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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung orthopädischer
Mischungen und Verbindungen, so wie Knochenzement. Genauer betrifft
die Erfindung Systeme und Verfahren zum Identifizieren der betrieblichen
Beschaffenheit dieser Verbindungen, sowie den Grad des Aushärtens von
Knochenzement.
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Bei
vielen orthopädischen
chirurgischen Prozeduren ist es nötig, einen Zement oder ein
Vergußmittel
zu benutzen, beispielsweise zum Befestigen künstlicher Knieimplantate an
Knochen, zum Versorgen oder Bilden von Verbindungen in Knochen oder bei
anderen Formen der orthopädischen
Arbeit. Der Typ des eingesetzten Zements hängt typischerweise von vielen
Faktoren ab, einschließlich
dem Typ des Implantats, der Art der Anwendung, der Dauer der erforderlichen
Arbeitszeit usw. Obwohl viele Typen Knochenzement verfügbar sind,
umfassen die meisten Zemente, die für orthopädische Zwecke verwendet werden,
ein selbsthärtendes
Harz, aus der Vermischung einer weiten Vielfalt flüssiger Monomere
oder Comonomere mit pulverigen Polymeren oder Copolymeren gebildet
wird, um eine viskose Mischung zu bilden, die als das Vergußmittel
verwendet wird. Die meisten Knochenzemente sind auf Acrylat basierende
Zusammensetzungen, die aus einer flüssigen Komponente und einer
pulverigen Komponente gebildet sind. Eine typische flüssige Komponente
ist eine Flüssigkeitsmischung
aus Methylmethacrylatmonomer. Die pulverige Komponente besteht im
allgemeinen aus einem Methylmethacrylat-Styrol-Copolymer. Das Härten der
Flüssigkeits-Pulver-Zusammensetzung findet
statt, wenn die Bestandteile polymerisieren und sich vernetzen.
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Die
Mischung aus der pulverigen und der flüssigen Komponente entwickelt
ein schnell härtendes
Material. Daher geschieht die Zubereitung des Zements üblicherweise
direkt innerhalb des Operationsgebietes unmittelbar vor der Verwendung.
Insbesondere wird im allgemeinen ein Knochenzement-Mischgerät verwendet,
um die pulverige und die flüssige
Komponente in dem Operationsgebiet zu mischen. Die sich ergebende
Mischung wird dann aus dem Mischgerät entfernt und für die anschließende Verwendung
von dem Chirurgen in eine Zementzuführvorrichtung gebracht. Insbesondere
muß der Knochenzement
im allgemeinen zunächst
aus dem Mischgerät
herausgeschöpft
oder auf andere Weise entfernt werden und danach in eine Zuführvorrichtung
vom Typ Injektionsspritze zur Verwendung von dem Chirurgen ge bracht
werden. In anderen Fällen werden
die Komponenten des Knochenzements direkt in der Zuführvorrichtung
gemischt, was die Notwendigkeit beseitigt, den Knochenzement aus
einem Mischgerät
in das Zuführsystem
vom Typ Injektionsspritze zu überführen.
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Knochenzemente
haben typischerweise Aushärtezeiten
zwischen 6½ bis
15 Minuten. Drei Betriebspunkte kennzeichnen das Härten des
Knochenzements. Die Pastenzeit, die qualitativ als der Zeitpunkt
erfaßt
wird, zu dem Knochenzement nicht mehr an Latexhandschuhen haftet,
ist der erste Betriebspunkt. Die Pastenzeit, die relativ zum anfänglichen Mischen
gemessen wird, tritt nach dem Mischen des Knochenzements auf. Die
Pastenzeit ist wesentlich, da sie als der Startpunkt der Arbeitszeit
der Mischung identifiziert wird. Die Arbeitszeit umfaßt die Zeitdauer, während der
die Viskosität
oder das Fließvermögen der
Zusammensetzung ausreichend ist, um das Einführen der Zusammensetzung in
die Operation- oder Implantatstelle zu ermöglichen. Das Ende der Arbeitszeit,
qualitativ als der Zeitpunkt erfaßt, zu dem der Knochenzement
nicht länger
an sich haftet, ist der zweite Betriebspunkt. Das Ende der Arbeitszeit bezieht
sich auf das anfängliche
Mischen und bezeichnet, daß die
Arbeitszeit beendet ist und der Knochenzement bei der Operation
nicht länger
verwendet werden sollte. Der dritte Betriebspunkt ist die Abbindezeit,
die die Zeit bezogen auf das anfängliche Mischen
ist, bei der die Knochenzementmischung aushärtet oder ausreichend abbindet,
um die Prothese in ihrer Implantatstelle zu halten.
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Da
die Gesamtabbindezeiten für
die meisten orthopädischen
Zusammensetzungen, so wie für Knochenzement,
kurz sind, ist es wichtig, daß die
Zusammensetzung in die Implantatstelle sobald es praktikabel ist,
eingeführt
wird. Bei vielen Zusammensetzungen muß die Mischung einen bestimmten Grad
Härtung
erreichen, um die Viskosität,
das Fließvermögen oder
die Knetbarkeit zu haben, die es dem Material erlaubt, richtig an
die Operationsstelle eingeführt
zu werden. Zum Beispiel umfassen viele orthopädische Implantate einen Zapfen,
der innerhalb des Markkanals eines Knochens, so wie dem Oberschenkel,
festgelegt wird. Als ein Vorläufer
wird Knochenzement in den vorbereiteten Markkanal vor dem Einführen des
Implantatzapfens eingespritzt. In optimaler Weise fließt der Knochenzement
in poröse Ausnehmungen
des Knochens, um eine feste mechanische Verriegelung mit dem Implantat
sicherzustellen. Wenn der Knochenzement vor dem geeigneten Aushärtegrad
verabreicht wird, wird der Zement zu fluide sein, was es schwierig
machen kann, ihn richtig zu verabreichen. Wenn darüber hinaus
der Knochenzement zu fluide ist, kann er beim Einbringen oder wenn
der Implantatzapfen eingeführt
ist, überfließen.
