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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein System zum
Prüfen
der energetischen Leistungen einer industriellen Einheit oder eines
Teils dieser.
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Eine
industrielle Einheit verwendet Ausstattungen, die elektrische Leistung
verbrauchen, zum Beispiel eine Lufttrenneinheit, die eine Einheit
Ausstattungen des Typs Kompressor, Verflüssiger und Pumpen aufweist,
oder zum Beispiel auch einen Teil dieser, wie zum Beispiel ein Kompressorenaggregat.
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Die
Betriebskosten einer Einheit dieses Typs bestehen im Wesentlichen
im Einkauf der elektrischen Leistung, die für den Betrieb der oben genannten
Ausstattungen erforderlich ist.
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Diese
Ausstattungen sind Gegenstand von Konfigurationen und Einstellungen,
die sich auf die elektrische Leistung einwirken, die von der industriellen
Einheit für
eine gegebene Produktionsauflage verbraucht wird.
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Unterschiedliche
existierende Lösungen
zielen darauf ab, den Energieverbrauch in Zusammenhang mit einer
zeitlichen Variation des Kaufpreises der elektrischen Leistung durch
Optimieren der Produktion zu minimieren.
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Insbesondere
beschreibt das Dokument
EP 0
581 273 ein Verfahrensoptimierungsverfahren, bei dem eine
Modellierung einer industriellen Einheit ausgeführt wird, wobei das Modell
dann optimiert und besonderen Produktionsauflagen unterworfen wird. Das
Verfahren zielt darauf ab, eine Optimierung der Produktion über eine
gegebene Zeitspanne in Abhängigkeit
von den variablen Kosten der im Laufe dieser Zeitspanne verbrauchten
Energie zu erzielen.
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Dieses
Verfahren verwendet ein Lösen
des Modells und eine Optimierung, die es nicht erlauben, eine Über wachung
des Systems zum Verbessern seiner Einstellungen und seiner Konfiguration
für eine
gegebene Produktion auszuführen.
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Es
ist auch wünschenswert,
die Betriebsart für
eine gegebene Produktionsauflage zu optimieren, das heißt alle
Einstellungen der Einheit.
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Dazu
muss der elektrische Leistungsverbrauch Gegenstand einer Überwachung
sein, um zu bestimmen, ob die Einstellungen hinsichtlich des Verbrauchs
an elektrischer Leistung zufrieden stellend sind oder nicht, und
diese Einstellungen gegebenenfalls zu korrigieren, um Abweichungen
des Verbrauchs an elektrischer Leistung zu vermeiden und den Gebrauch
der Ausstattungen zu optimieren.
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Dazu
beschreibt das Verfahren
US 2003/0097243 ein
Verfahren und ein System, die dazu bestimmt sind, eine industrielle
Kohlenwasserstoffproduktion zu prüfen. Das beschriebene Verfahren
verwendet ein Gemisch aus linearen und nicht linearen Modellen,
um ein Lösen
des Modells auszuführen
und eine Optimierung der Produktion, und um Vorschläge für die Konfiguration
des Systems zu liefern.
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Dieses
Dokument beschreibt keine Lösung, die
es erlaubt, eine Überwachung
der Leistungen auszuführen.
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Das
Dokument
US 6 666 049 beschreibt
ein Verfahren zum Prüfen
einer industriellen Kälteproduktionseinheit,
bei dem eine Überwachung
von Leistungsindikatoren ausgeführt
wird, wobei diese Indikatoren in Echtzeit mit Nennwerten verglichen
werden, und wobei Änderungsvorschläge erfolgen,
wenn sich die Werte der Indikatoren von den Nennwerten entfernen,
indem man sich auf eine vorab gespeicherte Baumstruktur basiert,
die qualitative Vorschläge
liefert.
