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Die
Erfindung betrifft implantierbare medizinische Vorrichtungen und
insbesondere implantierbare medizinische Vorrichtungen, die ein
Mikroelektromechanik-System (MEMS) aufweisen.
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Eine
implantierbare medizinische Vorrichtung (IMD) kann von einem oder
mehreren Elementen wie z.B. Sensoren Signale aufnehmen oder auf sie übertragen.
Ein Sensor kann auf einen abgetasteten Zustand im Körper ansprechen,
z.B. elektrische Aktivität,
Blutdruck, Blutzusammensetzung, oder eine mechanische Eigenschaft.
Sensoren, die auf abgetastete Zustände ansprechen, können eine
klinisch wichtige Größe detektieren
oder messen.
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Eine
IMD kann auch mit einem Element kommunizieren, welches eine oder
mehr therapeutische Funktionen bereitstellen kann. Beispielsweise
kann eine Elektrode einen therapeutischen Elektroschock an benachbartes
Gewebe abgeben. Einige Elemente können sowohl Abtastungs- als
auch therapeutische Funktionen ausführen. Viele Elemente erfordern
eine Energiequelle, um zu arbeiten oder um Signale an eine IMD zu übertragen.
Herkömmliche
Sensoren können
beispielsweise von einer dafür
vorgesehenen Batterie oder von der IMD, die üblicherweise eine Batterie
aufweist, Energie aufnehmen. Eine IMD liefert Energie herkömmlicherweise
an einen Sensor mittels einer Leitung, welche einen Stromleiter
aufweist.
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Allgemein
ist die Erfindung auf Elemente gerichtet, welche von einer implantierbaren,
bewegungsaktivierten Energiequelle Energie aufnehmen. Eine bewegungsaktivierte
Energiequelle wandelt mechanische Energie in Form von Bewegung in
elektrische Energie um. Wenn sich die bewegungsaktivierte Energiequelle
bewegt, erzeugt die bewegungsaktivierte Energiequelle elektrische
Energie, welche in einer Energiespeichervorrichtung wie einem Kondensator
gespeichert werden kann. Diese elektrische Energie kann das Element
speisen.
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Ein
Mikroelektromechanik-System-(MEMS)Beschleunigungsmesser kann zur
Erzeugung elektrischer Energie als Reaktion auf eine Bewegung verwendet
werden. Ein MEMS-Beschleunigungsmesser kann ein oder mehr kapazitive
Elemente aufweisen, deren Geometrie sich ändert, wenn der MEMS-Beschleunigungsmesser
Bewegungsänderungen
unterworfen wird. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung kann der MEMS-Beschleunigungsmesser
in Nachbarschaft zum Herzgewebe verwendet werden und kann durch
die natürlichen
Bewegungen des schlagenden Herzens hüpfen, wackeln, schaukeln oder
verdreht werden. Der MEMS-Beschleunigungsmesser wandelt einen Teil dieser
Bewegungen in elektrische Energie um, welche gespeichert und zur
Speisung eines Elements verwendet werden kann.
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit:
einem in einen
menschlichen Körper
implantierbaren Generator zur Umwandlung mechanischer Energie in elektrische
Energie;
einer Energiespeichervorrichtung zur Aufnahme der elektrischen
Energie von dem Generator und zur Speicherung der elektrischen Energie;
und
einem in einen menschlichen Körper implantierbaren Element
zur Aufnahme von Energie von der Energiespeichervorrichtung;
dadurch
gekennzeichnet, dass der Generator einen Mikroelektromechanik-System-(MEMS)Beschleunigungsmesser
mit einem oder mehreren kapazitiven Elementen aufweist, deren Geometrie
sich als Reaktion auf Bewegung eines Organs des menschlichen Körpers ändert, in
dessen Nähe
sich der implantierte Generator befindet, was eine Änderung
in der Kapazität
des Beschleunigungsmessers bewirkt. Der Generator kann einen oder
mehr MEMS-Beschleunigungsmesser in verschiedenen Ausgestaltungen aufweisen.
