DE60207927T2 - Lenksystem mit geringem Schlupf und verbessertem Fluidsteuergerät - Google Patents

Lenksystem mit geringem Schlupf und verbessertem Fluidsteuergerät Download PDF

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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Fluidsteuergeräte zur Verwendung in hydrostatischen Fahrzeugservolenksystemen und genauer auf derartige Steuergeräte, die zusammen mit fluiddruckbetätigten Lenkstellgliedern von demjenigen Typ verwendet werden, bei welchem wahrscheinlich eine nennenswerte Leckage von dem Einlassanschluss zu dem Auslassanschluss des Stellgliedes auftritt.
  • Obgleich die vorliegende Erfindung in einem hydrostatischen Servolenksystem benutzt werden kann, bei dem das Lenkstellglied ein linearer Zylinder (entweder mit einfachem oder mit doppeltem Stangenende) ist, erweist sie sich bei der Verwendung in einem System als besonders vorteilhaft, in dem das Lenkstellglied ein Drehmotor ist, weshalb sie in Zusammenhang damit beschrieben werden wird. Beispiele von Drehmotoren, die als das Lenkstellglied benutzt werden könnten, beinhalten einen Getriebemotor, einen Schaufelmotor, oder möglicherweise einen Gerotormotor vom Typ mit feststehender Achse. Für den Fachmann versteht sich, dass die Erfindung besonders vorteilhaft ist, wenn sie mit einem derartigen Motor als das Lenkstellglied verwendet wird, wobei die Gründe hierfür nachfolgend deutlich werden.
  • In einem typischen hydrostatischen Servolenksystem bildet das Lenkstellglied einen Einlass und einen Auslass, die mit den Steuerfluidanschlüssen eines typischerweise auch als eine Lenksteuereinheit (SCU) bezeichneten Fluidsteuergeräts verbunden sind. Das Lenkstellglied empfängt an seinem Einlass ein Strom von dosiertem, unter Druck stehendem Fluid von der SCU, was zu einer Ausgangsbewegung führt, die wiederum eine geeignete Bewegung der gelenkten Räder bewirkt.
  • Wenn das Lenkstellglied ein Drehmotor ist, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass eine nennenswerte Menge an interner Leckage zwischen dem Einlass und dem Auslass auftreten kann, welche die rotierende Gruppe umgeht. Die Leckagemenge, die während normaler Lenkvorgänge auftritt oder auftreten kann, stellt bezüglich der gesamten Leistung des Lenksystems kein signifikantes Problem dar.
  • Allerdings hat sich gezeigt, dass immer dann ein Problem in Betriebsverhalten auftreten kann, wenn eines der gelenkten Räder des Fahrzeugs mit einem Gegenstand wie z.B. einer Bordkante in Berührung kommt oder wenn aus einem anderen Grund das System effektvoll "gegen die Anschläge" gelenkt wird. Immer dann, wenn der Umstand eines Lenkens gegen die Anschläge auftritt, so dass kein Drehausgang von der rotierenden Gruppe des Motors vorliegt, leckt eine wesentliche Menge des zu dem Motoreinlass übertragenen Fluids intern des Motors unter Umgehung der rotierenden Gruppe und zu dem Auslassanschluss fließt.
  • Eine Folge einer derartigen internen Leckage in dem Lenkstellglied besteht darin, dass die SCU damit fortfährt, dosiertes unter Druck stehendes Fluid zu dem Einlass des Stellgliedes zu übertragen. Somit kann der Bediener das Lenkrad immer noch drehen, obwohl keine zusätzliche Drehbewegung zu den gelenkten Rädern übertragen wird. Eine derartige anhaltende Fähigkeit zum Drehen des Lenkrades ohne irgendeine entsprechende Veränderung der Stellung der gelenkten Räder stellt sich für den Fahrzeugführer als Lenkrad-"Schlupf" dar, der als eine sehr unerwünschte Eigenschaft eines Lenksystems erachtet wird. Typischerweise spezifizieren die Fahrzeughersteller einen maximal zulässigen Lenkradschlupf, der im allgemeinen mit Bezug auf die maximal zulässige Anzahl an Drehungen des Lenkrades über einen vorgegebenen Zeitraum hinweg angegeben wird. Eine typische Spezifizierung für einen Lenkradschlupf läge beispielsweise irgendwo in dem Bereich von etwa zwei bis zu etwa fünf Umdrehungen pro Minute.
  • Wie für den Fachmann auf dem Gebiet von Fluidsteuergeräten wohlbekannt ist beinhaltet ein typisches Fluidsteuergerät des Typs, auf den sich die vorliegende Erfindung bezieht und der in dem Oberbegriff von Anspruch 1 definiert und in US-A-4 759 182 dargestellt ist, eine bestimmte Art von Steuerventilanordnung, die eine Neutralstellung (ohne Vorliegen einer Lenkeingabe), eine Normalarbeitsstellung (beim Auftreten normaler Lenkvorgänge) sowie eine Stellung maximaler Verlagerung festlegt, d.h. die maximale Öffnung (d.h. den Strömungsquerschnitt) der Ventilanordnung. Immer dann wenn sich das Lenksystem in einer Lenksituation gegen die Anschläge befindet, wird die Steuerventilanordnung typischerweise zu der Stellung maximaler Verlagerung verlagert. Die konventionelle neutrale Rückstellfeder, die in den meisten derartigen Fluidsteuergeräten vorgesehen ist, tendiert dazu, die Ventilanordnung in die Neutralstellung zurückzuführen, jedoch befindet sie sich dann in einem vollständig abgelenktem Zustand, wenn die Ventilanordnung in der Stellung maximaler Verlagerung ist.
