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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung,
enthaltend AZD2171 und ZD6126; ein Kombinationsprodukt, enthaltend
AZD2171 und ZD6126 zur Verwendung bei der Behandlung eines menachlichen
oder tierischen Körpers
durch Therapie; ein Kit, enthaltend AZD2171 und ZD6126; die Verwendung
von AZD2171 und ZD6126 zur Herstellung eines Arzneimittels zur Erzielung
einer antiangiogenen und/oder gefäßpermeabilitätssenkenden
Wirkung bei einem Warmblüter
wie einem Menschen, der gegebenenfalls mit ionisierender Strahlung
behandelt wird.
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Die
normale Angiogenese spielt bei einer Reihe von Prozessen eine wichtige
Rolle, u. a. bei der Embryonalentwicklung, bei der Wundheilung und
bei verschiedenen Komponenten der weiblichen Fortpflanzungsfunktion.
Eine unerwünschte
oder pathologische Angiogenese wurde bereits mit Krankheitszuständen assoziiert,
u. a. mit diabetischer Retinopathie, Psoriasis, Krebs, rheumatoider
Arthritis, Atherom, Kaposi-Sarkom und Hämangiom (Fan et al., 1995,
Trends Pharmacol. Sci. 16: 57–66;
Folkman, 1995, Nature Medicine 1: 27–31). Es wird angenommen, daß sowohl
bei normalen als auch bei pathologischen physiologischen Prozessen
die Änderung
der Gefäßpermeabilität eine Rolle
spielt (Cullinan-Bove et al., 1993, Endocrinology 133: 829–837; Senger
et al., 1993, Cancer and Metastasis Reviews, 12: 303–324). Einige
Polypeptide, die in vitro das Wachstum von Endothelzellen fördern, wurden
bereits identifiziert, u. a. der saure und der basische Fibroblastenwachstumsfaktor
(aFGF und bFGF) und VEGF (vascular endothelial growth factor). Dank
der begrenzten Expression seiner Rezeptoren ist die Wachstumsfaktorwirkung
von VEGF im Gegensatz zu der der FGFs verhältnismäßig endothelzellenspezifisch.
Neuere Befunde deuten darauf hin, daß VEGF ein wichtiger Stimulator
sowohl der normalen als auch der pathologischen Angiogenese (Jakeman
et al., 1993, Endocrinology, 133: 848–859; Kolch et al., 1995, Breast
Cancer Research and Treatment, 36: 139–155) und Gefäßpermeabilität (Connolly
et al., 1989, J. Biol. Chem. 264: 20017–20024) ist. Die Antagonisierung
der Wirkung von VEGF durch Sequestrierung von VEGF mit Antikörper kann
zur Inhibierung von Tumorwachstum führen (Kim et al., 1993, Nature
362: 841–844).
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Rezeptortyrosinkinasen
sind bei der Übertragung
von biochemischen Signalen über
die Plasmamembran von Zellen von Bedeutung. Diese Transmembranmoleküle bestehen
charakteristischerweise aus einer extrazellulären Ligandenbindungsdomäne, die
durch ein Segment in der Plasmamembran mit einer intrazellulären Tyrosinkinasedomäne verbunden
ist. Die Bindung von Ligand an den Rezeptor führt zur Stimulierung der rezeptorassoziierten
Tyrosinkinaseaktivität,
die zur Phosphorylierung von Tyrosinresten sowohl des Rezeptors als
auch anderer intrazellulärer
Moleküle
führt.
Durch diese Änderungen
der Tyrosinphosphorylierung wird eine Signalkaskade initiiert, die
zu einer Reihe von Zellreaktionen führt. Bisher wurden bereits
mindestens neunzehn verschiedene Rezeptortyrosinkinase-Unterfamilien identifiziert,
die durch Aminosäuresequenzhomologie
definiert sind. Eine dieser Unterfamilien besteht derzeit aus dem „fms-like" Tyrosinkinaserezeptor
oder Flt-1, KDR (kinase insert domain-containing receptor, auch
als Flk-1 bezeichnet) und einem anderen „fms-like" Tyrosinkinaserezeptor, nämlich Flt-4.
Es ist gezeigt worden, daß zwei
dieser verwandten Rezeptortyrosinkinasen, nämlich Flt-1 und KDR, VEGF mit
hoher Affinität
binden (De Vries et al., 1992, Science 255: 989–991; Terman et al., 1992,
Biochem. Biophys. Res. Comm. 1992, 187: 1579–1586). Die Bindung von VEGF
an diese in heterologen Zellen exprimierten Rezeptoren wurde mit Änderungen
des Tyrosinphosphorylierungsstatus von Zellproteinen und Calciumfluxen
in Verbindung gebracht.
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VEGF
ist ein Schlüsselstimulus
für die
Vaskulogenese und Angiogenese. Dieses Cytokin induziert durch Induktion
von Endothelzellenproliferation, Proteaseexpression und -migration
und nachfolgende Organisation von Zellen zur Bildung eines Kapillarröhrchens
einen Gefäßsproß-Phänotyp (Keck,
P.J., Hauser, S.D., Krivi, G., Sanzo, K., Warren, T., Feder, J.,
und Connolly, D.T., Science (Washington DC), 246: 1309–1312, 1989;
Lamoreaux, W.J., Fitzgerald, M.E., Reiner, A., Hasty, K.A., und
Charles, S.T., Microvasc. Res., 55: 29–42, 1998; Pepper, M.S., Montesano,
R., Mandroita, S.J., Orci, L. und Vassalli, J.D., Enzyme Protein,
49: 138–162,
1996.). Außerdem
induziert VEGF erhebliche Gefäßpermeabilität (Dvorak,
H.F., Detmar, M., Claffey, K.P., Nagy, J.A., van de Water, L., und
Senger, D.R., Int. Arch. Allergy Immunol., 107: 233–235, 1995;
Bates, D.O., Heald, R.I., Curry, F.E. und Williams, B. J. Physiol.