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Die
Erfindung kann einen oder mehr erfinderische Ausführungsformen
bzw. erfinderische Aspekte bieten. Ein Element, das von einer bewegungsaktivierten
Energiequelle gespeist wird, ist nicht auf eine eigens vorgesehene
Batterie oder auf Energie von einer IMD angewiesen. Demzufolge kann
die Anzahl elektrischer Verbindungen zwischen der IMD und dem Element
reduziert werden. In manchen Fällen
kann jede physische Verbindung zwischen dem Element und der IMD
entfallen. Stattdessen können das
Element und die IMD für
drahtlose Kommunikation ausgelegt sein. Weniger Verbindungen ermöglichen
einen vereinfachten Leitungsaufbau, und die Leitung und das Element
können
stabiler ausgeführt sein.
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Zusätzlich kann
die Erfindung Platz einsparen. Das Element braucht keine sperrige
Batterie, so dass das Element kleiner und vielseitiger sein kann. Die
bewegungsaktivierte Energiequelle ist ebenfalls klein und Platz
sparend. Außerdem
verbraucht sich eine bewegungsaktivierte Energiequelle nicht wie eine
Rattere, sondern kann auf unbestimmte Zeit Energie erzeugen. Die
bewegungsaktivierte Energiequelle kann benachbart zu einem sich
bewegenden Organ angeordnet werden, z.B. dem Gastrointestinalsystem
oder dem Zwerchfell und kann aus den Bewegungen des Organs Energie
erzeugen. Bei Anordnung nahe dem Herzen, so dass sich die bewegungsaktivierte
Energiequelle mit jedem Herzschlag bewegt, erzeugt die bewegungsaktivierte
Energiequelle weiterhin Energie, so lange das Herz schlägt.
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Einzelheiten
zu einer oder mehr Ausführungsformen
der Erfindung sind in den beigefügten Zeichnungen
und in der folgenden Beschreibung dargelegt. Weitere Merkmale, Ausgestaltungen
und wesentliche Elemente der Erfindung werden aus der Beschreibung
und den Zeichnungen sowie aus den Ansprüchen deutlich.
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1 ist
eine schematische Darstellung eines menschlichen Herzens mit einer
implantierbaren medizinischen Vorrichtung und einer Leitung, die
sich von der implantierbaren medizinischen Vorrichtung zum Herzen
erstreckt.
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2 ist
eine Seitenansicht im Querschnitt einer Ausführungsform des distalen Endes
der in 1 gezeigten Leitung.
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3 ist
ein Blockschaltbild und zeigt eine beispielhafte Ausführung einer
bewegungsaktivierten Energiequelle, welche Energie an ein Element
liefert.
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4 ist
ein Schaltbild, das eine Ausführung einer
bewegungsaktivierten Energiequelle darstellt.
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5 ist
ein weiteres Schaltbild, das eine weitere Ausführung einer bewegungsaktivierten
Energiequelle darstellt.
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1 ist
eine schematische Darstellung und zeigt ein menschliches Herz 10 eines
Patienten, mit einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung (IMD) 12.
Die in 1 gezeigte IMD 12 ist ein Schrittmacher,
welcher eine Schrittmacher- und Abtastleitung 14 aufweist.
Die Leitung 14 weist einen langgestreckten Leitungskörper mit
einem proximalen Ende und einem distalen Ende auf. Das proximale
Ende der Leitung 14 ist mit dem Anschlussmodul 16 einer hermetisch
abgeschlossenen Umhüllung 18 verbunden.
Eine Elektrode 20 am distalen Ende der Leitung 14 ist
in der rechten Herzkammer 22 des Herzens 10 angeordnet.
Die IMD 12 erfasst elektrische Signale, welche die Depolarisierung
und Repolarisierung des Herzens 10 begleiten, über die
Elektrode 20 und die Leitung 14. Die IMD 12 erzeugt
ferner Schrittmacherimpulse, welche über die Leitung 14 an
die Elektrode 20 geliefert werden und die eine Depolarisierung
von Herzgewebe in der Nachbarschaft der Elektrode 20 verursachen.
