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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Menge einer präsynaptischen
neuromuskulären
Blockierungssubstanz, die in einer Probe enthalten ist.
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Die
Bestimmung der Menge einer in einer Probe enthaltenen präsynaptischen
neuromuskulären
Blockierungssubstanz erfolgt im Allgemeinen durch Messen der tödlichen
LD50-Dosis für diese Substanz bei Mäusen oder
Ratten. Dieses Verfahren wird derzeit vor allem für die Bestimmung
der Menge von aktivem Botulinumtoxin verwendet. Diese LD50-Verfahren sind mit einer großen Anzahl
getöteter
Tiere verbunden.
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Pearce
et al., TOXICON; Bd. 35, Nr. 9, September 1997, gibt eine Übersicht über Verfahren,
die im Stand der Technik angewendet werden, um die Wirkungen von
Botulinumneurotoxinen zu charakterisieren, zu quantifizieren und
zu untersuchen. Die Tabellen 1(a)–(f) der Übersicht führen zahlreiche Verfahren zur
Messung der Botulinumneurotoxin-Aktivität auf. Keines der geprüften Verfahren
bietet die von der vorliegenden Erfindung präsentierte Lösung.
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Göschel et.
al., EXP. NEUROL., Bd. 147, Nr. 1, 1997, beschreiben Konzentrations-Reaktions-Kurven zur
Bestimmung der relativen Aktivität
von Botulinumneurotoxin in einer Probe im Vergleich zur Aktivität einer Probe
mit einer bekannten Toxinmenge. Es wurden drei verschiedene Botulinumtoxinpräparate an
Maus-Hemidiaphragmen getestet (zwei bekannte Proben und eine unbekannte).
Dieses relative Quantifizierungsverfahren bietet nicht die numerische
Quantifizierungslösung
der vorliegenden Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung bietet ein neues Verfahren, das das Leben
einer beträchtlichen
Zahl von Tieren im Vergleich zu den üblichen LD50-Verfahren
schont.
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Demgemäß wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Ex-vivo-Verfahren
zum Bestimmen der Menge einer präsynaptischen
neuromuskulären
Blockierungssubstanz in einer Probe bereitgestellt, das die folgenden Schritte
beinhaltet:
- (i) Auswählen eines Muskelgewebes, das
mit weniger als 10 V elektrisch stimuliert werden kann, um die Kontraktion
des Muskelgewebes hervorzurufen, und Bestimmen der Mindestspannung
Vm, die notwendig ist, um die Kontraktion
des Muskelgewebes hervorzurufen, wobei das genannte Muskelgewebe über einen Bewegungsnerv
mit einem elektrischen Stimulator verbunden wird;
- (ii) Hinzufügen
der Probe, die die präsynaptische
neuromuskuläre
Blockierungssubstanz enthält;
- (iii) elektrisches Stimulieren des Muskelgewebes mit einer Spannung,
die wenigstens Vm entspricht, in bestimmten
Zeitabständen
durch elektrische Impulskettenstimulationen, die Stimulationen umfassen,
die eine Zeit ts andauern, die voneinander
durch Perioden getrennt sind, die eine Zeit tp andauern,
während
der keine Stimulation erfolgt, wobei die Zeit ts 50 μs bis 500
ms, die Zeit tp 0,1 bis 10 s umfasst und
das Verhältnis zwischen
ts und tp 1:2 bis
1:50.0000 beträgt;
- (iv) Vergleichen des durch die Probe hervorgerufenen Effekts
mit dem durch eine Referenzsubstanz hervorgerufenen Effekt und Bestimmen
der Menge der präsynaptischen
neuromuskulären
Blockierungssubstanz in der Probe damit.
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Unter
einer präsynaptischen
neuromuskulären
Blockierungssubstanz ist in der vorliegenden Anmeldung eine Substanz
zu verstehen, die die Übertragung
chemischer Nachrichten und Signale verhindert und/oder hemmt, die
in der präsynaptischen
neuromuskulären
Aktivität
involviert sind. Beispiele für
präsynaptische
neuromuskuläre
Blockierungssubstanzen sind Substanzen, die eine Acetylcholin-(ACH)-Synthese
oder -Freisetzung hemmen; hierzu gehören insbesondere biologische
Toxine (wie Botulinumneurotoxine und Bungarotoxine) und Chemikalien
(wie Hemicholinium oder Triethylcholin, die die ACH-Synthese inhibieren,
Aminoglycosidantikörper,
die die ACH-Freisetzung
inhibieren oder Tubocurarin und ähnliche
Verbindungen). Bevorzugte präsynaptische
neuromuskuläre
Blockierungssubstanzen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Botulinumneurotoxine und Bungarotoxine (wobei α-Bungarotoxin unter
den Bungarotoxinen bevorzugt wird).
