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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Blinddetektion, wie sie beispielsweise in einem EGPRS-System verwendet
werden, sowie auf einen drahtlosen Kommunikationsempfänger, der
diese beinhaltet. Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der
koreanischen Patentanmeldung Nr. 2005-11084 ,
eingereicht am 7. Februar 2005.
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EDGE
(Enhanced Data Rates for GSM Evolution) ist ein funkbasierter mobiler
Hochgeschwindigkeitsdatenstandard, der in GSM/GPRS- und IS-136-Netzwerke
integriert werden kann. EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution)
und ein darauf bezogener Paketdienst, wie z. B. EGPRS (Enhanced
General Packet Radio Service), werden gegenwärtig als Standards in der Mobilkommunikation
angewendet, wie beispielsweise bei GSM (Global System for Mobile
Communications), GPRS (General Packet Radio Service) und UMTS (Universal
Mobile Telecommunications System).
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Bei
der EDGE-Technologie variiert eine Datenrate eines drahtlosen Kanals
entsprechend der Leistungsfähigkeit
eines Empfängers.
Die Daten(übertragungs-)rate
kann durch Modifizieren eines Modulationsver fahrens (Modulationsmodus)
und/oder eines Codierverfahrens variiert werden.
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Beim
Modulationsverfahren zum Variieren der Datenrate wird ein GMSK(Gaussian
Mean Shift Keying)-Modulationsmodus für GSM benutzt, und ein 8-PSK(Eight
Phase Shift Keying)-Modulationsmodus wird für EGPRS benutzt. Ursprünglich benutzte
GSM lediglich die GMSK-Modulation
und eine robuste Kanalcodierung. Um höhere Datenraten bei guten physikalischen
Kanälen
zu erzielen, wurden GPRS und später EDGE
eingeführt.
Im Gegensatz zu GPRS benutzt EDGE zusätzlich den 8-PSK-Modulationsmodus.
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Da
eine Basisstation (Sender) keinerlei Informationen über den
Modulationsmodus überträgt, der
momentan bei EGPRS verwendet wird, muss der Empfänger eine Blinddetektion durchführen, um
den Modulationsmodus zu bestimmen. Die auf einem Trainingssequenzcode
(TSC) basierende Kanalbestimmung wird vor Entzerrung durchgeführt.
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Die
Blinddetektion ist ein Verfahren, um den momentanen Modulationsmodus
aus empfangenen Daten zu ermitteln. Der Empfänger benutzt einen Trainingssequenzcode
(TSC) eines normalen Bursts der empfangenen Daten, um die Blinddetektion
durchzuführen.
Im Mobilkommunikationsstandard GSM/EDGE kann die Basisstation einen
von acht Trainingssequenzcodes (0 bis 7) als Mittelpass (Symbole
61 bis 86) der auf der Abwärtsstrecke übertragenen
Bursts wählen
(siehe 6).
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1 ist
ein schematisches Diagramm, welches ein herkömmliches Verfahren der Blinddetektion
darstellt. Bezugnehmend auf 1 ist der
Trainingssequenzcode (TSC) als Symbol 61 bis Symbol 86 (zwischen Symbolen
0 bis 147) repräsentiert.
Der Empfänger
speichert Phasendifferenzen ΔΦ'62 bis ΔΦ'86 zwischen
benachbarten Symbolen in einem gespeicherten (vorher bekannten)
Trainingssequenzcode (Symbol 61 bis Symbol 86).
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Hier
repräsentiert
das Symbol ΔΦ'62 eine
Phasendifferenz zwischen dem Symbol 62 und dem angrenzenden Symbol
61, und das Symbol ΔΦ'86 repräsentiert
eine Phasendifferenz zwischen dem Symbol 86 und dem Symbol 85.
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Dann
detektiert der Empfänger
(beispielsweise durch Messen) Phasendifferenzen ΔΦ1 bis ΔΦ147 (inklusive ΔΦ62 bis ΔΦ86) zwischen benachbarten Symbolen eines
aktuellen (empfangenen) Trainingssequenzcodes.