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Ein
Sensor 24 ist benachbart zum distalen Ende der Leitung 14 angeordnet
und ist in der rechten Herzkammer 22 angeordnet. Der Sensor 24 kann ein
Element sein, welches eine klinisch wichtige physiologische Größe detektiert
oder misst. Beispielsweise kann der Sensor 24 ein Drucksensor
sein, der auf den Blutdruck in der rechten Herzkammer 22 anspricht,
oder ein Sauerstoffsensor, der auf die Sauerstoffkonzentration im
Blut anspricht. Der Sensor 24 kann ein pH-Wertsensor oder
ein Glucosesensor oder ein anderer Sensor sein, der auf die Blutzusammensetzung
anspricht. Der Sensor 24 kann auch eine Vorrichtung aufweisen,
welche auf die Aktivitäten
oder mechanischen Eigenschaften des Organs anspricht, beispielsweise
ein Dehnungsmessstreifen, ein Bewegungssensor oder ein Kontraktilitätssensor.
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Die
Erfindung wird zwar bezüglich
eines Sensors beschrieben, jedoch schließt die Erfindung auch Ausführungsformen
mit anderen Elementen als Sensoren ein. Die Erfindung schließt Ausführungsformen
ein, welche ein Element aufweisen, welches Therapie verabreicht,
oder ein Element, welches therapeutische und Abtastfunktionen ausübt. Eine
Elektrode, welche elektrische Aktivität detektieren und therapeutische
Elektroschocks abgeben kann, ist ein Beispiel für ein Element, welches therapeutische
und Abtastfunktionen ausüben
kann. Die Erfindung kann auch mit einem Element ausgeführt werden,
welches die durch eine andere medizinische Vorrichtung verabreichte
Therapie steuert, beispielsweise einem Neurostimulator oder einer
Vorrichtung, welche die Abgabe von Medikamenten oder anderen therapeutischen
Substanzen aus einem implantierten Reservoir steuert.
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Der
Sensor 24 kann wie andere Elemente eine Energiequelle erfordern.
Der Sensor 24 kann zum Detektieren oder Messen der erfassten
Zustände
Energie benötigen.
Der Sensor 24 kann auch Energie benötigen, um an die IMD 12 ein
Signal zu übertragen,
welches die Reaktion des Sensors 24 auf den erfassten Zustand
anzeigt. Auch andere Funktionen des Sensors 24 können Energie
erfordern. Der Sensor 24 nimmt von einer bewegungsaktivierten Energiequelle
(nicht gezeigt), welche dem Sensor 24 benachbart ist, Energie
auf. Die bewegungsaktivierte Energiequelle wandelt mechanische Energie,
d.h. Bewegung, in elektrische Energie um und speichert diese Energie
in einer Energiespeichervorrichtung. Der Sensor 24 nimmt
von der Energiespeichervorrichtung Energie auf und nützt diese.
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Praktisch
verhält
sich die bewegungsaktivierte Energiequelle wie ein implantierbarer
Stromgenerator, welcher den Sensor 24 speist. In der in 1 gezeigten
Ausführungsform
kann die bewegungsaktivierte Energiequelle am distalen Ende der
Leitung 14 angeordnet sein. Wenn das Herz 10 schlägt, bewegt
sich das distale Ende der Leitung 14. Darüber hinaus
sind die Bewegungsgröße und -richtung
nicht konstant. Beispielsweise kann das distale Ende der Leitung 14 hüpfen, wackeln,
schaukeln und sich drehen, wenn sich die rechte Herzkammer 22 zusammenzieht
und entspannt. Darüber
hinaus kann sich das distale Ende der Leitung 14 aufgrund
der Bewegungen des Patienten bewegen. Die bewegungsaktivierte Energiequelle
wandelt diese mechanische Energie in elektrische Energie um, mittels
welcher der Sensor 24 gespeist wird.
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Die
in 1 gezeigte IMD 12 ist beispielhaft, und
die Erfindung ist nicht auf die gezeigte Anwendung beschränkt. Vielmehr
ist die Erfindung mit implantierbaren medizinischen Vorrichtungen
ausführbar,
welche verschiedene Schrittmacher- oder andere Therapien bereitstellen,
beispielsweise Kardioversion oder Defibrillation. Die 1 zeigt
zwar einen Einkammer-Schrittmacher mit einer einpoligen Leitung,
jedoch kann die Erfindung mit Mehrkammer-Vorrichtungen und mit Vorrichtungen
mit zweipoligen Leitungen verwirklicht werden. Die Erfindung kann
auch mit einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung verwirklicht
werden, welche gar keine Therapie verabreicht, wie einem Herzmonitor.