(Lond.), 533: 263–272,
2001), was die Bildung eines hyperpermeablen, unreifen Gefäßnetzwerks
fördert,
welches für
die pathologische Angiogenese charakteristisch ist.
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Es
ist gezeigt worden, daß die
Aktivierung von KDR alleine zur Förderung aller phänotypischen
Hauptreaktionen auf VEGF einschließlich Endothelzellenproliferation,
Migration und Überleben
und die Induktion von Gefäßpermeabilität ausreicht
(Meyer, M., Clauss, M., Lepple-Wienhues, A., Waltenberger, J., Augustin,
H.G., Ziche, M., Lanz, C., Büttner,
M., Rziha, H-J. und Dehio, C., EMBO J., 18: 363–374, 1999; Zeng, H., Sanyal,
S. und Mukhopadhyay, D., J. Biol. Chem., 276: 32714–32719,
2001; Gille, H., Kowalski, J., Li, B., LeCouter, J., Moffat, B,
Zinncheck, T.F., Pelletier, N. und Ferrara, N., J. Biol. Chem.,
276: 3222–3230,
2001).
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In
der internationalen Patentanmeldung
WO
00/47212 werden Chinazolinderivate beschrieben, bei denen
es sich um Inhibitoren von VEGF-Rezeptortyrosinkinase handelt. In
der
WO 00/47212 werden
Verbindungen beschrieben, die Wirkung gegen VEGF-Rezeptortyrosinkinase
(VEGF-RTK) besitzen.
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Bei
AZD2171 handelt es sich um 4-(4-Fluor-2-methyl-indol-5-yloxy)-6-methoxy-7-(3-(pyrrolidin-1-yl)-propoxy)chinazolin:
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AZD2171
ist Beispiel 240 der
WO 00/47212 .
AZD2171 ist ein hochwirksamer Inhibitor von KDR und besitzt auch
etwas Wirkung gegenüber
Flt-1. Der IC
50-Wert für die Inhibierung der KDR-
und Flt-1-Tyrosinkinaseaktivität
durch AZD2171 in Assays mit rekombinanten Enzymen beträgt < 2 nM bzw. 5 nM.
Es wurde gezeigt, daß AZD2171
in einer Reihe von Modellen nach einmal täglicher oraler Verabreichung
Breitband-Antitumorwirkung ergibt.
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In
der
WO 00/47212 wird
angegeben, daß die
Verbindungen der Erfindung:
„als alleinige Therapie angewandt
werden oder neben einer erfindungsgemäßen Verbindung auch noch eine oder
mehrere andere Substanzen und/oder Behandlungen umfassen können. Für eine derartige
Kombinationsbehandlung werden die Einzelkomponenten der Behandlung
gleichzeitig, hintereinander oder getrennt verabreicht."
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Danach
werden in der
WO 00/47212 Beispiele
für eine
derartige Kombinationsbehandlung einschließlich Chirur gie, Strahlentherapie
und verschiedener Arten von Chemotherapeutika einschließlich von
Inhibitoren der Wachstumsfaktorfunktion und der gefäßschädigenden
Mittel gemäß der internationalen
Patentanmeldung
WO 99/02166 wie
N-Acetylcolchinol-O-phosphat beschrieben. N-Acetylcolchinol-O-phosphat
ist ZD6126.
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In
der
WO 00/47212 wird
nirgendwo die spezielle Kombination von AZD2171 und ZD6126 vorgeschlagen.
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In
der
WO 00/47212 wird
nirgendwo angegeben, daß die
Verwendung einer Verbindung der Erfindung darin mit anderen Behandlungen
zu überraschenden
vorteilhaften Wirkungen führt.
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Bei
einer Reihe von Krankheitszuständen
wird durch Angiogenese Gefäßneubildung
hervorgerufen. Es wird erwartet, daß die Umkehrung der Gefäßneubildung
durch Schädigung
des neu gebildeten Gefäßendothels
eine vorteilhafte therapeutische Wikrung hat. In der internationalen
Patentanmeldung
WO 99/02166 werden
tricyclische Verbindungen beschrieben, die überraschenderweise eine selektive
schädigende
Wirkung auf neu gebildete Blutgefäße im Vergleich zum normalen,
etablierten Gefäßendothel
der Wirtsspezies haben. Dies ist eine Eigenschaft, die bei der Behandlung
von Krankheitszuständen,
die mit Angiogenese assoziiert sind, wie Krebs, Diabetes, Psoriasis,
rheumatoider Arthritis, Kaposi-Sarkom, Hämangiom, Lymphödem, akuter und
chronischer Nephropathie, Atherom, arterieller Restenose, Autoimmunerkrankungen,
akuter Entzündung, übermäßiger Narbenbildung
und Adhäsionen,
Endometriose, dysfunktionalen Uterusblutungen und Augenkrankheiten
mit Netzhautgefäßproliferation
einschließlich
altersbedingter Makuladegeneration, von Wert ist.