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Wenn
andererseits der Zement zu weit ausgehärtet ist, kann er zu viskos
sein, so daß er
die Knochenleerräume
und Lücken
nicht füllt.
Dies kann zu einer schlechten mechanischen Verriegelung oder Grenzfläche zwischen
dem Implantat und dem Knochen führen.
Selbst wenn die Zusammensetzung für die richtige Anwendung viskos
genug ist, kann sie in situ an einem Punkt aushärten, was das richtige Positionieren
und Ausrichten des Implantatzapfens innerhalb des Knochens verhindert.
Ein noch größerer Aushärtegrad
wird den Knochenzement zu viskos machen, als daß er noch zu verwenden wäre.
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Das
Versagen des Knochenzementes wird als ein Hauptmechanismus beim
Locker von Prothesengelenkverbindungen angesehen. Es kann leicht verstanden
werden, daß es
sehr wünschenswert
ist, den Aushärtegrad
oder die betriebliche Beschaffenheit der Zusammensetzung in dem
chirurgischen Bereich zu bestimmen, so daß die Zusammensetzung an ihrem
optimalen Punkt im Härtezyklus
eingesetzt werden kann. Ein ASTM-Standard vertraut darauf, den Widerstand
gegen einen Tauchkolben zu bestimmen, der in einen Behälter aus
härtbarem
Material geschoben wird. Ein ähnlicher
Ansatz ist in der
EP-A-995
981 offenbart, bei der eine vorbestimmte Auslaßkraft bei
einem Knochenzementbehälter
ausgeübt
wird und die Bewegungsentfernung des Knochenzementes durch eine
Testleitung gemessen wird. Dieser Prüfansatz ist mühselig,
anfällig
für Meßfehler
und nicht zielführend,
wenn er wiederholt werden muß,
während
der Knochenzement aushärtet.
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Bei
einem weiteren Ansatz wird ein elektrischer Strom durch eine Knochenzementprobe
geleitet. Die Änderung
bei einer elektrischen Eigenschaft des Knochenzementes, so wie die
Kapazität,
wird verwendet, um den Härtegrad
des Materials zu bestimmen, wie es zum Beispiel in der
DE-A-100 08 481 offenbart
ist. Ein Nachteil bei diesem Ansatz ist, daß er geräteintensiv ist. Darüber hinaus
erfordert dieser Ansatz, daß die
Zusammensetzung nicht nur meßbare
elektrische Eigenschaften hat, sondern auch, daß sich die elektrischen Eigenschaften
als eine Funktion des Aushärtens
des Materials ändern.
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Die
US 3 414 595 offenbart ein
Ultraschallgerät
zum Prüfen
von Prozessen in flüssigen
Medien, welches einen Sender für
ein akustisches Signal, einen Sensor für das Signal, nachdem es durch
das flüssige
Medium gelaufen ist, und einen Prozessor, mit dem die Geschwindigkeit
des Signals in dem Medium berechnet werden kann, umfaßt.
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Die
US 4 327 587 offenbart ein
Verfahren und eine Vorrichtung für
die kontinuierliche Messung von Änderungen
bei den rheologischen Eigenschaften von Monomeren während der
Polymerisation, wobei Ultraschall-Transducer in innigen Kontakt
mit dem Polymer gebracht werden, um Utraschallschwingungen durch
dieses hindurchzuleiten.
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Es
gibt ein Bedürfnis
nach einem System und einem Verfahren zum genauen Bestimmen des betrieblichen
Zustandes oder des Aushärtegrades
einer rheologischen Zusammensetzung, so wie Knochenzement. Das Bedürfnis wird
auch nach einem solchen System gefühlt, das mit der Zusammensetzung
verwendet werden kann, wie sie in der chirurgischen Einrichtung
vorliegt. Dieses Bedürfnis
erstreckt sich weiter auf ein wiederverwendbares System, das minimale
oder keine Neugestaltung gegenwärtiger
Zuführsysteme
erfordert.
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Um
diese Anforderungen zu erfüllen,
betrachtet die vorliegende Erfindung ein System und ein Verfahren,
das auf die akustischen Eigenschaften der biokompatiblen Zusammensetzung
oder Mischungen vertraut. Genauer liegt die Erfindung darin, die
Zusammensetzung in einem Behälter,
so wie einem Anwendungs-Zuführsystem,
einem Ultraschallsignal auszusetzen. Die Änderungen in den akustischen
Eigenschaften der Zusammensetzung können zu Änderungen in ihrem Polymerisations-
oder Aushärtegrad
in Korrelation gebracht werden. Die akustischen Eigenschaften können auf
dem Reflexionsvermögen
und dem Durchlaßvermögen des
akustischen Signals basieren und umfassen die Messung der Dämpfung der
Signalamplitude ebenso wie Ableitungen jedweder Ordnung als eine
Funktion der Zeit bei dieser Eigenschaft. Die Eigenschaft kann entweder zu
der Mischung allein oder zu dem Verbund aus Mischung und Zuführsystem
in Bezug gesetzt werden.
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Demgemäß stellt
nach einem Aspekt die Erfindung ein Verfahren zum Bestimmen der
betrieblichen Beschaffenheit einer härtbaren biokompatiblen Zusammensetzung
zur Verfügung,
das die Schritte aufweist:
Bereitstellen einer Verbindung in
einem Behälter
mit wenigstens einem Abschnitt, der das Senden eines akustischen
Signals durch diesen erlaubt;
Halten eines Senders benachbart
dem Abschnitt des Behälters,
wobei der Sender so ausgelegt ist, daß er ein akustisches Signal
sendet;
Halten eines Sensors benachbart dem Abschnitt des Behälters, wobei
der Sensor so ausgelegt ist, daß er ein
akustisches Signal abfühlt,
das von innerhalb des Behälters
empfangen worden ist;
Richten eines akustischen Signals zu
der Zusammensetzung durch den Abschnitt des Behälters;
Messen der Dämpfung der
Amplitude des akustischen Signals, das durch die Zusammensetzung durchgelassen
oder von ihr reflektiert worden ist; und
Korrelieren der Größe mit einer
betrieblichen Beschaffenheit der Zusammensetzung.