Die Erfindung kann ferner mit anderen implantierbaren medizinischen
Vorrichtungen verwirklicht werden, beispielsweise mit Endlosaufnahmevorrichtungen,
neurologischen Stimulatoren oder implantierbaren Wirkstoffabgabesystemen.
Die implantierbaren medizinischen Vorrichtungen müssen zum
Herzen 10 nicht benachbart sein.
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Darüber hinaus
ist die Erfindung nicht auf implantierbare medizinische Vorrichtungen
nahe dem Herzen 10 beschränkt, sondern kann mit Vorrichtungen
verwirklicht werden, welche zur Überwachung oder
Therapieabgabe für
andere Organe implantiert sind. Es kann jedoch vorteilhaft sein,
die bewegungsaktivierte Energiequelle wegen der wiederholten Bewegungen
des Herzens 10 in oder nahe dem Herzen 10 anzuordnen.
Die wiederholten Bewegungen 10 versorgen die bewegungsaktivierte
Energiequelle im wesentlichen konstant mit mechanischer Energie, welche
zur Erzeugung elektrischer Energie nutzbar ist. Auch andere Organe
oder Systeme, beispielsweise das Gastrointestinalsystem, das Zwerchfell
oder die Speiseröhre,
können
Quellen für
mechanische Energie bereitstellen.
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2 ist
eine Seitenansicht im Querschnitt einer Ausführungsform des distalen Endes
der Leitung 14 Das distale Ende der Leitung 14 weist
die Elektrode 20 auf, welche über einen Leiter 30 elektrische
Signale oder Schrittmacherstimulanzien auf die IMD 12 (in 2 nicht
gezeigt) überträgt oder
von ihr aufnimmt. Die Elektrode 20 ist mit einem Isoliermantel 32 verbunden.
Zinken 34, die von dem Mantel 32 hervorstehen,
bilden einen Fixiermechanismus, welcher das distale Ende der Leitung 14 im
Herzgewebe verankert. Eine bewegungsaktivierte Energiequelle 36 ist
innerhalb des distalen Endes der Leitung 14 angeordnet.
Wie in 1 gezeigt, kann die bewegungsaktivierte Energiequelle 36 in
einer Kapsel 38 untergebracht und über einen oder mehr Leiter 40 elektrisch
mit der IMD 12 verbunden sein. Der Leiter 40 kann
beispielsweise ein Spannungspotential an die bewegungsaktivierte
Energiequelle 36 liefern oder kann Signale zwischen der
IMD 12 und der bewegungsaktivierten Energiequelle 36 übertragen. Der
Sensor 24 ist über
den Leiter 42 elektrisch mit der bewegungsaktivierten Energiequelle 36 verbunden.
Die bewegungsaktivierte Energiequelle 36 wandelt mechanische
Energie, einschließlich
Energie in Form der Bewegungen des Herzens 10, in elektrische
Energie um. Die bewegungsaktivierte Energiequelle 36 speichert
diese Energie in einer Energiespeichervorrichtung. Der Sensor 24 nimmt über den Leiter 42 von
der Energiespeichervorrichtung Energie auf. Auf diese Weise speist
die bewegungsaktivierte Energiequelle 36 den Sensor 24.
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Der
Sensor 24 kann Energie von der bewegungsaktivierten Energiequelle 36 einsetzen,
um abgetastete Zustände
zu detektieren oder zu messen. Bei einigen Ausführungsformen kann der Sensor 24 auch
Energie von der bewegungsaktivierten Energiequelle 36 einsetzen,
um einen Elektroschock an benachbartes Gewebe abzugeben. Bei weiteren
Ausführungsformen
kann der Sensor 24 Energie von der bewegungsaktivierten
Energiequelle 36 einsetzen, um über den Leiter 44 Signale
an die IMD 12 abzugeben.
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Die
in 2 gezeigte Anordnung ist beispielhaft, und die
Erfindung ist nicht auf die gezeigte Anwendung beschränkt. Die
bewegungsaktivierte Energiequelle 36 muss nicht in einer
Kapsel untergebracht sein und muss nicht mittels eines Leiters elektrisch
mit der IMD 12 verbunden sein. Zusätzlich kann die Erfindung mit
Leitungen in verschiedenen Ausgestaltungen ausgeführt sein,
einschließlich
Leitungen mit zweipoligen Elektroden, Leitungen mit anderen Fixiervorrichtungen
als Zinken, oder Leitungen, die zum Auswaschen von Steroiden ausgelegt sind.
