Eigenschaften des ursprünglichen
Proteins überlagern,
d.h., die Struktur, und speziell die Funktion des Proteins, wird
konserviert und durch solche Substitutionen nicht signifikant verändert. Beispiele
für konservative
Aminosäure-Substitutionen umfassen
die Folgenden: Ala wird mit Gly oder Ser ersetzt; Arg wird mit His
oder Lys ersetzt; Asn wird mit Asp, Gln oder His ersetzt; Asp wird
mit Asn oder Glu ersetzt; Cys wird mit Ala oder Ser ersetzt; Gln
wird mit Asn, Glu oder His ersetzt; Glu wird mit Asp, Gln oder His ersetzt;
Gly wird mit Ala ersetzt; His wird mit Asn, Arg, Gln oder Glu ersetzt;
Ile wird mit Leu oder Val ersetzt; Leu wird mit Ile oder Val ersetzt;
Lys wird mit Arg, Gln oder Glu ersetzt; Met wird mit Leu oder Ile
ersetzt; Phe wird mit His, Met, Leu, Trp oder Tyr ersetzt; Ser wird
mit Cys oder Thr ersetzt; Thr wird mit Ser oder Val ersetzt; Trp
wird mit Phe oder Tyr ersetzt; Tyr wird mit His, Phe oder Trp ersetzt;
und Val wird mit Ile, Leu oder Thr ersetzt. Konservative Aminosäure-Substitutionen
halten im Allgemeinen dieselbe oder im Wesentlichen dieselbe (a)
Struktur der Polypeptid-Hauptkette im Bereich der Substitution,
z.B. als beta-Faltblatt-
oder alpha-Helix-Konformation, (b) Ladung oder Hydrophobie des Moleküls an der
Substitutionsstelle und/oder (c) die Voluminosität der Seitenkette aufrecht.
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Der
Ausdruck "Derivat" bezieht sich auf
die chemische Modifikation einer Polypeptid- oder Polynucleotid-Sequenz. Chemische
Modifikationen einer Polynucleotid-Sequenz können z.B. Ersatz von Wasserstoff durch
eine Alkyl-, Acyl-, Hydroxyl- oder Aminogruppe umfassen. Ein Polynucleotid-Derivat
codiert für
ein Polypeptid, das wenigstens eine biologische oder immunologische
Funktion des natürlichen
Moleküls
beibehält. Ein
Polypeptid-Derivat ist eins, das durch Glykosylierung, Pegylierung
oder ein beliebiges anderes Verfahren modifiziert ist, welches mindestens
eine biologische oder immunologische Funktion des Polypeptids, von
dem es abgeleitet wurde, beibehält.
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Ein "Fragment" ist ein eindeutiger
Teil eines PDE10A-Polypeptids oder des Polynucleotids, das für ein PDE10A-Polypeptid
codiert, das in der Sequenz identisch zu der Stammsequenz, in der
Länge aber
kürzer
als diese ist. Ein Fragment, das als Sonde, Primer, Antigen, therapeutisches
Molekül
oder zu anderen Zwecken verwendet wird, kann wenigstens 5, 10, 15,
20, 25, 30, 40, 50, 60, 75, 100, 150, 250 oder wenigstens 500 fortlaufende
Nucleotide oder Aminosäurereste
in der Länge
haben. Fragmente können
vorzugsweise aus bestimmten Regionen eines Moleküls ausgewählt sein oder ihnen fehlen
bestimmte Regionen eines Moleküls.
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Der
Ausdruck "Identität" bezieht sich auf
den Komplementaritätsgrad.
Es gibt partielle Similarität
oder vollständige
Identität.
Das Wort "Similarität" kann für das Wort "Identität" eingesetzt werden.
Eine partiell komplementäre
Sequenz, die eine identische Sequenz wenigstens partiell am Hybridisieren
an eine Ziel-Nucleinsäure
hindert, wird als "im
Wesentlichen gleichartig" bezeichnet.
Die Inhibierung der Hybridisierung der vollständig komplementären Sequenz
an die Zielsequenz kann unter Verwendung eines Hybridisierungs-Assays (Southern- oder Northern-Blot,
Lösungshybridisierung
und dergleichen) unter Bedingungen reduzierter Stringenz untersucht
werden. Eine im Wesentlichen gleichartige Sequenz oder Hybridisierungs-Sonde wird um die Bindung
einer vollständig
gleichartigen (identischen) Sequenz an die Zielsequenz unter Bedingungen
reduzierter Stringenz konkurrieren und diese inhibieren. Es kann nicht
gesagt werden, dass die Bedingungen reduzierter Stringenz so sind,
dass eine nichtspezifische Bindung ermöglicht wird. Stattdessen erfordern
Bedingungen reduzierter Stringenz, dass die Bindung von zwei Sequenzen
aneinander eine spezifische (d.h., eine selektive) Wechselwirkung
ist. Das Fehlen einer nicht-spezifischen Bindung kann durch die
Verwendung einer zweiten Zielsequenz getestet werden, der sogar
ein partieller Grad an Komplementarität fehlt (d.h., weniger als
etwa 30% Similarität
oder Identität).
In Abwesenheit einer nicht-spezifischen Bindung wird die im Wesentlichen gleichartige
Sequenz oder Sonde nicht an die zweite nicht-komplementäre Zielsequenz hybridisieren.
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Die
Ausdrücke "prozentuale Identität" bzw. "Prozentwert der Identität" und "%-Identität", wie sie auf Polynucleotid-Sequenzen
angewendet werden, beziehen sich auf den Prozentwert der Restübereinstimmungen
zwischen wenigstens zwei Polynucleotid-Sequenzen, die unter Verwendung
eines standardisierten Algorithmus angeordnet werden. Ein derartiger
Algorithmus kann in standardisierter und reproduzierbarer Weise Lücken in
die Sequenzen einsetzen, die verglichen werden, um eine Anordnung
zwischen zwei Sequenzen zu optimieren und dadurch einen bedeutungsvolleren
Vergleich der zwei Sequenzen zu erreichen. Der Prozentwert der Identität zwischen
Polynucleotid-Sequenzen kann bestimmt werden, indem die Default-Parameter des CLUSTAL
V-Algorithmus verwendet werden, wie sie in das MegAlign®-Version 3.12e-Sequenzanordnungsprogramm
eingearbeitet sind. Dieses Programm ist Teil des LASERGENE-Software-Pakets,
einem Satz molekularbiologischer Analyseprogramme (DNASTAR, Madison,
WI). CLUSTAL V wird in Higgins und Sharp, CABIOS 5: 151–153, 1989,
und in Higgins et al., CABIOS 8: 189–19, 1992, beschrieben. Prozentuale
Identität bzw.
Prozentwert der Identität
wird von CLUSTAL V als der "Prozentwert
der Gleichartigkeit" bzw. "Prozentwert der Similarität" zwischen angeordneten
Polynucleotid-Sequenz-Paaren angegeben. Alternativ wird eine Reihe von üblicherweise
verwendeten und frei zugänglichen
Sequenz-Vergleichsalgorithmen
vom National Center for Biotechnology Information (NCBI) Basic Local
Alignment Search Tool (BLAST) (Altschul et al., J. Mol. Biol. 215:
403–410,
1990), bereitgestellt. Dieses ist aus verschiedenen Quellen erhältlich,
einschließlich
NCBI, Bethesda, MD, und unter http:/Iwww.ncbi.nim.nih.gov/blast/.
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Die
BLAST-Software-Reihe beinhaltet verschiedene Sequenzanalyseprogramme,
einschließlich "blastn", die verwendet werden,
um eine bekannte Polynucleotid-Sequenz mit anderen Polynucleotid-Sequenzen
aus einer Vielzahl von Datenbanken vergleichend anzuordnen. Auch
verfügbar
ist ein Werkzeug, das "BLAST
2 Sequences" genannt
wird, das für
einen direkten paarweisen Vergleich von zwei Nucleotid-Sequenzen
eingesetzt wird. "BLAST
2 Sequences" ist
zugänglich
und kann interaktiv verwendet werden unter http:/www.ncbi.nim.nih.gov/blast/bl2seq/bl2.html.
Das "BLAST 2 Sequences"-Werkzeug kann sowohl
für blastn
als auch blastp (unten diskutiert) eingesetzt werden. BLAST-Programme
werden üblicherweise
mit Lücke
und anderen Parametern verwendet, die zum Default-Einstellen verwendet
werden. Um z.B. zwei Nucleotid-Sequenzen zu vergleichen, kann man blastn
mit der "BLAST 2
Sequences"-Werkzeug-Version
2.0.9 (07. Mai 1999), entweder unter Verwendung von Blossum 62-Matrix
oder PAM250-Matrix, einem Lückegewicht
von 40, 50, 60, 70 oder 80 und einem Längegewicht von 1, 2, 3, 4,
5 oder 6 verwenden. Die prozentuale Identität kann über die Länge einer gesamten definierten
Sequenz, z.B. wie sie durch eine bestimmte SEQ ID-Nummer definiert
ist, gemessen werden oder kann über
eine kürzere
Länge,
z.B. über
die Länge
eines Fragments, das aus einer größeren definierten Sequenz entnommen
wurde, gemessen werden, z.B. ein Fragment mit wenigstens 20, wenigstens
30, wenigstens 40, wenigsten 50, wenigstens 70, wenigstens 100 oder
wenigstens 200 fortlaufenden Nucleotiden. Solche Längen sind
nur beispielhaft, und es ist einzusehen, dass eine beliebige Fragmentlänge, die
durch die hierin gezeigten Sequenzen offenbart wird, verwendet werden
kann, um eine Länge
zu beschreiben, über
welche die prozentuale Identität
gemessen werden kann. Nucleinsäure-Sequenzen,
die keinen hohen Identitätsgrad
zeigen, können
dennoch für
gleichartige Aminosäure-Sequenzen
codieren, und zwar infolge der Degeneriertheit des genetischen Codes.
Es ist einzusehen, dass Änderungen
in der Nucleinsäure-Sequenz
unter Verwendung dieser Degeneriertheit durchgeführt werden können, um
mehrere Nucleinsäure-Sequenzen
zu produzieren, welche durch die Erfindung umfasst werden, die alle
dasselbe oder im Wesentlichen dasselbe PDE10A-Polypeptid codieren.
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Die
Ausdrücke "Prozentidentität" und "prozentuale Identität" bzw. "%-Identität", wie sie auf Polypeptid-Sequenzen
angewendet werden, beziehen sich auf den Prozentwert von Übereinstimmung
an Resten zwischen wenigstens zwei Polypeptid-Sequenzen, die unter
Verwendung eines standardisierten Algorithmus angeordnet sind. Verfahren
zur Polypeptid-Sequenzanordnung
sind gut bekannt. Einige Anordnungsmethoden berücksichtigen konservative Aminosäure-Substitutionen.
Solche konservativen Substitutionen, die oben detaillierter erläutert sind,
konservieren im Allgemeinen die Hydrophobie und Azidität an der
Substitutionsstelle und konservieren auf diese Weise die Struktur
und die Funktion des Polypeptids. Prozentuale Identität zwischen
Polypeptid-Sequenzen kann unter Verwendung der Default-Parameter
des CLUSTAL V-Algorithmus, wie er in das MegAlign®-Sequenzanordnungsprogramm
eingebaut ist (DNASTAR, Madison, WI), bestimmt werden. Die PAM250-Matrix
wird als Default-Restgewichtstabelle
ausgewählt.
Wie bei den Polynucleotid-Anordnungen, wird die prozentuale Identität durch
CLUSTAL V als die "prozentuale
Gleichartigkeit bzw. Similarität" bzw. "Prozent Gleichartigkeit" zwischen angeordneten
Polypeptid-Sequenz-Paaren angegeben.
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Alternativ
kann die NCBI BLAST-Software-Reihe verwendet werden. Beispielsweise
kann man für
einen paarweisen Vergleich der zwei Polypeptid-Sequenzen die "BLAST 2 Sequences"-Tool-Version 2.0.9
(7. Mai 1999) mit blastp-Einstellung bei Default-Parametern verwenden.
Solche Default-Parameter können
z.B. bei Verwendung von Blossum 62-Matrix Score = 50 und Wortlänge = 3
sein. Die prozentuale Identität
kann über
die Länge
einer gesamten definierten Polypeptid-Sequenz, z.B. wie sie durch
eine bestimmte SEQ ID-Nummer definiert ist, gemessen werden oder
kann über
eine kürzere
Länge gemessen
werden, z.B. über die
Länge eines
Fragments, das aus einer größeren definierten
Polypeptid-Sequenz genommen wurde, z.B. ein Fragment mit mindestens
15, mindestens 20, mindestens 30, mindestens 40, mindestens 50,
mindestens 70 oder mindestens 100 fortlaufenden Resten. Solche Längen sind
nur beispielhaft, und es ist einzusehen, dass eine beliebige Fragmentlänge, die
durch die hierin gezeigten Sequenzen, einschließlich in den Figuren und im
Sequenzprotokoll, getragen wird, verwendet werden kann, um eine
Länge zu
beschreiben, über
die prozentuale Identität
gemessen werden kann.
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Mit
einem "Wirt" ist eine transgene
Zelle (z.B. Säuger-,
Bakterien-, Insektenzelle) oder ein Tier (z.B. ein nicht-menschliches
Säugetier)
gemeint, das mit einem heterologen Polynucleotid transfiziert ist
und fähig ist,
dieses zu exprimieren.