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Bei
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein System zum Bestimmen
der betrieblichen Beschaffenheit einer härtbaren biokompatiblen Zusammensetzung
zur Verfügung,
das aufweist:
einen Behälter
zum Halten der härtbaren
Zusammensetzung, wobei der Behälter
wenigstens einen Abschnitt umfaßt,
der den Durchlaß eines
akustischen Signals erlaubt;
einen Sender, der benachbart dem
Abschnitt des Behälters
gehalten wird, wobei der Sender so ausgelegt ist, daß er ein
akustisches Signal aussendet;
einen Sensor, der benachbart
dem Abschnitt des Behälters
gehalten wird, wobei der Sensor so ausgelegt ist, daß er ein
akustisches Signal abfühlt,
das von innerhalb des Behälters
empfangen worden ist; und
einen Prozessor zum Bestimmen der
Dämpfung
der Amplitude eines akustischen Signals aus Daten von dem Sensor,
welches von dem Sender in den Behälter mit der härtbaren
Zusammensetzung darin läuft.
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Gemäß der Erfindung
wird die Mischung in einer Zuführvorrichtung
zubereitet und gelagert, die verwendet werden wird, um die Mischung
an die Operationsstelle zu bringen. Die Zuführvorrichtung ist aus einem
standardmäßigen Material
gebildet, so wie Polypropylen oder Glas, welches den Durchlaß akustischer
Signale erlaubt. Ein Ultraschall-Transducer ist an der Wand der
Zuführvorrichtung
angebracht. Bei einer Ausführungsform
umfaßt
der Transducer eine Empfängeranordnung,
um reflektierte Ultraschallsignale zu empfangen. Es ist bekannt,
daß die
Grenzfläche
zwischen verschiedenen Materialien eine Reflexion eines akustischen
Signals hervorrufen wird. Somit betrachtet diese Ausführungsform
reflektierte Signale von den Grenzflächen Wand-Zusammensetzung benachbart
den Ultraschallsensoren (Nahwand-Reflexionsvermögen) und
an der Wand der Zuführvorrichtung
gegenüber
dem Transducer (Fernwand-Reflexionsvermögen). Diese Ausführungsform
betrachtet auch reflektierte Signale von der Grenzfläche Wand-Luft
gegenüber
dem Transducer (Fernluft-Reflexionsvermögen). Wenn die Zusammensetzung
härtet, ändern sich
ihre physikalischen Eigenschaften, was zu einer Änderung des Reflexionsvermögens an
den Grenzflächen Wand-Zusammensetzung
und Wand-Luft führt.
Eine empirische Beziehung zwischen den Nahwand-, Fernwand- und Fernluft-Reflexionsvermögenswerten und
dem Aushärtegrad
der Zusammensetzung kann abgeleitet und mit Prüfwerten verglichen werden,
um für
eine Echtzeitbestimmung des Betriebspunktes der Zusammensetzung
zu sorgen. Diese empirische Beziehung kann auf der Änderung
der Schallgeschwindigkeit oder irgendeinem anderen gemessenen oder
berechneten Parameter durch das Material als eine Funktion der Zeit
basieren.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
läuft die Ultraschallwelle
von dem Transducer durch eine Kopplung, dann durch die Wand der
Zuführvorrichtung
und die Zusammensetzung zu einem Sensor, der auf der gegenüberliegenden
Wand der Zuführvorrichtung
angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform
wird die Änderung
im Durchlaßvermögen der Mischung
oder des Verbundes aus Mischung-Zuführvorrichtung bewertet.
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Demgemäß stellt
die Erfindung ein System und ein Verfahren zur Verfügung, die
für eine
genaue Echtzeitmessung des Grades des Polymerisierens oder Aushärtens einer
biokompatiblen Zusammensetzung, so wie Knochenzement, sorgen. Die
Messung kann erhalten werden, ohne die Zusammensetzung in ihrer
Anwendungsvorrichtung zu stören.
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Die
Technik der Erfindung erlaubt es, daß die drei Schlüsselstufen
beim Aushärten
eines Knochenzements-Pastenzeit, Ende der Arbeitszeit und Abbindezeit – identifiziert
werden, so daß diese
Information dem orthopädischen
Chirurgen zur Verfügung
gestellt werden kann, indem während
der Operation ein einfaches Anzeigeverfahren verwendet wird. Ein
solches Anzeigegerät
kann an dem Zuführsystem
befestigt sein, kann mit bereits vorhandenen Computertechnologien
integriert werden oder kann eine eigenständige Anzeige sein. Es wird
in Betracht gezogen, daß eine
einfache Anzeige mit roter, gelber, grüner LED ausreichen wird, dem
Chirurgen die Betriebspunkte des Knochenzements darzustellen. Es
wird auch in Betracht gezogen, daß eine Voraussage des Endes
der Arbeitszeit, die Umgebungsvariablen in Betracht zieht, so wie
relative Feuchtigkeit und Temperatur, dem Chirurgen zur Verfügung gestellt
würde. Eine
solche Voraussage kann auf Labordaten zusammen mit Daten, die von
dem Anzeigegerät
gemessen werden, basieren. Das Gerät kann in irgendeiner Zeiteinheit
einen Countdown für
den Chirurgen zeigen, nachdem die Pastenzeit identifiziert worden
ist, so daß der
Chirurg eine Echtzeitschätzung
für das
Ende der Arbeitszeit während
des Verwendens des Knochenzements hat. Wenn das Ende der Arbeitszeit
identifiziert worden ist, wird es dem Chirurgen angezeigt, so daß der Knochenzement
außerhalb
der Arbeitszeit nicht verwendet wird. Ein solches Anzeigeverfahren
wird die Nutzbarkeit des betrachteten Systems vergrößern.