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Unter
der Annahme, dass Phasendifferenzen zwischen benachbarten Symbolen
des empfangenen Trainingssequenzcodes in einem GSMK-Modulationsmodus
durch ΔΦ'
62 bis ΔΦ'
86 repräsentiert
werden und dass in einem GSMK-Modulationsmodus Phasendifferenzen
zwischen benachbarten Symbolen des aktuellen (gespeicherten) Trainingssequenzcodes
durch ΔΦ
62 bis ΔΦ
86 repräsentiert
werden, genügt
eine Summe von Absolutwerten der Phasendifferenzen ΔΨ' und ΔΨ (zwischen
empfangenem und gespeichertem Trainingssequenzcode) der folgenden
Gleichung 1:
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Wenn
hingegen der aktuelle Modulationsmodus ein 8-PSK Modulationsmodus
ist, erfüllt
die Summe der Absolutwerte der Phasendifferenzen ΔΨ' und ΔΨ (zwischen
empfangenem und gespeichertem Trainingssequenzcode) nicht die Gleichung
1.
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Somit
bestimmt der Empfänger,
dass der aktuelle Modulationsmodus der GMSK-Modulationsmodus ist
(d. h. ein GSM-Modus), wenn Gleichung 1 erfüllt ist, und bestimmt, dass
der aktuelle Modulationsmodus der 8-PSK-Modulationsmodus ist (d.
h. ein EGPRS-Modus), wenn Gleichung 1 nicht erfüllt ist.
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Da
das herkömmliche
Blinddetektionsverfahren die Phasendifferenzen ΔΦ'62 bis ΔΦ'86 zwischen
benachbarten Symbolen des gespeicherten (vorher bekannten) Trainingssequenzcodes
mit den Phasendifferenzen ΔΦ62 bis ΔΦ86 zwischen benachbarten Symbolen des aktuellen
(momentan gemessenen) Trainingssequenzcodes vergleichen muss, führt der
Empfänger
eine große
Anzahl von Berechnungen durch, woraus resultiert, dass eine lange
Zeitspanne zur Durchführung
der Blinddetektion erforderlich ist.
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Die
unterschiedlichen Phasenverschiebungscharakteristika der 8-PSK-Modulation und der GMSK-Modulation,
nämlich
die fortlaufende π/2-GMSK-Verschiebung
und die fortlaufende 3π/8-Verschiebung im
8-PSK-Modus, werden
in Blinddetektionstechnologien ähnlich
verwendet, welche in
US
6,377,817 B1 und
US 2004/0096012 A1 offenbart sind, wobei
das letztere Dokument einen detaillierten Algorithmus präsentiert, durch
den empfangene Trainingssequenzcodes entsprechend GMSK bzw. 8-PSK parallel rückverschoben
und dann mit korrespondierenden ursprünglichen Trainingssequenzcodes
korreliert werden. Der ermittelte Korrelationswert des GMSK-Modus
wird dann mit dem im 8-PSK-Modus ermittelten Wert verglichen, und
der mit der größeren Korrelationsfunktion
assoziierte Modulationstyp wird als der aktuelle bestimmt.
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Als
technisches Problem liegt der Erfindung die Bereitstellung eines
Verfahrens und einer Vorrichtung zur Blinddetektion zugrunde, welche
in der Lage sind, die oben genannten Unzulänglichkeiten des Standes der
Technik zu reduzieren oder zu vermeiden und insbesondere die Anzahl an
für die
Blinddetektion durchgeführten
Berechnungen speziell in einem kabellosen Kommunikationsempfänger, wie
beispielsweise einem EGPRS-Empfänger,
zu reduzieren, und einen korrespondierenden kabellosen Kommunikationsempfänger zur Verfügung zu
stellen.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch die Bereitstellung eines Blinddetektionsverfahrens
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, einer Blinddetektionsvorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 und eines drahtlosen Kommunikationsempfängers mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 17.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben,
deren Wortlaut hiermit durch Bezugnahme in die Beschreibung aufgenommen
wird, um unnötige
Textwiederholungen zu vermeiden.
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Einige
Ausführungsformen
der Erfindung stellen ein Verfahren zur Blinddetektion eines Sendermodulationsmodus
für einen
kabellosen Kommunikationsempfänger
zur Verfügung,
wobei das Verfahren umfasst: Berechnen der Intersymbol-Phasendifferenz
zwischen dem (m + r)-ten
Symbol (z. B. dem 61-ten Symbol) und dem (m + r + 4)-ten Symbol
(z. B. dem 65-ten Symbol) eines empfangenen normalen Bursts und
q-maliges Wiederholen
des Schritts zum Berechnen der Intersymbol-Phasendifferenz zwischen dem (m + r)-ten
Symbol und einem (m + r + 4)-ten
Symbol eines empfangenen normalen Bursts, wobei r von 0 bis q inkrementiert
wird. Die Integerzahl m ist üblicherweise
61 (d. h. das m-te Symbol ist das erste Symbol in einem Trainingssequenzcode),
und q ist 21 (d. h. das (m + q)-te Symbol ist das letzte (22-ste)
Symbol eines Trainingssequenzcodes). Die Bestimmung des Modulationsmodus
umfasst ein Vergleichen der Summe von (q + 1) Absolutwerten der Realteile
der berechneten Intersymbol-Phasendifferenzen mit der Summe der
(q + 1) Absolutwerte der Imaginärteile
der berechneten Intersymbol- Phasendifferenzen.
