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GEBIET DER TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Objektivaufsätze zum Erzeugen von Reflexen.
Insbesondere betrifft sie Objektivaufsätze mit Fäden oder Filamenten, die farbig
sein können
und in Reaktion auf Lichtquellen in einem fotografierten Gegenstand
zu den Fäden
oder Filamenten rechtwinklige Farbreflexe erzeugen.
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HINTERGRUND UND STAND
DER TECHNIK
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Es
sind zahlreiche Objektivaufsätze
bekannt, mit denen sich das Bild, mit dem ein fotografischer Film
belichtet wird, beeinflussen lässt.
Diese Aufsätze
werden entweder vor einem Fotoobjektiv oder zwischen dem Objektiv
und der Kamera angeordnet. So gibt es Filter zur Absorption unerwünschter
Strahlung wie UV- oder Skylightfilter, Filter zum Ausfiltern von Reflexionen
wie Polarisatoren, Filter zum Beeinflussen der Farbtemperatur sowie
Filter zur Kontrastverstärkung
zwischen bestimmten Farbbereichen eines fotografischen Subjekts
wie Gelb-, Rot- und Grünfilter
in der Schwarz/Weiß-Fotografie.
In der Kinotechnik wendet man oft Objektivaufsätze an, die Zusatzeffekte erzeugen
-bspw. Weichzeichner oder so genannte Sterneffektfilter. Letztere
weisen gewöhnlich Glasscheiben
mit Gravuren auf, die Reflexe erzeugen, falls der abgebildete Gegenstand
Lichter enthält.
Derartige Sterneffektfilter sind bspw. im Katalog "COKIN Creative Filter
System (July 2002)" auf
Seite 13 ff. erwähnt.
Sie haben jedoch mehrere Nachteile.
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Erstens
sind die Glasgravuren permanent, und jedes Spezialfilter ist nur
für ein
bestimmtes Kameraobjektiv und einen bestimmten Zweck anwendbar;
eine Anpassung an unterschiedliche Bedingungen ist nicht möglich. Das
folgende Beispiel soll diesen Umstand erläutern. Generell werden die
Reflexe rechtwinklig zur Erstreckungsrichtung der Gravuren erzeugt
und nur mit geringer Länge.
Um also einen Reflex zu erzeugen, der als Linie und nicht nur als kleiner
Fleck um die Gravur herum sichtbar ist, müssen mehrere parallele Gravuren
verwendet werden, um die einzelnen Punkte zu einer Linie zusammenzufügen. Der
richtige Abstand dieser parallelen Gravuren hängt jedoch vom jeweils eingesetzten
Kameraobjektiv ab; während
die Parallelgravuren die gewünschte
Reflexlinie mit einem bestimmten Kameraobjektiv erzeugen können, kann
ihr Abstand für
ein anderes zu groß sein,
so dass die Reflexlinie "aufbricht". Herkömmliche
Sternfilter sind also äußerst unflexibel
und lassen sich unterschiedlichen Kameraausrüstungen nicht anpassen. Zweitens
erzeugt das Filter in Folge des Wesens der Glasgravuren nur Reflexe
der gleichen Farbe wie die Lichter.
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Die
DE 20 50 652 A1 offenbart
ein Objektivfilter zur Erzeugung von Beugungsbildern in optischen
Abbildungen. Hierzu werden auf einen transparenten Filterhalter
mehrlagige Streifen aus Interferenzbelägen aufgedampft. Der Zweck
dieses Filters ist, einen Beugungseffekt zu erzeugen, der nur für eine bestimmte
Farbe auftritt. Auf diese Weise erhält man eine Folge von Abbildungen
einer Lichtquelle, deren Farben sich – im Gegensatz zu herkömmlichen Beugungsgittern
aus Draht – vorbestimmen
lassen. Da das Ziel der
DE
20 50 652 A1 ist, die Beugung auf bestimmte Farben zu beschränken, ist
eine Einrichtung mit aufgedampften Interferenzbelägen erforderlich,
die sich unterschiedlichen Kamera-/Objektiv-Ausrüstungen nicht leicht anpassen
lässt.