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Ein "heterologes" Polynucleotid ist
eins, das im Genom der Wirtszelle fremd oder nicht natürlich vorkommend
oder nicht-natürlich
positioniert ist.
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"Hybridisierung" bezieht sich auf
den Prozess, durch den ein Polynucleotidstrang unter definierten
Hybridisierungsbedingungen durch Basenpaarung an einen komplementären Strang
anlagert. Spezifische Hybridisierung ist ein Hinweis, dass zwei
Nucleinsäure-Sequenzen
einen hohen Grad an Identität
teilen. Spezifische Hybridisierungskomplexe bilden sich unter zulässigen Annealing-Bedingungen
und bleiben nach dem "Wasch"-Schritt (nach den "Wasch"-Schritten) hybridisiert. Der Waschschritt
(die Waschschritte) ist (sind) bei der Bestimmung der Stringenz
des Hybridisierungsprozesses besonders wichtig, wobei stringentere
Bedingungen weniger eine nicht-spezifische Bindung zulassen, d.h.,
eine Bindung zwischen Paaren von Nucleinsäuresträngen, die nicht perfekt zusammenpassen.
Permissive Bedingungen für
ein Annealing von Nucleinsäure-Sequenzen
sind von einem Fachmann routinemäßig bestimmbar
und können
unter Hybridisierungsexperimenten übereinstimmen, wohingegen Waschbedingungen
unter Experimenten variiert werden können, um die gewünschte Stringenz,
und daher die gewünschte
Hybridisierungsspezifität,
zu erreichen. Permissive Annealing-Bedingungen treten z.B. bei 68°C in Gegenwart
von etwa 6 × SSC,
etwa 1% (G/V) SDS und etwa 100 pg/ml denaturierter Lachssperma-DNA
auf.
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Im
Allgemeinen wird Hybridisierungsstringenz zum Teil bezüglich der
Temperatur, bei der der Waschschritt durchgeführt wird, ausgedrückt. Im
Allgemeinen werden solche Waschtemperaturen so ausgewählt, dass
sie etwa 5°C
bis 20°C
unter dem thermischen Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische Sequenz bei
einer definierten Ionenstärke
und einem definierten pH liegen. Die Tm ist die Temperatur (unter
definierter Ionenstärke
und definiertem pH), bei der 50% der Zielsequenz zu einer perfekt
gepaarten Sonde hybridisieren. Eine Gleichung zur Errechnung von
Tm und Bedingungen für
eine Nucleinsäurehybridisierung
sind gut bekannt und können
bei Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2. Aufl., Bd. 1–3,
Cold Spring Habor Press, Plainview, NY, gefunden werden; siehe speziell
Bd. 2, Kapitel 9.
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Bedingungen
hoher Stringenz zur Hybridisierung zwischen Polynucleotiden der
vorliegenden Erfindung umfassen Waschbedingungen von etwa 55–68°C in Gegenwart
von etwa 0,2–1,0 × SSC und
etwa 0,1% SDS für
etwa 1 Stunde.
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Im
Allgemeinen können
Hybridisierungsreaktionen bei Temperaturen von etwa 65°C, 60°C, 55°C oder 42°C durchgeführt werden.
Die SSC-Konzentration kann auch von etwa 0,1 bis 2 × SSC variiert
werden, wobei SDS mit etwa 0,1% vorliegt. Typischerweise werden
Blockierungsreagentien verwendet, um eine nicht-spezifische Hybridisierung
zu blockieren. Solche Blockierungsreagentien umfassen z.B. denaturierte
Lachssperma-DNA mit etwa 100–200
pg/ml. Unter bestimmten Umständen,
z.B. für
RNA:DNA-Hybridisierungen, kann auch ein organisches Lösungsmittel,
z.B. Formamid, bei einer Konzentration von etwa 35–50 Vol.-%
verwendet werden. Nützliche
Variationen bei diesen Waschbedingungen werden dem Fachmann leicht
klar sein. Eine Hybridisierung, insbesondere unter Bedingungen hoher
Stringenz, deutet auf eine evolutionäre Gleichartigkeit zwischen
den Nucleotiden hin, was ein starker Hinweis für eine ähnliche Rolle für die Nucleotide
und ihre codierten Polypeptide ist.
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Der
Ausdruck "Hybridisierungskomplex" bezieht sich auf
einen Komplex, der zwischen zwei Nucleinsäure-Sequenzen durch Bildung
von Wasserstoffbindungen zwischen komplementären Basen gebildet wird. Ein
Hybridisierungskomplex kann zwischen Sequenzen, die in Lösung vorliegen,
gebildet werden oder kann zwischen einer Nucleinsäure-Sequenz,
die in Lösung
vorliegt, und einer anderen Nucleinsäure-Sequenz, die auf einem
festen Träger
(z.B. Papier, Membranen, Filter, Chips, Stifte oder Glasobjektträger) immobilisiert
ist, gebildet werden.
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Mit "isoliert oder gereinigt" ist vom natürlichen
Zustand "durch Menschenhand" verändert gemeint. Wenn
ein Polynucleotid oder Polypeptid in der Natur vorliegt, dann ist
es "isoliert oder
gereinigt", wenn
es verändert
wurde und/oder aus seiner ursprünglichen
Umgebung entfernt wurde. Beispielsweise ist ein "isoliertes oder gereinigtes" Polynucleotid von
anderen Polynucleotiden, mit denen es in der Natur assoziiert ist,
getrennt. Beispielsweise ist eine cDNA-Sequenz, die von einer Intron-Sequenz,
die normalerweise mit der codierenden Sequenz assoziiert ist, entfernt
ist, "isoliert oder
gereinigt". Eine "isolierte oder gereinigte" Polynucleotid-Sequenz kann in Wirtszellen
in Kultur oder in ganze Organismen zur transienten oder stabilen
Expression eingeführt
werden und noch "isoliert
und gereinigt" sein,
da das Polynucleotid nicht in seiner natürlich vorkommenden Form oder
Umgebung sein würde.
Allerdings sind Polynucleotid-Sequenzen als Mitglieder von cDNA-Bibliotheken
von dem, was mit "isoliert
oder gereinigt" bezeichnet
wird, ausgeschlossen. Ein "isoliertes
oder gereinigtes" Polypeptid
ist von wenigstens einer zellulären
Komponente, mit der es in der Natur assoziiert ist, getrennt. Vorzugsweise
ist das Polypeptid zu wenigstens 60% frei von anderen Komponenten,
bevorzugter zu mindestens 75% frei, und am bevorzugtesten zu mindestens
90% frei.
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Mit "moduliert" ist erhöht oder
verringert (einschließlich
einer vollständigen
Eliminierung) gemeint.
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"Funktionell verknüpft" bezieht sich auf
die Situation, in der eine erste Nucleinsäure-Sequenz in eine funktionelle Beziehung
mit einer zweiten Nucleinsäure-Sequenz
gestellt ist. Beispielsweise ist ein Promotor funktionell mit einer
codierenden Sequenz verknüpft,
wenn der Promotor unter Regulierung der Transkription der codierenden
Sequenz wirkt. Im Allgemeinen können
funktionell verknüpfte
DNA-Sequenzen in enger Nachbarschaft sein oder fortlaufend sein
und, wenn erforderlich, zwei für
Protein codierende Regionen im selben Leseraster verbinden.
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"Polynucleotid" bezieht sich im
Allgemeinen auf beliebige RNA (z.B. mRNA)-, RNA-artige, DNA (z.B. cDNA oder genomische)-
oder DNA-artige Sequenzen, einschließlich, aber ohne Beschränkung, Einzelstrang-,
Doppelstrang- und Dreifachstrang-Sequenzen, Sense- oder Antisense-Stränge, Sequenzen,
die unter Verwendung von Nucleotidanaloga gebildet wurden, Hybridmoleküle, die
RNA und DNA umfassen, und RNA oder DNA, die modifizierte Basen enthalten.
Das Polynucleotid kann natürlich
auftretend oder synthetisiert sein.
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Der
Ausdruck "Polypeptid" bezieht sich auf
eine Aminosäure-Sequenz,
eine Oligopeptid-, Peptid-, Polypeptid- oder Protein-Sequenz oder
auf ein Fragment einer beliebigen dieser und auf natürlich vorkommende oder
synthetische Moleküle.
Er beinhaltet Aminosäure-Sequenzen, die entweder
durch natürliche
Prozesse, z.B. posttranslationales Prozessieren, oder durch chemische
Modifikationen, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, modifiziert
wurden (siehe z.B. Proteins – Structure
and Molecular Properties, Hrsg. Creighton, W.H. Freeman und Co.,
New York, NY, 2. Ausgabe, 1993; Posttranslational Covalent Modification
of Proteins, Hrsg. Johnson, Academic Press, New York, NY, 1983;
Seifter et al., Meth. Enzymol., 182: 626–46, 1990; und Rattan et al.,
Ann. NY Acad. Sci. 663: 48–62,
1992). Bekannte Modifikationen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Acetylierung, Acylierung, ADP-Ribosylierung, Amidierung, kovalente
Bindung von Flavin, kovalente Bindung der Häm-Gruppierung, kovalente Bindung
eines Nucleotids oder Nucleotid-Derivats, eines Lipids oder Lipid-Derivats
oder von Phosphotidylinositol, Vernetzung, Cyclisierung, Disulfidbindungsbildung,
Demethylierung, Bildung von Cystin oder Pyroglutamat, Formylierung,
gamma-Carboxylierung, Glykosylierung, GPI-Ankerbildung, Hydroxylierung,
Iodierung, Methylierung, Myristoylierung, Oxidation, protolytische
Behandlung, Phosphorylierung, Prenylierung, Racemisierung, Selenoylierung,
Sulfatierung, Transfer-RNA-vermittelte Addition von Amionsäuren an
Proteine, z.B. Arginylierung und Ubiquitinierung.
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Mit "PDE10A-Aktivität" ist eine PDE10A-vermittelte
Hydrolyse von cAMP und/oder cGMP in vitro, in vivo oder in situ
gemeint.
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Mit
einem "selektiven" PDE10A-Inhibitor
ist ein Agens gemeint, das PDE10A-Aktivität mit einer IC50, die wenigstens
10 Mal niedriger ist als die, die zur Inhibierung anderer PDEs beobachtet
wird, hemmt.
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Eine "Substitution" bezieht sich auf
den Ersatz einer oder mehrerer Aminosäuren oder Nucleotide durch
andere Aminosäuren
bzw. Nucleotide.
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Mit "submaximaler" Aktivierung von
Adenylatcyclase oder Guanylatcyclase ist Verabreichen einer Verbindung
mit einer Konzentration gemeint, die eine Zunahme an cAMP bzw. cGMP
erreicht, die etwa 10–50%, vorzugsweise
etwa 20–25%,
des Werts ist, der durch die maximal wirksame Konzentration der
Verbindung erreicht wird.
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"Transformation" oder "Transfektion" beschreibt einen
Prozess der genetischen Modifikation, durch welchen heterologe DNA
eintritt und eine Empfängerzelle
zur Expression der heterologen DNA fähig macht. Eine Transformation
kann in einer prokaryotischen oder eukaryotischen Wirtszelle nach
verschiedenen Methoden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, erfolgen.
Die Methode wird auf der Basis des Zelltyps, der transformiert wird,
ausgewählt
und umfasst, ist aber nicht beschränkt auf, virale Infektion,
Elektroporation, Hitzeschock, Lipofektion und Partikelbeschuss.
Die Ausdrücke "transformierte Zellen" oder "transfizierte Zellen" umfassen stabil
transformierte Zellen, in denen die insertierte DNA entweder als
autonom replizierendes Plasmid oder als Teil des Wirtschromosoms
zur Replikation fähig
ist, sowie transient transformierte oder transfizierte Zellen, die
die insertierte DNA oder RNA für
begrenzte Zeiträume
exprimieren. Alle derartigen transformierten oder transfizierten
Zellen werden als "transgen" bezeichnet.
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Eine "Variante" einer bestimmten
Nucleinsäure-Sequenz
ist als eine Nucleinsäure-Sequenz definiert, die
wenigstens 40% Sequenzidentität
zu der bestimmten Nucleinsäure-Sequenz über eine
bestimmte Länge von
einer der Nucleinsäure-Sequenzen
hat, wobei blastn mit "BLAST
2 Sequences"-Tool-Version
2.0.9, eingestellt auf Default-Parameter, verwendet wird. Solche
Sequenzen können über eine
bestimmte definierte Länge, z.B.
mindestens 50%, mindestens 60%, mindestens 70%, mindestens 80%,
mindestens 85%, mindestens 90%, mindestens 95% oder mindestens 98%
oder mehr, Sequenzidentität
haben. Eine Variante kann z.B. als eine "Allel"- (wie oben definiert), "Spleiß"-, "Spezies"- oder "polymorphe" Variante beschrieben
werden. Eine Spleißvariante
kann deutliche Identität
zu einem Referenzmolekül
haben, wird aber im Allgemeinen durch alternatives Spleißen von
Exonen während
einer mRNA-Bearbeitung
eine größere oder
kleinere Anzahl von Polynucleotiden haben. Das entsprechende Polypeptid
kann zusätzliche
funktionelle Domänen
besitzen oder ihm können
Domänen
fehlen, die im Referenzmolekül
vorhanden sind. Speziesvarianten sind Polynucleotid-Sequenzen, die
von einer Spezies zu einer anderen variieren. Die resultierenden
Polypeptide werden im Allgemeinen im Vergleich zu einem anderen
signifikante Aminosäureidentität haben.