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Ausführungsformen
der Erfindung werden nun beispielhaft mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, wobei:
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1 eine
perspektivische Seitenansicht einer Zuführvorrichtung ist, welche eine
härtbare
Zusammensetzung hält,
mit einer daran angebrachten Ultraschall-Transducervorrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine Teilschnittansicht der Zuführvorrichtung
und der Transducervorrichtung, die in 1 gezeigt
sind, wobei die reflektierenden Grenzflächen identifiziert sind und
mit einer Probendarstellung reflektierter Energie als eine Funktion
der Zeit darüber überlagert.
(Man bemerke, daß die
gestrichelten Linien in 2 entsprechende Grenzflächen reflektierter
Signale angeben.)
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3 ist
eine schematische Darstellung der Transducervorrichtung und des
zugeordneten Prozessors.
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4 ist
eine perspektivische Seitenansicht einer Zuführvorrichtung, die eine härtbare Zusammensetzung
enthält,
mit einer daran angebrachten Ultraschall-Transducer- und -Empfängervorrichtung gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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5 ist
eine Teilschnittansicht der Zuführvorrichtung
und der Transducervorrichtung, die in 4 gezeigt
sind, wobei die Durchlaßgrenzflächen identifiziert
sind, und mit einem Probendämpfungsgraph
als einer Funktion des Abstandes darüber überlagert. (Man bemerke, daß die gestrichelten
Linien in der 5 entsprechende Grenzflächen reflektierter
Signale angeben.)
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Mit
Bezug auf die Zeichnungen zeigt 1 eine Zuführvorrichtung 10,
die einen Vorrat an einer härtbaren
Zusammensetzung 20 enthält.
Bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Zusammensetzung 20 ein härtbares
Biomaterial oder biokompatibles Material, so wie Knochenzement.
Die Zusammensetzung 20 ist härtbar, was bedeutet, daß sie ihre
betriebliche Beschaffenheit oder ihre physikalischen Eigenschaften über die
Zeit ändert.
Zum Beispiel polymerisiert ein typischer Knochenzement, so wie Polymethylmethacrylat,
mit der Zeit, so daß die
Viskosität
oder das Fließvermögen der
Zusammensetzung sich allmählich ändert, bis
die Zusammensetzung vollständig
ausgehärtet
ist.
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Die
Zuführvorrichtung 10 kann
irgendein Behälter
sein, der zum Halten einer Knochenzementmischung, wenn sie aushärtet, geeignet
ist. Genauer ist der Behälter
zum Zuführen
der Zusammensetzung an eine Operationsstelle geeignet, so wie in
den Markkanal eines Knochens als Vorbereitung zum Aufnehmen des
Zapfens einer Prothese. Gemäß der vorliegenden
Erfindung muß die
Zuführvorrichtung den
Durchlaß von
akustischen Signalen oder genauer Ultraschallsignalen erlauben und
sollte stabile akustische Eigenschaften haben. Am meisten bevorzugt
ist die Zuführvorrichtung
eine Injektionsspritze, die eine Trommel 12 umfaßt, in der
die Zusammensetzung 20 enthalten ist. Obwohl die Trommel 12 zylindrisch
ist, wird zu Zwecken des Verständnisses
der vorliegenden Erfindung vorausgesetzt, daß die Trommel einen proximalen
Bereich 14 und einen distalen Bereich 16 umfaßt, der
dem proximalen Bereich im allgemeinen diametral gegenüberliegt.
Die Trommel der Injektionsspritze ist typischerweise aus einem Kunststoffmaterial
gebildet, das bekannte physikalische Eigenschaften für den Durchlaß akustischer
Signale hat, die zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung leicht
quantifiziert werden können.
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Eine
Anordnung 25 aus akustischem Generator und Sensor ist der
Zuführvorrichtung 10 zugeordnet.
Wie in 3 gezeigt, umfaßt die Anordnung 25 einen
Körper 27,
der so ausgelegt ist, daß er
mit der Trommel 12 der Zuführvorrichtung für die Zusammensetzung
fluchtend gehalten wird. Somit kann eine Oberfläche 28 des Körpers 27 gekrümmt sein, so
daß sie
zu der Krümmung
der Trommel an dem proximalen Bereich 14 paßt. Zusätzlich,
wenn eine einfache Abänderung
der Zuführvorrichtung
vorteilhaft ist und die Gestaltung des Systems minimiert, kann die
Zuführvorrichtung
abgeändert
werden, so daß über den
Durchmesser des Körpers
parallele und gegenüberstehende
flache Flächen
erzeugt werden. Auch wenn der Radius der Trommel 12 der
Zuführvorrichtung 10 in
Bezug auf die Größe des Ultraschall-Transducers groß genug
ist, kann ein ebenflächiger
Transducer ohne Verschlechterung bei der Leistungsfähigkeit
verwendet werden. Der Körper kann
mit Mitteln zum Halten des Körpers
auf der Trommel versehen sein. Zum Beispiel kann die gekrümmte Fläche 28 des
Körpers
mit einem entfernbaren Klebmittel versehen sein. Als Alternative
kann dem Körper 27 ein
Clip oder Streifen (nicht gezeigt) zugeordnet und so ausgelegt sein,
daß er
die Trommel greift, um so die Oberfläche 28 in fluchtendem Kontakt
mit der Trommel zu halten. Eine akustische Kopplung, so wie ein
Gelatinematerial, kann notwendig sein, um die gute Fortpflanzung
des akustischen Signals von dem Ultraschall-Transducer in den Verbund
aus Zuführvorrichtung-Mischung und die
gute Reflexion zurück
zu dem Transducer sicherzustellen. Somit ist ein Gelatinematerial
(nicht gezeigt) bevorzugt zwischen den Körper 27 der Anordnung 25 und die
Trommel 12 gebracht.
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Die
Anordnung
25 vertraut auf das Abfühlen eines reflektierten akustischen
Signals. Somit trägt der
Körper
27 einen
akustischen Sender
30 und einen akustischen Sensor
32.