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Unter
Botulinumneurotoxinen (oder Botulinumtoxinen) sind in der vorliegenden
Anmeldung Botulinumneurotoxinkomplexe (vom Typ A, B, C, D, E, F
oder G) sowie hochreine Botulinumneurotoxine (vom Typ A, B, C, D,
E, F oder G) zu verstehen. Botulinumtoxin des Typs A beinhaltet
alle Arten von Botulinumtoxin Typ A, einschließlich A1, A2 und A3.
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Unter
einem Botulinumneurotoxinkomplex (Typ A, B, C, D, E, F oder G) ist
in der vorliegenden Anmeldung ein Botulinumneurotoxin (Typ A, B,
C, D, E, F oder G) zu verstehen, das mit wenigstens einem anderen nicht
toxischen Protein assoziiert ist.
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Mit
hochreinem Botulinumneurotoxin (Typ A, B, C, D, E, F oder G) ist
in der vorliegenden Anmeldung Botulinumneurotoxin (Typ A, B, C,
D, E, F oder G), abgesehen von Komplexen, gemeint, die mindestens
ein anderes Protein enthalt. Mit anderen Worten, ein hochreines
Botulinumneurotoxin (Typ A, B, C, D, E, F oder G) enthält keine
wesentlichen Mengen irgendeines anderen von Clostridium spp abgeleiteten
Proteins als Botulinumneurotoxin (Typ A, B, C, D, E, F oder G).
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Mit
Muskelgewebe ist in der vorliegenden Anmeldung eine Muskelfaserprobe
gemeint, die eine oder mehrere Muskelfasern umfasst.
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Vorzugsweise
wird das Muskelgewebe in einen Puffer wie einen physiologischen
Puffer eingetaucht. Der Puffer kann eine Energiequelle umfassen.
Die Energiequelle kann eine ATP-Energiequelle sein, wie zum Beispiel
eine oder mehrere der Folgenden: ATP, ein Zucker wie Glucose und/oder
Kreativ (einschließlich
Kreatinphosphat), eine Fettsäure,
eine Aminosäure,
Glycogen und Pyruvinsäure.
Der Puffer kann vor allem für
längere
Assays mit Sauerstoff angereichert werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Puffer ein mit Sauerstoff
angereicherter physiologischer Puffer, der Glucose enthält.
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Der
Puffer, in den das Muskelgewebe eingetaucht wird, enthält vorzugsweise
wenigstens 10 mM Glucose (z. B. 11 mM). Vorzugsweise wird der Puffer
außerdem
mit Sauerstoff gesättigt
(z. B. durch Hindurchperlenlassen von Sauerstoff oder eines O2/CO2-Gemischs (95/5)
durch den Puffer). Ferner enthält
der Puffer vorzugsweise 100 bis 200 mM NaCl, 1 bis 5 mM KCl, 10
bis 15 mM NaHCO3, 0,5 bis 2 mM MgCl2 und 1 bis 5 mM CaCl2.
Der pH-Wert des Puffers liegt vorzugsweise bei etwa 7,4.
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Vorzugsweise
ist das Verfahren derart, dass die elektrische Stimulation in Schritt
(iii) mit einer Spannung erfolgt, die wenigstens der supramaximalen
Spannung VSM entspricht. Unter supramaximaler
Spannung ist die Mindestspannung zu verstehen, mit der die maximale
Zuckungsreaktion des Muskelgewebes erzielt wird.
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Gemäß einer
ersten Variante der Erfindung (im Folgenden Variante A) ist der
für den
Vergleich in Schritt (iv) des Verfahrens verwendete hervorgerufene
Effekt die Zeit bis zur Paralyse des Muskelgewebes (in der vorliegenden
Anmeldung auch „Lebensdauer" genannt). Gemäß Subvarianten
kann die Zeit bis zur Paralyse auf der Basis (Variante A1) der Muskelkontraktionsstrecke
(Paralyse wird erreicht, sobald die Kontraktionsstrecke gleich Null
ist) oder (Variante A2) der Muskelzuckungsfrequenz (Paralyse wird
erreicht, sobald die Zuckungsfrequenz gleich Null ist) bestimmt
werden.
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Gemäß einer
anderen Variante der Erfindung (im Folgenden Variante B) ist der
für den
Vergleich in Schritt (iv) des Verfahrens verwendete hervorgerufene
Effekt die Variation in der Kontraktionsrate des Muskelgewebes.
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Gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung (im Folgenden Variante C) ist der
für den
Vergleich in Schritt (iv) des Verfahrens verwendete hervorgerufene
Effekt die Variation in der Kontraktionsstrecke des Muskelgewebes.
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Gemäß noch einer
anderen Variante der Erfindung (im Folgenden Variante D) ist der
für den
Vergleich in Schritt (iv) des Verfahrens verwendete hervorgerufene
Effekt die Variation in der Kontraktionskraft des Muskelgewebes.