Eine polymorphe Variante ist eine Variation in der Polynucleotid-Sequenz
eines besonderen Gens zwischen Individuen einer gegebenen Spezies.
Polymorphe Varianten können
auch "Einzel-Nucleotid-Polymorphismen" (SNPs) umfassen,
in denen die Polynucleotid-Sequenz um eine Nucleotidbase variiert.
Das Vorliegen von SNPs kann z.B. für eine bestimmte Population,
einen Krankheitszustand oder eine Neigung für einen Krankheitszustand indikativ
sein.
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Weitere
Merkmale und Vorzüge
der Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung und
aus den Ansprüchen
ersichtlich. Obgleich die Erfindung in Verbindung mit spezifischen
Ausführugsformen beschrieben
wird, wird es einzusehen sein, dass andere Änderungen und Modifikationen,
die durchgeführt werden
können,
auch Teil dieser Erfindung sind und auch im Rahmen der beigefügten Ansprüche liegen.
Diese Beschreibung soll Äquivalente,
Variationen, Verwendungen oder Anpassungen der Erfindung, die im
Allgemeinen den Prinzipien der Erfindung folgen, einschließlich Abweichungen
von der vorliegenden Offenbarung, die innerhalb der bekannten oder
gängigen
Praxis auf dem Fachgebiet liegen und die ohne übermäßiges Experimentieren ermittelt
werden können,
abdecken. Eine zusätzliche
Anleitung bezüglich
der Herstellung und Verwendung von Nucleinsäuren und Polypeptiden wird
in Standardwerken der Molekularbiologie, der Proteinwissenschaft
und Immunologie gefunden (siehe z.B. Davis et al., Basic Methods
in Molecular Biology, Elsevir Sciences Publishing, Inc., New York,
NY, 1986; Hames et al., Nucleic Acid Hybridization, IL Press, 1985;
Molecular Cloning, Sambrook et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Herausg. Ausubel et al., John Wiley and Sons; Current Protocols
in Human Genetics, Herausg. Dracopoli et al., John Wiley and Sons;
Current Protocols in Protein Science, Herausg. John E. Coligan et
al., John Wiley and Sons; und Current Protocols in Immunology, Herausg.
John E. Coligan et al., John Wiley and Sons). Alle hierin genannten
Publikationen gelten durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit als hier
aufgenommen.
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Beschreibung der Figur
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1A zeigt
die Polynucleotid-Sequenz, die für
Ratten-PDE10A (SEQ ID NO:1) codiert. 1B zeigt die
Aminosäure-Sequenz
für das
Ratten-PDE10A-Polypeptid (SEQ ID NO:2).
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Detaillierte
Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Screening-Assay auf Zellbasis
bereit, der mittelgroße
Projektionsneuronen des Striatums verwendet, um Agentien zu identifizieren,
die PDE10A-Aktivität
auf dem zellulären Level
inhibieren. Unter der Annahme des bestätigten hohen Levels an PDE10A
in mittelgroßen
Projektionsneuronen des Striatums (wie in Beispiel 1 unten näher beschrieben)
sind diese Zellen ausgezeichnete Kandidaten für eine Verwendung in einem
Assay auf Zellbasis zur Identifizierung von Inhibitoren der PDE10A-Aktivität. Solche
Inhibitoren sind z.B. einsetzbar, um Bewegungsstörungen oder Gemütsstörungen,
Angst, Psychosen, Drogen- bzw. Arzneimittelabhängigkeit und Störungen in
Form von Symptomen von Wahrnehmungsdefiziten, einsetzbar, wie es
außerdem
in der vorläufigen
US-Anmeldung 60/285 148 beschrieben wird. Die vorliegende Erfindung
betrifft auch Ratten-PDE10A-Polynucleotid- und -Polypeptid-Sequenzen.
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Assay auf Zellbasis zur
Identifizierung von PDE10A-Inhibitoren
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Der
Assay der Erfindung auf Zellbasis resultiert aus zwei Entdeckungen,
die in den Beispielen unten näher
beschrieben werden. Erstens, Papaverin ist ein selektiver PDE10A-Inhibitor. Und zweitens,
die Verabreichung von Papaverin an mittelgroße Projektionsneuronen produziert
ein eindeutiges Änderungsprofil
für die Level
von cAMP und cGMP. Dieses eindeu tige Profil zeigt, dass andere Agentien,
die dieselbe Kombination von Änderungen
zu cyclischen Nucleotiden in mittelgroßen Projektionsneuronen des
Striatums produzieren, auch als PDE10A-Inhibitoren identifiziert
werden. Zur Durchführung
des Assays werden mittelgroße
Projektionsneuronen des Striatums verwendet. Die Zellen können als
Primärkultur
hergestellt werden (siehe z.B. Ventimiglia et al., Eur. J. Neurosci.
7: 213–22,
1995). Alternativ kann eine immortalisierte Zelllinie von mittelgroßen Projektionsneuronen
des Striatums verwendet werden (Ehlich et al., Exp. Neurol. 167:
215–26,
2001; Cattaneo und Conti, J. Neuroscience Res. 53: 223–34, 1998;
Wainwright et al., J. Neuroscience 15: 676–88, 1995).
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Für eine primäre Zellkultur
werden die Neuronen präpariert,
durch Präparieren
des Gehirns aus einem Säugerembryo
(z.B. ein E17-Ratten- oder Maus-Embryo), Dissoziieren des Gewebes
in Einzelzellsuspension und Plattieren von Zellen in geeigneten
Gefäßen, z.B.
Platten mit mehreren Vertiefungen. Wenn es gewünscht wird, kann das Vorliegen
von mittelgroßen
Projektionsneuronen des Striatums in der Präparation bestimmt werden, indem
die GABA-Immunreaktivität (Ventimiglia
et al., supra) getestet wird; die Expression von PDE10A kann z.B.
durch Western-Blot- oder RNase-Schutzassay (siehe Beispiel 3 unten)
bestätigt
werden.
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Ein
Beispiel des Assayprotokolls ist wie folgt. Eine primäre Zellkultur
von mittelgroßen
Projektionsneuronen des Striatums (z.B. Ratte) am Tag 4–5 in vitro
wird mit Ca2+/Mg2+-freier,
Phosphat-gepufferter Salzlösung gewaschen
und für
etwa 1 Stunde in Phosphat-gepufferter Salzlösung, die 30 mM HEPES, pH 7,4,
1 mM CaCl2, 1 mg/ml Dextrose und 5 mM MgCl2 enthält,
vorinkubiert. Testagentien werden dann mit den Zellen in demselben
Puffer bei 37°C
für etwa
20 min inkubiert.
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Um
auf Änderungen
beim cAMP zu untersuchen, wird die Neuronenkultur auch mit einer
submaximalen Konzentration einer Verbindung, die Adenylatcyclase
stimuliert (z.B. 1 μM
Forskolin), inkubiert. Um auf Änderungen
bei cGMP zu untersuchen, wird die Neuronenkultur mit einer submaximalen
Konzentration einer Verbindung, die Guanylatcyclase stimuliert (z.B.
100 μM Natriumnitroprussid
(SNP)), inkubiert. Eine submaximale Konzentration einer Verbindung,
die die Erzeugung von cyclischen Nucleotiden stimuliert, ist eine
Konzentration, die 10–50%,
vorzugsweise 20–25%,
der maximal effektiven Konzentration erzeugt. Die Verbindung kann während der
Testagens-Inkubation oder über
einen Zeitraum, der auf die Testagens-Inkubation folgt (z.B. 1–5 min),
verabreicht werden.
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Zellen
werden lysiert, und die geeigneten cAMP- und cGMP-Level werden unter
Verwendung von Standardverfahren im Zelllysat gemessen. Beispielsweise
können
die cAMP- und cGMP-Level unter Verwendung von Szintillationsnäherungs-Assay
(SPA)-Kits (Kat. Nr. RPA 540 bzw. RPA 559, Amersham, Piscataway, NJ)
gemessen werden. Testagentien werden bei verschiedenen Konzentrationen
untersucht, so dass der EC200-Wert bestimmt
werden kann. Der EC200-Wert ist als die
Konzentration an Testagens definiert, die die cAMP- oder cGMP-Level
im Vergleich zu dem Level an cAMP oder cGMP, der in Lysaten aus
Zellen, die nicht mit dem Testagens behandelt wurden, gemessen wurde,
um 200% erhöht.
Idealerweise werden getrennte Proben von Zellen verwendet, um die
Cyclasen zu stimulieren und cyclische Nucleotidkonzentrationen zu
analysieren. Allerdings kann eine Stimulation von Adenylatcyclase
und Guanylatcyclase in einer einzelnen Probe von Zellen durchgeführt werden,
das Zelllysat kann in zwei Proben aufgeteilt werden, und dann können cAMP und
cGMP getrennt in diesen zwei Lysaten gemessen werden.
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Wenn
eine primäre
Kultur aus mittelgroßen
Projektionsneuronen des Striatums verwendet wird und die beispielhaften,
oben beschriebenen Assaybedingungen verwendet werden, wird ein Testagens
als ein PDE10A-Inhibitor identifiziert, wenn er eine Zunahme an
cAMP und cGMP verursacht, wobei das Verhältnis von cAMP-EC200-Wert/cGMP-EC200-Wert im Bereich von 1,75–5,25, vorzugsweise
2,5–4,5,
bevorzugter 3,0–4,0,
liegt. Wenn die bestimmten Zellen oder die Assaybedingungen von
den oben genannten abweichen, dann kann der Bereich von cAMP-EC200/cGMP-EC200, der
anzeigt, dass das Agens ein PDE10A-Inhibitor ist, bestimmt werden,
indem Papaverin als positive Kontrolle unter den geeigneten Bedingungen
getestet wird. Ein Agens wird als PDE10A-Inhibitor identifiziert,
wenn es ein Verhältnis
cAMP-EC200-Wert/cGMP-EC200-Wert
produziert, das mit dem Wert für
Papaverin vergleichbar ist (d.h., um nicht mehr als 50% variiert).
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Das
Assayverfahren der vorliegenden Erfindung kann alternative Standard-Zellherstellungsprotokolle (Misgeld
und Dietzel, Brain Res. 492: 149–57, 1989; Shi und Raypon,
J. Neurosci. 14: 4548–60,
1994; Mao und Wang, Mol. Brain. Res. 86: 125–37, 2001; Snyder et al., J.
Neuroscience 20: 4480–88,
2000), alternative Standardmethoden zur Stimulierung cyclischer
Nucleotidbildung (Svenningsson et al., Neuroscience 84: 223–28, 1998;
Glass und Felder, J. Neurosci. 17: 5327–33, 1997) und/oder alternative
Standardmethoden zur cyclischen Nucleotid-Detektion (Villegas und
Brunton, Analytical Biochem. 235: 102–3, 1996; Corbin et al., Methods
Enzymol. 159: 74–82,
1988) verwenden.
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Obgleich
der Assay der vorliegenden Erfindung auf Zellbasis an Testagentien
durchgeführt
werden kann, für
die keine Vorinformationen bezüglich
einer PDE10A-Inhibierung bekannt sind, ist es bevorzugt, dass der
Assay auf Zellbasis als Sekundärassay
verwendet wird, um zu bestätigen,
dass Agentien, die durch in vitro-Tests als PDE10A-Inhibitoren identifiziert
wurden, auch auf zellulärem
Level PDE10A inhibieren. Vorzugsweise sind die Agentien als selektive
PDE10A-Inhibitoren identifiziert. Als eine Alternative zum in vitro-Vorscreening
können
Agentien auch durch in vitro-Untersuchung nach Identifizierung im
Assay auf Zellbasis als PDE10A-Inhibitoren bestätigt werden.
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Für in vitro-Tests
würden
Agentien als selektive PDE10A-Inhibitoren identifiziert werden,
wenn die IC
50-Werte zur Inhibierung von
anderen PDEs als PDE10A wenigstens 10fach höher waren als der IC
50-Wert für
die PDE10A-Inhibierung. Um vergleichbare IC
50-Werte
zu erreichen, werden alle PDE-Assays bei cyclischen Nucleotidsubstratkonzentrationen
durchgeführt,
die äquivalent
proportional zu der Km des cyclischen Nucleotids für jedes
Enzym sind. Ein Screening-Typ zur Identifizierung von selektiven
PDE10A-Modulatoren verwendet native Enzyme, die aus Gewebe isoliert
wurden, oder rekombinante Enzyme, die aus transfizierten Wirtszellen,
z.B. Sf9-Insektenzellen (Fawcett, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97:
3702–07,
2000), Hefezellen (Loughney et al., US-Pat. Nr. 5 932 465) oder
COS-7-Zellen (Yuasa, J. Biol. Chem. 275: 31469–79, 2000) isoliert wurden.
Vorzugsweise ist das PDE10A-Enzym humanes (z.B. Loughney et al.,
US-Pat. Nr. 5 932 465, Lanfear et al.,
EP
967284 ), von der Maus (z.B. Lanfear et al.,
EP 967294 ) oder der Ratte (z.B. SEQ
ID NO:2).