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Verbindungen,
die neu gebildete Blutgefäße schädigen, werden
als auf die Gefäße zielende
Mittel (vascular targeting agents, VTAs) bezeichnet, die auch als
gefäß schädigende
Mittel (vascular damaging agents, VDAs) bekannt sind.
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Eine
derartige Verbindung, die in der internationalen Patentanmeldung
mit der Veröffentlichungsnummer
WO 99/02166 beschrieben
wird, ist N-Acetylcolchinol-O-phosphat
(auch bekannt als (5S)-5-(Acetylamino)-9,10,11-trimethoxy-6,7-dihydro-5H-dibenzo[a,c]-3-cyclo-heptenyl-dihydrogenphosphat;
Beispiel 1 der
WO 99/02166 ),
das hier als ZD6126 bezeichnet wird:
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Es
wird angenommen, daß ZD6126
neu gebildete Blutgefäße schädigt, beispielsweise
die Blutgefäße von Tumoren,
und so den Angiogeneseprozeß effektiv
umkehrt, wenngleich dies die Erfindung nicht einschränken soll.
Es wurde berichtet, daß ZD6126
Tumorblutgefäße zerstört, was
zu Gefäßokklusion
und extensiver Tumornekrose führt
(Davis PD, Hill SA, Galbraith SM, et al., Proc. Am. Assoc. Cancer
Res. 2000; 41: 329).
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In
der
WO 99/02166 heißt es: „Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
als Einzeltherapie oder in Kombination mit anderen Behandlungen
zur Anwendung kommen. Zur Behandlung von soliden Tumoren kann man
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in Kombination mit Strahlentherapie oder in Kombination mit anderen
Antitumorsubstanzen, beispielsweise ausgewählt aus Mitoseinhibitoren,
zum Beispiel Vinblastin, Paclitaxel und Docetaxel; Alkylierungsmitteln,
zum Beispiel Cisplatin, Carboplatin und Cyclophosphamid, Antimetaboliten,
zum Beispiel 5-Fluoruracil, Cytosinarabinosid und Hydroxyharnstoff;
interkalierenden Mittel, zum Beispiel Adriamycin und Bleomycin;
Enzymen, zum Beispiel Asparaginase; Topoisomeraseinhibitoren, zum Beispiel
Etoposid, Topotecan und Irinotecan; Thymidylatsynthaseinhibitoren,
zum Beispiel Raltitrexed; Substanzen, die biologische Reaktionen
modifizieren, zum Beispiel Interferon; Antikörpern, zum Beispiel Edrecolomab,
und Antihormonen, zum Beispiel Tamoxifen. Bei einer solchen Kombinationsbehandlung
kann man die einzelnen Behandlungskomponenten gleichzeitig oder
nacheinander anwenden."
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In
der
WO 99/02166 wird
nirgends eine Kombination eines VTA und eines VEGF-Rezpetortyrosinkinase-Inhibitor
für die
Behandlung eines Krankheitszustands einschließlich Krebs vorgeschlagen.
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In
der
WO 99/02166 wird
nirgends die spezielle Kombination von ZD6126 und AZD2171 vorgeschlagen.
-
In
der
WO 99/02166 wird
nirgends angegeben, daß die
Verwendung einer Verbindung der Erfindung zusammen mit anderen Behandlungen
zu überraschenden
vorteilhaften Wirkungen führt.
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Es
wurde nun unerwarteterweise und überraschenderweise
gefunden, daß die
spezielle Verbindung AZD2171 bei Verwendung in Kombination mit einer
speziellen Auswahl aus den in der
WO
00/47212 aufgeführten
Kombinationstherapien, nämlich
mit ZD6126, wesentlich bessere Wirkungen ergibt als AZD2171 und ZD6126
bei alleiniger Verwendung. Insbesondere ergibt AZD2171 bei Verwendung
in Kombination mit ZD6126 wesentlich bessere Wirkungen auf solide
Tumore als AZD2171 und ZD6126 bei alleiniger Verwendung.
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Zu
den Antikrebswirkungen einer erfindungsgemäßen Kombination gehören Antitumorwirkungen,
die Ansprechrate, die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung
und die Überlebensrate.
Zu den Antitumorwirkungen einer erfindungsgemäßen Kombination zählen eine
Inhibierung des Tumorwachstums, eine Verlangsamung des Tumorwachstums,
eine Tumorregression, ein Schrumpfen des Tumors, eine längere Zeit
bis zum erneuten Wachsen des Tumors nach Behandlungsende und eine
Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung. Es wird erwartet,
daß bei
Verabreichung einer erfindungsgemäßen Kombination an einen Warmblüter wie
den Menschen, der einer Behandlung für Krebs mit einem soliden Tumor
bedarf, die Kombinationsbehandlung eine Wirkung hervorrufen wird,
die sich beispielsweise durch einen oder mehrere der folgenden Faktoren
messen läßt: das
Ausmaß der
Antitumorwirkung, die Ansprechrate, die Zeit bis zum Fortschreiten
der Erkrankung und die Überlebensrate.
Zu Antikrebswirkungen gehören
die prophylaktische Behandlung sowie die Behandlung einer existierenden
Erkrankung.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereitgestellt, die AZD2171 oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon und ZD6126 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon
zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoff oder Träger enthält.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kombinationsprodukt,
enthaltend AZD2171 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon
und ZD6126 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon, zur Verwendung
bei einem Verfahren zur Behandlung eines menschlichen oder tierischen Körpers durch
Therapie bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kit, enthaltend
AZD2171 oder ein pharmazeu tisch annehmbares Salz davon und ZD6126
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon, bereitgestellt.