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Die
JP 63169892 A offenbart
einen Farbbildaufnehmer zum Verbessern der Bildauflösung sowie des
Rauschabstands der Farbsignale. Dies geschieht durch Kippen der
Längsrichtung
jedes feinen Filterstreifens eines farbtrennenden Streifenfilters
in Reaktion auf die Verformung eines wirksamen Strahlpunktes in
Folge des Selbstscharfeinstelleffekts. Das von einem Gegenstand
durch das Streifenfilter aufgenommene Licht wird zur fotoelektrischen
Umwandlung auf eine fotoleitfähige
Oberfläche
abgebildet. Da das Ziel der
JP
63169892 A ist, die Bildauflösung sowie den Rauschabstand
von Farbsignalen zu verbessern, ist eine Einrichtung mit einem Farbtrennungsfilter
und einer fotoleitfähigen
Oberfläche
erforderlich, die sich unterschiedlichen Kamera-/Objektiv-Ausrüstungen
nicht leicht anpassen lässt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Objektivaufsatz zum Erzeugen
von Reflexen in Reaktion auf in einem abgelichteten Gegenstand vorliegende
Lichtquellen, der diese Nachteile überwindet. Die vorliegende
Erfindung richtet sich auf einen Objektivaufsatz, der nicht nur
vielseitiger ist als bekannte Sterneffektfilter, sondern sich auch
problemlos an die Erzeugung von Farbreflexen anpassen lässt.
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Dies
lässt sich
erreichen mit einem Objektivaufsatz mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Erfindungsgemäß weist
der Objektivaufsatz zum Erzeugen von Reflexen in Reaktion auf Lichtquellen
im abgebildeten Gegenstand einen Rahmen auf, der an ein Kameraobjektiv
in einer zur optischen Achse rechtwinkligen Ebene angesetzt wird
und mit Reflexeinrichtungen versehen ist; er ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Reflexeinrichtungen aus Fäden oder Filamenten bestehen,
die in dem Rahmen über
das Kameraobjektiv gespannt sind und zu ihrer Erstreckungsrichtung
rechtwinklige Reflexe erzeugen.
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Andere
vorteilhafte Merkmale sind in den Unteransprüchen offenbart.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
das allgemeine Konzept des erfindungsgemäßen Objektivaufsatzes in einer
Schrägansicht;
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2 zeigt
eine mögliche
Anwendung des Objektivaufsatzes der 1;
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3 zeigt
einen abzubildenden Gegenstand, mit dem der Film ohne Benutzung
des Objektivaufsatzes der 2 belichtet
wird;
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4 zeigt
einen abzubildenden Gegenstand, mit dem der Film unter Benutzung
des Objektivaufsatzes der 2 belichtet
wird;
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5 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Objektivaufsatzes
von oben;
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6 zeigt
die Auswirkung des Ansatzes der 1 auf Lichter
am oberen und unteren Bildende; und
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7 zeigt
die Auswirkung des Ansatzes der 5 auf Lichter
am oberen und unteren Bildende.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Die 1 und 2 zeigen
den allgemeinen Aufbau und die Anwendung des erfindungsgemäßen Objektivaufsatzes 1.
Er besteht aus einem Rahmen 2 und einer Vielzahl von Fäden oder
Filamenten 3 bspw. aus Nylon, die parallel zueinander zwischen zwei
gegenüberliegenden
Rahmenseiten eingespannt sind, indem sie bspw. in Löchern 2b im
Rahmen festgelegt sind. Im Einsatz wird der Objektivaufsatz 1 vor
dem Objektiv 4 der Kamera 5 in der zur optischen
Achse rechtwinkligen Ebene (2) gehaltert.
Auf diese Weise "sieht" das Kameraobjektiv durch
den mit den Fäden
bzw. Filamenten versehenen Rahmen hindurch auf den abgebildeten
Gegenstand 6 – in
diesem Fall ein Kraftfahrzeug.
