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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung eines
Aspirationsstroms und einer Aspirationszeit gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs
1.
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Nahezu
alle Arten von Atemgeräten
umfassen einen mechanischen Totraum, der sich während der Expiration mit einem
kohlendixoidreichen Gas füllt.
Dieses Gas wird während
der darauffolgenden Inspiration zum Benutzer zurückgeführt. Auch die Atemwege des
Benutzers können
zum Totraum beitragen, indem sie einen physischen Totraum bilden,
der das Volumen des erneut eingeatmeten kohlendioxidreichen Gases
erhöht.
In bestimmten Fällen
ist es wünschenswert,
dieses Wiedereinatmen von Kohlendioxid zu unterbinden, was durch
eine Aspiration des Totraums erfolgen kann.
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Die
Aspiration des Totraums ist beispielsweise in der WO 91/19526 beschrieben.
Im wesentlichen bedeutet Aspiration, dass ein Gasvolumen (das vorzugsweise
dem Totraum entspricht) während
einer späten Phase
der Expiration aus dem Totraum extrahiert und durch frisches (kohlendioxidfreies)
Atemgas ersetzt wird.
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Bei
der Aspiration ist allerdings eine Anzahl von Aspekten zu berücksichtigen.
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Einer
dieser Aspekte besteht darin, dass die Aspiration die normalen,
aus Inspiration und Expiration bestehenden Atemzyklen möglichst
wenig beeinflussen sollte. So kann beispielsweise die Expiration
zu kurz ausfallen, wenn die Aspiration während einer Pause am Ende der
Expiration durchgeführt
wird. Dementsprechend kann es zu einem sukzessiven Aufbau eines
internen Endexpirationsdrucks (eines sogenannten „intrinsischen
PEEP") in der Lunge
kommen.
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Wenn
für die
Aspiration nur eine sehr kurze Zeit zur Verfügung steht, kann es sein, dass
selbst für
kleine Toträume
starke Ströme
benötigt
werden. Dies führt
dazu, dass große
Unterdrücke
erzeugt werden müssen,
um den Aspirationsstrom auszulösen,
was allerdings dann schwierig sein kann, wenn sich Drücke, die geringer
sind als das Vakuum, nicht erzeugen lassen.
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Somit
besteht derzeit der Wunsch, die bekannten Vorrichtungen und Verfahren
zur Aspiration zu verbessern. Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Vorrichtung zur Aspiration vorzusehen, die die genannten
Probleme zumindest teilweise löst.
Dieses Ziel wird gemäß der vorliegenden
Erfindung erreicht, wobei die genannte Vorrichtung gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 abgeändert
wird.
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Vorteilhafte
Verbesserungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Anstatt
die Aspiration während
einer Pause am Ende der Expiration durchzuführen, wird die Aspiration während der
Expiration derart optimiert, dass sich das normale Strömungsprofil
der Expiration bei einer Betrachtung von einem Beobachtungspunkt
stromaufwärts
und/oder stromabwärts
zum Totraum nicht verändert. Dies
führt dazu,
dass die Aspiration zeitlich ausgedehnt werden kann, ohne die Expiration
zu stören.
Hierbei können
dann geringere Ströme
eingesetzt werden und das Risiko eines unerwünschten Überdrucks in der Lunge wird
gesenkt.
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Mit
einem Beobachtungspunkt stromaufwärts zum Totpunkt ist im wesentlichen
die Person (Benutzer, Patient etc.) gemeint, die mit dem Atemgerät verbunden
ist. Von diesem Beobachtungspunkt aus ist es von grundlegender Bedeutung,
dass die Aspiration weder eine Behinderung der Expiration noch einen
Anstieg des Gasstroms von der Lunge bewirkt. Ersteres kann, wie
erwähnt,
einen unerwünschten Überdruck
erzeugen, während
letzteres einen unerwünscht
niedrigen Druck in der Lunge und im schlimmsten Fall einen (totalen oder
teilweisen) Lungekollaps zur Folge haben kann.
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Frisches
Gas kann dem Totraum parallel zur Gasaspiration zugeführt werden.