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Erfindungsgemäß rufen
AZD2171 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon und ZD6126 oder
ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon eine antiangiogene und/oder
gefäßpermeabilitätssenkende
Wirkung bei einem Warmblüter
wie einem Menschen hervor.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung von
AZD2171 oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon und ZD6126
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Erzielung einer Antikrebswirkung bei einem
Warmblüter
wie einem Menschen bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung von
AZD2171 oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon und ZD6126
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Erzielung einer Antitumorwirkung bei einem
Warmblüter
wie einem Menschen bereitgestellt.
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Die
erfindungsgemäße Behandlung
gemäß der hier
angegebenen Definition kann durch gleichzeitige, aufeinanderfolgende
oder getrennte Verabreichung der einzelnen Komponenten der Behandlung
bewerkstelligt werden. Eine Kombinationsbehandlung gemäß der hier
angegebenen Definition kann als alleinige Therapie angewandt werden
oder zusätzlich
zu einer erfindungsgemäßen Kombinationsbehandlung
Chirurgie, Strahlentherapie oder ein zusätzliches Chemotherapeutikum
umfassen.
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Die
Chirurgie kann den Schritt einer teilweisen oder vollständigen Tumorresektion
vor, während
oder nach der Verabreichung der hier beschriebenen Kombinationsbehandlung
mit AZD2171 umfassen.
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Andere
Chemotherapeutika zur fakultativen Verwendung mit einer erfindungsgemäßen Kombinationsbehandlung
sind u. a. diejenigen gemäß
WO 00/47212 , worauf hiermit
ausdrücklich
Bezug genommen wird. Eine derartige Chemotherapie kann fünf Hauptkategorien
von Therapeutika abdecken:
- (i) andere antiangiogene
Mittel;
- (ii) Zytostatika;
- (iii) die biologische Reaktion modifizierende Mittel
- (beispielsweise Interferon);
- (iv) Antikörper
(beispielsweise Edrecolomab) und
- (v) antiproliferative/antineoplastische Arzneistoffe und Kombinationen
davon, wie sie in der medizinischen Onkologie zum Einsatz kommen;
und andere Kategorien von Mitteln sind:
- (vi) Antisense-Therapien;
- (vii) Gentherapie-Ansätze
und
- (ix) Immuntherapie-Ansaätze.
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Die
Verabreichung einer Dreierkombination von AZD2171, ZD6126 und ionisierender
Strahlung kann Wirkungen, wie Antitumorwirkungen, ergeben, die größer sind
als die mit der Verwendung von AZD2171, ZD6126 oder ionisierender
Strahlung alleine erzielten Wirkungen, größer sind als die mit der Kombination
von AZD2171 und ZD6126 erzielten Wirkungen, größer sind als die mit der Kombination
von AZD2171 und ionisierender Strahlung erzielten Wirkungen, größer sind
als die mit der Kombination von ZD6126 und ionisierender Strahlung
erzielten Wirkungen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung von
AZD2171 oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon und ZD6126
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Erzielung einer antiangiogenen und/oder
gefäßpermeabilitätssenkenden
Wirkung bei einem Warmblüter
wie einem Menschen, der mit ionisierender Strahlung behandelt wird,
bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung von
AZD2171 oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon und ZD6126
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Erzielung einer Antikrebswirkung bei einem
Warmblüter
wie einem Menschen, der mit ionisierender Strahlung behandelt wird,
bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung von
AZD2171 oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon und ZD6126
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Erzielung einer Antitumorwirkung bei einem
Warmblüter
wie einem Menschen, der mit ionisierender Strahlung behandelt wird,
bereitgestellt.
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Ein
Warmblüter
wie ein Mensch, der mit ionisierender Strahlung behandelt wird,
bedeutet einen Warmblüter
wie einen Menschen, der vor, nach oder gleichzeitig mit der Verabreichung
eines Arzneimittels oder einer Kombinationsbehandlung mit AZD2171
und ZD6126 mit ionisierender Strahlung behandelt wird. Die ionisierende
Strahlung kann dem Warmblüter
wie einem Menschen beispielsweise im Zeitraum von einer Woche vor bis
einer Woche nach der Verabreichung eines Arzneimittels oder einer
Kombinationsbehandlung mit AZD2171 und ZD6126 verabreicht werden.
Das bedeutet, daß AZD2171,
ZD6126 und die ionisierende Strahlung getrennt oder hintereinander
in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig verabreicht werden können. Der Warmblüter kann
die Wirkung von AZD2171, ZD6126 und Strahlung gleichzeitig erfahren.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung verabreicht man die ionisierende
Strahlung vor der Verabreichung von AZD2171 oder ZD6126 oder nach
der Verabreichung von AZD2171 oder ZD6126.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung verabreicht man die ionisierende
Strahlung vor der Verabreichung von AZD2171 und ZD6126 oder nach
der Verabreichung von AZD2171 und ZD6126.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung verabreicht man einem Warmblüter AZD2171
nach der Behandlung des Warmblüters
mit ionisierender Strahlung.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird AZD2171 über einen
längeren
Zeitraum kontinuierlich täglich
verabreicht, während
dessen ZD6126 und ionisierende Strahlung jeweils periodisch, d.
h. wenige Tage, beispielsweise jeweils 1, 2, 3, 4 oder 5 Tage, verabreicht
werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird erwartet, daß die Wirkung
einer erfindungsgemäßen Kombinationsbehandlung
mindestens der Addition der Wirkungen jeder der Komponenten der Behandlung
bei alleiniger Verwendung, d. h. von AZD2171, ZD6126 und ionisierender
Strahlung bei alleiniger Verwendung, entspricht.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird erwartet, daß die Wirkung
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
größer ist
als die Addition der Wirkungen jeder der Komponenten der Behandlung
bei alleiniger Verwendung, d. h. von jedem von AZD2171 und ZD6126
bei alleiniger Verwendung oder jedem von AZD2171, ZD6126 und ionisierender
Strahlung bei alleiniger Verwendung.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird erwartet, daß die Wirkung
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eine synergistische Wirkung ist.