Die Bestimmung des Modulationsmodus kann beispielsweise die Bestimmung,
dass der Modulationsmodus der GMSK-Modulationsmodus ist, wenn jede der
(q + 1) Intersymbol-Phasendifferenzen
einen Wert von etwa 0 oder etwa π aufweist,
und die Bestimmung umfassen, dass der Modulationsmodus der 8-PSK-Modulationsmodus
ist, wenn jede der (q + 1) Intersymbol-Phasendifferenzen einen Wert von etwa π/2 oder etwa –π/2 aufweist.
Die Bestimmung des Modulationsmodus kann auch die Bestimmung, dass
der Modulationsmodus der GMSK-Modulationsmodus ist, wenn die Summe der
(q + 1) Absolutwerte der Realteile der Intersymbol-Phasendifferenzen
größer als
die Summe der (q + 1) Absolutwerte der Imaginärteile der Intersymbol-Phasendifferenzen
ist, und die Bestimmung umfassen, dass der Modulationsmodus der
8-PSK-Modulationsmodus
ist, wenn die Summe der (q + 1) Absolutwerte der Realteile der Intersymbol-Phasendifferenzen
kleiner als die Summe der (q + 1) Absolutwerte der Imaginärteile der Intersymbol-Phasendifferenzen
ist. Der drahtlose Kommunikationsempfänger kann einen EGPRS(Enhanced-General-Packet-Radio-Service)-Empfänger aufweisen.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung umfasst ein Verfahren zur Blinddetektion in einem
drahtlosen Kommunikationsempfänger
eine Ermittlung von Intersymbol-Phasendifferenzen einer Mehrzahl
von Symbolen in Intervallen von vier Symbolen (wobei die Symbole
in einem Trainingssequenzcode eines empfangenen normalen Bursts
enthalten sind) und eine Bestimmung des durch den Sender verwendeten
Modulationsmodus basierend auf diesen ausgewählten (wenigeren) Intersymbol-Phasendifferenzen.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung umfasst ein Blinddetektionsverfahren in einem EGPRS-Empfänger eine
Ermittlung von Intersymbol-Phasendifferenzen einer Mehrzahl von
Symbolen in Intervallen von vier Symbolen (wobei die Symbole in
einem Trainingssequenzcode eines empfangenen normalen Bursts enthalten
sind) und die Bestimmung des Modulationsmodus basierend auf den
(wenigeren) Intersymbol-Phasendifferenzen. Die Bestimmung des Modulationsmodus
kann die Bestimmung, dass der Modulationsmodus der GMSK-Modulationsmodus
ist (wenn eine Summe von Absolutwerten von Realteilen der Intersymbol-Phasendifferenzen
der Symbole größer als
eine Summe von Absolutwerten von Imaginärteilen der Intersymbol-Phasendifferenzen
der Symbole ist), und die Bestimmung umfassen, dass der Modulationsmodus
der 8-PSK-Modulationsmodus ist (wenn eine Summe von Absolutwerten
von Realteilen der Intersymbol-Phasendifferenzen
der Symbole kleiner als eine Summe von Absolutwerten von Imaginärteilen
der Intersymbol-Phasendifferenzen der Symbole ist).
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung umfasst eine Blinddetektionsvorrichtung in einem drahtlosen
Kommunikationsempfänger
einen Phasendetektor und eine Modulationsmodusbestimmungseinheit.
Der Phasendetektor ermittelt Intersymbol-Phasendifferenzen einer
Mehrzahl von Symbolen in Intervallen von vier Symbolen, wobei die
Symbole in einem Trainingssequenzcode eines empfangenen normalen
Bursts enthalten sind. Die Modulationsmodusbestimmungseinheit bestimmt
den Modulationsmodus auf Basis der Intersymbol-Phasendifferenzen.
