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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Pflanzenmolekularbiologie,
insbesondere Nukleinsäuresequenzen,
welche die Expression einer operativ verknüpften Nukleinsäure in Pflanzen
voranzutreiben und/oder zu regulieren vermag. Die Isolierung dieser
Nukleinsäuresequenzen
aus Reis sowie ihre Verwendung zum Vorantreiben und/oder Regulieren
der Expression einer operativ verknüpften Nukleinsäure sind
offenbart. Die vorliegende Erfindung betrifft daher Promoter, Hybridpromotoren,
genetische Konstrukte, Expressionskassetten, Transformationsvektoren,
Expressionsvektoren, Wirtszellen und transgene Pflanzen, welche die
erfindungsgemäßen isolierten
Nukleinsäuren
umfassen. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner Verfahren zum
Vorantreiben und/oder Regulieren der Expression einer Nukleinsäure und
Verfahren zur Herstellung von transgenen Pflanzen.
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Die
Genexpression ist von der Initiation der Transkription abhängig, die über den
Transkriptionsinitiationskomplex vermittelt wird. Die Genexpression
ist auch von der Regulation der Transkription abhängig, wobei die
Regulation bestimmt, wie stark, wann oder wo ein Gen exprimiert
wird. Die Regulation der Genexpression kann über Transkriptionskontrollelemente
vermittelt werden, die im allgemeinen in die Nukleinsäuresequenz eingebettet
sind, die das exprimierte Gen an 5' flankiert oder stromaufwärts davon
liegt. Dieser stromaufwärts gelegene
Nukleinsäurebereich
wird häufig
als "Promoter" bezeichnet, da er
die Bindung, Bildung und/oder Aktivierung des Transkriptionsinitiationskomplexes
fördert
und daher die Expression der 3' stromabwärts gelegenen
Nukleinsäuresequenz
voranzutreiben und/oder zu regulieren vermag.
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Gentechnologische
Veränderung
von Pflanzen mit dem Ziel, einen verwendbaren Pflanzenphänotyp zu
erhalten, umfaßt
häufig
heterologe Genexpression, die im allgemeinen durch einen Promoter
vermittelt wird, der die Expression einer operativ verknüpften heterologen Nukleinsäure voranzutreiben
und/oder zu regulieren vermag. Der Phänotyp der Wirtspflanze hängt lediglich
von dem Beitrag der heterologen Nukleinsäure ab, aber auch von dem Beitrag
des spezifischen Expressionsmusters des ausgewählten Promotors, der bestimmt,
wie, wo und wann diese heterologe Nukleinsäure exprimiert wird. Demgemäß ist die
Wahl des Promoters mit einem geeigneten Expressionsmuster von entscheidender
Bedeutung, um den geeigneten Phänotyp zu
erhalten. Ein Fachmann muß über verschiedene
Promoter verfügen,
um den optimalen Promoter für
eine bestimmte Nukleinsäure
zu bestimmen. Für
viele verschiedene Wirtspflanzen ist diese Verfügbarkeit ziemlich beschränkt, und
daher besteht ein andauernder Bedarf an der Bereitstellung neuer
Promoter mit verschiedenen Expressionsprofilen.
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Die
in SEQ ID NO 18 dargestellte Nukleinsäure wurde aus Oryza sativa
isoliert, und es wurde beobachtet, daß sie die Expression einer
operativ verknüpften
Nukleinsäure
voranzutreiben und zu regulieren vermag; ihr Expressionsmuster ist
ebenfalls charakterisiert worden. Daher bietet die vorliegende Erfindung
eine bisher unbekannte isolierte Nukleinsäure an, die sich als Promoter
eignet.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung einen isolierten Promoter bereit, der
die Expression voranzutreiben und/oder zu regulieren vermag und
der folgendes umfaßt:
- (a) eine isolierte Nukleinsäure gemäß SEQ ID NO ID 18 oder das
Komplement von SEQ NO 18; oder
- (b) eine isolierte Nukleinsäure
mit mindestens 90% Sequenzidentität zur DNA-Sequenz gemäß ID SEQ
NO 18; oder
- (c) eine isolierte Nukleinsäure,
die unter stringenten Bedingungen spezifisch mit der ID DNA-Sequenz
gemäß SEQ NO
18 hybridisiert; oder
- (d) eine isolierte Nukleinsäure
gemäß einer
der Definitionen (a) bis (c), die durch eine dazwischenliegende Sequenz
unterbrochen ist; oder
- (e) ein Fragment von einer der Nukleinsäuren gemäß (a) bis (d), wobei dieses
Fragment die Expression voranzutreiben und/oder zu regulieren vermag.
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Der
Begriff "isoliert", wie hier verwendet,
bedeutet aus seiner ursprünglichen
Quelle entfernt. Bevorzugt ist der "isolierte" Promoter frei von Sequenzen (wie proteincodierenden
Sequenzen oder anderen Sequenzen am 3'-Ende), die gewöhnlich den Promoter in der
genomischen DNA des Organismus, aus dem der Promoter stammt, flankieren.
Weiterhin bevorzugt ist der "isolierte" Promoter auch frei
von Sequenzen, die ihn natürlicherweise
am 5'-Ende flankieren.
Weiterhin bevorzugt kann der "isolierte" Promoter weniger
als etwa 5 kb, 4 kb, 3 kb, 2 kb, 1,5 kb, 1,2 kb, 1 kb, 0,8 kb, 0,5
kb oder 0,1 kb der Nukleotidsequenzen umfassen, die natürlicherweise
mit dem Promoter in der genomischen DNA, aus dem Organismus, aus
dem der Promoter stammt, vorkommen.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die Nukleinsäuren gemäß SEQ ID NO 18 beschränkt. Ein
Fachmann erkennt, daß Varianten
oder Fragmente einer Nukleinsäure
auftreten können,
während
die gleiche Funktionalität
aufrechterhalten wird. Diese Varianten oder Fragmente können künstlich
hergestellt sein (zum Beispiel mittels Gentechnologie) oder sogar
in der Natur vorkommen. Daher erstreckt sich die vorliegende Erfindung
auf Nukleinsäurevarianten
und Fragmente der SEQ ID NO 18, wobei die Varianten oder Fragmente
für den
erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet sind. Solche Varianten und Fragmente sind u.a.:
- (a) eine isolierte Nukleinsäure gemäß SEQ ID NO ID 18 oder das
Komplement von SEQ NO 18; oder
- (b) eine isolierte Nukleinsäure
mit mindestens 90% Sequenzidentität zur DNA-Sequenz gemäß ID SEQ
NO 18; oder
- (c) eine isolierte Nukleinsäure,
die unter stringenten Bedingungen spezifisch mit einer ID der DNA-Sequenzen
gemäß SEQ NO
18 hybridisiert; oder
- (d) eine isolierte Nukleinsäure
gemäß einer
der Definitionen (a) bis (c), die durch eine dazwischenliegende Sequenz
unterbrochen ist; oder
- (e) ein Fragment von einer der Nukleinsäuren gemäß (a) bis (d), wobei dieses
Fragment die Expression voranzutreiben und/oder zu regulieren vermag.
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Geeignete
Varianten der SEQ ID NO 18 umfassen Homologa, die in der Reihenfolge
der steigenden Bevorzugung mindestens 90%, 91%, 92%, 93%, 94%, 95%,
96%, 97%, 98% oder 99% Sequenzidentität mit einer der Nukleinsäuren gemäß SEQ ID
NO 18 haben.
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Die
prozentuale Identität
kann unter Verwendung eines Alignment-Programms berechnet werden.
Bevorzugt kann ein Programm zum paarweisen globalen Alignment verwendet
werden, das den Algorithmus von Needleman-Wunsch (J. Mol. Biol. 48: 443–453, 1970)
anwendet. Dieser Algorithmus maximiert die Anzahl der Übereinstimmungen
und minimiert die Anzahl der Lücken.
Solche Programme sind beispielsweise GAP, Needle (EMBOSS-Paket),
Stretcher (EMBOSS-Paket) oder Align X (Vector NTI Suite 5.5) und
können
die Standardparameter (zum Beispiel eine Lückenöffnungsstrafe von 15 und eine
Lückenvergrößerungsstrafe
von 6,66) verwenden. Ersatzweise kann ein Programm für lokales
Alignment verwendet werden, das den Algorithmus von Smith-Waterman (Advances
in Applied Mathematics 2, 482–489
(1981)) anwendet. Solche Programme sind zum Beispiel Water (EMBOSS-Paket)
oder Matcher (EMBOSS-Paket). "Sequenzidentität", wie hier verwendet,
wird bevorzugt über
die ganze Länge
der Promoter berechnet, wie er durch eine der SEQ ID NO 18 dargestellt
ist. Die Länge
dieses Promoters beträgt
1130 Bp.
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Die
Suche nach und die Identifikation von homologen Nukleinsäuren lägen innerhalb
der Fähigkeiten eines
Fachmanns. Solche Verfahren umfassen das Screening von Sequenz-Datenbanken
mit den erfindungsgemäß bereitgestellten
Sequenzen, zum Beispiel SEQ ID NO 18, bevorzugt in einer computerlesbaren
Form. Verwendbare Sequenz-Datenbanken umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Genbank (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/web/Genbank), die Nukleinsäure-Datenbank
des European Molecular Biology Laboratory (EMBL) (hftp:/w.ebi.ac.uk/ebi-docs/embl-db.html)
oder Versionen davon oder die MIPS-Datenbank (http://mips.gsf.de/). Verschiedene
Suchalgorithmen und unterschiedliche Software für das Alignment und den Vergleich
von Sequenzen sind im Stand der Technik bekannt. Solche Software
umfaßt
zum Beispiel GAP, BESTFIT, BLAST, FASIA und TFASTA. Bevorzugt wird
BLAST-Software verwendet, die eine prozentuale Sequenzidentität berechnet
und eine statistische Analyse der Ähnlichkeit zwischen den Sequenzen
durchführt. Die
Folge von Programmen, die als BLAST-Programme bezeichnet werden, hat 5 verschiedene
Anwendungen: drei wurden für
Nukleotidsequenz-Abfragen entwickelt (BLASTN, BLASTX und TBLASTX)
und zwei für Proteinsequenz-Abfragen
(BLASTP und TBLASTN) (Coulson, Trends in Biotechnology: 76–80, 1994;
Girren et al., GenomeAnalysis, 1: 543, 1997). Die Software zur Durchführung einer
BLAST-Analyse ist durch das National Centre für Biotechnology Information öffentlich
zugänglich.