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Gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung (im Folgenden Variante E) ist der
für den
Vergleich in Schritt (iv) des Verfahrens verwendete hervorgerufene
Effekt die Variation im Endplattenpotential oder Miniatur-Endplattenpotential
des Muskelgewebes.
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Kombinationen
der Varianten A (einschließlich
ihrer Subvarianten), B, C, D und E können von der Fachperson verwendet
werden, um eine Verbesserung der Genauigkeit der erhaltenen Ergebnisse
zu erreichen. Insbesondere kann die Fachperson eine Kombination
der Subvariante A1 mit der Subvariante A2 erwägen.
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Vorzugsweise
ist die präsynaptische
neuromuskuläre
Blockierungssubstanz ein Botulinumneurotoxin. Insbesondere kann
das Botulinumneurotoxin ausgewählt
werden aus Botulinumneurotoxin Typ A, Botulinumneurotoxin Typ B
und Botulinumneurotoxin Typ F. Bevorzugter wird das Botulinumneurotoxin
aus Botulinumneurotoxin Typ A und Botulinumneurotoxin Typ B ausgewählt. Besonders
bevorzugt ist das Botulinumneurotoxin Botulinumneurotoxin Typ A,
insbesondere ein Botulinumneurotoxin-Typ-A-Komplex (wie die aktiven Grundbestandteile
der handelsüblichen
Produkte Dysport® oder Botox®).
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Im
Allgemeinen ist das Verfahren bei geringeren Konzentrationen (zum
Beispiel 0 bis 100 LD50 Einheiten/ml und
vorzugsweise 0 bis 50 oder 0 bis 10 LD50 Einheiten/ml)
empfindlicher, während
es evtl. nicht funktioniert, wenn hohe Konzentrationen von präsynaptischen
neuromuskulären
Blockierungssubstanzen in der Probe vorliegen (wobei das Muskelgewebe
trotz elektrischer Stimulation paralysiert bleibt). Folglich wird
die zu testende Probe vorzugsweise in wenigstens zwei oder drei
Verdünnungen
(z. B. unverdünnt,
10fache Verdünnung
und 100fache Verdünnung)
hergestellt, an denen das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird; auf
diese Weise können
auch höhere
Konzentrationen von präsynaptischen
neuromuskulären
Blockierungssubstanzen bestimmt werden. Die Empfindlichkeit des
zuvor beschriebenen Verfahrens kann jedoch wie im Folgenden erwähnt verbessert
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Art der Umsetzung der Erfindung besteht das Muskelgewebe
aus einem Stück
Rippenmuskel, das von einer Maus oder einer Ratte erhalten wird.
Dieses Stück
hat vorzugsweise eine Größe von wenigstens
2 mm mal 10 mm. Das Muskelgewebe könnte zum Beispiel eine Größe haben,
die einem 2-Rippen-Abschnitt des Rippenmuskels entspricht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Art der Umsetzung der Erfindung beinhaltet
jede elektrische Stimulation stets das Anlegen einer Spannung Vs, die wenigstens gleich der Mindestspannung
Vm ist, die nötig
ist, um die Kontraktion des Muskelgewebes hervorzurufen, wobei
Vs außerdem
geringer als oder gleich eine(r) Spannung ist, die leicht über Vm liegt. Die „Spannung, die leicht über Vm" liegt,
kann Vm plus 3 Volt, Vm plus
2 Volt oder Vm plus 1,5 Volt sein. Die angelegte
Stimulationsspannung kann zum Beispiel mit Vm plus
1 Volt gewählt
werden.
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Weitere
mögliche
Merkmale der Erfindung schließen
die Verwendung einer Videokamera in Kombination mit einem Videorekorder
ein. Die produzierten Filme können
dann analysiert und der Effekt der präsynaptischen neuromuskulären Blockierungssubstanz
kann präzise
beurteilt werden. Die Menge der in der Probe vorliegenden präsynaptischen
neuromuskulären
Blockierungssubstanz kann dann von dem für die Probe beobachteten Effekt
im Vergleich zu dem für
die Referenz beobachteten abgeleitet werden.
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Alternativ
kann für
die oben genannte Variante D der zum Messen der Kontraktionskraft
des Muskelgewebes verwendete Kraft-Weg-Wandler mit einem automatischen
elektronischen Echtzeit-Datenerfassungssystem assoziiert werden.
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Zum
Reduzieren der Ergebnisvariabilität sendet der elektrische Stimulator
in vorgegebenen Zeitabständen
die gewählte
Spannung Vs, die jedes Mal einen bestimmten
Effekt bewirkt. Mit dem unter diesen Bedingungen beobachteten durchschnittlichen
Effekt kann eine genauere Bestimmung der Menge der in der Probe
vorliegenden präsynaptischen
neuromuskulären
Blockierungssubstanz gemacht werden.