  • Fluidsteuergeräte des Typs, für die die vorliegende Erfindung benutzbar ist, beinhalten typischerweise eine gewisse Art an fluidbetätigter Anordnung, um der Steuerventilanordnung eine Nachlaufbewegung zu verleihen, wodurch der Ventilanordnung die Tendenz vermittelt wird, von ihrer Normalarbeitsstellung zu ihrer Neutralstellung zurückzukehren. In den von dem Anmelder der vorliegenden Erfindung hergestellten und vertriebenen Fluidsteuergeräten ist die fluidbetätigte Anordnung eine Fluiddosiervorrichtung, die einen Gerotorzahnradsatz aufweist. Der Gerotorzahnradsatz beinhaltet einen innenverzahnten Ring und einen außenverzahnten Stern, der exzentrisch innerhalb des Rings angeordnet ist. Eine Möglichkeit für das oben erläuterte Problem des scheinbaren Schlupfs besteht in einer Erhöhung des Spalts der Zahnspitzen in dem Gerotorzahnradsatz, wodurch ein gewisser Strom durch die Fluiddosiervorrichtung zu dem Steuerfluidanschluss übertragen wird, um die Leckage innerhalb des Stellgliedes auszugleichen. Es hat sich gezeigt, dass unglücklicherweise ein derart erhöhter Spalt der Zahnspitzen innerhalb der Gerotorzahnräder eine als "Durchleitung" bekannte Betriebsbedingung ermöglicht, bei der ein Fluidstrom durch die Fluiddosiervorrichtung sogar während Zeiträumen vorhanden ist, wenn dies nicht erwünscht ist.
  • Kurze Zusammenfassung der Erfindung
  • Dementsprechend besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines verbesserten hydrostatischen Servolenksystems des oben beschriebenen Typs, das bei der oben erläuterten Situation den scheinbaren Radschlupf des Fluidsteuergeräts überwindet.
  • Eine spezifischere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines verbesserten Fluidsteuergeräts zur Verwendung in einem derartigen System, in dem das Fluidsteuergerät die an dem Lenkstellglied auftretende Leckage auf effektive Weise kompensieren kann.
  • Die obigen und weitere Aufgaben der Erfindung werden durch die Bereitstellung eines Fluidsteuergeräts gelöst, das betätigbar ist, um den Fluidstrom von einer Quelle von unter Druck stehendem Fluid zu einer fluiddruckbetätigten Vorrichtung zu steuern, die einen Einlass und einen Auslass aufweist und dazwischen einen Fluidleckageweg ausbildet. Das Fluidsteuergerät ist von demjenigen Typ, der ein Gehäuse aufweist, das einen Einlassanschluss zur Verbindung mit der Quelle von unter Druck stehendem Fluid, einen Rücklaufanschluss zur Verbindung mit einem Systemreservoir sowie einen Steueranschluss zur Verbindung mit dem Einlass der fluiddruckbetätigten Vorrichtung ausbildet. Das Steuergerät beinhaltet eine in dem Gehäuse angeordnete Ventilanordnung und legt eine Neutralstellung, eine Normalarbeitsstellung und eine Stellung maximaler Verlagerung fest. Das Gehäuse und die Ventilanordnung wirken zur Ausbildung eines Hauptfluidweges zusammen, der eine Fluidverbindung zwischen dem Einlassanschluss und dem Steueranschluss bereitstellt, wenn sich die Ventilanordnung in der Normalarbeitsstellung befindet. Das Steuergerät beinhaltet eine fluidbetätigte Vorrichtung zur Verleihung einer Nachlaufbewegung für die Ventilanordnung, welche die Tendenz hat, dass die Ventilanordnung von ihrer Normalarbeitsstellung in die Neutralstellung zurückkehrt, und wobei die Nachlaufbewegung proportional zu dem Fluidvolumen ist, das durch den Hauptfluidweg strömt. Der Hauptfluidweg beinhaltet eine erste variable Stromsteueröffnung mit einem minimalen Strömungsquerschnitt, wenn sich die Ventilanordnung in der Neutralstellung befindet, und einem sich vergrößernden Strömungsquerschnitt, wenn die Ventilanordnung durch die Normalarbeitsstellung zu der Stellung maximaler Verlagerung verlagert wird.
  • Das verbesserte Fluidsteuergerät ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung einen Fluidableitungsdurchlass ausbildet, der einen stromaufwärtigen Bereich aufweist, welcher mit dem Hauptfluidweg an einer stromauf der ersten variablen Stromsteueröffnung liegenden Stelle in Fluidverbindung steht, und der einen stromabwärtigen Bereich beinhaltet, der mit dem Hauptfluidweg stromab der fluidbetätigten Vorrichtung in Fluidverbindung steht. Der Fluidableitungsdurchlass weist eine variable Ableitungsöffnung mit einem Strömungsquerschnitt von im wesentlichen Null auf, wenn sich die Ventilanordnung in der Neutralstellung und in der Normalarbeitsstellung befindet. Die variable Ableitungsöffnung beginnt sich zu öffnen, wenn sich die Ventilanordnung an die Stellung maximaler Verlagerung annähert.
  • Somit wird gemäß der vorliegenden Erfindung immer dann, wenn das Lenksystem gegen die Anschläge gelenkt wird und sich die Ventilanordnung in der Stellung maximaler Verlagerung befindet, eine kleine Menge an Fluid durch den Fluidableitungsdurchlass des Fluidsteuergeräts übertragen, um die Menge an zu erwartender Leckage durch das Lenkstellglied auszugleichen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 ist ein Hydraulikschema eines hydrostatischen Servolenksystems einschließlich eines Fluidsteuergeräts von dem Typ, mit dem die vorliegende Erfindung verwendet werden kann.
  • 2 ist ein hoch vergrößertes Hydraulikschema des Fluidsteuergeräts der vorliegenden Erfindung.
  • 3 ist ein axialer Querschnitt eines Fluidsteuergeräts des Typs, auf den sich die vorliegende Erfindung bezieht.
  • 4 ist eine ebene Ansicht des Spulenventils des schematisch in 2 dargestellten Fluidsteuergeräts einschließlich der vorliegenden Erfindung.