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Die 3 und 4 zeigen
den entsprechenden Effekt auf das Bild, mit dem der Film belichtet
wird. Ohne den erfindungsgemäßen Objektivaufsatz
wird der Film mit dem abgebildeten Gegenstand 6 "wie er ist" belichtet (3),
während
bei der Anwendung des Objektivaufsatzes in Reaktion auf Lichter
im abgebildeten Gegenstand Reflexionseffekte auftreten. Enthält der abgebildete
Gegenstand 6 Lichter (in diesem Fall bspw. eingeschaltete
Autoscheinwerfer 7), erzeugen diese Lichtquellen Reflexe 8,
die rechtwinklig zur Erstreckungsrichtung der Fäden bzw. Filamente gezeigt
sind. Die 4 zeigt diesen Effekt für Fäden, die
vertikal gespannt sind. Da die Fäden
bzw. Filamente 3 nahe am Kameraobjek tiv angeordnet sind,
werden sie auf dem Film nicht abgebildet und sind deshalb in den 3 und 4 nicht
dargestellt.
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Wie
oben bereits zu herkömmlichen
Sterneffektfiltern festgestellt, entstehen Reflexe in Reaktion auf
im abgebildeten Gegenstand vorliegende Lichter rechtwinklig zur
Erstreckungsrichtung der die Reflexe erzeugenden Einrichtungen.
In diesem Fall handelt es sich bei diesen Reflexe erzeugenden Einrichtungen
um die vertikal verlaufenden Fäden 3.
Sie erzeugen horizontale Reflexe in Form kurzer Linien (etwa 2 mm)
rechtwinklig zu jedem Faden 3 und in einer vertikalen Lage
entsprechend der der Scheinwerfer 7 des Kraftfahrzeugs 6.
Da diese einzelnen von den Fäden
jeweils erzeugten Reflexe ziemlich kurz sind, werden mehrere parallele
vertikale Fäden
eingesetzt, um die Einzelreflexe zu sichtbaren Linien zu "strecken" – es sind dies die horizontalen
Linien 8.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass ein Vergrößern des Abstands zwischen
den einzelnen Fäden oder
Filamenten 3 zu einer schwächeren Intensität der horizontalen
Reflexe führt – bis zu
dem Punkt, an dem die horizontalen Reflexlinien "brechen", wenn der Fadenabstand zu groß ist. Weiterhin
decken die Fäden
oder Filamente 3 die Objektivfläche nicht unbedingt vollständig ab,
sondern lassen sich in gewünschten
Bereichen derselben anordnen, so dass der Reflexeffekt dann nur
in diesen Bereichen erscheint.
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Die 5 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
des Objektivaufsatzes. In dieser Ausführungsform sind die Fäden oder
Filamente 3 parellel zueinander zwischen zwei gegenüberliegenden
Seiten (hier der Ober- und der Unterseite) des Rahmens 2 angeordnet,
wie bereits für
den allgemeinen Aufbau der 1 beschrieben – sie sind
jedoch nicht in einer einzigen Ebene (wie in 1 für den allgemeinen Fall
gezeigt), sondern auf einem Kreis in der zu Richtung ihrer parallelen
Erstreckung rechtwinkligen Ebene angeordnet, so dass sie ein Zylindersegment
aufspannen. Dies bedeutet, dass die Fäden oder Filamente 3 parallel
zueinander in der vertikalen Richtung Z (d.h. der Richtung zwischen
der Ober- und der Unterseite des Rahmens 2) verlaufen und
entlang eines Kreissegments in der XY-Ebene angeordnet sind.
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Der
Grund für
die Wahl einer solchen Anordnung der Fäden bzw. Filamente 3 ist
wie folgt. Wie festgestellt, erzeugen vertikale Fäden bzw.
Filamente 3 horizontale Reflexe jeweils in Form einer kurzen, zum
Faden 3 rechtwinkligen Linie an einer vertikalen Stelle
entsprechend der vertikalen Lage eines Lichts 7, wobei
mehrere parallele vertikale Fäden 3 verwendet
werden, um die einzelnen Reflexe zu sichtbaren horizontalen Linien 8 zu "strecken". Liegt jedoch das Licht 7 im
Ober- oder Unterteil des Bildes, erscheinen die aus ihnen entstandenen
horizontalen Linien 8 verzerrt – d.h. wie in 6 gezeigt
gekrümmt-,
falls die Fäden 3 wie
in 1 gezeigt angeordnet sind. Dieses unerwünschte Phänomen liegt
in dem allgemeinen Umstand begründet,
dass die Objektivverzerrungen zum Bildrand hin zunehmen. Mit der
vorliegenden Erfindung erhält
man eine einfache und flexibel einsetzbare Methode, dieses Phänomen zu überwinden.