Je nach Art des Atemgeräts
kann das frische Gas über
eine gesonderte Gasleitung zugeführt
werden oder durch ein Einströmen
aus der Umgebung zur Verfügung
stehen.
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Mit
einem Beobachtungspunkt stromabwärts
zum Totraum ist im wesentlichen (aber nicht ausschließlich) ein
medizinisches Atemgerät,
beispielsweise ein Ventila tor oder eine Anästhesievorrichtung, gemeint.
Von diesem Beobachtungspunkt aus ist es von grundlegender Bedeutung
für die
Regeltechnik, dass das Expirationsstromprofil nicht verändert wird
(falls die Volumen während
der Inspiration und der Expiration um mehr als einen bestimmten
Betrag abweichen, kann ein Alarm ausgelöst werden, es können Auslösepunkte
relativ zu Veränderungen
der Ströme
vorhanden sein etc.).
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Dies
ermöglicht
es, den Ablauf der Expiration fiktiv zu ändern, und zwar indem der Aspirationsstrom zu
dem den Expirationsstrom aufzeichnenden Messsignal addiert und so
ein kombiniertes Signal erzeugt wird, das einer ungestörten Expiration
entspricht. Aus demselben Grund wie oben angegeben, muss dem Totraum frisches
Gas zugeführt
werden, wobei dies jedoch auf einer anderen Basis erfolgen kann.
Frisches Gas kann dem Totraum auf einfache Weise beispielsweise
unter Verwendung eines konstanten überlagerten Biasstroms im Atemgerät zugeführt werden.
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Insbesondere
bei der medizinischen Anwendung kann es von Interesse sein, das
Aspriationsgas aufzufangen. Dieses Gas enthält wichtige Informationen über den
Patienten, etwa hinsichtlich des Kohlendioxidniveaus am Ende der
Expiration. Dieses Auffangen kann in unterschiedlicher Weise erfolgen.
Zum einen kann das Gas natürlich
gesondert analysiert werten. Allerdings ist es gemäß der vorliegenden
Erfindung vorteilhaft, das Aspirationsgas dem Totraum während einer
Anfangsphase der nachfolgenden Expiration wieder zuzuführen. Das
Gas kann sodann in derselben Weise analysiert werden wie der Rest
des Atemgases. Wie bei der Aspiration kann das Zurückführen während eines
Zeitraums und mit einer Strömung
erfolgen, die zu diesem Zweck optimiert wurden. Im übrigen kann
dies auch erfolgen, ohne dass das Strömungsgleichgewicht der Expiration
stromaufwärts
bzw. stromabwärts
zum Totraum beeinflusst wird. Dies lässt sich entweder real durchführen, indem
dasselbe Volumen mit derselben Strömungsrate extrahiert wird,
oder fiktiv, indem der Strom vom gemessenen Expirationsstrom subtrahiert
wird.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
erfolgt die Aspiration in einer „Nachahmungs"-Weise, bei der das Expirationsstromgleichgewicht
nur minimal beeinträchtigt
wird. Um eine normale Expiration nachzuahmen, wird der Strom relativ
zur Zeit während
einer ersten Expiration gemessen, um einen Referenzwert zu erhalten.
Normalerweise sind Expirationen passiv und solange keine weiteren
Einstellungen verändert
werden, verlaufen nachfolgende Expirationen in einer der gemessenen
Expiration ausreichend ähnlichen
Weise, um den Zweck der vorliegenden Vorrichtung zu erfüllen.
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Im übrigen muss
auch der Totraum bestimmt werden. Der mechanische Totraum ist im
wesentlichen durch die verwendete Ausrüstung bekannt (Endotrachialschlauch
und Y-Stück),
wobei es jedoch nicht sicher ist, dass ein Arzt den gesamten Totraum
und nicht nur 50% oder 75% aspirieren will. Die Wahl der Ausrüstung beeinflusst
auch die Größe des physiologischen
Totraums (unterschiedliche Arten von Endotrachialschläuchen erstrecken
sich bis zu einer unterschiedlichen Tiefe in die Luftröhre). Der
Totraum kann durch die Vorrichtung selbst bei der Durchführung von
an sich bereits bekannten Tests bestimmt werden.