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Eine
Möglichkeit
zur Erhöhung
der Empfindlichkeit des Verfahrens besteht darin, das Verfahren über einen
längeren
Zeitraum durchzuführen,
so dass mehr Daten erfasst werden können (zum Beispiel über einen Zeitraum
von wenigstens 5, 10 oder 30 Minuten und bis zu 1, 2, 4, 8, 12,
24, 48, 72 Stunden oder noch mehr). Für die Variante D des Verfahrens
könnte
das Verfahren zum Beispiel so lange durchgeführt werden, bis eine Reduzierung
eines bestimmten Teils der Kontraktionskraft des Muskelgewebes gemessen
wird (z. B. eine Reduzierung von 10, 20, 25, 30, 40, 50, 60, 70,
75, 80 oder 90%).
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Für diese
bevorzugte Umsetzungsweise muss die Lebensdauer des Muskelgewebes
im Vergleich zu dem zuvor erläuterten
allgemeineren Verfahren verlängert
werden.
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In
einem speziellen Ansatz, der darauf abzielt, die genannte Lebensdauer
zu verlängern,
werden Sauerstoff und Glucose (oder eine andere ATP-Quelle) dem
Muskelgewebe regelmäßig zugeführt.
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Eine
Art, um dies zu erreichen, besteht darin, in regelmäßigen Abständen ein
mit Sauerstoff angereichertes physiologisches Pufferbad mit Glucose
(oder einer anderen ATP-Quelle) durch ein neues auszutauschen, damit
der/die verbrauchte Sauerstoff und Glucose (oder andere ATP-Quelle)
ersetzt wird (wobei die genannten Abstände vorzugsweise nicht weniger
als 1 Minute und nicht mehr als 24 Stunden betragen, z. B. alle 1,
2, 5, 10, 15 oder 60 Minuten). Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein
Bad zu verwenden, durch das Sauerstoff ständig perlen gelassen wird,
so dass die Sauerstoffkonzentration des Bads konstant gehalten werden kann;
darüber
hinaus kann Glucose (oder andere ATP-Quelle) in regelmäßigen Abständen zugegeben werden, um die
vom Muskelgewebe verbrauchte Glucose (oder andere ATP-Quelle) zu ersetzen.
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Alternativ
kann ein Durchflussbadsystem verwendet werden, das den Vorteil hat,
dass es eine konstante Glucose-(oder andere ATP-Quelle) und fakultativ
Sauerstoffkonzentration beibehält.
In diesem System wird der mit Sauerstoff angereicherte physiologische
Puffer, der Glucose (oder eine andere ATP-Quelle) enthält, an einem
Ende des Gefäßes, in
dem das Muskelgewebe eingetaucht ist, hineingepumpt und am anderen Ende
herausgepumpt.
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Die
Erfindung verlängert
die Lebensdauer des Muskelgewebes durch die Anwendung einer Impulskettenstimulation,
die die Ermüdung
der Probe verringert. Mit Impulskettenstimulation sind Stimulationen
gemeint, die eine Zeit ts andauern, die voneinander durch Perioden
getrennt sind, die eine Zeit tp andauern,
während der
keine Stimulation erfolgt. Die Zeit tg umfasst
vorzugsweise 50 μs
bis 500 ms, bevorzugter 100 μs
bis 250 ms und noch bevorzugter 100 μs bis 1 ms (z. B. 200 μs oder etwa
200 μs);
die Zeit tp umfasst vorzugsweise 0,1 bis
10 s und bevorzugter 0,5 bis 2 s (z. B. 1 s oder etwa 1 s); das
Verhältnis
ts/tp liegt vorzugsweise
bei 1:2 bis 1:50.000, bevorzugter bei 1:5 bis 1:20.000 und noch
bevorzugter bei 1:500 bis 1:10.000 (z. B. etwa 1:5000).
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Das
Wort „etwa" bezieht sich auf
einen Abstand um den betrachteten Wert. Der in der vorliegenden Patentanmeldung
verwendete Ausdruck „etwa
X" bedeutet einen
Abstand von X minus 10% von X bis X plus 10% von X und vorzugsweise
einen Abstand von X minus 5% von X bis X plus 5% von X.
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Sofern
nicht anders definiert, haben alle hier verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung wie die, die
normalerweise von einer auf dem Gebiet, zu dem die vorliegende Erfindung
gehört,
allgemein fachkundigen Person verstanden wird.
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Die
folgenden Beispiele sollen das Obenerwähnte illustrieren und sind
keineswegs als eine Beschränkung
des Umfangs der Erfindung anzusehen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt
die relative Kontraktionsstrecke eines interkostalen Präparats einer
Ratte, die in Abhängigkeit
von der Zeit mit unterschiedlichen Dysport®-Konzentrationen
(0, 1, 10 und 50 U) mit dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
gemessen wurde. Die X-Achse stellt die Zeit (s) dar, wohingegen
die Y-Achse die Strecke (normalisiert auf Kontraktionsanfangsgröße) darstellt.