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3 ist
ein Blockschaltbild und zeigt eine beispielhafte Ausführung einer
bewegungsaktivierten Energiequelle 36. Die bewegungsaktivierte
Energiequelle 36 weist einen Mikroelektromechanik-System-(MEMS)Beschleunigungsmesser 50 auf.
Der MEMS Beschleunigungsmesser 50 weist kapazitive Elemente
auf, welche durch Änderung
der Geometrie der kapazitiven Elemente auf Bewegungen ansprechen,
was zu Änderungen
der Kapazität
führt.
Im Allgemeinen ist die Kapazität
eine Funktion des Abstandes zwischen geladenen Strukturen. Beim MEMS-Beschleunigungsmesser 50 führt eine
Bewegung der Vorrichtung zu einer Kapazitätsänderung der Vorrichtung. Insbesondere
führen Änderungen der
Größe oder
Richtung der Geschwindigkeit der Vorrichtung zu Änderungen einer oder mehrerer
Abstände
zwischen Komponenten, wodurch sich die Kapazität ändert.
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Im
allgemeinen sind auf einer MEMS-Vorrichtung mechanische und elektrische
Komponenten mittels Mikroherstellungsverfahren und Mikrobearbeitungsverfahren
auf einem Substrat angeordnet. Ein MEMS-Beschleunigungsmesser weist
eine auf der Oberfläche
einer integrierten Schaltung suspendierte Substanz auf. Als Reaktion
auf Bewegungen kann sich die Substanz bezüglich anderer Strukturen auf
dem MEMS-Beschleunigungsmesser bewegen und somit die Geometrie der
Vorrichtung insgesamt ändern.
Bei vielen MEMS-Beschleunigungsmessern ist die Substanz federgelagert
oder auf sonstige Weise vorgespannt, um in eine Gleichgewichtslage
zurückzukehren.
Demzufolge kann die Substanz als Reaktion auf Bewegungen vibrieren.
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Der
MEMS-Beschleunigungsmesser 50 kann eine von mehreren Ausgestaltungen
aufweisen. Bei einem plangleichen, überlappenden MEMS-Beschleunigungsmesser
kann der MEMS-Beschleunigungsmesser üblicherweise
eine Vielzahl verzahnter Vorsprünge
oder "Finger" aufweisen, teilweise "kammartig" angeordnet, wobei
die Überlappungsfläche der
Finger als Reaktion auf Bewegungen veränderlich ist. Bei Änderung
der Überlappungsfläche ändert sich
die Kapazität
des plangleichen, überlappenden MEMS-Beschleunigungsmessers.
Ein plangleicher MEMS-Beschleunigungsmesser für Lückenschluss weist ebenfalls
Finger auf, wobei sich die Kapazität mit Änderung der Lücken zwischen
den Fingern ändert.
Die Kapazität
eines MEMS-Beschleunigungsmessers
auf versetzten Ebenen für
Lückenschluss ändert sich
als Funktion der Größe einer
veränderlichen
Lücke zwischen
zwei Platten.
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Die
Erfindung ist mit einem plangleichen (engl. in-plane), überlappenden
MEMS-Beschleunigungsmesser, oder einem plangleichen MEMS-Beschleunigungsmesser
für Lückenschluss,
oder einem MEMS-Beschleunigungsmesser auf versetzten Ebenen für Lückenschluss
ausführbar.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausgestaltungen beschränkt.
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Die
Kapazitanz- bzw. Kapazitätsänderungen aufgrund
von Bewegungen des MEMS-Beschleunigungsmessers 50 führen zu
Spannungserzeugung. Die Beziehung der Kapazität eines Kondensators (C), der
in dem Kondensator gespeicherten Ladung (Q), sowie der Brückenspannung
des Kondensators (V) entsprechen der Gleichung Q = CV oder V = Q/C. Bei
konstanter Ladung ändert
sich die Brückenspannung
des Kondensators umgekehrt zur Kapazität. Da sich die Kapazität des MEMS-Beschleunigungsmessers 50 mit
einer Bewegung ändert, ändert sich
auch die Brückenspannung
des MEMS-Beschleunigungsmessers 50.
