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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine neuartige Verbindung und die
Verwendung dieser neuartigen Verbindung als Riechstoff gerichtet,
der für
die Eingliederung in feine Düfte,
Kosmetika, Toilettenartikel und hiermit verwandte Anwendungen geeignet
ist.
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Hintergrund der Erfindung
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In
der Duftindustrie gibt es ständig
Bedarf, neue Substanzen zur Verfügung
zu stellen, durch die Parfümeure
und andere Personen in die Lage versetzt werden, neue Düfte für Parfums,
Eaux-de-Cologne
und Körperpflegeprodukten
zu kreieren.
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Das
US-Patent Nr. 4,902,840 erörtert die
Verwendung von substituierten Tetrahydroindan-Derivaten als nützliche Riechstoffe. Das
US-Patent Nr. 6,303,798 erörtert die
Verwendung von 4,4a,5,6,7,8,9,9b-Octahydro-7,7,8,9,9-pentamethyl-indano[4,5-d]-dioxin
als Riechstoff. Eine gemeinschaftliche Patentanmeldung mit dem amtlichen
Aktenzeichen Nr. 10/618,363, hinterlegt am 07.10.2003, erörtert eine
Verbindung 4,4a,5,6,7,8,9,9b-Octahydro-7,7,8,9,9-pentamethyl-indano[4,5-d]-dioxin
und deren Verwendung in der Parfümerie.
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Trotz
dieser Offenbarung und zahlreicher anderer Patente auf Duftstoffe
besteht ein anhaltender Bedarf, zusätzliche Duftstoffe zur Verfügung zu
stellen, damit Parfümeure
neue Düfte
für verschiedene
Anwendungen kreieren können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine neuartige Substanz und die Verwendung
dieser Substanz zum Verstärken
des Duftes von Parfums, Eaux-de-Toilette, Eaux-de-Cologne, Intimpflegeprodukten
und dergleichen zur Verfügung.
Ausserdem ist die vorliegende Erfindung auf die Verwendung der neuartigen
Substanz zum Verstärken
des Duftes in Parfums, Eaux-de-Toilette, Eaux-de-Cologne, Intimpflegeprodukten
und dergleichen gerichtet.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Verbindung 3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol,
die Verwendung von 3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol
als Riechstoff zum Verstärken
des Duftes in Parfums, Eaux-de-Toilette, Eaux-de-Cologne, Intimpflegeprodukten
und dergleichen gerichtet. Noch genauer gesagt ist die vorliegende Erfindung
auf die Verbindung mit der nachstehend angegebenen Struktur gerichtet,
sowie auf ein Verfahren zum Verstärken eines Duftes durch Eingliederung
einer olfaktorisch akzeptablen Menge von Verbindungen der Formel:
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Diese
und weitere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ergeben sich bei der Lektüre der nachfolgenden
Beschreibung.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Verbindung 3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol
ist für
die Eingliederung in Duftformulierungen gut geeignet. Die Herstellung
von 3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol
aus 4,5,6,7-Tetrahydro-3,3a,7,7-tetramethyl-3aH-inden
ist in dem nachfolgenden Beispiel 1 angegeben. Die Herstellung von
4,5,6,7-Tetrahydro-3,3a,7,7-tetramethyl-3aH-inden ist im
US-Patent Nr. 3,911,027 erörtert, auf
dessen Offenbarungsgehalt vorliegend Bezug genommen wird.
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Wir
haben herausgefunden, dass 3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol
eine(n) kräftige(n),
holzig-ambraartige(n) Geruch oder Note besitzt, der bzw. die für die Verwendung
als Riechstoff gut geeignet ist.
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Für den Fachmann
wird ersichtlich sein, dass die neuartige Verbindung der vorliegenden
Erfindung verschiedene Isomere besitzt. In der vorliegenden Beschreibung
umfasst 3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol
durchwegs verschiedene Isomere und Isomergemische. Die Isomere umfassen
die nachfolgend angegebenen Isomere, ohne jedoch auf diese beschränkt zu sein:
(3aR,3bR,8aS)-3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol,
(3aS,3bR,8aR)-3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol,
(3aS,3bS,8aR)-3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol,
(3aR,3bS,8aS)-3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol
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Diese
Isomere sind durch Verfahrensweisen herstellbar, die auf dem vorliegenden
Fachgebiet bekannt sind. Solche Verfahrensweisen umfassen eine stereoselektive
Dihydroxylierung, sind aber nicht darauf beschränkt. Andere Verfahrensweisen
zum Abtrennen der Isomere umfassen Destillieren und andere, zum
Abtrennen von Isomeren geeignete Verfahrensweisen. Die vorliegende
Erfindung erwägt
die Verwendung der Stereoisomergemische wie auch die Herstellung
und/oder Isolierung der selektiven Isomere.