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2 zeigt
die Lebensdauer eines interkostalen Ratten-Präparats, die anhand der Kontraktionsstrecke
mit unterschiedlichen Dysport®-Konzentrationen (0, 1,
10 und 50 U) mit dem im 1. Beispiel beschriebenen Verfahren gemessen
wurde. Die gezeigten Daten sind Mittelwerte ± SEM, n = 4–5. Die
X-Achse bedeutet die Dysport-Konzentrationszeit (LD50-Einheiten/ml), während die
Y-Achse die Zeit (s) bedeutet.
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3 repräsentiert
die Lebensdauer eines interkostalen Ratten-Präparats, die anhand der Zuckungsfrequenz
mit unterschiedlichen Dysport®-Konzentrationen (0, 1, 10 und 50 U)
mit dem im 1. Beispiel beschriebenen Verfahren gemessen wurde. Die
dargestellten Daten sind Mittelwerte ± SEM, n = 4–5. Die
X-Achse stellt die Dysport-Konzentrationszeit (LD50-Einheiten/ml)
dar, wohingegen die Y-Achse die Zeit (s) darstellt.
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4 zeigt
einen 2-Rippen-Gewebeabschnitt, der an einem Kraft-Weg-Wandler in
einem statischen Bad-Setup angebracht ist.
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5 zeigt
die erfasste Zeit (Stunden) für
die maximalen Zuckungskraftmessungen von 2-Rippen-Abschnitten, die
entweder einem Plazebo oder 500, 1000, 1500 oder 3000 U Toxin mittels
des direkten Applikationsverfahrens aus dem 3. Beispiel in dem statischen
System ausgesetzt wurden (es gilt die folgende Anzahl von Experimenten
n: Plazebo: n = 4; 500 U: n = 8; 1000 U: n = 5; 1500 U: n = 11).
Fehlerbalken illustrieren ± S.E.M.
Die X-Achse zeigt die prozentuale Abnahme der maximalen Zuckungskraft
und die Y-Achse
die Zeit (Stunden).
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6 zeigt
die erfasste Zeit (Stunden) für
die maximalen Zuckungskraftmessungen von 2-Rippen-Abschnitten, die
entweder einem Plazebo oder 3, 6 oder 12 U/ml Toxin mittels des
Eintauchverfahrens aus dem 3. Beispiel in dem statischen System
ausgesetzt wurden (es gilt die folgende Anzahl von Experimenten
n: Plazebo: n = 3; 3 U/ml: n = 5; 6 U/ml: n = 2; 12 U/ml: n = 2).
Fehlerbalken illustrieren ± S.E.M.
Die X-Achse zeigt die prozentuale Abnahme der maximalen Zuckungskraft
und die Y-Achse die Zeit (Stunden).
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BEISPIELE
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In
den folgenden Beispielen entspricht 1 Speywood-Einheit oder 1 U der mittleren intraperitonealen LD50-Dosis von Botulinumtoxin bei Mäusen.
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Referenzbeispiel 1: Probe mit Botulinumtoxin
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Verwendete Materialien
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a) Verwendete Pufferlösungen:
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Der
modifizierte Ringer-Puffer, der im Folgenden als „Lillies-Ringer-Puffer" bezeichnet wird,
wird durch Verdünnen
der folgenden Bestandteile in Wasser hergestellt:
NaCl | 138,8
mM |
KCl | 4
mM |
NaHCO3 | 12
mM |
KH2PO4 | 1
mM |
MgCl2 | 1
mM |
CaCl2 | 2
mM |
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Unmittelbar
vor dem Gebrauch wird Glucose (11 mM) zur zuvor hergestellten Lösung gegeben
und ein Gasgemisch aus 95% O2 und 5% CO2 wird durch die Pufferlösung perlen gelassen, um den
Lillies-Ringer-Puffer zu erhalten.
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Die
im Folgenden erwähnte
phosphatgepufferte Kochsalzlösung
(PBS) wird durch Auflösen
einer von Sigma gelieferten Tablette hergestellt, die, wenn sie
in 200 ml Wasser gegeben wird, dem Puffer die folgenden Charakteristiken
verleiht:
Phosphatpuffer | 0,01
M |
KCl | 0,0027
M |
NaCl | 0,137
M |
pH
bei 25°C | 7,4 |
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b) Gewebeisolation
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Wistar-Ratten
(Gewicht ca. 275 g) werden durch Halsverdrehen nach einer CO2-Einwirkung (etwa 3 min zum Herbeiführen von
Bewusstlosigkeit) geopfert. Der Brustkorb jedes Tieres wird seziert,
in Lillies-Ringer-Puffer gegeben und zum Versuchsort transportiert
(Beförderungsdauer:
etwa 15 min). Dort wird der Brustkorb durch vorsichtiges Sezieren
entlang der Wirbelsäule
in zwei Abschnitte unterteilt. Das Gewebe wird in mit Sauerstoff
angereichertem Puffer aufbewahrt, bevor die Versuchsverfahren durchgeführt werden.