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Die
Sequenzen des Genoms von Arabidopsis thaliana und des Genoms von
Oryza sativa sind nun in öffentlichen
Datenbanken, wie Genbank, zugänglich.
Andere Genome werden derzeit sequenziert. Daher wird erwartet, daß homologe
Promoter durch Sequenzalignment mit SEQ ID NO 18 identifizierbar
werden, je mehr Sequenzen von Genomen anderer Pflanzen verfügbar werden.
Der Fachmann ist leicht in der Lage, homologe Promoter aus anderen
Pflanzenspezies, zum Beispiel aus anderen Erntepflanzen, wie Mais,
zu finden. Homologe Promoter aus anderen Erntepflanzen sind zur
Durchführung
der erfindungsgemäßen Verfahren
bei Erntepflanzen ganz besonders geeignet.
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Ein
Beispiel für
Homologa mit mindestens 90% Sequenzidentität mit der SEQ ID NO 18 sind
allelische Varianten der SEQ ID NO 18. Allelische Varianten sind
Varianten desselben Gens, die in zwei verschiedenen Individuen derselben
Spezies auftreten, und gewöhnlich
unterscheiden sich allelische Varianten durch geringe Sequenzänderungen.
Allelische Varianten können
Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs) sowie kleine Insertions-/Deletionspolymorphismen
(INDELs) umfassen. Die Größe der INDELs
beträgt
gewöhnlich
weniger als 100 Bp. SNPs und INDELs bilden die größte Gruppe
von Sequenzvarianten bei natürlich
vorkommenden polymorphen Stämmen
der meisten Organismen.
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Homologa,
die zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind,
können
mittels der PCR-Technik oder durch Hybridisierung leicht aus ihrem
Ursprungsorganismus isoliert werden. Ihr Vermögen, die Expression voranzutreiben
und/oder zu regulieren, kann leicht bestimmt werden, zum Beispiel
indem nach den im Abschnitt Beispiele beschriebenen Verfahren vorgegangen
und die im eigentlichen Beispiel verwendete Sequenz einfach durch
das Homologon ersetzt wird.
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Andere
geeignete Varianten der SEQ ID NO 18, die von der vorliegenden Erfindung
umfaßt
werden, sind Nukleinsäuren,
die unter stringenten Bedingungen spezifisch mit der Nukleinsäure der
SEQ ID NO 18 hybridisieren. Der Begriff "hybridisieren" bedeutet das Hybridisieren im Wesentlichen
homologer komplementärer Nukleotidsequenzen
in einem Hybridisierungsverfahren. Werkzeuge der Molekularbiologie,
die auf einem solchen Hybridisierungsverfahren beruhen, beinhalten
die Polymerasekettenreaktion (PCR; und alle darauf basierenden Verfahren),
subtraktive Hybridisierung, zufallsgemäße Primerverlängerung
(random primer extension), Nuklease-S1-Kartierung, Primerverlängerung, reverse
Transkription, cDNA-Synthese, differentielles Display von RNAs und
DNA-Sequenzbestimmung, Northern-Blotting
(RNA-Blotting), Southern-Blotting (DNA-Blotting). Das Hybridisierungsverfahren
kann auch mit einer der komplementären Nukleinsäuren erfolgen,
die an einer Matrix, wie Magnetkugeln, Sepharose-Kugeln oder jedem
anderen Harz, immobilisiert sind. Werkzeuge der Molekularbiologie,
die auf einem solchen Verfahren beruhen, beinhalten die Isolation
von poly(A+)-mRNA. Das Hybridisierungsverfahren kann zudem mit einer
der komplementären
Nukleinsäuren
erfolgen, die an einem festen Träger,
wie einer Nitrocellulose- oder Nylon-Membran oder durch z.B. Photolithographie
beispielsweise an einem Silikatglasträger immobilisiert sind (die
letzteren sind als Nukleinsäurearrays oder
Mikroarrays oder als Nukleinsäurechips
bekannt). Werkzeuge der Molekularbiologie, die auf einem solchen
Verfahren beruhen, beinhalten RNA- und DNA-Gelblotanalyse, Koloniehybridisierung,
Plaquehybridisierung, In-situ-Hybridisierung und Mikroarray-Hybridisierung.
Damit eine Hybridisierung erfolgen kann, werden die Nukleinsäuremoleküle im allgemeinen
thermisch oder chemisch denaturiert, um einen Doppelstrang in zwei
Einzelstränge
aufzuschmelzen und/oder Haarnadelschleifen oder andere Sekundärstrukturen
aus einzelsträngigen
Nukleinsäuren
zu entfernen. Die Stringenz der Hybridisierung wird durch Bedingungen
wie Temperatur, Salzkonzentration sowie die Hybridisierungspufferzusammensetzung,
beeinflußt.
Herkömmliche
Hybridisierungsbedingungen sind zum Beispiel in Sambrook (2001)
Molecular Cloning: a laboratory manual, 3. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, CSH, New York, beschrieben, aber der Fachmann
erkennt, daß viele
verschiedene Hybridisierungsbedingungen je nach der bekannten oder
erwarteten Homologie und/oder der Länge der Nukleinsäuresequenz
gestaltet werden können.
Hochstringenzbedingungen für
die Hybridisierung sind u.a. eine hohe Temperatur und/oder eine
niedrige Natrium-/Salzkonzentration (Salze umfassen Natrium, wie zum
Beispiel in NaCl und Na3-Citrat) und/oder
das Hinzugeben von Formamid in den Hybridisierungspuffer und/oder
das Verringern der Konzentration an Verbindungen, wie SDS (Natriumdodecylsulfat-Detergens),
im Hybridisierungspuffer und/oder das Ausschließen von Verbindungen wie Dextransulfat
oder Polyethylenglykol (welche die Molekülzusammenlagerung fördern),
aus dem Hybridisierungspuffer. Spezifisch Hybridisieren unter stringenten
Bedingungen bedeutet, daß die
Sequenzen sehr ähnlich
sein müssen.
Eine spezifische Hybridisierung unter stringenten Bedingungen wird
bevorzugt bei einer Temperatur von 60°C durchgeführt, gefolgt von Waschschritten
in 0,1 bis 1 × SSC,
0,1 × SDS
und 1 × SSC,
0,1 × SDS.
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Eine
weitere Variante der SEQ ID NO 18, die von der vorliegenden Erfindung
umfaßt
wird, sind Nukleinsäuren,
die der SEQ ID NO 18 oder Varianten davon, wie hier vorstehend beschrieben,
entsprechen, die durch eine dazwischenliegende Sequenz unterbrochen
sind. Zum Beispiel kann die Nukleinsäure gemäß SEQ ID NO 18 durch eine dazwischenliegende
Sequenz unterbrochen sein. Mit "dazwischenliegenden
Sequenzen" sind
jede Nukleinsäure
oder jedes Nukleotid gemeint, die/das eine andere Sequenz unterbrechen.
Beispiele für
dazwischenliegende Sequenzen umfassen Introns, Nukleinsäure-Tags,
T-DNA und mobilisierbare Nukleinsäuresequenzen, wie Transposons
oder Nukleinsäuren,
die durch Rekombination mobilisiert werden können. Beispiele für bestimmte
Transposons umfassen Ac (Aktivator), Ds (Dissoziation), Spm (Suppressor-Mutator) oder En.
Die Einführung
von Introns in Promoter wird nun weit verbreitet angewendet. Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch unter Verwendung einer Nukleinsäuresequenz gemäß SEQ ID
NO 18, die mit einem Intron versehen ist, ausgeführt werden. Falls die dazwischenliegende
Sequenz ein Intron ist, können
alternative Spleißvarianten
der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren entstehen.
Der Begriff "alternative
Spleißvariante", wie hier verwendet, umfaßt Varianten
einer Nukleinsäuresequenz,
bei der dazwischenliegende Introns herausgeschnitten, ersetzt oder
hinzugefügt
worden sind. Solche Spleißvarianten
können
in der Natur zu finden oder künstlich
hergestellt sein. Verfahren zur Herstellung solcher Promoter mit
einem Intron oder zur Herstellung der entsprechenden Spleißvarianten
sind im Stand der Technik bekannt.
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Die
durch eine dazwischenliegende Sequenz unterbrochenen Varianten,
die sich für
die Verwendung bei den erfindungsgemäßen Verfahren eignen, können einfach
bestimmt werden, zum Beispiel indem nach den Verfahren, die im Abschnitt
Beispiele beschrieben sind, vorgegangen und einfach die in dem tatsächlichen Beispiel
verwendete Sequenz durch die Variante ersetzt wird.
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Die
Nukleinsäurevarianten,
wie hier vorstehend beschrieben, können in der Natur zu finden
sein (zum Beispiel allelische Varianten oder Spleißvarianten).
Zusätzlich
und/oder alternativ können
Varianten der SEQ ID NO 18, wie hier vorstehend beschrieben, über Verfahren,
die im Stand der Technik bekannt sind und zum Beispiel Mutation,
Substitution, Insertion, Deletionen oder Derivatisierung umfassen,
künstlich
hergestellt werden. Die vorliegende Erfindung umfaßt ferner
solche Varianten sowie ihren Gebrauch bei den erfindungsgemäßen Verfahren.
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Eine "Mutationsvariante" einer Nukleinsäure kann
unter Verwendung von Verfahren zur Manipulation rekombinanter DNA
oder durch Nukleotidsynthese leicht hergestellt werden. Beispiele
für solche
Verfahren umfassen ortspezifische Mutagenese über M13-Mutagenese, T7-Gen-In-vitro-Mutagenese
(USB, Cleveland, OH), ortsspezifische QuickChange-Mutagenese (Stratagene,
San Diego, CA), PCR-vermittelte ortsspezifische Mutagenese oder
andere Protokolle zur ortsspezifischen Mutagenese. Ersatzweise kann
die erfindungsgemäße Nukleinsäure zufallsgemäß mutiert
werden.
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Eine "Substitionsvariante" betrifft solche
Varianten, bei denen mindestens ein Rest der Nukleinsäuresequenz
entfernt worden ist und ein anderer Rest an seiner Stelle eingefügt wurde.
Nukleinsäuresubstitutionen erfolgen
gewöhnlich
von einzelnen Resten, können
aber je nach funktionellen Beschränkungen, die der Nukleinsäuresequenz
auferlegt sind, als Cluster vorkommen; Insertionen liegen gewöhnlich in
der Größenordnung von
etwa 1 bis etwa 10 Nukleinsäureresten,
und Deletionen können
von etwa 1 bis etwa 20 Resten reichen.