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Die
Aspirationszeit kann durch den Arzt gewählt oder der Ausrüstung einprogrammiert
werden oder sie kann im Hinblick auf die Länge der Expiration und die
Größe des Totraums
bestimmt werden. Sie kann problemlos bis zu 50% der Expirationszeit
betragen oder sogar noch länger
sein, abhängig
davon, wie groß das einer
Aspiration zu unterziehende Volumen ist und wie stark der Aspirationsstrom
während
der Aspirationszeit ist. Längere
Aspirationszeiten führen
zu geringeren Aspirationsströmen
und somit zu geringeren Saugdrücken. Allerdings
sollte der Aspirationsstrom immer den Expirationsstrom übertreffen,
um eine positive Nettowirkung auf den Totraum auszuüben.
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Wenn
der zu beatmende Totraum und die Aspirationszeit bekannt sind, so
kann der Aspirationsstrom bestimmt werden. Dies kann in geeigneter
Weise mit Hilfe der folgenden Gleichung geschehen:
wobei V .
aspids(t)
der Aspirationsstrom; V .
exp(t) der gemessene
Expirationsstrom; V
D das Totraumvolumen
und t
aspids die Aspirationszeit ist.
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Eine
Vorrichtung für
die Aspiration von Gas vom Totraum gemäß der vorliegenden Erfindung
wird durch die Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 verwirklicht, welche gemäß dem kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 modifiziert wurde. Abwandlungen der Vorrichtung
sind selbsterklärend
und müssen
daher an sich nicht weiter erläutert
werden.
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Beispielhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden im folgenden
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung näher
erläutert,
wobei
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1 ein
Strömungsdiagramm
zeigt, das ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wiedergibt; und
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Aspiration gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt.
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Das
Strömungsdiagramm
gemäß 1 gibt
ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wieder. Das Strömungsdiagramm
zeigt den Strom V . und die Zeit t für vier Kurven. Die Zeitachse ist
im wesentlichen in Inspiration 2 und Expiration 4 aufgeteilt.
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Die
oberste Kurve steht für
einen Atmungszyklus mit einer ersten Expiration 6. Der
Strom wird relativ zur Zeit für
die erste Expiration 6 bestimmt und sodann als eine Vorlage
für die
Zeitabhängigkeit
des Expirationsstroms eingesetzt.
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Die
zweite Kurve zeigt den Totraumstrom 8, der zur Aspiration
eines festgelegten Totraums während einer
festgelegen Aspirationszeit taspids benötigt wird.
Der Totraumstrom besteht im wesentlichen aus dem Quotienten des
Totraumvolumens und der Aspirationszeit taspids.
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Zur
Optimierung der Aspirationszeit und des Aspirationsstroms kann in
einer geeigneten Weise eine erste Obergrenze für diese Werte festgelegt werden.
Was die Aspirationszeit betrifft, so kann diese zwar theoretisch
länger
sein als die Expirationszeit, was aber nicht sinnvoll wäre.
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Hierbei
müsste
nämlich
für eine
Aspiration des gesamten Expirationsvolumens zuzüglich des Volumens des Totraums
gesorgt werden. Ein besser geeigneter Wert für die Aspirationsstromzeit
liegt bei bis zu etwa 40%–50%
der Expirationszeit und üblicherweise
bei etwa 25%–30%.
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Einfach
ausgedrückt,
kann man sagen, dass das Gesamtvolumen, das beatmet werden muss,
um so größer ist,
je länger
die Aspirationszeit wird. Dies kann unter Umständen auch dazu führen, dass
ein größerer Maximalwert
für den
Aspirationsstrom erzeugt werden muss.
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Der
Grund hierfür
liegt darin, dass ein Entleeren des Gases aus dem Totraum nur während einer
fortgesetzten Expiration erfolgen kann, wenn die Aspiration ein
Volumen abdeckt, das demjenigen des Totraums und dem während der
Aspirationszeit ausgeatmeten Volumen entspricht, da ansonsten eine
unvollständige Aspiration
des Totraums erfolgt.