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In 3 arbeitet
ein kleiner Abschnitt des MEMS-Beschleunigungsmessers 50 als
Detektor 52 und detektiert die Kapazitätsänderungen des MEMS-Beschleunigungsmessers 50 bei
Vibrationen. Der übrige
MEMS-Beschleunigungsmesser 50 arbeitet als Generator 54,
welcher als Reaktion auf Bewegungen eine veränderliche Spannung erzeugt.
Als Reaktion auf Signale vom Detektor 52 steuert eine Steuerschaltung 56 die
Schalter 58, um Energie von dem Generator 54 zu
einer Energiespeichervorrichtung 60 zu übertragen.
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Die
Steuerschaltung 56 kann eine integrierte Schaltung mit
Elementen zur Analog- oder Digitalsignalverarbeitung enthalten.
Bei einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Steuerschaltung 56 eigens als Prozessor,
z.B. als anwenderprogrammierbares Gate-Array ausgeführt sein.
Bei anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Steuerschaltung 56 als Allzweck-Mikroprozessor
ausgeführt sein.
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Die
Schalter 58 können
eine von mehreren Halbleiter-Vorrichtungen
mit Ein- und Aus-Modus sein. Die Schalter 58 können beispielsweise
Feldeffekttransistoren, zweipolige Flächentransistoren, Dioden oder
eine beliebige Kombination daraus enthalten.
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Als
Reaktion auf Bewegungen wechselt die Kapazität des MEMS-Beschleunigungsmessers 50 zwischen
hohen und niedrigen Werten. Dementsprechend wechselt die Brückenspannung
des MEMS-Beschleunigungsmessers 50 zwischen
niedrigen und hohen Werten als Funktion der wechselnden Kapazität. Die Steuerschaltung 56 verwendet
Signale vom Detektor 52 zur Bestimmung, ob die Brückenspannung
des MEMS-Beschleunigungsmessers 50 niedrig oder hoch ist.
Wenn die Brückenspannung
des MEMS-Beschleunigungsmessers 50 hoch ist,
steuert die Steuerschaltung 56 die Schalter 58 so, dass
in der Energiespeichervorrichtung 60 Energie gespeichert
wird.
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Energie
ist in der Energiespeichervorrichtung 60 zunehmend speicherbar.
Im Lauf der Zeit kann die Energiespeichervorrichtung 60 eine
beträchtliche
Energiemenge speichern. Die Energiespeichervorrichtung 60 liefert
die gespeicherte Energie an den Sensor 24, den sie somit
speist 24. Die Energiespeichervorrichtung 60 kann einen
Speicherkondensator aufweisen. Bei einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann die Energiespeichervorrichtung 60 zusätzliche
Komponenten aufweisen, um Energie in den Speicherkondensator zu pumpen,
wodurch die in der Energiespeichervorrichtung 60 gespeicherte
Energie zunehmend ansteigt.
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4 ist
ein Schaltbild eines Modells, welches eine Ausführung der bewegungsaktivierten
Energiequelle 36 darstellt. Der MEMS-Beschleunigungsmesser 50 wird
durch einen veränderlichen Kondensator
Cv mit einer parasitären
Kapazität
Cpar dargestellt. Ein Anschluss des Kondensators Cv wird durch die
Versorgungsspannung Vin auf Festspannung gehalten, so dass die Knotenspannung
am gegenüber
liegenden Anschluss 70 als Reaktion auf Änderungen
in Cv frei ansteigen oder absinken kann.
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Wenn
die Spannung am Knoten 70 fällt oder steigt, öffnet und
schließt
die Steuerschaltung 56 die Schalter S1 oder S2, um Energie,
die im veränderlichen
Kondensator Cv gespeichert ist, teilweise im Speicherkondensator
Cs zu speichern. Der Speicherkondensator Cs, der Induktor L und
die Schalter S1 und S2 wirken zur Bildung einer mitschwingenden Ladungspumpe
zusammen, welche Energie im Speicherkondensator Cs speichert, wodurch
die Brückenspannung
des Kondensators Cs ansteigt. Die Brückenspannung des Speicherkondensators
Cs kann an den Sensor 24 (in 4 nicht
gezeigt) geliefert werden, wodurch der Sensor 24 gespeist
wird.