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Eine "Insertionsvariante" einer Nukleinsäure ist
eine Variante, bei der ein oder mehrere Nukleinsäurereste an einer zuvor festgelegten
Stelle in dieser Nukleinsäure
eingebracht werden. Insertionen können 5'-terminale und/oder 3'-terminale Fusionen
umfassen sowie Intra-Sequenz-Insertionen einzelner oder mehrerer Nukleotide.
Im allgemeinen sind Insertionen innerhalb der Nukleinsäuresequenz
kleiner als 5'-
oder 3'-terminale
Fusionen, nämlich
in der Größenordnung
von etwa 1 bis 10 Resten. Beispiele für 5'- oder 3'-terminale
Fusionen sind u.a. die codierenden Sequenzen von Eindungs- oder
Aktivierungsdomänen
eines Transkriptionsaktivators, wie er im Two-Hybrid- oder One-Hybrid-System bei der Hefe
verwendet wird, oder von Phagenhüllproteinen,
(Histidin)6-Tag, Glutathion-S-Transferase-Tag,
Protein A, Maltosebindungsprotein, Dihydrofolatreduktase, Tag·100-Epitop,
c-myc-Epitop, FLAG®-Epitop, lacZ, CMP (Calmodulinbindungspeptid),
HA-Epitop, Protein-C-Epitop
und VSV-Epitop.
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Der
Begriff "Derivat" einer Nukleinsäure kann
Substitutionen und/oder Deletionen und/oder Additionen von natürlicherweise
und nicht natürlicherweise
vorkommenden Nukleinsäureresten
verglichen mit der natürlichen
Nukleinsäure
umfassen. Derivate können
zum Beispiel methylierte Nukleotide oder künstliche Nukleotide umfassen.
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Ebenfalls
von der vorliegenden Erfindung umfaßt sind Promoter, die ein Fragment
der Nukleinsäure gemäß SEQ ID
NO 18 oder Varianten davon, wie hier vorstehend beschrieben, umfassen.
Ein "Fragment", wie hier verwendet,
bedeutet einen Teil einer Nukleinsäuresequenz. Geeignete Fragmente,
die bei den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendbar sind, sind funktionelle Fragmente, die mindestens einen
der funktionellen Teile des Promoters zurückbehalten und die folglich
immer noch die Expression voranzutreiben und/oder zu regulieren
vermögen.
Beispiele für
funktionelle Fragmente eines Promotors umfassen den minimalen Promoter, die
stromaufwärts
gelegenen regulatorischen Elemente oder jede Kombination davon.
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Geeignete
Fragmente können
von mindestens etwa 20 Basenpaaren oder etwa 50, 100, 150, 200, 250,
300, 350, 400, 450, 500, 550, 600, 650, 700, 750, 800, 850, 900,
950 oder 1000 Basenpaaren bis zu etwa der erfindungsgemäßen Vollängensequenz
reichen. Diese Basenpaare liegen gewöhnlich unmittelbar stromaufwärts des
Transkriptionsinitiationsstarts, können aber ersatzweise von einer
beliebigen Stelle in der Promotersequenz sein.
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Geeignete
Fragmente, die bei den erfindungsgemäßen Verfahren verwendbar sind,
können
auf ihr Vermögen,
die Expression voranzutreiben und/oder zu regulieren, durch dem
Fachmann bekannte Standardverfahren oder durch das folgende, im
Abschnitt Beispiele beschriebene Verfahren untersucht werden.
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Der
gemäß SEQ ID
NO 18 offenbarte Promoter wird als eine Nukleinsäure von annähernd 1,2 kb aus dem stromaufwärts gelegenen
Bereich einer bestimmten codierenden Sequenz von Reis (CDS) isoliert.
Diese Nukleinsäure
kann übliche
Elemente eines Promoters umfassen, die in 1 dargestellt
sind. Im Allgemeinen kann ein Promoter von der codierenden Sequenz
in Stromaufwärtsrichtung
folgendes umfassen: (i) eine 5'-UTR
der Prä-Boten-RNA,
(ii) einen minimalen Promoter, der das Transkriptionsinitiationselement
(INR) und weiter stromaufwärts
eine TATA-Box umfaßt,
und kann (iii) regulatorische Elemente enthalten, die das spezifische
Expressionsmuster des Promoters festlegen.
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Der
Begriff "Promoter", wie hier verwendet,
wird in einem breiten Kontext verwendet und bezeichnet regulatorische
Nukleinsäuresequenzen,
welche die Expression der Sequenzen mit denen sie operativ verknüpft sind,
zu bewirken (voranzutreiben und/oder zu regulieren) vermögen. Ein "Promoter" umfaßt Transkriptionsregulationssequenzen,
die von einem klassischen genomischen Gen stammen. In der Regel
umfaßt
ein Promoter eine TATA-Box, die den Transkriptionsinitiationskomplex
an die richtige Transkriptionsinitiationsstartstelle zu lenken vermag.
Einige Promoter haben jedoch keine TATA-Box (TATA-freie Promoter),
sind aber immer noch vollständig
funktionsfähig
beim Vorantreiben und/oder Regulieren der Expression. Ein Promoter kann
zusätzlich
eine CCAAT-Box-Sequenz und zusätzliche
regulatorische Elemente (d.h. stromaufwärts gelegene, aktivierende
Sequenzen oder cis-Elemente, wie Enhancer und Silencer) umfassen.
Ein "Promoter" kann auch die Transkriptionsregulationssequenzen
eines klassischen prokaryotischen Gens umfassen und umfaßt in diesem
Fall eine -35-Box-Sequenz und/oder eine -10-Box-Transkriptionsregulationssequenzen.
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"Vorantreiben der
Expression", wie
hier verwendet, bedeutet das Fördern
der Transkription einer Nukleinsäure.
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"Regulieren der Expression", wie hier verwendet,
bedeutet das Beeinflussen der Höhe,
der Zeit oder des Ortes der Transkription einer Nukleinsäure. Die
erfindungsgemäßen Promoter
können
folglich dazu verwendet werden, die Transkription einer Nukleinsäure zu steigern,
zu vermindern oder ihren Zeitpunkt und/oder ihren Ort zu verändern. Zum
Beispiel können
sie dazu verwendet werden, die Transkription auf bestimmte Zelltypen,
Gewebe oder Organe, oder auf eine gewisse Zeitdauer oder auf eine
Antwort auf bestimmte Umweltbedingungen zu beschränken.
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Der
Promoter ist vorzugsweise ein in Pflanzen expressionsfähiger Promoter.
Der Begriff "in
Pflanzen expressionsfähig" bedeutet, daß er in
der Lage ist, die Expression in einer Pflanze, einer Pflanzenzelle,
einem Pflanzengewebe und/oder einem Pflanzenorgan zu regulieren.
Demgemäß umfaßt die Erfindung
eine isolierte Nukleinsäure,
wie vorstehend erwähnt,
welche die Transkription einer operativ verknüpften Nukleinsäure in einer
Pflanze oder in einer oder mehreren bestimmten Zellen, Geweben oder
Organen einer Pflanze zu regulieren vermag.
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Die
erfindungsgemäßen Promoter
zeigen ein konstitutives Expressionsmuster. Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung einen Promoter, wie hier vorstehend beschrieben,
bereit, der ein konstitutiver Promoter ist. Der Begriff "konstitutiv" bedeutet, daß er keinen
oder sehr wenigen räumlichen
oder zeitlichen Beschränkungen
unterliegt. Der Begriff "konstitutive
Expression", wie
hier verwendet, bezeichnet eine im wesentlichen kontinuierliche
Expression in im wesentlichen allen Geweben des Organismus. Der
Fachmann versteht, daß ein "konstitutiver Promoter" ein Promoter ist,
der während
der meisten, aber nicht notwendigerweise aller, Wachstums- und Entwicklungsphasen
des Organismus und in den meisten, aber nicht notwendigerweise allen, Teilen
eines Organismus aktiv ist.
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Das "Expressionsmuster" eines Promotors
wird nicht nur durch räumliche
und zeitliche Aspekte beeinflußt,
sondern auch durch die Höhe
der Expression. Die Höhe
der Expression wird durch die sogenannte "Stärke" eines Promotors
bestimmt. Je nach der erhaltenen Expressionshöhe wird hier eine Unterscheidung
zwischen "schwachen" und "starken" Promoter getroffen.
Im Allgemeinen steht "schwacher
Promoter" für einen Promoter,
der die Expression einer operativ verknüpften Nukleinsäure in einer
Höhe von
etwa 1/10000 Transkripten bis etwa 1/100000 bis etwa 1/500000 Transkripten
vorantreibt. Im Allgemeinen bezeichnet "starker Promoter" einen Promoter, der die Expression
in einer Höhe
von etwa 1/10 Transkripten bis etwa 1/100 oder bis etwa 1/1000 Transkripten
vorantreibt.
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Nach
einer bestimmten Ausführungsform
stellt die Erfindung einen isolierten Promoter, wie vorstehend erwähnt, bereit,
der ein Hybridpromotor ist. Der Begriff "Hybridpromotor", wie hier verwendet, bezeichnet einen chimären Promoter,
der zum Beispiel synthetisch hergestellt ist, zum Beispiel durch
Gentechnik. Bevorzugte erfindungsgemäße Hybridpromotoren umfassen
einen Teil, bevorzugt einen funktionellen Teil, von einem der erfindungsgemäßen Promoter
und mindestens einen anderen Teil, bevorzugt einen funktionellen
Teil, eines Promotors. Der letztere Teil kann ein Teil eines beliebigen
Promotors, einschließlich
eines beliebigen erfindungsgemäßen Promotors
und anderer Promoter, sein. Ein Beispiel für einen Hybridpromotor umfaßt (ein)
regulatori-sche(s) Element(e) eines erfindungsgemäßen Promotors
in Kombination mit dem minimalen Promoter eines anderen Promotors.
Ein weiteres Beispiel für
einen Hybridpromotor ist ein Promoter, der zusätzliche regulatorische Elemente
umfaßt,
um seine Aktivität
weiter zu steigern und/oder sein räumliches und/oder zeitliches
Expressionsmuster zu verändern.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung eines funktionellen
Fragments der SEQ ID NO 18 oder einer Variante davon zur Veränderung
des Expressionsmusters eines Promotors bereit. Bei solchen Verfahren
wird mindestens ein Teil einer der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren mit
mindestens einem Fragment eines anderen Promotors kombiniert.