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Dieses
Dokument beschreibt das verwendete Modell nicht präzis, auch
nicht seine Aufbauweise und die in Echtzeit an den Ausstattungen
vorzunehmenden Einstellungen.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum
Prüfen
der energetischen Leistungen einer industriellen Einheit zu liefern,
das es erlaubt, die Besonderheiten einer bestimmten industriellen
Einheit zu berücksichtigen,
ohne eine komplexe Modellierung des Verhaltens dieser Einheit zu
verwenden, und das es erlaubt, Abweichungen des Verbrauchs an elektrischer
Energie zu melden und den Einsatz der Ausstattungen zu optimieren.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, das Prüfen einer
industriellen Einheit insgesamt oder eines Unterteils dieser Einheit,
der eine Einheit von Ausstattungen aufweist, zu prüfen.
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Die
vorliegende Erfindung hat ein Prüfverfahren
der energetischen Leistungen einer industriellen Einheit oder eines
Teils dieser zur Aufgabe, bei dem
man den Wert der Einheit
von Variablen in Zusammenhang mit der Produktion der industriellen
Einheit sowie den Wert einer Größe, die
die energetische Leistung darstellt, misst,
man unter Verwenden
eines statistischen Modells, das bei einer Lernphase über eine
Referenzzeitspanne kalibriert wurde, ausgehend von den Werten der Einheit
Variablen in Zusammenhang mit der Produktion der industriellen Einheit
und der Umwelt berechnet, wobei eine Schätzung der Größe die energetische
Leistung darstellt,
man den Wert eines Indikators energetischer
Leistung ausgehend von gemessenen und geschätzten Werten der Größe, die
die energetische Leistung darstellt, be stimmt,
man den Wert
dieses Indikators mit mindestens einem bestimmten Schwellenwert
vergleicht, um ein Abweichen der energetischen Leistungen zu erkennen.
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Diese
Anordnungen erlauben es, das Modell für jede Produktionseinheit anzupassen.
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Das
statistische, durch Lernen kalibrierte Modell berücksichtigt
den Betriebspunkt des Werks und die Ungenauigkeit der Mess- und
Regelgeräte. Es
reicht nämlich,
dass die Messungen wiederholbar sind, um dieses Modell verwenden
zu können.
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Die
Entwicklungskosten sind niedrig, denn das Verfahren sowie die Anwendung
durch Bediener, die keine Spezialisten sind, sind einfach.
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Bei Änderungen
aufgrund einer umfassenden Wartung kann ein neues Kalibrieren auch
einfach durchgeführt
werden, denn es basiert auf automatischen Messungen und einem Lernen
und nicht auf einer physikalischen Modellierung der industriellen
Einheit.
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Vorteilhafterweise
ist die für
die energetische Leistung repräsentative
Größe die von
der industriellen Einheit verbrauchte elektrische Leistung.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird für
einen Bediener bei Energieüberverbrauch
eine Warnung ausgegeben.
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Vorteilhafterweise
ist der Indikator für
die energetische Leistung als das Verhältnis des gemessenen Werts
zu dem geschätzten
Wert der Größe, die die
energetische Leistung darstellt, definiert.
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Gemäß einer
Möglichkeit
ist das statistische Modell des linearen Typs, insbesondere wird
es durch lineare Regression an Daten der Lernphase erzielt.
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Gemäß einer
weiteren Möglichkeit
ist das statistische Modell des nicht linearen Typs, insbesondere
eines, das mindestens ein Neuronennetz oder Werkzeuge für lokale
Regression aufweist.
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Gemäß einer
Umsetzungsform werden bei der Lernphase die Betriebspunkte, die
der besten beobachteten energetischen Leistung in Zusammenhang mit
jedem gegebenen Wert der Einheit Eingangsvariablen entsprechen,
in dem Modell berücksichtigt.
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Vorteilhafterweise
weist bei dem Modell jede Assoziation zwischen einem gegebenen Wert
der Einheit Eingangsvariablen und der besten energetischen Leistung,
die einem Betriebspunkt entspricht, auch die Einheit der Konfigurations-
und Einstelldaten der Ausstattungen auf, die mit diesem Betriebspunkt
und dieser besten energetischen Leistung verbunden sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
liefert das Modell, wenn ein Überverbrauch
erfasst wird, eine Einheit gelernter Konfigurations- und Einstelldaten der
Ausstattungen, die es erlaubt hat, die beste energetische Leistung
für den
laufenden Wert der Einheit der Eingangsvariablen zu erzielen.