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Jede
Aspiration, die mit einem Aspirationsstrom durchgeführt wird,
der geringer ist als der verbleibende Expirationsstrom, ist somit
unwirksam. Es ist daher wün schenswert,
ein großes
Aspirationsvolumen zu vermeiden. Stattdessen besteht ein Interesse
daran, das zu aspirierende Volumen sowie den Aspirationsstrom zu minimieren.
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Die
Optimierung basiert daher auf einem Gleichgewicht zwischen der Aspirationszeit
und dem Aspirationsstrom in bezug zum Totraumvolumen und dem Expirationsstrom.
Weitere Überlegungen
können
in Betracht gezogen werden, wenn nur ein begrenztes Aspirationsvolumen
zur Verfügung
steht. Ein geringer Aspirationsstrom besitzt insbesondere in engen
Leitungen mit hohem Widerstand den Vorteil, dass ein geringerer Unterdruck
für seine
Erzeugung benötigt
wird.
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Die
Aspirationszeit sollte so lang wie möglich sein, um einen geringen
Aspirationsstrom zu ermöglichen.
Gleichzeitig muss der Aspirationsstrom jedoch stärker sein als der Expirationsstrom.
Zudem muss der Totraum vollständig
geleert werden, ehe die nächste
Inspiration beginnt, weshalb eine gewisse Toleranz in der Endphase
der Expiration wünschenswert
ist.
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Natürlich kann
der Aspirationsstrom im Prinzip jeder beliebigen Kurvenform folgen,
und zwar beispielsweise einer Kurvenform, die am Beginn der Aspiration
höher ist
als an ihrem Ende, wobei jedoch die Regulierung um so einfacher
ist, je weniger komplex die Kurve ausfällt. Durch die Verwendung eines
konstanten Aspirationsstroms lässt
sich beispielsweise ein Entleeren des Totraums erreichen, sich im
selben Maße
vertärkt, in
dem sich der Expirationsstrom verringert.
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Die
dritte Kurve in 1 zeigt den Aspirationsstrom 10,
der für
das beschriebene Ausführungsbeispiel benötigt wird,
wobei sich der Totraum mit einem kontinuierlichen Strom leert. Der
Aspirationsstrom 10 umfasst in diesem Fall im wesentlichen
die Summe des Stroms für
die erste Expiration 6 während der Aspirationszeit und
des Totraumstroms 8. Hierdurch soll ein Teil des genannten
Aspirationsstroms den Expirationsstrom während der Aspirationszeit abdecken
und ein Teil zudem selbst den Totraum von ausgeatmetem Gas „entleeren".
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Schließlich zeigt
die vierte Kurve wie eine spätere
Expiration 12 selbst für
den Totraum sorgen kann, wenn eine Aspiration des Totraums erfolgt.
Damit es nur zu einer minimalen Störung des mechanischen Ventilators
kommt, kann derselbe Strom, der entfernt wird, gleichzeitig dem
Expirationsabschnitt des mechanischen Ventilators zugeführt werden
(dies wird im Zusammenhang mit 2 näher erläutert) oder
aber es kann ein fiktiver Strom erzeugt werden, indem der Aspirationsstrom
zu dem durch den Ventilator gemessenen Strom addiert wird.
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Hierdurch
wird der Expirationsstrom, der im mechanischen Ventilator gemessen
wird, im wesentlichen identisch zur Kurve 6, d.h. die Aspiration
wird für
den mechanischen Ventilator „unsichtbar".
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Dem
Totraum wird frisches Gas zugeführt,
da man auch von der Perspektive des Patienten aus (die einem Beobachtungspunkt
stromaufwärts
zum Totraum relativ zum Expirationsstrom entspricht) das Strömungsgleichgewicht
im Expirationsstrom nicht beeinflussen will. Dies kann auf viele
unterschiedliche Arten erfolgen.
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Eine
Möglichkeit
besteht darin, dem Totraum frisches Gas direkt über eine gesonderte Leitung
zuzuführen.