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PDE10A-Aktivität wird z.B.
als Hydrolyserate eines geeigneten Substrats, [3H]cAMP
oder [3H]cGMP, gemessen. Diese Aktivität wird z.B.
durch Methoden auf SPA-Basis (Fawcett, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
97: 3702–47,
2000; Phillips et al., WO 00/40733, und Thompson et al., Biochem.
18: 5228, 1979 (wie modifiziert unter Verwendung des Produkts, Code
TRKQ7090/7100, Amersham Int'l
Ltd., Buckhamshire, England)) gemessen. Kurz, Proben, die das PDE10A-Enzym
enthalten, werden mit einem cAMP- oder cGMP-Substrat (Sigma Chemical),
von dem ein Teil (z.B. 1/4 bis 1/2) mit 3H
markiert ist (Amersham), in Kontakt gebracht. Reaktionen werden
z.B. in Mikrotiterplatten (z.B. Microfluor®-Platten,
Dynex Technologies, Chantilly, VA) durchgeführt und durch Zusatz von Yttriumsilikat
SPA-Perlen (Amersham), die einen Überschuss an nicht-markiertem
cyclischen Nucleotid enthalten, beendet. Nachdem sich die Perlen
im Dunklen absetzen gelassen wurden, werden die Platten mit einem
Mikrotiterplatten-Lesegerät
(z.B. TopCount®,
Packard, Meriden, CT) gelesen.
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PDE10A-Aktivität kann auch
durch Detektion von 32P-Phosphat, das aus 32P-cAMP oder 32P-cGMP freigesetzt
wird (wie es z.B. in Loughney et al., J. Biol. Chem. 271: 796–806, 1996,
und Loughney, US-Pat. Nr. 5 932 465, beschrieben ist) oder unter
Verwendung von Antikörpern
zur Unterscheidung zwischen den PDE-Substraten cGMP oder cMP und
ihren hydrolysierten Produkten (unter Verwendung von z.B. FlashPlateTM-Technik, NEN® Life
Sciences Products, Boston, MA) analysiert werden.
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Als
Alternative zum Analysieren der katalytischen PDE10A-Aktivität können Agentien
als PDE10A-positive Modulatoren oder negative Modulatoren (Antagonisten)
identifiziert werden, wenn sie die katalytische PDE10A-Aktivität indirekt
modulieren, z.B. via posttranslationaler Modifikation (z.B. Phosphorylierung),
Modulation von allosterischer Ligandenbindung (z.B. über die
GAF-Domäne
(Fawcett, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97: 3702–07, 2000)) oder durch Bindung
an PDE10A selbst, entweder an einer katalytischen oder allosterischen
regulatorischen Stelle. Verfahren zur Bestimmung der PDE10A-Phosphorylierung
und der allosterischen Ligandenbindung sind in der Literatur beschrieben
(siehe z.B. McAllister-Lucas et al., J. Biol. Chem. 270: 30671–79, 1995,
und Corbin et al., Eur. J. Biochem. 267: 2760–67, 2000).
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Die
Testagentien, die zum in vitro-Screening und im Assay der vorliegenden
Erfindung auf Zellbasis eingesetzt werden, können individuell ausgewählt werden
oder aus einer Verbindungsbibliothek erhalten werden. Solche Agentien
umfassen Peptide, aus der kombinatorischen Chemie stammende Molekül-Bibliotheken, die
aus Aminosäuren
mit D- und/oder L-Konfiguration hergestellt sind, Phosphopeptide,
Antikörper
und kleine organische und anorganische Verbindungen. Bibliotheken
umfassen biologische Bibliotheken, Bibliotheken natürlicher
Verbindungen, Peptoid-Bibliotheken (Bibliotheken von Molekülen, die
Funktionen von Peptiden haben, aber mit neuen, Nicht-Peptid-Hauptketten,
die gegenüber
einem enzymatischen Abbau resistent sind, aber bioaktiv bleiben)
(siehe z.B. Zuckermann, J. Med. Chem. 37: 2678–85, 1994), räumlich adressierbare
parallele Festphasen- oder Lösungsphasen-Bibliotheken,
synthetische Bibliotheksverfahren, die eine Entfaltung erfordern,
das "eine Perle-eine
Verbindung"-Bibliotheksverfahren
und synthetische Bibliotheksverfahren unter Verwendung einer Affinitätschromatographie-Selektion.
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Beispiele
für Verfahren
zur Synthese von Molekül-Bibliotheken
können
auf dem Fachgebiet gefunden werden, z.B. in DeWitt et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 90: 6909, 1993; Erd et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
91: 11422, 1994; Zuckermann et al., J. Med. Chem. 37: 2678, 1994;
Cho et al., Science, 261: 1303, 1995; Carrell et al., Angew. Chem.
Int. Ed. Engl. 33: 2061, 1994; und Gallop et al., J. Med. Chem.
37: 1233, 1994.
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Bibliotheken
von Verbindungen können
in Lösung
(z.B. Houghten, Biotechniques, 13: 412–421, 1992) oder an Perlen
(Lam, Nature 354: 82–841,
1991), auf Chips (Fodor, Nature 364: 555–556, 1993), Bakterien oder
Sporen (Ladner, US-Patent Nr. 5 223 409), Plasmiden (Cull et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 1865–1869, 1992) oder auf Phagen
(Scott et al., Science 249: 386–390,
1990; Devlin, Science 249: 404–406, 1990;
Cwirla et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 87: 6378–6382, 1990;
Felici, J. Mol. Biol. 222: 301–310,
1991; Ladner, supra) präsentiert
werden.
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Die codierende Nucleotid-Sequenz
und die Aminosäure-Sequenz
für Ratten-PDE10A
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Die
Erfindung umfasst isolierte oder gereinigte Ratten-PDE10A-Sequenz,
z.B. wie sie in 1B (SEQ ID NO:2) gezeigt ist.
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Die
Erfindung umfasst auch codierende Nucleotid-Sequenzen, die eine
Ratten-PDE10A codieren, wie sie z.B. in 1A gezeigt
sind.
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Die
Nucleinsäure-Sequenzen,
die für
die Ratten-PDE10A codieren, können
unter Verwendung einer partiellen Nucleotid-Sequenz und unter Anwendung
verschiedener Verfahren auf PCR-Basis, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, ausgedehnt werden, um stromaufwärts gelegene Sequenzen, z.B.
Promotoren und regulatorische Elemente, zu detektieren. Beispielsweise
verwendet ein Verfahren, das angewendet werden kann, Restriktionsstellen-PCR,
universelle und verschachtelte Primer, um eine unbekannte Sequenz
aus genomischer DNA innerhalb eines Klonierungsvektors zu amplifizieren
(siehe z.B. Sarkar, PCR Methods Applic. 2: 318–322, 1993). Ein anderes Verfahren,
inverse PCR, verwendet Primer, die in divergente Richtungen verlängern, um
eine unbekannte Sequenz aus einer zirkularisierten Matrize zu verlängern. Die
Matrize stammt aus Restriktionsfragmenten, die einen bekannten genomischen
Locus und umgebende Sequenzen umfassen (siehe z.B. Triglia et al.,
Nucleic Acids Res. 16: 8186, 1988). Ein drittes Verfahren, Capture-PCR,
involviert die PCR-Amplifikation von DNA-Fragmenten, die zu bekannten
Sequenzen in künstlicher
Chromosomen-DNA bei Menschen und Hefe be nachbart sind (siehe z.B.
Lagerstrom et al., PCR Methods Applic. 1: 111–119, 1991). Bei diesem Verfahren
können
mehrere Restriktionsenzym-Verdaue und Ligationen verwendet werden,
um eine "engineered" doppelsträngige Sequenz
in eine Region unbekannter Sequenz vor Durchführung der PCR zu insertieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann ein Polynucleotid der Erfindung in rekombinante DNA-Moleküle kloniert
werden, welche eine Expression des Ratten-PDE10A in geeigneten Wirtszellen
steuern. Die Nucleotid-Sequenzen der vorliegenden Erfindung können unter
Verwendung von Verfahren, die auf dem Fachgebiet allgemein bekannt
sind, genetisch verändert
werden, um die für
PDE10A codierenden Sequenzen für
eine Vielzahl von Zwecken, einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
Modifikation der Klonierung, Prozessierung und/oder Expression des
Genprodukts, zu verändern.
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DNA-Shuffling
durch statistische Fragmentierung und PCR-Neuanordnung von Genfragmenten
und synthetischen Oligonucleotiden kann verwendet werden, um die
Nucleotid-Sequenzen
technisch zu verändern.
Beispielsweise kann eine Oligonucleotid-vermittelte, ortsspezifische
Mutagenese eingesetzt werden, um Mutationen einzuführen, die
neue Restriktionsstellen schaffen, Glykosylierungsmuster verändern, Kodonpräferenz verändern, Spleißvarianten
produzieren, usw. In einer anderen Ausführungsform können Sequenzen, die
für eine
Ratten-PDE10A codieren, ganz oder teilweise unter Verwendung von
chemischen Verfahren, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, synthetisiert
werden (siehe z.B. Caruthers et al., Nucleic Acids Symp. Ser. 7:
215–223,
1980; und Horn et al., Nucleic Acids Symp. Ser. 7: 225–232, 1980).
Alternativ kann die Ratten-PDE10A selbst oder ein Fragment davon
unter Anwendung chemischer Verfahren synthetisiert werden. Beispielsweise
kann eine Peptidsynthese unter Verwendung verschiedener Festphasentechniken
durchgeführt
werden (siehe z.B. Roberge et al., Science 269: 202–204, 1995).
Eine automatisierte Synthese kann unter Verwendung des ABI 431A-Peptid-Synthesizers
(Perkin-Elmer, Norwalk, CT) erreicht werden. Zusätzlich kann die Aminosäure-Sequenz
von Ratten-PDE10A oder ein beliebiger Teil davon während einer
direkten Synthese verändert
werden und/oder mit Sequenzen aus anderen Proteinen oder einem Teil
davon kombiniert werden, um ein Varianten-Polypeptid zu produzieren.
Das Peptid kann im Wesentlichen durch präparative Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
gereinigt werden (siehe z.B. Chiez und Regnier, Methods Enzymol. 182:
392–421,
1990). Die Zusammensetzung der synthetischen Peptide kann durch
Aminosäureanalyse
oder durch Sequenzierung bestätigt
werden (siehe z.B. Creighton, Proteins, Structures and Molecular
Properties, WH Freeman, New York, NY, 1984).
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Expressionsvektoren
und Wirtszellen
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Um
eine biologisch aktive Ratten-PDE10A zu exprimieren, kann die Nucleotid-Sequenz, die für die Ratten-PDE10A
codiert, in einen geeigneten Expressionsvektor eingesetzt werden,
d.h., in einen Vektor, der die notwendigen Elemente für eine transkriptionale
und translationale Kontrolle der insertierten codierenden Sequenz
in einem geeigneten Wirt enthält.
Die se Elemente enthalten regulatorische Sequenzen, z.B. Enhancer,
konstitutive und induzierbare Promotoren und 5'- und 3'-untranslatierte Regionen, die aus dem
Vektor stammen und/oder den Polynucleotid-Sequenzen, die für eine Ratten-PDE10A
codieren. Solche Elemente können
in ihrer Stärke
und Spezifität
variieren. Spezifische Initiationssignale können auch verwendet werden, um
eine effizientere Translation von Sequenzen zu erreichen, die für das PDE10A-Polypeptid codieren.
Solche Signale umfassen das ATG-Initiationskodon bzw. ATG-Startkodon
und angrenzende Sequenzen, z.B. die Kozak-Sequenz. In Fällen, in
denen Sequenzen, die für
eine Ratten-PDE10A codieren, und ihr Startkodon und stromaufwärts gelegene
regulatorische Sequenzen in den geeigneten Expressionsvektor insertiert
werden, können
keine zusätzlichen
transkriptionalen oder translationalen Kontrollsignale benötigt werden.
Wenn allerdings nur codierende Sequenz oder ein Fragment davon insertiert
wird, sollten exogene translationale Kontrollsignale, die ein "Im-Raster-ATG-Startkodon" umfassen, durch
den Vektor bereitgestellt werden. Exogene translationale Elemente
und Startkodons können
unterschiedlichen Ursprungs sein, sowohl natürlichen als auch synthetischen
Ursprungs. Die Expressionseffizienz kann durch den Einschluss von
Enhancern, die für das
bestimmte Wirtszellsystem, das verwendet wird, geeignet sind, verstärkt werden
(siehe z.B. Scharf et al., Results Probl. Cell Differ. 20: 125–162, 1994).