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Zudem
stellt die Erfindung ein Genkonstrukt bereit, das folgendes umfaßt:
- (a) einen isolierten Promoter, wie hier vorstehend
definiert; und
- (b) eine heterologe Nukleinsäuresequenz,
die mit dem isolierten Promoter von (a) operativ verknüpft ist;
sowie gegebenenfalls
- (c) einen 3'-Transkriptionsterminator.
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Der
Begriff "Genkonstrukt", wie hier verwendet,
bedeutet eine Nukleinsäure,
die durch Gentechnik hergestellt wird.
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Der
Begriff "operativ
verknüpft" mit einem Promoter,
wie hier verwendet, bedeutet, daß die Transkription durch diesen
Promoter angetrieben und/oder reguliert wird. Ein Fachmann versteht,
daß operativ
verknüpft
mit einem Promoter vorzugsweise bedeutet, daß der Promoter stromaufwärts (d.h.
am 51 Ende) von der operativ verknüpften Nukleinsäure positioniert
ist. Der Abstand zu der operativ verknüpften Nukleinsäure kann variabel
sein, solange der erfindungsgemäße Promoter
die Transkription der operativ verknüpften Nukleinsäure voranzutreiben
und/oder zu regulieren vermag. Zum Beispiel kann sich zwischen dem
Promoter und der operativ verknüpften
Nukleinsäure
eine Klonierungs-stelle, ein Adapter, ein Transkriptions- oder Translationsenhancer
befinden.
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Die
operativ verknüpfte
Nukleinsäure
kann jede beliebige codierende oder nicht-codierende Nukleinsäure sein.
Die operativ verknüpfte
Nukleinsäure
kann in Sense- oder Antisense-Richtung vorliegen. Im Fall einer
gentechnologischen Veränderung
von Wirtszellen muß die
operativ verknüpfte
Nukleinsäure
in der Regel in die Wirtszelle eingebracht werden und soll den Phänotyp der
Wirtszelle verändern.
Alternativ ist die operativ verknüpfte Nukleinsäure eine
endogene Nukleinsäure
aus der Wirtszelle.
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Der
Begriff "heterolog", wie hier verwendet,
soll "heterolog
zu dem erfindungsgemäßen Promoter" bedeuten. Eine Nukleinsäure, die
zu dem erfindungsgemäßen Promoter
heterolog ist, kommt nicht natürlicherweise
in den Nukleinsäuresequenzen
vor, die den erfindungsgemäßen Promoter
flankieren, wenn er sich in seiner biologischen Genomumgebung befindet.
Zwar kann die Nukleinsäure
für den
erfindungsgemäßen Promoter
heterolog sein, aber sie kann homolog oder nativ oder heterolog
oder fremd für
die Pflanzenwirtszelle sein. Die heterologe, operativ verknüpfte Nukleinsäure kann
eine beliebige Nukleinsäure
sein (die zum Beispiel ein Protein codiert), vorausgesetzt daß sie mindestens
ein Nukleotid umfaßt
oder von mindestens einem Nukleotid flankiert wird, das den erfindungsgemäßen Promoter
normalerweise nicht flankiert.
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Der
Begriff "Transkriptionsterminator", wie in (c) verwendet,
betrifft eine DNA-Sequenz am Ende einer Transkriptionseinheit, welche
die Termination der Transkription signalisiert. Terminatoren sind
3'-untranslatierte DNA-Sequenzen,
die gewöhnlich
ein Polyadenylierungssignal enthalten, das die Anfügung von
Polyadenylatsequenzen an das 3'-Ende
eines Primärtranskripts
erleichtert. Terminatoren, die in Viren, Hefen, Schimmelpilzen,
Bakterien, Insekten, Vögeln,
Säugern
und Pflanzen aktiv und/oder aus diesen isoliert sind, sind bekannt
und in der Literatur beschrieben. Beispiele für Terminatoren, die für die Verwendung
bei den erfindungsgemäßen Genkonstrukten
geeignet sind, sind u.a. der Terminator des Nopalinsynthase-(NOS-)Gens
aus Agrobacterium tumefaciens, die Terminatorsequenz des Octopinsynthase-(OCS-)Gens
aus Agrobacterium tumefaciens, die Terminatorsequenz des 35S-Gens
aus dem Blumenkohlmosaikvirus (CaMV), die ADP-Glucosepyrophosphorylase-Terminatorsequenz
(t3'Bt2) aus Oryza
sativa, die Terminatorsequenz des Zein-Gens aus Zea mays, der Terminator
des rbcs-1A-Gens und die Terminatorsequenzen des rbcs-3A-Gens.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine Expressionskassette, einen
Transformationsvektor oder einen Pflanzenexpressionsvektor bereit,
die ein Genkonstrukt, wie vorstehend beschrieben, umfassen.
-
Hier
ist mit einer "Expressionskassette" ein minimales Genkonstrukt
gemeint, das für
die Expression einer Nukleinsäure
notwendig ist. Eine übliche
Expressionskassette umfaßt
eine Promoter-Gen-Terminator-Kombination.
Eine Expressionskassette kann zusätzlich Klonierungsstellen,
zum Beispiel GatewayTM-Rekombinationsstellen oder Restriktionsenzymerkennungs stellen,
umfassen, damit eine einfache Klonierung der operativ verknüpften Nukleinsäure oder
der einfache Transfer der Expressionskassette in einen Vektor möglich werden.
Eine Expressionskassette kann zudem 5'-untranslatierte
Bereiche, 3'-untranslatierte
Bereiche, einen selektierbaren Marker, Transkriptionsenhancer oder
Translationsenhancer umfassen.
-
Mit "Transformationsvektor" ist ein Genkonstrukt
gemeint, das durch Transformation in einen Organismus eingebracht
und in diesem Organismus stabil aufrechterhalten werden kann. Einige
Vektoren können
zum Beispiel in Escherichia coli, A. tumefaciens, Saccharomyces
cerevisiae oder Schizosaccharomyces pombe aufrechterhalten werden,
während
andere, wie Phagemide und Cosmidvektoren, in Bakterien und/oder
Viren aufrechterhalten werden können.
Transformationsvektoren können
in ihren Wirtszellen vervielfältigt
und daraus wieder isoliert werden, um in eine andere Wirtszelle
transformiert zu werden. Im Allgemeinen umfassen Vektorsequenzen
einen Satz von einzigartigen Stellen, die von Restriktionsenzymen
erkannt werden, die Multiple Klonierungsstelle (MCS), in die eine
oder mehrere Nicht-Vektorsequenz(en) inseriert werden kann (können). Vektorsequenzen
können
zudem einen Replikationsursprung umfassen, der zur Aufrechterhaltung und/oder
Replikation bei einer spezifischen Wirtszelle erforderlich ist.
Beispiele für
Replikationsursprünge
sind u.a., sind aber nicht beschränkt auf den f1-ori und colE1.
-
"Expressionsvektoren" bilden eine Untergruppe
der Transformationsvektoren, welche die Expression der inserierten
Nicht-Vektorsequenz(en) ermöglichen,
weil sie die geeigneten regulatorischen Sequenzen umfassen. Es sind
Expressionsvektoren beschrieben worden, die sich für die Expression
in Bakterien (z.B. E. coli), Pilzen (z.B. S. cerevisiae, S. pombe,
Pichia pastoris), Insektenzellen (z.B. Baculovirus-Expressionsvektoren),
Tierzellen (z.B. COS- oder CHO-Zellen) und Pflanzenzellen eignen.
Ein erfindungsgemäß geeigneter Expressionsvektor
ist ein Pflanzenexpressionsvektor, der für die Transformation von Pflanzenzellen,
die stabile Integration in das Pflanzengenom, die Aufrechterhaltung
in der Pflanzenzelle und die Expression der Nicht-Vektorsequenzen
in der Pflanzenzelle geeignet ist.
-
Gewöhnlich umfaßt ein erfindungsgemäßer Pflanzenexpressionsvektor
eine Nukleinsäure
der SEQ ID NO 18 oder eine Variante davon, wie hier vorstehend beschrieben,
die gegebenenfalls operativ mit einer zweiten Nukleinsäure verknüpft ist. Üblicherweise
umfaßt
ein erfindungsgemäßer in Pflanzen
exprimierbarer Vektor außerdem
T-DNA-Bereiche für
die stabile Integration in das Pflanzengenom (zum Beispiel die linken
und rechten Grenzbereiche des Ti-Plasmids).
-
Die
erfindungsgemäßen Genkonstrukte
können
zudem einen "selektierbaren
Marker" umfassen.
Wie hier verwendet, beinhaltet der Begriff "selektierbarer Marker" jedes Gen, das einer
Zelle, in der es exprimiert wird, einen Phänotyp verleiht, so daß die Identifikation
und/oder Selektion von Zellen, die transfiziert oder transformiert
werden, erleichtert wird. Geeignete Marker können aus Markern ausgewählt werden,
die eine Antibiotika- oder Herbizidresistenz verleihen. Zellen,
die das Genkonstrukt enthalten, überleben
so Antibiotika- oder Herbizidkonzentrationen, die untransformierte
Zellen abtöten.
Beispiele für
selektierbare Markergene sind u.a. Gene, die eine Resistenz gegen
Antibiotika verleihen (wie nptII, das die Neomycinphospho-transferase codiert,
die Neomycin und Kanamycin zu phosphorylieren vermag, oder hpt,
das die Hygromycin-phosphotransferase codiert, die Hygromycin zu
phospho-rylieren vermag), gegen Herbizide (zum Beispiel bar, das
eine Resistenz gegen Basta bereitstellt; aroA oder gox, die Resistenz
gegen Glyphosat bereitstellen), oder Gene, die ein Stoffwechselmerkmal
bereitstellen (wie manA, das es der Pflanze ermöglicht, Mannose als alleinige Kohlenstoffquelle
zu nutzen). Sichtbare Markergene führen zur Bildung von Farbe
(zum Beispiel beta-Glucuronidase,
GUS), Lumineszenz (wie Luciferase) oder Fluoreszenz (grün fluoreszierendes
Protein, GFP, und Derivate davon). Weitere Beispiele für geeignete
selektierbare Markergene sind u.a. die Ampicillinresistenz (Ampr),
das Tetracyclin-Resistenzgen (Tcr), das bakterielle Kanamycin-Resistenzgen
(Kanr), das Phosphinothricin-Resistenzgen und das Chloramphenicol-Resistenzgen (CAT).