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Die
Verwendung der vorliegenden, neuartigen Verbindung besitzt eine
breite Anwendbarkeit in derzeitigen Parfümerieprodukten, einschließlich der
Herstellung von Parfums und Eaux-de-Cologne, dem Beduften von Körperpflegeprodukten
wie etwa Seifen, Bade- und Duschgels, Produkten für die Körperwäsche, und Haarpflegeprodukten
sowie Raumluftauffrischern, Kerzen und kosmetischen Produkten, die
Mascara, Makeup, Augenbrauen-Liner, Augenbrauenstift, Rouge, Foundation
("cake make-up") und dergleichen
umfassen, jedoch nicht auf diese beschränkt sind. Die Verbindung kann
auch zum Beduften von Kerzen und Reinigungsmitteln verwendet werden,
wie beispielsweise – aber
nicht ausschließlich – Seifen,
Detergenzien, Geschirrspülmitteln,
Putzmittelzusammensetzungen, Fensterreinigungsmitteln und dergleichen.
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Bei
diesen Präparaten
kann die Verbindung der vorliegenden Erfindung für sich oder in Kombination mit
anderen Duftzusammensetzungen, Lösungsmitteln,
Hilfsstoffen und dergleichen eingesetzt werden. Der Fachmann ist
mit der Art und Vielfalt der anderen Inhaltsstoffe, die in Kombination
mit der Verbindung der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, vertraut.
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Bei
der vorliegenden Erfindung können
viele Arten von Düften
verwendet werden, deren einzige Beschränkung in der Verträglichkeit
mit den anderen eingesetzten Komponenten liegt. Geeignete Düfte umfassen,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, Früchte
wie etwa Mandel, Apfel, Kirsche, Traube, Birne, Ananas, Orange,
Erdbeere, Himbeere; Moschus, Blumenduftnoten wie etwa lavendelartig,
rosenartig, irisartig und nelkenartig. Andere angenehme Duftnoten
umfassen Kräuter-
und Waldlandduftnoten, die von Kiefer/Pinie, Fichte und anderen
Waldgerüchen
abgeleitet sind. Düfte
können
auch von verschiedenen Ölen
wie etwa ätherischen Ölen oder
von Pflanzenmaterialien wie etwa Pfefferminze, Grüne Minze
(Spearmint) und dergleichen abgeleitet sein.
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Eine
Liste geeigneter Düfte
ist im
US-Patent Nr. 4,534,891 angegeben.
Eine weitere Quelle geeigneter Düfte
findet sich in Perfumes, Cosmetics and Soaps, Second Edition, W.
A. Poucher (Hrsg.), 1959. Zu den in dieser Abhandlung vorgesehenen
Düften
gehören
Akazie, Cassia, Chypre, Alpenveilchen, Farn, Gardenie, Weißdorn, Heliotrop,
Geissblatt, Hyazinthe, Jasmin, Flieder, Lilie, Magnolie, Mimose,
Narzisse, frisch geschnittenes Heu, Orangenblüte, Orchidee, Reseda, Gartenwicke,
Klee, Tuberose, Vanille, Veilchen, Goldlack und dergleichen.
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Gemäß der vorliegenden
Verwendung bezeichnet die olfaktorisch wirksame Menge die Menge
eines Duftinhaltsstoffes in Parfümzusammensetzungen,
welche die einzelne Komponente zu deren besonderen olfaktorischen
Charakteristiken beiträgt,
wobei aber der olfaktorische Effekt der Parfümzusammensetzung die Summe
der Effekte jedes der Parfüm-
oder Duftinhaltsstoffe ist. Somit können die erfindungsgemäßen Inhaltsstoffe
dazu verwendet werden, die Aromacharakteristiken der Parfümzusammensetzung
durch Modifizieren der von einem anderen Inhaltsstoff in der Zusammensetzung
beigesteuerten olfaktorischen Reaktion zu ändern. Die Menge variiert hierbei
in Abhängigkeit
von zahlreichen Faktoren, einschließlich anderen Inhaltsstoffen,
deren relativen Mengen, und dem angestrebten Effekt.
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Das
Maß der
in dem bedufteten Artikel eingesetzten erfindungsgemäßen Verbindung
variiert von ca. 0,005 bis ca. 20 Gew.-%, vorzugsweise von ca. 0,01
bis ca. 10 und insbesondere bevorzugt von ca. 0,5 bis ca. 5 Gew.-%.
Zusätzlich
zu der Duftverbindung der vorliegenden Erfindung können andere
Agenzien in Verbindung mit dem Duft verwendet werden. Allgemein
bekannte Stoffe wie etwa Tenside, Emulgatoren, und Polymere zum
Verkapseln des Duftes können
ebenfalls eingesetzt werden, ohne den Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Eine
weitere Vorgehensweise, das Maß der
erfindungsgemäßen Duftverbindung
in der bedufteten Zusammensetzung anzugeben, sind die Verbindungen
als Gewichtsprozentanteil der Stoffe, die zugegeben werden, um den
angestrebten Duft zu verleihen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in einem weiten Bereich von 0,005 bis ca. 10 Gew.-% der bedufteten
Zusammensetzung und vorzugsweise von ca. 0,1 bis ca. 5 Gew.-% vorliegen.
Der Fachmann ist in der Lage, das gewünschte Maß der erfindungsgemäßen Verbindung anzuwenden,
um den gewünschten
Duft und die gewünschte
Intensität
zur Verfügung
zu stellen.