  • 5 ist eine ebene Ansicht des Hülsenventils des schematisch in 2 dargestellten Fluidsteuergeräts, das als Teil der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
  • 6 ist eine vergrößerte fragmentarische Überlagerungsansicht der in den 4 und 5 dargestellten Ventilanordnung, wobei sich die Ventilanordnung in ihrer Neutralstellung befindet.
  • 7 ist eine vergrößerte fragmentarische Überlagerungsansicht der Ventilanordnung ähnlich zu 6, wobei sich die Ventilanordnung jedoch in ihrer Normalarbeitsstellung bei einer Rechtsdrehung befindet.
  • 8 ist eine vergrößerte fragmentarische Überlagerungsansicht der in 6 dargestellten Ventilanordnung, wobei sich die Ventilanordnung in ihrer Stellung maximaler Verlagerung und immer noch bei einer Rechtsdrehung befindet und wodurch der Betrieb der vorliegenden Erfindung illustriert wird.
  • Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
  • Nun auf die Zeichnungen, welche die Erfindung nicht einzugrenzen beabsichtigen, Bezug nehmend, ist 1 ein Hydraulikschema eines hydrostatischen Fahrzeugservolenksystems, das ein Fluidsteuergerät des Typs beinhaltet, auf den sich die vorliegende Erfindung bezieht. Das System beinhaltet eine allgemein mit 11 bezeichnete Quelle von unter Druck stehendem Fluid, die in der vorliegenden Ausführungsform und lediglich beispielshalber eine Fluidpumpe 13 sowie ein Durchflusssteuerungs-Lasterfassungsprioritätsventil 15 beinhaltet. Zwecks einer vereinfachten Darstellung ist die Fluidpumpe 13 hier als eine Pumpe mit fester Verdrängung dargestellt, deren Einlass mit einem Systemreservoir 17 verbunden ist.
  • Wie für den Fachmann wohlbekannt beinhaltet die Quelle 11 aufgrund des Vorliegens des Prioritätsventils 15 zwei Fluidauslässe, namentlich einen Prioritätsauslass 19 und einen Überschussstromauslass 21. Der Einfachheit halber ist der Überschussstromauslass 21 als mit einem Hilfslastkreis verbunden dargestellt, der durch eine variable Öffnung 23 schematisch repräsentiert ist. Der Prioritätsauslass 19 ist mittels einer Leitung 25 mit einem allgemein mit 27 gekennzeichneten Fluidsteuergerät verbunden. Es sei darauf hingewiesen, dass das Bezugszeichen "27" im folgenden mit Bezug auf das Fluidsteuergerät verwendet wird, obgleich die schematische Darstellung in 1 und der axiale Querschnitt in 3 die vorliegende Erfindung eigentlich nicht illustrieren.
  • Immer noch hauptsächlich auf 1 Bezug nehmend beinhaltet das Fluidsteuergerät 27 ein Gehäuse 29 (siehe 3), das einen Einlassanschluss 31 ausbildet, welcher mit der Leitung 25 verbunden ist. Ebenfalls bildet das Gehäuse 29 einen Rücklaufanschluss 33 aus, der durch eine Leitung 35 mit dem Systemreservoir 17 verbunden ist. Weiterhin liegt das Gehäuse 29 einen (nur in 1 dargestellten) Lastsignalanschluss 37 fest, von dem ein Lastsignal 39 auf eine Weise zu dem Prioritätsventil 15 übertragen wird, die dem Fachmann wohlbekannt ist.
  • Ebenfalls bildet das Gehäuse 29 des Fluidsteuergeräts 27 zwei Steuer-(Motor)-Fluidanschlüsse 41 und 43 aus, die mit den gegenüberliegenden Anschlüssen eines Lenkstellgliedes verbunden sind, das hier so dargestellt ist, dass es einen fluiddruckbetätigten Drehmotor 45 beinhaltet. Unter der Annahme, dass eine Rechtsdrehung vorliegt, wird der Steueranschluss 41 mit einem Motoreinlass 47 verbunden, während ein Motorauslass 49 mit dem anderen Steueranschluss 43 verbunden wird. Der Ausgang des Drehmotors 45 ist in 1 schematisch als eine Welle 51 dargestellt, die Drehmoment (Lenkausgangsbewegung) zu einem allgemein mit 53 bezeichneten Getriebezug überträgt, durch den die Drehung der Welle 51 in eine mit höherem Drehmoment versehene Drehung einer Stützstruktur 55 für ein gelenktes Rad übersetzt wird. Drehbar mit der Stützstruktur 55 verbunden und dadurch angetrieben liegt ein gelenktes Rad 57 vor, wobei sich versteht, dass in einer typischen Fahrzeuginstallation zwei gelenkte Räder 57 vorhanden wären, so dass die mit dem gelenkten Rad 57 verbundene Struktur, die in 1 dargestellt ist, verdoppelt werden müsste. In einigen Fahrzeuganwendungen können auch bis zu vier gelenkte Räder vorliegen, wobei die vorliegende Erfindung für solche Anwendungen gleichermaßen adaptierbar ist.
  • Nun auf 2 in Zusammenhang mit 1 Bezug nehmend ist ersichtlich, dass das Fluidsteuergerät 27 eine im allgemeinen mit 61 bezeichnete Steuerventilanordnung beinhaltet, deren allgemeine Funktion in der Steuerung des von dem Einlassanschluss 31 zu dem Steueranschluss 41 fließenden Fluidstroms besteht (unter der Annahme einer Rechtsdrehung), und zur gleichen Zeit in der Steuerung des Durchflusses an Rücklauffluid von dem gegenüberliegenden Steueranschluss 43 zu dem Rücklaufanschluss 33. Eine derartige Steuerung des Fluidstroms innerhalb des Fluidsteuergeräts 27 wird in Ansprechen auf die Drehung eines Lenkrades durch den Fahrzeugführer bewerkstelligt, die den 1 und 2 schematisch als ein Eingang 63 dargestellt ist.