-
Zudem
umfaßt
die vorliegende Erfindung eine Wirtszelle, die einen erfindungsgemäßen isolierten
Promoter oder ein erfindungsgemäßes Genkonstrukt
oder eine erfindungsgemäße Expressionskassette
oder einen erfindungsgemäßen Transformationsvektor
oder einen erfindungsgemäßen Expressionsvektor,
wie hier vorstehend beschrieben, enthält. Bei bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung wird die Wirtszelle aus bakteriellen, Algen-, Pilz-,
Hefe-, pflanzlichen, Insekten- oder tierischen Wirtszellen ausgewählt.
-
Bei
einer bestimmten Ausführungsform
stellt die Erfindung eine transgene Pflanzenzelle bereit, die einen
erfindungsgemäßen isolierten
Promoter oder eine erfindungsgemäße isolierte
Nukleinsäure
oder ein erfindungsgemäßes Genkonstrukt
oder eine erfindungsgemäße Expressionskassette
oder einen erfindungsgemäßen Transformationsvektor
oder einen erfindungsgemäßen Expressionsvektor,
wie hier vorstehend beschrieben, enthält. Bevorzugt ist die Pflanzenzelle
eine Dikotyledonen-Pflanzenzelle oder eine Monokotyledonen-Pflanzenzelle,
stärker
bevorzugt eine Zelle irgendeiner der hier erwähnten Pflanzen. Vorzugsweise
ist in der erfindungsgemäßen transgenen
Pflanzenzelle der erfindungsgemäße Promoter
oder das erfindungsgemäße Genkonstrukt
stabil in das Genom der Pflanzenzelle integriert.
-
Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung einer transgenen
Pflanze bereit, das folgendes umfaßt:
- (a)
Einführen
des erfindungsgemäßen isolierten
Promotors der SEQ ID NO 18 oder einer Variante oder eines Fragments
davon oder eines erfindungsgemäßen Genkonstrukts
oder einer erfindungsgemäßen Expressionskassette
oder eines erfindungsgemäßen Transformationsvektors
oder eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors
und wie hier vorstehend beschrieben in eine Pflanzenzelle, sowie
- (b) Kultivieren dieser Pflanzenzelle unter Bedingungen, die
das Pflanzenwachstum fördern.
-
Das "Einführen" des vorstehend erwähnten isolierten
Promotors oder des Genkonstrukts oder der Expressionskassette oder
des Transformationsvektors oder des Expressionsvektors in eine Wirtszelle
(z.B. eine Pflanzenzelle) wird vorzugsweise durch Transformation
erreicht. Der Begriff "Transformation", wie hier verwendet,
umfaßt
den Transfer eines exogenen Polynukleotids in eine Wirtszelle unabhängig von
dem für
den Transfer verwendeten Verfahren. Bei Pflanzen sind insbesondere
Gewebe, die entweder durch Organogenese oder Embryogenese zu klonaler
Vermehrung in der Lage sind, für
die Transformation mit einem erfindungsgemäßen Genkonstrukt geeignet,
und eine komplette Pflanze kann daraus regeneriert werden. Das bestimmte
ausgewählte
Gewebe variiert je nach den klonalen Vermehrungssystemen, die für die bestimmte
transformierte Pflanzenspezies verfügbar und am besten geeignet
sind. Beispielhafte Gewebeziele sind u.a. Blattscheiben, Pollen,
Embryonen, Kotyledonen, Hypokotyle, Megagametophyten, Kallusgewebe,
bestehendes Meristemgewebe (z.B. apikales Meristem, Achselknospen
und Wurzelmeristeme) und induziertes Meristemgewebe (z.B. Kotyledonenmeristem
und Hypokotylmeristem). Das Polynukleotid kann in eine Pflanzenzelle
vorübergehend oder
stabil eingeführt
werden und kann nicht-integriert aufrechterhalten werden, zum Beispiel
als ein Plasmid. Ersatzweise kann es in das Pflanzengenom integriert
werden.
-
Die
Transformation einer Pflanzenspezies ist inzwischen praktisch ein
Routineverfahren. Vorteilhafterweise kann eines von mehreren Transformationsverfahren
verwendet werden, um die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren in
eine geeignete Vorläuferzelle
einzuführen.
Transformationsverfahren umfassen die Verwendung von Liposomen,
Elektroporation, Chemikalien, welche die Aufnahme freier DNA erhöhen, Injektion
von DNA direkt in die Pflanze, Teilchenkanonenbeschuß, Transformation
unter Verwendung von Viren oder Pollen und Mikroprojektion. Die
Verfahren können
aus dem Calcium/Polyethylenglykol-Verfahren für Protoplasten (Krens, F.A.
et al., 1882, Nature 296, 72–74;
Negrutiu I. et al., Juni 1987, Plant Mol. Biol. 8, 363–373); Elektroporation
von Protoplasten (Shillito R.D. et al., 1985 Bio/Technol 3, 1099–1102);
Mikroinjektion in Pflanzenmaterial (Crossway A. et al., 1986, Mol.
Gen Genet 202, 179–185);
Beschuss mit DNA- oder RNA-beschichteten Partikeln
(Klein T.M. et al., 1987, Nature 327, 70), Infektion mit (nicht-integrierenden)
Viren und dergleichen ausgewählt
werden. Ein bevorzugtes Transformationsverfahren für die Herstellung
erfindungsgemäßer transgener
Pflanzenzellen ist ein Agrobacterium-vermitteltes Transformationsverfahren.
-
Transgene
Reispflanzen, die einen erfindungsgemäßen Promoter umfassen, werden
vorzugsweise über
eine Agrobacterium-vermittelte Transformation unter Verwendung eines
der bekannten Verfahren zur Reistransformation hergestellt, wie
die in einer der folgenden Veröffentlichungen
beschriebenen: in der veröffentlichten
europäischen
Patentanmeldung
EP
1198985 A1 , Aldemita und Hodges (Planta, 199, 612–417, 1996);
Chan et al. (Plant Mol. Biol. 22 (3) 491–506, 1993); Hiei et al. (Plant
J. 6 (2) 271–282,
1994); deren Offenbarungen hier durch Bezugnahme aufgenommen sind,
als seien sie vollständig
ausgeführt.
Im Fall der Maistransformation ist das bevorzugte Verfahren, wie
entweder in Ishida et al. (Nat. Biotechnol. Juni 1996; 14(6):745–50) oder
Frame et al. (Plant Physiol. Mai 2002; 129(1):13–22) beschrieben, deren Offenbarungen hier
durch Bezugnahme aufgenommen sind, als seien sie vollständig dargelegt.
-
Im
Allgemeinen werden Pflanzenzellen oder Zellgruppierungen nach der
Transformation auf die Anwesenheit von einem oder mehreren Markern
selektiert, die von durch Pflanzen exprimierbaren Genen codiert werden,
die zusammen mit dem Gen von Interesse übertragen werden (und unter
der Kontrolle eines erfindungsgemäßen Promoter stehen könnten),
wonach das transformierte Material unter Bedingungen kultiviert werden
kann, die das Pflanzenwachstum fördern.
-
Die
erhaltene transformierte Pflanzenzelle kann dann dazu verwendet
werden, eine transformierte Pflanze in einer dem Fachmann bekannten
Weise zu regenerieren. Demgemäß kann das
Verfahren zur Herstellung einer transgenen Pflanze, wie hier vorstehend
beschrieben, zudem das Regenerieren einer Pflanze aus der Pflanzenzelle
von (a) umfassen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt zudem eine Pflanze bereit, die eine
Pflanzenzelle, wie hier vorstehend beschrieben, umfaßt. Die
Pflanzen vermögen
auch zu wachsen oder sogar Reife zu erlangen, einschließlich zum
Beispiel der Fruchtproduktion, Samenbildung, Samenreifung und des
Samenabwurfs.
-
Zudem
können
Nachkommen aus diesen Samen erzeugt werden, wobei die Nachkommen
fruchtbar sein können.
Ersatzweise oder zusätzlich
können
die transformierten und regenerierten Pflanzen auch Nachkommen durch
ungeschlechtliche Vermehrung, wie Klonierung, Pfropfung, erzeugen.
Die erzeugten transformierten Pflanzen können durch eine Vielzahl von
Mitteln vermehrt werden, wie mittels klonaler Vermehrung oder klassischer
Zuchtverfahren. Zum Beispiel kann eine erste Generation (oder T1)
transformierter Pflanzen selbstbestäubend sein, so daß homozygote
Transformanten der zweiten Generation (oder T2) erhalten werden,
und die T2 Pflanzen durch klassische Zuchtverfahren weiter vermehrt
werden.
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Die
erzeugten transformierten Organismen können eine Vielzahl von Formen
annehmen. Zum Beispiel können
sie Chimären
von transformierten Zellen und nicht-transformierten Zellen sein; klonale
Transformanten (z.B. alle Zellen, die derart transformiert wurden,
daß sie
die Expressionskassette enthalten); Pfröpflinge von transformierten
und untransformierten Geweben (bei Pflanzen z.B. ein transformierter
Wurzelstock, der auf einem untransformierten Spross gepfropft wird).
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Nach
DNA-Transfer und Wachstum der transformierten Zellen können die
mutmaßlich
transformierten Pflanzenzellen oder Pflanzen zum Beispiel unter
Verwendung von Southern-Analyse auf die Anwesenheit des Gens von
Interesse, die Kopienzahl und/oder die genomische Organisation untersucht
werden. Ersatzweise oder zusätzlich
können
die Expressionshöhen
oder Expressionsmuster der neu eingeführten DNA unter Verwendung
von Northern- und/oder Western-Analyse untersucht werden, wobei
beide Verfahren dem Durchschnittsfachmann bekannt sind.
-
Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich eindeutig auf Pflanzen, die
durch eines der erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlich
sind, wobei die Pflanzen einen der erfindungsgemäßen isolierten Promoter oder
eines der erfindungsgemäßen Konstrukte
umfassen. Die vorliegende Erfindung erstreckt sich eindeutig auf
alle Pflanzenteile und Ableger einer solchen Pflanze. Die vorliegende
Erfindung erstreckt sich derart weiter, daß sie die Nachkommen von einer
primären
transformierten Zelle, eines Gewebes, eines Organs oder der ganzen Pflanze
umfaßt,
die durch eines der vorstehend erwähnten Verfahren hergestellt
wurden, wobei die einzige Anforderung ist, daß die Nachkommen das (die)
gleiche(n) genotypische(n) und/oder phänotypische(n) Merkmal(e) zeigen,
wie diejenigen, die in den Eltern durch die erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugt wurden. Die Erfindung erstreckt sich auch auf erntefähige Teile einer
Pflanze, wie Samen, Blätter,
Früchte,
Blüten,
Stängelkulturen,
Stängel,
Rhizome, Wurzeln, Wurzelknollen, Blumenzwiebeln und Baumwollfasern,
sind aber nicht darauf beschränkt.