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Gemäß einer
ersten Möglichkeit
weist die Einheit der Eingangsvariablen Folgendes auf:
- – den
Luftdruck und die Raumtemperatur,
- – die
Produktionsdurchsätze
der Einheit,
- – die
Produktionsdrücke
des Werks,
- – Produktionsgehaltsdaten,
- – die
Verdampfungsdurchsätze
der Flüssigkeiten und
des Ableitens ins Freie der Gase,
wobei die Einheit der
Konfigurations- und Einstelldaten der Ausstattungen die Konfiguration
der Ausstattungen und ihre Durchsatzeinstellung aufweist, und die
ener getische Leistung die der industriellen Einheit insgesamt ist.
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Gemäß einer
zweiten Möglichkeit
weist die Einheit der Eingangsvariablen Folgendes auf:
- – den
Durchsatz und den Druck des Gases, das von einem Ausstattungsaggregat
des Typs Kompressor erzeugt wird,
- – den
Druck und die Temperatur stromaufwärts der Kompressoren,
wobei
die Einheit der Konfigurations- und Einstelldaten der Ausstattungen
die Konfiguration der Ausstattungen und ihre Durchsatzeinstellung
aufweist, und die energetische Leistung die des Kompressionsaggregats
ist.
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Gemäß einer
dritten Möglichkeit
weist die Einheit der Eingangsvariablen Folgendes auf:
- – den
flüssigen
Produktionsdurchsatz, der aus einem Verflüssiger hervorgeht,
- – den
Druck und die Temperatur des Gases, das in den Verflüssiger eintritt,
wobei
die Einheit der Konfigurations- und Einstelldaten der Ausstattungen
den Druck des Zyklus, die Temperatur der Flüssigkeit und den Recyclingdurchsatz
aufweist und die energetische Leistung die des Verflüssigers
ist.
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Vorteilhafterweise
weist die Einheit der Konfigurations- und Einstelldaten der Ausstattungen
der industriellen Einheit mindestens eine Gebrauchsvariable einer
Ausstattung auf, die ihren Betriebs- oder Stillstandszustand anzeigt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
weist die Einheit der Konfigurations- und Einstelldaten der Ausstattungen
der industriellen Einheit mindestens einen Einstellwert einer Ausstattung,
insbesondere eine Durchsatzeinstellung, auf.
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Vorteilhafterweise
wird dem Benutzer die Einheit ge lernter Konfigurations- und Einstelldaten der
Ausstattungen, die es erlaubt hat, die beste energetische Leistung
für den
laufenden Wert der Einheit der Eingangsvariablen zu erzielen, vorgeschlagen mit:
- – der
Liste der empfohlenen Ausstattungen unter Einsatz der Ein-/Auswerte
der registrierten Gebrauchsvariablen und
- – der
Schätzung
der Einstellungen für
die Ausstattungen, falls erforderlich.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird eine Liste der Änderungen,
die eingeführt
wurden, um eine gegebene Konfiguration und Einstellungen der Ausstattungen
im Vergleich zu der laufenden Konfiguration und den laufenden Einstellungen
zu erreichen, geliefert, die die Ausstattungen anzeigt, die zu stoppen
oder zu starten sind, sowie die eventuell durchzuführenden
Einstellungen.
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Vorteilhaft
wird das Verfahren in Echtzeit umgesetzt, wobei die Messungen ununterbrochen
ausgeführt
werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
erfolgt ein Neukalibrieren mit vorausbestimmter Häufigkeit
oder auf Anfrage eines Bedieners, um neue Lerndaten zu integrieren.
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Die
vorliegende Erfindung hat auch ein System zum Prüfen der energetischen Leistungen
einer industriellen Einheit zur Aufgabe, das es erlaubt, ein erfindungsgemäßes Verfahren
umzusetzen, und das Folgendes aufweist:
- – Messmittel
in der industriellen Einheit,
- – Speichermittel,
die es erlauben, die entsprechenden Daten aufzuzeichnen,
- – Rechenmittel,
- – Mittel
zum Informieren eines Bedieners,
- – Netzkommunikationsmittel,
die die Bauteile des Prüfsystems
verbinden.