Im Licht dieser Offenbarung können
Verfahren, die dem Fachmann gut bekannt sind, verwendet werden,
um Expressionsvektoren zu konstruieren, die Sequenzen, die für ein PDE10A-Polypeptid
codieren, und geeignete transkriptionale und translationale Kontrollelemente
enthalten. Diese Verfahren umfassen in vitro-DNA-Rekombinationstechniken,
Synthesetechniken und in vivo-Genrekombination (siehe z.B. Sambrook
et al., Molecular Cloning, Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Press, Plainview, NY, Kap. 4, 8 und 16–17, 1989; Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, New York,
NY, Kap. 9, 13 und 16, 1995). Es kann eine Vielzahl von Expressions-Vektor/Wirts-Systemen
verwendet werden, die Sequenzen, die für eine Ratten-PDE10A codieren,
enthalten und exprimieren. Diese umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Mikroorganismen, z.B. Bakterien, die mit rekombinanten Bakteriophagen-,
Plasmid- oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren transformiert sind;
Hefe, die mit Hefe-Expressionsvektoren (z.B. Episome, chromosomale
Elemente) transformiert ist; Insektenzellsysteme, die mit viralen Expressionsvektoren
(z.B. Baculovirus, Paponavirus, Yaccinia, Adenovirus, Pockenvirus,
Tollwutvirus und Retrovirus) infiziert sind; Planzenzellsysteme,
die mit viralen Expressionsvektoren (z.B. Blumenkohlmosaikvirus, CaMV
oder Tabakmosaikvirus, TMV), mit bakteriellen Expressionsvektoren
(z.B. Ti oder pBR322-Plasmide) transformiert
sind oder Tierzellsystemen. Die Erfindung ist durch die verwendeten
Wirtszellen nicht beschränkt.
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In
bakteriellen Systemen kann eine Reihe von Klonierungs- und Expressionsvektoren
(in Abhängigkeit von
der für
Polynucleotid-Sequenzen, die für
die Ratten-PDE10A codieren, vorgesehenen Verwendung ausgewählt werden.
Beispielsweise kann eine Routineklonierung, Subklonierung und Ausbreitung
von Polynucleotid-Sequenzen, die für das Ratten-PDE10A- Polypeptid codieren,
erreicht werden, indem ein multifunktioneller E. coli-Vektor, wie
z.B. pBlueScript (Stratagene, La Jolla, CA) oder pSport1-Plasmid
(Life Technologies, Gaithersburg, MD) verwendet wird. Eine Ligation
von Sequenzen, die für
das Ratte-PDE10A-Polypeptid codieren, in die Mehrfachklonierungsstellen
unterbricht das lacZ-Gen, was ein colorimetrisches Screeningverfahren zur
Identifizierung von transformierten Bakterien, die rekombinante
Moleküle
enthalten, ermöglicht.
Außerdem können diese
Vektoren für
eine in vitro-Transkription, Didesoxysequenzierung, Einzelstrang-Wiedergewinnung mit
Helferphage und Schaffung von verschachtelten Deletionen in der
klonierten Sequenz einsetzbar sein (siehe z.B. Van Heeke und Schuster,
J. Biol. Chem. 264: 5503–5509,
1989). Wenn große
Mengen an PDE10A-Polypeptid benötigt
werden, z.B. zur Produktion von Antikörpern, können Vektoren, die eine Expression
von PDE10A-Polypeptid auf hohem Level steuern, eingesetzt werde.
Z.B. können
Vektoren, die den starken, induzierbaren T5- oder T7-Bakteriophagen-Promotor
enthalten, verwendet werden.
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Rekombinante
Protein-Expression kann in Wirtsbakterien maximiert werden, indem
ein genetischer Hintergrund bereitgestellt wird, bei dem die Wirtszelle
ein verschlechtertes Vermögen
hat, das rekombinante Protein proteolytisch zu spalten (Gottesman
et al., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185: 119–28, 1990).
Alternativ kann die Polynucleotid-Sequenz so verändert werden, dass eine bevorzugte
Kodonverwendung für
eine spezifische Wirtszelle, z.B. E. coli, bereitgestellt wird (Wada
et al., Nucleic Acids Res. 20: 2111–18, 1992).
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In
Hefe-Expressionssystemen kann eine Reihe von Vektoren, die konstitutive
oder induzierbare Promotoren enthalten, z.B. alpha-Faktor-, Alkoholoxidase-
oder PGH-Promotoren, verwendet werden, z.B. in der Hefe Saccharomyces
cerevisiae oder Pichia pastoris. Außerdem steuern solche Vektoren
entweder die Sekretion oder die intrazelluläre Retention von exprimierten
Proteinen und ermöglichen
den Einbau von Fremdsequenzen in das Wirtsgenom zur stabilen Vermehrung
(siehe z.B. Ausubel, 1995; Bitter et al., Methods Enzymol. 153:
516–544,
1987; und Scorer et al., BioTechnology 12: 181–184, 1994). Zur Expression
der Ratten-PDE10A
können
auch Pflanzensysteme verwendet werden. Die Transkription von Sequenzen,
die für PDE10A-Polypeptid
codieren, kann durch virale Promotoren gesteuert werden, z.B. die
35S- und 19S-Promotoren von CaMV, die allein oder in Kombination
mit der omega-Leadersequenz aus TMV verwendet werden (Takamatsu,
EMBO J. 6: 307–311,
1987). Alternativ können
Pflanzen-Promotoren, z.B. die kleine Untereinheit von RUBISCO oder
Hitzeschock-Promotoren,
verwendet werden (siehe z.B. Coruzzi et al., EMBO J. 3: 1671–1680, 1984;
Broglie et al., Science 224: 838–843, 1984; und Winter et al.,
Results Probl. Cell Differ. 17: 85–105, 1991). Diese Konstrukte
können
durch direkte DNA-Transformation oder durch Pathogenvermittelte Transfektion
in Pflanzenzellen eingeführt
werden (siehe z.B. The McGraw Hill Yearbook of Science and Technology,
McGraw Hill, New York, NY, S. 191–196, 1992).
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In
Säugerzellen
kann eine Reihe von Expressionssystemen auf viraler Basis eingesetzt
werden. In Fällen,
in denen ein Adenovirus als Expressionsvektor eingesetzt wird, können Se quenzen,
die für PDE10A-Polypeptid
codieren, in einen Adenovirus-Transkriptions-/Translations-Komplex
ligiert werden, der aus dem späten
Promotor und der dreiteiligen Leadersequenz besteht. Eine Insertion
in eine nicht-essentielle E1- oder E3-Region des viralen Genoms
kann verwendet werden, um ein infektiöses Virus zu erhalten, das Ratten-PDE10A
in infizierten Wirtszellen exprimiert (siehe z.B. Logan und Shenk,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 3655–3659, 1984). Zusätzlich können Transkriptionsenhancer,
z.B. der Rous-Sarcoma-Virus (RSV)-Enhancer, verwendet werden, um eine
Expression in Säugerwirtszellen
zu erhöhen.
Vektoren auf SV40-Basis oder EBV-Basis können auch für eine Proteinexpression auf
hohem Level verwendet werden.
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HACs,
BACs oder YACs können
auch verwendet werden, um größere DNA-Fragmente
abzugeben, die in einem Plasmid enthalten sein können und aus einem Plasmid
exprimiert werden können.
Beispielsweise werden HACs mit etwa 6 kb bis 10 Mb konstruiert und über herkömmliche
Abgabeverfahren (Liposome, polykationische Aminopolymere oder Vesikel)
für therapeutische
Zwecke abgegeben (siehe z.B. Harrington et al., Nat. Genet. 15:
345–355,
1997). Zur Langzeitproduktion von rekombinanten Proteinen in Säugersystemen
ist eine stabile Expression der Ratten-PDE10A in Zelllinien bevorzugt.
Beispielsweise können
Sequenzen, die für Ratten-PDE10A
codieren, in Zelllinien transformiert werden, indem Expressionsvektoren
verwendet werden, welche virale Replikationsursprünge und/oder
endogene Expressionselemente und ein selektierbares Markergen auf
demselben oder einem getrennten Vektor enthalten können. Nach
Einführung
des Vektors können
die Zellen für
etwa 1 bis 2 Tage in angereicherten Medien wachsen gelassen werden,
bevor auf selektive Medien umgestellt wird. Der Zweck des selektierbaren
Markers besteht darin, Resistenz gegenüber einem selektiven Mittel
zu verleihen, und sein Vorliegen erlaubt Wachstum und Gewinnung
von Zellen, welche die eingeführten Sequenzen
erfolgreich exprimieren. Resistente Klone von stabil transformierten
Zellen können
unter Verwendung von Gewebekulturtechniken, die für den Zelltyp
geeignet sind, vermehrt werden.
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Die
Erfindung umfasst auch Vektoren, in denen die hierin beschriebenen
Nucleinsäure-Sequenzen in umgekehrter
Orientierung in den Vektor kloniert sind, aber funktionell an eine
regulatorische Sequenz gebunden sind, die eine Transkription von
Antisense-RNA erlaubt. So kann ein Antisense-Transkript für die gesamten Nucleinsäuremolekül-Sequenzen
oder einen Teil der Nucleinsäuremolekül-Sequenzen,
die hierin beschrieben sind, einschließlich codierender und nicht-codierender
Regionen, produziert werden. Eine Expression dieser Antisense-RNA unterliegt jedem
der Parameter, die oben in Verbindung mit Expression der Sense-RNA
beschrieben wurden.
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Es
kann eine beliebige Reihe von Selektionssystemen eingesetzt werden,
um transformierte Zelllinien zu isolieren. Diese umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf, die Herpes simplex-Virus-Thymidinkinase- und Adeninphosphoribosyltransferase-Gene
zur Verwendung in TK–- bzw. APR–-Zellen
(siehe z.B. Wigler et al., Cell 11: 223–232, 1997; Lowy et al., Cell
22: 817–823,
1980). Es kann auch Antimetabolit-, Antibiotikum- oder Herbizid-Resistenz
als Basis für
eine Selektion verwendet werden. Beispielsweise verleiht Dhfr Resistenz
gegen Methotrexat; Neo verleiht Resistenz gegen die Aminoglykoside
Neomycin und G-418; und Als und Pat verleihen Resistenz gegen Chlorsulfuron
bzw. Phosphinotricin-Acetyltransferase (siehe z.B. Wigler et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77: 3567–3570, 1980; Colbere-Garapin
et al., J. Mol. Biol. 150: 1–14,
1981). Es wurden weitere selektierbare Gene beschrieben, z.B. TrpB
und HisD, die den zellulären
Bedarf an Metboliten ändern (siehe
z.B. Hartman und Mulligan, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 8047–8051, 1988).
Sichtbare Marker, z.B. Anthocyanine, grün fluoreszierende Proteine
(GFP; Clontech, Palo Alto, CA), β-Glucuronidase
und ihr Substrat β-Glucuronid
oder Luciferase und ihr Substrat Luciferin können verwendet werden. Diese
Marker können
nicht nur verwendet werden, um Transformanten zu identifizieren,
sondern auch, um die Menge an transienter oder stabiler Proteinexpression,
die einem spezifischen Vektorsystem zuzuschreiben ist, quantitativ
zu bestimmten (siehe z.B. Rhodes, Methods Mol. Biol. 55: 121–131, 1995).
Obgleich das Vorliegen/Fehlen von Marker-Gen-Expression nahe legt,
dass das Gen von Interesse auch vorliegt, kann es notwendig sein,
das Vorliegen und die Expression des Gens zu bestätigen. Wenn
beispielsweise die Sequenz, die für Ratten-PDE10A codiert, in
eine Marker-Gen-Sequenz
insertiert wird, können
transformierte Zellen, die Sequenzen enthalten, die für PDE10A-Polypeptid
codieren, durch Fehlen der Marker-Gen-Funktion identifiziert werden.
Alternativ kann ein Marker-Gen in Tandemanordnung mit einer Sequenz,
die PDE10A-Polypeptid
codiert, unter die Kontrolle eines einzelnen Promotors gestellt
werden. Eine Expression des Marker-Gens als Reaktion auf Einführung oder
Selektion zeigt üblicherweise
auch die Expression der Tandem-PDE10A-Sequenz an.
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Im
Allgemeinen können
Wirtszellen, die die Nucleinsäure-Sequenz
enthalten, die für
die Ratten-PDE10A codiert, und die die Ratten-PDE10A exprimieren,
durch eine Vielzahl von Verfahren identifiziert werden, die dem
Fachmann bekannt sind. Diese Verfahren umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf, DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierungen, PCR-Amplifikation und
Protein-Bioassay- oder Immunoassay-Techniken, welche Technologien
auf Membran-, Lösungs-
oder Chip-Basis zur Detektion und/oder Quantifizierung von Nucleinsäure- oder
Protein-Sequenzen umfassen.
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Immunologische
Verfahren zum Detektieren und Messen der Expression von PDE10A unter
Verwendung spezifischer polyklonaler oder monoklonaler Antikörper sind
auf dem Fachgebiet bekannt. Beispiele für solche Techniken umfassen
Enzym-gekoppelte Immunadsorptionsbestimmungen (ELISA), Radioimmunoassays
(RIAs), Western-Blots, Immunpräzipitation,
Immunfluoreszenz und Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierung (FACS).
Diese und andere Assays sind auf dem Fachgebiet gut bekannt (siehe
z.B. Hampton, Serological Methods, A Laboratory Manual, APS Press,
St. Paul, MN, Sekt. IV, 1990; Coligan et al., Current Protocols
in Immunology, Greene Pub. Associates and Wiley-Interscience, New
York NY, 1997; und Pound, Immunochemical Protocols, Humana Press,
Totowa, NJ, 1998). Dem Fach mann ist eine große Vielzahl von Markierungen
und Konjugationstechniken bekannt, und diese können in verschiedenen Nucleinsäure- und
Aminosäure-Assays eingesetzt
werden.
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Mittel
zur Herstellung markierter Hybridisierungs- oder PCR-Sonden zum
Detektieren von Sequenzen, die mit Polynucleotiden in Verbindung
stehen, welche für
Ratten-PDE10A codieren, umfassen Oligomarkierung, Nicktranslation,
Endmarkierung oder PCR-Amplifikation unter Verwendung eines markierten
Nucleotids.