-
Der
Begriff "Pflanze" oder "Pflanzen", wie hier verwendet,
umfaßt
ganze Pflanzen, Vorläufer
und Nachkommen von Pflanzen und Pflanzenteile, einschließlich Samen,
Schößlinge,
Stängel,
Wurzeln (einschließlich Wurzelknollen)
und Pflanzenzellen, Gewebe und Organe. Der Begriff "Pflanze" umfaßt daher
auch Suspensionskulturen, Embryonen, meristematische Bereiche, Kallusgewebe,
Gametophyten, Sporophyten, Pollen und Mikrosporen. Pflanzen, die
ganz besonders für
die erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet sind, umfassen alle Pflanzen, die zur Superfamilie der
Viridiplantae gehören,
insbesondere Monokotyledonen- und
Dikotyledonen-Pflanzen, einschließlich einer Futter- oder Grobfutterleguminose,
einer Zierpflanze, eines Futtergetreides, eines Baums oder einer
Staude aus der Reihe Acacia spp., Acer spp., Actinidia spp., Aesculus
spp., Agathis australis, Albizia amara, Alsophila tricolor, Andropogon
spp., Arachis spp, Areca catechu, Astelia fragrans, Astragalus cicer,
Baikiaea plurijuga, Betula spp., Brassica spp., Bruguiera gymnorrhiza,
Burkea africana, Butea frondosa, Cadaba farinosa, Calliandra spp,
Camellia sinensis, Canna indica, Capsicum spp., Cassia spp., Centroema
pubescens, Chaenomeles spp., Cinnamomum cassia, Coffea arabica,
Colophospermum mopane, Coronillia varia, Cotoneaster serotina, Crataegus
spp., Cucumis spp., Cupressus spp., Cyathea dealbata, Cydonia oblonga,
Cryptomeria japonica, Cymbopogon spp., Cynthea dealbata, Cydonia
oblonga, Dalbergia monetaria, Davallia divaricata, Desmodium spp.,
Dicksonia squarosa, Diheteropogon amplectens, Dioclea spp, Dolichos
spp., Dorycnium rectum, Echinochloa pyramidalis, Ehrartia spp.,
Eleusine coracana, Eragrestis spp., Erythrina spp., Eucalyptus spp.,
Euclea schimperi, Eulalia villosa, Fagopyrum spp., Feijoa sellowiana,
Fragaria spp., Flemingia spp, Freycinetia banksii, Geranium thunbergii,
Ginkgo biloba, Glycine javanica, Gliricidia spp, Gossypium hirsutum,
Grevillea spp., Guibourtia coleosperma, Hedysarum spp., Hemarthia
altissima, Heteropogon contortus, Hordeum vulgare, Hyparrhenia rufa,
Hypericum erectum, Hyperthelia dissoluta, Indigo incamata, Iris
spp., Leptarrhena pyrolifolia, Lespediza spp., Lettuca spp., Leucaena
leucocephala, Loudetia simplex, Lotonus bainesii, Lotus spp., Macrotyloma
axillare, Malus spp., Manihot esculenta, Medicago sativa, Metasequoia
glyptostroboides, Musa sapientum, Nicotianum spp., Onobrychis spp.,
Ornithopus spp., Oryza spp., Peltophorum africanum, Pennisetum spp.,
Persea gratissima, Petunia spp., Phaseolus spp., Phoenix canariensis,
Phormium cookianum, Photinia spp., Picea glauca, Pinus spp., Pisum
sativum, Podocarpus totara, Pogonarthria fleckii, Pogonarthria squarrosa,
Populus spp., Prosopis cineraria, Pseudotsuga menziesii, Pterolobium
stellatum, Pyrus communis, Quercus spp., Rhaphiolepsis umbellata,
Rhopalostylis sapida, Rhus natalensis, Ribes grossularia, Ribes
spp., Robinia pseudoacacia, Rosa spp., Rubus spp., Salix spp., Schyzachyrium sanguineum,
Sciadopitys verticillata, Sequoia sempervirens, Sequoiadendron giganteum,
Sorghum bicolor, Spinacia spp., Sporobolus fimbriatus, Stiburus
alopecuroides, Stylosanthos humilis, Tadehagi spp, Taxodium distichum,
Themeda triandra, Trifolium spp., Triticum spp., Tsuga heterophylla,
Vaccinium spp., Vicia spp., Vitis vinifera, Watsonia pyramidata,
Zantedeschia aethiopica, Zea mays, Amaranth, Artischocke, Spargel,
Brokkoli, Rosenkohl, Kohl, Canola, Karotte, Blumenkohl, Sellerie,
Staudenkohl, Flachs, Grünkohl,
Linse, Raps, Okra, Zwiebel, Kartoffel, Reis, Sojabohne, Stroh, Zuckerrübe, Zuckerrohr,
Sonnenblume, Tomate, Kürbis
und Tee, Bäume
und Algen unter anderem. Gemäß einem
bevorzugten Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die Pflanze eine
Erntepflanze, wie Sojabohne, Sonnenblume, Canola, Alfalfa, Raps,
Baumwolle, Tomate, Kartoffel, Tabak, Kürbis, Papaya, Pappel, Leguminosa,
Flachs, Lupinus oder Sorghum. Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Pflanze eine monokotyledone Pflanze,
wie Zuckerrohr, weiterhin bevorzugt eine Getreidepflanze, wie Reis,
Mais, Weizen, Gerste, Hirse, Roggen oder Hafer.
-
Die
Erfindung stellt zudem ein Verfahren bereit zum Vorantreiben und/oder
zum Regulieren der Expression einer Nukleinsäure in einer Pflanze oder Pflanzenzelle,
das folgendes umfaßt:
- (a) Operatives Verknüpfen einer Nukleinsäure mit
einer erfindungsgemäßen isolierten
Nukleinsäure,
wie vorstehend beschrieben, wie mit SEQ ID NO 18 oder einer Variante
oder einem Fragment davon, sowie
- (b) Einführen
des erhaltenen Genkonstrukts in eine Pflanze oder Pflanzenzelle.
-
Vorzugsweise
ist die operativ verknüpfte
Nukleinsäure
von (a) heterolog zu den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren.
-
Dieses
Verfahren kann zudem die Kultivierung der transformierten Pflanze
oder Pflanzenzelle unter Bedingungen umfassen, die das Wachstum,
die Regeneration und/oder die Reifung fördern.
-
Darüber hinaus
kann die Expression der operativ verknüpften Nukleinsäure in bestimmten
Zellen, Geweben oder Organen einer Pflanze vorangetrieben und/oder
reguliert werden. Demgemäß stellt
die Erfindung ein Verfahren bereit, wie vorstehend beschrieben,
wobei die Expression eine konstitutive Expression oder eine gewebespezifische
Expression ist. Für
diese Ausführungsformen
wird auf den Abschnitt Beispiele Bezug genommen, in dem die spezifischen
Expressionsmuster der erfindungsgemäßen Promoter beschrieben sind
und verschiedene Typen der gewebespezifischen Expression ausführlich beschrieben
sind.
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ferner die Verwendung einer isolierten Nukleinsäure, wie hier vorstehend definiert,
um die Expression einer operativ verknüpften Nukleinsäure voranzutreiben
und/oder zu regulieren.
-
Der
Fachmann erkennt, daß die
Bereitstellung der SEQ ID NO 18 die Werkzeuge zur Isolation ähnlicher
Promoter leicht zugänglich
macht, die im wesentlichen Sequenzidentität zu SEQ ID NO 18 besitzen.
Weiterhin macht die Bereitstellung der SEQ ID NO 40 (CDS, die dem
erfindungsgemäßen Promoter
entspricht, siehe Tabelle 1) die Werkzeuge zur Isolation ähnlicher
Promoter leicht zugänglich,
unter denen die verwandten CDSs im wesentlichen Sequenzidentität zur SEQ
ID NO 40 aufweisen können.
Daher umfaßt
die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Isolation von Nukleinsäuren, welche
die Expression einer operativ verknüpften Nukleinsäure voranzutreiben
und/oder zu regulieren vermögen,
umfassend das Screening einer Nukleinsäuresequenz-Datenbank, um Homologa
der Sequenz, die durch SEQ ID NO 18 oder SEQ ID NO 40 dargestellt
wird, zu finden. Anschließend
werden diese Homologa dazu verwendet, eine Bank mit genomischer
DNA zu screenen, wobei die Bank zum Beispiel aus dem Ursprungsorganismus
des vorstehend erwähnten
Homologons hergestellt ist. Das Screeningverfahren kann zum Beispiel
Hybridisierung umfassen. Anschließend wird die genomische DNA,
die mit dem Homologon übereinstimmt,
analysiert, um die Transkriptionsinitiationsstelle und die Translationsinitiationsstelle
des Gens, das dem Homologon entspricht, zu identifizieren. Zuletzt
werden spezifische Primer zur Amplifikation einer Nukleinsäure gestaltet,
die in dem Bereich stromaufwärts
(am 5'-Ende) der Translationsinitiationsstelle
lokalisiert ist.
-
Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich auf die Identifikation regulatorischer
Proteine, die an der Regulation der Aktivität der erfindungsgemäßen Promoter
beteiligt sind. Eine solche Identifikation kann unter Verwendung
eines Hefe-One-Hybrid-Systems erreicht werden. Bei einem solchen
Hefe-One-Hybrid-System ist die Sequenz gemäß SEQ ID NO 18 operativ mit
dem GAL-Transkriptionsaktivator
verknüpft
und wird in eine Hefezellkultur transformiert. Diese Hefezellkultur
wird wiederum mit einer Bank von Konstrukten transformiert, die
Kandidaten-Regulationsfaktoren codiert.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachstehenden
Figuren beschrieben, worin:
-
1 eine
allgemeine schematische Darstellung eines Promoters zeigt. Regulatorische
Elemente sind Sequenzen, die zum Beispiel für eine spezielle und/oder zeitliche
Regulation der Promoteraktivität
verantwortlich sein können.
Der minimale Promoter ist die minimale Sequenz, die notwendig und
ausreichend ist, um die Expression voranzutreiben. Er umfaßt eine
TATA-Box, die notwendig ist, um die RNA-Polymerase II genau an die
Transkriptionsinitiationsstelle zu lenken. Das Transkriptionsinitiationselement
(INR) umfaßt
die Transkriptionsinitiationsstartstelle. Der 5'-untranslatierte Bereich (5'UTR) ist der Bereich,
der in Prä-Boten-RNA und gegebenenfalls
in mRNA transkribiert wird, aber nicht in Protein translatiert wird.