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Die
Erfindung wird auf jeden Fall besser mit Hilfe der folgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die anliegende schematische Zeichnung verstanden,
die beispielhaft und nicht einschränkend zwei Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Systems
darstellt.
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1 ist
eine schematische Ansicht einer industriellen Einheit, die insbesondere
zum Trennen der Gase von Luft bestimmt ist.
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2 ist
eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Prüfsystems.
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3 ist
ein schematisches Organigramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß einer ersten
Ausführungsform.
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4 ist
ein schematisches Organigramm bestimmter Schritte einer Prüfphase eines
erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß einer
zweiten Ausführungsform.
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Wie
auf 1 schematisch dargestellt, weist eine industrielle
Einheit ASU zum Trennen der Gase von Luft insbesondere Kompressoren 2 sowie
Pumpen 3 auf, wobei diese Ausstattungen die Hauptverbrauchsquellen
elektrischer Leistung der Einheit darstellen.
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Die
industrielle Einheit ASU weist ferner Destillationssäulen oder „Oxytonnen" 4 (Sauerstoffproduktions- und Lagereinrichtungen)
auf.
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Eine
einzige Ausstattung jeder Kategorie ist in 1 zur Klarheit
dargestellt.
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Beim
Betrieb erlaubt es die ASU-Einheit, die folgenden Operationen auszuführen. Raumluft
wird am Eingang 5 angesaugt, dann von einem Kompressor 2 verdichtet
und von einem Kühler 6 gekühlt, in
einer Reinigungseinheit 7 gereinigt und dann in eine Destillationssäule 4 eingeführt.
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Eine
Destillationssäule 4 erlaubt
es, am Ausgang Folgendes zu produzieren:
- – Sauerstoff
in gasförmiger
Form Og und flüssiger Form Ol,
- – Stickstoff
in gasförmiger
Form Ng,
- – Argon
in flüssiger
Form Arl.
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Durch
Verdichten der Raumluft wird auch Druckluft erzeugt.
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Die
ASU-Einheit weist ferner einen Verflüssiger 8 auf, der
die Produktion flüssigen
Stickstoffs Nl ausgehend von gasförmigem Stickstoff
Ng, der von einer Säule 4 kommt, wie schematisch
in 1 durch die Verbindung 9 dargestellt,
ausführt.
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Die
gasförmigen
Produkte werden nach einem Verdichten durch die Kompressoren 2 von
Leitungen 10 zu den Kundenstandorten 12 befördert, um
sofort verbraucht zu werden. Die flüssigen Produkte werden in Tanks 13 gelagert,
dann später
an Kunden mittels entsprechender Transportmittel ausgeliefert.
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Die
industrielle Einheit ASU ist mit einem Prüfsystem SC der energetischen
Leistungen gemäß der Erfindung,
wie in 2 dargestellt, verbunden.
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Das
System SC weist Messmittel 14 auf, die in der industriellen
Einheit ASU positioniert sind und Messungen mit einer Häufigkeit
in der Größenordnung
von einer Sekunde ausführen.
Die Messungen werden jedoch in Form von Stundendurchschnitten verwendet.
Speichermittel 15 erlauben das Aufzeichnen der entsprechenden
Daten.
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Die
Messungen enthalten insbesondere Messungen der verbrauchten elektrischen
Leistungen W sowie Produktions- und Umweltparameter.
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Das
System SC weist ferner Rechenmittel 16 auf, die ein Verhaltensmodell
oder statistisches Modell verwenden, um eine Schätzung We der
verbrauchten elektrischen Leistung zu berechnen.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
ist das verwendete Verhaltensmodell des linearen Typs ML, das durch
lineare Regression an realen Daten bei einer Vorab-Lernphase über eine
Referenzzeitspanne erzielt wird.