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfasst ein drahtloser Kommunikationsempfänger einen
HF-Empfänger,
einen Digitalkonverter, einen Blinddetektor und einen Decoder. Der
HF-Empfänger
empfängt
ein Hochfrequenzsignal, um das Hochfrequenzsignal in analoge In-Phasen(I-Phasen)-
und Quadratur-Phasen(Q-Phasen)-Basisbandsignale
umzuwandeln. Der Digitalkonverter konvertiert die analogen I-Phasen-
und Q-Phasen-Kanalsignale in digitale Signale. Der Blinddetektor
ermittelt eine Mehrzahl (z. B. eine Sequenz) von Intersymbol-Phasendifferenzen
zwischen Symbolen (welche in einem Trainings sequenzcode eines empfangenen
normalen Bursts enthalten sind), die durch Intervalle von vier Symbolen
voneinander getrennt sind, um einen Modulationsmodus basierend auf
den Intersymbol-Phasendifferenzen der Symbole zu bestimmen. Der
Decoder decodiert das digitale Signal basierend auf dem ermittelten
Modulationsmodus.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung zur Blinddetektion können in
einem Empfänger
eines EGPRS System angewendet werden. Zusätzlich können das Verfahren und die
Vorrichtung im Falle eines Dual-Modus unter Verwendung von GSM/GPRS/EGPRS
und UMTS angewendet werden.
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Vorteilhafte,
nachfolgend beschriebene Ausführungsformen
der Erfindung sowie das zu deren besserem Verständnis oben erläuterte,
herkömmliche
Ausführungsbeispiel
sind in den Zeichnungen dargestellt.
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Obwohl
die Erfindung für
verschiedene Modifikationen und alternative Formen offen ist, werden
spezielle Ausführungsformen
der Erfindung als Beispiele in Zeichnungen dargestellt und nachfolgend
im Detail beschrieben. In der Beschreibung zu den Figuren bezeichnen
gleiche Bezugszeichen allgemein gleichartige Elemente, wenngleich
sich in einigen Figuren Zahlen auf Abmessungen, Mengen oder sequentielle
Kennziffern beziehen. Die eingekreisten Zahlen in 1 beziehen
sich beispielsweise auf nummerierte Symbole in einer Sequenz von
147 Symbolen. In 5 sind die Zahlen in den Blöcken Maße, welche
die Anzahl der Symbole über
die Breite jedes Blocks angeben (es gibt beispielsweise sechsundzwanzig
Symbole im TSC-Block 307).
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Es
versteht sich, dass, obwohl hier die Ausdrücke erstens, zweitens usw.
benutzt werden können,
um verschiedene Elemente zu beschreiben, diese Elemente nicht durch
diese Abfolge begrenzt sind. Diese Ausdrücke werden benutzt, um ein
Element von einem anderen zu unterscheiden. Ein erstes Element kann
beispielsweise als zweites Ele ment bezeichnet werden, und ähnlich kann
ein zweites Element als erstes Element bezeichnet werden, ohne vom
Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Der hier verwendete
Begriff „und/oder" umfasst irgendeine
und alle Kombinationen von einem oder mehreren der zugehörig aufgelisteten Elemente.
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Es
versteht sich, dass ein Element direkt mit einem anderen Element
oder über
Zwischenelemente mit dem anderen Element verbunden oder gekoppelt
sein kann, wenn in der Beschreibung angegeben ist, dass das Element
mit dem anderen Element „verbunden" oder „gekoppelt" ist. Im Gegensatz
dazu sind keine Zwischenelemente vorhanden, wenn ein Element als „direkt
verbunden" bzw. „direkt
gekoppelt" mit einem
anderen Element bezeichnet wird. Andere Begriffe, die zur Beschreibung
der Beziehung zwischen Elementen verwendet werden (z. B. „zwischen" und „direkt
zwischen", „benachbart" und „direkt
benachbart" usw.),
sind in gleicher Weise zu verstehen.
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Die
vorliegend benutzte Terminologie hat das Ziel, bestimmte Ausführungsformen
zu beschreiben, und ist nicht zur Beschränkung der Erfindung gedacht.