Das Translations-initiationscodon wird durch den Startcodon ATG
dargestellt.
-
2 ist
eine Karte des Vektors p4581, der zur Expression eines β-Glucuronidase-(GUS-)Gens
in Pflanzen unter der Kontrolle eines der erfindungsgemäßen Promoter
verwendbar ist. Dieser binäre
Vektor umfaßt
eine Gateway-Rekombinationskassette, die für die Rekombinationsklonierung
eines der erfindungsgemäßen Promoter
vor das Escherichia-coli-β-Glucuronidase-(GUS-)Gen geeignet
ist. Diese Kassette enthält
ein Chloramphenicolresistenzgen (CamR) und das Suizidgen ccdB zur
Gegenselektion nicht-rekombinierter Plasmide. Diese GUS-Expressionkassette
umfaßt
zudem die doppelte Terminatorsequenz T-zein und T-rbcS-deltaGA.
Diese Expressionskassette befindet sich im linken Rand (LB-Repeat, LB Ti C58)
und im rechten Rand (RB-Repeat, RB Ti C58) des Nopalin-Ti-Plasmids.
In diese Randbereiche sind auch selektierbare Markergene und ein
screenbares Markergene kloniert, die jeweils unter der Kontrolle
eines konstitutiven Promoters und einer Terminatorsequenz stehen.
Dieser Vektor enthält
auch einen Replikationsursprung (pBR322) für die Replikation in Bakterien
und einen bakteriellen selektierbaren Marker (Spe/SmeR) für die Selektion
in Bakterien.
-
Die
folgenden Figuren zeigen die Ergebnisse der GUS-Färbungen
von Pflanzen oder Pflanzenteilen, die mit dem Reportervektor p4581
transformiert wurden, der einen erfindungsgemäßen Promoter trägt, der operativ
mit dem Reportergen GUS verknüpft
ist. Pflanzen, die als "C-Pflanzen" bezeichnet sind,
sind transgene Pflanzen, die bis zu etwa 5 cm gewachsen sind; Pflanzen,
die als "B-Pflanzen" bezeichnet sind,
sind bis etwa 10 cm gewachsen; und Pflanzen, die als "A-Pflanzen" bezeichnet sind, sind bis zur Reife
ausgewachsen. Diese A-Pflanzen werden dazu verwendet, verschiedene
Gewebeproben von alten Blättern,
jungen Blättern und
Samen zu sammeln.
-
3 zeigt
das Expressionsmuster von PRO0170 (High-Mobility-Group-Protein,
SEQ ID NO 18). Die GUS-Färbung ist
in der ganzen Pflanze stark sichtbar, wie durch die "B-Pflanzen" (A) und verschiedene
Gewebe, wie alte Blätter,
junge Blätter
und Samen (B) sowie Calli (C) (konstitutive Expression) veranschaulicht wird.
-
Beispiele
-
Der
erfindungsgemäße Promoter
wurde als eine DNA-Region
isoliert, die etwa 1,2 kb der Sequenz stromaufwärts des Translationsinitiationscodons
(d.h. des ersten ATG, wobei das Codon ausgeschlossen wurde) des
Reisgens, welches das High-Mobility-Group-Protein (AP004004) codiert, überspannt.
Zur Bestimmung der Nukleinsäuresequenz
und des Expressionsmusters wurde nach dem folgenden Verfahren vorgegangen: Zuerst
wurden In-silico-Untersuchungen an genomischen Reissequenzen durchgeführt. Verfahren,
die auf automatisierten Vorhersageprogrammen beruhen, um promotorartige Nukleinsäuresequenzen
zu lokalisieren, sind jedoch sogar für die Lokalisation der am besten
charakterisierten Promoterkontrollelemente, wie der TATA-Box und
das Transkriptionsinitiationselement (INR) höchst fehleranfällig. Auch
ist die In-silico-Bestimmung des
Expressionsmusters äußerst spekulativ.
Um eindeutige Daten über
die Nukleinsäuresequenz
und das Expressionsmuster der Promoter zu erhalten, wurden daher
In-vivo-Untersuchungen durchgeführt,
die folgendes umfaßten:
(i) die Isolation der Promoternukleinsäuresequenz; (ii) das operative
Verknüpfen
eines Reportergens mit dem Promoter und Einführen des entstandenen Genkonstrukts
in einen Wirtsorganismus; (iii) Anziehen der transformierten Wirtszelle
unter Bedingungen, welche die Expression des Reportergens erlauben,
und (iv) Bestimmung der Reportergenaktivität in den verschiedenen Geweben
des Wirtsorganismus. Diese Verfahren werden nun detaillierter beschrieben.
-
Beispiel 1. Identifizierung und Isolierung
der Promoter Identifizierung von Reis-ESTs, der entsprechenden Gene
und ihre Stellung im Reisgenom
-
Sequenzdatenbanken
mit Reissequenzen wurden auf Expressed Sequence Tags (ESTs) aus
Reis durchsucht. Anschließend
wurde ein "In-silico"-Northern-Blot durchgeführt, um
die Identifizierung der EST-Familien zu ermöglichen, die stark exprimiert
werden oder für
ein bestimmtes Organ spezifisch sind. Diese Analyse umfaßte die
Standardisierung der Anzahl an ESTs, die aus verschiedenen Pflanzenorganen
isoliert wurden. Die EST-Familien mit einer interessanten Verteilung
unter den Quellen-cDNA-Banken wurden für die weitere Analyse und für Sequenzhomologiesuchen
ausgewählt.
Nach Sequenzhomologiesuchen in Kombination mit dem Durchsuchen wissenschaftlicher
Daten wurden die Gene, die jenen Familien von ESTs entsprechen, aus
Sequenzdatenbanken identifiziert, und eine (mutmaßliche)
Funktion und ein entsprechender Genname wurden angegeben (siehe
Tabelle 1). Anschließend
wurde die entsprechende Promoterregion durch das nachstehende Verfahren
isoliert. In einem ersten Schritt wurde die TIGR-Datenbank durchsucht,
um ein Tentative Contig zu finden, das einer EST-Familie entspricht.
Die Sequenzhomologie wurde unter Verwendung von Standard-Computerprogrammen,
wie Blast N, unter Verwendung von Standardparametern gefunden (üblicherweise
G Kosten zum Öffnen
einer Lücke
= 5, E Kosten zum Ausweiten einer Lücke = 2, q Strafe für einen
Mismatch im Blast-Laufabschnitt
= –3,
r Belohnung für
eine Übereinstimmung
im Blast-Laufabschnitt = 1, e Erwartungswert = 10,0, W Wortlänge = 11,
v Anzahl an One-Line-Beschreibungen = 100, b Anzahl an Alignments,
die angezeigt werden können
= 100, Matrix = BLOSUM62). Die TIGR-Datenbank (The Institute for
Genomic Research) stellt Tentative Contigs (TC) bereit, die Sequenzvorhersagen
sind, die auf dem Contigaufbau aller bekannter EST, sämtlicher
bekannter cDNA und rekonstruierter mRNA basieren. Die zur Identifikation
der erfindungsgemäßen Promoter
verwendeten TCs sind in Tabelle 1 dargestellt. In einem zweiten
Schritt wurden diese TCs dazu verwendet, das entsprechende Gen auf
einer genomischen Sequenz zu lokalisieren, wobei das Gen die codierende
Region sowie die Promoterregion umfaßte. Im Allgemeinen waren diese
genomischen Sequenzen BAC-Klone, die hier durch ihre Genbank-Zugangsnummer (siehe
Tabelle 1) dargestellt sind. Von diesen BAC-Klonen konnte die Sequenzidentität der Promoterregion
bestimmt werden. Tabelle 1: Die Promotersequenz ist hier
durch SEQ ID NO und Promoternummer (PRO) dargestellt. Die codierende
Sequenz (CDS), die natürlicherweise
durch den erfindungsgemäßen Promoter
vorangetrieben wird, ist mit ihrem Namen, mit der SEQ ID NO und
der Tentative-Contig-(TC-)Zugangsnummer
der TIGR-Datenbank dargestellt. Die genomischen Sequenzen (BAC-Klone
oder Gene), die eine erfindungsgemäße Promoterregion umfassen,
sind durch ihre Genbank-Zugangsnummer dargestellt.
PROM
SEQ ID NO | Prom
Nummer | CDS
Name | CDS
SEQ ID NO | CDS
TC | BAC-Klon (*oder
Gen) |
18 | PRO0170 | High-Mobility-Group-Protein | 40 | TC89846 | AP004004 |
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Identifikation und Isolation
der Promoterregionen aus Reisgenen
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Ausgehend
von der Sequenzinformation des Gens und seiner Lokalisation im Reisgenom
wurde die Promoterregionen der Gene als die DNA-Region isoliert,
die etwa 1,2 kb stromaufwärts
des Translationsinitiationscodons (d.h. des ersten ATG) überspannte,
wobei das Codon ausgeschlossen wurde. Wenn eine dazwischenliegende
Sequenz, wie ein Intron, in der 5'-untranslatierten Region des Gens vorhanden
war, wurde die isolierte DNA-Region als die Region verwendet, die
etwa 1,2 kb plus die Länge
der dazwischenliegenden Sequenz überspannte.
Die Promoterregionen wurden aus genomischer DNA von Oryza sativa
Japonica oder ausnahmsweise von Oryza sativa Indica über PCR
unter Verwendung spezifischer Primer isoliert. Diese spezifischen
Primer umfassen AttB-Rekombinationsstellen,
die für
die Rekombinationsklonierung der isolierten Promoterregion geeignet
sind.
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Diese
spezifischen Primer sind hier als SEQ ID NO 45 bis 88 dargestellt
und in Tabelle 2 aufgelistet. Die Bedingungen für die PCR waren wie folgt:
1 Zyklus von 2 min bei 94°C,
35 Zyklen von 1 min bei 94°C,
1 min bei 58°C
und 2 min bei 68°C
und 1 Zyklus von 5 min bei 68°C.
Die Länge
des erwarteten PCR-Fragments ist ebenfalls in Tabelle 2 angegeben.