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Alternativ
können
die Sequenzen, die die Ratten-PDE10A oder beliebige Fragmente davon
codieren, in einen Vektor für
die Produktion einer mRNA-Sonde kloniert werden. Solche Vektoren
sind auf dem Fachgebiet bekannt, sind im Handel erhältlich und
können
zur in vitro-Synthese
von RNA-Sonden durch Zusatz einer geeigneten RNA-Polymerase, z.B.
T7, T3 oder SP6, und markierter Nucleotide verwendet werden. Diese
Verfahren können
unter Verwendung einer Vielzahl im Handel erhältlicher Kits (z.B. Amersham
Pharmacia Biotech, Piscataway, NJ; Promega, Madison, WI; und US
Biochemical, Cleveland, OH) durchgeführt werden. Geeignete Reportermoleküle oder
Markierungen, die zur Vereinfachung der Detektion verwendet werden
können, umfassen
Radionuclide, Enzyme, fluoreszierende, chemilumineszierende oder
chromogene Mittel, wie auch Substrate, Cofaktoren, Inhibitoren,
magnetische Partikel, und dergleichen.
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Wirtszellen,
die mit Nucleotid-Sequenzen, die PDE10A-Polypeptid codieren, transformiert
sind, können
unter Bedingungen, die für
die Expression und Gewinnung des Proteins aus Zellkultur geeignet
sind, kultiviert werden. Das durch eine transformierte Zelle produzierte
Protein kann in Abhängigkeit
von der Sequenz und/oder dem Vektor, der verwendet wird, sezerniert
oder intrazellulär
zurückgehalten
werden. Wie der Fachmann auf dem Gebiet erkennen wird, können Expressionsvektoren,
die Polynucleotide enthalten, welche für die Ratten-PDE10A codieren,
so konzipiert sein, dass sie Signal-Sequenzen enthalten, welche
eine Sekretion der Ratten-PDE10A durch eine prokaryotische oder
eukaryotische Zellmembran steuern. Außerdem kann ein Wirtszellstamm
auf seine Fähigkeit,
Expression der insertierten Sequenzen zu modulieren oder das exprimierte
Protein in gewünschter
Weise zu prozessieren, gewählt
werden. Solche Modifikationen des Polypeptids umfassen, sind aber
nicht beschränkt
auf, Acetylierung, Carboxylierung, Glykosylierung, Phosphorylierung,
Lipidierung und Acylierung. Eine posttranslationale Prozessierung,
die eine "Prepro"- oder "Pro"-Form des Proteins
spaltet, kann ebenfalls verwendet werden, um Protein-Targeting,
-Faltung und/oder -Aktivität
zu spezifizieren.
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Verschiedene
Wirtszellen, die eine spezifische zelluläre Maschinerie und charakteristische
Mechanismen für
posttranslationale Aktivitäten
haben (z.B. CHO, HeLa, MDCK, HEK293 und W138), sind von der American
Type Culture Collection (ATCC, Manassas, VA) erhältlich und können so
gewählt
werden, dass sie die korrekte Modifikation und Prozessierung des
Fremdproteins gewährleisten.
In einer anderen Ausführungsform der
Erfindung können
natürliche,
modifizierte oder rekombinante Nucleinsäure-Sequenzen, die für das PDE10A- Polypeptid codieren,
an eine heterologe Sequenz ligiert sein, was in einer Translation
eines Fusionsproteins in einem der vorstehend genannten Wirtssysteme
resultiert. Beispielsweise kann ein chimäres PDE10A-Protein, das eine
heterologe Gruppierung enthält,
die durch einen im Handel verfügbaren
Antikörper erkannt
werden kann, das Screening von Peptid-Bibliotheken auf Modulatoren
der PDE10A-Polypeptid-Aktivität
erleichtern. Heterologe Protein- und Peptidgruppierungen können auch
eine Reinigung von Fusionsproteinen unter Verwendung im Handel verfügbarer Affinitätsmatrizes
erleichtern. Solche Gruppierungen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Glutathion S-Transferase (GST), Maltose-bindendes Protein (MBP),
Thioredoxin (Trx), Calmodulin-bindendes Peptid (CBP), 6-His, FLAG,
c-myc und Hämagglutinin
(HA). GST, MBP, Trx, CBP und 6-His ermöglichen eine Reinigung ihrer
verwandten Fusionsproteine an immobilisiertem Glutathion, Maltose,
Phenylarsinoxid, Calmodulin und Metallchelat-Harzen. FLAG, c-myc
und Hämagglutinin
(HA) ermöglichen
eine Immunaffinitätsreinigung
von Fusionsproteinen unter Verwendung von im Handel verfügbaren monoklonalen
und polyklonalen Antikörpern,
welche diese Epitop-Tags spezifisch erkennen. Ein Fusionsprotein kann
auch so manipuliert sein, dass es eine proteolytische Spaltungsstelle
enthält,
die zwischen der für PDE10A-Polypeptid
codierenden Sequenz und der heterologen Protein-Sequenz lokalisiert
ist, so dass PDE10A-Polypeptid nach Reinigung von der heterologen
Gruppierung abgespalten werden kann. Verfahren zur Fusionsprotein-Expression
und -Reinigung werden in Ausubel (1995, supra, Kap. 10) diskutiert.
Es können auch
eine Reihe von im Handel verfügbaren
Kits eingesetzt werden, um Expression und Reinigung von Fusionsproteinen
zu erleichtern.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann eine Synthese einer radioaktiv markierten Ratten-PDE10A
in vitro erreicht werden, indem das TNT-Kaninchen-Retikulozytenlysat
oder das Weizenkeimextrakt-System (Promega) verwendet wird. Diese
Systeme verbinden Transkription und Translation von Protein-codierenden
Sequenzen, die funktionell mit dem T7-, T3- oder SP6-Promotor verbunden
sind. Eine Translation erfolgt in Gegenwart einer radioaktiv markierten
Aminosäure,
z.B. 35S-Methionin.
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Fragmente
der Ratten-PDE10A können
nicht nur durch Rekombinationsmittel, sondern auch durch direkte
Peptidsynthese unter Verwendung von Festphasentechniken produziert
werden (siehe z.B. Creighton, supra, S. 55–60). Eine Proteinsynthese
kann durch manuelle Techniken oder durch Automatisierung durchgeführt werden.
Eine automatisierte Synthese kann z.B. unter Verwendung des ABI® 431A-Peptidsynthesizers (Perkin-Elmer)
erreicht werden. Verschiedene Fragmente der Ratten-PDE10A können getrennt
synthetisiert werden und dann unter Produktion des Volllängenmoleküls kombiniert
werden.
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Nucleinsäure-Arrays
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
Nucleinsäure-Detektionskits,
z.B. Arrays oder Mikroarrays von Nucleinsäure-Molekülen, bereit, die auf der in 1A bereitgestellten
Sequenzinformation basieren.
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Die
Ausdrücke
Arrays oder Mikroarrays, wie sie hier verwendet werden, beziehen
sich auf einen Array verschiedener Polynucleotide oder Oligonucleotide,
die auf einem Substrat, z.B. Papier, Nylon oder einem anderen Membrantyp,
Filter, Chip, Glasobjektträger
oder einem anderen geeigneten festen Träger synthetisiert werden. In
einer Ausführungsform
wird der Mikroarray nach den Verfahren hergestellt und verwendet,
die in Chee et al., US-Pat. Nr. 5 837 832, Chee et al., WO 95/11995,
Lockhart et al., Nat. Biotech. 14: 1675–80, 1996, Schena et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 93: 10614–19,
1996 beschrieben sind. Andere Arrays werden durch die Verfahren
produziert, die in Brown et al., US-Pat. Nr. 5 807 522 und in Baldeschwieler
et al., WO 95/25116 beschrieben sind.
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Beispiel 1: PDE10A-Expressionsmuster
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Es
wurde früher
berichtet, dass PDE10A-mRNA im Gehirn im Striatum, Nucleus accumbens
und im Tuberculum olfactoriurm vorkommt (Lanfear und Robas,
EP 0967284 ). Die folgenden
Experimente bestätigten diese
Feststellungen und charakterisierten eine PDE10A-Expression in Mäusen und Ratten weiter.
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Gehirn-Sektion.
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Maus-
und Ratten-Gehirne wurden nach schneller Enthauptung gesammelt,
in Isopentan auf Trockeneis gefroren und in 20 μm-Schnitte mit einem Hacker-Bright-Kryostat
(Hacker Instruments, Fairfield, NJ) geschnitten. Schnitte von allen
Ebenen des Maus- und Rattengehirns wurden auf vorher mit VectabondTM-Reagens (Vector Laboratories, Bulingame,
CA) beschichtete Objektträger
in getautem Zustand aufgebracht, in 4%iger Paraformaldehydlösung fixiert,
in Ethanol dehydratisiert und mit einem Trocknungsmittel in luftdichten Behältern bei
4°C bis
zur Verwendung gelagert.
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Bildung einer Messenger-RNA-Sonde.
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Plasmid-DNA,
enthaltend ein 914 Basenpaar-Fragment, das aus Maus-PDE10A-cDNA
isoliert worden war (entsprechend den Basenpaaren 380-1294), wurde
in E. coli (DHSα),
die in Suspensionskultur wachsen gelassen worden waren, insertiert.
Die Plasmid-DNA wurde mit einem Qiagen® Maxi-Prep-Kit
(Qiagen, Valencia, CA) extrahiert und bis zur Verwendung gelagert.
Für die
Antisense-Sonde wurde das Plasmid mit XbaI-Restriktionsendonuclease
linearisiert. Für
die Sense-Sonde wurde Plasmid mit EcoRI-Restriktionsenzym linearisiert.
Die Matrizen-DNA wurde dann unter Verwendung eines Qiaquick®-PCR-Kits
(Qiagen) gereinigt und transkribiert und mit 33P-UTP
unter Verwendung eines MaxiscriptTM-Kits
(Ambion, Austin, TX) markiert. Eine Antisense-Sonde wurde mit T7-Polymerase
erzeugt, und eine Sense-Sonde wurde mit SP6-Polymerase erzeugt. Finale
markierte Ribo-Sonden wurden unter Verwendung einer G50 QuickSpinTM-Säule
(Novagen, Madison, WI) hergestellt und in kommerziellem Hybridisierungspuffer
(Novagen) verdünnt.
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In situ-Hybridisierung.
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Auf
Objektträgern
montierte Gehirnschnitte wurden in Proteinase K (1 μg/ml) für 5 min
inkubiert, in RNase-freiem Wasser gespült, in 0,1 M Triethylamin (TEA)
bei pH 8,0 suspen diert und durch Zusatz von 0,25% Essigsäureanhydrid
für 5 min
acetyliert. Die Sonden wurden auf die auf Objektträger montierten
Schnitte in einem Volumen von 10–25 μl/Schnitt, enthaltend 33P (0,5–1 × 106 cpm pro Schnitt) aufgetragen. Als Kontrolle wurde
eine kleine Anzahl von Mausgehirnschnitten mit RNase (A) (20 μg/ml) vor
Hybridisierung vorbehandelt. Die Schnitte wurden über Nacht
in feuchter Umgebung bei 50°C
inkubiert und dann in 2 × SSC
gespült,
mit RNase A behandelt, um einzelsträngige RNA zu zerstören, in
einer Standardreihe von Waschgängen
gewaschen und in abgestuften Reihen von Ethanollösungen dehydratisiert. Die
resultierenden Objektträger
wurden in Standard-Röntgenstrahlkassetten
einem β-Max-Film
(Amersham, Piscataway, NJ) gegenübergestellt
und für
5–10 Tage
belichtet.
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Nach
Filmbelichtung wurden die Objektträger in Kodak® NTB-2-Emulsion
(Eastman Kodak Co., Rochester, NY, 1:1 mit Wasser verdünnt, bei
43°C unter
Sicherheitslichtbedingungen eingetaucht. Die Objektträger wurden
an der Luft getrocknet und für
2 Wochen während
einer Lagerung bei –20°C in totaler
Dunkelheit belichtet. Die Objektträger wurden in Kodak® D-19-Entwickler
und Kodak®-Fixierungsmittel
bei 19°C
entwickelt. Die Objektträger
wurden mit 1% Toluidin Blau gegengefärbt, in Alkohol dehydratisiert
und mit einem Deckglas bedeckt.
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PDE10A-spezifische Antikörper.
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Ein
Antikörper,
der gegen das Ratten-PDE10A-Polypeptid gerichtet ist, wurde für Immuncytochemie-Studien
erzeugt. Die Volllängen-Ratten-PDE10A-Sequenz
(1B, SEQ ID NO:2) mit einem C-terminalen His-Tag
wurde in Sf9-Insektenzellen nach früher beschriebenen Verfahren
exprimiert (Fawcett et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97: 3702–07, 2000).
Eine Drei-Stufen-Reinigung
unter Verwendung von Ni-NTA-Chromatographie, Pufferaustausch und
Anionenaustauschchromatographie führte zu einem Endprodukt, das
95% rein war, die geeignete vorausgesagte Masse von 97 kD, bestimmt
durch Massenspektrometrie, hatte, und das cGMP-Hydrolyse-Aktivität hatte.