Da die horizontalen Linien 8 der Reflexe aus dem Licht 7 mittels
mehrerer vertikaler Fäden oder
Filamente 3 erzeugt werden, lassen sich diese so anordnen,
dass sie die Verzerrung, d.h. die Krümmung der horizontalen Linien 8 kompensieren.
Die Anordnung ist dann die oben beschriebene zylindrische: auf diese
Weise wird die Verzerrung der horizontalen Reflexlinien 8 beseitigt.
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Wie
ersichtlich, ist dieser Objektivaufsatz äußerst vielseitig einsetzbar
und an Anforderungen aller Art anpassbar – im Gegensatz zu herkömmlichen gravierten
Sternfiltern. Bspw. kann der Rahmen 2 eine Vielzahl von
Löchern 2b zur
Aufnahme der einzelnen Fäden
oder Filamente 3 enthalten, während nur ein Teil derselben
benutzt wird. Die Löcher
lassen sich auch um den gesamten Rahmen herum vorsehen, so dass
sich die Fäden
oder Filamente auf unterschiedliche Art spannen lassen – parallel,
sich schneidend usw. In diesem Zusammenhang ist klar, dass – in Folge
der Zylindersymmetrie um die optische Achse herum – die Feststellungen
zur Anordnung der Fäden
oder Filamente 3 nach 1 und 5 auch
für alle
zur optischen Achse rechtwinkligen Richtungen gelten. Der erfindungsgemäße Objektivaufsatz
ist also äußerst vielseitig
und lässt
sich für
unterschiedliche Kameraobjektive und Zwecke einsetzen, ohne daß für jede Anwendung
ein eigenes Filter hergestellt werden muß.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
können
die Fäden
oder Filamente 3 farbig sein, um Farbreflexe zu erzeugen.
Wie festgestellt, können
herkömmliche
Sternfilter mit gravierter Glasplatte nur Reflexe der gleichen Farbe
wie die Lichter im abgebildeten Gegenstand erzeugen. Im Gegensatz
hierzu bietet die vorliegende Erfindung eine einfache und sinnvolle
Methode zur Erzeugung von Farbreflexen, indem man die Fäden bzw.
Filamente einfach vor dem Einsatz einfärbt. Dies lässt sich mit herkömmlichen
Materialien erreichen – bspw.
mit Tinten wie EDDING T100, die für Overhead-Folien verwendet
werden. Offensichtlich ist diese Methode des Färbens der die Reflexe erzeugenden
Einrichtungen bei vernünftigen
Kosten einfach und äußerst vielseitig.
Sind bspw. die Fäden
bzw. Filamente blau, sind die zu ihnen rechtwinkligen Reflexe, die
bei eingeschalteten Scheinwerfern 7 des Kraftfahrzeugs 6 entstehen, ebenfalls
blau, während
die Scheinwerfer 7 selbst weiß bleiben.
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Andere
Methoden der Beeinflussung der Reflexeffekte liegen ebenfalls im
Rahmen der vorliegenden Erfindung. So können die Fäden bzw. Filamente sich so
schneiden, dass sternförmige
Reflexe entstehen. Sie können
sich auch in ihrer Farbe und/oder Dicke usw. unterscheiden, um unterschiedliche
Reflexeffekte in unterschiedlichen Bildbereichen zu erzeugen. Das
für die
Fäden bzw.
Filamente verwendete Material kann Nylon, Glasfaser, polierter Draht
usw. sein. Weiterhin kann der Rahmen aus Flächen aus optischem Glas bestehen,
die zum Schutz parallel zueinander vor und hinter den Fäden bzw.
Filamenten angeordnet sind.
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Der
erfindungsgemäße Objektivaufsatz
lässt sich
an beliebigen digitalen oder analogen Foto-, Video- oder Filmkameras
anwenden.
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Es
sei betont, dass die oben erwähnten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung diese nur beispielhaft beschreiben. Im
Rahmen der Erfindung, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert ist, liegen
zahlreiche Alternativen. Bspw. braucht der Rahmen nicht rechteckig
zu sein; er kann auch kreisförmig
usw. sein. Weiterhin kann der Objektivaufsatz auch hinter dem Objektiv,
d.h. zwischen diesem und der Kamera 5 angeordnet sein.