  • Das Fluidsteuergerät 27 kann von dem allgemeinen Typ sein, der in der auf den Anmelder der vorliegenden Erfindung übertragenen Patentschrift US 5 638 864 illustriert und beschrieben ist, die hier als Referenz dient. Im einzelnen beinhaltet das Fluidsteuergerät 27 die Steuerventilanordnung 61, die von ihrer Neutralstellung ("N" in 2) zu entweder einer Rechtsdrehungsstellung ("R" in 2) oder zu einer Linksdrehungsstellung ("L" in 2) beweglich ist. Für den Fachmann versteht sich, dass die Normalarbeitsstellungen der Steuerventilanordnung 61 diejenige Stellungen sind, die unmittelbar benachbart an jeder Seite der Neutralstellung N in 2 angeordnet sind. Befindet sich die Ventilanordnung 61 in einer der beiden Drehstellungen (R oder L), strömt das unter Druck stehende Fluid, das durch die Ventilanordnung 61 fließt, ebenfalls durch eine Fluiddosiervorrichtung 65, deren Funktion im Bemessen (Dosieren) der geeigneten Fluidmenge besteht, die zu dem jeweiligen Steueranschluss 41 oder 43 übertragen werden soll. Wie sich für den Fachmann versteht, besteht die andere Funktion der Fluiddosiervorrichtung 65 im Verleihen einer Nachlaufbewegung zu der Ventilanordnung 61 auf eine solche Weise, dass die Ventilanordnung in ihre Neutralstellung N zurückgestellt wird, nachdem die erwünschte Fluidmenge zu dem Lenkstellglied übertragen worden ist. Wie in den 1 und 2 dargestellt wird eine derartige Nachlaufbewegung mittels einer mechanischen Nachlaufverbindung von der Fluiddosiervorrichtung 65 zu der Ventilanordnung 61 bewerkstelligt, wobei die mechanische Nachlaufverbindung schematisch bei 67 dargestellt ist.
  • Wie ebenfalls schematisch in den 1 und 2 dargestellt bildet die Steuerventilanordnung 61 immer dann eine Mehrzahl an variablen Öffnungen aus, wenn die Ventilanordnung von ihrer Neutralstellung N zu einer ihrer Normalarbeitsstellungen R oder L bewegt wird. Diese variablen Öffnungen werden nachfolgend in Zusammenhang mit der Beschreibung der 6 bis 8 ausführlicher erläutert werden. Ebenfalls sind in 2 schematisch zwei zusätzliche Stellungen der Ventilanordnung 61 dargestellt, die in 1 nicht gezeigt sind und die einen Aspekt der vorliegenden Erfindung illustrieren. Benachbart zu der Normalarbeitsstellung liegt bei einer Rechtsdrehung R die Rechtsdrehstellung maximaler Verlagerung ("R-M") und ähnlich dazu liegt benachbart zu der Normalarbeitsstellung bei einer Linksdrehung L die Linksdrehstellung maximaler Verlagerung ("L-M"). Diese Stellungen der Ventilanordnung werden ebenfalls ausführlich in Zusammenhang mit der Beschreibung der 8 erläutert werden.
  • Fluidsteuergerät 27
  • Nun hauptsächlich auf 3 Bezug nehmend wird der Aufbau des Fluidsteuergeräts 27 ausführlich beschrieben werden. Das Steuergerät weist verschiedene Abschnitte einschließlich des Gehäuseabschnitts 29, einer Anschlussplatte 69, eines die Fluiddosiervorrichtung 65 aufweisenden Abschnitts sowie einer Endkappe 71 auf. Diese Abschnitte werden durch eine Mehrzahl von Bolzen 73 in einem festen Dichteingriff gehalten, wobei in 3 nur einer dieser Bolzen dargestellt ist und wobei die Bolzen mit dem Gehäuse 29 in einem Gewindeeingriff stehen. Das Gehäuse 29 bildet den Einlassanschluss 31, den Rücklaufanschluss 33 und die Steueranschlüsse 41 und 43 aus. Ebenfalls legt das Gehäuse 29 den Lastsignalanschluss 37 fest, der in 3 nicht dargestellt ist.
  • Innerhalb einer durch das Gehäuse 29 ausgebildeten Ventilbohrung 75 ist die Ventilanordnung 61 drehbar angeordnet. In der vorliegenden Ausführungsform und lediglich beispielshalber weist die Ventilanordnung 61 ein drehbares Hauptventilorgan 77 (das im folgenden auch als die "Spule" bezeichnet wird) sowie ein damit zusammenwirkendes und relativ dazu drehbares Nachlaufventilorgan 79 auf (das im folgenden auch als die "Hülse" bezeichnet wird). An dem vorderen Ende der Spule 77 liegt ein Bereich mit einem verringerten Durchmesser vor, der einen Satz Innenkeilzähne 81 ausbildet, welche für eine direkte mechanische Verbindung zwischen der Spule 77 und dem Lenkrad 63 sorgen. Die Spule 77 und die Hülse 79 werden nachfolgend ausführlicher beschrieben werden.
  • Die Fluiddosiervorrichtung 65 kann von dem beim Stand der Technik wohlbekannten Typ sein, die hier lediglich beispielshalber einen innenverzahnten Ring 83 und einen außenverzahnten Stern 85 aufweist. Der Stern 85 bildet einen Satz an Innenkeilzähnen 87 aus und in Keilzahneingriff mit ihnen ist ein Satz an Außenkeilzähnen 89 vorgesehen, die an dem rückwärtigen Ende einer Hauptantriebswelle 91 ausgebildet sind. Die Welle 91 weist ein gabelförmiges vorderes Ende auf, das mittels eines Stifts 93, der durch zwei Stiftöffnungen 95 in der Spule 77 verläuft, eine Antriebsverbindung zwischen der Welle 91 und der Hülse 77 ermöglicht. Somit strömt unter Druck stehendes Fluid, das in Ansprechen auf die Drehung des Lenkrades 63 und der Spule 77 durch die Ventilanordnung 61 fließt, durch die Fluiddosiervorrichtung 65 und bewirkt eine Umlauf- und Drehbewegung des Sterns 85 innerhalb des Rings 83. Eine derartige Bewegung des Sterns 85 führt wiederum mittels der Antriebswelle 91 und des Stifts 93 (die zusammen die Nachlaufverbindung 67 der 1 und 2 ausbilden) zu einer Nachlaufbewegung der Hülse 79. Diese Bewegung des Sterns 85 hält eine entsprechende relative Verlagerung zwischen der Spule 77 und der Hülse 79 für eine gegebene konstante Drehrate des Lenkrades aufrecht. Eine Mehrzahl von Blattfedern 97 erstreckt sich durch eine Öffnung in der Hülse 79 und spannt die Hülse 79 auf eine konventionelle und beim Stand der Technik wohlbekannte Weise zu ihrer Neutralstellung relativ zu der Spule 77 hin vor.