Am meisten bevorzugt sind der Sender und der Sensor für Ultraschallsignale beispielsweise
in dem Bereich von 100 kHz bis 20 MHz ausgelegt. Der Sender
30 ist
ein Ultraschall-Transducer mit bekannter Gestaltung, so wie ein
piezoelektrischer Transducer, der in der Lage ist, ein Ultraschallsignal
mit einer festen oder variablen Frequenz zu erzeugen. Der Sensor
32 hat
auch eine herkömmliche
Gestaltung, so wie ein abfühlender Transducer,
der auf eine bestimmte Frequenz oder ein Frequenzband abgestimmt
ist. Als Alternative kann derselbe Sender die Sende- und Abfühlfunktionen über den
Einsatz bekannter Umschalt-Schaltung durchführen. Zu Zwecken der Veranschaulichung können der
Ultraschallsender und der Sensor zur Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung von der Art sein, die in der
US 6 491 635 offenbart ist. Der offenbarte
Knochendichtemesser umfaßt
sendende und empfangende Transduceranordnungen und zugeordnete Schaltung,
um einen bestimmten Transducer in der Anordnung anzuregen oder anzusprechen. Natürlich können andere
Ultraschall-Meßsysteme
in Betracht gezogen werden, die die physikalischen Anforderungen
des Systems der vorliegenden Erfindung erfüllen können.
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Der
Sender und der Sensor sind entsprechend der Größe der Zuführvorrichtung bemessen, und
ihr relativer Abstand durch die Amplitude des akustischen Signals.
Bevorzugt liegen der Sender und der Empfänger und der Empfänger unmittelbar benachbart,
so daß das
reflektierte akustische Signal den Sensor 32 treffen wird.
Als ein nicht beschränkenden
Beispiel belegt zur Verwendung mit einer typischen Injektionsspritzen-Zuführvorrichtung 10 der Körper 27 eine
Fläche
von ungefähr
6.45 cm2 (1.0 Zoll2).
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Gemäß der Ausführungsform
nach 1 vertraut die Vorrichtung 25 auf ein
Ultraschallsignal, das von dem Transducer 30 in die Trommel 12 der
Injektionsspritze und die Knochenzementzusammensetzung 20 darin
gesendet wird. Es ist bekannt, daß ein Teil eines akustischen
oder Ultraschallsignals an der Grenzfläche oder Grenze zwischen unterschiedlichen
Materialien reflektiert wird. Im Kontext der vorliegenden Erfindung
liegen vier derartige Grenzflächen
vor, wie sie in 2 veranschaulicht sind, die umfassen:
eine Grenzfläche 50 zwischen
Vorrichtung-proximalem Bereich; eine Grenzfläche 52 zwischen proximalem
Bereichhärtbarer
Zusammensetzung; eine Grenzfläche 54 zwischen
Zusammensetzung-distalem Bereich; und eine Grenzfläche 56 zwischen
distalem Bereich-Luft. (Es kann angemerkt werden, daß diese
letzte Grenzfläche 56 durch
eine reflektierende Platte verstärkt
werden kann, die an dem distalen Bereich 16 angeordnet
wird.)
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Jede
Grenzfläche
wird ein reflektiertes Signal aus dem Basissignal erzeugen, das
von dem Sender 30 gesendet worden ist. Eine Darstellung
des reflektierten Signals als eine Funktion der Zeit und des Ortes
der Grenzfläche
ist in 2 gegeben. Man kann sehen, daß die Intensität oder Amplitude
des reflektierten Signals an jeder Grenzfläche abnimmt und daß die Zeit,
zu der das reflektierte Signal von dem Sensor 32 empfangen
wird, zunimmt, wie zu erwarten ist.
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Das
reflektierte Signal, das von dem Sensor 32 empfangen wird,
liefert ein Maß für die betriebliche
Beschaffenheit der Zusammensetzung 20 zwischen dem proximalen
und dem distalen Bereich 14, 16. Es ist bekannt,
daß sich
die akustischen Sendeeigenschaften der härtbaren Zusammensetzung mit der
Zeit ändern
werden. Diese Änderung
bei den Durchlaßeigenschaften
kann das Ergebnis von Änderungen
in der Anzahl streuender Teilchen sein, die die Amplitude des akustischen
Signals beeinflussen werden. Abgefühlte Änderungen im Durchlaß/bei der Reflexion
des akustischen Signals können
mit Änderungen
in den akustischen Eigen schaften der Zusammensetzung korreliert
werden, die wiederum mit einer gegenwärtigen betrieblichen Beschaffenheit der
Zusammensetzung korreliert werden können.
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Bei
dieser Ausführungsform
ist die Vorrichtung 25 durch eine Verdrahtung 34 mit
einem Prozessor 36 elektrisch gekoppelt. Dieser Prozessor
umfaßt einen
Verstärker 38,
der den Ultraschall-Transducer 28 elektrisch aktiviert,
und eine Probennahmeschaltung 40, die ein elektrisches
Signal abtastet, das von dem Sensor 32 als Antwort auf
ein reflektiertes akustisches Signal erzeugt wird. Die Abtastschaltung kann
einen A/D-Wandler umfassen, um ein digitales Signal zur Verfügung zu
stellen, das einfacher verarbeitet werden kann. Ein Mikroprozessor
und/oder ein Digitalsignalprozessor 32 empfängt das
digitale Signal aus der Abtastschaltung 40 und erzeugt
eine Ausgabe für
eine Anzeige 44, die eine abgefühlte Beschaffenheit der Zusammensetzung
anzeigt.
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Der
Mikroprozessor 42 ist so kalibriert, daß er die Ausgabe des Sensors 32 bewertet,
wie sie sich auf den Aushärtegrad
beispielsweise der Zusammensetzung bezieht. Gemäß dieser Ausführungsform
empfängt
der Sensor 32 reflektierte Signale von jeder der Grenzflächen 50 – 56.
Da die akustischen Eigenschaften der Trommel 12 der Injektionsspritze 10 sich
nicht ändern,
kann jedwede Änderung
in dem reflektierten akustischen Signal direkt Änderungen in den physikalischen
Eigenschaften der Zusammensetzung zugeschrieben werden. Bei einem
bestimmten Merkmal dieser Ausführungsform
kann der Prozessor 36 kalibriert sein, um das zweite und
dritte reflektierte Signal von den Grenzflächen 52 und 54 zu bewerten
und genauer den zeitlichen Unterschied zwischen diesen beiden Signalen.