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Die
Einheit V der Eingangsvariablen des Modells ML weist Produktionsauflagen
auf, und insbesondere:
- – den Durchsatz QNg hp der Hochdruck-Stickstoffgasproduktion
- – den
Durchsatz QOg hp der
Hochdruck-Sauerstoffgasproduktion
- – den
Durchsatz QOg mp der
Mitteldruck-Sauerstoffgasproduktion
- – den
Durchsatz QAir der Druckluftproduktion
- – den
in die Lagermittel der Flüssigstickstoffproduktion
eingehenden Durchsatz QNl
- – den
in die Lagermittel der Flüssigsauerstoffproduktion
eingehenden Durchsatz QOl.
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Und
andererseits Umweltparameter, insbesondere:
- – den Luftdruck
Pa
- – die
Raumtemperatur Ta.
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Das
System weist ferner Mittel zum Informieren eines Bedieners in Form
zum Beispiel eines EDV-Terminals 17 auf.
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Die
Bauteile des Prüfsystems
sind durch Kommunikationsmittel im Netz verbunden.
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Die
folgenden Schritte werden daher in regelmäßigen Abständen nach der anfänglichen
Lernphase ausgeführt.
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In
einem ersten Schritt LE1 werden der Wert der Einheit V der oben
genannten Eingangsvariablen sowie der Verbrauch W von den Messmitteln 14 geliefert.
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In
einem zweiten Schritt LE2 und unter Berücksichtigung des Werts der
Einheit V Eingangsvariablen, die von den Messmitteln 14 geliefert
werden, berechnet das Modell ML eine Schätzung We der
von der industriellen Einheit verbrauchten elektrischen Leistung.
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Bei
einem dritten Schritt LE3 ist es dann möglich, einen Indikator zu berechnen,
der energetischen Rate TE genannt wird und dem Quotienten W/We entspricht.
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Bei
einem vierten Schritt LE4 wird der Indikator TE mit mindestens einem
bestimmten Schwellenwert S verglichen. Wenn der Indikator TE diesen Schwellenwert überschreitet,
wird ein Überverbrauch erfasst.
Ebenso kann ein Unterverbrauch durch Vergleichen mit einem Unterverbrauchsschwellenwert erfasst
werden.
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Bei
einem fünften
Schritt LE5 kann ein Alarm bei energetischem Überverbrauch abgegeben werden.
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Das
Modell ML erlaubt es daher, monatlich eine Schätzung der energetischen Leistung
zu erzielen, das heißt
eine Unterverbrauchs- oder Überverbrauchsdiagnose
im Vergleich zu durchgeführten
Beobachtungen, deren Modell das Lernen berücksichtigt.
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Das
Modell ML berücksichtigt
die verschiedenen Einstellungen und Konfigurationen der Ausstattungen
des Werks nicht, denn es ist linear.
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Seine
Präzision
ist daher durchschnittlich, aber sein Einrichten ist einfach.
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Der
Wert des Indikators der energetischen Rate TE liegt im Allgemeinen
nahe bei Eins.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform weist
das Prüfsystem
SC die gleichen Elemente wie bei der ersten Ausführungsform und auf 2 auf.
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Bei
dieser zweiten Ausführungsform
ist das von den Rechenmitteln 16 verwendete Modell jedoch ein
nicht lineares Modell MNL, das gemäß Varianten mindestens ein
Neuronennetz oder Werkzeuge zur lokalen Regression aufweist, wobei
das Modell bei einer Vorab-Lernphase über eine Referenzzeitspanne an
realen Daten kalibriert wird.