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5 ist
ein Schaltbild eines alternativen Modells, welches eine Ausführung der
bewegungsaktivierten Energiequelle 36 darstellt. Der MEMS-Beschleunigungsmesser 50 wird
wiederum durch einen veränderlichen
Kondensator Cv mit einer parasitären Kapazität Cpar dargestellt.
Mit Änderung
der Kapazität
des veränderlichen
Kondensators Cv öffnen
und schließen
die Schalter S1 und S2, um Energie im Speicherkondensator Cs zu
speichern. Die Schalter S1 und S2 sind durch die Steuerschaltung 56 (in 5 nicht
gezeigt) steuerbar, oder sie können
Dioden sein, die entsprechend der Spannung und dem Strom in der
Schaltung an- und abschalten.
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Wenn
die Kapazität
des veränderlichen
Kondensators Cv von einer Spitze zurückgeht, sind die Schalter S1
und S2 offen. Während
die Kapazität
zurückgeht,
steigt die Brückenspannung
des veränderlichen
Kondensators Cv. Wenn die Brückenspannung des
veränderlichen
Kondensators Cv genügend
hoch ist, schließt
der Schalter S2 und Ladung fließt
vom veränderlichen
Kondensator Cv zum Speicherkondensator Cs. In dieser Phase ist die
Gesamtladung in der Schaltung konstant, jedoch verursacht die sinkende
Kapazität
des veränderlichen
Kondensators Cv ein Ansteigen der Brückenspannung des veränderlichen
Kondensators Cv und der Brückenspannung
des Speicherkondensators Cs. In dieser Phase wird daher mechanische
Energie in elektrische Energie umgewandelt. Wenn die Kapazität des veränderlichen
Kondensators Cv ein Minimum erreicht und die Brückenspannung des veränderlichen
Kondensators Cv einen hohen Wert erreicht, sind die Schalter S1 und
S2 offen. Während
die Kapazität
ansteigt, sinkt die Brückenspannung
des veränderlichen
Kondensators Cv. Wenn die Brückenspannung
des veränderlichen Kondensators
Cv genügend
niedrig ist, schließt der
Schalter S1 und Ladung fließt
von einer Spannungsquelle Vin zum veränderlichen Kondensator Cv.
Der Zyklus kann sich wiederholen. Durch Wiederholung des Zyklus
kann Ladung in den Speicherkondensator Cs gepumpt werden, wodurch
die Brückenspannung
des Speicherkondensators Cs zunimmt.
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Die
mittels der obigen Verfahren erzeugte Energiemenge hängt von
der Ausgestaltung und der Größe des verwendeten
MEMS-Beschleunigungsmessers
ab. Es wird angenommen, dass manche Ausführungsformen 50 Mikrowatt pro
cm2 erzeugen können. Diese Erzeugungskapazität könnte jedes aus
einer Reihe implantierbarerer Elemente, einschließlich Sensoren
und therapeutischer Vorrichtungen unterstützen. Ein kleiner MEMS-Beschleunigungsmesser
kann beispielsweise 5 Mikrowatt erzeugen, was zum Speisen eines
einfachen Sensors ausreichen kann.
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Bei
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann das Element eine integrierte Logikschaltung oder
einen Prozessor aufweisen. Schaltungen wie asynchrone Logikschaltungen
können
so ausgestaltet sein, dass sie mit Niederversorgungsspannung arbeiten,
z.B. mit den Spannungen, die durch eine bewegungsaktivierte Energiequelle
erzeugt werden, welche einen MEMS-Beschleunigungsmesser verwenden.
Auf diese Weise kann ein Element selbstversorgend sein. Eine bewegungsaktivierte
Energiequelle kann einen Sensor stützen, welcher einen erfassten
Zustand nicht nur detektiert oder misst, sondern als Funktion der
Detektion oder Messung die Daten auch verarbeitet. Eine bewegungsaktivierte Energiequelle
kann ein therapeutisches Element unterstützen, das nicht nur Therapie
verabreicht, sondern auch Berechnungen bezüglich der Art der verabreichten
Therapie ausführt.