Dabei liegen die Vorteile darin, dass der zugeführte Strom leicht reguliert
werden kann und dass die Zusammensetzung des frischen Gases nicht
derjenigen des dem Atemgerät
zugeführten
Gases entsprechen muss (höherer
Sauerstoffgehalt, therapeutisches Gas, Ablagerung eines Medikaments
im Totraum etc.). Der Nachteil besteht darin, dass hierfür zusätzliche
Ausrüstung
benötigt
wird.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, einen dem Aspirationsstrom entsprechenden Strom unter
Verwendung des Atemgeräts
zu erzeugen. Hierfür
wird nur ein Minimum an zusätzlicher
Ausrüstung
benötigt.
Da der Aspirationsstrom bekannt ist, kann dann der Frischgasstrom
leicht reguliert werden. Ein möglicher
Nachteil besteht darin, dass die Nachgiebigkeit und der Widerstand
der Inspirationsleitung trotz allem dazu führen können, dass Gas vom Patienten
entnommen wird.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, einen Biasgasstrom durch die Leitung einzuführen. Wenn
dieser den Totraum passiert, so wird ein Strom, der dem Aspirationsstrom
entspricht, von dem Biasstrom extrahiert. Natürlich sollte der Biasstrom
wenigstens so groß sind
wie der größte Aspirationsstrom.
Der Biasstrom kann sogar mit einem übergelagerten zusätzlichen
Strom kombiniert werden, der dem Aspirationsstrom entspricht.
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Anders
als bei der ersten Möglichkeit
führt die
Zuführung über das
Atemgerät
(unabhängig
davon, ob durch einen Aspirationsstrom oder einen Biasstrom) von
der Perspektive des Atemgeräts
aus betrachtet zu einem Nettoverlust von Gas (einer Differenz zwischen
dem durch das Atemgerät
zugeführten
Gasvolumen und dem abgezogenen Gasvolumen. Dieser Nettoverlust kann
auf viele unterschiedliche Arten kompensiert werden.
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In
derselben Weise, in der das Gas vom Totraum aspiriert wird, kann
es auch stromabwärts
relativ zum Totraum dem Expirationsgas zugeführt werden. Von der Perspektive
des Atemgeräts
aus ergibt sich hierbei somit kein Nettoverlust.
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Dieselbe
Wirkung lässt
sich sogar auch innerhalb des Atemgeräts simulieren. Indem der Aspirationsstrom
mit dem während
der Aspirationszeit gemessenen Expirationsstrom addiert wird, erfasst
das Atemgerät nicht,
dass ein Nettoverlust aufgetreten ist.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, das Aspirationsgas während einer Anfangsphase einer
darauffolgenden Expiration wieder zuzuführen. Wenn in jedem Atemzyklus
dasselbe Volumen aspiriert wird, so wird (für jeden Atemzyklus außer dem
ersten) ein Gleichgewicht erzielt. Ein großer Vorteil besteht hierbei
darin, dass das aspirierte Gas durch einen Gasdetektor des Atemgeräts analysiert
werden kann (wenn ein solcher verwendet wird), um beispielsweise
die Kohlendioxidproduktion, die Kohlendioxidkonzentration am Ende
des Strömungsflusses
etc. zu bestimmen.
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Die
Wiederzuführung
des Aspirationsgases kann natürlich
erreicht werden, ohne das Strömungsgleichgewicht,
wie es auf der stromabwärtsgelegenen
und/oder der stromaufwärtsgelegenen
Wiederzuführseite
wahrgenommen wird, zu beeinflussen. Am einfachsten ist es dabei,
das Aspirationsgas wieder dem Totraum zuzuführen, wobei dies jedoch nicht
unbedingt notwendig ist.
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2 zeigt
einen Ventilator 14, der einem Patienten 20 über eine
Inspirationsleitung 16 und eine Patientenleitung 18 Atemgas
zuführen
kann. Der Ventilator 14 kann im Prinzip aus jeder bekannten
Art von Ventilator bestehen. Ausgeatmetes Gas wird vom Patienten 20 über die
Patientenleitung 18 und eine Expirationsleitung 22 zurück zum Ventilator 14 geführt.
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Das
Volumen in der Patientenleitung 18 stellt ein Totraumvolumen
dar, das normalerweise nach dem Ende der Expiration nicht entlüftet wird.