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Die
folgenden Beispiele werden als konkrete Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung gegeben. Falls nicht anders angegeben, handelt es sich
bei allen verwendeten Prozentangaben um Gewichtsprozent.
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BEISPIEL 1
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HERSTELLUNG VON 3A,3B,5,6,7,8A-HEXAHYDRO-2,2,3A,3B,7,7-HEXAMETHYL-4H-INDENO[1,2-D]-1,3-DIOXOL
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In
einem vierhälsigen
Kolben mit einem Fassungsvermögen
von fünf
Litern, der mit einer Rührvorrichtung
mit Rührwelle,
Thermometer, Thermostat, Wasserkondensator, Zugabetrichter und Isopropylalkohol-/Trockeneis-Kühlbad ausgerüstet war,
wurden 3,5 g BF
3·Et
2O,
790 g Aceton und 360 g 4,5,6,7-Tetrahydro-3,3a,7,7-tetramethyl-3aH-inden
vorgelegt. Die Herstellung von 4,5,6,7-Tetrahydro-3,3a,7,7-tetramethyl-3aH-inden
ist im
US-Patent Nr. 3,911,027 erörtert. Peressigsäure (37%),
535 g, wurde dem Reaktionskolben über einen Zeitraum von zwei
Stunden bei Umgebungstemperatur zugeführt. Die resultierende Reaktion war
exotherm, und das Kühlbad
wurde verwendet, um die Reaktionstemperatur auf 25–30°C zu regeln.
Nach abgeschlossener Zugabe des Diens ließ man die Reaktion während weiterer
3 h abklingen. Wasser (500 ml) und 750 ml wässriges Na
2SO
3 (10%) wurden zugegeben, um die Reaktion
zu beenden, und die Schichten wurden getrennt. Die organische Phase
wurde mit gesättigter
Na
2CO
3-Lösung gewaschen.
Das Rohprodukt wurde destilliert und ergab 234 g (Siedepunkt 100–104°C bei 2 mmHg)
des Acetonids, was eine theoretische Ausbeute von ca. 45% darstellt.
1H-NMR (360 MHz, CDCl
3)
5,39 ppm (s, 1H), 4,57 ppm (s, 1H), 1,86-1,75 ppm (m, 1H), 1,60-1,48 ppm (m, 2H), 1,42
ppm (s, 3H), 1,41 ppm (s, 3H), 1,29 ppm (s, 3H), 1,23 ppm (s, 3H),
1,14 ppm (s, 3H), 1,11 ppm (s, 3H), 0,94-1,18 ppm (m, 3H).
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BEISPIEL 2
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DUFTZUSAMMENSETZUNG, WELCHE DIE VERBINDUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG ENTHÄLT
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DPG
bezeichnet Dipropylenglycol. Falls nicht anders angegeben, sind
alle der nachfolgenden Duftstoffe von International Flavors & Fragrances Inc.,
New York, NY, erhältlich.
Material | Teile |
ARMOISE
ESSENCE | 5,0 |
AMBRETTOLIDE
(1%) in DPG | 30 |
Citronellol | 40 |
Alpha-Damascone
(10%) DEP (Firmenich) | 1 |
Dimethylbenzylcarbinylbutyrat | 2 |
DPG | 88 |
4-Ethyloctanal | 20 |
FLOROL
(Firmenich) | 6 |
FRUCTONE | 11 |
Galbascone
(1%; DPG) | 60 |
Ingweröl | 1,0 |
Isocyclo-Citral
(1%) DPG | 1,0 |
KOAVONE
(IFF) | 36 |
LIFFAROME "PFG" (10%) in DPG | 40 |
Litsea
cubeba-Öl | 15 |
MAGNOLAN
(Haarman & Reimer) | 9 |
Magnolienblütenöl (10%)
in DEP | 4,0 |
MAGNOLAN | 9,0 |
Phenylacetaldehyd
(50%) | 2,5 |
Phenylethylalkohol | 130 |
Rosenoxid
(10%) in DPG | 13 |
Triplal
Extra | 5,5 |
VELOUTONE
(10%) in DPG (Firmenich) | 25 |
GESAMT | 550,0 |
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Die
Verbindung der vorliegenden Erfindung wurde so in DPG eingemischt,
dass eine 10%ige Lösung entstand.
Neunzig Teile der zweiten Lösung
wurden der vorstehend angegebenen Duftformulierung beigemischt.
Die resultierende Formulierung wurde als eine grüne, moosige Note besitzend
beschrieben, zum Teil infolge der Eingliederung von 3a,3b,5,6,7,8a-Hexahydro-2,2,3a,3b,7,7-hexamethyl-4H-indeno[1,2-D]-1,3-dioxol.
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Die
vorstehend angegebene Duftformulierung wurde vorgestellt, um die
Effektivität
der Verbindung der vorliegenden Erfindung beim Verstärken, Verbessern
bzw. Modifizieren der Qualitätsmerkmale
der Formulierungen, in die sie eingegliedert ist, zu demonstrieren.