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Die
Einheit V der Eingangsvariablen des Modells MNL weist Produktionsauflagen
auf, und insbesondere:
- – den Durchsatz QNg hp und den Druck PNg hp der Hochdruck-Stickstoffgasproduktion,
- – den
Durchsatz QOg hp und
den Druck POg hp der Hochdruck-Sauerstoffgasproduktion,
- – den
Durchsatz QOgmp, den Druck POg mp und die Reinheitsrate PPOg mp der Mitteldruck-Sauerstoffgasproduktion,
- – den
Durchsatz QAir und den Druck PAir der Druckluftproduktion,
- – den
Durchsatz QNl, der in die Lagermittel der Flüssigstickstoffproduktion
eingeht,
- – den
Durchsatz QOl, der in die Lagermittel der Flüssigsauerstoffproduktion
eingeht,
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Umweltparameter,
insbesondere:
- – den Luftdruck Pa
- – die
Raumtemperatur Ta
sowie charakteristische
Parameter des Produktionskontextes, insbesondere: - – den Stickstoffverdampfungsdurchsatz
QNv
- – den
Sauerstoffverdampfungsdurchsatz QOv
- – den
Sauerstoffableitdurchsatz ins Freie QOAir
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Unter
Berücksichtung
der oben genannten Eingangsvariablen berechnet das Modell eine Schätzung der
von der industriellen Einheit verbrauchten elektrischen Leistung.
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Ferner
werden zusätzliche
Messungen in Zusammenhang mit der Konfiguration der Ausstattungen
ausgeführt,
insbesondere:
- – die Gebrauchsvariablen UCv der Kompressoren mit variablem Durchsatz,
- – die
Gebrauchsvariablen UCF der Kompressoren mit
stationärem
Durchsatz,
- – die
Gebrauchsvariablen UP der Pumpen,
- – die
Gebrauchsvariablen UO der Säulen.
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Jede
Gebrauchsvariable für
eine bestimmte Ausstattung kann zwei Werte annehmen, die dem Betrieb
oder dem Stillstehen der betreffenden Ausstattung entsprechen.
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Es
werden auch Messungen in Zusammenhang mit den Einstellungen der
Ausstattungen ausgeführt,
insbesondere:
- – die Durchsätze QCv der Kompressoren mit variablem Durchsatz
- – die
Durchsätze
QP der Pumpen
- – die
Durchsätze
QO der Säulen.
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Die
Einheit CR der Konfigurations- und Einstelldaten der oben genannten
Ausstattungen wird in den Speichermitteln 15 gespeichert.
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Bei
der Lernphase werden die folgenden Schritte in bestimmten Zeitintervallen
ausgeführt.
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Bei
einem ersten Schritt werden alle Daten in Zusammenhang mit dem Zustand
der industriellen Einheit von den Messmitteln 14 geliefert:
der Wert der Einheit V der Eingangsvariablen sowie die Einheit CR
der Konfigurations- und Einstelldaten der Ausstattungen und der
Verbrauch W während
einer Referenzzeitspanne, die in den Speichermitteln gespeichert
sind.
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Bei
einem zweiten Schritt werden von den gespeicherten Daten die Einheit
der Betriebspunkte, das heißt
der gegebenen Kombinationen von Werten der Einheit V der Eingangsvariablen
nach dem besten Verbrauch W für
jeden für
ihnen durchsucht, und um eine Assoziation ASSO zwischen den Werten
der Einheit V und diesem besten Verbrauch W zu bilden, wobei die
Einheit der Assoziationen die Kalibrierparameter des Modells MNL
bilden.
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Zu
jeder Assoziation ASSO wird die Einheit CR der Konfigurations- und
Einstelldaten der Ausstattungen, die es erlaubt hat, diesen optimalen
Verbrauch zu erzielen, hinzugefügt.
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Die
Einheit der Assoziationen ASSO, die so gebildet wird und die die
Kalibrierparameter des Modells darstellt, wird in einer spezifischen
Datei FS in den Speichermitteln gespeichert.
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Die
Konfiguration der Ausstattungen und ihre Einstellungen, die einem
besten energetischem Verbrauch entsprechen, die wir CR+ nennen,
kann daher während
einer Prüfphase
in Echtzeit wieder gefunden werden.
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Beim
Gebrauch des Prüfsystems
in einer Prüfphase
der energetischen Leistungen werden die folgenden Schritte wie in 4 dargestellt
ausgeführt.