  • Aus 3 ist ersichtlich, dass das Gehäuse 29 vier ringförmige Kammern ausbildet, welche die Hülse 79 umgeben, um eine Fluidverbindung zwischen der Außenfläche der Hülse 79 und den verschiedenen Anschlüssen 31, 33, 41 und 43 herzustellen. Die verschiedenen ringförmigen Kammern sind durch die Bezugszeichen des jeweiligen Anschlusses zusammen mit dem Buchstaben "c" gekennzeichnet. Für den Fachmann versteht sich die Interaktion der ringförmigen Kammern 31c, 33c, 41c und 43c mit der Ventilanordnung 61.
  • Die verzahnte Interaktion des Sterns 85, der in dem Ring 83 umläuft und sich dreht, bildet eine Mehrzahl von expandierenden und sich zusammenziehenden Fluidvolumenkammern aus, und benachbart zu jeder Kammer legt die Anschlussplatte 69 einen (in 3 nicht dargestellten) Fluidanschluss fest, wobei benachbart dazu das Gehäuse 29 eine Mehrzahl von (in 3 ebenfalls nicht dargestellten) Axialbohrungen bereitstellt, die jeweils an einem Ende mit den Fluidanschlüssen in der Anschlussplatte 69 und an ihrem anderen Ende mit der Ventilbohrung 75 in offener Verbindung stehen.
  • Ventilanordnung 61
  • Nun hauptsächlich auf die 4 und 5 Bezug nehmend werden nun die Spule 77 und die Hülse 79 ausführlicher beschrieben werden. Dabei sei darauf hingewiesen, dass in 4 die Außenfläche der Spule 77 illustriert ist, während in 5 sowohl die Außenfläche der Hülse 79 wie verschiedene an der Innenfläche der Hülse 79 vorgesehene Ausgestaltungen illustriert sind, die somit in einer Ventilbeziehung mit den an der Außenfläche der Spule 77 angeordneten Ausgestaltungen stehen. Für den Fachmann sollte sich verstehen, dass sowohl die Spule 77 wie die Hülse 79 eine Anzahl an Merkmalen oder Elementen konventioneller Bauweise aufweisen, die jedoch im Betrieb der Erfindung nicht direkt beteiligt sind, in den 4 und 5 keine Bezugszeichen tragen und die im folgenden auch nicht beschrieben werden.
  • Die Spule 77 bildet eine ringförmige Nut 101 und in Verbindung damit eine Mehrzahl von Axialschlitzen 103 aus. In Umfangsrichtung von jedem der Axialschlitze 103 aus verlagert ist ein längerer Axialschlitz 105 vorgesehen und in Umfangsrichtung zu jedem der Axialschlitze 103 ausgerichtet ist ein noch längerer Axialschlitz 107 angeordnet, dessen Funktion nachfolgend beschrieben werden wird. Auf der rechten Seite der ringförmigen Nut 101 bildet die Spule 77 eine Mehrzahl von Axialschlitzen 109 für offene Mittelstellung aus, die jeweils benachbart dazu über einen Schlitz 111 verfügen, der zu seinem rechten Ende hin mit dem Inneren der Spule 77 in offener Verbindung steht.
  • Die Hülse 79 bildet eine Mehrzahl Druckanschlüsse 113 aus, die mit der ringförmigen Kammer 31c in Verbindung stehen, und somit empfangen die Druckanschlüsse 113 unter Druck stehendes, nichtdosiertes Fluid von der Quelle 11. Auf der linken Seite der Anschlüsse 113 liegt eine Mehrzahl an Dosieranschlüssen 115 vor, die zwischen der Ventilanordnung 61 und den expandierenden und sich zusammenziehenden Fluidvolumenkammern der Fluiddosiervorrichtung 65 durch die von dem Gehäuse 29 ausgebildeten Axialbohrungen eine Übertragung auf eine Weise herstellen, die dem Fachmann wohlbekannt ist. In der vorliegenden Ausführungsform und lediglich beispielshalber hat der Stern 85 sechs Außenzähne und der Ring 83 hat sieben Innenzähne, so dass 12 der Dosieranschlüsse 115 vorliegen. An der linken Seite der Dosieranschlüsse 115 ist eine Mehrzahl von Zylinderanschlüssen 117 angeordnet, die mit der ringförmigen Kammer 41c in Verbindung stehen, und noch weiter links ist eine Mehrzahl von Zylinderanschlüssen 119 angeordnet, die mit der ringförmigen Kammer 43c in Verbindung stehen.
  • Betrieb der Ventilanordnung 61
  • Es wird davon ausgegangen, dass der grundlegende Betrieb des Steuergeräts 27 und der Ventilanordnung 61, der bislang beschrieben wurde und insgesamt auf konventionelle Weise erfolgt, bezüglich der oben erwähnten Patentschrift unmittelbar verständlich sein sollte. Allerdings wird der Betrieb der Ventilanordnung 61 knapp beschrieben werden, und zwar teilweise deshalb, um die in den 38 beschriebene Struktur mit den Schemata der 1 und 2 in Beziehung zu setzen. Der Betrieb der Ventilanordnung 61 wird in Zusammenhang mit den 68 beschrieben werden, die (relativ zu den 4 und 5) vergrößert dargestellt und fragmentarische Überlagerungsansichten der Spule 77 (mit Ausnahme, wenn diese durch eine Öffnung in der Hülse 79 sichtbar ist) sowie der Hülse 79 sind (die jedoch nur die an der Innenfläche der Hülse angeordneten Ausgestaltungen darstellen).