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Eine
Kombinationsbehandlung ist so definiert, daß sie eine synergistische Wirkung
liefert, wenn die beispielsweise durch das Ausmaß des Ansprechens, die Ansprechrate,
die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder den Überlebenszeitraum
gemessene Wirkung therapeutisch größer ist als die bei Dosierung
einer der Komponenten der Kombinationsbehandlung in ihrer herkömmlichen
Dosis erzielbare Wirkung. So ist die Wirkung der Kombinationsbehandlung
beispielsweise synergistisch, wenn die Wirkung therapeutisch größer ist
als die mit AZD2171 oder ZD6126 oder ionisierender Strahlung alleine
erzielbare Wirkung. Des weiteren ist die Wirkung der Kombinationsbehandlung
synergistisch, wenn in einer Gruppe von Patienten, die auf AZD2171
oder ZD6126 oder ionisierende Strahlung alleine nicht (oder schlecht)
anspricht, eine vorteilhafte Wirkung erhalten wird. Überdies
ist die Wirkung der Kombinationsbehandlung so definiert, daß sie eine
synergistische Wirkung liefert, wenn eine der Verbindungen in ihrer
herkömmlichen
Dosis dosiert wird und die andere Komponente bzw. die anderen Komponenten
in verringerter Dosis dosiert wird/werden und die beispielsweise
durch das Ausmaß des
Ansprechens, die Ansprechrate, die Zeit bis zum Fortschreiten der
Erkrankung oder den Überlebenszeitraum
gemessene therapeutische Wirkung der bei Dosierung von herkömmlichen Mengen
der Komponenten der Kombinationsbehandlung erzielbaren Wirkung entspricht.
Insbesondere wird Synergie als vorliegend erachtet, wenn die herkömmliche
Dosis von AZD2171 oder ZD6126 oder ionisierender Strahlung verringert
werden kann, ohne das Ausmaß des
Ansprechens, die Ansprechrate, die Zeit bis zum Fortschreiten der
Erkrankung und/oder die Überlebensdaten
zu beeinträchtigen,
insbesondere ohne die Ansprechdauer zu beeinträchtigen, aber mit weniger und/oder
weniger störenden
Nebenwirkungen als bei Verwendung von herkömmlichen Dosen jeder Komponente.
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Wie
oben bereits angegeben, sind die Kombinationsbehandlungen wegen
ihrer antiangiogenen Wirkung (einschließlich gefäßschädigenden) und/oder Gefäßpermeabilitätswirkung
von Interesse. Angiogenese, Gefäßneubildung
und/oder eine Erhöhung
der Gefäßpermeabilität liegen
bei einer breiten Palette von Krankheitszuständen vor, einschließlich Krebs
(einschließlich
Leukämie,
multiplem Myelom und Lymphom), Diabetes, Psoriasis, rheumatoider
Arthritis, Kaposi-Sarkom,
Hämangiom,
akuter und chronischer Nephropathie, Atherom, arterieller Restenose,
Autoimmunerkrankungen, akuter Entzündung, Lymphödem, Endometriose, dysfunktionalen
Uterusblutungen und Augenkrankheiten mit Netzhautgefäßproliferation
einschließlich
altersbedingter Makuladegeneration. Es wird erwartet, daß erfindungsgemäße Kombinationsbehandlungen
besonders gut zur Verwendung bei der Prophylaxe und Behandlung von
Erkrankungen wie Krebs und Kaposi-Sarkom geeignet sind. Insbesondere
wird erwartet, daß derartige
erfindungsgemäße Kombinationsbehandlungen vorteilhafterweise
das Wachstum von primären
und rezidivierenden soliden Tumoren, z. B. des Kolons, des Pankreas,
der Blase, der Brust, der Prostata, der Lunge und der Haut, verlangsamen.
Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird erwartet, daß derartige
erfindungsgemäße Kombinationsbehandlungen
vorteilhafterweise das Wachstum von primären und rezidivierenden soliden
Tumoren der Brust verlangsamen. Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird erwartet, daß derartige
erfindungsgemäße Kombinationsbehandlungen
vorteilhafterweise das Wachstum von primären und rezidivierenden soliden
Tumoren der Lunge, beispielsweise bei nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom
(NSCLC), verlangsamen. Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird erwartet, daß derartige
erfindungsgemäße Kombinationsbehandlungen vorteilhafterweise
das Wachstum von primären
und rezidivierenden soliden Tumoren der Niere verlangsamen. Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird erwartet, daß derartige
erfindungsgemäße Kombinationsbehandlungen
vorteilhafterweise das Wachstum von primären und rezidivierenden soliden
Tumoren des Kolons und/oder Rektums verlangsamen.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird erwartet, daß AZD2171
und ZD6126, gegebenenfalls mit ionisierender Strahlung, das Wachstum
von primären
und rezidivierenden soliden Tumoren, die mit VEGF assoziiert sind,
insbesondere denjenigen Tumoren, die hinsichtlich Wachstum und Ausbreitung
in beträchtlichem
Maße von
VEGF abhängig
sind, inhibieren. Es wird erwartet, daß erfindungsgemäße Kombinationsbehandlungen
jede Form von Krebs, die mit VEGF assoziiert ist, einschließlich Leukämie, multiplem
Myelom und Lymphom inhibieren und auch beispielsweise das Wachstum
von primären
und rezidivierenden soliden Tumoren, die mit VEGF assoziiert sind,
insbesondere denjenigen Tumoren, die hinsichtlich Wachstum und Ausbreitung
in beträchtlichem
Maße von
VEGF abhängig
sind, einschließlich
beispielsweise bestimmten Tumoren des Kolons (einschließlich des
Rektums), der Niere, der Brust, der Prostata, der Lunge, der Vulva
und der Haut, insbesondere NSCLC, inhibieren.