Wie nachstehend benutzt, sollen die Singularformen „ein(e)" und „der/die/das" auch die Pluralformen
beinhalten, soweit der Zusammenhang nicht deutlich anderes erklärt. Weiterhin
versteht es sich, dass die Ausdrücke „umfassen", „umfassend", „aufweisen" und/oder „aufweisend", wenn sie hier benutzt
werden, die Präsenz
der angegebenen Merkmale, Zahlen, Schritte, Operationen, Elemente
und/oder Komponenten spezifizieren, aber nicht die Präsenz oder
den Zusatz einer oder mehrerer anderer Merkmale, Zahlen, Schritte,
Operationen, Elemente, Komponenten und/oder Gruppen davon ausschließen.
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Soweit
nicht anders definiert, weisen alle hier verwendeten Ausdrücke (inklusive
technischer und wissenschaftlicher Ausdrücke) die selben Bedeutungen
auf, wie sie allgemein von einem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet
verstanden werden, zu dem diese Erfindung gehört. Weiterhin versteht es sich,
dass Ausdrücke,
wie sie in üblichen
Lexika definiert sind, so zu interpretieren sind, dass ihre Bedeutung
konsistent zur Bedeutung im Kontext des relevanten Standes der Technik
ist, und nicht in einer idealisierten oder überformalen Bedeutung zu interpretieren
sind, soweit es hier nicht ausdrücklich
so definiert ist.
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Es
zeigen:
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1 ein
schematisches Diagramm zur Darstellung eines herkömmlichen
Verfahrens zur Blinddetektion,
-
2 ein
Blockdiagramm eines Empfängers
eines EGPRS-Systems
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
-
3 ein
Blockdiagramm des in 2 dargestellten Blinddetektors 42,
-
4 ein
Blockdiagramm des in 2 dargestellten Decoders 48,
-
5 eine
Datenstruktur, welche einen normalen Burst des vom Empfänger gemäß 2 empfangenen
digitalen Signals zeigt, wie es in den diesbezüglichen Standards definiert
ist,
-
6 eine
Tabelle, welche acht mit 0 bis 7 bezeichnete Trainingssequenzcodes
zeigt, wie sie in den diesbezüglichen
Standards definiert sind,
-
7 ein
schematisches Blockdiagramm, welches ein Blinddetektionsverfahren
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt,
-
8 ein
Blockdiagramm der Modulationsmodusbestimmungseinheit 45 im
Blinddetektor 42 gemäß 3,
-
9 ein
Flussdiagramm zur Darstellung eines Blinddetektionsverfahrens gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und
-
10 eine
graphische Darstellung zur Veranschaulichung einer Bestimmung zwischen
einem GMSK-Modulationsmodus und einem 8-PSK-Modulationsmodus, welche
im Blinddetektionsverfahren gemäß 9 angewendet
wird.
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Ein
Empfänger
in einem EGPRS-System gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ist in 2 dargestellt. Bezugnehmend
auf 2 umfasst der Empfänger im EGPRS-System einen
HF-Empfänger 20,
einen Digitalkonverter 20, einen Equalizer 40 und
einen Kanaldecoder 50.
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Der
HF-Empfänger 20 empfängt ein
Hochfrequenzsignal HF von einem AWGN(Additive White Gaussian Noise)-Kanal über ein
Antennensystem, um das Hochfrequenzsignal HF (durch Mischen des
Hochfrequenzsignals HF mit einer lokalen Oszillatorfrequenz LO eines
lokalen Trägersignals)
in analoge I-Phasen(I)- und Quadratur-Phasen(Q)-Basisbandsignale 22 umzuwandeln.
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Der
Digitalkonverter 30 quantisiert die Basisbandsignale (die
analogen I- und
Q-Kanal-Basisbandsignale 22), um die analogen Basisbandsignale
in digitale Signale 32 umzuwandeln, und gibt die digitalen
Signale 32 nach einer Tiefpassfilterung aus. Der Digitalkonverter 30 kann
nach der Tiefpassfilterung der Basisbandsignale eine Analog/Digital-Wandlung
(ADC) durchführen.
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Der
EDGE-Equalizer 40 umfasst einen Blinddetektor 42 und
einen Decoder 48. Der Blinddetektor 42 bestimmt,
ob ein Modulationsmodus des empfangenen Hochfrequenzsignals HF ein
GMSK-Modulationsmodus oder ein 8-PSK-Modulationsmodus ist. Der Decoder 48 decodiert
das digitale Signal, von dem ein DC-Versatz entfernt ist, entsprechend
dem vom Blinddetektor 42 bestimmten Modulationsmodus.
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Der
Kanaldecoder 50 führt
eine Kanaldecodierung mit einem Ausgangssignal des Decoders 48 aus.