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c) Bestimmen der Mindestspannung Vm, die notwendig ist, um eine Muskelkontraktion
hervorzurufen:
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Jedes
interkostale Präparat
(halber Brustkorb) wird in eine Petrischale gegeben, die Lillies-Ringer-Puffer
enthält.
Für jedes
Präparat
wird ein interkostaler Nerv vorsichtig seziert, um etwa 1–2 mm an
Nervenbündeln
freizulegen. Nach dem Sezieren kann das Präparat in frisch mit Sauerstoff
angereichertem Lillies-Ringer-Puffer etwa 15–20 Minuten lang wiederbelebt
werden, bevor es in eine Petrischale mit 10 ml eines mit Sauerstoff
angereicherten Lillies-Ringer-Puffers zurückgegeben wird. Der sezierte
interkostale Nerv wird dann über
eine Saugelektrode mit einem Stimulator (Grass Instruments Modell
S48) verbunden, wobei eine Rücklaufkontaktelektrode
in das Medium platziert wird. Es wird die Mindestspannung Vm bestimmt, die notwendig ist, um eine Muskelkontraktion
hervorzurufen. Wenn eine Stimulation nicht unter 10 V erreicht werden
kann, wird ein anderer Nerv seziert und das Präparat vor der Fortsetzung wiederbelebt.
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Verfahren zum Bestimmen der Menge von
Botulinumtoxin in einer Probe
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Der
Nerv wird mit einer pulsierten Spannung (5–9 V, 1 Hz) stimuliert, wobei
die gewählte
Spannung stets 1 V über der
Schwellenspannung Vm liegt, die notwendig
ist, um eine Stimulation und Muskelkontraktion zu erreichen. Eine
Videomikroskopie wird an dem Abschnitt mit einem SMZ800 Stereomikroskop
von Nikon durchgeführt,
das mit einer JVC TKC1481EG Videokamera ausgestattet ist, die an
eine TV/Videorekorder-Kombination angeschlossen ist.
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Dysport® (aktiver
Grundbestandteil; Botulinumtoxin Typ A) wird in PBS direkt über das
interkostale Präparat
(in 10 ml Puffer leicht eingetaucht) gegeben. Für die 50 Speywood-Einheiten (U) je
ml Dosis werden 500 U Toxin in die Kulturschale (10 ml Puffer) gegeben,
um eine Endkonzentration von 50 U/ml zu erhalten. Für die 10
U/ml Dosis werden 100 U in die Kulturschale gegeben, um eine Endkonzentration
von 10 U/ml zu erhalten. Für
die 1 U/ml Dosis werden 10 U in die Kulturschale gegeben, um eine
Endkonzentration von 1 U/ml zu erhalten. Für das Plazebo (das die gleiche
Zusammensetzung wie Dysport® hat, mit der Ausnahme,
dass Botulinumtoxin fehlt) wird der gesamte Inhalt der Phiole (in
0,2 ml PBS) in die Kulturschale gegeben.
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Datenanalyse
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Die
aufgezeichneten Videoaufnahmen werden in MPEG-Dateien konvertiert. Zur Unterstützung der anschließenden Analyse
wird jeder Film in 2-Minuten-Abschnitte geschnitten und diese Abschnitte
werden mit Adobe® Premiere® 5.1
Software auf die Hälfte
ihrer Ausgangsgeschwindigkeit verlangsamt. Die Analyse erfolgt dann
durch Zählen
der Anzahl von Zuckungen innerhalb eines 10-s-Zeitraums (20 s bei
den Aufnahmen mit halber Geschwindigkeit) und Errechnen des Mittelwerts
der Anzahl von Zuckungen über
diesen 10-s-Zeitraum, um
einen Zuckungsfrequenzwert zu erhalten. Die Kontraktionsstrecke
kann ebenfalls durch Abspielen des Films mit einem darüber gelegten
Maßstabsbalken
(mit arbiträren
Einheiten – theoretisch
eine 6–7
Punktskala) gemessen werden, wobei der Mittelwert der Daten errechnet
wird, um die Kontraktionsstrecke über jeden 10-s-Zeitraum zu
erhalten, oder alternativ wird die genannte Strecke mit der Ausgangskontraktionsstrecke
verglichen.
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Die
Versuche werden eine bestimmte Anzahl von Malen wiederholt (0 U/ml:
n = 5; 1 U/ml: n = 5; 10 U/ml: n = 4; 50 U/m: n = 4) und es wird
der Mittelwert der Ergebnisse errechnet.
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Ergebnisse
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In 1 ist
erkennbar, dass die relative Kontraktionsstrecke (d. h. die Kontraktionsstrecke
in Anwesenheit von Toxin dividiert durch die Kontraktionsstrecke
in Abwesenheit von Toxin) mehr oder weniger schnell in Abhängigkeit
von der Dysport®-Konzentration abnimmt.