Gereinigte PDE10A wurde verwendet, um Mäuse zu immunisieren, und unter Verwendung
von Standardprotokollen wurden klonale Hybridome hergestellt. Zur
Verwendung wurde ein Antikörper,
als 24F3.F11 bezeichnet, gewählt.
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Die
Affinität
des monoklonalen 24F3.F11-Antikörpers
für humane
und Ratten-PDE10A wurde unter Verwendung von Zelllysaten aus einer
Sf9-Zelllinie, die humane PDE10A exprimierte, und einer Sf9-Zelllinie, die
Ratten-PDE10A exprimierte, getestet. Der monoklonale 24F3.F11-Antikörper erkennt
rekombinante Ratten- und humane PDE10A. Lysate aus den rekombinanten
Zellen, wie auch aus Kontroll-Sf9-Zellen, wurden einer Gelelektrophorese
unterworfen. Blots des Gels wurden dann mit dem 24F3.F11-Antikörper inkubiert,
und eine Bindung des 24F3.F11-Antikörpers an die Blots wurde bestimmt.
In der Bahn, die Lysate aus Sf9-Zellen, die
kein rekombinantes Protein exprimierten, enthielt, wurde keine PDE10A-Immunreaktivität beobachtet.
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Die
Spezifität
des 24F3.F11-Antikörpers
für PDE10A
wurde mit PDEs aus den anderen zehn PDE-Gen-Familien verglichen.
Der 24F3.F11-Antikörper
reagierte mit keiner anderen PDE kreuz.
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Inmuncytochemie und Western-Blot.
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Die
Expression von PDE10A in verschiedenen Regionen von Rattengehirn
wurde durch Western-Blotting mit dem 24F3.F11-Antikörper und
durch Immuncytochemie bestimmt. Für Western-Blot-Analysen wurden Ratten
durch Enthauptung getötet,
und die Gehirne wurden schnell entfernt und auf Eis gekühlt. Verschiedene Gehirnregionen
wurden identifiziert und unter Anwendung von Standardtechniken einer
Mikrodissektion unterzogen. Gehirnsektionen wurden in 10 Volumina
Puffer (250 mM NaCl, 50 mM Tris-HCl, pH 7,5, 5 mM EDTA, 0,1% NP-40)
in einem Glas/Glas-Homogenisator homogenisiert. Lysate wurden mit
4000 UpM zentrifugiert (Eppendorf, Hamburg, Deutschland, Modell
5417R), und Überstände wurden
Western-Blot-Analysen unter Anwendung von Standardprotokollen unterworfen.
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Zur
Immuncytochemie wurden Rattengehirne in 10% gepuffertem Formalin
(pH 7,0) für
24 Stunden tauchfixiert und dann in Paraffin eingebettet. Schnitte
(6 μm) wurden
von Paraffin befreit und in destilliertem Wasser hydratisiert. Maskierte
Epitope wurden unter Verwendung eines Citratpuffers (pH 6) wiedergewonnen, für 20 min
auf 96°C
erwärmt.
Die Schnitte wurden bei Raumtemperatur mit dem 24F3.F11-Antikörper (1,2 μg/ml) für 60 min
inkubiert. Als Kontrolle wurden ein IgG1-Isotyp-Kontrollantikörper und
der 24F3.F11-Antikörper,
die mit einer sättigenden
Konzentration (bestimmt durch Western-Blot) an PDE10A vorabsorbiert
worden waren, parallel an doppelten Schnitten inkubiert. Eine positive
Färbung
wurde unter Verwendung des Avidin-Biotin-HRP-Komplexes detektiert
und mit Diaminobenzidin (DAB) sichtbar gemacht. Bei IgG1- und vorabsorbierten
F11-Kontrollen wurde kein Reaktionsprodukt beobachtet.
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PDE 10A-mRNA-Lokalisierung.
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Autoradiogramme
der PDE10A-Antisense-markierten Mausgehirnschnitte zeigten ein hochspezifisches
Hybridisierungssignal. Eine dichte Markierung wurde nur in drei
Bereichen gefunden: dorsales Striatum (Caudate und Putamen), Ventralstriatum
(Nucleus accumbens) und Tuberculum olfactorium. Im Striatum und Nucleus
accumbens wurde PDE10A-mRNA in den mittelgroßen Projektionsneuronen des
Striatums (striatal medium spiny neurons) in hohem Maße exprimiert,
welche etwa 95% aller in diesen Strukturen gefundenen Neuronen darstellen.
Eine geringere Markierungsdichte wurde im Gyrus dentatus und in
CA-Schichten des Hippokampus und in der Körnerzellschicht des Cerebellums
festgestellt. Es wurde kein deutlicher Unterschied im Markierungsmuster
im Rattengehirn im Vergleich zur Maus gesehen.
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Eine
in situ-Markierung von PDE10A war spezifisch. Mausgehirnschnitte,
die mit RNase A vor Hybridisierung vorbehandelt worden waren, wiesen
keinen sichtbaren Markierungseinbau auf.
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Es
gab eine sehr gute Übereinstimmung
zwischen PDE10A-mRNA-Lokalisierungsbereichen und solchen Bereichen,
die klassischerweise mit einer hohen Dopamin-Rezeptorexpression
assoziiert sind. Diese Ähnlichkeit
wurde außerdem
durch Emulsionsautoradiogramme gestützt, die im Vergleich zu Filmautoradiographie
eine subzelluläre
Lokalisierung und erhöhte
Auflösung
liefern. Ein dichter Einbau von Silberkörnern wurde im gesamten Striatum,
Nucleus accumbens und Tuberculum olfactorium bemerkt, und es wurde
bemerkt, dass sie die überwiegende
Mehrheit der neuronalen Zellkörper
in diesen drei Bereichen überlagern.
Außerdem
zeigten auch Bereiche, die geringe, aber messbare Level an Dopamin-Rezeptoren
exprimieren, eine Kornabscheidung in grober Übereinstimmung mit ihrer relativen
DA-Rezeptordichte.
Diese umfassten besonders den medialen und sulcalen präfrontalen
Cortex, wie auch Gyrus dentate und die CA-Schichten des Hippokampus.
Allerdings wurde keine Kornackumulierung in der Substantia nigra
pars reticulata, ein Bereich dichter Dopamin-D1-Rezeptorexpression, erkannt.
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PDE10A-Protein-Lokalisierung.
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In Übereinstimmung
mit den mRNA-Leveln wurde ein hoher Level an PDE10A-Protein im Striatum (Caudate
und Putamen), im Nucleus accumbens und im Tuberculum olfactorium
gezeigt. PDE10A-Protein wurde in den neuronalen Zellkörpern und überall im
Neuropil beobachtet. Darüber
hinaus wurde ein hoher Level an PDE10A-Protein, nicht aber an PDE10A-mRNA in den Gehirnregionen
beobachtet, in die die mittelgroßen Projektionsneuronen des
Striatums vorstehen, einschließlich
innere Kapsel, Globus pallidus, entopedunkulärer Nucleus und Substantia
nigra. Wenn das Fehlen von PDE10A-mRNA in diesen Regionen angenommen
wird, müssen
hohe Level an PDE10A-Protein aus den Axonen und Termini der mittelgroßen Projektionsneuronen
des Striatums kommen.
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Beispiel 2: In vitro-Screening
auf PDE10A-selektive Modulatoren
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Papaverin
wurde durch in vitro-Untersuchung als ein PDE10A-selektiver Inhibitor
identifiziert. Papaverin wurde auf seine Fähigkeit, PDE10A zu inhibieren,
im Vergleich zu PDEs der anderen Gen-Familien getestet. Humane PDE2,
3 und 5 wurden aus Corpus cavernosum isoliert, humane PDE1 wurde
aus Herzventrikel isoliert, und humane PDE4 wurde aus Skelettmuskel
isoliert (Boolell et al., Int. J. Impotence Research 8: 7–52, 1996).
Phosphodiesterasen 7–11
wurden aus rekombinanten Volllängen-Klonen,
die in SF9-Zellen, wie vorher beschrieben, transfiziert worden waren,
erzeugt (Fisher et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 246: 570–577, 1998;
Fisher et al., J. Biol. Chem. 273: 15559–15564, 1998b; Soderling et
al., PNAS 96: 7071–7076,
1999; Fawcett et al., PNAS 97: 3702–3707, 2000). Die Enzyme wurden
durch FPLC aus der löslichen
Fraktion von Zelllysaten gereinigt, wie es bei Boolell et al., supra,
beschrieben ist.
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PDE-Aktivität wurde
unter Verwendung eines Verfahrens auf SPA-Basis, wie es früher beschrieben wurde
(Fawcett et al., 2000), gemessen. Assays wurden unter Verwendung
einer festgelegten Menge an PDE10A-Enzym in Gegenwart von variierenden
Inhibitorkonzentrationen durchgeführt. Die cyclischen Nucleotidsubstrate
(cGMP oder cAMP in einem Verhältnis
von unmarkiert zu [3H]-markiert von 3:1),
die in den Assays verwendet wurden, waren 1/3 der Km-Konzentration,
was Vergleiche bei den Inhibitor-IC50-Werten
für die verschiedenen
PDEs erlaubt. Das endgültige
Assayvolumen wurde mit Assaypuffer (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 5 mM
MgCl2, 1 mg/ml Rinderserumalbumin) auf 100 μl eingestellt.
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Reaktionen
wurden durch Enzymzugabe initiiert. Proben wurden für 30–60 min
bei 30°C
inkubiert, um < 30%
Substratumsatz zu erhalten, und mit 50 μl Yitriumsilicat-SPA-Perlen
(Amersham), die 3 mM des geeigneten unmarkierten cyclischen Nucleotids
enthalten, terminiert. Die Platten wurden wieder versiegelt und
für 20
min geschüttelt;
die Perlen wurden dann für
30 min im Dunklen absetzen gelassen und dann an einem Topcount-Plattenlesegerät (Packard,
Meriden, CT) gezählt.
Die Radioaktivitätseinheiten
wurden in Prozent Aktivität,
verglichen mit einer nicht-inhibierten Kontrolle (100%), umgewandelt.
IC50-Werte wurden unter Verwendung der "Fit Curve" Microsoft Excel-Erweiterung
erhalten.
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Papaverin
wurde als kompetitiver Inhibitor von PDE10A mit einem IC50-Wert von 17 nM identifiziert. Papaverin
war gegenüber
allen anderen getesteten PDEs beträchtlich weniger wirksam (Tabelle
1), was Selektivität
für PDE10A
beweist.
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TABELLE
1. Papaverin-Inhibierung von verschiedenen PDE-Gen-Familien
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Beispiel 3: Primäre, mittelgroße Projektionsneuronen
des Striatums – Effekt
von Papaverin
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Unter
der Annahme der Spezifität
von Papaverin zur Inhibierung von PDE10A wurde Papaverin-kultivierten,
primären,
mittelgroßen
Projektionsneuronen des Striatums verabreicht, um zu bestimmen,
ob eine selektive PDE10A-Inhibierung einen eindeutigen Effekt auf
den cyclischen Nucleotid-Metabolismus in diesen Zellen hat. Die
Effekte von Papaverin wurden mit den Effekten verglichen, die aus
der Verabreichung von anderen PDE-Inhibitoren, 3-Isobutyl-1-methylxanthin (IBMX,
Rolipram und Zaprinast (alle PDE-Inhibitoren von Sigma, St. Louis,
MO, verfügbar)
verglichen.
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Striatalkulturen
wurden hergestellt, wie es früher
beschrieben wurde (Ventimiglia et al., Eur. J. Neurosci. 7: 213–222, 1995).
Kurz ausgedrückt,
Striata (Nucleus caudatus und Putamen) wurden aus E17-Ratten seziert,
dissoziiert, um eine Einzelzellsuspension zu produzieren, und in
einer Dichte von 5 × 104 Neuronen/Vertiefung in eine Platte mit
96 Vertiefungen, beschichtet mit Poly-L-Ornithin/Laminin (Kat. Nr.
354657, BD Biosciences, Bedford, MA) plattiert. Die Zellen wurden
in Neurobasalmedium (Kat. Nr. 21103-049, Gibco BRL, Grand Island,
NY) mit B27-Ergänzungen
(Kat. Nr. 17504-010, Gibco BRL) und humanem rekombinanten aus dem
Hirn stammenden neurotrophen Faktor (BDNF) (100 ng/ml) (Kat. Nr.
248-BD, R & D
Systems, Minneapolis, MN) plattiert. Mittelgroße Projektionsneuronen des
Striatums umfassten 50–60%
der Zellen in diesen Kulturen, was durch ein GABA-Immunreaktivitätsprotokoll,
das früher
beschrieben worden war (Ventimiglia et al., 1995, supra), bestätigt wurde.
Eine Expression von PDE10A-mRNA in diesen Kulturen wurde durch RNase-Schutz-Assay
bestätigt,
wie es weiter unten noch beschrieben wird.