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Die
hier beschriebenen Zusammensetzungen können in einer für die orale
Verabreichung geeigneten Form, beispielsweise als Tablette oder
Kapsel, in einer für
eine parenterale Injektion (einschließlich intravenöser, subkutaner,
intramuskulärer,
intravasaler Injektion oder Infusion), beispielsweise als sterile
Lösung,
Suspension oder Emulsion, in einer für die topische Verabreichung
geeigneten Form, beispielsweise als Salbe oder Creme, in einer für die rektale
Verabreichung geeigneten Form, beispielsweise als Zäpfchen,
vorliegen, oder die Verabreichung kann durch direkte Injektion in
den Tumor oder durch regionale Verabreichung oder durch lokale Verabreichung
erfolgen. Bei anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
das AZD2171 und das ZD6126 der Kombinationsbehandlung endoskopisch,
intratracheal, intraläsional,
perkutan, intravenös,
subkutan, intraperitoneal oder intratumoral verabreicht werden.
Vorzugsweise wird AZD2171 oral verabreicht. Vorzugsweise wird ZD6126
intravenös
verabreicht. Im allgemeinen werden die hier beschriebenen Zusammensetzungen
auf herkömmliche
Weise unter Verwendung herkömmlicher
Hilfsstoffe hergestellt. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen liegen
vorteilhafterweise in Einheitsdosisform vor.
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AZD2171
wird einem Warmblüter
normalerweise in einer Einheitsdosis im Bereich von 1–50 mg pro Quadratmeter
Körperoberfläche des
Warmblüters,
bei einem Menschen beispielsweise etwa 0,03–1,5 mg/kg, verabreicht. Eine
Einheitsdosis im Bereich von beispielsweise 0,01–1,5 mg/kg, vorzugsweise 0,03–0,5 mg/kg, ist
vorgesehen und ist normalerweise eine therapeutisch wirksame Dosis.
Eine Einheitsdosisform wie eine Tablette oder Kapsel enthält gewöhnlich beispielsweise
1–50 mg
Wirkstoff. Vorzugsweise wird eine Tagesdosis im Bereich von 0,03–0,5 mg/kg
verwendet.
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ZD6126
wird einem Warmblüter
normalerweise in einer Einheitsdosis im Bereich von 10–500 mg
pro Quadratmeter Körperoberfläche des
Warmblüters,
bei einem Menschen beispielsweise etwa 0,3–15 mg/kg, verabreicht. Eine
Einheitsdosis im Bereich von beispielsweise 0,3–15 mg/kg, vorzugsweise 0,5–5 mg/kg,
ist vorgesehen und ist normalerweise eine therapeutisch wirksame
Dosis. Eine Einheitsdosisform wie eine Tablette oder Kapsel enthält gewöhnlich beispielsweise
25–250
mg Wirkstoff. Vorzugsweise wird eine Tagesdosis im Bereich von 0,5–5 mg/kg
verwendet.
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In
der internationalen Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
WO 01/74369 wurde berichtet,
daß die
Wirkung einer gegebenen Dosis von ZD6126 dadurch erhöht werden
kann, daß man
sie in Teildosen verabreicht. Unter Teildosen ist zu verstehen,
daß die
einem Warmblüter
wie dem Menschen über
einen Zeitraum von einem Tag (beispielsweise einen Zeitraum von
24 Stunden von Mitternacht bis Mitternacht) zu verabreichende Gesamtdosis
in zwei oder mehr Fraktionen der Gesamtdosis geteilt wird und diese
Fraktionen so verabreicht werden, daß der Zeitraum dazwischen etwa
mehr als 0 Stunden bis etwa 10 Stunden, vorzugsweise etwa 1 Stunde
bis etwa 6 Stunden und besonders bevorzugt etwa 2 Stunden bis etwa
4 Stunden beträgt. Die
Fraktionen der Gesamtdosis können
gleich oder ungleich sein.
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So
kann beispielsweise die Gesamtdosis in zwei Teile, die etwa gleich
sein können,
geteilt werden, wobei die Zeitspanne zwischen den Dosen größer gleich
zwei Stunden und kleiner gleich 4 Stunden ist.
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ZD6126
kann bei Verwendung in Kombination mit AZD2171 in Teildosen verabreicht
werden.
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Die
Strahlentherapie kann gemäß den bekannten
Praktiken der klinischen Strahlentherapie verabreicht werden. Bei
den Dosierungen der ionisierenden Strahlung handelt es sich um die
für die
Verwendung in der klinischen Strahlentherapie bekannten Dosierungen.