Um das mit Kohlendioxid belastete Gas im Totraum zu entfernen, wird eine
Aspirationsvorrichtung 24 eingesetzt. Die Aspirationsvorrichtung 24 ist
mit der Patientenleitung 18 über eine Aspirationsleitung 26 verbunden,
um Gas vom Totraum in der Patientenleitung 18 zu extrahieren.
Im Prinzip kann gleichzeitig selbst der im Patienten 20 vorhandene
physiologische Totraum aspiriert werden.
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Die
Aspirationsvorrichtung 24 umfasst eine Extraktionseinheit 28,
die dazu dient, einen Unterdruck zu erzeugen, um Gas vom Totraum
entsprechend der beschriebenen Vorrichtung abzusaugen. Frisches
Gas wird über
die Inspirationsleitung 16 zugeführt. Ein kleinerer Biasstrom
vom Ventilator 14 erleichtert das Ersetzen des Gases im
Totraum. Um die normalen Funktionen des Ventilators 14 während der
Aspiration nicht zu beeinflussen oder zu stören, wird Gas der Inspirationsleitung 16 über eine
Leitung 30 mit derselben Strömung zugeführt, wie sie das Aspirationsgas
aufweist. Dies kann erfolgen, indem die Extraktionseinheit 28 und
eine Druckeinheit 32 miteinander gekoppelt werden.
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Die
Aspirationsvorrichtung 24 steht mit dem Ventilator 14 über eine
Kommunikationsleitung 36 in Verbindung, die dazu eingesetzt
wird, Informationen zu einer Reguliereinheit 34 in der
Aspirationsvorrichtung 24 zu übertragen.
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Ist
die Aspirationsvorrichtung 24 als eine freistehende Vorrichtung
ausgebildet, die an viele unterschiedliche Arten von Ventilatoren 14 angeschlossen
werden kann, so reicht es aus, wenn die Informationen über das
Strömungs-Zeit-Verhältnis für eine typische
Expiration zur Aspirationsvorrichtung 24 übertragen
werden. Diese Vorrichtung 24 führt sodann die zum Erreichen
der Ziele der Erfindung notwendigen Bestimmungen durch. Informationen über die
Größe des Totraums
und die Aspirationszeit können
beispielsweise über
eine Benutzerschnittstelle 38 eingegeben werden.
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Falls
die Aspirationsvorrichtung als integrales Bauteil ausgebildet ist,
so kann die Funktionalität
des Ventilators 14 und der Aspirationsvorrichtung 24 zwischen
den beiden in geeigneter Weise aufgeteilt werden.
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Wie
bereits erwähnt,
kann die Vorrichtung 24 im Prinzip zusammen mit allen Arten
von Atemgeräten eingesetzt
werden, in denen möglicherweise
ein Totraum vorhanden ist, auch wenn die Erfindung hauptsächlich im
Zusammenhang mit Atemgeräten
im medizinischen Bereich eine nutzbringende Verwendung findet. Rein
hypothetisch kann somit auch ein Schnorchel als Atemgerät betrachtet
werden.
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In
dieser Hinsicht kann man klar erkennen, dass die wesentlichen Bestandteile
der Aspirationsvorrichtung im Grunde aus der Aspirationsleitung 26,
der Extraktionseinheit 28 und der Reguliereinheit 34 bestehen. Die
Aspirationszeit und der Aspirationsstrom werden innerhalb der Reguliereinheit 34 bestimmt.
Die Extraktionseinheit 28 erzeugt den Aspirationsstrom
und der Totraum wird über
die Aspirationsleitung 26 entleert. Sodann fließt beispielsweise
beim Schnorchel Luft durch den offenen Bereich parallel zur und
in Verbindung mit der erfolgenden Aspiration ein. Aus der Perspektive
des Benutzers wird somit das Ziel der Erfindung erreicht, d.h. das
Strömungsgleichgewicht
wird nicht beeinflusst.
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Je
nach Einsatz und Art des Atemgeräts
werden dabei Aspirationsvorrichtungen mit einem unterschiedlichen
Grad an Komplexität
benötigt,
beispielsweise mit Lei tungen für
die Zuführung
von frischem Gas, Signalleitungen zur Übertragung der Aspirationsströmung zum
Steuersystem des Atemgeräts
etc.