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In 2,
die Ergebnisse bezüglich
der Strecken-Zuckungs-Lebensdauer
(d. h. die Zeit, die ab dem Moment der Zugaben des Toxins, bis zum
Zeitpunktdes Erreichens einer Kontraktionsstrecke von null nötig ist) darstellt,
kann zudem eine dosisabhängige
Abnahme der Muskelkontraktionsstrecke in Abhängigkeit von der Dysport®-Konzentration beobachtet
werden.
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Die
Zuckungsfrequenzlebensdauer (d. h. die Zeit, die ab dem Moment der
Zugabe des Toxins bis zu dem Zeitpunkt des Errechens der Zuckungsfrequenz
Null nötig
ist) wird ebenfalls durch Dysport® in
einer dosisabhängigen
Weise reduziert, wie in 3 dargestellt ist.
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Referenzbeispiel 2: Probe mit α-Bungarotoxin
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Unter
Anwendung des gleichen Verfahrens wie im 1. Beispiel beschrieben
wird α-Bungarotoxin
anstelle von Dysport® bei einer Konzentration
von 21 μM
(n = 3) getestet. Die mittlere Zuckungslebensdauer des α-Bungarotoxin-Präparats beträgt 225 s
(± SEM
93, n = 3) und 238 s (± SEM
93, n = 3), jeweils anhand der Kontraktionsstrecke und der Zuckungsfrequenz
gemessen.
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3. Beispiel: Lebensverlängerungssystem
Materialherstellung
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a) Verwendete Pufferlösungen:
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Der
in diesem Beispiel verwendete modifizierte Ringer-Puffer oder „Lillies-Ringer-Puffer" ist der gleiche
wie im 1. Beispiel.
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Der
in diesem Beispiel verwendete Gelatinephosphatpuffer (GPB) wird
durch Verdünnen
der folgenden Bestandteile in 1 Liter Wasser hergestellt:
Gelatine | 2
g |
NaHPO4, 2 H2O | 10
g |
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b) Gewebeisolation
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Männliche
Wistar-Ratten (etwa 230–300
g) werden durch Halsverdrehen nach einer CO2-Einwirkung (etwa
3 min zum Herbeiführen
von Bewusstlosigkeit) geopfert. Der Brustkorb des Tieres wird seziert,
in Lillie-Ringers-Puffer gegeben und zum Versuchsort transportiert
(Beförderungsdauer:
etwa 20 min). Dort wird der Brustkorb durch vorsichtiges Sezieren
entlang der Wirbelsäule
und des Brustbeins in zwei Abschnitte unterteilt. Die beiden Hälften des
Brustkorbs werden in 300 ml eines kontinuierlich mit Sauerstoff
angereicherten Lillies-Ringer-Puffers mindestens 30 Minuten lang
aufbewahrt, bevor die Versuchsverfahren durchgeführt werden.
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c) Bestimmen der Mindestspannung Vm, die notwendig ist, um Muskelkontraktionen
hervorzurufen:
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Eine
Brustkorbhälfte
wird in eine Petrischale gegeben, die etwa 10 ml Lillies-Ringers-Puffer
enthält, und
ein interkostaler Nerv wird vorsichtig seziert, um etwa 1–2 mm an
Nervenbündeln
freizulegen. Dieser Nerv wird dann über eine Saugelektrode mit
einem Stimulator (Grass Instruments Modell S48) verbunden, wobei eine
Rücklaufelektrode
in dem Medium platziert wird. Es wird die Mindestspannung Vm bestimmt, die notwendig ist, um eine Muskelkontraktion
hervorzurufen. Wenn eine Stimulation nicht unter 10 V (1 Hz, 200 μs Dauer) erreicht
werden kann, wird ein anderer Nerv seziert. Der 2-Rippen-Abschnitt,
der den sezierten Nerv enthält, wird
von der Brustkorbhälfte
seziert, wobei gewährleistet
wird, dass möglichst
viel überschüssiges Muskelgewebe
auf beiden Seiten der 2 Rippen für
eine spätere
Anbringung am Kraft-Weg-Wandler verbleibt.
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d) Anbringung am Kraft-Weg-Wandler
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Mit
Bezug auf das in 4 dargestellte statische Badsystem
wurden drei Metallklammern am nicht stimulierten Muskelgewebe auf
beiden Seiten der beiden Rippen angebracht. Eine Seite des 2-Rippen-Abschnitts
(5) wurde mit den drei Klammern am fixierten Fuß (4) befestigt, während die
andere Seite am freien Fuß (9)
angebracht wurde. Der fixierte Fuß wurde festgeklemmt, während der
freie Fuß am
Kraft-Weg-Wandler (1; Grass Instruments Modell FT03) mit einem Baumwollfaden
(7) von etwa 4 cm befestigt wurde. Das fixierte Gewebe wurde in
etwa 500 ml Lillies-Ringer-Puffer
eingetaucht und eine Rücklaufelektrode
(2) wurde in dem Puffer platziert. Der sezierte interkostale Nerv
wurde über
eine (positive) Saugelektrode (3) mit dem Stimulator verbunden.