Die Strahlentherapie schließt
beispielsweise die Verwendung von γ-Strahlen, Röntgenstrahlen und/oder die
direkte Zufuhr von Strahlung aus Radioisotopen ein. Die vorliegende
Erfindung umfaßt
auch andere Formen von DNA-schädigenden
Faktoren, wie Mikrowellen und UV-Strahlung.
So können
beispielsweise Röntgenstrahlen über einen
Zeitraum von 5–6
Wochen 5 Tage pro Woche in Tagesdosen von 1,8–2,0 Gy verabreicht werden.
Eine in Fraktionen aufgeteilte Gesamtdosis liegt normalerweise im
Bereich von 45–60
Gy. Als Teil eines Strahlentherapie-Behandlungszyklus können einzelne größere Dosen,
beispielsweise 5–10
Gy, verabreicht werden. Einzelne Dosen können intraoperativ verabreicht werden.
Es kann eine hyperfraktionierte Strahlentherapie angewandt werden,
bei der kleine Dosen Röntgenstrahlung
regelmäßig über einen
Zeitraum verabreicht werden, beispielsweise 0,1 Gy pro Stunde über eine Reihe
von Tagen. Die Dosierungsbereiche für Radioisotope variieren stark
und hängen
von der Halbwertszeit des Isotops, der Stärke und der Art der emittierten
Strahlung und der Aufnahme durch die Zellen ab.
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Wie
oben angegeben, hängt
die für
die therapeutische oder prophylaktische Behandlung eines bestimmten
Krankheitszustands benötigte
Größe der Dosis
jeder Therapie notwendigerweise vom behandelten Wirt, dem Verabreichungsweg
und der Schwere der behandelten Krankheit ab. Dementsprechend kann
die optimale Dosierung von dem einen bestimmten Patienten behandelnden
Arzt bestimmt werden. So kann es beispielsweise erforderlich oder
wünschenswert
sein, die oben erwähnten
Dosen der Komponenten der Kombination zu verringern, um die Toxizität herabzusetzen.
Die Dosierungen und Behandlungsprogramme können je nach dem speziellen
Krankheitszustand und der Gesamtverfassung des Patienten variieren.
Die Dosierungen und Behandlungsprogramme können auch variieren, wenn neben
einer erfindungsgemäßen Kombinationsbehandlung
ein oder mehrere zusätzliche
Chemotherapeutika zur Anwendung kommt/kommen. Das Behandlungsprogramm
kann von dem einen bestimmten Patienten behandelnden Arzt bestimmt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kombinationen von ZD6126 oder einem
Salz davon mit AZD2171 oder mit einem Salz von AZD2171.
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Salze
von ZD6126 zur Verwendung in pharmazeutischen Zusammensetzungen
sind pharmazeutisch annehmbare Salze, jedoch können bei der Herstellung von
ZD6126 und pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon auch andere Salze
brauchbar sein. Derartige Salze können mit einer anorganischen
oder organischen Base, die ein pharmazeutisch annehmbares Kation
liefert, gebildet werden. Beispiele für derartige Salze mit anorganischen
oder organischen Basen sind ein Alkalimetallsalz, wie ein Natrium-
oder Kaliumsalz, ein Erdalkalimetallsalz, wie ein Calcium- oder
Magnesiumsalz, ein Ammoniumsalz oder beispielsweise ein Salz mit
Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin, Piperidin, Morpholin oder
Tris(2-hydroxyethyl)amin.
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ZD6126
kann gemäß dem folgenden
Verfahren hergestellt werden.
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N-Acetylcolchinol
(30,0 g, 83,9 mmol) wird unter Inertatmosphäre in Acetonitril gelöst und mit
Hilfe einer Spritze mit 1,2,3-Triazol (14,67 g, 212,4 mmol) versetzt.
Nach Zugabe von Di-tert.-butyldiethyl-phosphoramidit (37,7 g, 151,4 mmol)
wird die Reaktionsmischung bei etwa 20ºC gerührt, um die Bildung des Phosphitester-Zwischenprodukts
abzuschließen.
Dann wird bei etwa 10ºC
Cumolhydroperoxid (24,4 g, 159,2 mmol) zugegeben und die Reaktionsmischung
gerührt,
bis die Oxidation beendet ist. Nach Zugabe von Essigsäurebutylester
(50 ml) und Natronlauge (250 ml einer 1 M Lösung) wird die Reaktionsmischung
gerührt
und die wäßrige Phase
verworfen. Die organische Lösung
wird mit Natronlauge (2 × 250
ml einer 1 M Lösung)
und gesättigter
Natriumchloridlösung
gewaschen. Dann wird bei etwa 15ºC
Trifluoressigsäure
(95,3 g, 836 mmol) zugegeben. Die Reaktionsmischung wird bei Normaldruck
destilliert. ZD6126 kristallisiert und wird bei Umgebungstemperatur
isoliert.
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Salze
von AZD2171 zur Verwendung in pharmazeutischen Zusammensetzungen
sind pharmazeutisch annehmbare Salze, jedoch können bei der Herstellung von
AZD2171 und pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon auch andere
Salze brauchbar sein. Zu den pharmazeutisch annehmbaren Salzen können beispielsweise
Säureadditionssalze
gehören.
Zu derartigen Säureadditionssalzen
gehören
beispielsweise Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, die
pharmazeutisch annehmbares Anionen liefern, wie mit Halogenwasserstoffen
oder mit Schwefel- oder Phosphorsäure oder mit Trifluoressigsäure, Citronensäure oder
Maleinsäure.