Da der Abstand zwischen den Grenzflächen 52 und 54 bekannt
ist (d. h. der Durchmesser der Trommel der Injektionsspritze), steht
der Unterschied zwischen den Zeitpunkten t3 und
t2 in direktem Bezug zu der Schallgeschwindigkeit
durch die Zusammensetzung 20. Der Mikroprozessor 42 kann
diese Berechnung jedesmal durchführen,
wenn der Sender 30 ein Ultraschallsignal sendet – d. h.
diese Zeitdifferenz kann mit einem empirisch erhaltenen Differenzwert
verglichen werden, der einem bevorzugten Aushärtegrad entspricht oder einem
bevorzugten Betriebspunkt der Zusammensetzung 20. Als Alternative
steht die Differenz zwischen den Zeiten t4 und
t1 direkt zu der Schallgeschwindigkeit durch
den Verbund aus Mischung/Zuführvorrichtung
in bezug. Da die akustischen Eigenschaften der Zuführvorrichtung
stabil sind, wird die einzige Änderung
bei diesem Parameter von Änderungen
in der Mischung hervorgerufen werden. Der Mikroprozessor kann so
kalibriert werden, daß er
die Ausgabe dieser Berechnung bewertet, wie oben beschrieben.
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Wenn
die gemessene Zeitdifferenz einem vorbestimmten Bereich des empirischen
Wertes entspricht oder in diesen fällt, kann der Mikroprozessor 42 ein
Signal an die Anzeige 44 erzeugen. Die Anzeige 44 kann
einen visuellen Indikator bilden, so wie eine LED, die aufleuchtet,
wenn der geeignete Betriebspunkt erreicht worden ist. Eine Anzahl
von LEDs kann vorgesehen sein, die in unterschiedlichen Stufen der
betrieblichen Eigenschaften der Zusammensetzung leuchten, insbesondere
wenn die gemessene Zeit mit empirischen Werten korreliert, die den
unterschiedlichen betrieblichen Beschaffenheiten der Zusammensetzung
entsprechen. Der Indikator kann in die Vorrichtung 25 integriert
werden, so daß er
mit dem Behälter
oder der Zuführvorrichtung 10 verbunden
oder daran angebracht ist und daher unmittelbar vorhanden ist. Ein
hörbares
Signal kann den visuellen Indikator ersetzen oder verstärken.
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Der
Prozessor 36 kann mit unterschiedlichen Graden der Komplexität konfiguriert
werden. In seiner einfachsten Form aktiviert der Prozessor den Sender 30 bei
einem vorbestimmten Zeitabstand, der bevorzugt, jedoch nicht notwendig,
größer ist
als die größte Reflexionszeit
t4, so daß keine zwischenzeitlich entstehenden
reflektierten Signale von den Grenzflächen 50 oder 52 das
Signal stören
werden, das von der Grenzfläche 54 reflektiert
wird. Dieses Chirp-Intervall
wird typischerweise in Millisekunden gemessen. Wenn derselbe Transducer
als ein Sender und ein Empfänger
verwendet wird, wird der Prozessor einen Schalter umfassen, der
den Modus des Senders 30 vom Sender zum Empfänger ändert, nachdem
ein Chirp-Signal gesendet worden ist, und vom Empfänger zum
Sender, sobald das letzte reflektierte Signal zum Zeitpunkt t4 empfangen worden ist. Wenn die reflektierten
Signale empfangen werden, zählt
der Prozessor die Signale und mißt die Zeitverzögerung von
der Sendung des grundlegenden Ultraschallsignals. Der Prozessor
kann die Verzögerung
vom Empfang des zweiten reflektierten Signals zum Zeitpunkt t2 messen oder kann kontinuierlich alle Zeitintervalle
t1 – t4 messen und dann die maßgebliche Differenz t3 – t2 oder t4 – t1 berechnen.
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Bei
einem ausgereifteren System ist der Prozessor 36 so konfiguriert,
daß er
die Amplitude oder letztendlich die Dämpfung des Signal bewertet,
das an irgendeiner oder allen Grenzflächen 52, 54 und 56 reflektiert
wird. Wie es in der graphischen Darstellung der 2 veranschaulicht
ist, nimmt die Amplitude des reflektierten Signals an jeder der
Grenzflächen ab.
Wiederum, da das Material der Trommel der Injektionsspritze bekannt
ist und sich nicht ändert,
ist die Dämpfung
an der ersten und der letzten Reflexions-Grenzfläche auch bekannt und mengenmäßig bestimmbar.
Jedoch hängt
die Amplitude des reflektierten Signal an den Grenzflächen 52 und 54 von den
Eigenschaften der Zusammensetzung 20 ab. Änderungen
bei der Amplitude des reflektierten Signals von einer dieser Grenzflächen können mit
empirisch abgeleiteten Daten verglichen werden, die auf der Reflexionsdämpfung für unterschiedliche
betriebliche Beschaffenheiten oder Härtegrade der Zusammensetzung
basieren. Der Mikroprozessor 42 kann diese empirisch abgeleiteten
Daten speichern und mit der Echtzeitamplitude eines ausgewählten reflektierten
Signals vergleichen. Als Alternative können die Änderungen bei allen reflektierten
Signalen von dem Mikroprozessor analysiert und zum Vergleich mit
einem vorbestimmten Wert, der die optimale betriebliche Beschaffenheit
der Zusammensetzung angibt, gemittelt oder normiert werden.
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Bei
einer sehr ähnlichen
Ausführungsform kann
die Zuführvorrichtung
auch eine innere Trommel enthalten, die zum Mischen verwendet werden kann.