Das in 4 dargestellte System beinhaltet außerdem einen
CO2/O2-Gaseinlass
(6).
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Verfahren zum Bestimmen der Menge von
Botulinumtoxin in einer Probe
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Die
2-Rippen-Gewebeabschnitte werden etwa 90 Minuten lang mit 15 V (Dauer
200 μs)
unter Anwendung einer Impulskettenstimulation (1 Impuls/Sekunde
während
der ersten 5 Sekunden jeder 30-Sekunden-Periode) stimuliert.
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Die
benötigte
Toxinkonzentration wird in GPB sofort unmittelbar vor der Applikation
rekonstituiert. Die Toxinzufuhr erfolgt mit einem von zwei Verfahren:
- A) Direkte Applikation – der 2-Rippen-Abschnitt wird
der Luft/Flüssigkeits-Grenzfläche durch
Entfernen eines Teils des Puffers in dem Gewebebad ausgesetzt. Mit
einer Hamilton-Spritze wird das Toxin direkt auf das exponierte
Gewebe tropfenweise aufgebracht, wobei der Muskel mit der Toxinlösung überzogen
wird. Das Gewebe bleibt weitere 15 Minuten lang exponiert, um eine
Aufnahme des Toxins vor dem Bedecken mit dem ursprünglichen
Ringers-Puffer zu ermöglichen.
Bei Bedarf werden jegliche gelöste
sezierte Nerven wieder mit der Saugelektrode verbunden.
- B) Eintauchen – Mit
einer Hamilton-Spritze wird das Toxin direkt in das Gewebebad in
nächster
Nähe zum (aber
nicht direkt auf den) 2-Rippen-Abschnitt gegeben.
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Zuckungskraftmesswerte,
die anhand des Kraft-Weg-Wandlers
aufgezeichnet werden, werden zunächst
durch einen Grass Instruments AC/DC-Dehnungsmessverstärker (Modell
P122) verstärkt
und Signale werden dann mit Grass PolyVIEWTM Software
aufgezeichnet.
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Datenanalyse
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Anhand
der aufgezeichneten Spuren wurde die Zeitdauer gemessen, bis sich
die erste maximale Zuckungskraftmessung (nach der Zugabe von Toxin/Plazebo)
um einen bestimmten Prozentsatz verringerte. Die Experimente werden
eine bestimmte Anzahl von Malen wiederholt (direktes Applikationsverfahren:
Plazebo: n = 4; 500 U: n = 8; 1000 U: n = 5; 1500 U: n = 11; Eintauchverfahren:
Plazebo: n = 3; 3 U/ml: n = 5; 6 U/ml: n = 2, 12 U/ml: n = 2). Aufgrund
der langen Lebensdauer des Gewebes, wenn es einem Plazebo und einem
geringen Toxinniveau ausgesetzt wird, sind die bei der 90%igen Reduzierung
der Zuckungskraft aufgeführten Werte
geschätzte
Ergebnisse, die auf der Extrapolation der Daten basieren, ausgehend
von einer konstanten Abnahmegeschwindigkeit.
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Ergebnisse
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A) Direktes Applikationsverfahren
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Im
Laufe der Zeit wird für
alle Proben eine allmähliche
Reduzierung der Zuckungskraftmessungen registriert, inklusive nach
der Zugabe eines Plazebos, wie in 5 zu sehen
ist. Nach der Plazebo-Einwirkung wird eine 50%ige Reduzierung der
maximalen Zuckungskraft nach über
etwa 12 Stunden beobachtet. Im Vergleich dazu nimmt die Zuckungskraft
bei den Gewebeproben, die 1500 U Toxin ausgesetzt werden, schneller ab,
wobei eine 50%ige Reduzierung nach etwa 5 Stunden erreicht wird.
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B) Eintauchverfahren
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Die
Reduzierung der Zuckungskraftmessungen wurde nach der Zugabe eines
Plazebos registriert, wobei eine 50%ige Reduzierung der maximalen
Zuckungskraft nach etwa 20 Stunden beobachtet wurde, wie in 6 zu
sehen ist. Durch Eintauchen des Gewebes in eine 3-Einheiten/ml-Toxinlösung nahm
die Geschwindigkeit der Zuckungskraftreduzierung weiter zu, eine
50%ige Reduzierung der Zuckungskraft wurde nach 13 Stunden Stimulation
erreicht. Bei höheren
Toxinkonzentrationen ist eine dosisabhängige Reaktion weiterhin erkennbar.
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Folglich
wird eine wiederholbare dosisabhängige,
toxininduzierte Unterdrückung
der Muskelkontraktion unter Anwendung von sowohl dem direkten Applikations-
als auch dem Eintauchverfahren der Toxinzufuhr beobachtet.