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Bei
einem ersten Schritt NLE1 werden alle Daten in Zusammenhang mit
dem Zustand der industriellen Einheit von den Messmitteln 14 geliefert:
der Wert der Einheit V der oben genannten Eingangsvariablen sowie
die Einheit CR der Konfigurations- und Einstelldaten der Ausstattungen
sowie der Verbrauch W.
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Bei
einem zweiten Schritt NLE2 und unter Berücksichtigung des Werts der
Einheit V der oben genannten Eingangsvariablen, der von den Messmitteln 14 geliefert wird,
berechnet das Modell MNL eine Schätzung We+ der
von der industriellen Einheit verbrauchten elektrischen Leistung,
die einem beobachteten besten Verbrauch entspricht.
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Bei
einem dritten Schritt NLE3 ist es dann möglich, den Wert des Indikators
der energetischen Rate TE+, der dem Quotienten
W/We+ entspricht, zu berechnen.
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Bei
einem vierten Schritt NLE4 wird der Wert des Indikators TE+ mit mindestens einem bestimmten Schwellenwert
S verglichen. Wenn der Indikator TE+ diesen
Schwellenwert überschreitet,
wird ein Überverbrauch
erfasst. Ebenso kann ein Unterverbrauch durch Vergleichen mit einem
Unterverbrauchsschwellenwert erfasst werden.
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Bei
einem fünften
Schritt NLE5 kann im Fall des energetischen Überverbrauchs ein Alarm abgegeben
werden.
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Bei
einem sechsten Schritt NLE6 liefert das Modell MNL im Vergleich
zu der Schätzung
We+ des besten erzielten Verbrauchs und
der Einheit der Werte der Eingangsvariablen V die Einheit CR+ von
Konfigurations- und Einstelldaten der dazugehörenden Ausstattungen.
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Bei
einem siebten Schritt NLE7 wird dem Benutzer diese Einheit CR+ von Konfigurations- und Einstelldaten der
Ausstattungen, die das Verbessern des Verbrauchs erlaubt, vorgeschlagen
mit:
- – der
Liste der empfohlenen Ausstattungen aus den Kompressoren 2,
den Pumpen 3 und den Säulen 4,
was darauf hinausläuft,
die empfohlenen Ein-/Auswerte der Gebrauchsvariablen UCv, UCF, UP, UO anzugeben und
- – die
Schätzung
der dazugehörenden
Durchsatzeinstellungen QCv, QP, QO für die Ausstattungen bei
Bedarf für
die Kompressoren 2 mit variablem Durchsatz, die Pumpen 3 und
die Säulen 4.
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Eine
Zusammenfassung der Änderungen, die
zum Erreichen einer Konfiguration und der gegebenen Einstellungen
CR+ im Vergleich zu der laufenden Konfiguration
und den laufenden Einstellungen CR eingeführt werden, kann ebenfalls
geliefert werden und zeigt die Ausstattungen an, die zu stoppen oder
zu starten sind, sowie die eventuellen durchzuführenden Durchsatzeinstellungen,
und dies unter Identifizieren der Unterschiede zwischen der laufenden
Konfiguration und den laufenden Einstellungen CR und der vorgeschlagenen
Konfiguration CR+.
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Das
Verfahren wird in Echtzeit umgesetzt, wobei die Messungen von Messmitteln 15 ununterbrochen
ausgeführt
werden.
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Das
Umsetzen dieses Verfahrens und des Prüfsystems SC erlaubt es bei
dieser Ausführungsform
in Echtzeit, eine automatische Beurteilung der energetischen Leistung
zu erzielen, das heißt
eine Unterverbrauchs- oder Überverbrauchsdiagnose
im Vergleich zu den vergangenen Beobachtungen.
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Die
Einheiten Konfigurations- und Einstelldaten CR+,
die bei Lernphasen registriert wurden, entsprechen einem Energieverbrauchsminimum
mit gegebenen Eingangsvariablen V.
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Als
Variante ist es möglich,
dem Bediener bei Überverbrauch
mehrere aufgezeichnete Konfigurations- und Einstelldaten CR+ vorzuschlagen.