Das entsprechende PCR-Fragment wurde aus der PCR-Reaktionsmischung über Gelelektrophorese
und anschließende
Reinigung unter Verwendung des Zymoclean Gel DNA Recovery Kit (Zymo
Research, Orange, Kalifornien) gereinigt. Tabelle 2: Übersicht über die Primer, die zur Isolation
der erfindungsgemäßen Reispromoter
verwendet wurden, und die Länge
der Reispromoterregionen
Promoter SEQ
ID NO | Promoter Nummer | Prom
Länge | Vorwärts-Primer SEQ ID NO | Vorwärts-Primer | reverser
Primer SEQ ID NO | reverser
Primer |
18 | PRO0170 | 1130 | 62 | prm3772 | 84 | prm3773 |
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Beispiel 2. Klonierung von Promoter-GUS-Reportervektoren
zur Pflanzentransformation
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Das
gereinigte PCR-Fragment des Beispiels 1, das den erfindungsgemäßen Promoterregionen
entspricht, wurde in das Entry-Plasmid pDONR201 des GatewayTM-Systems
(Life Technologies) unter Verwendung der "BP-Rekombinationsreaktion" kloniert. Die Identität und die
Basenpaarzusammensetzung des klonierten Inserts wurde durch Sequenzierung
bestätigt,
und zusätzlich
wurde das erhaltene Plasmid über
Restriktionsspaltungen getestet.
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Um
den erfindungsgemäßen Promoter
vor ein Reportergen zu klonieren, wurde der Entry-Klon des Beispiels
1 anschließend
in einer "LR-Rekombinationsreaktion" (GatewayTM) mit dem Bestimmungsvektor p4581 verwendet.
Dieser Bestimmungsvektor war derart gestaltet, daß er den
erfindungsgemäßen Promoter über die
Substitution der Gateway-Rekombinationskassette vor dem GUS-Gen
operativ mit dem β-Glucuronidase-(GUS-)Gen
aus Escherichia coli verknüpfte.
Zudem ist dieser Bestimmungsvektor zur Transformation von Pflanzen
geeignet und umfaßt
innerhalb der linken und rechten Randbereiche der T-DNA die erhaltene Promoter-GUS- Kassette sowie selektierbare
Marker und screenbare Markerkassetten (siehe 2). Der
erhaltene Reportervektor, der den erfindungsgemäßen Promoter operativ mit GUS
verknüpft
umfaßt,
wird anschließend
in den Agrobacterium-Starm LBA4044 und danach in Reispflanzen unter
Verwendung von Standardtransformationsverfahren transformiert.
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Beispiel 3. Expressionsmuster der Promoter-GUS-Reporterkassette
in Pflanzen
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Aufzucht und Ernte von transgenen Pflanzen
oder Pflanzenteilen in verschiedenen Stadien (C-Pflanzen, B-Pflanzen und A-Pflanzen)
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Für das Promoter-GUS-Reporter-Konstrukt
wurden 3 transgene T0-Reispflanzen aus transformierten Zellen erzeugt.
Die Pflanzenaufzucht wurde unter normalen Bedingungen durchgeführt. Die
erste transgene Pflanze wurde für
die GUS-Färbung
geopfert, als sie eine Größe von etwa
5 cm erreicht hatte, wobei die Pflanze hier als "C-Pflanze" bezeichnet wird. Die zweite transgene
Pflanze wurde für
die GUS-Färbung
geopfert, als sie eine Größe von etwa
10 cm erreicht hatte, wobei die Pflanze hier als "B-Pflanze" bezeichnet wird.
Die dritte transgene Pflanze wurde für die Samenbildung aufbewahrt
und wird hier als "A-Pflanze" bezeichnet. Die GUS-Färbung wurde
an vollständigen
C- und B-Pflanzen
durchgeführt.
An A-Pflanzen wurde die GUS-Färbung an
Blattstücken,
Blüten
und Abschnitten von Samen in verschiedenen Entwicklungsstadien durchgeführt. Man
ließ A-Pflanzen
Samen bilden, die nach der Ernte zur Bestätigung des Expressionsmusters
in T1-Pflanzen verwendet wurden.
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GUS-Färbung
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Die
geopferten Pflanzen oder Pflanzenteile wurden mit 90%igem eiskaltem
Aceton bedeckt und 30 min bei 4°C
inkubiert. Nach 3maligem Waschen für 5 min mit Tris-Puffer [15,76 g Trizma-HCl
(Sigma T3253) + 2,922 g NaCl in 1 l bidest. Wasser, das mit NaOH
auf pH 7,0 eingestellt war] wurde das Material mit einer Tris/Ferricyanat/X-Gluc-Lösung [9,8
ml Tris-Puffer + 0,2 ml Ferricyanat-Stammlösung (0,33 g Kaliumferricyanat
(Sigma P3667) in 10 ml Tris-Puffer) + 0,2 ml X-Gluc-Stammlösung (26,1 mg X-Gluc (Europa
Bioproducts ML 113A) in 500 μl
DMSO)] bedeckt. Es wurde für
15 bis 30 Minuten eine Vakuuminfiltration angewendet. Die Pflanzen
oder Pflanzenteile wurden für
bis zu 16 Stunden bei 37°C
inkubiert, bis die Entwicklung von blauer Farbe sichtbar wurde.
Die Proben wurden dreimal für
5 Minuten mit Tris-Puffer gewaschen. Das Chlorophyll wurde in einer
Ethanol-Reihe von 50%, 70% und 90% (jeweils für 30 Minuten) extrahiert.
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Expressionsmuster des erfindungsgemäßen Promoters
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Das
Expressionsmuster des erfindungsgemäßen Reispromoters ist in Tabelle
3 zusammengefaßt. Tabelle 3: Expressionsmuster des erfindungsgemäßen Reispromoters
PRO
SEQ ID NO | Promoternummer | Promotorname | Expressionsmuster |
18 | PRO0170 | High-Mobility-Group-Protein | stark
konstitutiv |
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Die
folgenden Absätze
beschreiben ausführlicher
die beobachteten Expressionsmuster der erfindungsgemäßen Promoter.
Die Beobachtungen beruhen auf der visuellen Untersuchung der wie
vorstehend beschrieben GUS-gefärbten
Gewebe. Es sollte selbstverständlich
sein, daß bei
einigen Promoter die Expression schwach sein kann und daß die Expression
in bestimmten Geweben nur mit sehr empfindlichen Nachweisverfahren
sichtbar sein kann.
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PRO170 – SEQ ID NO 18 – High-Mobility-Group-Protein
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Es
wurde 1 Konstrukt (OS1434) untersucht. 23 Calli, 21 C-, 21 B-Pflanzen
und 14 A-Pflanzen wurden analysiert. Eine Expression wurde in den
Calli (52%) und in den Wurzeln (51%) von C-Pflanzen beobachtet. Darüber hinaus
wurde eine starke Expression in jungen Blättern (81%) von C-Pflanzen,
in Wurzeln (86%) von B-Pflanzen
und in jungen Blättern
(86%) von B-Pflanzen beobachtet. In A-Pflanzen gab es eine starke
Expression in jungen Blättern
(75%), alten Blättern
(43%), im Embryo und im Aleuron, aber eine schwächere Expression im Endosperm
(82%). Es wurde geschlossen, daß der
Promoter PRO170 zur starken konstitutiven Expression geeignet ist.
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Beispiel 4. Stabilität des Expressionsmusters des
erfindungsgemäßen Promoters
in weiteren Generationen
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Die
vorstehend erwähnten
Analysen wurden an T0-Pflanzen
durchgeführt,
die von den transformierten Geweben stammten. Die Stabilität der Promoteraktivität in den
nächsten
Generationen oder Nachkommenpflanzen der der ursprünglichen
T0-Pflanze, den sogenannten T1- und
T2-Pflanzen, wurde wie folgt untersucht. Die mit den Reporterkonstrukten
wie in den vorstehenden Abschnitten des Beispiels 2 erwähnt transformierte
T0-Pflanze wurden
bis zur Reife herangezogen (A-Pflanzen), wovon die Samen (T1-Samen)
geerntet und ausgesät
wurden, um T1-Nachkommenpflanzen zu erzeugen. Diese Pflanzen wurden
analysiert, wie vorstehend in Beispiel 3 beschrieben, und man ließ die A-T1-Pflanzen
zur Reife kommen und T2-Samen abwerfen.
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Das
Expressionsmuster des erfindungsgemäßen Promoters wurde in T0-Pflanzen,
T1-Samen, T1-Pflanzen und T2-Samen sowie in allen Geweben (einschließlich Samen
und Samengeweben) untersucht, wie in Beispiel 3 beschrieben. Das
spezifische Expressionsmuster, wie von den T0- und T1-Samen aufgezeichnet
und in Beispiel 3 beschrieben, wurden in der folgenden T1-Generation
und den T2-Samen bestätigt.
Es wird geschlossen, daß das Expressionsmuster
der erfindungsgemäßen Promoter
an Pflanzen nachfolgender Generationen stabil vererbt wird.
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Beispiel 5. Stabilität des Expressionsmusters des
erfindungsgemäßen Promoters
in anderen Pflanzen
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Die
vorstehend erwähnten
Pflanzenanalysen wurden an Reispflanzen durchgeführt. Diese Wahl basierte auf
der praktischen Überlegung,
daß gentechnologische
Veränderung
von Pflanzen für
Erntepflanzen am profitabelsten ist. Auch in andere Erntepflanzen,
wie zum Beispiel Zea Mays, werden die Reporterkonstrukte, welche
die erfindungsgemäßen Promoter
umfassen, eingeführt,
und transformierte Pflanzen werden untersucht, wie hier vorstehend
beschrieben. Das Expressionsmuster der erfindungsgemäßen Promoter
ist unter Pflanzen konserviert. Daher ist der erfindungsgemäße Promoter
auch dazu geeignet, die Expression einer operativ verknüpften Nukleinsäure in Monokotyledonen,
wie Mais, voranzutreiben und/oder zu regulieren.
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Für viele
andere Zwecke, wie Forschung und Gartenbau, werden (kleine) Kräuter genetisch
verändert, wobei
Promoter verwendet werden. Daher werden die Reporterkonstrukte,
welche die erfindungsgemäßen Promoter
umfassen, in andere Pflanzenspezies eingeführt, wie zum Beispiel in Arabidopsis
thaliana, und transformierte Pflanzen werden wie vorstehend beschrieben
untersucht. Die Expressionsmuster des erfindungsgemäßen Promoters
ist unter Pflanzen konserviert. Daher ist der erfindungsgemäße Promoter
auch dazu geeignet, die Expression einer operativ verknüpften Nukleinsäure in anderen
Pflanzenspezies, wie zum Beispiel Dikotyledonen, wie Arabidopsis,
voranzutreiben und/oder zu regulieren.
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