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3 zeigt
eine vorteilhafte Ausführungsform
des Blinddetektors 42 in dem in 2 dargestellten Equalizer 40.
Bezugnehmend auf 3 umfasst der Blinddetektor 42 einen
Phasendetektor 43 und eine Modulationsmodusbestimmungseinheit 45.
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Der
Phasendetektor 43 detektiert Intersymbol-Phasendifferenzen ΔΦ44 zwischen einer Mehrzahl von Symbolen,
welche in einem Trainingssequenzcode (TSC) enthalten sind, in Intervallen
von vier Symbolen. Der TSC ist ein in einem GSM-System allgemein
bekannter Code und ist in den digitalen Signalen 32 enthalten, welche
vom Digitalkonverter 30 ausgegeben werden (siehe 2 und 6).
Im GSM-System umfasst ein Rahmen acht Zeitfenster und während eines
Zeitfensters wird ein normaler Burst übertragen. Der TSC ist in der
Mitte des normalen Bursts positioniert und wird deshalb statt als
Präambel
als ein „Mittelpass" bezeichnet.
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Die
Modulationsmodusbestimmungseinheit 45 bestimmt das empfangene
Hochfrequenzmodulationsverfahren (Modus) durch Verwendung der detektierten
Phasendifferenzen ΔΦ, um ein
Modulationsmodussignal 46 auszugeben, welches den Modulationsmodus
anzeigt. In anderen Worten ausgedrückt, die Modulationsmodusbestimmungseinheit 45 bestimmt,
ob ein Modulationsverfahren (Modus) der empfangenen Hoch frequenz
ein GMSK-Modulationsmodus oder ein 8-PSK-Modulationsmodus ist. Eine detailliertere
Erklärung
folgt.
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4 zeigt
eine vorteilhafte Ausführungsform
des Decoders 48 im Equalizer 40 im Empfänger gemäß 2.
Bezugnehmend auf 4 umfasst der Decoder 48 eine
Modusauswahleinheit 452, einen 8-PSK-Decoder 47 und einen GMSK-Decoder 49.
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Die
Modusauswahleinheit 452 wählt zwischen dem 8-PSK-Decoder 47 und
dem GMSK-Decoder 49 basierend auf dem Modulationsmodussignal 46 aus.
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Der
GMSK-Decoder 49 führt
einen GMSK-Decodierungsvorgang aus, wenn ein Modulationsmodus durch
das Modulationsmodussignal 46 freigegeben ist, und führt einen
8-PSK-Decodierungsvorgang aus, wenn der Modulationsmodus gesperrt
ist. Zum Beispiel kann in einem GMSK-Decodierungsvorgang, wenn eine Intersymbol-Phasendifferenz
zwischen zwei Symbolen π/2
ist, ein Binärdatenwert
als eine logische „0" interpretiert werden,
und wenn eine Intersymbol-Phasendifferenz zwischen zwei Symbolen –π/2 ist, kann
ein Binärdatenwert
als eine logische „1" interpretiert werden.
In einem 8-PSK-Decodierungsvorgang kann, gemäß einer Symbolphase, ein 3-Bit-Block
als „111", „011", „010", „000", „001, „101", „100" oder „110" interpretiert werden.
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5 zeigt
eine Datenstruktur des normalen Bursts des digitalen Signals 32,
wie er in den herkömmlichen
Standards definiert ist, welches durch den Empfänger 32 gemäß 2 empfangen
wird. Bezugnehmend auf 5 umfasst der normale Burst
ein 3-Bit-TB (Tail Bit) 301, einen 57-Bit-Datensatz 303,
ein 1-Bit-SF (Steeling Flag) 305, einen 26-Bit-TSC (Trainingssequenzcode) 307,
ein 1-Bit-SF, einen 57-Bit-Datensatz 311 und einen 3-Bit-TB
(Tail Bit) 313. Die Gesamtanzahl an Bits des jeweiligen
normalen Bursts beträgt
148 Bits. Der Trainingssequenzcode TSC 307 wird zusammen
mit Sprachdaten übertragen
und beinhaltet Phasenreferenzinformationen, welche es einem Empfänger ermöglichen,
eine kohärente
Demodulierung auszuführen.
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6 ist
eine Tabelle, welche die acht mit 0 bis 7 nummerierten Trainingssequenzcodes
auflistet, wie sie in den diesbezüglichen Standards definiert
sind. Im GSM/EDGE-Standard sind acht unterschiedliche Trainingssequenzcodes
jeweils als unterschiedliche Abfolge von Nullen und Einsen definiert.