Die Grundsätze
der beschriebenen Ausführungsform
bleiben unbeeinflußt,
obwohl sich die reflektierten Grenzflächen ändern werden und die Datenanalyse
entsprechend angepaßt
werden muß.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
vertraut das System auf der Fortpflanzung des Ultraschallsignals
durch die Zusammensetzung. Somit, wie in 4 veranschaulicht,
ist ein Sender 60 mit dem proximalen Bereich 14 der
Trommel 12 der Injektionsspritze gekoppelt, und ein Sensor 70 ist
mit dem distalen Bereich 16 gekoppelt. Die beiden Transducer 60, 70 können mit
der Zuführvorrichtung in
irgendeiner Weise gekoppelt sein, die ausreichend ist, um sie entfernbar
auf der Zuführvorrichtung
zu halten. Somit können
die beiden Komponenten den Ansatz mit entfernbarem Klebmittel, Clip
oder Streifen, wie oben beschrieben, nutzen. Der Sender und der
Empfänger
können
piezoelektrische Tansducer oder andere Bauteile, die in der Lage
sind, Ultraschallsignale zu senden und zu empfangen, sein.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
sendet der Sender 60 ein Ultraschallsignal in Richtung
auf den Sensor 70 und durch die Trommel 12 der
Injektionsspritze und die Zusammensetzung 20. Die Durchlaßeigenschaften
des Materials, welches die Trommel bildet, sind fest und bekannt,
während
die Fortpflanzungseigenschaften der Zusammensetzung variabel sind.
Nominal wird das akustische Signal gedämpft, wenn es durch die drei
Schichten wandert, obwohl die stärkste
Dämpfung
geschieht, wenn sich das Ultraschallsignal durch die Zusammensetzung 20 fortpflanzt,
wie es in der graphischen Darstellung in 5 gezeigt
ist. Jedes gesendete Ultraschallsignal oder Chirping, das von dem
Emitter 60 geliefert wird, wird sich im allgemeinen entsprechend
dieser Kurve dämpfen
und wird sich von dem Sender 60 zu dem Sensor- Transducer 70 fortbewegen.
Der Betrag der Dämpfung
und die Fortpflanzungszeit werden sich ändern, wenn sich die physikalischen
Eigenschaften der Zusammensetzung ändern.
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Ein
Prozessor 80, der im Aufbau dem Prozessor 36 ähnlich ist,
steuert die Aktivierung des Senders und die Bewertung des Signals,
das von dem Sensor-Transducer 70 empfangen worden ist.
Somit steuert der Prozessor 80 das Zeitintervall, indem
der Ultraschall-Chirp gesendet wird, und mißt die Zeitverzögerung,
bevor der Sensor 70 bestätigt, daß das fortgepflanzte Signal
empfangen worden ist. Wenn die Sendezeit als das quantitative Maß der Änderung in
der betrieblichen Beschaffenheit der Zusammensetzung verwendet wird,
dann brauchen die Amplitude oder der Betrag der Dämpfung des
Signals nicht bewertet zu werden. In diesem Fall ist ein A/D-Wandler
nicht notwendig. Wenn andererseits die Signaldämpfung als das quantitative
Maß verwendet
wird, dann kann das Sensorsignal durch einen A/D-Wandler geführt werden,
um eine digitale Darstellung der Amplitude des fortgepflanzten Signals
zu bilden. Die absolute Amplitude oder die inkrementale Änderung in
der Amplitude oder irgendeine Ordnung der Ableitung des Amplitudensignals
mit Bezug auf die Zeit kann als der Auslösepunkt verwendet werden, abhängig von
der Natur der empirischen Daten, die für den Vergleich verwendet werden.
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Bei
jeder der veranschaulichten Ausführungsformen
wird der Prozessor 36, 80 die Daten, die in Echtzeit
erlangt worden sind, wenn die Zusammensetzung aushärtet, mit
gespeicherten Daten vergleichen, die die Betriebspunkte der härtbaren
Zusammensetzung angeben. Wie oben erläutert, beginnen Knochenzemente
zu polymerisieren oder auszuhärten,
sobald die flüssigen
und pulverigen Bestandteile gemischt sind. Die Arbeitszeit – d. h.
die Zeit, während
der die Zusammensetzung in der chirurgischen Situation angewendet
werden kann – beginnt am
Ende der Pastenzeit und geht weiter bis zum Ende der Arbeitszeit.
Somit sind für
die meisten härtbaren
Materialien, so wie Knochenzement, wenigstens zwei Betriebspunkte
wichtig – die
Pastenzeit und das Ende der Arbeitszeit. Die gespeicherten Daten werden
optimal Daten für
beide Betriebspunkte umfassen. Natürlich können andere Betriebspunkte,
so wie die Abbindezeit, ebenfalls von den Prozessoren 36, 80 gehalten
werden. Es wird in Betracht gezogen, daß der Computer vollständige zeitabhängige Datensätze für eine Anzahl
von Knochenzementproben enthalten kann und daß er einen Algorithmus zum Vergleichen
der vorliegenden Probe mit den gespeicherten Proben enthalten wird,
so daß das
Ende der Arbeitszeit vorausgesagt (oder auf andere Weise abgeschätzt) werden
kann, in Echtzeit, wenn der Knochenzement verwendet wird. Insbesondere
kann eine vorbestimmte verbleibende Zeitdauer, bis die Arbeitszeit
der Zusammensetzung erreicht ist, basierend auf einem solchen Vergleich
erzeugt werden. Und eine visuelle Angabe einer solchen vorausgesagten
verbleibenden Zeitdauer kann dann visuell auf einer Anzeigevorrichtung 71 (siehe 3)
angezeigt werden. Als Alternative (oder zusätzlich) kann die vorhergesagte
verbleibende Zeitdauer, bis die Arbeitszeit der Zusammensetzung
erreicht ist, hörbar durch
einen Lautsprecher 72 erzeugt werden (siehe 3).
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Ein
Vorteil dieser Erfindung liegt darin, daß sie verwendet werden kann,
um die Pastenzeit, das Ende der Arbeitszeit und die Abbindezeit
zu identifizieren und dann diese Information während der Operation an den
orthopädischen
Chirurgen zu vermitteln; indem eine Anzeige verwendet wird. Eine
Anordnung von Indikatoren kann verwendet werden, um die gegenwärtige betriebliche
Beschaffenheit des Knochenzements anzuzeigen. Zum Beispiel kann eine
unterschiedliche gefärbte
LED von dem Prozessor bei der Pastenzeit, dem Ende der Arbeitszeit
und der Abbindezeit aktiviert werden, so daß der Chirurg eine unmittelbare
Angabe über
die Beschaffenheit des Knochenzements hat.