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Die
Speisung eines Elements von einer bewegungsaktivierten Energiequelle
kann viele Vorteile haben. Zunächst
würde das
Element nicht so viel Leistung von der IMD abnehmen. Das Element
könnte
Leistung ganz oder teilweise von der bewegungsaktivierten Energiequelle
aufnehmen, was die Lebensdauer der Batterie der IMD verlängert. Bei
einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann die bewegungsaktivierte Energiequelle vorteilhafterweise als
Reserve-Energieversorgung für
eine Batterie dienen oder umgekehrt. Im Fall eines Stromausfalls
einer Quelle könnte
das Element Leistung von der Reserve-Energieversorgung nutzen.
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Zusätzlich stellt
die Erfindung einen kleinen, unabhängigen, implantierbaren Generator
vor, mit welchem sich Platz einsparen lässt. Bei einem Element, das
von einer bewegungsaktivierten Energiequelle gespeist wird, kann
eine eingelegte Batterie entfallen, wodurch das Element kleiner
und vielseitiger sein kann. Eine bewegungsaktivierte Energiequelle,
welche kleiner als eine Batterie sein kann, verbraucht sich auch
nicht wie eine Batterie. So lange die bewegungsaktivierte Energiequelle
auf Bewegungen anspricht, kann die bewegungsaktivierte Energiequelle
auf unbestimmte Zeit Energie erzeugen. Wenn sich eine bewegungsaktivierte
Energiequelle mit jedem Herzschlag bewegt, erzeugt die bewegungsaktivierte
Energiequelle weiterhin Energie, so lange das Herz schlägt.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass das Vorhandensein einer bewegungsaktivierten
Energiequelle den Bedarf an elektrischen Verbindungen zwischen der
IMD und dem Element reduzieren oder beseitigen kann. Wie oben erwähnt, ist
es nicht unbedingt erforderlich, dass die IMD mit dem Element elektrisch verbunden
ist, um Energie an das Element zu liefern. Bei einigen Ausführungsformen
kann die Energie, welche durch die bewegungsaktivierte Energiequelle geliefert
wird, nicht nur zur Unterstützung
von Abtastungs- oder therapeutischen Funktionen, sondern auch zur
Unterstützung
drahtloser Kommunikation zwischen dem Element und der IMD ausreichen.
Bei solchen Ausführungsformen
kann das Element einen Sender, Empfänger oder Sender-Empfänger für drahtlose
Kommunikation mit der IMD oder einer anderen Vorrichtung aufweisen,
und es ist möglich, dass
keinerlei elektrische Verbindung zwischen dem Element und der IMD
nötig ist.
Weniger Verbindungen ermöglichen
einen vereinfachten Leitungsaufbau, und die Leitung und das Element
können
stabiler ausgeführt
sein.
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Viele
Ausführungsformen
der Erfindung wurden beschrieben. Verschiedene Abwandlungen sind möglich, ohne
den Umfang der Ansprüche
zu verlassen. Beispielsweise sind die bewegungsaktivierte Energiequelle
und das Element zu einer einzigen Einheit kombinierbar und müssen nicht
physisch separat voneinander sein. Der Sensor 24 und die
bewegungsaktivierte Energiequelle 36, dargestellt in 2,
können
beispielsweise in einer einzigen integrierten Schaltung kombiniert
sein. Bei einigen Ausführungsformen
kann das Element eine vollständig selbstversorgende
Vorrichtung sein, beispielsweise ein Beschleunigungsmesser mit eigener
Energieversorgung.
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Das
Fixieren einer bewegungsaktivierten Energiequelle am Herzen kann
zwar dazu führen,
dass die bewegungsaktivierte Energiequelle Leistung erzeugt, so
lange das Herz schlägt,
jedoch ist die Erfindung nicht auf eine Implantation in oder nahe
dem Herzen beschränkt.
Ebenso wenig ist die Erfindung auf Schrittmacher wie die in 1 dargestellte
Vorrichtung beschränkt,
sondern sie kann auf eine große Vielfalt
implantierter Diagnose-, Therapie- oder Überwachungsvorrichtungen angewendet
werden. Diese und weitere Ausführungsformen
fallen in den Umfang der folgenden Ansprüche.