Diese sind von 0 bis 7 durchgezählt.
Bezugnehmend auf 6 ist jeder der acht Trainingssequenzcodes
korrespondierend mit der TSC-Nummer 0 bis 7 im Empfänger vorgespeichert.
Der Empfänger
empfängt
die TSC-Nummer, um unter Verwendung der mit der TSC-Nummer korrespondierenden
Trainingssequenzbits einen Blinddetektionsvorgang und eine Demodulation
auszuführen.
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7 zeigt
ein Blinddetektionsverfahren gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung. Bezugnehmend auf 7 ist der
TSC als nummerierte Symbole 61 bis 86 dargestellt, und Intersymbol-Phasendifferenzen ΔΦ einer Mehrzahl
von Symbolen (in Intervallen von vier Symbolen), welche im TSC des
empfangenen normalen Bursts enthalten sind, werden jeweils als Symbol ΔΦ61 bis ΔΦ82 dargestellt.
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Hier
repräsentiert ΔΦ61 die Intersymbol-Phasendifferenz zwischen
dem Symbol mit der Nummer 61 und dem Symbol mit der Nummer 65, und ΔΦ82 repräsentiert
die Intersymbol-Phasendifferenz zwischen dem Symbol mit der Nummer
82 und dem Symbol mit der Nummer 86. Die Gesamtanzahl der Phasendifferenzen ΔΦ kann zweiundzwanzig
oder weniger als zweiundzwanzig betragen.
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In
einem EDGE-System ist der TSC eines GMSK-Modulationsmodus und eines
8-PSK-Modulationsmodus gleich, wobei jedes Symbol des TSC im GMSK-Modulationsmodus
jedoch um π/2
verschoben ist und jedes Symbol des TSC im 8-PSK-Modulationsmodus
um 3π/8
verschoben ist.
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Folglich
ist jede der Intersymbol-Phasendifferenzen ΔΦ der Symbole, welche im TSC
in Intervallen von vier Symbolen enthalten sind, um ungefähr 0 oder π bei der
GMSK-Modulation und um ungefähr π/2 oder –π/2 bei der
8-PSK-Modulation verschoben.
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Nachstehend
wird bezugnehmend auf die 8 bis 10 ein
Blindetektor und ein Blinddetektionsverfahren gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung beschrieben. 8 zeigt
eine vorteilhafte Ausführungsform
der Modulationsmodusbestimmungseinheit 45 des Blinddetektors
gemäß 2.
Bezugnehmend auf 8 umfasst der Blinddetektor
einen Phasendetektor 43 und eine Modulationsmodusbestimmungseinheit 45.
Die Modulationsmodusbestimmungseinheit 45 umfasst einen
Realteilberechner 451, einen ersten Absolutwertberechner 453,
einen ersten Addierer 455, einen Imaginärteilberechner 461,
einen zweiten Absolutwertberechner 463, einen zweiten Addierer 465 und
einen Komparator 460.
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9 ist
ein Flussdiagramm, welches das Blinddetektionsverfahren gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung darstellt. Entsprechend dieser Ausführungsform
wählt der
Phasendetektor 43 (8) einen
TSC korrespondierend mit einer empfangenen TSC-Nummer aus (Schritt
S901) und ermittelt (berechnet) dann jede der Intersymbol-Phasendifferenzen ΔΦ einer Mehrzahl
von Symbolen, die im TSC in Intervallen von vier Symbolen enthalten
sind, das bedeutet, ΔΦn = ΔΦn + 4 – ΔΦn (z. B.
zwischen Symbolnummer 61 und Symbolnummer 65, zwischen Symbolnummer
62 und Symbolnummer 66, usw.) (Schritt S903).
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Die
Modulationsmodusbestimmungseinheit 45 berechnet einen Wert
A1 457 und einen Wert A2 468 (Schritt S905). Im
Schritt S905 berechnet die Modulationsmodusbestimmungseinheit 45 den
Wert A1 457 durch Aufsummieren der Absolutwerte des Realteils
Re(ejΔΦn)
von jeder der Intersymbol-Phasendifferenzen ΔΦn (d.
h. sie zählt
alle Absolutwerte der Realteile Re(ejΔΦn)
zusammen). Zudem berechnet die Modulationsmodusbestimmungseinheit 45 im
Schritt S905 den Wert A2 468 durch Aufsummieren der Absolutwerte
des Imaginärteils
Im(ejΔΦn)
von jeder der Intersymbol-Phasendifferenzen ΔΦn (d.
h. sie zählt
alle Absolutwerte der Imaginärteile
Im(ejΔΦn)
zusammen).