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Bei
bestimmten besonderen Ausführungsformen
umfassen die gespeicherten Daten nur die vorbestimmten Betriebspunktwerte.
Mit anderen Worten, wenn ein Sendesystem verwendet wird, wie es
in der 4 gezeigt ist, wird der Zeitverzögerungswert, der
der Pastenzeit für
die Zusammensetzung entspricht, gespeichert, und mit den Echtzeitverzögerungswerten
verglichen, die von dem Prozessor 80 berechnet werden.
Als Alternative kann eine Nachschlagetabelle oder ein Algorithmus
verwendet werden, um einen Aushärtegrad
während
des gesamten Härteprozesses
zu bestimmen. Bei den veranschaulichten Ausführungsformen wird ein Ultraschallsignal in
vorbestimmten Intervallen in der Größe von Millisekunden Länge gesendet.
Somit werden bei einer Minute Pastenzeit mehrere Hundert Messungen
durchgeführt.
Jede Messung kann mit der Nachschlagetabelle verglichen werden,
um den Grad des Abschlusses der Pastenzeit zu bestimmen, und man
kann sogar eine Zunahme oder Abnahme der Aushärtegeschwindigkeit bestimmen.
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Es
wird in Betracht gezogen, daß die
verschiedenen Datenpunkte, die die Betriebspunkte oder den Aushärtegrad
einer bestimmten Zusammensetzung angeben, empirisch abgeleitet werden. Zum
Beispiel werden Testproben eines PMMA-Knochenzements einem herkömmlichen
Viskositätstest unterworfen,
oder eine qualitative Prüfung
zur Identifikation der Pastenzeit, des Endes der Arbeitszeit und der
Abbindezeit wird in vorbestimmten Intervallen durchgeführt.
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Dieselbe
Probe wird gleichzeitig der Prüfung gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung unterworfen. Der akustische Antwortwert, der von der
vorliegenden Erfindung erzeugt wird, wird dann mit dem herkömmlich abgeleiteten
Viskositätswert
oder Betriebspunkt verglichen, wenn direkt gemessen wird. Das Wiederholen
dieser Prüfung
zu den vorbestimmten Zeitintervallen wird ein bestimmtes Ergebnis,
das die vorliegende Erfindung verwendet, auf einen bekannten Betriebspunkt
der Zusammensetzung abbilden. Diese Experimente werden für eine Vielfalt
von Knochenzementen mit und ohne Antibiotika und unter variablen
Umgebungsbedingungen ausgeführt werden
müssen.
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Es
wird weiter in Betracht gezogen, daß unterschiedliche Materialien
unterschiedliche Bewertungsprotokolle erfordern können, wenn
die Systeme und Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Zum Beispiel können
bestimmte Zusammensetzungen effektiver auf akustische Signale in
einem bestimmten Frequenzbereich antworten. In anderen Fällen kann
es nötig
sein, die Zusammensetzung Ultraschallsignalen bei unterschiedlichen
Frequenzen während
des Bewertungsprozesses auszusetzen. Das Eintragen eines Ultraschallsignals über eine
Frequenzspektrum kann verwendet werden, um die Genauigkeit bei der
Bewertung des Betriebspunktes zu erhöhen. Zusätzlich kann es vorteilhaft sein,
einen akustisch abhängigen
Parameter für
einen gegebenen Knochenzement und einen vollständig unterschiedlichen Parameter
für einen
weiteren Knochenzement zu messen oder zu berechnen.
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Die
vorliegende Erfindung zieht in Betracht, daß die Transducerkomponenten 25, 60 und 70 „universell" sein werden, was
bedeutet, daß sie
bei einer weiten Vielfalt von Zuführvorrichtungen verwendet werden
können.
Der/die Transducer können
an den Zuführvorrichtungen
in der oben beschrieben Weise angebracht werden oder können in
ein Gestell integriert werden, daß die Zuführvorrichtung trägt und sie in
richtiger Lagebeziehung zu dem/den Transducer(n) hält. Die
Prozessoren 36, 80 können mit den Transducern integriert
sein, sind jedoch bevorzugt von dem Emitter- und dem Sensorbauteil
getrennt. Der Prozessor selbst kann als eine integrierte Schaltung
oder als ein Chip gebildet sein, der während der Verwendung mit dem/den
Transducer(n) verbunden ist. Der Chip kann mit der härtbaren
Zusammensetzung geliefert werden, wobei die notwendigen vorbestimmten
Datenpunkte in dem Chip „hartverdrahtet" sind. Als Alternative
kann der Chip einen Datenchip bilden, der mit einem getrennte eigenständigen Prozessor
verbunden ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrachtet tatsächlich das Messen akustischer
Eigenschaften und deren Änderungen
bei dem härtbaren
Material und das Gleichsetzen dieser Änderungen mit einer bekannten
betrieblichen Beschaffenheit oder einem Aushärtzustand des Materials. Bei
einer Ausführungsform
wird die absolute Größe einer
akustischen Eigenschaft gemessen. Bei den oben veranschaulichten
Ausführungsformen
umfaßt
die Größe die Amplitude
oder Intensität
des akustischen Signals oder der Welle.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung kann die absolute Größe der Signaldämpfung zu
unterschiedlichen Zeiten verglichen werden, um die betriebliche
Beschaffenheit der Zusammensetzung zu bestimmen. Als Alternative
können
die Änderungen
bei der Signaldämpfung
berechnet und in bezug auf den Aushärtegrad des Materials bewertet werden.
Zum Beispiel kann die erste Ableitung der Signaldämpfung durch
die Zusammensetzung als eine Funktion der Zeit berechnet werden
und mit empirisch abgeleiteten Daten verglichen werden, um die betriebliche
Beschaffenheit der Zusammensetzung zu bestimmen.