  • Nun hauptsächlich auf 6 Bezug nehmend wird, wenn sich die Ventilanordnung 61 in der Neutralstellung N befindet (d.h. wenn keine Drehung des Lenkrades auftritt), Einlassfluid von dem Einlassanschluss 31 in die ringförmige Kammer 31c übertragen. Die Druckanschlüsse 113 stehen mit der ringförmigen Kammer 31c in offener Verbindung, jedoch findet kein Durchfluss durch den Druckanschluss 113 statt, da in der in 6 dargestellten Neutralstellung die Anschlüsse 113 vor einer Verbindung mit irgendeinem der durch die Spule 77 ausgebildeten Schlitze oder Nuten blockiert werden, d.h. dass die Anschlüsse 113 durch die zylindrische Außenfläche der Spule 77 blockiert werden.
  • Nun hauptsächlich auf 7 Bezug nehmend wird, wenn das Lenkrad von dem Fahrzeugführer im Uhrzeigersinn gedreht wird (eine Rechtsdrehstellung), die Spule 77 von ihrer Neutralstellung relativ zu der Hülse 79 verlagert. Innerhalb jedes Paars der Druckanschlüsse 113 beginnt sich einer der Anschlüsse 113 an einen der Axialschlitze 103 anzunähern, um diesen schließlich zu überlappen, während sich der andere Anschluss 113 von seinem jeweiligen Axialschlitz 103 weg bewegt. Die Überlappungsflächen der Druckanschlüsse 113 und der Axialschlitze 103 bilden eine variable Stromsteueröffnung, wobei der Verbund dieser einzelnen variablen Öffnungen eine variable Hauptstromsteueröffnung A1 darstellt (siehe 2). Zur gleichen Zeit beginnt jeder der Axialschlitze 103 mit einem der Dosieranschlüsse 115 in Verbindung zu treten, wobei die Fläche der dazwischen liegenden Überlappung eine variable Öffnung ausbildet, und der Verbund dieser Öffnungen stellt eine variable Stromsteueröffnung A2 dar, wie für den Fachmann wohlbekannt, in den Schemata der 1 und 2 jedoch nicht dargestellt. Jeder andere Dosieranschluss 115 steht mit einem der Axialschlitze 103 in Verbindung, während die alternierenden Dosieranschlüsse 115 nun mit den längeren Axialschlitzen 105 in Verbindung stehen. Die Überlappungsfläche zwischen jeder dieser abwechselnden Dosieranschlüsse 115 und den entsprechenden Axialschlitzen 105 bildet eine variable Öffnung aus, und der Verbund dieser Öffnungen stellt eine variable Stromsteueröffnung A3 dar, die in den Schemata der 1 und 2 ebenfalls nicht gezeigt ist. Wie für den Fachmann wohlbekannt ist dasjenige Fluid, das durch die A2-Öffnung und von dort zu den expandierenden Volumenkammern der Fluiddosiervorrichtung 65 fließt, unter Druck gesetztes nicht-dosiertes Fluid, während dasjenige Fluid, das von den sich zusammenziehenden Volumenkammern der Fluiddosiervorrichtung 65 durch die A3-Öffnung fließt, unter Druck gesetztes dosiertes Fluid ist.
  • Befinden sich die Spule 77 und die Hülse 79 in der in 7 gezeigten relativen Stellung, d.h. in der Normalarbeitsstellung R, beginnt jeder der längeren Axialschlitze 105 mit einem der benachbarten Zylinderanschlüsse 117 in Verbindung zu treten, wobei die Überlappung dazwischen eine variable Öffnung ausbildet, und der Verbund dieser einzelnen Öffnungen stellt eine variable Stromsteueröffnung A4 dar. Wie für den Fachmann wohlbekannt stehen die Zylinderanschlüsse 117 durch die ringförmige Kammer 41c mit dem Steuerfluidanschluss 41 und demjenigen Bereich in Verbindung, der bei einer Rechtsdrehstellung der Einlass 47 des Drehmotors 45 ist. Fluid, das von demjenigen Bereich zurückläuft, der nun der Auslass 49 des Drehmotors 45 ist, tritt in den Steuerfluidanschluss 43 ein und fließt anschlie ßend durch die ringförmige Kammer 43c und danach durch die Zylinderanschlüsse 119, die nun mit den Axialschlitzen 107 in Fluidverbindung stehen. Die Überlappung der Anschlüsse 119 und der Axialschlitze 107 bildet eine variable Öffnung aus und der Verbund dieser einzelnen variablen Öffnungen stellt eine variable Stromsteueröffnung A5 dar. Somit macht der gerade erläuterte Durchflusspfad durch die variablen Stromsteueröffnungen A1, A2, die Fluiddosiervorrichtung 65, die variablen Stromsteueröffnungen A3, A4, den Fluidmotor 45, und durch die variable Stromsteueröffnung A5 den "Hauptfluidweg" in der Rechtsdrehstellung aus. Es sei darauf hingewiesen, dass die Architektur der Ventilanordnung einiger Fluidsteuergeräte die variablen Stromsteueröffnungen A2 und A3 nicht erforderlich macht oder vorsieht (d.h. die an den Einlass- bzw. Auslassseiten der Fluiddosiervorrichtung 65 befindlichen Öffnungen). Wahlweise sind in einigen Steuergerätarchitekturen die A2- und A3-Öffnungen feststehende anstatt variable Öffnungen. Für die vorliegende Erfindung ist es lediglich erforderlich, dass eine Stromsteueröffnung (z.B. die A1-Öffnung) zwischen dem Einlassanschluss 31 und der Fluiddosiervorrichtung 65 besteht und dass eine weitere Stromsteueröffnung (z.B. die A4-Öffnung) zwischen der Fluiddosiervorrichtung 65 und dem Steuer-(Motor)-Fluidanschluss 41 oder 43 vorhanden ist.