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Insbesondere
berechnet der Realteilberechner 451 (in der Modulationsmodusbestimmungseinheit 45) einen
Realteil Re(ejΔΦn)
einer jeden der Intersymbol-Phasendifferenzen zwischen den Symbolen,
welche im TSC in Intervallen von vier Symbolen enthalten sind. Danach
bildet der erste Absolutwertberechner ABS1 453 den Absolutwert
eines jeden der Realteile Re(ejΔΦn).
Letztlich addiert der erste Addierer 455 alle Absolutwerte der
Realteile Re(ejΔΦn)
auf, um den Wert A1 457 zu erzeugen.
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Der
Imaginärteilberechner 461 berechnet
den Imaginärteil
Im(ejΔΦn)
von allen Intersymbol-Phasendifferenzen der im TSC mit Intervallen
von vier Symbolen enthaltenen Symbole. Danach bildet der zweite
Absolutwertberechner ABS2 463 den Absolutwert der Imaginärteile Im(ejΔΦn).
Letztlich addiert der zweite Addierer 465 alle Absolutwerte
der Imaginärteile
Im(ejΔΦn)
auf, um den Wert A2 467 zu erzeugen.
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Der
Komparator 460 vergleicht den Wert A1 mit dem Wert A2,
um ein Modulationsmodussignal 46 zu erzeugen (Schritt S907).
Wenn der Wert A1 größer als
der Wert A2 ist, wird das Modulationsmodussignal, welches die GMSK-Modulation
anzeigt, vom Komparator 460 ausgegeben (Schritt S911),
wenn aber der Wert A1 kleiner als der Wert A2 ist, wird das Modulationsmodussignal,
welches die 8-PSK-Modulation anzeigt, vom Komparator 460 ausgegeben
(Schritt S909).
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10 zeigt
die Bestimmung zwischen dem GMSK-Modulationsmodus und dem 8-PSK-Modulationsmodus,
welche in der Blinddetektion gemäß 9 angewendet
wird. Bezugnehmend auf 10 haben bei der GSMK-Modulation
die Intersymbol-Phasendifferenzen der Symbole, welche im TSC mit
Intervallen von vier Symbolen enthalten sind, einen Wert von ungefähr 0 oder π (auf der
reellen Achse), und bei der 8-PSK-Modulation haben die Intersymbol-Phasendifferenzen
der Symbole, welche im TSC mit Intervallen von vier Symbolen enthalten
sind, einen Wert von ungefähr π/2 oder –π/2 (auf der
imaginären
Achse).
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Somit
ist bei der GSMK-Modulation der Wert A1 größer als der Wert A2, weil die
Intersymbol-Phasendifferenzen der Symbole, welche im TSC mit Intervallen
von vier Symbolen enthalten sind, einen Wert auf der reellen Achse
haben, und bei der 8-PSK-Modulation ist der Wert A1 kleiner als
der Wert A2, weil die Intersymbol-Phasendifferenzen der Symbole,
welche im TSC mit Intervallen von vier Symbolen enthalten sind,
einen Wert auf der imaginären
Achse haben.
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Wie
oben beschrieben, bestimmt der Blinddetektor gemäß den obigen beispielhaften
Ausführungsformen
der Erfindung den Modulationsmodus durch Verwendung der Intersymbol-Phasendifferenzen
der Symbole, welche im TSC mit Intervallen von vier Symbolen enthalten
sind. Somit kann die Anzahl der zur Blinddetektion ausgeführten Berechnungen
reduziert werden (beispielsweise um ungefähr 75 Prozent), und als ein
Ergebnis kann die erforderliche Zeit zur Durchführung der Blinddetektion reduziert
werden. Zusätzlich
kann ein Hardware-Design für
die Blinddetektion vereinfacht werden.
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Während die
beispielhaften Ausführungsformen
der Erfindung detailliert beschrieben wurden, versteht es sich,
dass verschiedene Veränderungen,
Substitutionen und Anpassungen vorgenommen werden können, ohne
vom Umfang der Erfindung abzuweichen. In den folgenden Ansprüchen sind
die Variablen n, k, j, r und q Integerzahlen.