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Es
ist daher möglich,
einfache Änderungen vorzuschlagen,
die jedoch zu einem geringen Energiegewinn führen, und komplexe Änderungen,
die zu höheren
Gewinnen führen.
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Das
Modell erlaubt es auch, eine Schätzung des
potenziellen Energieverbrauchsgewinns bei Durchführen einer Änderung zu erzielen.
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Anders
als der Indikator der energetischen Rate TE der ersten Ausführungsform
ist der Wert der energetischen Rate TE+ der
zweiten Ausführungsform
allgemein größer als
Eins, denn das Modell stellt den in der Vergangenheit unter den
gleichen Bedingungen beobachteten besten Verbrauch dar. Diese Rate
wird geringer als Eins, wenn der Verbrauch kleiner ist als der in
der Vergangenheit festgestellte. Ein Neulernen kann daher ausgeführt werden,
um die Einheit CR laufender Konfigurations- und Einstelldaten zu
berücksichtigen.
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Es
ist daher möglich,
das System SC als Hilfswerkzeug für die Beschlussfassung in Echtzeit zu
verwenden, um die Bediener beim Einstellen und Konfigurieren zu
unterstützen,
um eine zumindest gleich gute Einstellung wie in der Vergangenheit
zu erzielen.
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Bei
dieser Ausführungsform
sowie auch bei der vorhergehenden ist es erforderlich, eine Lernphase über eine
anfängliche
Referenzzeitspanne auszuführen,
und man kann ein neues Lernen nach einer bestimmten Gebrauchsdauer
des Systems vornehmen.
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Gemäß einer
Variante erfolgt ein Neulernen nach einer bestimmten Gebrauchsdauer
des Systems SC. Es ist insbesondere möglich, ein automatisches Lernen
in regelmäßigen Zeitintervallen
auszuführen.
Zum Beispiel ein Neulernen alle Monate auf einer Lernbasis, die
die Daten enthält,
die im Laufe der zwölf
Monate vor dem Neulernen in den Speichermitteln 15 aufgezeichnet
wurden, oder auch ein monatliches Neulernen auf einer Lernbasis
mit wachsender Größe, die
alle Daten seit der letzten größeren technischen Änderung
des Werks bis zum Datum des Neulernens enthält.
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Gemäß einer
Variante ist die industrielle Einheit, für die die energetische Leistung
geprüft
wird, nicht mehr die Lufttrenneinheit insgesamt, sondern nur ein
Kom pressoraggregat für
Sauerstoff- oder Stickstoffprodukt oder Luft.
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In
diesem Fall weist die Einheit V Eingangsvariablen Folgendes auf:
- – den
Durchsatz und den Druck des von dem Ausstattungsaggregat des Typs
Kompressoren 2 erzeugten Gases,
- – den
Druck und die Temperatur stromaufwärts der Kompressoren 2.
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Die
Einheit CR der Konfigurations- und Einstelldaten weist die Konfiguration
der Ausstattungen und ihre Durchsatzeinstellung auf, und die verbrauchte
elektrische Leistung W ist die des Aggregats von Kompressoren 2.
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Gemäß einer
weiteren Variante ist die industrielle Einheit, für die die
energetische Leistung geprüft
wird, nicht mehr die Lufttrenneinheit insgesamt, sondern nur ein
Verflüssiger 8.
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In
diesem Fall weist die Einheit V der Eingangsvariablen Folgendes
auf:
- – den
flüssigen
Durchsatz an Produkt NL, der aus dem Verflüssiger 8 kommt,
- – den
Druck und die Temperatur des in den Verflüssiger 8 eintretenden
Gases.
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Die
Einheit CR der Konfigurations- und Einstelldaten weist spezifische
Daten des Verflüssigers auf,
nämlich
den Druck des Zyklus, die Temperatur der Flüssigkeit und den Recyclingdurchsatz,
und die verbrauchte elektrische Leistung W ist die des Verflüssigers 8.
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Es
ist klar, dass sich die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen
beschränkt,
die beispielhaft und nicht einschränkend gegeben werden; sie umschließt im Gegenteil
alle Varianten im Rahmen der folgenden Patentansprüche.