  • Nun hauptsächlich auf 8 in Zusammenhang mit 4 Bezug nehmend ist von den sechs längeren Axialschlitzen 105 mindestens einer mit einer sich axial erstreckenden Vertiefung 121 versehen, und in der vorliegenden Ausführungsform und lediglich beispielshalber liegen drei der Vertiefungen 121 vor. In der vorliegenden Ausführungsform und wiederum lediglich beispielshalber weist die Ventilanordnung 61 eine maximale Ablenkung (Verlagerung) von etwa 10 Grad auf. Wenn sich die Ventilanordnung 61 an die Stellung maximaler Verlagerung annähert (R-M in 2), d.h. dann wenn die relative Verlagerung der Spule und der Hülse etwa 9 Grad beträgt (die in 8 gezeigte Stellung), haben die verschiedenen Stromsteueröffnungen A1 bis A5 daher ihren maximalen Strömungsquerschnitt erreicht oder nahezu erreicht. Zwecks der weiteren Illustration und Beschreibung werden die Druckanschlüsse mit 113-R und 113-L bezeichnet. Der Druckanschluss 113-R ist derjenige Anschluss, der den Axialschlitz 103 überlappt, um die A1-Öffnung bei einer Rechtsdrehstellung auszubilden, während der Druckanschluss 113-L derjenige Anschluss ist, der sich von seinem entsprechenden Axialschlitz 103 weg bewegt, aber der seinen entsprechenden Axialschlitz 103 überlappen würde, um bei einer Linksdrehstellung die A1-Öffnung auszubilden.
  • Wie in 8 ersichtlich ist beginnt, wenn sich die relative Position der Spule 77 und der Hülse 79 an die Stellung maximaler Verlagerung annähert (R-M in 2), der Druckanschluss 113-L die jeweilige sich axial erstreckende Vertiefung 121 zu überlappen, wobei die Überlappungsfläche dazwischen eine variable Öffnung ausbildet, und der Verbund der drei Überlappungen (da drei Vertiefungen 121 vorhanden sind) bildet eine variable Ableitungsöffnung AB aus. An den drei Stellen an der Spule 77, wo der Axialschlitz 105 eine der sich axial erstreckenden Vertiefungen 121 aufweist, beinhaltet somit die Übertragung von unter Druck stehendem nicht-dosiertem Fluid durch den Druckanschluss 113 und danach durch die Vertiefung 121 und in den Axialschlitz 105 eine Fluidableitung, und diese drei Stellen bilden kumulativ einen Fluidableitungsdurchlass aus. Wie am besten schematisch in 2 dargestellt weist der Fluidableitungsdurchlass einschließlich der variablen Ableitungsöffnung AB einen stromaufwärtigen Bereich auf, der mit dem Hauptfluidweg an einer Stelle in Verbindung steht, die stromauf von der ersten variablen Fluidsteueröffnung A1 liegt, sowie einen stromabwärtigen Bereich, der mit dem Hauptfluidweg an einer Stelle in Verbindung steht, die stromab von der Fluiddosiervorrichtung 65, jedoch (vorzugsweise) stromauf von der variablen Stromsteueröffnung A4 liegt. Es sei darauf hingewiesen, dass in 2 in den R-M- und L-M-Stellungen die Stromsteueröffnung A4 zwecks einer vereinfachten Darstellung schematisch als eine feststehende Öffnung gezeigt ist.
  • Im Betrieb und wie für den Fachmann wohlbekannt treten die meisten Lenkvorgänge auf, wenn sich die Ventilanordnung 61 in der Normalarbeitsstellung befindet, die in 7 repräsentativ dargestellt ist, d.h. dass die Spule 77 relativ zu der Hülse 79 um eine Verlagerung in dem Bereich von etwa 2 Grad bis zu etwa 8,5 oder 9 Grad verlagert ist. Es treten nur sehr wenig Lenkvorgänge auf, während sich die Ventilanordnung in der Stellung maximaler Verlagerung von 8 befindet, in der mit einer maximal möglichen Ablenkung von 10 Grad die Ventilanordnung um mindestens 8,5 oder 9 Grad verlagert ist. Immer dann wenn die gelenkten Räder 57 eien Bordsteinkante, eine Straßenriefe oder ein gewisses anderes Hindernis berühren, das eine weitere Bewegung der gelenkten Räder verhindert, bzw. bei einem Lenken gegen die Anschläge bewirkt, wie im Abschnitt "Hintergrund der Erfindung" erläutert, es die durch die gelenkten Räder auf den Drehmotor 45 ausgeübte Drehmomentlast, dass die Ventilanordnung 61 des Fluidsteuergeräts 27 zu der in 8 illustrierten Stellung maximaler Verlagerung (R-M) verlagert wird. Wie im Abschnitt "Hintergrund der Erfindung" ebenfalls erläutert ist es dann, wann immer sich das Lenksystem in dem oben beschriebenen Zustand befindet, typisch, das ein ziemlich nennenswerter interner Leckagepfad zwischen dem Einlass und dem Auslass des Drehmotors 45 vorhanden ist. Allerdings wird dank der vorliegenden Erfindung eine ausreichende Fluidmenge durch den Fluidableitungsdurchlass und durch die variable Ableitungsöffnung AB übertragen, die sich mit demjenigen Fluid vereint, das durch den Hauptfluidweg des Fluidsteuergeräts 27 strömt, wobei diese Kombination aus Hauptwegfluid und Ableitungsfluid zusammen zu dem Steueranschluss 43 und von dort zu dem Einlass des Drehmotors 45 fließt.