Außerdem
gehören
zu derartigen Salzen mit anorganischen oder organischen Basen beispielsweise ein
Alkalimetallsalz, wie ein Natrium- oder Kaliumsalz, und ein Erdalkalimetallsalz,
wie ein Calcium- oder Magnesiumsalz.
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AZD2171
kann nach den in der
WO 00/47212 und
insbesondere den in Beispiel 240 der
WO
00/47212 beschriebenen Verfahren synthetisiert werden.
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Die
Wirkung von AZD2171 in Kombination mit ZD6126 kann anhand der folgenden
Tests gezeigt werden.
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LoVo-Humankolorektalkarzinomtumor-Xenografts
in Nacktmäusen
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In
die Flanke jeder athymischen Maus (nu/nu-Genotyp) wurden 1 × 10
7 LoVo-Tumorzellen in 0,1 ml serumfreienm
Dulbecco's Modified
Eagle's Medium (DMEM)
subkutan (s. c.) injiziert. Das Tumorvolumen wurde durch bilaterale
Schublehrenmessung bestimmt und nach der Formel (Länge × Breite) × Quadratwurzel (Länge × Breite) × (π/6), wobei
die Länge
der längste
Durchmesser über
den Tumor und die Breite die entsprechende Senkrechte war, berechnet.
Fünf Tage
nach der Implantation (als „Tag
0" bezeichnet),
als die Tumore ein mittleres Volumen von 0,8 cm
3 erreichten,
wurden die Mäuse
in Neunergruppen randomisiert und mit AZD2171 (3 mg/kg/Tag oral,
Tag 0 bis Tag 14), ZD6126 (100 mg/kg/Tag i. p., Tag 0 bis Tag 2)
oder einer Kombination davon mit entweder „gleichzeitiger Verabreichung" (AZD2171 Tag 0–Tag 14
kombiniert mit ZD6126 Tag 0 – Tag
2, wobei AZD2171 2 Stunden vor ZD6126 verabreicht wurde) oder „aufeinanderfolgender
Verabreichung" (ZD6126
Tag 0–Tag
2 gefolgt von AZD2171 Tag 3–Tag
14) verabreicht. AZD2171 wurde oral mit 0,1 ml/10 g Körpergewicht
als Suspension in 1%igem Polysorbat 80 (d. h. einer 1%igen (v/v)
Lösung
von Polyoxyethylen(20)sorbitanmonooleat in entionisiertem Wasser)
verabreicht. ZD6126 wurde in einer Lösung von 0,05% Natriumcarbonat
in physiologischer Kochsalzlösung
gelöst
und durch intraperitoneale Injektion mit 0,1 ml/10 g Körpergewicht
verabreicht. Kontrolltiere erhielten über die gesamte Versuchsdauer
AZD-2171-Vehikel (oral,
Tag 0–Tag
14). Am Tag 14 wurde die Inhibierung des Tumorwachstums ab dem Beginn
der Behandlung durch Vergleich der Differenz des Tumorvolumens zwischen
Kontrollgruppen und behandelten Gruppen abgeschätzt. Außerdem wurde die Zahl der Tumorregressionen
nach 14 Tagen Behandlung ermittelt (wobei Tumorregression vorlag,
wenn das Tumorvolumen am Tag 14 kleiner war als der Wert vor der
Behandlung am Tag 0). Tabelle I
Behandlung | Mittlere
Inhibierung des Tumorwachstums in % am Tag 14 (P-Wert gemäß zweiseitigem t-Test) | Zahl
der am Tag 14 vorliegenden Tumorregressionen |
AZD2171
(3 mg/kg/Tag, Tage 0–14,
p. o.) | 62% (P < 0,001) | 0/9 |
ZD6126
(100 mg/kg/Tag, Tage 0–2,
i. p.) | 65%
(P < 0,001) | 1/9 |
ZD6126
(Tag 0–2)
+ AZD2171 (Tag 3–14) „Aufeinanderfolgendes
Programm" | 96% (P < 0,001) | 2/9 |
+
AZD2171 (Tag 0-14)
+ ZD6126 (Tag 0–2) „Gleichzeitiges
Programm" | 160% (P < 0,001) (d. h. 60%
Tumorregression) | 9/9 |
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Die
Kombination von AZD2171 mit ZD6126 ergab eine größere Inhibierung des Tumorwachstums
als AZD2171 und ZD6126 jeweils alleine. Die Tumorvolumina am Tag
14 nach aufeinanderfolgender Kombinationstherapie (ZD6126 Tag 0–2 gefolgt
von AZD2171 Tag 3–14)
waren wesentlich kleiner als nach Behandlung mit AZD2171 (Tag 0–14) oder
ZD6126 (Tag 0–2)
alleine (P > 0,001;
zweiseitiger t-Test).
Die Tumorvolumina am Tag 14 nach gleichzeitiger Kombinationstherapie
(AZD2171 Tag 0–14
in Kombination mit ZD6126 Tag 0–2) waren
ebenfalls wesentlich kleiner als nach Behandlung mit AZD2171 oder
ZD6126 alleine (P > 0,0001;
zweiseitiger t-Test) und wesentlich kleiner als nach aufeinanderfolgender
Kombinationsbehandlung (P > 0,0001; zweiseitiger
t-Test). Bei Verwendung des gleichzeitigen AZD2171+ZD6126-Kombinationsprogramms
lag bei allen LoVo-Kolorektalkarzinom-Xenografts Regression vor.
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Die
Daten sind in 1 graphisch dargestellt.