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Nach
etwa vier Tagen in vitro wurden die Striatumzellen mit Ca2+/Mg2+-freier, Phosphat-gepufferter Salzlösung (pH
7,4) gewaschen und für
eine Stunde in einem Puffer vorinkubiert, der Ca2+/Mg2+-freie Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung, 30
mM HEPES (pH 7,4), 1 mM CaCl2, 1 mg/ml Dextrose
und 5 mM MgCl2 enthielt. Die Striatumzellen
wurden dann einem der PDE-Inhibitoren ausgesetzt und für 20 min
bei 37°C
inkubiert. Wenn cGMP gemessen wurde, wurden die Neuronen mit Natriumnitroprussid
(SNP) (100 μM)
nach 20 min Inkubation mit dem PDE-Inhibitor für 2 min stimuliert. Wenn cAMP
gemessen wurde, wurden die Neuronen mit Forskolin (1 μM) für die Dauer
der 20-minütigen
Inhibitorinkubation stimuliert. Diese Konzentrationen an SNP und
Forskolin wurden als submaximale Konzentrationen gewählt, die
etwa 20–25%
der Maximalantwort produzierten (1000 μM SNP und 10 μM Forskolin
produzierten maximale Erhöhungen
bei cGMP bzw. cAMP).
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cGMP-
und cAMP-SPA-Systeme (Amersham Code RPA 540 bzw. RPA 559) wurden
verwendet, um die entsprechenden cGMP- und cAMP-Konzentrationen
im Zelllysat zu detektieren. Die Zellen wurden lysiert, indem eine
9:1-Kombination von SPA direct screening Assay Buffer (0,05 M Acetat
mit 0,01% Natriumazid) und Puffer A (133 mg/ml Dodecyltrimethylammoniumbromid)
verwendet wurde; und die Lysate wurden auf Trockeneis gefroren.
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In
Zellen, die nicht durch SNP oder Forskolin stimuliert worden waren,
beeinflusste Papaverin weder die cAMP- noch die cGMP-Level in den
Striatumkulturen. In Abwesenheit eines PDE-Inhibitors bewirkten
die submaximalen Konzentrationen an Forskolin (1 μM) und SNP
(100 μM)
eine 2–3fache
Zunahme gegenüber Basal-cAMP
und -cGMP. Papaverin verursachte eine Konzentrations-abhängige Zunahme
bei der SNP-induzierten cGMP-Akkumulierung mit einem EC200 (Konzentration
des Inhibitors, die eine 2fache Erhöhung gibt)-Werts von 11,7 μM (Tabelle
2). Ein maximaler Effekt wurde mit 100 μM Papaverin beobachtet; cGMP-Level
wurden gegenüber
Kulturen, die nur mit SNP stimuliert waren, 5fach erhöht. Papaverin
verursachte auch eine Zunahme bei der cAMP-Akkumulierung in Forskolin stimulierten
Kulturen mit einem EC200-Wert von 38,3 (Tabelle
2). Demnach war Papaverin bei der Förderung einer Erhöhung bei
cAMP 3,3-mal weniger wirksam als cGMP, was durch das Verhältnis cGMP-EC200/cAMP-EC200 (Tabelle
2) bestimmt wurde.
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Im
Gegensatz dazu verursachte IBMX, ein nicht-selektiver PDE-Inhibitor,
eine Konzentrations-abhängige
(über einen
Bereich von 3–100 μM) Zunahme,
sowohl bei der cGMP- als auch der cMP-Akkumulierung in SNP- oder
Forskolin-stimulierten Kulturen mit EC200-Werten von 19 bzw.
30 μM. Der
selektive PDE4-Inhibitor Rolipram erhöhte die Forskolinstimulierte
cAMP-Akkumulierung mit einem EC200-Wert
von 2,5 μM
und erforderte 10 mal höhere
Konzentrationen, um die Rate der cGMP-Akkumulierung zu verdoppeln.
Zaprinast, ein Inhibitor von cGMP-bevorzugenden PDEs, verdoppelte
die cAMP-Level in diesen Neuronen bei einer Konzentration von 98 μM. Allerdings
verdoppelten 100 μM
dieser Verbindung den Level von cGMP nicht völlig. Vergleiche der Verhältnisse
cGMP-EC200/cAMP-EC200 für jeden
PDE-Inhibitor sind in Tabelle 2 gezeigt und beweisen, dass PDE10A-selektive
Inhibitoren, wie sie durch Papaverin dargestellt werden, einen eindeutigen
Effekt auf cyclische Nucleotidregulierung in mittelgroßen Projektionsneuronen
des Striatums haben.
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TABELLE
2. Vergleich von PDE-Inhibitoren
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RNase-Schutz-Assay.
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RNA
wurde aus einer Primärkultur
von mittelgroßen
Projektionsneuronen des Striatums von Ratten durch Zentrifugation
mit 150.000 × g
bei 20°C
für 21
Stunden durch einen 5,7 M Cäsiumchlorid-Gradienten, wie
es früher
beschrieben wurde (Iredale PA, et al., Mol. Pharmacol. 50: 1103–1110, 1996)
hergestellt. Das RNA-Pellet wurde in 0,3 M Natriumacetat, pH 5,2,
resuspendiert und in Ethanol präzipitiert.
Die RNA-Konzentration wurde durch Spektralphotometrie bestimmt.
Eine PDE10A-Ribosonde wurde durch PCR-Amplifikation eines 914 bp-Fragments, das aus
Maus-cDNA isoliert worden war (entspricht den Basenpaaren 380-1294
von Genbank AF110507), hergestellt. Dieses Fragment wurde dann in
pGEM3Zf kloniert. Der Vektor wurde linearisiert, und T7-RNA-Polymerase
wurde verwendet, um eine [32P]-markierte
Antisense-Ribosonde zu synthetisieren.
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Der
RNase-Schutz-Assay wurde durchgeführt, wobei der RPAII-Kit (Ambion)
verwendet wurde. Kurz beschrieben, 5 μg der Gesamtzell-RNA wurde mit
[32P]-markierter PDE10A-Ribosonde (etwa 105 cpm/Probe) über Nacht
bei 42°C
hybridisiert. Am folgenden Tag wurden die Proben mit RNase A und
T1 für
30 min bei 37°C
inkubiert, und die geschützten
doppelsträngigen
RNA-Fragmente wurden dann präzipitiert
und auf einem 6% Polyacrylamidgel, das Harnstoff enthielt, laufen
gelassen. Die Resultate dieses Assays bestätigten, dass PDE10A-mRNA in einer hohen
Konzentration in der Primärkultur
von mittelgroßen
Projektionsneuronen des Striatums vorhanden war.
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Beispiel 4: Klonierung
und Sequenzierungvon Ratten-PDE10A
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Die
Protein-codierende Sequenz von humanem PDE10A (GenBank AB020593)
wurde verwendet, um eine ausgewählte
Untergruppe der National Center for Biotechnology Information (NCBI)
Expressed Sequence Tag (EST) Database, die nicht-humane ESTs enthielt,
unter Verwendung des Basic Local Alignment Search Tool (BLAST) durchzusuchen
(Altshul et al., J. Mol. Bio. 215, 403–410, 1990). Die durch ein
Ratten-EST (H32734) vorausgesagte Aminosäure-Sequenz war zu einem internen
Teil des humanen Proteins homolog. Außerdem war die Nucleinsäure-Sequenz
dieses EST zu der von Maus-PDE10A (GenBank AF110507) in hohem Maße homolog.
Wir verwendeten diese EST-Information plus 5' and 3' Rapid Amplification of cDNA Ends (RACE)-Techniken,
um authentische 5'-
und 3'-Sequenzen
aus Rattengehirn-RNA zu identifizieren, die dann verwendet wurden,
um eine vollständige
Ratten-PDE10A-cDNA zu isolieren.
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5'-RACE wurde durchgeführt, wobei
ein 5'-RACE-Kit
(Gibco/BRL) nach den Empfehlungen des Herstellers verwendet wurde.
Erster Strang-cDNA wurde unter Verwendung von Gen-spezifischen 3'-Primer 1358 (Tabelle
3), 1 μg
Gesamt-RNA aus Sprague-Dawley-Rattengehirn und SuperscriptTM II-reverser Transkriptase (Gibco/BRL)
erzeugt. Die erste PCR-Runde wurde durchgeführt, indem verschachtelte 3'-Gen-spezifischer Primer
1357 (Tabelle 3) und 5'-Adapter-Primer (Abridged
Anchor Primer (AAP)) aus dem Kit verwendet wurden. Zyklusbedingungen
umfassten eine Anfangsdenaturierung über 2 min bei 94°C, gefolgt
von 35 Zyklen aus 94°C-Denaturierung
für 45
s, 54°C-Annealing
für 30
s, 72°C-Verlängerung
für 3 min,
plus finaler 10 min-Verlängerung
bei 72°C
(Robocycler®,
Stratagene, La Jolla, CA).
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Das
Produkt der ersten PCR-Runde (1 μl)
wurde als Matrize in einer zweiten PCR-Runde eingesetzt, wobei die obigen Zyklusbedingungen
mit einem verschachtelten Genspezifischen Primer 1356 (Tabelle 3)
und dem 5'-Adapter-Primer
(Abridged Universal Amplification Primer (AUAP)) aus dem Kit angewendet
wurden. Sechs getrennte PCR-Produkte wurden durch Elektrophorese
an 1,2% Agarosegelen identifiziert. Diese Banden wurden einzeln
unter Verwendung eines Gelextraktions-Kits (Qiagen, Valencia, CA)
isoliert, in pCR4-TOPO (Invitrogen, Carlsbad, CA) kloniert und in
TOP10-Zellen (Invitrogen) transfiziert. Die Kolonien wurden durch PCR
mit Vektor-spezifischen Primern 1369 und 1370 (Tabelle 3) durchgemustert,
wie es oben beschrieben ist, und aus jeder Bande wurden mehrere
positive Klone sequenziert.
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Alle
Sequenzen wurden angeordnet, um eine Konsensus-Sequenz für das 5'-Ende von Ratten-PDE10A
zu produzieren. 3'-RACE
wurde unter Verwendung eines 3'-RACE-Kits
(Gib co/BRL) nach den Instruktionen des Herstellers durchgeführt. cDNA
eines ersten Strangs wurde aus 2 μg
Rattengehirn-Gesamt-RNA unter Verwendung des 3'-Adapter-Primers (AP) und Supercript® II-reverser
Transkriptase erzeugt. Die erste PCR-Runde wurde unter Verwendung
des Gen-spezifischen 5'-Primers
1375 (Tabelle 3) und des 3'-AP
aus dem Kit durchgeführt.
Die Zyklusbedingungen waren wie oben beschrieben. Das Produkt der
ersten PCR-Runde (1 μl)
wurde als Matrize in einer zweiten PCR-Runde unter Anwendung derselben
Zyklusbedingungen mit den verschachtelten Primern 1376 (Tabelle
3) und 3'-AUAP verwendet.
Vier getrennte PCR-Produkte der ungefähren erwarteten Größe wurden
durch Elektrophorese an 1,2% Agarosegelen identifiziert. Diese Banden
wurden isoliert und subkloniert, und Kolonien wurden wie oben durchgemustert.
Positive Klone wurden aus einem PCR-Produkt identifiziert. Die Sequenzen
aus sechs dieser Klone wurden angeordnet, um eine Konsensus-Sequenz
für das
3'-Ende von Ratten-PDE10A
zu produzieren.
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Um
Volllängen-Ratten-PDE10A-cDNA
zu isolieren, wurde ein erster Strang cDNA in dreifacher Form aus
Gesamt-Rattengehirn-RNA unter Verwendurg des Supercript® System
(Gibco/BRL) erzeugt. 5'-Primer 1380
und 3'-Primer 1407
(Tabelle 3) wurden aus den Ratten-5'- und
3'-Sequenzinformationen,
die oben erzeugt worden waren, entwickelt und manipuliert, um flankierende
SalI-Restriktionsstellen zu erhalten, die eine Klonierung erleichtern.
PCR wurde unter Verwendung eines High Fidelity PCR-Systems (Boehringer
Mannheim (Roche), Basel, Schweiz) durchgeführt. Die Zyklusbedingungen
waren: zu Beginn 2 min Denaturierung bei 94°C, gefolgt von 4 Zyklen aus
94°C-Denaturierung
für 45
s, 48°C-Annealing
für 30
s, 72°C-Verlängerung für 3,5 min,
danach 30 Zyklen aus 94°C-Denaturierung
für 45
s, 55°C-Annealing
für 30
s, 72°C-Verlängerung für 3,5 min
plus abschließende
10 min-Verlängerung
bei 72°C
(Robocycler®,
Stratagene). Für
jeden der drei ersten Stränge
an cDNA-Matrizen wurden getrennte PCR-Reaktionen durchgeführt.
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Eine
Bande von etwa 2,3 kb aus jeder PCR-Reaktion wurde Gel-isoliert,
wobei ein Gelextraktions-Kit (Qiagen, Valencia, CA) verwendet wurde,
und in PCR Blunt (Invitrogen) ligiert und wie oben transformiert.
Korrekte Klone wurden durch Kolonien-PCR unter Verwendung von Ratten-PDE10-spezifischen
Primern 1385 und 1386 (Tabelle 3) und SalI-Restriktionsverdau identifiziert. Mehrfach-Klone
aus jeder getrennten reversen Transkriptions-PCR-Reaktion wurden sequenziert und
alle Sequenzen angeordnet, um einen Konsensus zu bestimmen. Zwei
fehlerfreie Klone (pNB1426 und pNB1427) wurden identifiziert und
sequenziert. Die Polynucleotid-Sequenz (SEQ ID NO:1) und die vorausgesagte
Aminosäure-Sequenz
(SEQ ID NO:2) für
Ratten-PDE10A sind in 1A bzw. 1B gezeigt.
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TABELLE
3. Primer-Sequenzen zur Klonierung von Ratten-PDE10A
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