  • Die Erfindung ist in der obigen Spezifikation ausführlich beschrieben worden, und es wird davon ausgegangen, dass sich für den Fachmann anhand dieser Spezifikation verschiedene Abänderungen und Modifizierungen der Erfindung ergeben. Es ist beabsichtigt, dass alle derartigen Abänderungen und Modifizierungen in der Erfindung eingeschlossen sind, sofern sie in den Rahmen der beiliegenden Ansprüche fallen.

Claims (6)

  1. Fluidsteuergerät (27), welches betätigbar ist, um den Fluidstrom von einer Quelle (11) von unter Druck stehendem Fluid zu einer fluiddruckbetätigten Vorrichtung (45) zu steuern, welche einen Einlass (47) und einen Auslass (49) aufweist und dazwischen einen Fluidleckageweg bestimmt; wobei das Fluidsteuergerät (27) versehen ist mit einem Gehäuse (29), welches einen Einlassanschluss (31) zur Verbindung mit der Quelle (11) für unter Druck stehendes Fluid, einen Rücklaufanschluss (33) zur Verbindung mit einem Systemreservoir (17) und einem Steueranschluss (43) zur Verbindung mit dem Einlass (47) der fluiddruckbetätigten Vorrichtung (45) bestimmt, wobei in dem Gehäuse (29) eine Ventilanordnung (61) angeordnet ist, die eine Neutralstellung (N), eine normale Arbeitsstellung (R) und eine Stellung maximaler Verlagerung (R-M) definiert, wobei das Gehäuse (29) und die Ventilanordnung (61) zusammenwirken, um einen Hauptfluidweg (31, A1, 65, A4, 43) zu bestimmen, der für eine Fluidverbindung zwischen dem Einlassanschluss (31) und dem Steueranschluss (43) sorgt, wenn die Ventilanordnung in der Normalarbeitsstellung (R) steht; einer fluidbetätigten Vorrichtung (65), um die Ventilanordnung (61) zu einer Nachlaufbewegung zu veranlassen, die dahin wirkt, dass die Ventilanordnung von der normalen Arbeitsstellung (R) in Richtung auf die Neutralstellung (N) zurückkehrt, wobei die Nachlaufbewegung proportional zu dem Volumen des Fluidflusses durch den Hauptfluidweg ist, wobei der Hauptfluidweg eine erste variable Stromsteueröffnung (A1) aufweist, die einen minimalen Strömungsquerschnitt hat, wenn die Ventilanordnung in der Neutralstellung (N) steht, und die einen sich vergrößernden Strömungsquerschnitt hat, wenn die Ventilanordnung durch die Normalarbeitsstellung (R) in Richtung auf die Stellung maximaler Verlagerung (R-M) verlagert wird, dadurch gekennzeichnet, dass (a) die Ventilanordnung (61) einen Fluidableitungsdurchlass bestimmt, der einen stromaufwärtigen Bereich in Fluidverbindung mit dem Hauptfluidweg an einer Stelle stromauf der ersten variablen Stromsteueröffnung (A1) aufweist, sowie einen stromab liegenden Bereich in Fluidverbindung mit dem Hauptfluidweg stromab der fluidbetätigten Vorrichtung (65); und (b) der Fluidableitungsdurchlass eine variable Ableitungsöffnung (AB). aufweist, die einen Strömungsquerschnitt von im wesentlichen null hat, wenn die Ventilanordnung in der Neutralstellung (N) und in der Normalarbeitsstellung (R) steht, wobei sich die variable Ableitungsöffnung (AB) zu öffnen beginnt, wenn die Ventilanordnung (61) sich der Stellung maximaler Verlagerung (R-M) nähert.
  2. Fluidsteuergerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (61) ein drehbares Hauptventilorgan (77) und ein damit zusammenwirkendes relativ dazu drehbares Nachlaufventilorgan (79) aufweist, wobei das Haupt- und das Nachlaufventilorgan die Neutralstellung (N) relativ zueinander bestimmen, wobei das Fluidsteuergerät eine Vorspannfeder (97) aufweist, die wirksam ist, um das Hauptventilorgan (77) und das Nachlaufventilorgan (79) in Richtung auf die Neutralstellung (N) relativ zueinander vorzuspannen.
  3. Fluidsteuergerät gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptventilorgan (77) und das Nachlaufventilorgan (79) aus der Neutralstellung (N) zu der Normalarbeitsstellung (R) relativ zueinander entgegen der Kraft der Vorspannfeder (97) verlagerbar sind.
  4. Fluidsteuergerät gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptventilorgan (77) und das Nachlaufventilorgan (79) aus der Neutralstellung (N) durch die Normalarbeitsstellung (R) zu der Stellung maximaler Verlagerung (R-M) verlagerbar sind, wobei die Stellung maximaler Verlagerung der maximal möglichen relativen Verlagerung des Haupt- und des Nachlaufventilorgans entspricht.
  5. Fluidsteuergerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachlaufventilorgan (79) einen ersten Druckanschluss (113-R) und einen zweiten Druckanschluss (113-L) bestimmt, wobei die beiden Druckanschlüsse in Fluidverbindung mit dem Einlassanschluss (31) stehen, wenn die Ventilanordnung (61) in der Normalarbeitsstellung (R) steht, wobei das Hauptventilorgan (77) einen ersten Axialschlitz (103) bestimmt, wobei die Fluidverbindung zwischen dem ersten Druckanschluss (113-R) und dem ersten Axialschlitz (103) die erste variable Stromsteueröffnung (A1) bildet.
  6. Fluidsteuergerät gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptventilorgan (77) einen zweiten Axialschlitz (105) bestimmt, der Teil des Hauptfluidwegs stromab der ersten variablen Stromsteueröffnung (A1) ist, wobei der zweite Druckanschluss (113-L) außer Fluidverbindung mit dem zweiten Axialschlitz (105) ist, wenn die Ventilanordnung in der Normalarbeitsstellung (R) steht, jedoch in Fluidverbindung mit dem zweiten Axialschlitz (105) ist, wenn die Ventilanordnung (61) sich der Stellung maximaler Verlagerung (R-M) nähert.
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